Ich bin selbst zweimal den Comrades gelaufen. Der ist ins Leben gerufen worden als eine Veranstaltung der Völkerverständigung, hier sind schon farbige Sportler mitgelaufen, als sie das in der Zeit der Apartheid eigentlich gar nicht durften. Daher erschüttert mich das zutiefst. Ich habe den Comrades Marathon als eine wunderbare Veranstaltung erlebt: Die Sportler werden im Vorfeld aufgefordert im Nationentrikot zu starten und man wird dann während des Laufs immer wieder drauf angesprochen (gefühlt hat jeder, egal ob Zuschauer oder Läufer, einen Verwandten oder Freund, der mal in Deutschland war...).
Schützen kann man die Sportler vor solchen Idioten leider nicht. Hoffentlich haben andere Läufer sich solidarisch gezeigt.
Und ich sehe einen großen Unterschied, ob ich als Freizeitsportler für die Politik meines Landes angepöbelt werde (ob ich sie nun gutheiße oder nicht) oder ob ich als Profi, der sein Land bei den Olympischen Spielen vertritt, von selbigen ausgeschlossen werde oder nur unter neutraler Flagge starten darf. Wäre zwar schön, wenn Olympia unpolitisch wäre, ist es aber längst nicht mehr; gerade Länder wie Russland schmücken sich gerne mit den Federn ihrer Sportler.
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