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Siebenschwein 02.02.2022 15:43

Da ich die wirkliche Dimension Deines Problems nicht kenne, schwanke ich zwischen "hol Dir professionelle Hilfe" (was Du ja längst getan hast) und "man muss nicht alles pathologisieren".
Da ich oft mit ähnlichen Verhaltensweisen zu kämpfen habe, weiss ich, wie schwer das ist, aus solchen Gewohnheiten wieder rauszukommen. Andererseits - es ist eigentlich doch nicht so schwierig, man muss es nur tun. Ich glaube, es ist ein bisschen wie Prokrastination: wenn man erstmal angefangen hat, geht es ganz gut und man ist plötzlich sogar stolz drauf, es soweit gebracht zu haben. Von daher: wenn Du erstmal einen Tag durchgehalten hast, wird es einfacher.
Was sicher hilft, ist, einfach ins Bett gehen und schlafen. Oder ne Runde spazieren gehen. Raus, weg vom Kühlschrank. Ablenkung.
Ausserdem braucht man Strategien für Tage, an denen man eventuell doch schwach wird. Das kann ein kalorienarmer Snack sein, den man gern isst (bei mir z.B. Tomaten oder eine heisse Brühe, evtl. mit Ei drin).
Und, was auch helfen kann: Deine generellen Essgewohnheiten auch an Tagen mit Training zu hinterfragen. Denn Du haust auch da sicher gut rein - hast bloss kein schlechtes Gewissen. Wenn aber klar ist, dass Du ausserhalb der Mahlzeiten nie, nichts, niemals irgendwas snackst, dann ist das klarer und einfacher einzuhalten als die Regel "nur ein paar Schokobonbons" denn das führt zu "uups, Packung schon wieder leer".
Wünsch Dir viel Glück.

Benni1983 02.02.2022 15:43

Was hast du an Therapien gemacht, die nicht halfen?

Benni1983 02.02.2022 15:46

Zur Info an die, die Binge Eating nicht verstehen:

Ungute Gefühle>Fressen(Unmengen)>unglücklich es getan zu haben>fressen

Das kann tagelang so gehen.

500g Schokolade, 3 BicMac, 1kg Müsli, alles kein Problem!

Stefan 02.02.2022 15:56

Wie häufig bist Du den krank? An meinen wenigen Krankheitstagen könnte ich nicht soviel essen, dass es einen Einfluss auf mein Gewicht haben könnte.

welfe 02.02.2022 15:58

Zum Binge Eating kann ich nichts sagen, wohl aber zum Zusammenhang Depressionen - Schokoladenkonsum. Da die Depression sich in Sportpausen verstärkt, mache ich möglichst keine; nur wenn ich so krank bin, dass mich nicht mal Schokolade interessiert (nach den Impfungen…).
Bei Erkältungen (selten), Verletzungen (noch seltener) oder Meniere-Schüben „trainiere“ ich nicht, mache aber Sport, z.B. 40min locker Rolle fahren, Schwimmen im „Blümchenkappenmodus“, Spazierengehen. Und statt Schokoladentafeln kaufe ich eher Riegel oder Merci; lässt sich eher portionieren…
Wenn gar nichts mehr geht, lade ich mein Kindle voll mit Büchern und stricke der ganzen Familie Socken. Lenkt ab und man kann nicht gleichzeitig essen.
Führt leider dazu, dass meine Mutter sich zwar zuletzt für ein neues Paar bedankte, gleich aber besorgt fragte: „Ging es dir so schlecht?“:Maso:

NBer 02.02.2022 16:19

Zitat:

Zitat von Sonus (Beitrag 1644309)
......Den Ansatz "was nicht da ist, kann nicht gegessen werden", ja r ich auch versucht, im Extremfall rührt man sich dann Mehl mit Wasser an oder fährt jede Nacht zur Tanke wie ein drogenabhängiger, der seinen Stoff braucht......

Wenn es solche Formen annimmt benötigst du aber keine Ernährungsberatung, sondern, Entschuldigung, psychologische Hilfe.
Physisch ist dir sicherlich klar, dass du nicht verhungern wirst, wenn du mal abends oder nachts nichts isst. Es ist dann also eine reines Willens-, ein Kopfproblem. Und das bekämpft man nicht mit Tees, Ingwer, Vitamine, ACC, Aspirin, ...

Stefan 02.02.2022 16:25

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1644333)
Wenn es solche Formen annimmt benötigst du aber keine Ernährungsberatung, sondern, Entschuldigung, psychologische Hilfe.

Zitat:

Zitat von Sonus (Beitrag 1644289)
Ich habe in Vergangenheit alles an Therapien, was es gibt, durch, mit mäßigem Erfolg.

Ich bin nach dem Satz von einer Psychotherapie und nicht von einer Ernährungsberatung ausgegangen.

qbz 02.02.2022 16:47

Zitat:

Zitat von Sonus (Beitrag 1644289)
.......
Aber immer wenn ich erkältet oder verletzt bin, breche ich total ein.

Lass Dich deswegen auf keinen Fall herunterziehen. Du hast ja an den Tagen, wo Du Sport betreibst, offenbar die Ess-Sucht unter Kontrolle, worauf Du stolz sein kannst. Rückschläge kommen bei Süchten vor. Schau eher darauf und überlege, was Du tust, wenn Du es schaffst, die Sucht zu kontrollieren als auf die Rückschläge.

Zitat:

Zitat von Sonus (Beitrag 1644289)
Mein seit Ewigkeiten existierendes Problem mit Binge Eating kommt dann wider volle Kanne zurück. Ich bin unglücklich, Schaufel bergeweise Süßigkeiten, Käse, Müsli, einfach alles in mich rein, und kann nachts nicht schlafen, wenn ich weiß, irgendwo in der Wohnung ist noch was versteckt. Danach bin ich dann noch unglücklicher und kann am nächsten Tag wieder nicht damit aufhören.

Okay, ein sich selbst verstärkender Kreislauf. Was fällt Dir an diversen Aktivitäten ein, um den zu unterbrechen, ausser Sport? Was kannst Du tun, um einzuschlafen z.B.? Möglichst alles ganz differenziert und konkret vorher im Kopf durchgehen. Eventuell sich an ein Tagebuch setzen in solchen Situationen, wenn Du ausserhalb der vorher festgelegten regelmässigen Essenszeiten essen holen willst.

Zitat:

Zitat von Sonus (Beitrag 1644289)
Was für praktischen Lebensweisheiten habt ihr um konstruktiv mit Sportpausen umzugehen?
Ich habe mir für die nächste Erkältung vorgenommen:
Meditation, alles was gemütlich und gesund ist,
Videos über Triathlon schauen um das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, im Notfall abends mit Zolpidem abschießen.
Lieber einen Tag mehr als weniger krankschreiben und dann mit Netflix faulenzen und erholen.
Andersrum, wenn mit die Decke auf den Kopf fällt lieber wieder arbeiten.

Das sind doch gute Ideen. Sicher lassen sich diese Aktivitäten noch erweitern.

Mein Vorschlag wäre jetzt, das zu "trainieren", wenn Du gesund bist. D.h. z.B. eine eintägige Sportpause einzulegen und dann Dein alternativ Programm auszuprobieren, und wenn Du es hinbekommst ohne Essrückfallattacken die Pausentage sukzessive zu erweitern oder z.B. jede Woche einen bis zwei Pausentage mit dem alternativen Programm machen. D.h. warte nicht, bis Du krank wirst, sondern teste deine Alternativen, solange Du gesund bist. Der Schwierigkeitsgrad der Anforderung an Dich sollte in etwa im mittleren Bereich liegen. Nicht zu leicht, nicht zu schwer. Rückschläge können vorkommen, analysieren und wieder versuchen.


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