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thunderlips 23.01.2021 19:06

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1579913)
Meines Erachtens gibt es viele Mißverständnisse bei dem Begriff VO2max Training. Es geht doch primär überhaupt nicht darum die VO2max zu steigern. Das ist doch lediglich eine Metrik um zu sehen ob das was wir wirklich wollen passiert ist: Bessere Kapillarisierung, Mitrochondriendichte, Herzminutenvolumen erhöhen. Sowas halt. Wenn uns das gelingt, dann werden wir als Ergebnis auch in der Lage sein mehr Sauerstoff umzusetzen und bei einem Test eine höhere VO2max sehen.

Es geht als LD/MD Triathlet m.E. auch gar nicht drum die Leistung am Punkt/im Bereich der VO2max zu steigern, wogegen Arne in dem anderen Thread argumentierte. Die is ja doch völlig uninteressant. Wer bewegt sich denn im Wettkampf an der Leistung?

Es geht doch im LD/MD Triathlon darum, die Leistungsfähigkeit an der Dauerleistungsgrenze zu erhöhen und diese Leistung auch mit Sauerstoff versorgen zu können um möglichst oxidative Energie bereit stellen zu können und sparsam mit den KH umzugehen. Umso mehr Sauerstoff wir umsetzen können umso besser.

Es steht doch völlig außer Frage, dass man mit lockeren, langsamen Einheiten die Kapilarisierung verbessern und die Mitrochondriendichte erhöhen kann. Das ist als ein zieladquates Training. Gleiches gilt aber auch für sog. VO2max Intervalle. Das kommt schlicht daher, weil man viel Sauerstoff umsetzt (in beiden Ansätzen) und so einen Reiz auf das oxidative System ausübt.

Meines Erachtens ist es in der Praxis sinnvoll dann auch auf HIIT Training zu setzen, wenn man die Umfangskarte aus Alltagsgründen nicht mehr stärker spielen kann. Aus persönlicher Erfahrung sollte man damit aber eher etwas warten und nicht zu früh anfangen, denn sonst kann es sein, dass man den Reiz nicht aufrecht erhalten kann und dann is es für die Katz. Der Zeitfaktor ist mE jedoch ein Vorteil des HIIT Trainings.

Zur Frage:

Ich habe bisher einmal zwei solche Rad-Blöcke gemacht. 2x4Wochen. Die erste Woche 5 HIIT Einheiten und Woche 2-4 jeweils 1 HIIT Einheit und 4 LIT Einheiten. Das hat mir brutal was gebracht. Solche Steigerungen konnte ich noch nie beobachten. Allerdings is es mir nicht gelungen die gute Indoorform auch im Frühjahr auf die Straße zu bringen. Ich war zu früh dran mit den Blöcken.

Aus diesem Grunde würde ich diese Trainingsart eher sparsam und erst später in de Saison einsetzen. So mache ich es jetzt. Bisher habe ich noch keinen HIIT Block gemacht, dafür konstant durchtrainiert. Bin zufrieden.

Ausprobieren musst du es halt am besten echt selbst, denn was wie bei dir läuft kann dir keiner sagen. :Blumen:

Vielen Dank für deine Erfahrungen aus der Praxis und der differenzierten Einschätzung.
Dazu eine Frage:
Mit Blick auf eine "Standard -Periodisierung": Wann empfiehlt es sich so ein HIIT Block deiner Meinung nach?

Adept 23.01.2021 20:08

HIIT kann meiner Meinung nach ganz hilfreich auch für Zeitfahrer/Triathleten sein, denn es kann die Schwelle erhöhen.

Erklärung:
Hohe Intensitäten machen die Muskeln effizienter (Mitochondria function), sie können dann höhere Leistungen aerob erbringen. Gibala hat diesen Zusammenhang festgestellt.*

Ausserdem verbessern lange HIIT Intervalle den Durchsatz von O2 im HKS. Das führt zu einer verbesserten O2 Versorgung der Muskeln und wiederum kann man noch mehr aerobe Leistung erbringen.

So habe ich das verstanden, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren. Oder vielleicht wären auch Erfahrungsberichte interessant, wo es geklappt hat und wo nicht. :Blumen:


* Entgegen meiner früheren Ausführungen im anderen Thread ist seine Metastudie doch ganz valide.

MattF 23.01.2021 20:24

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 1579930)

Ich glaube wenn ich 2 so HIIT Woche mache schiesse ich mich eher ab, 2 Wochen LIT ja das geht, LIT bei mir ist hat auch immer der lange Lauf bzw die Erholung davon

Das wichtigste ist Verletzungsfreiheit.

Einheiten/Trainingsblocks bei denen man sich abschießt würde ich nur sehr sparsam einbauen.

Koschier_Marco 24.01.2021 16:03

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1579947)
Das wichtigste ist Verletzungsfreiheit.

Einheiten/Trainingsblocks bei denen man sich abschießt würde ich nur sehr sparsam einbauen.

Volle Zustimmung

Helmut S 24.01.2021 17:16

Zitat:

Zitat von thunderlips (Beitrag 1579936)
Mit Blick auf eine "Standard -Periodisierung": Wann empfiehlt es sich so ein HIIT Block deiner Meinung nach?

Da ich sowas (Std-Periodisierung) nicht mache, habe ich auch keine Erfahrung. Für mich persönlich wäre wohl das Wichtigste:

- Das man athletisch und von den passiven Strutkuren her gut vorbereitet ist. Also nach einer Saisonpause im Oktober braucht’s schon a bisserl meine ich, bis man sowas machen sollte.
- Das man in der Lage ist, hinterher genügen Umfang zu vertragen. Wenn man den nicht hinkriegt, macht so ein HIIT Block m.E. wenig Sinn. Dann hat man hinterher keinen Vorteil.
- Auch unbedingt raus kann für längere Radeinheiten. Ich fahre echt gerne Rolle, auch mal richtig lange. Aber nen ganzen Block lang 3-4h LIT Einheiten auf der Rolle - das war Mitschuld, dass mir die Motivation flöten ging. Mach ich nicht mehr. Das nimmt mir den Spaß am Sport.

Als LD/MD Triathlet würde ich einen HIIT Block nur dann machen, wenn ich mir vornehmen würde, dass ich 4 Wochen mal fast nur Rad fahre um gezielt an meiner Radform zu arbeiten. Ich bin auch nicht sicher ob das als Triathlet überhaupt gut geht. Ist bestimmt sehr individuell. Als älterer Triathlet (TE) tendiere ich dazu zu sagen: Lassen. Mann kann ja trotzdem Intervalle, auch hochintensive in Training einbauen. Muss ja kein Block sein. Man muss das Zeug auch vertragen und wegregenerieren können.

Als reiner Radfahrer (das mache ich jetzt, auch wenn ich meist im Sommer n paar Sprinttrias mit Kumpels mache) geht das sicher einfacher. Grundsätzlich hat man als Radfahrer ja eh wenigstens ein bis zwei intensive Einheiten und je nach dem auch eine K3 Einheit am Berg in der Woche. Den allermeisten wird das reichen. Da braucht es auch keine HIIT Blöcke über 4/8/12 Wochen denke ich. Als Triathlet muss man das Loadmanagement erstmal hinkriegen.

Ich bin nicht sicher ob ich heuer nen Block mache. Eher nein. Wie gesagt mache ich keine geplante/klassische Periodisierung und wenn ich nen Block mache, dann kurzfristig, wenn die Tage wieder länger sind, das Wetter passt, wenn ich mich gut fühle und volle Motivation und vom Alltag her Zeit habe. Ich denke auch schon länger nicht mehr in Wochen im Sinne von 3:1. Meist zwar schon 3:1 aber in Tagen. Meine Trainingskonsistenz profitiert davon enorm. Insofern passe ich die bekannten Pläne mit HIIT Blöcken sowieso immer an.

Wichtig ist halt echt, dass man die Basics macht. Da gehört halt Umfang dazu und vor allem Ruhetage. Und: Consistency is King. :Blumen:

Lebemann 24.01.2021 20:11

Nachdem ich letztes Jahr von März bis Ende November absolut gar kein Rad gefahren, hab ich nach einem kleinen Einstieg über Weihnachten mal nen 4 Wochen Rad Hiitblock gemacht. Die Leistungssteigerung war schon gut (+20Watt), wobei man allerdings sagen muss, dass ich
1.) im Vergleich zu früher total untrainiert war. Vermutlich hätte ich mit lockerem Training den gleichen/ähnlichen Erfolg gehabt
2.) nur Rad gefahren bin
3.) Über Weihnachten wenig, danach mehr Zeit
4.) nix besseres zu tun hat, es ausprobieren wollte

Mein Fazit:
Mit Sicherheit bringt sowas was. Wie bereits erwähnt würde ich das aber auf eine Disziplin reduzieren, am besten Rad. Für Triathlon fällt diese Strategie für mich definitiv aus

Running-Gag 24.01.2021 20:59

Kurze Nachfrage, was heißt denn 4 Wochen Hit Block?
1. Woche Gas und dann 2.-4. nur einmal Hit?

Lebemann 24.01.2021 21:12

Den ich gemacht hab?
- 5 radeinheit pro Woche
- Woche 1: 5 mal Hiit 3mal lange(3-6min) 2mal kurze Intervalle (30/15)
- Woche 2-4: jeweils 1 Hiit (lang,kurz,lang reduziert), der Rest locker 1-2h. 2mal gabs noch Sit Intervalle (30sec hart mit langer Pause)


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