Hallo zusammen, ich bin die Frau von crazy und Lehrerin an einer Gesamtschule in der schönen Eifel :)
Bei uns läuft der Distanzunterricht sehr gut. Da ich schwanger bin bin ich schon seit Mitte November im Homeschooling (für meine Schüer war es also keine große Umstellung bei mir) und ich habe schon im ersten Lockdown auf Onlineunterricht, Tutorials, etc gesetzt und da viel experimentiert, was mir gerade ein großer Vorteil ist. Aktuell sieht mein Unttericht/Tag so aus: um 9 Uhr gibt es ein Onlinemeeting mit meiner Klasse, die ich als Klassenlehrerin begleite (Klasse 8). Damit möchte ich allen eine Tagesstruktur geben und einen Anfang zum Lernen setzen. Bei dem Meeting klären wir Fragen und jeder sagt mir, was er/sie an diesem Tag machen wird. Am Ende der Woche gucke ich dann, ob was fehlt und haue nochmal die Schüler an bzw die Eltern, wenn es wiederholt nicht läuft. Fehlt jemand ohne Entschuldigung hake ich nach. Fhlt jemand wiederholt telefoniere ich den Eltern hinterher und sollte wer nicht erreichbar sein informiere ich die Schulleitung. Das ist sehr viel Arbeit für mich, aber so erreiche ich wirklich jeden. Wir nutzen Teams als Plattform (schon vor Corona). Meine Stunden halte ich online ab, das ist nach etwas Umgewöhnung und mit etwas Kreativität und Flexibilität für die Schüler so effektiv wie Präsenzunterricht, für mich echt langweilig (ich starre auf einen Bildschirm, das ist nicht das, was ich im Leben tun wollte...) und ich merke, dass viele im Präsenzunterricht stillere Schüler gerade sehr aufblühen. Ergänzend dazu drehe ich Tutorials (z.B. zur Grammatik). Vorteil ist hier, dass jeder entscheiden kann, wie oft er das gucken muss, bis es klappt und man kann mir jederzeit Rückfragen stellen. Das hat sich besonders vor Klausuren bewährt. Ergänzend dazu gibt es immer wieder kleine Aufgaben. Aber da es Kollegen gibt, die sehr viele Aufgaben stellen versuche ich hier, die Schüler zu entlasten und schaffe es eigentlich auch, alles im Onlineunterricht zu erarbeiten. Unsere Schule war schon vor Corona gut medial aufgestellt. Wenn ich von anderen Schulen höre, was man dort hat (oder halt auch nicht...) wird mir schlecht. Bei uns hat jeder Lehrer ein Convertible mit Windows-Paket. Als Plattform nutzen wir wie gesagt Teams. Wenn Schüler kein Endgerät zuhause haben leihen sie ein Convertible der Schule. Das Internet in der Eifel ist manchmal etwas eigensinnig, aber da muss man auch als Lehrer mal flexibel sein und Humor haben. Die Teilnehmerquote bei meinem Unterricht liegt meist bei 100%. Vereinzelt fehlt mal wer, aber ich kann sehr nervig sein wenn es darum geht, am Unterricht teilzunehmen (einige Telefonnummern von Eltern kenne ich auswendig, das sagt alles...). Von daher machen die das meist nur einmal ;) Allgemein bin ich wirklich zufrieden. Nicht persönlich (mir fehlt der Kontakt zu den Schülern) und auch sozial sehe ich da große Probleme, da den Kids einfach der Umgang in der Klasse fehlt, aber wenn ich es rein schulisch betrachte läuft es. Aber ich weiß auch, dass das daran liegt, dass ich deutlich über das Maß daran arbeite, keinen zu verlieren. Manch anderer steckt da deutrlich weniger Energie rein. Das finde ich extrem traurig. Oft macht mich auch das Lehrer-Bashing sehr traurig, da ich gerade wirklöich sehr viel Energie in den Distanzunterricht setze. Aber ich erlebe leider auch, dass andere das nicht tun... Zum Training/Freizeit: Training gibts gerade unter der Woche weniger, ich sitze oft bis spät an Schulkram. Aber da muss ich an mir arbeiten und mir meine Zeit einteilen und auch mal lernen zu sagen, dass jetzt mal wirklich Schluss ist. :) |
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Sollte es Technikausfälle geben, würde es die Materialien zum Abholen und ein Telefonat mit mir zur Betreuung geben. Hatte ich bislang aber kein einziges mal (auch min Frühjahr schon so gemacht und keine Probleme.) |
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Sehr interessant Einblicke, danke dafür.
Für morgen bin ich gut vorbereitet. Sollte klappen. Ist für mich ja auch die 4. Woche. Aber es gibt eine Premiere: Online Unterricht. Da bin ich schon gespannt, wie die Knirpse damit klar kommen. Beim Testlauf letzte Woche bohrt die eine in der Nase und der andere erzählt, dass ihm gerade eine Zahn rausgefallen ist. Ich glaube, Geduld ist die wichtigste Eigenschaft für eine Grundschullehrerin. Trotzdem, irgendwann hat die Lehrerin das heitere Geschnatter unterbrochen, indem sie alle Mikros auf stumm geschaltet hat. Ich glaube davon haben alle Lehrer schon immer geträumt :Cheese: So hat alles seine Vor und -Nachteile. Ich glaube, wenn man als Eltern engagiert ist, bekommt man das Lehren auch für die Kleinen hin. Was aber fehlt, ist das in die Schule Gehen an sich und der Kontakt mit den Klassenkameraden. Das hat mein Sohn schon des öfteren erwähnt. Natürlich kann man das in keinster Weise ersetzen, obwohl es wichtig ist. Ich finde das sehr schade für ihn. |
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Ansonsten ist es natürlich so, dass den Kindern / Jugendlichen ihr sozialer Ort fehlt. Das geht vielen Erwachsenen ja schon so, die mittlerweile wieder freiwillig aus dem Home Office heraus wollen (obwohl sie die Idee anfangs gut fanden). Für mich als Lehrer andererseits auch ein tröstlicher Gedanke, dass an der Schule doch nicht alles mies ist, sondern einige / viele sogar gerne hingehen (würden). ;) |
Unser Kind (1.Klasse) geht in Brandenburg zur Schule.
Samstags gibt es per E-Mail die Aufgaben(meist auch nicht so viel) für die kommende Woche und dann Di und Do kurz mal ein Onlinechat. Dieser ist aber auch freiwillig und wird auch kaum genutzt. Ab und zu gibt es dann noch ein paar Aufgaben über die AntonApp und das war es dann auch schon. :-(( Was ich mich frage ist was die Lehrer (natürlich die wo das so abläuft) die ganze Zeit machen?!?! Von ihrem Leichtathletikverein wird sie definitiv mehr gefordert! |
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