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-   -   Exotisches Thema: Radfahren ohne Wade/Achilles (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=48533)

NBer 09.08.2020 19:09

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1546002)
wieso wäre man damit langsamer?....

ich habe keine physikalische erklärung, nur eine logische. wenn ich die wade ausschalte spielt ihre kraft keine rolle mehr und muss dann ja irgendwo fehlen. die fehlende wadenkraft liegt ja dann nicht zusätzlich am oberschenkel an.
und zweitens, wenn es irgendetwas bringen würde, würden dann nicht auch die radprofis so fahren?

teofilo 09.08.2020 20:32

Dann habe ich auch eine "logische":Cheese:
Eine Kette ist nur so stark, wie sein schwächstes Glied: Gesäßmuskel, Hüftbeuger, Hüftgelenk, Oberschenkelmuskeln, Kniegelenk, Wadenmuskeln, Sprunggelenk, Fußmuskeln, Fußgelenke.
Können sich alle Komponenten gegenseitig verstärken oder limitiert eins davon die maximale Kraftentfaltung?

Bitte nicht mit Nur-Rennradlern verwurschteln. Die haben Tempowechsel, Fahrspurwechsel und keine Wadenbelastung nach den Rennradeln.

NBer 09.08.2020 22:44

Zitat:

Zitat von teofilo (Beitrag 1546417)
.....Gesäßmuskel, Hüftbeuger, Hüftgelenk, Oberschenkelmuskeln, Kniegelenk, Wadenmuskeln, Sprunggelenk, Fußmuskeln, Fußgelenke.
Können sich alle Komponenten gegenseitig verstärken oder limitiert eins davon die maximale Kraftentfaltung?......

warum soll da eins limitieren? sie tragen eben nur unterschiedlich zur gesamtkraft bei.

Hafu 10.08.2020 07:22

Daniela Ryf fährt ja seit Jahren die Mittelfußposition bei den Cleats und hat damit in der Regel die besten Radzeiten.

Andererseits kenne ich keinen anderen von Sutton trainierten Athleten, der seine Cleats im Ryf-Stil montiert, was doch ein gewisser Hinweis ist, dass die Position nicht bei jedem so funktioniert.
Ansonsten fällt mir aus der Profiszene aktuell und in der Vergangenheit nur noch Eva Wutti und Jo Spindler ein, die mit ähnlicher Cleatposition unterwegs waren. Da beides aber eher B-Profis aus der sportlich zweiten Reihe waren, taugen sie nicht so gut wie Ryf als potenzielles Rollenmodell.

Ich würde vermuten, dass man mehr Profis mit deutlich ruckversetzten Cleats rumfahren sehen würde, wenn man messbar/ reproduzierbar schneller laufen könnte nach Fahren mit rückversetzten Cleats und damit reduzierter Belastung von Wadenmuskulatur und Achillessehne.

Ich hatte vor rund 10 Jahren mal etliche Monate mit einer Achillesssehnen-Entzüundung zu kämpfen und habe da irgendwann zur Entlastung der Sehnen (ergibt sich biomechanisch aus den Hebelgesetzen) ein Paar Radschuhe auch auf Mittelfußposition umgebaut. Nach ungefähr 2 Wochen Umgewöhnung konnte ich mit diesen Radschuhen dieselben Wattwerte treten, wie mit der alten Cleatposition. Allerdings fühlte sich Sprinten und Wiegetritt nie richtig gut an.

Als dann irgendwann die Achillessehnenproblematik ausgestanden war, bin ich wieder auf die alten Radschuhe mit klassischer Position zurückgewechselt, hauptsächlich deshalb weil ich vor der Verletzung jahrelang gut und problemlos auf dem Rad unterwegs war und ich auch nicht die Position auf allen gefahrenen Rädern verändern wollte.

Fazit (gefärbt mit persönlicher Erfahrung): grundsätzlich funktioniert die Position und man hat damit (nach Gewöhnung) keine messbaren Leistungseinbußen. Biomechanische Vorteile in Bezug auf den Energieverbrauch bzw. auf messbare Verbesserungen der Laufgeschwindigkeit scheinen aber schwierig bis nicht herauszuarbeiten sein, denn sonst würde man bei aktuellen Topprofis, die in der Regel über entsprechende Beratung und sportmedizinische Betreuung verfügen, wohl häufiger sehen.
Für Triathleten mit einschlägiger Achillessehnenproblematik würde ich es aber zur Belastungsmodifikation der Sehen weiterhin durchaus empfehlen.

teofilo 10.08.2020 20:32

Interessanter Bericht.

Leistungssportler/Profis, die alles! tun (müssen), damit sich der Raubbau am Körper rentiert, sollten nicht der Maßstab sinnführender Überlegungen sein:Cheese:

LidlRacer 10.08.2020 21:24

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1546443)
Daniela Ryf fährt ja seit Jahren die Mittelfußposition bei den Cleats und hat damit in der Regel die besten Radzeiten.

Andererseits kenne ich keinen anderen von Sutton trainierten Athleten, der seine Cleats im Ryf-Stil montiert, was doch ein gewisser Hinweis ist, dass die Position nicht bei jedem so funktioniert.
Ansonsten fällt mir aus der Profiszene aktuell und in der Vergangenheit nur noch Eva Wutti und Jo Spindler ein, die mit ähnlicher Cleatposition unterwegs waren. Da beides aber eher B-Profis aus der sportlich zweiten Reihe waren, taugen sie nicht so gut wie Ryf als potenzielles Rollenmodell.

Spindler war ja auch ein Sutton-Athlet. Hier äußert sich Sutton dazu:
Bike Shoes & Cleat Positions
Er erwähnt dort noch Diana Riesler und spricht von noch mehr Athleten, ohne sie namentlich zu nennen.

Interessant:
"Conclusion:

We use the shoes on very few athletes because they must be able to cope with the psychological aspects of using a technique that is not espoused through the triathlon community.

However, if athletes can and are willing to change their position on the bike it is our opinion that it takes away some of the workload off specific calf muscles, that in turn allows the athlete to run faster and further off the bike."


Kurbellänge erwähnt er kurz. Ich nehme an, die sollte dann i.d.R. kürzer sein, oder?

eisenwurst 12.08.2020 16:00

Ich möchte mich auch nochmal zum Tempo-Thema äußern. Ich habe an meinem Renn- und natürlich auch an meinem Zeitfahrrad ein Leistungsmesssystem montiert. Im ersten Jahr der Nutzung war ich noch gut drauf, so dass ich auch was zu vergleichen hatte. Ich war ein halbes Jahr normal gefahren und hatte ordentlich Vergleichsdaten. Z.B. 20min GA2 Intervalle, nach Leistung gefahren.
Nach Umstieg und Umgewöhnung war die HF in den gleichen Leistungsintervallen 5-8 Schläge geringer. Andersrum hab ich es daher auch ausprobiert. Die Leistung bei höherer HF war natürlich auch höher, ist ja klar.
Ich möchte hier weder Werbung machen und hab auch etwas Angst, eine Elementardiskussion auszulösen, deswegen hatte ich nix dazu in meinem ersten Post geschrieben. Aber ich habe das Gefühl, das 5 bis 10 % mehr Leistung möglich sind auf langen Distanzen. Ich fühle mich bei allem über 100km viel wohler und entspannter.
Auch Berge funktionieren super. Ötztaler war das erste Mal schmerzfrei und einfach nur schön.
Ich möchte aber auch ganz klar nochmals unterstreichen, dass ich vor allem kein Brennen, keine Schmerzen und auch keine Ermüdungsbrüche im Vorfuß mehr hab. Allein deswegen trete ich wohl deutlich unbedarfter zu.
Meine Messungen können dadurch verfälscht sein. Wir bräuchten einen "unbelasteten" Probanden.
Ich möchte die Position nie mehr tauschen . Habs mal auf dem Querrad probiert. War einfach nur eigenartig und hat sich eher unnatürlich angefühlt.
Soviel zu meinen Erfahrunfen, ich hoffe, es hilft!

FMMT 30.04.2022 07:03

Nach meinen katastrophalen Einbruch beim Radeln letzte Woche kam alles auf den Prüfstand:Lachen2: .
Unter anderem, dass ich nach einigen Jahren Radeln mit Laufschuhen, kürzlich auch auf meinen Fitnessbike auf SPD-SL Klickpedale wechselte.
Vom Handling kein größeres Problem, aber jetzt trat ich mehr auf dem Großzehengelenk, statt, irgendwie angewöhnt;) die Jahre zuvor auf dem MTB mit den Laufschuhen, auf dem Mittelfuß.

Ich würde gerne testen, ob es mit meiner angewohnten Mittelfußeinstellung besser klappen würde.

Hat jemand Erfahrungen mit den PatroCleats?
Einfach zu montieren? Nachteile außer etwas mehr Gewicht?
Oder andere Ideen?


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