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Was würde denn passieren, wenn man im Triathlon alle Personen, die in der Vergangenheit mit Doping involviert waren, auf einen Schlag entfernt? Imogen Simmonds, Frederic van Lierde und Rudy von Berg müssten sich wohl neue Trainer suchen, die DTU bräuchte einen neuen Bildungsreferenten und am IAT Leipzig müssten evt. auch ein paar Stellen neu ausgeschrieben werden. Michi Weiss, Lisa Hütthaler und Stefan Schumacher würden evt. keine Profi-Lizenz mehr bekommen... würde das den Triathlonsport wirklich beeinflussen oder auch nur in der Substanz verändern? |
Zuerst der Disclaimer: ich bin absoluter Dopinggegner und würde selbst für meine bescheidenenen Leistungen (Erfolge kann ich sie leider nicht nennen) keine medikamentöse Unterstützung in welcher Art auch immer nehmen.
Als Realist muss man leider konstatieren, dass das Phänomen Doping sich nicht aus der Welt schaffen lässt. Man kann es kleiner halten durch harte Massnahmen und konsequentes Durchgreifen. Daran haben haben die Sponsoren, denen die Glaubwürdigkeit am wichtigsten ist, ein Interesse. Auf der anderen Seite gibt es die Sponsoren, die möglichst eine gute Show haben wollen - die wollen zwar auch nicht, dass "Ihre" Sportler auffallen, aber auch nicht so genau hinschauen, denn die Show ist wichtiger. Das wären dann Telekom, Nike oder Red Bull. Einige Staaten zähle ich leider auch zu dieser Kategorie. Schlussendlich ist dieser Zielkonflikt zwischen maximaler Show und völliger Glaubwürdigkeit nicht aufzulösen. Eventuell könnte man den Sport in zwei Hälften teilen - den glaubwürdigen Amateursport (was auch immer das sein soll), der allein dem Spass an der Bewegung verpflichtet ist. Dann müsste man konsequenterweise dort die Wettkämpfe abschaffen (was natürlich dem Wesen des Sports widerspricht). Und auf der anderen Seite kann man den Profisport als reine Showveranstaltung organisieren, wo völlig egal ist, wie sich die Protagonisten zugrunde richten. Beim Wrestling oder bei der Musik ist es auch egal, wie bekifft oder mit welchen Drogen die Leistung erbracht wurde - solange sie spektakulär gut ist. Zurück zur ursprünglichen These: dass, wer erwischt wurde, keinen Platz mehr finden soll, wird leider das Problem nicht lösen. Aber es hält das Problem vielleich etwas kleiner und beruhigt ungemein die Sponsoren, die auf Glaubwürdigkeit schauen. Und diese sind zum Glück noch wichtig. Just my five rupies. |
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Aber den konkreten Fall Salazar in direkten Kontext mit "jedem Funktionär und Trainer, dessen Vergangenheit mit Doping in Verbindung steht" zu stellen, ist schon eine sehr fragwürdige Relativierung, genauso wie immer wieder darauf hinzuweisen, dass Salazar nicht ihr Trainer war - sondern nur die unbestreitbar führende Person in dem ganzen Projekt. Ich finde, man kann ja sagen, dass da eine junge talentierte Athletin vielleicht zu unreflektiert und unter dem Druck von wenigen Alternativen keine gute Entscheidung getroffen hat (und entsprechend schlecht beraten wurde) und auch ihre Vorbildfunktion vielleicht unterschätzt hat, aber dass das halt keinesfalls bedeutet, dass sie eine Betrügerin ist. Dazu aber die Verantwortung der Funktionäre und Trainer zu relativieren, ist mit unglücklich und befremdlich noch milde umschrieben. |
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Er schätzt die Dopingtrainer und -Funktionäre als so wichtig, dass ihre Entfernung den Tot des Sports bedeuten. Deshalb soll man sich ja nicht übertrieben empören und mal an die Folgen denken. |
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Für den Triathlon, in dem er mittlerweile auch ein paar Einblicke gewonnen haben sollte, trifft er keine Aussage und für alle anderen Disziplinen des Sportes hat er etwa so viel Insiderwissen wie jeder andere, der aufmerksam einschlägige journalistische Recherchen sowie NADA- und WADA-Veröffentlichungen verfolgt. |
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