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Jetzt kann man unterschiedlicher Meinung sein, wo die Grenze zwischen Leistungssport und Breitensport liegt. Triathlon ist mehr als nur Leistungssport. Es gibt viel mehr Triathleten, die im Normalfall nie in ihrer Altersklasse bei Wettkämpfen sich vorne platzieren können als der kleine Anteil, der sich dort aufhält. Ausdauersport ist für alle Menschen ein hervoragendes Mittel sich gesund und fit zu erhalten und gerade deshalb finde ich es wichtiger, dass ein möglichst großer Anteil der Menschen Ausdauertraining betreibt als ein wichtiger Pfeiler eines gesunden Lebensstils als eine hohe Leistungsdichte im Bereich des Leistungssports. Früher waren Triathlonveranstaltungen irgendwie anders als heute in der Mehrzahl. Man konnte daran teilnehmen, ohne teure Ausrüstung und die Startgebühren waren vergleichsweise sehr gering. Die Leute, die zuvor Volksläufe veranstaltet haben, haben das auf den Triathlon übertragen. Das fand und finde ich gut. Was ich gut fände, wenn man mal darüber nachdenken würde, wie man für Breitensportler den Triathlonsport erschwinglicher machen könnte. Beispielsweise könnte man Wertungen speziell für Rennradfahrer machen, denn ein Rennrad ist viel günstiger als ein gutes Zeitfahrrad. Klar - auch dann werden Unterschiede bleiben in Bezug auf das Material, aber sie wären geringer. Das sind jetzt nur ein paar spontane Gedanken von mir gewesen. Dan hat in seinem Ausgangsbeitrag schon erwähnt, dass es um Leistungssport gehen soll. Wenn die Diskussion darauf fokussiert werden soll, dann braucht ja keiner auf meinen Beitrag eingehen. Gruß Thomas |
Meiner Meinung nach muss man was sowohl Leistungs- als auch Breitensport angeht mehr im Nachwuchs getan werden. Ich kann wahrlich nicht viel Erfahrung vorweisen, also eigentlich gar keine, aber es kann nicht gefühlt jeder zweite in einen Basketball/Handball/Fußball-Verein gehen. Wenn man da irgendwie mehr Mitglieder in Triathlonvereinen generien kann wäre das super. Eventuell ja auch über Kooperationen. Vll. macht man mal spezielle Staffelveranstaltungen für eine Schule o.ä. und versucht so mehr Leute in den Sport zu locken. (Obwohl Teamsport im Kinderalter auch nicht schlecht ist)
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Genau - Breitensport ist schon oft ein Pool gewesen für den Leistungssport.
Je breiter die Basis, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit entsprechend talentierte, motivierte und aus sonstigen Gründen für den Leistungssport prädestinierte Leute überhaupt erst einmal zu entdecken. Triathlon ist ein Sport der Besserverdiener geworden. Viele Kinder und Jugendliche haben keinen Zugang, weil sie eben kein Rad haben mit dem man trainieren geschweige denn erfolgreich an Triathlons teilnehmen könnte. Man braucht Trainer, Betreuer und andere Leute, die Spaß daran haben andere auch Kinder zu coachen und zu beraten und im Training zu betreuen. Das sind oft Menschen, die selber nicht so wahnsinnig viel Talent haben, aber halt auf diese Art und Weise eine erfüllendes Hobby gefunden haben. Je weiter oben man ankommt, desto eher sind auch die Trainer und Betreuer Leute, die auch mal leistungssportlich aktiv waren. Unten an der Basis sieht das anders aus. Die Lorbeeren werden oft am Schluß geerntet, aber viele Jahre früher gab es oft Menschen, die dafür gesorgt haben, dass man sie irgendwann ernten kann. Es ist eine ganze Industrie entstanden die Interesse daran hat, dass es Leute gibt, die viel Geld für Sport ausgeben können. Von sich aus werden diese Branchen nicht einen anderen Weg einschlagen. Man könnte sie aber vielleicht gewinnen, wenn man beispielsweise einen Standard festlegt für ein preiswertes, günstiges Rennrad, was man z.B. im Jugendbereich vermehrt in einer eigenen Wertung fördern könnte. So erkennt man vielleicht, dass da jeder was von haben kann, wenn dann auch Leute sich Räder kaufen, die nur wenig dafür ausgeben wollen und können. Im Laufe der Zeit würde die Basis so sehr wahrscheinlich automatisch deutlich breiter werden, was auch für den Leistungssport aus den schon genannten Gründen (größerer Pool) sehr bedeutsam ist bzw. wäre. |
Meiner Meinung nach boomt Triathlon als Breitensport in Deutschland so sehr wie nahezu in keinem anderen Land der Welt und man kann das problemlos mit Zahlen belegen.
Das sieht man erstens an der Anzahl der DTU-Startpassbesitzer (die ja ohne Ausnahme (Team Erdinger mal außen vor gelassen) in lokalen Vereinen auf Breitensportebene organisiert sind) daran dass die teilnehmerstärkste Volksdistanz weltweit in Deutschland stattfindet (=Hamburg), die weltweit teilnehmerstärkste Langdistanz ebenfalls in Deutschland stattfindet (=Challenge Roth), aber auch die schiere Anzahl an Veranstaltungen (darunter auch kleine Veranstaltungen mit 200 und weniger Teilnehmern) in Deutschland so groß ist wie in keinem anderen Land: Schaut euch mal die gut gefüllten Veranstaltungskalender auf Tritime oder oder auf DTU-info.de an. Natürlich gibt es eine durchaus problematische Tendenz, dass seit einigen Jahren das große Wachstum an Teilnehmern vor allem in tendenziell teureren, professionell engagierten Veranstaltungen stattfindet und der Sektor der kleineren Veranstaltungen, die von Vereinen und Ehrenamtlichen engagiert werden, eher stagniert, aber zumindest bei uns hier im Süden Deutschlands findet man im Umkreis von 100km problemlos 20-30 Veranstaltungen pro Jahr mit Sprintdistanzen und Olympischen Distanzen lokaler Vereine, deren Startgeld unter 70,-€ (in vielen Fällen sogar unter 40,-€) liegt. Man kann also, wenn man will, problemlos Triathlon als Breitensport betreiben, ohne Spitzenverdiener zu sein. Triathlon als Sportart hat es zwar schwer sich gegen den alles dominierenden Fußball zu behaupten, aber man darf auch zur Kenntnis nehmen, dass seit 15 Jahren Triathlon die einzige aller Ausdauersportarten ist, die konstant Zuwächse verzeichnet (meist um die 5% pro Jahr), während verwandte Ausdauersportarten wie Radsport, Leichtathletik und der Schwimmverband seit Jahren Mitgliederverluste beklagen. |
Im Kinder- und Jugendbereich halte ich Geld ausnahmsweise nicht für das Problem. In den Vereinen, die sich die Jugendförderung auf die Fahne geschrieben haben, gibt es zumeist einen Pool aus Rennrädern, die vergeben/vermietet werden, so dass man sich nicht frühzeitig ein Rad kaufen muss. Die Preise für Schüler A / Schüler B Räder liegt im Bereich von 600-700 Euro. Wenn man sie nicht vollkommen schlecht behandelt, dann hält sich der Wertverlust in Grenzen.
Für Einsteigerwettkämpfe der Kinder sind Rennräder verboten und jeder kann mit seinem "normalen" Rad fahren. Ein größeres Hemmnis sehe ich bei dem Angebot des umfangreichen Trainings, das nötig ist, um in frühen Jahren eine solide Grundausbildung zu erhalten. Die Zahl der benötigten Trainer und Betreuer ist immens und ohne viele engagierte Eltern kaum machbar. Mit 16 werden sie dann für ein paar Euro von größeren Vereinen (mit wenig oder keiner Nachwuchsarbeit) abgeworben und starten dann in den verschiedenen Ligen. Vielleicht sollte man hier mal einen Riegel vorschieben. z.B. Wer nicht wenigstens ein Mindestmaß an Nachwuchsarbeit (Nachwuchserfolge?) nachweisen kann, ist nicht für die 1. / 2. Bundesliga startberechtigt. Im Jugend A + Juniorenbereich fehlt es dann auch noch an den entsprechenden Perspektiven. Wer will schon seine Kinder in die Leistungszentren schicken mit der Perspektive, über mehrere Jahre die Wettkampfreisen zu internationalen Wettkämpfen selbst zu finanzieren und durch die DTU noch ein enges Korsett aufgezwungen zu bekommen, welche Sponsoren zu tragen sind. Gleichzeitig werden durch die vorgeschriebenen Olympiastützpunkte noch Hürden durch die DTU aufgebaut, was eine parallele Ausbildung / Studium betrifft. Wünschenswert wäre eine volle Absicherung des normalen Lebensunterhalts + Wettkampfreisen für eine festgelegte Zeit (z.B. 3-4 Jahre) für die aussichtsreichsten Talente, so dass sie sich voll auf den Sport konzentrieren können. Ob die Geldtöpfe dazu vom Bund oder der DTU kommen sollten, lasse ich mal dahingestellt. |
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in den älteren Jahrgängen (ich glaube ab Jugend B) sind dann bei Nachwuchswettkämpfen Rennräder erlaubt, aber eben keine Zeitfahrräder. Unser ältester Sohn hat die ersten paar Jahre nach dem Wettkampf vom Mountainbike auf Rennrad seine Wettkämpfe bis hin zu deutschen Meisterschaften auf einem gebrauchten Rennrad (erworben hier im Forum für ich glaub 400,-€) bestritten Das, was du oben forderst, ist also im Nachwuchsbereich längst umgesetzt. Ausßerdem ist z.B. das Startgeld für die Wettkämpfe im Bayrischen Schüler- und Jugendcup gedeckelt, d.h. die Veranstalter dürfen nicht mehr als 20,-€ pro Teilnehmer und Start verlangen, wenn sie sich für diese Serie bewerben und den Zuschlag bekommen wollen. Der Einstieg in den Triathlon ist für Schüler und Jugendliche einfach und preisgünstig. |
Sehr spannend.
Wenn ich Alteisen und Hafu richtig verstehe ist genug Nachwuchs vorhanden. Wie handhabt ihr das mit Trainingsausfahrten mit Kindern und oder Jugendlichen, vorrangig mit der Verantwortung? Auch daran scheitert es bei uns ein Kinder und Jugendtraining anzubieten. |
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