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Wie sah denn die Situation in den Einzeldisziplinen des Triathlon Sports bei den Olympischen Spielen aus? (Schwimmen, Zeitfahren, 5000 oder 10000m). Da starteten zwar im Unterschied zu den Tria-Männern Deutsche, aber bei den meisten Athleten zeigten sich grössere Abstände zur Weltspitze, ähnlich wie im OD-Triathlon.
Weshalb soll sich das auf der Kurzstrecke so ganz anders verhalten wie in den Einzeldisziplinen? Man sollte eher versuchen, herauszufinden, wie die Ausnahme von der Regel zustande kam. Welche Gründe bringen einen Frodeno dazu, nach seinem Olympiasieg noch IM-Siege anzustreben oder einen P. Lange, seine Verletzungen zu überwinden, oder bei Kienle nach dem Hawai-Sieg weiterzufahren? Zumindest scheint mir die öffentliche Reputation für einen Hawai-Sieg deutlich grösser als für z.B. einen Sieg über 1500m Kraul oder OD bei Olympia zu sein und somit mehr Anreize für das notwendige harte LD-Training zu bieten. |
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Die Leistungsdichte ist einfach um Welten geringer. Bei den Frauen ist es noch viel krasser. |
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Weil in Deutschland keine einzige Zeitung und kein Fernsehsender darüber berichtet. Umgekehrt gibt es nirgendwo auf der Welt einen vergeichenbaren Medienhype um den Ironman Hawaii wie in Deutschland. Es gab noch nie in irgendeinem Land Live-Übertragungen im Fernsehen von Hawaii - in Deutschland ist das mittlerweile "üblich". Für gute Leute wie Gomez, Brownlee, etc., die Frodo davonlaufen würden, lohnt sich Hawaii schlichtweg nicht. |
Ein Zeit-Artikel zum Thema, in dem u.a. Kai Baumgartner zu Wort kommt:
Ein Sport für deutsche Ingenieure |
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Das letzte an das ich bei Frodenos Titelverteidigung denken würde, wäre dass Langdistanztriathlon ein Sport ist, in dem man fehlendes Talent mit Trainingsfleiß und Ingenieurswissen wettmachen kann.;) Und wenn ein Verbandstrainer in dem Artikel sich freut, dass alle deutschen Ironmansieger im Kadersystem des Verbandes ausgebildet wurden und dies ein Beleg dafür ist, wie gut die deutschen Trainer arbeiten, ist dies zwar sachlich richtig, aber in erster Linie sollte man sich angesichts der sportlich desaströsen Situation im olympischen Triathlon die Frage stellen, warum es seit Jahren nicht gelingt, diese talentierten Athleten im Verband zu halten und warum es in Deutschland im Gegensatz zu den USA auch nahezu keine Quereinsteiger gibt, die erst jenseits von 20 den Weg in den ITU-Hochleistungssport gefunden haben: Weltmeisterin Flora Duffy, Olympiasiegerin Gwen Jorgensen, die WM-Vierte Katie Zaferes oder auch der Shooting-Star des Spätsommers Summer Cook sind alles Beispiele von Athletinnen, die erst spät, zum Teil weit jenseits des 23.Lebensjahres im Kurztriathlon aufgetaucht und dort durchgestartet sind. Wer in Deutschland in diesem Alter Bock auf Triathlon als Leistungssport bekommt und erkennbar talentiert ist, der wechselt nahezu zwangsläufig auf die 70.3-Distanz (und irgendwann auf die Langdistanz). Beispiele der jüngeren Vergangenheit sind hier z.B. Julia Gajer oder Laura Philipp und bei den Männern kona-Shootingstar Patrick Lange. In diesem Alter sind die Türen des Verbandes für Quereinsteiger in Deutschland nahezu verrammelt, obwohl gerade solche Athleten oft das Zeug für die Weltspitze haben, weil sie noch nicht in jungen Jahren 20 plus-X-Wochenstunden in Eliteschulen absolviert haben und dann mit jenseits von 21 kaum noch steigerungsfähig sind. |
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Jorgensen und Zaferes kamen vom Schwimmen. Laura Philipp hat dagegen nach eigenen Angaben erst vor fünf Jahren überhaupt Schwimmen gelernt. Das Problem ist doch, dass das Schwimmen heute eine Bedeutung hat, die ein Quereinsteigen nur noch möglich macht, wenn in der Jugend Hochleistungssport im Wasser betrieben wurde. Zitat:
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Patrick Lange hat beim Interview mit Bob gesagt, dass er schon ITU ambitionen gehabt hat aber er ein zu schlechter Schwimmer sei um auf der OD mithalten zu können.
Natürlich spielt das Rennformat eine entscheidende Rolle. Wenn man als schlechterer Schwimmer bei der OD aus dem Wasser kommt hat sich vorne schonndas Hauptfeld gefunden und mannhat kaum eine Chance dort wieder ranzukommen und wenn dann kostet es so viele Körner das der Lauf danach a nix mehr wird. Wo hingegen bei 70.3 oder IM man aufgrund des Windschattenfahrverbots auch als mäßiger Schwimmer noch immer die Möglichkeit hat unter die Top 5 zu kommen. Daher sucht sich halt jeder Athlet seine Distanz aus wo er die besten Ergebnisse erzielen kann. Und da es zum Glück Sponsoren gibt die auch Athleten unterstützen die auf 70.3 oder Langdistanz versuchen erfolgreich zu sein, kann man es auf eigene Faust versuchen um an die Spitze zu gelangen. Nicht immer sind Verbandsstrukturen das optimale für einen Athleten. Frodo ist eine Ausnahme er ist der komplette Athlet und hat es auf jeder Distanz bewiesen. |
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