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Bike-Felix 02.08.2016 06:30

Um da was zu reißen muss man abartig schwimmen können (zusätzlich zu Rad&Lauf versteht sich). Ich habe den Eindruck dass die Deutschen hier schon oft den Anschluss verlieren.

Des weiteren gibt es für wirkliche Erfolge nur die (stark besetzte) WTS im Gegensatz zu der Schieren Flut an Mittel- und Langdistanzen, wo man sich ein wenig an der Besetzung orientieren kann (so meine Vermutung).

triti 02.08.2016 06:57

Bei Olympia ist für die dt. Männer kein Blumentopf zu gewinnen, da dominieren andere Nationen derzeit das Geschehen. Aber als Zeichen an den durchaus talentierten Nachwuchs hätte man die genannten Herren meiner Meining nach hinschicken können. Es werden schließlich auch andere dt. Athleten geschickt die eher keine Chance aufs Podium haben.

Hafu 02.08.2016 07:00

Zitat:

Zitat von fabian089 (Beitrag 1242875)
Danke für Eure Antworten.

Aller politischer Streitereien zum trotz, habe ich dennoch das Gefühl, dass auf der Langdistanz ein nicht endender Strom an deutschen Talenten unterwegs ist.
Dies scheint auf den kürzeren Distanzen nicht der Fall zu sein.

Woran glaubt ihr liegt das?
...

Über diese Diskrepanz habe ich mir auch schon viele Gedanken gemacht. Und noch keine wirkliche Antwort gefunden.

Deutschland ist, gemessen an der Anzahl aktiver und in Vereinen organisierter Triathleten eine Triathlon-Nation. In der Anzahl deutscher Sieger auf Lang- und Mitteldistanzen spiegelt sich das auch gut wieder, im olympischen Triathlon bei weitem nicht.

Bei den Briten, Franzosen und Spaniern ist es umgekehrt: bärenstarke Athleten in hoher Leistungsdichte bei den ITU-Rennen (und auch im Agegrouper-Bereich bei den ITU-Meisterschaften auf olympischer Distanz und Sprintdistanz), aber kaum wettbewerbsfähige Profis auf der Mittel- und Langdistanz.

Zitat:

Zitat von fabian089 (Beitrag 1242875)
Sind die kurzen Distanze uncool oder kann man da kein Geld verdienen?

in der WTS-Serie kann man deutlich mehr Preisgeld verdienen, als bei Ironman oder Challenge-Rennen, zumal man auch viel mehr rennen dieser Art pro Jahr bestreiten kann, allerdings ist es auch für den einzelnen deutlich schwieriger, in die Preisgeldränge zu gelangen, weil nahezu bei jedem Rennen die komplette Weltelite am Start ist, was im Langdistanzbereich sonst ausschließlich in Kona der Fall ist.

Dann kommt noch dazu, dass bei Ironman oder Challenge-Rennnen jeder starten darf und Preisgeld gewinnen kann, der eine Profi-Lizenz hat, während man sich für WTS-Rennen erst sportlich qualifizieren muss über jahrelanges Punktesammeln bei Weltcup- und Europacup-Rennen. Und bei diesen Rennen darf man nur starten, wenn man vom Verband nominiert ist, was ebenfalls vom Kaderstatus sowie sportlichen Vorleistungen abhängt.

Für Spätberufene, die z.B. erst mit 21 ihre Liebe zum Triathlon entdecken, gibt es nahezu nur die Möglichkeit, eines Profi-Daseins bei 70.3-Rennen und Langdistanzen. Quereinsteiger in die WTS-Serie sind aufgrund der oben skizzierten Rahmenbedingungen nahezu undenkbar.

NBer 02.08.2016 07:09

Zitat:

Zitat von fabian089 (Beitrag 1242875)
......habe ich dennoch das Gefühl, dass auf der Langdistanz ein nicht endender Strom an deutschen Talenten unterwegs ist.
Dies scheint auf den kürzeren Distanzen nicht der Fall zu sein.

Woran glaubt ihr liegt das?......

jetzt werde ich mal ganz provokant.....die deutschen talente auf der langstrecke sind die, die es auf der kurzstrecke nicht nach ganz oben (weltspitzenniveau) geschafft haben. die sind dort vielleicht nur gut, nicht sehr gut. und wer auf der kurzstrecke weltspitzenniveau hat würde rein finanziell schon einen fehler machen, wenn er auf die langstrecke geht.
höhepunkt der provokation: es ist auf der langstrecke leichter nach oben zu kommen, als auf der kurzstrecke, ganz einfach, weil die konkurrenz rein anzahlmäßig geringer ist.
und oft fehlt es diesen talenten an der schwimmleistung, die auf der kurzstrecke elementar ist. aber auch hier nicht falsch verstehen, oft fehlt es ihnen nur im sekundenbereich....was auf der kurzstrecke mit windschattenfreigabe aber oft zuviel ist.
um es kurz zu machen...es gibt auch auf der kurzdistanz eine menge talente, nur ist es dort um längen schwieriger weltspitzennievau zu erreichen. wenn du auf der kurzstrecke 1min hinter dem sieger ins ziel schredderst (0,9% bei 1:50h wettkampfdauer) hast du keinerlei chancen auf vordere platzierungen, kommst so bei platz 15-20 ein. derselbe prozentuale rückstand auf der langstrecke wären 4,5 minuten, damit landest du dort auf dem podium.

NBer 02.08.2016 07:24

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1242878)
......Für Spätberufene, die z.B. erst mit 21 ihre Liebe zum Triathlon entdecken, gibt es nahezu nur die Möglichkeit, eines Profi-Daseins bei 70.3-Rennen und Langdistanzen. Quereinsteiger in die WTS-Serie sind aufgrund der oben skizzierten Rahmenbedingungen nahezu undenkbar.

mit dem thema seiteneinsteiger, dass übrigens auch von der dtu mehr gefördert werden soll, habe ich mich in meiner trainerausbildung sehr auseinandergesetzt. das problem...man findet kaum bis keine athleten mit den leistungsvoraussetzungen im schwimmen UND laufen im u23 bereich.
ich habe diverse bestenlisten im schwimmen und laufen ausgewertet, schwimmer mit triathlonweltspitzenniveau sind relativ leicht zu finden, bei läufern wirds schon schwierig. um einen läufer zu finden, der auf triathlonweltspitzenniveau laufen kann zu finden, musst du in die top10 der deutschen leichtathleten rein. ist natürlich schwierig so einen vom DLV gepamperten athleten dann von einer unsicheren zukunft im triathlon zu überzeugen.
der hauptweg sollte sein lauftalentierte schwimmer zu finden. laura lindemann kam ja auch über die schiene. allerdings sollten diese athleten dann in der jugend A oder spätestens bei den junioren gesichtet werden. später sind die zu erbringenden laufleistungen dann kaum noch zu erreichen (ausnahmetalente ausgenommen).
Bei den amis gibt es zb auch ein finanzkräftig unterstütztes programm zur gewinnung von seiteneinsteigern, wo zb auch der ex-trainer finanziell davon profitiert, wenn er einen schwimmer oder leichtathleten zum triathlon gibt. aber auch das ist in deutschland schwierig, da die trainer ja anhand ihrer kaderzahlen und deren leistungen eingestuft und bezahlt werden, da wird kaum jemand seinen kader freiwillig abgeben.

Nobodyknows 02.08.2016 07:34

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1242878)
...
Deutschland ist, gemessen an der Anzahl aktiver und in Vereinen organisierter Triathleten eine Triathlon-Nation. In der Anzahl deutscher Sieger auf Lang- und Mitteldistanzen spiegelt sich das auch gut wieder,...

Ja. Aber... ;)

Ohne einen Blick auf die Altersstruktur, der in Deutschland aktiven und in Vereinen organisierten Triathleten sagt die Anzahl wenig aus.

Will sagen: Viele leidenschaftlich mit Herzblut trainierende Agegrouper machen noch keinen Olympiateilnehmer.

Gruß
N. :Huhu:

Trimichi 02.08.2016 07:53

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1242882)
jetzt werde ich mal ganz provokant.....die deutschen talente auf der langstrecke sind die, die es auf der kurzstrecke nicht nach ganz oben (weltspitzenniveau) geschafft haben. die sind dort vielleicht nur gut, nicht sehr gut. und wer auf der kurzstrecke weltspitzenniveau hat würde rein finanziell schon einen fehler machen, wenn er auf die langstrecke geht.
höhepunkt der provokation: es ist auf der langstrecke leichter nach oben zu kommen, als auf der kurzstrecke, ganz einfach, weil die konkurrenz rein anzahlmäßig geringer ist.
und oft fehlt es diesen talenten an der schwimmleistung, die auf der kurzstrecke elementar ist. aber auch hier nicht falsch verstehen, oft fehlt es ihnen nur im sekundenbereich....was auf der kurzstrecke mit windschattenfreigabe aber oft zuviel ist.
um es kurz zu machen...es gibt auch auf der kurzdistanz eine menge talente, nur ist es dort um längen schwieriger weltspitzennievau zu erreichen. wenn du auf der kurzstrecke 1min hinter dem sieger ins ziel schredderst (0,9% bei 1:50h wettkampfdauer) hast du keinerlei chancen auf vordere platzierungen, kommst so bei platz 15-20 ein. derselbe prozentuale rückstand auf der langstrecke wären 4,5 minuten, damit landest du dort auf dem podium.

jo, würde auch die neue rekordzeit vom frodo miterklären. auf der kd durchgesetzt und zwar so richtig, absolute weltspitze (peking 2008), weniger konkurenz auf der ld, schwimmleistung vorhanden

dürfen wir nun auch frau robisch auf der ld erwarten?

Seyan 02.08.2016 08:35

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1242882)
jetzt werde ich mal ganz provokant.....

Provokant gegen gefragt: warum ist die Schwimmdistanz auf der KD eigentlich im Verhältnis so lang?

MD (so grob): 2/80/20
70.3: 1,9/90/21,1
LD (so grob): 4/160/40
IM: 3,8/180/42,2

KD/OD: 1,5/40/10

Mein Verständnis wäre aufgrund der Verhältnismäßigkeit eher:

KD/OD: 1/40/10


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