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Es ist mag jetzt nochmal ein Worte zum Thema sexuelle Übergriffe sagen.
Eber schrieb im anderen Thread, dass die Frauen nicht wussten, was sie erwartet. Ja, das ist so, aber jede Frau hat im Hinterkopf, dass was passieren könnte. Meine Eltern haben sich schon Sorgen gemacht, wenn ich Nachts unterwegs war und ich bin auch immer froh, wenn meine Mädels zu hause sind. Ich mache mir keine Sorgen, dass sie ausgeraubt werden. Ich mache mir Sorgen,dass sie irgendwelchen Typen zur falschen Zeit über den Weg laufen. Heute musst Du ihnen auch noch sagen, dass sie aufpassen müssen, weil man ja auch gerne mal was ins Getränk schüttet. Im Umfeld meiner Töchter ist das schon zwei Mädels in Frankfurter Clubs passiert. Das eine Mädel hatte Glück, dass Freunde schnell merkten, was los ist. Das andere Mädel weiß nicht mehr was passiert ist, aber ausgeraubt war sie. Sie kam in einen völlig anderen Stadtteil zu sich, obwohl sie auf den Heimweg war. Wenn ich Nachts mit der Bahn nach Hause fahre und das letzte Stück laufe, habe ich mein Mobiltelefon in der Hans. Warum ? Weil Frau immer damit rechnen muss, dass jemand auftauchen könnte. Es gehört zum Alltag. Noch viel schlimmer finde ich es beim Laufen im Wald. Wenn Du als Frau alleine im Wald unterwegs bist, hast Du im Hinterkopf, es könnte jemand auftauchen und findest auch nicht witzig, wenn der Kerl auf dem Fahrrad dich anquatscht. Letzten Sommer ist es mir dann tatsächlich passiert. Ein junger Mann sass auf einer Bank und als mich kommen sah, kam er onanierend vor mich zu. Ich lief weg und wählte den Notruf. Als er mitbekam, dass ich der Polizei seine Beschreibung durchgab und wo ich mich befinde, lief er weg. Er hat was ein Segen nicht mitbekommen, dass der Polizist am Telefon keine Ahnung hatte, wo ich im Stadtwald bin. Ich hatte so unglaubliche Angst, weil ich körperlich diesen Kerl nichts hätte entgegen halten können. Ja, es ist nicht passiert, aber ich stand völlig neben mir und jetzt läuft die Angst im Wald erst recht mit. Ich möchte den Herren nur mit auf den Weg geben, dass es egal ist, wann und wo dieser Übergriff statt findet oder wer es ist. Für die betroffen Frau macht es in diesem Augenblick keinen Unterschied. Es ist einfach nur unfassbar schlimm. Auch nach den Vorfällen in Köln, die wirklich unglaublich waren, werde ich aber nichts an meinem Leben ändern. Ich habe deswegen auch nicht mehr oder weniger Angst als vorher. :Huhu: |
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Ich lese aus den von Dir beschriebenen Fällen sexualisierte Gewalt durch Fremde, den "Mann hinter dem Baum" heraus. Der typische Vergewaltiger ist aber in der Regel ein persönlicher Bekannter, Verwandter oder Kollege, Tatort ist nur selten der Wald. Wenn so etwas durch Bekannte erfolgt, ist die Schwelle, darüber zu reden, erst recht natürlich die zu einer Anzeige erheblich höher - immer das Schamgefühl vor dem ungläubigen Stirnrunzeln der anderen im Hinterkopf, dass dieser nette Kerl sowas wirklich machen soll. Und dieses Schamgefühl schraubt die Dunkelziffer extrem nach oben, gleichzeitig wird das Trauma durch erneute Begegnungen regelmässig erneuert. Lt. einer Studie der EU haben 55 % aller Frauen selbst sexuelle Belästigung erfahren, 18 % Stalking erlebt. Jede zwanzigste Frau wurde bereits Opfer einer Vergewaltigung. Sexismus ist (auch), wenn Opfer von sexualisierter Gewalt anschließend eine Mitschuld z.B. wegen ihres sexy Outfits in die Schuhe geschoben wird, Zitat: "Frauen bestehen auf ihrem Recht, sexy zu sein – ganz für sich selbst, natürlich. Darauf reagieren darf Mann nämlich nicht, sonst folgt gleich der nächste #Aufschrei.", geschrieben von einer Frau unter dem Titel Dann mach doch die Bluse zu. (Einvernehmlicher) Sex ist etwas schönes - Sexismus ist, wie die Bild-Zeitung alltäglich mit diesem Begriff sexualisierte Gewalt z.B. durch "Sex-Täter" u.ä. verharmlost. Zitat:
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Es ist nicht lange her, als ich beim Lauftraining im Wald an eine Wegekreuzung kam. Nur wenige Mieter (Ca.12-15) zuvor bog eine Läuferin, aus anderer Richtung kommend auf den Waldweg, den auch ich nahm....um wieder nach Hause zu kommen. Ich trieb sie ungewollt vor mir her, da sie ein identisches Tempo lief. Das ging sicher gute 800 bis 1000 m so. Der Abstand verringerte sich nur minimal. Irgendwann kam ein junger Mann entgegen...gleich danach stoppte die Läuferin und nahm die Hände in die Hüfte.
Ich lief vorbei, sagte gar nichts und sah mich nicht um. Ich vermute das es der Dame zu mulmig mit mir wurde und sie die Chance nutzte, einen Spaziergänger in der Nähe zu wissen, um zu stoppen und mich vorbei zu lassen. Ehrlich gesagt komme ich mir in solchen Situationen bescheuert vor....eben als potentieller Belästiger. Damit muss ich aber Leben und nehme es der Dame nicht mal übel, wenn sie einen Generalverdacht mir gegenüber hat. Wäre ich ein Schwein würde ich auch jeden mir zu nahe kommenden Mensch als Metzger verdächtigen. Was denkt eine Frau an Läuferins Stelle ? Ist mein Gedanke idiotisch ? |
Mikala, danke für deine Schilderungen. Ich kann dir sagen was ich meinte mit "unerwartet". Bisher war es auch hier und da gefährlich, dafür gibt es von dir genannte Vorsichtsmaßnahmen, die das Risiko minimieren. Hierzu zähle ich, dass meine Frau nicht alleine, sondern mit mir oder einer größeren Frauengruppe unterwegs ist. In deinem Beispiel, hätte das gewirkt, wobei du dich ja auch alleine sehr gut geschlagen hast.
Neu ist nun, dass man weiß, dass weder die Gruppe Freundinnen noch der Partner auch nur den geringsten Schutz geboten hätten und man ab jetzt eine neue Lösung finden muss. |
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Mir ist sowas auch schon passiert, allerdings lief der Herr nur wenige Meter hinter mir an ein Strasse am Main. Ich trug eine Laufshirt von einer Veranstaltung in Kopenhagen und das interessierte ihn. Er sprach mich an und ich bat ihn, dass in Zukunft nicht mehr zu machen. Natürlich hatte er sich keine Gedanken darüber gemacht und konnte gut nachvollziehen, dass ich im Wald richtig Panik bekommen hätte. :Huhu: |
Ich fang manchmal auch weit weg von Städten beim Radeln, wenn sich wer dranhängt, mit dem zum Plaudern an. Ob der Angst bekommt? :Cheese:
Ne im Ernst, ich finde es echt schade und erschreckend, dass es überhaupt so ist, dass manche Frauen bei solchen (für mich normalen) Begegnungen Angst bekommen können. |
Anna, es ist natürlich nicht so, dass ich verängstigt durch den Wald laufe.
Es ist mir auch bekannt, dass die Männer, die in Nähe des Autobahnparkplatz aus den Wald kommen, sich dort mit anderen Männern treffen und Frauen nicht spannend finden.:cool: Bei mir gehen halt die Alarmglocken an, wenn sich jemand auffällig verhält. :Huhu: |
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