triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Diebstahl und sexuelle Übergriffe an Silvester (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=38113)

KernelPanic 05.01.2016 13:16

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1193429)
Erste Meldungen in Sozialen Medien kamen schon kurz nach bzw während des Vorfalls. Ein Großaufgebot der Polizei ist vor Ort. Es werden Anzeigen erstattet.

In der hiesigen Regionalzeitung war davon über Umwege am 01.01.2015 erstmalig zu lesen. Die gehören zur gleichen Verlagsgruppe wie der Kölner Stadtanzeiger, weshalb man auch Lokalartikel aus Köln und Umgebung zu lesen bekommt. Der Artikel war hier.

trithos 05.01.2016 13:21

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1193429)
Also da drängt sich mir einfach zu sehr der Verdacht der gelenkten Meinungsmache auf. Und genau das hat die Medien doch in diese ausweglose Lage gebracht. Das Vertrauen in die Berichterstattung ist durch die Selektion bzw Zesur seitens der Medien so tief erschüttert, dass Rehabilitation kaum mehr möglich ist.

Google doch mal den Begriff "Zensur". Welche Stelle genau zensuriert denn bei uns? Wer lenkt? Welcher große Bruder? Welcher Geheimbund? Welche Weltverschwörungsorganisation? Sag es mir bitte! Denn wenn Du recht hast, werde ich in meiner Arbeit von solch sinisteren Mächten ferngesteuert und merke es nicht mal! Haben mich die Borg schon assimiliert? Hilf mir - ich fühle Verzweiflung über mein Leben, meine Arbeit .... Verdammt, soeben schaut mir ein kleines grünes Männchen über die Schulter und übernimmt die Kontrolle über meine tippenden Finger ... Mars attacks .... ich hab alles gewusst und der Menschheit verschwiegen ... SIE KONTROLLIEREN MICH ....... SIE KONTROLLIEREN UNS ALLE ... Nur noch ein paar Facebooker leisten Widerstand!

Das ist doch alles lächerlich!

Und Beispiele aus dem Sportjournalismus helfen auch nicht weiter. Der versteht sich selbst doch weitgehend als Teil der Unterhaltungsindustrie und nicht als seriöser Journalismus.

Und jetzt noch mal ganz im Ernst und konkret gefragt: Was müssten denn die Medien tun, um Dich zu überzeugen, dass sie nicht ferngesteuert sind? Ungeprüft jeden Twitter-Rülpser vervielfältigen?

Ich meine diese Frage jetzt wirklich ernst: wie kann ich Dich überzeugen? Hab ich überhaupt eine Chance dazu?

Duafüxin 05.01.2016 13:50

Was bist Du denn fürn Journalist? Printmedien? TV? Radio?

trithos 05.01.2016 13:51

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 1193449)
Was bist Du denn fürn Journalist? Printmedien? TV? Radio?

Radio-Nachrichten, Österreich, öffentlich rechtlich

schnodo 05.01.2016 14:27

Eines vorab: Ich werfe jetzt mal Print und TV als "Presse" zusammen, weil sich ja alle als Journalisten bezeichnen. Die Angebote unterscheiden sich nur durch den Verbreitungskanal und selbst da eine immer stärkere Vermischung stattfindet.

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1193418)
Vielleicht haben die Journalisten einfach nur sorgfältig ihre Arbeit gemacht?

Wenn Sie das konsequent täten, wäre das ja in Ordnung. Da ist man aber gerne selektiv: Falschmeldungen werden auch ohne Prüfung übernommen oder es werden belastende Fotos falschen Ereignissen zugeordnet. (Ich mag jetzt keine konkreten Beispiele raussuchen, da ich davon ausgehe, dass die meisten noch die Aussetzer bei der Ukraine-Berichterstattung von ARD und ZDF vor Augen haben. Oder die lustige Geschichte, wo die ARD(?) einen RTL-Mann als Pegida-Anhänger interviewt hat, der dann wohl ordentlich vom Stapel gelassen hat.)
Dann soll es auf einmal besonders akribisch zugehen? Das ist meiner Meinung nach eine Ausrede. Wenn man Standards hat, sollte man sie durchgängig anwenden und nicht nach Lust und Laune.

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1193418)
Dafür gilt auch das oben geschriebene und darüber hinaus halte ich das eben NICHT für eine gute Entwicklung. Und zwar deshalb, weil soziale Medien (wie wir alle wissen) Algorithmen verwenden, die jedem Nutzer vor allem Beiträge weiterempfehlen, die seiner eigenen Meinung entsprechen. Ganz hart formuliert, spalten soziale Medien die Gesellschaft also in Kleingruppen auf, die überhaupt nicht mehr mit anderen Meinungen in Kontakt kommen. Das soll gut sein?

Wenn es so wäre, wie Du schreibst, wäre es natürlich nicht gut. Und in einigen Fällen mag es tatsächlich so sein.
Generell siehst Die Sache aber zu eindimensional. Es ist eben nicht so, dass sich alle exklusiv ihre Meinung über soziale Medien bilden und in ihrem eigenen Sud kochen. Vielmehr erweitern diese sozialen Medien das Angebot und erlauben Zugriff auf Rohmaterial und Quellen, die in den Massenmedien aus Zeitmangel, Bequemlichkeit, oder eben auch Vorsatz unter den Tisch fallen.
Ich spreche auch lieber von alternativen Medien als vom zu engen Begriff der sozialen Medien. Zu den alternativen Medien gehören für mich eben Blogs wie lawblog.de, Aggregatoren wie Fefe (hoffentlich liest er nicht, dass ich ihn als Aggregator bezeichnet habe) oder Webseiten wie abgeordnetenwatch.de. Durch die sozialen Medien wird man in vielen Fällen erst auf solche Angebote aufmerksam und kann dann prüfen und sich selbst anhand der angebotenen Vielfalt ein Urteil bilden, anstatt nur nachzuplappern, was die Massenmedien als Konsens propagieren.

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1193418)
...Medium, das in letzten Zeit immer öfter und heftiger als "Lügenpresse" denunziert wird, ohne, dass bisher irgendein Vorwurf wahr gewesen wäre...

Naja, es kommt darauf an, wie weit man die Wahrheit dehnen mag. Ich kann mich an die Konzentrationslager-Geschichte des Pegida-Katzenbuch-Autoren erinnern, der angeblich bedauerte, dass es diese Lager nicht mehr gibt.

Schlagzeile/Anreißer von der Stern-Seite:
Pegida-Eklat: "Die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb"
Er wollte Maßstäbe setzen in Sachen Wutrede: Der Autor Akif Pirinçci hat beim Pegida-Aufmarsch in Dresden in einer hasserfüllten Ansprache gegen Migranten und Politiker gehetzt - und erntete eine Strafanzeige.


Ich hatte das durch einige Berichte als Wunsch nach Konzentrationslagern verstanden und in meinem Bekanntenkreis, den ich hinsichtlich des Tagesgeschehens für normal gut informiert halte, war das auch genau so angekommen. Es gab wohl etliche Anzeigen wegen Volksverhetzung. Wenn man den Bericht liest, könnte man es immer noch so interpretieren, der Kontext ist nicht eindeutig wiedergegeben.

Ich war baff erstaunt, als ich erfahren habe, dass es genau andersrum war, d.h. er hatte der Regierung unterstellt, dass sie froh wäre, für die Internierung von Pegida-Anhängern die KZs noch zur Verfügung zu haben.

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1193418)
Zum Glück gibt´s z.B. dieses Forum. Da treffen noch unterschiedliche Standpunkte aufeinander.

Zumindest hier sind wir uns einig. Bei einigem, was ich hier so lese, rollen sich mir die Fußnägel, aber ich finde es wichtig, dass es geschrieben werden darf. :)

drullse 05.01.2016 14:32

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1193435)
Was müssten denn die Medien tun, um Dich zu überzeugen, dass sie nicht ferngesteuert sind?

Was mich angeht: objektiv berichten, nicht wie mittlerweile immer öfter zu lesen/sehen Bericht und Kommentar vermischen. Und objektiv beinhaltet für mich auch, dass ich nicht in zig Medien die gleiche abgeschriebene Meldung zu lesen bekomme, teils sichtbar ungeprüft übernommen, nur damit man schnell was melden kann.

Was den konkreten Fall angeht: 4 Tage für Check und Doublecheck? Glaubst Du das wirklich? Ich nicht. Egal wer das steuert, sonst werden unfertige Meldungen lanciert um Klicks zu generieren und so ein Thema, dass zumindest in den Medien, die eine Kommetnarfunktion haben und damit Werbeeinnahmen generieren bleibt 4 Tage unerwähnt?

Nee, sorry aber da glaube ich nicht mehr an Zufall.

Noch weniger glaube ich an Zufall, wenn ich sehe, dass Minister Maas sich erst heute äußert.

Duafüxin 05.01.2016 14:41

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1193450)
Radio-Nachrichten, Österreich, öffentlich rechtlich

Ich weiss ja nicht wie das bei euch ist, bei uns vermischt sich das grad bei den ÖR ganz ordentlich mit der Politik.
Der Programmchef hat schon ordentlich Einfluss was gesendet wird und was nicht. Allein der Unterschied von WDR2 und NDR2 ist riesig, was die Inhalte angeht. NDR2 hat zB keine, ausser dummes Gequassel und Musik.

Flow 05.01.2016 14:43

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1193462)
Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1193418)
Vielleicht haben die Journalisten einfach nur sorgfältig ihre Arbeit gemacht?

Wenn Sie das konsequent täten, wäre das ja in Ordnung. Da ist man aber gerne selektiv: Falschmeldungen werden auch ohne Prüfung übernommen oder es werden belastende Fotos falschen Ereignissen zugeordnet. (Ich mag jetzt keine konkreten Beispiele raussuchen, da ich davon ausgehe, dass die meisten noch die Aussetzer bei der Ukraine-Berichterstattung von ARD und ZDF vor Augen haben. Oder die lustige Geschichte, wo die ARD(?) einen RTL-Mann als Pegida-Anhänger interviewt hat, der dann wohl ordentlich vom Stapel gelassen hat.)
Dann soll es auf einmal besonders akribisch zugehen? Das ist meiner Meinung nach eine Ausrede. Wenn man Standards hat, sollte man sie durchgängig anwenden und nicht nach Lust und Laune.

Was ist das für eine Argumentation ?

Weil von einigen/vielen an einigen/vielen Stellen unsauber gearbeitet wird, soll nun konsequenterweise von allen immer und überall unseriös gearbeitet werden ...

Naja ... ;)


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 21:55 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.