Zitat:
Zitat von Matthias75
(Beitrag 1111474)
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Wer, außer ein paar Triathlon-Nerds setzt sich 8-10h vor den Fenseher und schaut sich ein komplettes Rennen an. Die spannenden/spektakulären Momente während der ersten 7h lassen sich doch meist an einer Hand abzählen: Schwimmausstieg, wenn die Radcracks auf die guten Schwimmer auffahen und der Wechsel zum Laufen. Selbst als Fan würde ich das nur für Hawaii machen. Einen Sonntag im Sommer vor der Glotze oder dem Rechner verringen, um Frankfurt anzuschauen, käme für mich nur in Frage, wenn ich aus irgendeinem Grund komplett bettlägerig wäre.
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Fast genau wie bei der Tour de France: langweilige Flachetappen, in denen nur in der letzten viertel Stunde die Post abgeht, findet im Sommer statt, meist sogar auch noch werktags, wo kein normaler Zuschauer Zeit hat, dauert viel zu lange...
Und es gab eine Zeit, da gab es bei der Tour gigantische Einschaltquoten. Dass das vorbei ist, liegt nicht daran, dass die Zuschauer entdekct haben, dass Radfahren langweilig ist, sondern in allein am Dopingsumpf, der den Sport seiner Glaubwürdigkeit beraubt hat.
Dass Biathlon mit seiner Unberechenbarkeit und seinen Spannungsmomenten am Schießstand bestimmte Alleinstellungsmerkmale hat, an die Triathlon nur schwer rankommt ist keine Frage, aber dafür ist Biathlon ein unglaublich abgehobener Sport: wer von den Zuschauern kann denn Skaten? Wer hat schon mal mit einem Kleinkaliber-Gewehr geschossen?
Schwimmen, Radfahren, Laufen kann jeder, so dass potenziell jeder Zuschauer die gesehenen Leistungen in seinen persönlichen Erfahrungshorizont vernorden kann, ähnlich wie bei den meisten Leichtathletikdisziplinen, die ja auch (zumindest in der Vergangenheit) sehr populär waren.
Das mediale Potenzial von Triathlon ist schon ziemlich hoch meiner Meinung nach, wenn man es vernünftig anpackt und die Rennen gut inszeniert. Man muss halt viele Elemente der mehrfach preisgekrönten zusammengeschnittenen NBC-Coverages in die Live-Berichterstattung integrieren (human touch, eingeschnittene Interviews, teaser, Landschaftsclips), viel mehr Motorradkameras (die alle bei Rennbeginn vollgetankt sind;) ), funktionierende GPS-Tracker für sämtliche Akteure, um alle wichtigen Rennsituationen schon in ihrer Entstehung einzufangen.
Die Qualität der Bilder, professionelle Kameraführung und Kompetenz der Moderatoren kann man sich bei der ITU abkupfern, wobei dort natürlich auch dort wie im Biathlon, wo ja die klassische 20km-Distanz praktisch gar nicht mehr gelaufen wird, der Tendenz zu kürzeren, actionreichen Rennen geht (z.B. der aufstrebende Teamwettbewerb), was für M-Dot-Rennen nicht kopierbar ist.