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-   -   Isoman mit zeitlich etwa gleich langen Diszplinen (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=35085)

Hafu 16.01.2015 12:31

Gleichgewichtet sind die Distanzen beim isoman nur für Leute, die keine Ahnung von physikalischen Grundgesetzen haben:

Wasser hat eine ganz andere Dichte als Luft, so dass die Bewegungswiderstände viel höher sind und der Luftwiderstand wiederum steigt bekanntlich nicht linear, sondern im Quadrat der Geschwindigkeit, was aber erst oberhalb von 30 km/h praktische Auswirkungen hat. Bei einer Verdopplung der Laufgeschwindigkeit von 10 auf 20km/h spielt der erhöhte Luftwiderstand noch fast keine Rolle, bei einer Verdopplung von 20 auf 40 km/h (wie sie zwischen sehr schlechten und sehr guten Radfahrern vorkommt) dagegen bereits eines sehr große Rolle, d.h. der erforderliche Mehraufwand ist die vierfache Leistung.

Beim "Isoman" werden schlicht und ergreifend gute Schwimmer krass bevorteilt, weil sie sich wegen der hohen Dichte des Wassers einen derart großen Vorsprung verschaffen können, der für ähnlich gute Radfahrer oder Läufer unmöglich aufzuholen ist. Läufer werden wiederum gegenüber Radfahrern leicht bevorteilt.

Die Olympische Distanz ist schon ziemlich fair hinsichtlich der Gewichtung der Einzeldisziplinen, was man allein daran sieht, dass darauf spezialisierte Leistungssportler ihren Trainingsaufwand in der Regel näherungsweise dritteln, d..h ein Drittel ihres Jahrestrainingsaufwand dem Schwimmen, ein Drittel dem Radfahren und ein Drittel dem Laufen widmen.

Beim Ironman werden gute Radfahrer bevorzugt und gute Schwimmer benachteiligt, was dazu führt, dass die meisten Langdistanzprofis ca. 50% oder mehr ihres Gesamt-Trainingsaufwandes in das Radfahren investieren und Schwimmtraining liegt hier meist nur noch bei ca. 20% des Gesamtaufwandes.

chris.fall 16.01.2015 13:51

Moin,

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1107880)
Wasser hat eine ganz andere Dichte als Luft, so dass die Bewegungswiderstände viel höher sind (...)


um genau zu sein: Der Widerstand im Wasser wächst ebenfalls quadratisch mit der Geschwindigkeit. Die Folgen sind die gleichen wie auf dem Rad.

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1107880)
Beim "Isoman" werden schlicht und ergreifend gute Schwimmer krass bevorteilt, (...)

Stimmt, aber gerade das finde ich ja interessant. Von der olympischen Distanz mal abgesehen wird man man als guter Schwimmer ja sonst immer krass benachteiligt.


Viele Grüße,

Christian

runningmaus 16.01.2015 14:03

Zitat:

Zitat von eNTe (Beitrag 1107870)
Der Kölner hat so etwas vor ein paar Jahren mal angeboten. .....

die damals "Shorty" getaufte Distanz in Köln war zwar ausgeschrieben, fand (war das nicht 4 - 44 - 14 km? ) dann aber wohl nicht statt; schade, wie ich finde .... -
aber die längste Distanz bei deren Rheinauhafen-Tria mit 3 - 40 -15 km kommt schon in die Nähe

ich fänd so eine zeitlich ausgewogene Distanz auch interessant :Blumen:

Hafu 16.01.2015 14:18

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 1107898)
...


Stimmt, aber gerade das finde ich ja interessant. Von der olympischen Distanz mal abgesehen wird man man als guter Schwimmer ja sonst immer krass benachteiligt.


Viele Grüße,

Christian

Ich wollte auch mit meinem Post nicht ausdrücken, dass es ein Rennformat, wie den Isoman nicht geben darf.

Der zetiliche Gleichansatz der Disziplinen ist durchaus mal ein interessanter Ansatz, aber ich wollte trotzdem dem Mythos entgegentreten, dass bei den Isoman-Distanzen Laufen, Radfahren und Schwimmen gleich gewichtet sind.

Ein Weltklassseradfahrer wird gegenüber einem komplett untrainierten, gesunden Radfahrer auf 24km ca. 1/2 Stunde Vorsprung herausfahren (der eine braucht 'ne halbe Stunde, der andere ca. 'ne Stunde)

Ein Weltklasseschwimmer dagegen wird zwar auch nur ca. eine halbe Stunde für seine Disziplin benötigen aber auf 2,8km gegenüber einem komplett untrainierten Schwimmer einen unendlichen Vorsprung rausfahren, weil dieser eine solche Distanz gar nicht schaffen wird;) und gegenüber einem mäßig trainierten Schwimmer (wie er häufiger im letzten Dittel von Volkstriathlon-Veranstaltungen anzutreffen ist) immer noch 1,5 bis 2 Stunden Vorsprung erzielen

poldi 16.01.2015 15:34

... und ein untrainierte/r Läufer*in 2 Stunden für die Laufstrecke braucht ...

speedskater 19.01.2015 07:15

@Hafu: Hast Du einen Vorschlag,
welche Streckensplits auf der OD (gerne auch MD, LD)
für wahre Gerechtigkeit sorgen würden?
Danke.

MatthiasR 19.01.2015 14:42

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1107907)
Ein Weltklassseradfahrer wird gegenüber einem komplett untrainierten, gesunden Radfahrer auf 24km ca. 1/2 Stunde Vorsprung herausfahren (der eine braucht 'ne halbe Stunde, der andere ca. 'ne Stunde)

Ein Weltklasseschwimmer dagegen wird zwar auch nur ca. eine halbe Stunde für seine Disziplin benötigen aber auf 2,8km gegenüber einem komplett untrainierten Schwimmer einen unendlichen Vorsprung rausfahren, weil dieser eine solche Distanz gar nicht schaffen wird;) und gegenüber einem mäßig trainierten Schwimmer (wie er häufiger im letzten Dittel von Volkstriathlon-Veranstaltungen anzutreffen ist) immer noch 1,5 bis 2 Stunden Vorsprung erzielen

Meines Erachtens ist es wenig sinnvoll, mit komplett untrainierten Startern zu vergleichen, die würden ja auch die 1.500 m einer OD nicht schaffen. Und schlechte Schwimmer (>20 min/1000m) würden da wohl auch eher nicht antreten.

Wenn ich mal meine Zeiten prognostizieren sollte, würde ich für 2,8 km Schwimmen auf 46-48 min kommen, für 10,5 km Laufen auf 40-42 min. Da ich ein besserer Läufer bin, sollte das hinkommen.
24,5 km auf dem Rad sollte aber sogar ich unter 40 min schaffen, obwohl ich kein besonderer Radfahrer bin. Das scheint mir zu gering gewichtet zu sein.

Gruß Matthias

dennis.simon 19.01.2015 16:01

Das Iso bei diesem Isoman bezieht sich auf die Zeit. Der Vorschlag (11km,99km,42km) soll wohl zum Ziel haben, dass die durchschnittlichen Splitzeiten gleich groß werden sollen.

Warum sollte ausgerechnet die Größe Zeit für alle Disziplinen gleich sein?
Schliesslich kommt ja auch keiner auf die Idee die Größe Länge für alle Disziplinen gleich groß haben zu wollen.(42km,42km,42km, wie wärs?)

Wenn schon Iso, dann vieleicht eher Iso-Energie. Also Streckenlängen, auf denen das Produkt aus durchschnittlicher Leistung und Splitzeit jeweils gleich gross ist. Im Durchschnitt über alle Athleten versteht sich.

zB:
KD 4500kJ (je 1500kJ pro Split),
MD 9000kJ (je 3000kJ pro Split),,
LD 18000kJ (je 6000kJ pro Split).

Was wären denn dem etwa entsprechende Streckenlängen für den Durchschnittsatheleten?


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