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TriBlade 30.11.2006 09:11

An der gesamten Berichterstattung und teilweise auch dem was die Verbände von sich geben finde ich schlecht, dass man wen man Ahnung von justiziellen Ermittlungsverfahren hat vorher weiß, dass es nicht zu beweisen sein wird.
Wer sich mal den Ermittlungsbericht aus Spanien angesehen hat, wird feststellen, dass es dort nur Vermutungen zu Ulle und Basso gab. Die haben keinen einzigen Beweis der vor einem ordentlichen Gericht Bestand hätte. Ähnlich dürfte es hier mit den Akten um den Fall Springstein sein. Jeder kann vermuten, beweisen ist dann schon etwas anderes. Ich persönlich fände es angenehmer, wenn man erst dann etwas an die Öffentlichkeit gibt wenn man sich sicher ist dieses auch beweisen zu können.

Ich stelle mir häufig die Frage warum wird da nicht ordentlich ermittelt? Insbesondere in Spanien, hätte man die Ermittelungen nur länger verdeckt führen müssen. Sie zu dem sehr frühen Zeitpunkt öffentlich zu machen war so ungeschickt, dass man sich fragen muss ob das Absicht gewesen ist?

Auch die Ermittlungen um Springstein werfen viele Fragen auf, ob man hier wirklich umfassend aufdecken wollte oder nur das was absolut nicht mehr zu verhindern gewesen ist.

Jens

kaiseravb 30.11.2006 10:59

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 5436)
Ich stelle mir häufig die Frage warum wird da nicht ordentlich ermittelt?
...
Auch die Ermittlungen um Springstein werfen viele Fragen auf, ob man hier wirklich umfassend aufdecken wollte oder nur das was absolut nicht mehr zu verhindern gewesen ist.

Wogegen denn ordentlich ermitteln? Doping ist kein Straftatbestand, da gibt es also nicht viel zu ermitteln. In Spanien nicht, wie bei uns auch. Springstein wurde wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz verurteilt, und weil er Minderjährigen ohne ihr Wissen Dopingmittel verabreicht hat. Sobald es aber 1. um erwachsene Menschen geht, 2. ein Arzt im Spiel ist und 3. die Geschichte auch noch im Ausland stattfindet kann man da mit dem Arzneimittelgesetz wenig anfangen.

drullse 30.11.2006 13:10

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 5434)
Über Anja Dittmer:

"Anja Dittmer, die gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen war, taucht in einer Kostenaufstellung der Sprintschule Grit Breuer auf. Für zwei Ampullen werden 512 Euro berechnet. Um welche Substanz es sich handelt, geht nicht daraus hervor. ".

» Tagesspiegel

Naja, nu seid mal nicht so. Das waren ganz bestimmt nur Vitamine...

TriBlade 01.12.2006 09:59

Zitat:

Wogegen denn ordentlich ermitteln? Doping ist kein Straftatbestand, da gibt es also nicht viel zu ermitteln. In Spanien nicht, wie bei uns auch.

In Spanien wird gegen Fuentes schon wegen Betruges ermittelt. Richtiger Straftatbestand, ob er tatsächlich dem Betrug aus unserem StGB entspricht sei mal dahingestellt. Ermittlungsproblem ist dort aber, dass man die Aufschriften auf den Blutbeuteln nicht tatsächlich einem Sportler zuordnen kann. Ich möchte das jetzt hier nicht ausführen, aber jeder Ermittlungsbeamte wird dir sagen können wie man durch den Beweis einer Übergabe eines solchen Beutels, die lückenlos durch die Ermittler zu dokumentieren ist, gerichtsverwertbar den Beweis für dann alle gefundenen Beutel schafft. Eben das ist nicht erfolgt. Die spanische Polizei hat um auch die Sportler eindeutig identifizieren zu können zu früh (vom Standpunkt der Ermittlungen aus) das Verfahren offengelegt. Stellt sich die Frage warum? Wollte man verhindern das später die Sportler für alle nachvollziehbar identifiziert werden konnten? Hatte man Angst möglicherweise zu viele Sportler zu identifizieren? Möglicherweise auch andere Sportarten? Welchen Grund gab es nicht abzuwarten, bis man das gesamte illegale Netzwerk, beweissicher dokumentiert, aufdecken konnte?

Für mich gibt es da halt schon noch ein paar Fragen. Und wenn man gegen einen Trainer in Deutschland ermittelt, kann man in diesem Zuge durchaus auch ermitteln ob bei der Abgabe an Erwachsene nicht auch Verstöße gegen das Arzneimittelgesetz vorliegen. Wenn das aber eben nicht vollständig ausermittelt wird, halte ich es auch für unangebracht mit solchen Verdächtigungen und Merkwürdigkeiten an die Öffentlichkeit zu gehen.


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