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Fornix 24.09.2012 10:03

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 808890)
werde ich mit dem Patientenbrief und dem MRT-Befund einen dritten Arzt aufsuchen.

Was hat denn der 2. gesagt?
Sonst: Wie lange willst Du immer weitere Meinungen einholen? Bis endlich einmal eine mit dem was Du in Google gelesen hast überinstimmt (so wirkt das nämlich)?
Und ausserdem: Würdest Du Dich von einem Arzt behandeln lassen, der frei nach Dr. Google behandelt und diagnostiziert oder der das aufgrund seiner Erfahrung und Ausbildung tut?

sbechtel 24.09.2012 14:33

Zitat:

Zitat von Fornix (Beitrag 808897)
Was hat denn der 2. gesagt?
Sonst: Wie lange willst Du immer weitere Meinungen einholen? Bis endlich einmal eine mit dem was Du in Google gelesen hast überinstimmt (so wirkt das nämlich)?
Und ausserdem: Würdest Du Dich von einem Arzt behandeln lassen, der frei nach Dr. Google behandelt und diagnostiziert oder der das aufgrund seiner Erfahrung und Ausbildung tut?

Der zweite Arzt war ja mein Hausarzt und der hat eigentlich nicht sonderlich viel gesagt, außer, dass ich mir überlegen solle, ob ich wirklich ein MRT machen möchte, weil dabei in der Regel sowieso nichts rauskommen würde.

Und das Krankenhaus hat sich in der Vergangenheit auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert, bei einem Bekannten haben sie den Arm als angeblich gebrochen eingegipst, obwohl der Arm dann von einem anderen Arzt nach einer Woche als vollkommen gesund eingestuft wurde (und das war auch der Fall) und ein anderer Freund hat sich den Unterarm angebrochen, sie haben geröntgt, ihn Heimgeschickt und als es nach vier Tagen nicht besser wurde ist er noch mal hin, wo dann doch festgestellt wurde, dass der Arm angebrochen ist.

Nun weiter mit dem Material, dass ich dazu gefunden habe:

Zitat:

Je jünger der Patient, desto höher sein Rezidivrisiko. Als Faustregel gilt, dass bis zum 25. Lebensjahr das Risiko ein Rezidiv zu erleiden größer ist, als die Chance, dass das Gelenk stabil ausheilt. Neben dem Alter hat die sportliche Aktivität des Patienten, insbesondere bei Teilnahme an Risikosportarten einen wesentlichen Einfluû auf die Rezidivhäufigkeit.
Zitat:

Nach rein konservativer Behandlung liegt die Rezidivquote beim risikogefährdeten Alter bis 25 Jahre knapp über der 50 %-Marke, ist aber mit einer hohen Anzahl von inkompletten Ausheilungsergebnissen, wie Restinstabilität, Apprehension-Symptomatik sowie niedrigerem Sportniveau vergesellschaftet. Eine Ausheilung mit restitutio ad integrum reduziert sich somit auf eine Gröûe von 25 %. Wird nach einer Erstluxation eine diagnostische Arthroskopie mit Lavage durchgeführt, so hat dies eine kurative Wirkung mit Reduktion der Rezidivrate auf 20 %.
Zitat:

Durch sportliche Aktivität, insbesondere bei Kontaktsportarten, bei Überkopf- und Wurfsportarten (...) erhöht sich das Rezidivrisiko. Henry [13] beziffert die Rezidivrate im Sport mit 88 %, Wheeler [62] mit 92 %. Bei einem Vergleich von Jugendlichen mit und ohne sportliche Aktivität fand sich eine Rezidivquote von 80 % bei den Sportlern, aber nur von 30 % bei den
Nichtaktiven (Simonet).
Qelle

Hier auch sehr interessante Zahlen

Fornix 24.09.2012 16:37

Das sind keine Studien sondern Überblicksarbeiten über Originalstudien. Noch dazu ist die eine 8, die andere 14 Jahre alt. In der Medizin sind das Welten. Du beschreibst Deine Verletzung zuwenig (wahrschleinlich auch weil Du es nicht genau weisst) um aus diesen beiden Arbeiten Schlüsse auf die Behandlung ziehen zu können.
Ich würde Dir einfach mal empfehlen, das was Du gefunden hast und von dem Du glaubst, dass es auf Dich zutrifft, auszudrucken und damit bei Deinem behandelnden Arzt (UnfallChirurg? Orthopäde?) nochmal vorstellig zu werden, um zu klären warum nicht operiert wurde. Das wird Dir Dein behandelnder Arzt am besten erklären können, weil er Dich ja kennt und diese Entscheidung getroffen hat.

dasgehtschneller 24.09.2012 17:27

Ich hab meine Schulter mit 19 Jahren auch operieren lassen nachdem ich sie 3x ausgekugelt hatte.

Die Schulter wurde seither zwar nie mehr luxiert, ich habe aber regelmässig mehr oder weniger starke Schmerzen und die Bewegung ist so eingeschränkt dass ich mich kaum mehr am Rücken kratzen kann.

Ich würde mir die Operation deshalb sehr genau überlegen und das sicher nicht vor dem zweiten oder dritten Mal machen.

Operieren kann man aber sowieso erst wenn die Schulter verheilt ist und du das MRT gemacht hast. Falls du das trotzdem machen willst kannst du auch schon mal damit rechnen 3 Monate lang auf das Triathlon Training zu verzichten

Etwas Kräftigung der Schulter wär bei konservativer Behandlung aber sicher nicht schlecht und die Chance einer Wiederholung zu minimieren.

Am besten mal zu einem guten Schulterspezialisten und mit dem darüber reden.

Hafu 24.09.2012 18:17

So ganz unrecht hat sbechtel mit seinen ergoogelten Weisheiten nicht (auch wenn ich auch gelegentlich meine Probleme mit Patienten haben, die dem Internet in dem auch unglaublicher Schmarrn steht, mehr vertrauen als ihrem behandelten Arzt).

Früher, d.h. vor 10Jahren und mehr hat man bei einer traumatischen Erstluxation tatsächlich erstmal das Gelenk (nach Reposition) ruhig gestellt und nur dann später operiert, wenn es immer wieder zu erneuten Luxationen gab. So habe ich e auch ursprünglich in der Unfallchirurgie gelernt.

Heute ist die gültige Lehrmeinung aber eine andere. Wenn bei einem jungen Sportler die Schulter luxiert kommt es sehr oft dabei zu einem Abrisss der vorderen Kapsel mit knorpeligen Pfannenanteilen (=anteriorer Labrum-Abriss) und wenn dies der Fall ist, kann man die frisch verletzte Struktur arthroskopisch mit speziellen Fadenankern wieder refixieren.

Das ist in der Hand eines Schulterspezialisten ein kleiner risikoarmer Eingriff, mit dem man die natürliche von der Natur vorgesehene Anatomie wiederherstellt. Wenn man erst ein halbes Jahr später (oder noch später) tätig wird, ist das abgerissene Labrum teildegeneriert und dann müsste man bei einer OP andere Verfahren anwenden (Kapselraffung, Kapselshrinking o.ähnl.), die zwar u.U. auch funktionieren, aber eben gelegentlich auch einen Funktionsdefekt hinterlassen.

In der Klinik, die die Erstversorgung erledigt hat, würde ich aber natürlich nicht zur OP hingehen, denn wenn diese dir nicht zur OP geraten haben oder wenigstens an einen Spezialisten weiter verwiesen haben, kannst du davon ausgehen, dass sie die dafür notwendige Expertise auch nicht haben.

Im Münchner Raum könnte ich dir zwei erstklassige Adressen mit Schulterspezialisten nennen, in Bruchköbel kenne ich mich leider nicht aus.

sbechtel 24.09.2012 18:26

Moin Hafu,

ich wusste doch, bei TS bin ich richtig aufgehoben. :Cheese:

Dieser anteriore Labrum-Abriss ist wahrscheinlich, muss aber nicht sein, wenn ich dich richtig verstanden habe? Diesen würde man ja dann beim MRT, sofern vorhanden, feststellen. Und wenn dem so ist, würdest du mir raten, einen Schulterspezialisten zu suchen und das behandeln zu lassen? Das MRT ist ja dann ein guter Monat nach der Luxation, d.h. wenn ich direkt einen Spezialisten finde, wäre die Verletzung noch relativ frisch - in meinen Augen (zumindest in Bezug zu einer Degeneration). Morgen ziehe ich nach Darmstadt um, vielleicht kennt ja dort jemand in der Nähe einen Spezialisten?

Und sollte ich Glück haben und das ist nicht der Fall, weiterhin konservativ und wenn die Heilung weit genug fortgeschritten ist, die Schulter z.B. mit Theraband o.ä. trainieren und glücklich weiter sporteln?

Gruß Sebastian

DasOe 24.09.2012 18:31

Kann ich aus eigener Erfahrung sehr empfehlen: Gelenkzentrum Rhein-Main

Ein paar Informationen rund um das Schultergelenk und die spezialisierten Ärzte.

Hafu 24.09.2012 18:58

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 809077)
Moin Hafu,

ich wusste doch, bei TS bin ich richtig aufgehoben. :Cheese:

Dieser anteriore Labrum-Abriss ist wahrscheinlich, muss aber nicht sein, wenn ich dich richtig verstanden habe? Diesen würde man ja dann beim MRT, sofern vorhanden, feststellen. Und wenn dem so ist, würdest du mir raten, einen Schulterspezialisten zu suchen und das behandeln zu lassen? Das MRT ist ja dann ein guter Monat nach der Luxation, d.h. wenn ich direkt einen Spezialisten finde, wäre die Verletzung noch relativ frisch - in meinen Augen (zumindest in Bezug zu einer Degeneration). Morgen ziehe ich nach Darmstadt um, vielleicht kennt ja dort jemand in der Nähe einen Spezialisten?

Und sollte ich Glück haben und das ist nicht der Fall, weiterhin konservativ und wenn die Heilung weit genug fortgeschritten ist, die Schulter z.B. mit Theraband o.ä. trainieren und glücklich weiter sporteln?

Gruß Sebastian

Den Labrum-Abriss sieht man in einem MRT (wenn es eine "zeitgemäße" Auflösung hat, also nicht aus der 1. Generation, sprich nicht älter als sechs bis sieben Jahre ist). Ich würde aber keine 4 Wochen bis zur Diagnosestellung warten, wenn es meine Schulter wäre. Wenn sich da herausstellt, dass eine OP notwendig ist, hast du dann vermutlich wieder eine Wartezeit bis zum OP-Termin und danach ist sowieso eine erneute Ruhigstellung der Schulter notwendig. Da wäre viel zu viel verlorene Zeit dabei und eine längere Ruhigstellung der schulter ist sowieso immer ein Problem, weil die muskuläre Stabilität/Koordination verloren geht, die Kapsel in Bereichen verklebt, wo man es gar nicht brauchen kann usw.

Wenn der jetzige MRT-Termin sich nicht vorverlegen lässt, telefonier einfach andere radiologische Praxen ab, ob diese keinen früheren Termin haben.

Und besorg dir gleichzeitig einen Termin beim Schulterspezialisten (z.B. bei der von DasOe genannten Adresse), mach auch dort bei der Sprehstundenhilfe auf dringend. Evt. können die Ärzte dort auch, wenn sie deinen Fall kennen und ein MRT wollen, den Termin beschleunigen. Wenn ein Arzt beim (oft ohnehin befreundeten)Radiologen anruft, hat das natürlich immer einen anderen Effektm als wenn ein Patient bettelt.
Mann kann einen Labrumabriss mit entsprechender ERfahrung aber auch in der sonografie (Ultraschall) darstellen, so dass ein MRT nicht zwingend erforderlich ist.


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