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Superpimpf 05.07.2012 16:40

@tRN: völlig richtig, deswegen ja auch mein Einleitungssatz. Muss mich ausklinken, geht gleich in den Flieger (Stichwort ökologischer Fußabdruck :Lachen2: )

rhoihesse 05.07.2012 16:45

Zitat:

Zitat von Superpimpf (Beitrag 772517)
Ich finde es scheinheilig zu betonen, dass man nur Tiere isst, die ein gutes Leben hatten (vom Bauer nebenan, aus Freilandhaltung etc.). Denn letztendlich stirbt das Tier trotzdem für einen bzw. hat nur deswegen gelebt.

m2c

Erstens: Massentierhaltung nennst du "leben"? :Nee:

Ich habe mir auch schon in diesem Jahr sehr viele Gedanken zu dem Thema gemacht und meinen Fleischkonsum radikal eingeschränkt, was u.a. heisst viel mehr Soja-Kram.

Alles Fleisch was wir selbst kaufen, ist mindestens Bio, eher Bioland, Demeter etc.

Allerdings wenn ich auswärts irgendwo eingeladen bin, breche ich als Gast keinen Streit darüber im Zaun und esse auch Fleisch, aber weniger.

Und nach all dem was ich in diesem Jahr darüber gelesen, gehört, gesehen habe, muss ich für mich feststellen. Wenn es eine gute Sache gibt die man tun kann, ist es auf Fleisch zu verzichten, Gut für die Tierhaltungsbedingungen, Gut fürs Klima und Gut für die dritte Welt die dann nicht mit europäischen Suppenhühnern bombadiert wird, weil hier ja nur Brust und Schenkel gefressen werden.

stevo 05.07.2012 16:55

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 772498)
Jeder Mensch isst in seinem Leben 1094 Tiere.

"Der durchschnittliche Bundesbürger isst im Laufe seines Lebens durchschnittlich 1094 Tiere." - so steht es im Artikel.

Ungenauer geht es kaum, was soll man aus diesem Satz an verwertbaren Fakten entnehmen?

Was ist ein durchschnittlicher Bundesbürger? Was ist ein durchschnittliches Tier? Im Artikel werden Hühner und Kühe gleichwertig in einen Topf geschmissen, was ist mit den Insekten, zählen die auch einzeln mit dazu?


Unzählige Massen von Insekten werden ja ganz nebenbei sogar von bewussten Fleischverweigerern (Vegatarier, Veganer, Rohkostler, Frutariaer usw.) vertilgt.

Zudem gibt es aktuelle Forschungen, die Insekten als Proteinquelle der Zukunft untersuchen, um die vielen Nachteile unserer industriellen Massentierhaltung zu umgehen.

stevo 05.07.2012 17:04

Zitat:

Zitat von rhoihesse (Beitrag 772531)
Ich habe mir auch schon in diesem Jahr sehr viele Gedanken zu dem Thema gemacht und meinen Fleischkonsum radikal eingeschränkt, was u.a. heisst viel mehr Soja-Kram.

Alles Fleisch was wir selbst kaufen, ist mindestens Bio, eher Bioland, Demeter etc.

Du bist dir aber auch bewusst, dass du als Sojakonsument zum Schwinden der Regenwälder in Brasilien und anderswo in der Welt mit beiträgst und zudem muss das Zeug ja auch um die Halbe Welt transportiert werden?

TheRunningNerd 05.07.2012 17:08

Ich empfehle zum Thema gerne immer wieder den Herrn Singer & seine praktische Ethik. Sein Werk hat mich sehr geprägt, weil mir nahezu jeder Satz von ihm einleuchtend erscheint, aber ich verstehe gut das manche da Magengrummeln kriegen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Singer
http://de.wikipedia.org/wiki/Praktische_Ethik

Campeon 05.07.2012 17:11

Zitat:

Zitat von stevo (Beitrag 772535)
"Der durchschnittliche Bundesbürger isst im Laufe seines Lebens durchschnittlich 1094 Tiere." - so steht es im Artikel.

Was ist ein durchschnittlicher Bundesbürger? Was ist ein durchschnittliches Tier? Im Artikel werden Hühner und Kühe gleichwertig in einen Topf geschmissen, was ist mit den Insekten, zählen die auch einzeln mit dazu?

Gut, lesen kannst du schon mal!:Cheese:

Na Tier ist schon gleich Tier, kommt es auf die Größe an?

Anscheinend ist in Deutschland ein Hund z.B. "mehr Wert", als ein Schwein oder eine Kuh. Dabei sind diese beiden Tierarten doch größer, von manchen Hunderassen vielleicht mal abgesehen!

Und du hast recht, Hühner und Kühe wandern in den Topf! Leider viel zu viele.
Es geht mir nicht um Ächtung der Fleischesser, mehr geht es mir darum, vielleicht das ein oder andere Stück Fleisch weniger zu essen und evtl das gesparte Geld in höherwertiges Fleisch zu investieren.

Die Masse der verzehrten Fleisches stammt aus industrieller Fertigung.
Da gibt es Tiere, die haben neimals in ihrem sehr kurzen Leben einen Lichtstrahl Sonne gesehen. Werden unter Schmerzen in kürzester Zeit zur Schlachtreife gemästet, nur damit der "durchschnittliche Mensch" seinen Hunger auf billigste Weise stillen kann!

Wo bleibt da die Achtung vor der Kreatur???

rhoihesse 05.07.2012 17:22

Zitat:

Zitat von stevo (Beitrag 772537)
Du bist dir aber auch bewusst, dass du als Sojakonsument zum Schwinden der Regenwälder in Brasilien und anderswo in der Welt mit beiträgst und zudem muss das Zeug ja auch um die Halbe Welt transportiert werden?

Erstensmal ist nahezu alles, was in Deutschland als Soja verkauft wird aus Europa und mit Bio-Siegel versehen.

2. Was denkst du, aus was das Kraftfutter für die Massentierhaltung besteht? Richtig, Soja und Mais aus der guten alten Monokultur :Huhu: und zwar genau von da wo vorher mal Regenwald stand.

dickermichel 05.07.2012 17:42

Eigentlich meide ich diese Diskussionen zum Thema "Fleischessen oder nicht", seitdem ich kein Fleisch esse, also seit über 20 Jahre.
Doch inzwischen hat sich das Thema meines Erachtens verändert - und zwar vor den zwei folgenden Aspekten:

1. Massentierhaltung (ob zu Land oder im Wasser in Form von Aquakulturen) führt zu enormen Schädigungen und massiven Zerstörungen der Erde mit irreversiblen Folgen für unsere Kinder.

2. Eine bald auf die 8 Mrd zugehende Weltbevölkerung kann sich nicht so ernähren, wie das der Mensch in der industrialisierten Welt heute tut, sonst ist die Erde in paar Jahrzehnten tot.

Somit müssen abseits von irgendwelchen Polemiken (die übrigens fast immer nur von Fleischessern gegenüber Nicht-Fleischessern geäußert werden) langfristig wirksame Lösungen entwickelt werden, sonst knallt's.
Eine ganz schnelle Lösung ist nun mal die Reduzierung des Fleischkonsums auf das Niveau, das früher als erstrebenswertes Ziel galt:
Einmal die Woche den Sonntagsbraten.

Damit bekäme Fleisch wieder den Stellenwert, den es früher hatte, die Leute wären evtl. bereit für diesen "besonderen" Tag auch mehr zu zahlen, so daß die Anbieter einen besseren Preis erzielten.
Natürlich wäre das das Ende der Fleischkonzerne, aber die sollten meines Erachtens soundso verboten werden.

Noch etwas zum Thema Soja und Eiweiß etc. usw.:
Ich esse ebenfalls seit über 20 Jahren quasi kein Soja oder sonstiges Gedöns, was "man" angeblich essen muß, will man nicht sofort eingehen; Butter, Eier, Joghurt und Quark esse ich, Käse kaum und Milch quasi nicht.
Und trotzdem bin ich mit meinen 44 Jahren immer noch so muskulös, daß die Freunde meiner 17jährigen Tochter mich jedes Mal ehrfürchtig grüßen...;)...soll heißen: offensichtlich leide ich nicht an Eiweißmangel.

Um noch mal den Faden von oben aufzunehmen, warum ich mich überhaupt "einmische":
Fleischkonsum ist im Gesamtzusammenhang von Massentierhaltung, Klimaschutz, Abholzung von Wäldern, Monokulturen, Bevölkerungsentwicklung etc. gegenüber früher keine Frage des Geschmacks oder der Ethik mehr - Fleischkonsum in der heutigen Form ist ein nicht mehr verantwortbares Relikt aus "alten Zeiten" - ähnlich wie ein V8 mit 25-30 Litern Verbrauch.

Gruß: Michel


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