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So empfiehlt es sich, zumindest ab und an nach Dauerläufen noch einige gesteigerte Sprints und Sprünge durchzuführen. Und auch Triathleten sollten ab und an (z.B. alle drei Wochen) eine spezifische Einheit bestehend aus Einlaufen - Lauf-ABC mit Steigerungen - Sprünge - Sprints- Auslaufen absolvieren. Wichtig ist dabei für Langzeitausdauersportler wie Triathleten, die Sprints so kurz zu wählen, dass man eine anaerobe Belastung weitgehend vermeidet, um keinen Verlust an aerober Kapazität hervorzurufen. Als Inspiration können folgender Artikel und folgendes Video dienen: http://runningtimes.com/Print.aspx?articleID=19514 http://youtu.be/N3NOGp9lP1w Ein weiterer Vorteil von Sprüngen und Sprints ist, dass man hierdurch automatisch und dynamisch die Muskulatur zwischen Rumpf und Oberschenkel dehnt. Dies führt auf lange Sicht zu einem größeren "Schrittwinkel" (stride angle; Winkel zwischen den Oberschenkeln bei geöffnetem Schritt beim Abdruck) und ermöglicht somit eine größere Schrittlänge, ohne - wie bei statischen Dehnübungen - an "stiffness" zu verlieren. Mehr dazu und auch zum immer wieder auftauchenden Thema "Aktiver vs. passiver Laufstil" gibt's hier: http://www.scienceofrunning.com/2011...-you-will.html PS: Noch drei weiterführende Links zum Thema (Übunge, Warm-Ups, Sprünge, ...): http://www.leichtathletik.de/index.php?SiteID=831 http://www.coachjayjohnson.com/2009/...ro-and-part-1/ http://www.coachjayjohnson.com/2009/...-part-3-and-4/ |
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http://www.scienceofrunning.com/2011...g-to-kick.html http://bit.ly/AfricanRunners (herunterscrollen bis "Part 3") Der zweite Teil hinkt jedoch: Eine grundlegende Fitness bedingt durch ein massiv anderes Alltagsleben in Kenia/Äthiopien spielt eine große Rolle. Die Ausdauer müssen sich die Läufer somit nicht erst nach der Jugendausbildung aneigenen, sondern bringen einen hohen Anteil bereits aus ihrem täglichen Leben mit auf die Laufstrecke. Die Unterdistanzleistungen sind daher durchaus mit den europäischen/amerikanischen Läufern vergleichbar, doch bringen die Afrikaner so viel Grundlage mit, dass sie durch kurzfristige Anpassungen im Training (spezielle Einheiten über eine Dauer von wenigen Wochen) z.B. in einem 5000 m Rennen zwischen 1000 und 3500 m im sog. "steady state" - also bei konstantem Laktatwert - laufen können (vgl. Link 2). Bei westlichen Läufern steigt der Wert währenddessen munter weiter und spätestens am Schluss ziehen sie dann den kürzeren. Fazit: Wir leben körperlich von Geburt an zu bequem. |
Den Film habe ich gesehen, den Gedankengang finde ich interessant - aber die Schlußfolgerung kann ich nicht nachvollziehen bzw. komme zu einer anderen. Mal der Reihe nach:
1. Es gibt eine absolut gesehen effizienteste Lauftechnik, gekennzeichnet durch hohe Schrittfrequenz und geringen Vertikalhub. 2. Es gibt eine individuell gesehen effizienteste Lauftechnik. Das ist das Bewegungsmuster, das der Läufer in vielen Trainingsstunden perfektioniert hat. Die Muskeln sind auf genau dieses Bewegungsmuster hin trainiert und arbeiten in genau diesem Bewegungsablauf am ökonomischsten. Im Film habe ich das so verstanden, von 2. käme man nach 1. nur durch noch mehr Trainingskilometer, unterstützt durch kurzes Lauf ABC. Aber der Läufer hat doch u.U. doch schon tausende Trainingskilometer, und ein eingeschliffenes Bewegungsmuster zu verändern ist extrem aufwändig (siehe Schwimmen). Für mich ist die Schlußfolgerung daher, die absolut effizienteste Lauftechnik sollte so lange trainiert werden, bis sie auch die individuell effizienteste ist. Bis also die Muskeln im neuen Bewegungsmuster genau so ökonomisch arbeiten, wie sie es vorher im alten Bewegungsmuster getan haben. Dann dürfte der Sauerstoffverbrauch auch geringer sein als vorher. Natürlich ist die Frage, wer will zu welchem Zeitpunkt und mit welchem Ziel die Lauftechnik umstellen. Diese radikale Umstellung wäre der schnellste Weg zur absolut effizientesten Lauftechnik, das muss aber nicht das individuelle Optimum sein. |
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Viele Grüße!:Blumen: Arne P.S.: Groß- und Kleinschreibung wäre nett, dann kann man Deine Beiträge leichter lesen!:Blumen: |
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Da gibt es auch ganz andere Erfahrungen von Leuten die bewusst den Stil verändert haben, erstmal langsamer wurden und dann deutlich schneller. Es ist aber sicher richtig, dass John Doe nicht genau so laufen kann wie Mutai, Makau oder Gebrselassie - das gibt die Muskulatur einfach nicht her. Das ist aber ja nicht das Gleiche wie zu behaupten der für die Muskulatur optimale Laufstil stelle sich automatisch ein. |
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Wenn jeder sich einfach den Laufstil aneignete, den er persönlich für den besten hält, und diesen dann einschleift, hätten wir bei Spitzenläufern ein breites Spektrum an Lauftechniken zu bestaunen. Tatsächlich laufen sie aber mit geringer individueller Streuung recht ähnlich. Warum? Weil das Gehirn diejenige Lauftechnik von selbst findet, bei der für ein gegebenes Lauftempo am wenigsten Sauerstoff verbraucht wird. Grüße! Arne |
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Man kann sie natürlich als gutes Beispiel für tolle Lauftechnik heranziehen aber wir sind hier im Forum und auch in der Läufer/Triathleten-Welt doch Lichtjahre von denen entfernt (von einigen Ausnahmen mal abgesehen) Ich erinnere mich da gerne an den Ironwar in dem Dave Scott über seine Lauftechnik und die seines Rivalen Mark Allen urteilte. Beide waren wie wir alle wissen zu Fuß flott unterwegs, die Solo-Marathonzeit sind beide (glaube ich) schuldig geblieben. Dave: "Mark läuft wie eine Gazelle während ich mich wie ein angeschossener Büffel bewege" Wenn man die beiden nebeneinander herlaufen sieht, weiß man was gemeint ist. Im folgenden äußerte er die Vermutung, dass seine Technik für seine Zwecke (schnell Laufen nach dem Radeln) scheinbar sehr ökonomisch sei. |
Seid vorsichtig mit naiven Vorstellungen zur Lauftechnik. Das Gehirn steuert dabei eine im Detail sehr komplexe zyklische Bewegung. Als Beispiel möchte ich Euch ein Video zeigen vom mit Abstand ökonomischsten Läufer, den man bisher vermessen hat, den Weltrekordler über die Halbmarathon-Distanz Zersenay Tadese.
Er benötigte nur rund 150ml Sauerstoff pro Kilometer und Kilogramm Körpergewicht bei einem Tempo nahe bei 3min/km. Übliche Werte in der Weltspitze liegen bei 190ml/km/kg. Die Effizienz, mit der Tadese läuft, ist spektakulär. Betrachtet man jedoch seinen Laufstil, ist man enttäuscht: Er rennt wie ein Kicker mit viel Bewegung im Oberkörper, zumindest in Vergleich mit anderen afrikanischen Spitzenläufern. Hier ist ein Video von seinem HM-Weltrekord in Lissabon, in dem man das gut sehen kann. Die Frage ist, wie kam Tadese zu diesem besonders ökonomischen Laufstil? Sein Stil ist recht unorthodox und ich bezweifle, dass ihm das jemand so empfohlen hat. Die von mir in der Sendung vorgestellte Studie legt den Schluss nahe, dass das Gehirn auf der unbewussten Ebene diesen Stil entwickelte. Und da es sich um den ökonomischsten bisher untersuchten Läufer handelt, darf man nicht davon ausgehen, er wäre mit einem anderen Stil noch besser. Grüße, Arne |
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