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Hier mal, wie ich das verstanden habe:
Glukose wird immer erst mal in zwei "Haelften" gespalten (Glykolyse), wobei schon mal Energie frei wird. Was dann weiter damit passiert, haengt vom Sauerstoffangebot ab. Ist genug Sauerstoff da (aerob), folgt die Oxidation zu CO2 und Wasser, mangelt es an Sauerstoff kommt es zur Reduktion zu Laktat. Soweit nichts Neues. Wieviel Leistung die Muskeln erbringen koennen haengt letztendlich von der verfuegbaren Energie ab (ausreichendes Sauerstoffangebot beim Langstreckentempo vorausgesetzt). Die setzt sich zusammen aus den in der Muskelzelle gespeicherten Kohlenhydraten(Glykogen) und Fetten, dazu kommen Glukose und Fettsaueren aus dem Blut, die mit einer gewissen, begrenzten Rate in die Zelle geschleust werden koennen. Jetzt ist aber der Clou, dass zusaetzlich auch noch Energie in Form von Laktat in die Zelle gelangen kann (ueber den trainierbaren Transporter, den Juergen erwaehnt hat). Die langsam zuckenden Muskelfasern erhalten also nochmal extra Energie, wenn Laktat aus anderen Fasern ins Blut gelangt (z.B. aus den Kiefermuskeln, wenn man auf einem Powerbar rumkaut...) und man kann insgesamt etwas schneller unterwegs sein, als sich aus der verfuegbaren Energie aus Glucose und Fett errechnen liesse. Ich Frage mich halt auch wie Kruemel, ob das ganze beim Langdistanztempo von Amateuren relevant ist. Also doch die wilde Attacke alle 10min...? Schoene Gruesse Florian |
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Im Anhang ein Beispiel...
ok so? |
Interessant an dieser ganzen Geschichte finde ich, das der Körper bzw. der Stoffwechsel anscheinend sehr viele Möglichkeiten zur Verfügung hat alles mögliche unter verschiedensten Konstellationen zu verbrennen und Energie zu gewinnen.
Das einfache eindimensionale Denken von früher wird immer mehr durch neuere Erkenntnisse eingeholt. Denkt mal an die KH Aufnahme, die ja je nach Zuckerzusammensetzung auch gesteigert werden kann. In diesem ganzen Zusammenhang erklären sich zumindest ansatzweise auch die Erfolge von HIIT Training und warum Intensität auch Grundlagenausdauer oder soll man besser sagen Grundlagenleistung verbessert. Spannend. Dank an Jürgen für den tollen Beitrag. |
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dürfte aber wohl +- wurscht sein :-) |
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Werde mir jetzt einen schoenen Sinus beim Huegellaufen goennen... |
Es entsteht auch dann Laktat, wenn man mit geringer Intensität unterwegs ist. Denn durch die Kontraktion eines Muskels schneidet er sich lokal selbst die Sauerstoffzufuhr ab. Das bedeutet: Selbst wenn ein Muskel insgesamt aerob arbeitet, bringt er seine Leistung in kleinen Teilbereichen immer auch anaerob. Neben diesem Beispiel (Abdrücken der Blutversorgung) gibt es noch weitere Mechanismen, die zu anaerob laktaziden und aerob alaktaziden Verbrennungen führen, obwohl der Athlet weit unterhalb seiner VO2max belastet ist.
Auch beim Langstreckler im Wettkampf entsteht daher permanent Laktat, auch ohne dass er dessen Produktion über Zwischensprints provozieren müsste. (Das wäre auch kontraproduktiv, denn dieses zusätzlich erzeugte Laktat kommt ja aus der unvollständigen Verbrennung der Kohlenhydrate und wäre in diesem Fall nicht wirklich eine zusätzliche Energiequelle, sondern nur Kohlenhydrate in umgewandelter Form. Gleichzeitig würde der höhere Laktatspiegel die Fettverbrennung beeinträchtigen). Grüße, Arne |
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