triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Ernährung und Gesundheit (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=5)
-   -   Schmerzmittel erhöhen Herzinfarktrisiko (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=17207)

Meik 13.01.2011 13:20

Zitat:

Zitat von phi25 (Beitrag 519006)
Das sind gute Fragen, die aber nur der Patient selbst mit seinem Arzt beantworten kann.

Eben, in Absprache mit einem Arzt. Es ist eine Nutzen-Risiko-Abwägung. Fragt doch mal jemanden mit chronischen Schmerzen ob er freiwillig auf seine Schmerzmittel verzichtet. Wenn man selber nicht betroffen ist sagt es sich leicht dass man so Zeug nicht dauerhaft nehmen soll.

Und warum soll jemand der aus welchen Gründen auch immer Schmerzmittel nimmt oder nehmen muss keinen Sport mehr machen? Ist es gesünder mit Schmerzen bewegungslos zu Hause zu bleiben?

Hafu 13.01.2011 14:52

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 519150)
...Und warum soll jemand der aus welchen Gründen auch immer Schmerzmittel nimmt oder nehmen muss keinen Sport mehr machen? Ist es gesünder mit Schmerzen bewegungslos zu Hause zu bleiben?


Sport in der richtigen Dosierung und mit einer entsprechend angepassten Disziplin- und Übungsauswahl ist ein wichtiges Element der Schmerztherapie, d.h. es hilft mittel- und langfristig (und zwar nachweisbar), Schmerzmittel bei chronischen Schmerzpatienten einzusparen.

Wenn es aber so läuft, wie es Campeon beschreibt, dass jemand nur mit regelmäßigem Einsatz von Schmerzmitteln eine Ironman-Vorbereitung überhaupt durchsteht, er also- so habe ich es verstanden- mit Sport mehr Schmmerzmittel einnimmt/ braucht als ohne bzw. mit weniger Sport, dann läuft etwas von Grund auf verkehrt!

Es gibt zwar ganz wenige seltene Fälle, in denen sich ein Schmerz verselbständigt und eine eigene Krankheit bildet (bspw. bei Nervenschädigungen), aber in mehr als 95% der Fälle ist der Schmerz (v.a. der Schmerz unter Bewegung und bei Belastung) ein ganz wichtiges und ernstzunehmendes Signal des Körpers, um strukturelle Schäden an Gelenken, Bändern oder/und Muskulatur zu verhindern bzw. zu minimieren.
Wer außerhalb genau defnierter medizinischer Situationen mit dann auch klarer zeitlicher Limitierung Schmerzmittel einnimmt, beraubt sich dieser von der Natur aus gutem Grund eingebauter Belastungsgrenze und begeht dann Raubbau an der eigenen Gesundheit.

Meik 13.01.2011 14:56

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 519228)
Wer außerhalb genau defnierter medizinischer Situationen mit dann auch klarer zeitlicher Limitierung Schmerzmittel einnimmt, beraubt sich dieser von der Natur aus gutem Grund eingebauter Belastungsgrenze und begeht dann Raubbau an der eigenen Gesundheit.

Ganz deiner Meinung :)

Deswegen sagte ich ja auch "in Absprache mit einem Arzt" und nicht einfach selber haufenweise einwerfen. Zumal man wenn möglich versuchen sollte die Ursache der Schmerzen zu beseitigen und nicht das Symptom Schmerz zu unterdrücken.

Hafu 13.01.2011 15:51

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 519231)
Ganz deiner Meinung :)

Deswegen sagte ich ja auch "in Absprache mit einem Arzt" und nicht einfach selber haufenweise einwerfen. Zumal man wenn möglich versuchen sollte die Ursache der Schmerzen zu beseitigen und nicht das Symptom Schmerz zu unterdrücken.

Ich wollte auch nicht deinen Beitrag kritisieren, sondern allgemein den grundsätzlichen zusammenhang zwischen Schmerz und individueller Belastbarkeit noch einmal aufzeigen.

Mir begegnen immer wieder Patienten, die einfach nicht für sich akzeptieren können, dass nicht jeder in jedem Alter für jede Sportart geeignet ist. Und der Trend auch in meinem Bereich der Medizin zur "Ersatzteilmedizin" (wenn ein Gelenk verschlissen ist, baut man halt einfach ein neues ein) verstärkt dieses Denken zum Teil noch.

Natürlich gibt es 50- und auch 60jährige, die gesund genug sind, um noch einen Ironman zu absolvieren, aber es gibt leider auch viel mehr, die sich mit einem solchen Projekt keinen Gefallen tun (und dies oftmals nicht wahrhaben wollen)!

Noiram 13.01.2011 19:05

Zitat:

Zitat von cyberpunk (Beitrag 519148)
Ich frage mich, wie die sich mit Schmerzmittel im Bauch überhaupt belasten können. Bei mir bringt das Übelkeit und Magen/Darm Probleme.

Zum Beispiel eine chronische Darmentzündung ist möglich.
Die merkt man manchmal gar nicht (abgesehen von ab und an mal Bauchweh) und sie wird schleichend schlimmer, durch die Schwellung entstehen Verengungen die platzen können = Lebensgefahr!

Ich spreche aus Erfahrung. Nicht mit Schmerzmitteln, aber mit der Darmsache...


LG
Marion

marc74 18.01.2011 17:36

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 519228)
Sport in der richtigen Dosierung und mit einer entsprechend angepassten Disziplin- und Übungsauswahl ist ein wichtiges Element der Schmerztherapie, d.h. es hilft mittel- und langfristig (und zwar nachweisbar), Schmerzmittel bei chronischen Schmerzpatienten einzusparen.

Wenn es aber so läuft, wie es Campeon beschreibt, dass jemand nur mit regelmäßigem Einsatz von Schmerzmitteln eine Ironman-Vorbereitung überhaupt durchsteht, er also- so habe ich es verstanden- mit Sport mehr Schmmerzmittel einnimmt/ braucht als ohne bzw. mit weniger Sport, dann läuft etwas von Grund auf verkehrt!

Es gibt zwar ganz wenige seltene Fälle, in denen sich ein Schmerz verselbständigt und eine eigene Krankheit bildet (bspw. bei Nervenschädigungen), aber in mehr als 95% der Fälle ist der Schmerz (v.a. der Schmerz unter Bewegung und bei Belastung) ein ganz wichtiges und ernstzunehmendes Signal des Körpers, um strukturelle Schäden an Gelenken, Bändern oder/und Muskulatur zu verhindern bzw. zu minimieren.
Wer außerhalb genau defnierter medizinischer Situationen mit dann auch klarer zeitlicher Limitierung Schmerzmittel einnimmt, beraubt sich dieser von der Natur aus gutem Grund eingebauter Belastungsgrenze und begeht dann Raubbau an der eigenen Gesundheit.

Zitat:

Ich wollte auch nicht deinen Beitrag kritisieren, sondern allgemein den grundsätzlichen zusammenhang zwischen Schmerz und individueller Belastbarkeit noch einmal aufzeigen.

Mir begegnen immer wieder Patienten, die einfach nicht für sich akzeptieren können, dass nicht jeder in jedem Alter für jede Sportart geeignet ist. Und der Trend auch in meinem Bereich der Medizin zur "Ersatzteilmedizin" (wenn ein Gelenk verschlissen ist, baut man halt einfach ein neues ein) verstärkt dieses Denken zum Teil noch.

Natürlich gibt es 50- und auch 60jährige, die gesund genug sind, um noch einen Ironman zu absolvieren, aber es gibt leider auch viel mehr, die sich mit einem solchen Projekt keinen Gefallen tun (und dies oftmals nicht wahrhaben wollen)!
Hafu hat mit seinen Beiträgen absolut recht. ;)
Es ist meiner Ansicht nach sehr bedenklich, wenn man sich hochdosiert schmerzmittel verabreichen muss, nur um seiner freizeitbeschäftigung nach zu gehen. :Nee:

im profisport ist es zwar üblich, schmerzmittel einzunehmen aber die sportler leben immerhin von dem was sie da tun. ich denke nicht, dass viele handballer bei der laufenden wm bei fortgeschrittenem turnierverlauf noch ohne ibuprofen oder diclofenach auskommen.

marc74 18.01.2011 17:39

Zitat:

Zitat von Noiram (Beitrag 519339)
Zum Beispiel eine chronische Darmentzündung ist möglich.
Die merkt man manchmal gar nicht (abgesehen von ab und an mal Bauchweh) und sie wird schleichend schlimmer, durch die Schwellung entstehen Verengungen die platzen können = Lebensgefahr!

Ich spreche aus Erfahrung. Nicht mit Schmerzmitteln, aber mit der Darmsache...


LG
Marion

Hi, das soll aber nicht heissen, das ein kurzfristiger, bedarfgerechter gebrauch von schmerzmittel häufiger zu solchen ernsten komplikationen führt. wie immer gilt natürlich: die dosis macht das gift! ;)

qbz 18.01.2011 19:38

Zitat:

Zitat von marc74 (Beitrag 521535)
Hafu hat mit seinen Beiträgen absolut recht. ;)
Es ist meiner Ansicht nach sehr bedenklich, wenn man sich hochdosiert schmerzmittel verabreichen muss, nur um seiner freizeitbeschäftigung nach zu gehen. :Nee:

im profisport ist es zwar üblich, schmerzmittel einzunehmen aber die sportler leben immerhin von dem was sie da tun. ich denke nicht, dass viele handballer bei der laufenden wm bei fortgeschrittenem turnierverlauf noch ohne ibuprofen oder diclofenach auskommen.

Hört man öfter diese Meinung und Umfragen scheinen das zu belegen. Auf der anderen Seite: Schmerzmedikamente setzen die Reaktionsgeschwindigkeit und Konzentrationsfähigkeit herab, die das Handballspiel entscheiden, und Profihandballer sind recht hart im Nehmen.
In meiner aktiven Zeit spielte ich noch ein ganzes Turnier mit angebrochenem Mittelhandknochen bis zum Ende, als Torhüter, ohne lokale Betäubung oder Medikamente.

-qbz


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 23:56 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.