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-   -   Fettverbrennung im Wettkampf, Teil 1 (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=15116)

frechdachs 28.07.2010 09:46

Zitat:

Zitat von Klatu (Beitrag 429036)
Danke für die Antwort.

Verstehe ich nicht. Wie ist da der Zusammenhang?

Wenn ich mich anaerob (aus)belaste ist die Fettverbrennungsrate doch quasi 0%, oder nicht? D.h. wenn ich zu schnell angehe verbrenne ich zu viel KH.

warum sollte die fettverbrennungsrate 0% sein? :confused: wenn du gut trainiert bist und der motor warmgelaufen ist, dann ist sie bei anaerober belastung pi x daumen 100% und KH kommt dazu

bin kein zahlenfreak und das ist mir auch alles zu viel gedachte theorie .......... aber fettverbrennung liefert unter volllast ca. 8 kcal pro kg körpergewicht und stunde ( hab ich mal gelesen :Cheese: ) aber das können dir die theoretiker bestimmt genau sagen :)

TriForce 28.07.2010 11:05

Erstmal sollte man hier ein weiteres großes Dankeschön an Arne aussprechen. Es ist, nicht selbstverständlich, dass er so eine große Zuschauerzahl in seine "intimsten" sportlichen Informationen einweiht. Gerade diese Leistungsdiagnostik vor einem Wettkampf, der ja wirklich nicht so toll gelaufen ist vor Publikum zu präsentieren ... dazu gehört doch wohl Courage, oder?

Kann mich an den Satz von Arne im Interview mit Normann Stadler errinern, soaws wie: "Du gibst hier Woche für Woche deinen Senf zum Besten, dann sind natürlich auch die Erwartungen hoch, dass du selbst eine gute Zeit erreichen kannst."

Stimmt schon, ich muss aber sagen, dass die meisten Beiträge so gut fundiert sind, dass ich sie auch ohne gute Leistungen von Arne glaube ;) Ich denke die meisten Foris denken da ähnlich.

Und dafür ist er ja der Klugschnacker ;)

Ich denke trotzdem würden alle nur interessehalber gern wissen, was denn mit dem gesamten Wissen, dass du dir in den letzten Jahren triathlon-szene.de erworben hast, dann doch noch möglich ist.
Arne, wird es nen Jahr geben, in dem du es nochmal "richtig" wissen willst? Also vllt. sogar deine Bestzeit von 9:22 angreifen kannst, weil du einfach alles nutzt was du weißt und dich nicht von deinen Trainingspartnern zu häufig zu zu schnellen Einheiten hinreissen lässt? In dem du (vllt. mit Ute Mückel) deine Schwimmleistung nochmal stark verbesserst, deine Radleistung scheint ja super zu sein, und deine Laufleistung nochmal versuchst zu optimieren? Vielleicht mit einer Ernährungsumstellung (Prinzhausen, Paleo)... Fragen über Fragen. Achja: Wenn nicht, auch egal ;)

Arne, danke, dass du dich selbst zum Objekt der Diskussion machst. Ich finds super spannend, wenn du über dein eigenes Training berichtest. Was (für dich) funktioniert und was nicht. Ich denke dadurch kann man viel Lernen.

Klatu 28.07.2010 11:58

Zitat:

Zitat von frechdachs (Beitrag 429041)
warum sollte die fettverbrennungsrate 0% sein? :confused: wenn du gut trainiert bist und der motor warmgelaufen ist, dann ist sie bei anaerober belastung pi x daumen 100% und KH kommt dazu

Wenn Sie 100% ist das kommt nix mehr dazu weil's ja schon 100% sind, egal wie gut man trainiert ist. Vielleicht ist der Begriff missverständlich gewählt. Gemeint ist der Anteil der durch Fettverbrennung aufgebrachten Energie am Gesamtbedarf.

Nach meiner Information bedingt anaerobe Belastung eine Sauerstoffschuld. Die Umwandlung von Fetten in nutzbare Energie geschieht über eine Reihen von Oxidationsschritten, benötigt also Sauerstoff. So sollte bereits oberhalb der aeroben Schwelle der Anteil der Fette an der Energiebereitstellung stark zurückgehen.

Bin weder Biologe noch Chemiker aber soweit mein Verständnis. Sollte ich was falsch verstanden bitte berichtigt mich.

Sebastian100 28.07.2010 13:05

Zitat:

Zitat von Klatu (Beitrag 429153)
Wenn Sie 100% ist das kommt nix mehr dazu weil's ja schon 100% sind, egal wie gut man trainiert ist. Vielleicht ist der Begriff missverständlich gewählt. Gemeint ist der Anteil der durch Fettverbrennung aufgebrachten Energie am Gesamtbedarf.

Nach meiner Information bedingt anaerobe Belastung eine Sauerstoffschuld. Die Umwandlung von Fetten in nutzbare Energie geschieht über eine Reihen von Oxidationsschritten, benötigt also Sauerstoff. So sollte bereits oberhalb der aeroben Schwelle der Anteil der Fette an der Energiebereitstellung stark zurückgehen.

Bin weder Biologe noch Chemiker aber soweit mein Verständnis. Sollte ich was falsch verstanden bitte berichtigt mich.

Ich habe mal gehört, je höher die Belastung desto höher auch die Fettverbrennung. Nur das Verhältnis KH zu Fett ändert sich zugunsten der KH. Die Fettverbrennung wird aber nicht eingestellt sondern sogar noch weiter ausgebaut.

Quax 28.07.2010 17:50

Zitat:

Zitat von Klatu (Beitrag 429036)
Danke für die Antwort.

Verstehe ich nicht. Wie ist da der Zusammenhang?

Wenn ich mich anaerob (aus)belaste ist die Fettverbrennungsrate doch quasi 0%, oder nicht? D.h. wenn ich zu schnell angehe verbrenne ich zu viel KH.

Hallo Klatu,

ohne jetzt zu weit auszuholen ist die max. Leistungsfähigkeit immer von der max. Energiemenge abhängig, die der Körper bereitstellen kann und zwar immer auf den Zeitraum des Leistungsbedarfs bezogen. Da durch KH-Verwertung mehr Energie pro Zeiteinheit bereitgestellt werden kann, als durch Fettoxidation ist ihre Rolle selbst bei Langzeitbelastungen wie IM nicht unerheblich. Bei einer max. Aufnahmerate von 1 gr KH pro kg-Körpergewicht und Stunde stehen dir bei gut gefüllten Glykogenspeichern und Mageninhalt vom Frühstück z.B. 1100 gr KH zur Verfügung. Bei einem Energiebedarf von ca. 800 kcal pro Stunde und einer geplanten Wettkampfdauer von 10h hast du insgesamt 8000 kcal Bedarf. Davon sind dann 4400 kcal von KH, 1200 kcal durch Proteinabbau und Laktatoxidation und 2400 kcal durch Fettutilisation bereitgestellt worden. Somit liegt der Fettanteil gerade bei 30%, was durch spirometrische Messungen leicht nachgewiesen werden kann. Allerdings ist dies eine Beispielrechnung und kann durch Verschiebung der oben stehenden Parameter ganz anders aussehen. Wenn du z.B. nur 400 gr. KH aufnehmen kannst, weil dein Magen rebelliert, erhöht sich der notwenige Fettanteil auf etwa 3400 kcal oder 42%. Wenn dein Körper nun nicht gut genug trainiert ist, diesen Anteil durch Fettoxidation bereitzustellen, wirst du einen Hungerast bekommen, wenn die KH-Speicher leer sind. Die dabei anliegende Leistung liegt weit unterhalb einer anaeroben "Schwelle" oder sonstigen hohen Leistungsbereichen.
Ich hoffe, daß ich damit etwas Licht in die Sache bringen konnte.

Viele Grüße
Jürgen

kupferle 28.07.2010 18:01

Muss ich um den Fettstoffwechsel optimal zu trainieren immer unter 2mmol Laktat bleiben oder kann ich bis 4 mmol hochgehen, da dies ja die Grenze der aeroben Energiegewinnung ist?Hoff das ist verständlich ausgedrückt...

Super Sendung übrigens!:Huhu: :Blumen:

Klatu 28.07.2010 19:30

Hallo Jürgen,

vielen Dank erstmal für diese sehr ausführliche Antwort :Blumen: !

Zitat:

Zitat von Quax (Beitrag 429403)
ohne jetzt zu weit auszuholen ist die max. Leistungsfähigkeit immer von der max. Energiemenge abhängig, die der Körper bereitstellen kann und zwar immer auf den Zeitraum des Leistungsbedarfs bezogen. Da durch KH-Verwertung mehr Energie pro Zeiteinheit bereitgestellt werden kann, als durch Fettoxidation ist ihre Rolle selbst bei Langzeitbelastungen wie IM nicht unerheblich. Bei einer max. Aufnahmerate von 1 gr KH pro kg-Körpergewicht und Stunde stehen dir bei gut gefüllten Glykogenspeichern und Mageninhalt vom Frühstück z.B. 1100 gr KH zur Verfügung. Bei einem Energiebedarf von ca. 800 kcal pro Stunde und einer geplanten Wettkampfdauer von 10h hast du insgesamt 8000 kcal Bedarf. Davon sind dann 4400 kcal von KH, 1200 kcal durch Proteinabbau und Laktatoxidation und 2400 kcal durch Fettutilisation bereitgestellt worden. Somit liegt der Fettanteil gerade bei 30%, was durch spirometrische Messungen leicht nachgewiesen werden kann.

Ich frage mich schon länger aus welchen Quellen wieviel für die benötigte Energie bei der LD bereitgestellt wird. Nach so einer Beipielrechnung habe ich schon länger gesucht.

Laktatoxidation/Proteinabbau stand dabei noch garnicht auf meiner Liste obwohl man darauf kommen könnte wenn man etwas Marathonerfahrung hat...

Letztendlich ist es also die Kunst das Tempo so zu wählen dass die KH-Speicher auf der Ziellinie leer sind.

Gruß,
Klatu

Klatu 28.07.2010 19:34

Zitat:

Zitat von kupferle (Beitrag 429405)
Muss ich um den Fettstoffwechsel optimal zu trainieren immer unter 2mmol Laktat bleiben oder kann ich bis 4 mmol hochgehen, da dies ja die Grenze der aeroben Energiegewinnung ist?Hoff das ist verständlich ausgedrückt...

Super Sendung übrigens!:Huhu: :Blumen:

Soweit ich weiss ist die Vorgehensweise die Grenzen bei 2 mmol bzw. 4 mmol festzulegen nicht mehr aktuell da die Laktatwerte an den Schwellen sehr individuell sind.


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