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Flow 19.07.2007 10:13

Zitat:

Zitat von hazelman (Beitrag 31717)
Erst mal allen danke für die Tipps.

Es schließen soch aber auch gleich ein paar weitere Fragen an:

1. Wie stellen denn Ärzte fest, ob Deine Durchflußrate genetisch so hoch ist, oder ob es an mangelnder Akklimatisierung ist. Mein Durchfluß ist im Mai bei den ersten heißen Tagen genauso schlimm wie später im Hochsommer.
--> UND: Wer macht sowas?

Man sollte hier nicht schnell schließen !
Mit höherer Schweißproduktion auf Hitze zu reagieren ist (zunächst einmal !) ein nützlicher Effekt !
Insofern also ein Zeichen der Akklimatisation nicht ein Mangel an dieser !
(Auch ein "ständig gekühlter Nullsportler" reagiert, nach einer Woche Akklimatisation in z.B. der Sahara, mit erhöhter Schweißproduktion)


Beim Verdampfen von Wasser wird eine große Menge Wärme abgeführt (100 ml auf der Haut verdampfende Flüssigkeit haben den gleichen Kühleffekt wie knapp 3 Liter Eiswasser, die sich auf der Haut auf Körpertemperatur erwärmen)
Wer nicht schwitzt kann diese Kühlung nicht verwenden.
Insofern wird der Körper wohl auch auf "Spinning in der Sauna" mit einer Erhöhung seiner "Schwitzkapazität" reagieren (Training der Schweißdrüsen zu höherer Leistung)


Zitat:

2. Welche Textilien kühlen denn am besten? Jemand Tipps? Der FuXX hatte ja in Zürich 06 auf der Laufstrecke "mehr" an als auf dem Rad, oder?
Hell sollten sie sein, klar ...

Ansonsten, um von maximaler Verdunstung zu profitieren (Schweiß/Flüssigkeit der/die einfach nur "zu Boden tropft" ist quasi nutzlos), eine möglichst große, gut belüftete Oberfläche bieten. (z.Vergl.: Die Oberfläche der Lunge beträgt ~70-80 m² !)
Durch "luftige" Kleidung wird man, gegenüber eng anliegender, im Extremfall die zur Verdunstung verfügbare Oberfläche verdreifachen (Körper -> Körper + Innenseite Kleidung + Außenseite Kleidung).
Große Poren (Netzhemd) können, neben besserer Belüftung, für zusätzlichen Oberflächengewinn sorgen.


Zitat:

3. Elyte, klar trink ich, wenn ich was anderes bekommen kann (am WE gab's nur Leitungswasser), Iso ec.
--> Wer von Euch hat denn Erfahrungen mit Salztabletten? Ich hab nämlich noch ein paar "Thermolytes", die ich in USA gewonnen hatte (http://sportquestdirect.com/)?
(Wenn du viel schwitzt, wirst du auch viel Mineralien nachschütten müssen, klar ...)
Bist du denn mit deiner Flüssigkeitsaufnahme schon am Limit ?
Das größte Problem scheint mir ja nicht unbedingt die mangelnde Kühlung zu sein, sondern vielmehr der große Netto-Flüssigkeitsverlust.
Ich würde also versuchen, mehr Flüssigkeit aufzunehmen.


Zitat:

4. Hat jemand von Euch schon mal die CEP-Kompressionssocken ausprobiert? Ich mag zwar die Optik nicht :Kotz: und glaube, auch wenn mir in Ffm der Vertriebsmensch eine 20min lange Kassette aufs Ohr gedrückt hat, nicht wirklich an deren Wirkung auf die Blutzirkulation.
Ein von ihm beschriebener Nebenefekt aber leuchtet mir ein: Ein Je mehr feuchter Stoff auf der Haut, desto mehr wird über Verdunstungskälte gekühlt.
Je mehr verdunsten kann, desto mehr Kühlung ...
Die Frage ist, ob auf den Thrombosesocken wirklich mehr verdunstet ...
Ich habe keine Ahnung ...


Zitat:

5. Eines noch: ich bin von Natur aus "Bauchpelzträger" und hab mich bisher davor gescheut, den wie die Beinbehaarung zu entfernen.
Hilft es denn für die Kühlung, nicht nur die Beinhaare, sondern auch den Bauchpelz abzusäbeln? Kann dann vll die Funktionstextilie ihre Wirkung besser entfalten?
Ich würde sagen : Umgekehrt !

Brust-/Bauchhaare vergrößern die Verdunstungsoberfläche gewaltig !
(an den "interessanten Stellen" hat uns die Evolution die Haare gelassen, um die "im Schweiß enthaltenen" Sexual-Duftstoffe besser verbreiten zu können)
Wenn das Fell zu dicht wird :Lachen2: , wirkt das ntürlich irgendwann der Belüftung (verdunstete Flüssigkeit muß ab-, trockene Luft zugeführt werden) entgegen ...

Brust- und Bauchhaare sorgen mit dafür, daß die Kleidung nicht direkt an der Haut anliegt ...

Optimal wären vielleicht 3-5 mm lange Stoppeln ... :Gruebeln:


Zitat:

@Keko: Das mit dem niedrigen Gewicht war verdammt gemein. Woher weisst Du denn, wie dick ich derzeit bin?? Da muss ich vielleicht demnächst Satisfaktion fordern! :Duell:
Natürlich erst, wenn ich Kampfgewicht habe! ;)
Fazit :
Die Wampe muß runter :Lachen2:


Gruß,
Flow

Thorsten 19.07.2007 15:51

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 31730)
Beim Verdampfen von Wasser wird eine große Menge Wärme abgeführt (100 ml auf der Haut verdampfende Flüssigkeit haben den gleichen Kühleffekt wie knapp 3 Liter Eiswasser, die sich auf der Haut auf Körpertemperatur erwärmen)
Wer nicht schwitzt kann diese Kühlung nicht verwenden.

Aber beim zuerst Erwärmen des kalten Wassers auf der Haut und anschließendem Verdampfen des auf der Haut vebliebenen Wassers wird noch mehr Kühleffekt erreicht als beim alleinigen Verdunsten des warmen Wassers. Das ursprüngliche Kaltwasser bleibt ja nicht unverdunstend auf der Haut liegen, nur weil es kein "eigener" Schweiß ist, sondern es verdunstet genauso.

Wenn das Wasser sofort wieder abfließt, kann es natürlich nicht verdunsten, also muss man es bei der zu kühlenden Fläche (dem eigenen Körper) halten, damit es dort die zur Verdunstung erforderliche Energie abgreift. Ich denke schon, dass ein nasses(!) Funktionshemd auf der Haut dafür sorgt, dass ordentlich was zumVerdunsten da ist. Das Hemd ist ja schließlich (ohne Nachwässern) nicht deshalb nach einer halben Stunde wieder trocken, weil alles unten rausgetropft ist sondern weil es verdunstet ist.

umbra 19.07.2007 21:33

1. Möglichtst viel in der Hitze trainieren, auch lange und hart. Auf dadurch längere Regeneration achten.
2. Ausprobieren wíeviel man dabei trinken kann und wie man sich bei den unterschiedlichen Trinkmengen fühlt.
3. Je besser der Trainingszustand desto besser die Hitzeverträglichkeit. Schaue zum Beispiel die Baldini Zeit von Athen und seine anderen Zeiten, keine großen Unterschiede trotz Hitze, schwerer Strecke und taktischem Rennen und dagegen die unterschiedlichen Zeiten von Hobby Maratonnis bei Hitze und kühlen Temeraturen.
4. Kleidung: helle Kappe tragen und Schulter am Rücken nich weit ausgeschnitten.
5. Salztabletten ich nehme die Schwedentabletten.
6. Bei gut durchtrainierten Sportlern ist der Salzgehalt im Schweiß geringer und somit auch der Elektolytverlust geringer.
7. Jede Möglichkeit zur äußeren Kühlung nutzen, Wasser überkippen, Schwämme und Eiswürfel unter die Kappe und in die Kleidung.
8. Vorsichtiger angehen, besonders beim Laufen.
9. Man muß die Hitze lieben. :Lachen2:

Gruß
Franz-Josef

Danksta 19.07.2007 22:22

Fuxx hat beim IM so schwarze Klamotten von Asics an. Die haben silberne Elemente auf den Schultern die richtig gut kühlen. Das klappt so gut, dass Fuxxi die bei kühlem Wetter meidet...

Wasserträger 21.07.2007 11:06

Will auch noch kurz meinen Senf dazu geben:

Du kannst nen Wettkampf bei Hitze nur mit Training bei Hitze bestehen - so viel war klar: Ich bin auch bei 33° zum Training gestartet - und schön mit GA2 durch die Gegend geballert - Ergebnis: Tanke musste zeitig angefahren werden (normal hab ich da meine Flüssigkeitsregulation ganz gut im Griff)

Schweißverlust vorbereiten/ersetzen:
Am besten ein leichtes Elektrolyth - auch bei deinen GA-Fahren am Wochenende... Leitungswasser ist da das schlechteste was geht! Der Körper kann ein mit Kohlenhydraten versetztes Wasser besser aufnehmen! (geht besser ins Blut über) Mineral- oder Leitungswasser spülen dir evtl. noch zusätzlich Mineralien ausm Körper!
Mein Körperwasser ist bei jeder Spiro immer an der Grenze von "zu wenig" - ich süffel Wasser, Schorle, Mineraldrinks, salze mein Essen bisschen mehr, damit der Körper mehr einlagern kann... Aber irgendwie... naja.... Aber wäre nicht das erste, wo ich nen abnormalen Verbrauch hab ;)

Salz:
Im Wettkampf abzuraten! Finde es enorm wie die Salztabletten und Natriumgels über die Ladentheke gehen - aber wenn du da nicht Getränke ohne Ende in dich reinprügelst hast du schneller Magenprobleme als du "Wo ist das Dixi?" sagen kannst! Da ist ne Salzreiche Ernährung die Zeit vor dem Wettkampf die bessere Variante... Bei extremen Schweißverlust evtl. aber da lieber zu wenig als zu viel!

Über Kleidung und externe Kühlung wurde ja schon genug gesagt...

Danksta 21.07.2007 11:22

Zitat:

Zitat von Wasserträger (Beitrag 31930)
Salz:
Im Wettkampf abzuraten! Finde es enorm wie die Salztabletten und Natriumgels über die Ladentheke gehen - aber wenn du da nicht Getränke ohne Ende in dich reinprügelst hast du schneller Magenprobleme als du "Wo ist das Dixi?" sagen kannst! Da ist ne Salzreiche Ernährung die Zeit vor dem Wettkampf die bessere Variante... Bei extremen Schweißverlust evtl. aber da lieber zu wenig als zu viel!

Widerspruch! Natürlich muss man was trinken. Nimm mal ne Salztablette. Die schmeckt nach Salz! Dann will man sogar trinken.

Das mit dem benötigten gilt doch für alle Gels, Powerbars,...


Und Hazelman macht Hawaii. Das heißt für ihn ~9-11h brütende Hitze und Wasserverlust im deutlich zweistelligen Literbereich. Wenn Du mir erzählen willst, dass er das ohne Salztabletten solide hinkriegen soll, dann weiß ich auch nicht.

Und die salzreiche Ernährung vor dem Rennen halte ich für sehr gefährlich. Auch hier kann man schnell übertreiben. Das ist dann ein super Abführmittel, was Du ja an anderer Stelle bemerkt hast. Der Körper tut halt alles, um den Mineralienhaushalt zu regulieren.


Danksta,
beim Ironman 0,5-1g Salz/h und 1-2 Liter Flüssigkeit

Wasserträger 21.07.2007 11:31

Shit... habe falsch formatiert....

"Bei extremen Schweißverlust evtl. aber da lieber zu wenig als zu viel!" macht in diesem Zusammenhang ja wenig Sinn ;)
Muss direkt nach den Salztabletten und Gels und dann in etwa so:
"Bei extremen Schweißverlust evtl. - aber da lieber zu wenig als zu viel!"

Ich muss weg... Trainieren :Cheese:

Flow 21.07.2007 12:05

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 31766)
Aber beim zuerst Erwärmen des kalten Wassers auf der Haut und anschließendem Verdampfen des auf der Haut vebliebenen Wassers wird noch mehr Kühleffekt erreicht als beim alleinigen Verdunsten des warmen Wassers. Das ursprüngliche Kaltwasser bleibt ja nicht unverdunstend auf der Haut liegen, nur weil es kein "eigener" Schweiß ist, sondern es verdunstet genauso.

Klar, ist richtig ...

Wollte nur mal den gewaltigen Unterschied in der Kühlung/"Wärmeabfuhr" durch Verdampfen/Verdunstung und "kaltes Wasser" (das Körperwärme aufnimmt) darstellen ...
Hab' mich aber mit den Zahlen leicht geirrt, nochmal nachgeschaut :Cheese: (spez.Verdampfungswärme H2O ~ 540x spez.Wäremkapazität H2O, nicht ~1000 :Maso: ) ergibt z.B. folgendes :

100 ml körperwarme Flüssigkeit auf der Haut verdunstet führen 226,5 kJ Wärme ab.
Ein 70 kg schweren Körper würde durch diese Wärmeabfuhr um 3,9 °C gekühlt ...

Für den gleichen Effekt ohne Verdunstung wären z.B 1,46 l Eiswasser (0°C), die sich dann auf Körpertemparatur 37°C erwärmen, notwendig.

Ein halber Becher warmes Wasser auf der Haut verteilt, und dort verdunstet, hat also den gleichen Kühleffekt wie eine 1,5 l Flasche Eiswasser getrunken !



Zitat:

Wenn das Wasser sofort wieder abfließt, kann es natürlich nicht verdunsten, also muss man es bei der zu kühlenden Fläche (dem eigenen Körper) halten, damit es dort die zur Verdunstung erforderliche Energie abgreift. Ich denke schon, dass ein nasses(!) Funktionshemd auf der Haut dafür sorgt, dass ordentlich was zumVerdunsten da ist.
Ja ...

Das Problem ist aber wohl nicht so sehr, daß genügend zum Verdunsten da ist, sondern vielmehr daß das Vorhandene auch in möglichst großen Mengen und schnell verdunstet.
Dem ist eine möglichst große Oberfläche und ausreichend Belüftung mit trockener Luft zuträglich.

Zitat:

Das Hemd ist ja schließlich (ohne Nachwässern) nicht deshalb nach einer halben Stunde wieder trocken, weil alles unten rausgetropft ist sondern weil es verdunstet ist.
Wohl beides ...
Es hält wohl viel weniger Wasser als ein schöner Wollpulli :Lachen2: und hat bei geschickter Materialwahl ein große, gut belüftete Oberfläche.

"Große Oberfläche" im Sinne von "Mikroporen" (oder was weiß ich :Lachen2: ), nicht durch XXXXL ;)


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