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kupferle 30.08.2009 11:43

Zitat:

Zitat von Scotti (Beitrag 270797)
Wieviel kg Fett uss er denn in welcher Zeit abnehmen?

Wettkampfdiät geht ca 12-14 Wochen.Er geht dann von ca 114 -116 auf 98 kg runter.
Wobei natürlich auch viel Wasser usw. verloren geht.
Was richtig ist, dass diese Jungs dann auch darauf achten, wann sie was zu sich nehmen.Am Ende werden dann gar keine bzw minimal Kh gegessen.Was sich aber auch auf die Stimmung niederschlägt!

Scotti 30.08.2009 12:27

Zitat:

Zitat von jürsche (Beitrag 270783)
Das scheint ja hier die Fortsetzung des Freds von Rieslingwoman zu sein...

Ja, genau. Der Gedanke zu diesem Thread kam mir als ich jenen nochmal durchgelesen hab.
Dabei ist mir aufgefallen, dass ich nur gesagt hab, dass man das physikalisch nicht belegen kann, aber nicht gesagt habe wie man es den im physikalischen Sinne besser macht.

Aus meiner Sicht treten nämlich in diesem Zusammenhang häufig 2 Standardfehler auf.

1.
Anwendung des Energieerhaltungssatzes ohne die Summe über ALLE Zu- und Abgänge zu beachten. Insbesondere die ausgeschiedenen "Kalorien" fallen immer unter den Tisch. Wenn ich zusätzlich zu den 2000kcal noch 200ml Rizinusöl trinke, dann müsste es doch jedem auffallen, dass ich die ausgeschiedenen "Kalorien" nicht einfach vernachlässigen kann. Die können nämlich schonmal 100% der gegessenen "Kalorien" sein. Auch ohne Rizinusöl wird dieser Faktor in sehr weiten Grenzen schwanken und imo einen weitaus größeren Einfluss auf unser Gewicht haben als die gegessenen Kalorien.

2.
Anwendung physikalischer Gesetze, die erstmal nur für unbelebte Materie gelten auf Menschen und Regelsysteme.
Dazu hatte ich Fred von Rieslingwoman das Besipiel mit dem Flugzeug gemacht, dass ich jetzt mal wiederhole:

Außenstehener Beobachter sieht Flugzeug am Himmel und möchte die Bewegung vorhersagen.

A. Kein Pilot im Flugzeug:
Hier funktionieren die physikalischen Gesetzmäßigkeiten perfekt. Mit ein paar Daten vom Flugzeug und vom Wetter kann ich die Bewegung und die Aufschlagstelle des Flugzeugs fast beliebig genau vorhersagen.

B. Pilot im Flugzeug:
Weit mehr Aussagekraft als alle physikalischen Gesetzmäßigkeiten hat nun der Flugplan und die Laune des Pilot. Wenn der Pilot eine Rechtskurve fliegt, weil er damit die Freundin am Boden beeindrucken möchte, dann sagt mir das als Beobachter kein physikalisches Gesezt voraus. Die physikalischen Gesetzmäßigkeiten gelten zwar noch, helfen mir aber bei der Fragestellung nicht mehr weiter.
Wenn wir dem Piloten nun weniger als das normal benötigte Kerosin mitgeben wissen wir nicht, wie der Pilot darauf reagiert. Versucht er den Zielflughafen trotzdem zu erreichen indem er die Passagiere rauswirft und damit Gewicht spart? oder versucht er ne Notlandung?
Vor genau diesem Problem steht unser Körper, wenn wir einfach die Kalorien reduzieren.

EDIT:
Was mir vorschwebt ist eine "gütliche Einigung" mit dem Piloten. Da es Menschen gibt, die ohne Kalorienzählen und Diäten Idealgewicht haben kann man zumindest sagen, dass es sochlche "gütlichen Einigungen" gibt.

Meik 30.08.2009 13:19

Punkt 1 hat doch soweit ich das gelesen habe nie jemand bestritten. :confused:

Genau hier liegt auch ein gewaltiger individueller Unterschied. Der eine Körper legt nahezu jede kcal zuviel auf die Hüfte, der andere scheidet viele wieder aus. Letzterer hat auch kein großes Problem mit dem Idealgewicht. Logisch dass der Energieerhaltungssatz nur gilt wenn man ALLE Energieflüsse rein und raus betrachtet.

Bei Punkt 2 lässt du aber einiges außer acht: Der Pilot kann die Maschine nur im Rahmen der pysikalischen Gesetze steuern. Verbraucht er mit den Turbinen x Energie muss er beim nächsten Flughafen auch Treibstoff mit x Energie nachfüllen. Tut er das nicht wird das Flugzeug leichter und irgendwann ist der Treibstoff alle. Füllt er mehr rein läuft der Tank über. Darauf hat er nur begrenzten Einfluss. Er kann jetzt wenn er mehr tankt schneller fliegen um mehr Energie zu verbrauchen oder er tankt weniger. Das sind Dinge die sich seiner willentlichen Steuerung entziehen.

Genauso kann ich meinem Körper nicht einfach sagen "du böser Körper, du nimmst jetzt ein Zuviel an kcal nicht auf sondern scheidest die aus". Weil sich der Körper als biologische Maschine ebenso an die physikalischen Gesetze halten muss und viele Vorgänge nicht willentlich steuerbar sind.

Man kann beeinflussen wie weit man joggen geht, welche Strecke und wie schnell. Welchen Energieverbrauch der Körper dabei hat kann man dagegen nicht beeinflussen.

Gruß Meik

Scotti 30.08.2009 15:27

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 270806)
Unabhängig von der Theorie, bei mir funktioniert das schon seit über 34 Jahren :Huhu: ...

Wie sieht das denn praktisch bei dir aus?
Hast du eine Liste, in der du dein Essen (Kalorien, Eiweiß, Fett, KH ...) einträgst und Excel rechnet dir dann die Summe aus?
Funktioniert das ohne Waage, oder ist das eher eine Regelschleife, und du legst immer wieder stärker unterkalorische Zeiten ein?

Scotti 30.08.2009 15:37

Zitat:

Zitat von kupferle (Beitrag 270810)
Wettkampfdiät geht ca 12-14 Wochen.Er geht dann von ca 114 -116 auf 98 kg runter.
Wobei natürlich auch viel Wasser usw. verloren geht.
Was richtig ist, dass diese Jungs dann auch darauf achten, wann sie was zu sich nehmen.Am Ende werden dann gar keine bzw minimal Kh gegessen.Was sich aber auch auf die Stimmung niederschlägt!

18kg Fett in 14Wochen abnehmen bedeutet täglich mindestens 1000"kcal" zu wenig essen. Das das funktioniert steht für mich außer Zweifel. Würde ich aber nicht unter der Rubrik empfehlenswert einsortieren. Das bedeutet ja 14 Wochen ständigen Kampf gegen den Körper. und danach den Jo-Jo. Ich tippe mal der geht auf wie ein Hefekuchen wenn der diese Form des Gewichthaltens auch nur ein wenig schleifen lässt.
Was ich suche ist etwas was nicht dieses starke pendeln hervorruft.
Helfen würde erstmal schon ein oJ-oJ-Effekt, der den Jo-Jo-Effekt neutralisiert.

Scotti 30.08.2009 17:29

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 270834)
Punkt 1 hat doch soweit ich das gelesen habe nie jemand bestritten. :confused:

Bestreiten tut das keiner, unterschlagen aber fast jeder. Das war ja einer der Gründe warum ich oben nach der Größenordnung der anderen Energieströme gefragt habe. Kann doch nicht sein, dass da keiner in diesem Forum Ahnung von hat :confused:
Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 270834)
Genau hier liegt auch ein gewaltiger individueller Unterschied. Der eine Körper legt nahezu jede kcal zuviel auf die Hüfte, der andere scheidet viele wieder aus. Letzterer hat auch kein großes Problem mit dem Idealgewicht. Logisch dass der Energieerhaltungssatz nur gilt wenn man ALLE Energieflüsse rein und raus betrachtet.

Ist der Unterschied genetisch bedingt, oder machen die einen einfach was anders?
Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 270834)
Bei Punkt 2 lässt du aber einiges außer acht: Der Pilot kann die Maschine nur im Rahmen der pysikalischen Gesetze steuern.

Das hab ich nicht außer acht gelassen. :confused: Ich behaupte nur, dass der Pilot innerhalb der physikalischen Gesetzmäßigkeiten machen kann was er will. Und ich behaupte, dass die Physik nicht den Anspruch hat vorherzusagen ob der Pilot im nächsten Augenblick das Höhenruder zieht oder nicht.
Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 270834)
...Genauso kann ich meinem Körper nicht einfach sagen "du böser Körper, du nimmst jetzt ein Zuviel an kcal nicht auf sondern scheidest die aus". Weil sich der Körper als biologische Maschine ebenso an die physikalischen Gesetze halten muss und viele Vorgänge nicht willentlich steuerbar sind.

Man kann beeinflussen wie weit man joggen geht, welche Strecke und wie schnell. Welchen Energieverbrauch der Körper dabei hat kann man dagegen nicht beeinflussen. ...

Bei einigen Körpern scheint das aber zu funktionieren. Das hat gar nix damit zu tun, dass sich der körper an die physikalischen Grenzen halten muss. Oder behauptest du, dass sich der Körper der Idealgewichtigen nicht an die physikalischen Gesetzmäßigkeiten hält?
Den Energieverbauch kann man sehr wohl beeinflussen. Man braucht nur ne Diät zu machen und schon rutscht der Grundumsatz für Monate oder Jahre in den Keller.
Haben trainierte und untrainierte wirklich beim Joggen über die gleiche Strecke den gleichen Energieverbrauch?

Campeon 30.08.2009 18:02

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 270806)
Unabhängig von der Theorie, bei mir funktioniert das schon seit über 34 Jahren :Huhu:

Den Grundumsatz errechnet man auch nicht sondern ermittelt den praktisch, genauso wie Flow schrieb. Einfach Kalorien zählen, aufschreiben und Gewicht dazu. Das geht sicher nicht in 3 Tagen, aber wenn man das über längere Zeit macht kriegt man ein Gefühl wo der eigene Grundumsatz liegt und wie viel man im Training verbraucht. Und in den letzten 34 Jahren hat das bei mir immer funktioniert: Ein paar kcal weniger und schwups sinkt das Gewicht.

Den Umsatz genau ausrechnen kann man sicher nicht, hat aber auch m.W. niemand behauptet. Faktoren wie viele kcal wieder unverdaut ausgeschieden werden etc. werden individuell verschieden sein. Hier hilft nur ausprobieren.

Wann man was ist bestimmt zwar IMHO nicht die Bilanz, aber durchaus das Wohlfühlen und die Regeneration vom Training. Wichtig bleibt hier IMHO dem Körper nach dem Training das zu geben was er braucht bzw. verbraucht hat (KH/Eiweiss) und dafür den Rest des Tages die Menge zu reduzieren. Esse ich nach dem Training nichts oder deutlich weniger regeneriere ich schlechter und kann demzufolge weniger trainieren, damit weniger kcal verbrauchen was wiederum unerwünscht ist. Sowohl bezüglich abnehmen wie sportlicher Leistungsfähigkeit.

Was ich z.B. nicht durchhalte ist abends nichts/wenig zu essen. Das liegt zum einen daran dass ich abends trainiere und zum anderen dass ich hungrig nicht gut schlafe. Morgens ein sparsames Frühstück mit wenig KH geht dagegen super, ich bekomme tagsüber keinen Hunger und hab auch keinen großartigen Durchhänger. Esse ich dagegen morgens mehr (kh) bekomme ich gegen Mittag schon wieder Hunger. Somit geht der Zeitpunkt des Essens schon ein, aber indirekt wieder über die gesamte Nahrungsmenge.

Letztlich bestätigt zumindest mein Körper die "Energiebilanztheorie". Reduziere ich die kcal-Menge um xx-kcal pro Tag nehme ich auch in etwa die entsprechende Menge ab. Längerfristig natürlich, kurzfristige Schwankungen hat das Gewicht eh immer, alleine schon aufgrund der Flüssigkeitsmenge.

Gruß Meik


Macht das Spaß???

Scotti 30.08.2009 18:49

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 270915)
Macht das Spaß???

Ich glaub, dass starkes Übergewicht zu haben deutlich weniger Spaß macht. Die Frage stellt sich also gar nicht wirklich. Ich find das toll, dass Meik das über 34 Jahre auf diese Weise geschafft hat.

Davor kann ich nur den Hut ziehen und muss zugeben, dass ich diese Disziplin und diesen Durchhaltewillen nicht annähernd habe.


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