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365d 25.02.2024 17:46

Zitat:

Zitat von Flunse (Beitrag 1739446)
4. Der örtliche Fahrradhändler wäre natürlich ein interessanter Partner, spätestens wenn schwierigere Reparaturen anstehen oder etwas kaputtrepariert wurde.

Ich würde das zwingend vorher mit dem Händler anschauen, und auch mit ihm detailliert besprechen.
Nichts ist schlimmer, als unfähige Hobbymechaniker die alles kaputtreparieren, und wir danach wieder ausbaden sollen.
Da machst du - ohne Absprache mit ihm - 2-3 Mal und dann schickt er dich zum Teufel.

Ich selber finde es etwas problematisch, dass du als selber Hobbyschrauber der im Text schreibt, dass er gerade mal einen Schlauch flicken kann, den Jungen zeigen will wie man an Rädern rum schraubt. Wie gesagt, es gibt da durchaus heikle Aufgaben.
Und egal ob jetzt da jemand haftet oder nicht, aber wenn du dann hörst, dass ein Kind mit Bremsversagen einen Unfall hatte, das zwei Tage vorher in der Werkstatt bei dir war, findest du das ganz sicher nicht mehr so easy und "ich hafte ja nicht".

Flunse 25.02.2024 18:00

Zitat:

Zitat von 365d (Beitrag 1739546)
Ich würde das zwingend vorher mit dem Händler anschauen, und auch mit ihm detailliert besprechen.
Nichts ist schlimmer, als unfähige Hobbymechaniker die alles kaputtreparieren, und wir danach wieder ausbaden sollen.
Da machst du - ohne Absprache mit ihm - 2-3 Mal und dann schickt er dich zum Teufel.

Ja, das habe ich vor. Finde ich nur fair.

Zitat:

Ich selber finde es etwas problematisch, dass du als selber Hobbyschrauber der im Text schreibt, dass er gerade mal einen Schlauch flicken kann, …
Das habe ich nicht geschrieben.

Zitat:

…den Jungen zeigen will wie man an Rädern rum schraubt. Wie gesagt, es gibt da durchaus heikle Aufgaben.
Und egal ob jetzt da jemand haftet oder nicht, aber wenn du dann hörst, dass ein Kind mit Bremsversagen einen Unfall hatte, das zwei Tage vorher in der Werkstatt bei dir war, findest du das ganz sicher nicht mehr so easy und "ich hafte ja nicht".
Das stimmt, daher frage ich ja vorher, …

365d 25.02.2024 18:06

Zitat:

Zitat von Flunse (Beitrag 1739549)
Ja, das habe ich vor. Finde ich nur fair.

Bereite dich darauf vor - suche positive Punkte für ihn - dass er das nicht lustig findet.
Immerhin konkurrenzierst du ihn, und er verliert den einen oder anderen Auftrag.

Zitat:

Zitat von Flunse (Beitrag 1739549)
Das habe ich nicht geschrieben.

Sorry, zu schnell quergelesen. Habe nur "Schläuche flicken finde ich unproblematisch, aber..." gelesen.

Zitat:

Zitat von Flunse (Beitrag 1739549)
Das stimmt, daher frage ich ja vorher, …

Türlich, aber eben. Es geht gar nicht primär darum, ob du haftbar gemacht werden kannst, sondern ob du ruhig schlafen kannst, wenn einem Kind dann etwas passiert.
Das kannst nur du für dich selber beantworten.

Wünsche jedenfalls toitoitoi mit dem Projekt.

Gelbbremser 25.02.2024 19:20

Geb ich halt auch noch meine Meinung dazu. Wenn ich die Beiträge mit so durchlese, komme ich mir etwas aus der Zeit gefallen vor. Diese vielen Bedenken heutzutage....
Die meisten Radreparaturen sind banal, Schlauch flicken, eine nicht funktionierende Bremse wieder in Gang setzen, Licht etc. etc. Wenn ihr wüßtet mit was die Kids so rumgurken.

Ich habe jahrzehntelang bis letzten Sommer in verschiedenen Bereichen mit Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, als Sozialarbeiter gearbeitet. Werkstätten in Jugendhäusern gehörten in den Achtzigern/Neunzigern häufig zum Programm, von der Schreinerei/Töpferei übers Auto/Mopedschrauben, bis hin zur Fahrradwerkstatt wurde alles mehr oder meistens weniger professionell versucht.
Manchmal hatten wir technisch kompetente Kolleg*innen, die in früheren Berufen das gelernt hatten, wenn nicht, durften sich jugendliche Azubis beweisen.
Schief ging in meiner Karriere nie was.

Mein Schwager hat damals in einer Berufsschule mit KFZ Lehrlingen eine Projektwerkstatt aufgezogen, die haben auch gemeinsam mit den "Auftraggebern"(anderen Schülern) geschraubt.

sybenwurz 26.02.2024 00:13

Zitat:

Zitat von Gelbbremser (Beitrag 1739553)
Diese vielen Bedenken heutzutage....

Nicht ohne Grund, nicht ohne Grund.
Gibt ja genügend (Eltern...) mit nix auffe Pfanne, aber Rechtschutzversicherung.
O-Ton eines Kunden: "Ich unterstelle euch nix, ihr könnt sicher nix dafür, das iss mir klar, aber ich habe Rechtschutz, ich versuchs einfach...":Lachanfall:
(Erfolgreich, leider)

Zitat:

Die meisten Radreparaturen sind banal, Schlauch flicken,
Naja, naja, das Schlauch flicken an sich ist sicher banal, man merkt auch gleich, wenns nicht geklappt hat, das Rad dazu kriegen die meisten auch noch _irgendwie_ raus, aber wieviele beispielsweise 5- oder 7Gang-Sachs-Naben ich schon repariert hab, wo die Kunden/Selberschrauber die Nasenscheibe statt unter die Mutter neben die Nabe montiert haben, wo sie zuerst die Dichtung und dann den Kugelring zerstört hat, geht eigentlich schon nimmer auf ne Kuhhaut.
Und das ist nur ein griffiges Beispiel von ganz vielen. Sicher kein Ding bei irgendwelchen steinalten Kackschüsseln, aber auch aktuelles Gerät wurde eher nicht weniger empfindlich...


Zitat:

eine nicht funktionierende Bremse wieder in Gang setzen, ...
Joa, Bremse iss ja eigentlich nix 'bei, hm?!
Handliche Episode, kein Einzelfall: Plattes Hinterrad, Schnellspanner, Kettenschaltung.
Kunde kommt damit an, bittet drum, den Platten zu flicken.
"Äh ja, die Bremse iss ja komplett wirkungslos?! Die kommt eigentlich erstmal vorm Platten dran."
"Ja, nee, das macht mein Mitbewohner (beliebig: Freund, Freundin, ich hab nen Kumpel, der ist (beliebigen Beruf einsetzen) und so...)"

Iss klar. Schaltung aufs kleinste Ritzel, Schnellspanner auf, Rad raus und Schlauch wechseln kanner nicht, aber die Bremse. Tolle Wurst.

Zitat:

Zitat von 365d (Beitrag 34567)
Nichts ist schlimmer, als unfähige Hobbymechaniker die alles kaputtreparieren, und wir danach wieder ausbaden sollen.

Das sehe ich nicht so. Das sind oft lukrative Aufträge und je nach Schuldbewusstsein des Kunden bezahlen die JEDEN Preis, Hauptsache die Rodel läuft wieder.
Ist allerdings beim motorisierten Zweirad noch ausgeprägter als am Fahrrad, zumal grad bei 15-18jährigen die Eltern nix merken sollen (und die Oma bezahlt)...:Cheese:

365d 26.02.2024 07:12

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1739565)
Das sehe ich nicht so. Das sind oft lukrative Aufträge und je nach Schuldbewusstsein des Kunden bezahlen die JEDEN Preis, Hauptsache die Rodel läuft wieder.

Wir erfreuen uns hauptsächlich an der Attraktivität der Arbeit, und nicht des Umsatzes.
:Lachen2:

kullerich 26.02.2024 12:41

Nicht ganz analog, aber zu einigen Fragen im Umfeld Organisation / Haftung ist das hier vielleicht interessant

Gelbbremser 26.02.2024 14:25

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1739565)
Nicht ohne Grund, nicht ohne Grund.
Gibt ja genügend (Eltern...) mit nix auffe Pfanne, aber Rechtschutzversicherung.
O-Ton eines Kunden: "Ich unterstelle euch nix, ihr könnt sicher nix dafür, das iss mir klar, aber ich habe Rechtschutz, ich versuchs einfach...":Lachanfall:
(Erfolgreich, leider)



Naja, naja, das Schlauch flicken an sich ist sicher banal, man merkt auch gleich, wenns nicht geklappt hat, das Rad dazu kriegen die meisten auch noch _irgendwie_ raus, aber wieviele beispielsweise 5- oder 7Gang-Sachs-Naben ich schon repariert hab, wo die Kunden/Selberschrauber die Nasenscheibe statt unter die Mutter neben die Nabe montiert haben, wo sie zuerst die Dichtung und dann den Kugelring zerstört hat, geht eigentlich schon nimmer auf ne Kuhhaut.
Und das ist nur ein griffiges Beispiel von ganz vielen. Sicher kein Ding bei irgendwelchen steinalten Kackschüsseln, aber auch aktuelles Gerät wurde eher nicht weniger empfindlich...




Joa, Bremse iss ja eigentlich nix 'bei, hm?!
Handliche Episode, kein Einzelfall: Plattes Hinterrad, Schnellspanner, Kettenschaltung.
Kunde kommt damit an, bittet drum, den Platten zu flicken.
"Äh ja, die Bremse iss ja komplett wirkungslos?! Die kommt eigentlich erstmal vorm Platten dran."
"Ja, nee, das macht mein Mitbewohner (beliebig: Freund, Freundin, ich hab nen Kumpel, der ist (beliebigen Beruf einsetzen) und so...)"

Iss klar. Schaltung aufs kleinste Ritzel, Schnellspanner auf, Rad raus und Schlauch wechseln kanner nicht, aber die Bremse. Tolle Wurst.



Das sehe ich nicht so. Das sind oft lukrative Aufträge und je nach Schuldbewusstsein des Kunden bezahlen die JEDEN Preis, Hauptsache die Rodel läuft wieder.
Ist allerdings beim motorisierten Zweirad noch ausgeprägter als am Fahrrad, zumal grad bei 15-18jährigen die Eltern nix merken sollen (und die Oma bezahlt)...:Cheese:

Stimmt alles... aus Sicht des professionellen Zweiradschraubers.

Aus Sozialpädagogischer Sicht läufts halt anders. Da will ne Kollegin mit ihren Kids vor den Sommerferien ein Wochenendzeltlager an einem 30km entfernten See machen und stellt fest, dass an dem einem Rad immerhin eine Bremse funktionerte, an einem anderen Rad gar keine ("kein Problem, ich brems mit den Füßen"), in einen Radladen geht von den Kids niemand ("kein Geld, das kostet"), aber auf die Freizeit wollten sie alle mit.
Eine meiner Kolleginnen machte das damals zum Thema in ner Teamsitzung 10 Tage vorher, die Jahre vorher hat irgendein Praktikant die Räder in Gang gesetzt. Schlussendlich hat sich eine Kollege bereit erklärt, ambitionierter Harley Schrauber, in ´ner Sonderschicht, die Bikes mit den Kids verkehrssicher gemacht. So sparte ich mir meine Sonderschicht..., ich war der Chef, und schlußendlich für alles verantwortlich.
So ergaben sich immer mal wieder Radschraubprojekte in unseren Jugendtreffs. Aber immer gemeinsam mit den Kids, auf dass sie´s mal irgendwann selbst machen.


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