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drullse 20.07.2009 14:37

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 254325)
Interessanter Gedanke. Ich befürchte aber, dass der "Big Brother" Athlet eben nicht Frankfurt, Roth oder Hawaii gewinnt, sondern irgendwo auf den Plätzen 4-7 landet, womit man dann dem Vorhaben zu beweisen, dass man auch sauber eine der Topp LDen gewinnen kann, einen Bärendienst erwiesen hätte.

Wäre doch ok. Dann weiß man, woran man ist. Was danach passiert, wird man dann sehen. Den Ansatz finde ich durchaus gut. Gibt nur eine Unsicherheit: Du weißt nicht, ob der Athlete nun genau der ist, der sonst gewonnen hätte.

the grip 20.07.2009 14:48

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 254258)
Für mich gibts da nur eine Möglichkeit:

ab nem halben Jahr vor Wettkampf 24 Stunden Überwachung durch so ne Art Notar + nen vereidigten Mediziner. Noch nichtmal allein aufs Klo gehen wäre da drin. Ich glaube allerdings nicht, dass man das psychisch aushält.

An so was in der Art hatte ich auch gedacht.
Eine Webcam um die Stirn geschnallt, die man 24 H am Tag online hat.
Klar kann man damit keine Zufuhr unerlaubter Mittel kontrollieren, doch zumindest lassen sich verdächtige Kontakte, Bewegungen etc. überwachen.

LanceOfA hatte doch mal ne Lance-CAM ... ?!

Pascal 20.07.2009 15:21

Zitat:

Zitat von the grip (Beitrag 254338)
An so was in der Art hatte ich auch gedacht.
Eine Webcam um die Stirn geschnallt, die man 24 H am Tag online hat.
Klar kann man damit keine Zufuhr unerlaubter Mittel kontrollieren, doch zumindest lassen sich verdächtige Kontakte, Bewegungen etc. überwachen.

LanceOfA hatte doch mal ne Lance-CAM ... ?!

und die Kamera immer schön nach vorne gerichtet und dann von hinten die Spritze in den Popo...;)

dude 20.07.2009 15:26

Natuerlich ist nicht garantiert, dass 'unser' Athlet dann auch gewinnt, was dann wiederum alle moeglichen Schlussfolgerungen zulaesst fuer die Vergangenheit und Gegenwart.
Aber es ist ein Schritt in eine vielleicht richtige Richtung. Vielleicht motiviert es andere Athleten nachzuziehen. Vielleicht werden Sponsoren hellhoerig. Vielleicht laesst sich irgendwann ein hoechstwahrscheinlich sauberer Fuenfter genausogut vermarkten, wie ein eventuell sauberer Erster, der eine tickende Zeitbobmbe sein koennte.

Im Idealfall stellen wir ein Konzept auf, das von 'unserem' Athelten - nennen wir ihn X akzeptiert und umgesetzt wird.
Im schlimmsten Fall lehnt er es ab und muss eine gute Begruendung dafuer finden. Vielleicht findet sich ja dann ein anderer, der einspringt und zeigt, dass es machbar ist.

@the grip: das ist jetzt der zweite zynische Kommentar von Dir. Bringt niemand in der Sache weiter und langweilt hier nur.

Mosh 20.07.2009 15:36

Halte dich von Anwälten und/oder Funktionären fern. Sie könnten über dritte deine Reputation zerstören.
Wer weiß schon was für Protokolle es noch geben wird, die einem dann Jahre später noch einfallen. Oder der Anwalt wird Verteidiger eines (Doping-) Sünders...

Ist ganz ernst gemeint. Eigentlich müsste man die Nähe mancher Personen suchen, aber diese können dann auch alles zerstören.

Mosh

drullse 20.07.2009 15:52

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 254363)
Natuerlich ist nicht garantiert, dass 'unser' Athlet dann auch gewinnt, was dann wiederum alle moeglichen Schlussfolgerungen zulaesst fuer die Vergangenheit und Gegenwart.
Aber es ist ein Schritt in eine vielleicht richtige Richtung. Vielleicht motiviert es andere Athleten nachzuziehen. Vielleicht werden Sponsoren hellhoerig. Vielleicht laesst sich irgendwann ein hoechstwahrscheinlich sauberer Fuenfter genausogut vermarkten, wie ein eventuell sauberer Erster, der eine tickende Zeitbobmbe sein koennte.

Im Idealfall stellen wir ein Konzept auf, das von 'unserem' Athelten - nennen wir ihn X akzeptiert und umgesetzt wird.
Im schlimmsten Fall lehnt er es ab und muss eine gute Begruendung dafuer finden. Vielleicht findet sich ja dann ein anderer, der einspringt und zeigt, dass es machbar ist.

Dein Idealismus ist toll. Ich frage mich aber, warum grade jetzt ein Umdenken kommen soll, wenn es das seit Jahrtausenden im Wettstreit nicht gegeben hat?

Zitat:

@the grip: das ist jetzt der zweite zynische Kommentar von Dir. Bringt niemand in der Sache weiter und langweilt hier nur.
Etwas ketzerisch gefragt: warum soll er nicht dürfen, was Du in anderen Threads oft machst? ;)

gurke 20.07.2009 16:05

Mein erster Gedanke war wie Bort schon vorgeschlagen hat:
Kompetenzteam
Schänzer (Spoho Köln),
Franke ("Dopingfahnder) und die
Uni Freiburg mit einzubeziehen(wie gesagt: es darf ja auch was kosten.
Trainingstagebuch (damit die Leistungen nachvollziehbar werden...was der läuft die Woche 100km :Cheese: )
Veröffentlichung aller Blutwerte
Und alles andere fällt dann auch dem Kompetenzteam ein:Huhu:

F 18 20.07.2009 16:26

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 254325)
Ich befürchte aber, dass der "Big Brother" Athlet eben nicht Frankfurt, Roth oder Hawaii gewinnt, sondern irgendwo auf den Plätzen 4-7 landet, womit man dann dem Vorhaben zu beweisen, dass man auch sauber eine der Topp LDen gewinnen kann, einen Bärendienst erwiesen hätte.


Ich würde einen Platz 10 auch als Beweis ansehen, dass man gewinnen kann, man hat ja nicht immer seinen besten Tag. Mir gehts einfach darum zu zeigen:
Leistungen im Weltspitzenbereich (und sowas geht ja weiter als Platz 7) sind ohne Doping möglich. Das würde sicher auch für einen immensen Schub im Nachwuchsbereich sorgen.

dude 20.07.2009 16:31

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 254378)
Dein Idealismus ist toll. Ich frage mich aber, warum grade jetzt ein Umdenken kommen soll, wenn es das seit Jahrtausenden im Wettstreit nicht gegeben hat?

Gute Frage. Ich weiss es auch nicht. Aber warum nicht trotzdem probieren?

Zumindest aber sind Jahrtausende was die Intensitaet des Betruges angeht, uebertrieben. Meiner Ansicht nach hat Doping Anfang der 90er im Ausdauersport seinen Hoehepunkt erreicht, den er seither nicht verlassen hat.

Vielleicht will ich erst aufgeben, wenn ich vorher alles versucht habe.

F 18 20.07.2009 16:36

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 254378)
Dein Idealismus ist toll. Ich frage mich aber, warum grade jetzt ein Umdenken kommen soll, wenn es das seit Jahrtausenden im Wettstreit nicht gegeben hat?

Wenn ich Weltspitze wäre, und genau wüßte dass ich nicht dope, würde ich in Erwägung ziehen, mich derart überwachen zu lassen. Danach wäre für mich die Diskussion ein für alle mal erledigt. Ich würde vermutlich Millionen mit Fernsehterminen und Publikationen im Nachgang des Wettkampfes verdienen, sicher mehr als der beste Triathlet der Welt im Normalfall verdienen kann.
Obwohl ich für mich sagen muss: ich weiß nicht, ob ich so etwas psychisch durchstehen würde, aber versuchen würde ich es. Die Frage ist natürlich was passiert, wenn man das Projekt in der Überwachungsphase abbricht weil man nicht unter 24 Stunden Beobachtung leben kann, das ist das Risiko an der Sache.

hazelman 20.07.2009 16:37

Zitat:

Zitat von gurke (Beitrag 254382)
Mein erster Gedanke war wie Bort schon vorgeschlagen hat:
Kompetenzteam
Franke ("Dopingfahnder)

Lasst bitte, bitte die "Rampensau" raus!

Erinnert ihr Euch an das Angebot, das Timo Bracht dem gemacht hat, und auf das dieser nie auch nur reagiert hat? Der hört sich selbst viel zu gern reden, als dass was anständiges dabei rauskäme!

dude 20.07.2009 16:40

Bin nicht so sicher. Er hat ja auch noch ein Problem mit der Pauschalaussage "unter 8:30h im Ironman alle Doper".

Aber: Klappern gehoert zu seinem Geschaeft denn er hat unglaublichen Gegenwind von allen Seiten und steht voellig alleine da. Ich werde ihn vermutlich bald kontaktieren. Dann schauen wir weiter.

anistoepsel 20.07.2009 16:44

Meiner Ansicht nach brauchen Athleten einen Anreiz, nicht zu dopen. Wie auch immer der aussehen mag. Durch Verbote erreicht man nach m.E. nichts.

Ich weiß, dass ich keinen richtigen Vorschlag liefere, aber ich glaube auch nicht, dass ein sauberer Athlet beweisen muss, dass er sauber ist, nur weil im Ausdauersport Doping verbreitet ist. Man sollte also eher diejenigen motivieren nicht zu dopen, wenn sie dafür anfällig sind (wie auch immer das wiederum festzustellen ist).

Vielleicht versteht Ihr, was ich meine...:confused:

FinP 20.07.2009 16:45

Also Kompetenzteam:
- ein unabhängiger, unbefleckter Mediziner (der soll nicht selber testen, sondern nur die veröffentlichten Werte öffentlich und nachvollziehbar (für Fachleute) interpretieren - möglichst wenig Kontakt zum Sportler und Alarm schlagen, wenn sich Testlücken auftun
- ein unabhängiger, unbefleckter Journalist, der rumwühlen darf, wie er will
- ein Triathlon-Forum voller Klugscheißer

Das klingt zumindest nach jeder Menge Spaß. :Cheese:
Im Ernst, wenn die Unabhängigkeit der einzelnen Kompetenzteamteilnehmer gewahrt ist, dann fände ich das Klasse.
Auf so ein Gehampel, wie diesen dänischen "unabhängigen" Experten, der jetzt irgendwo im Radsport mitmischt, hätte ich keine Lust - das macht es auch nur für ein Vierteljahr glaubwürdig.

dude 20.07.2009 16:51

Zitat:

Zitat von anistoepsel (Beitrag 254408)
Ich weiß, dass ich keinen richtigen Vorschlag liefere, aber ich glaube auch nicht, dass ein sauberer Athlet beweisen muss, dass er sauber ist, nur weil im Ausdauersport Doping verbreitet ist.

Selbstverstaendlich muss er das nicht.
Ich glaube aber, dass es angesichts der Lage im Profiausdauersport im Urinteresse des Sportlers selbst sein sollte, es so weit moeglich zu 'beweisen'.

dude 20.07.2009 16:53

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 254409)
Also Kompetenzteam:
- ein unabhängiger, unbefleckter Mediziner (der soll nicht selber testen, sondern nur die veröffentlichten Werte öffentlich und nachvollziehbar (für Fachleute) interpretieren - möglichst wenig Kontakt zum Sportler und Alarm schlagen, wenn sich Testlücken auftun
- ein unabhängiger, unbefleckter Journalist, der rumwühlen darf, wie er will
- ein Triathlon-Forum voller Klugscheißer

Richtig.

Vielleicht dazu noch Sylvia Schenk als Juristin und statt des gesamten Forums ein verlaengerter Arm in Form von einer kleinen Gruppe (4-7 Leute). Ich hab' schon ein paar Leute im Auge, bin fuer Bewerbungen aber selbstverstaendlich offen.

Pascal 20.07.2009 16:53

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 254378)
Dein Idealismus ist toll. Ich frage mich aber, warum grade jetzt ein Umdenken kommen soll, wenn es das seit Jahrtausenden im Wettstreit nicht gegeben hat?

Zumal ich mir die Frage stelle, ob es allein bei der Dopingfrage bleiben kann und darf. Letztlich ist dies nur eine Ausprägungsform, sich einen Vorteil im Wettstreit zu verschaffen.

Der nächste perfektioniert das Windschattenfahren oder lässt sich was einfallen, einen nahenden Kampfrichter auf dem Motorrad frühzeitig wahrzunehmen (Spiegel sonstwo anbringen...). Vielleicht ist das sogar effektiver, auf Minuten hochgerechnet?

Letztlich berührt es auch Fragen zum Wesen des Menschen an sich, zum inneren Kern, zu Grundwerten. Und da bin ich realistisch genug zu erkennen, dass es illusorisch ist zu vermuten, in absehbarer Zeit eine Spezies Mensch die ausschließlich ehrlich und aufrichtig miteinander im Umgang ist um mich zu haben. Auch im triathletischen Wettkampf.

chris.fall 20.07.2009 16:59

Moin,

endlich mal ein Thread zu dem Thema, in dem die Bälle flach
gehalten werden, so dass ich mich auch mal äußern möchte.

Zitat:

Zitat von Skunkworks (Beitrag 254253)
ich würde zunächst alle möglichen, aktuellen Verfahren des Dopings, die mir als Tri Profi Langstrecke helfen könnten aufzählen und erklären wie sie wirken und was sie bringen (Aufklärung).

Ich würde die Sportler da vor allem auch über die
gesundheitlichen Folgen und Risiken aufklären, die sind IMHO
viel zu wenig bekannt! Den Besuch und Inhalt solcher
Seminare könnte man auch nach gut in der Außendarstellung
verwenden, um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen. Als positiver
Nebeneffekt würde hoffentlich auch der eine oder andere AK-
Athlet aufgeklärt und abgeschreckt.

Viele Grüße,

Christian

Danksta 20.07.2009 17:21

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 254294)
Nutzt aber wenig, wenn das gilt:

Ich meine da eine BAFÖG-Konstruktion - der Rückzahlzeitpunkt wird so gelegt, dass eine andere Einkommenssituation zu grunde gelegt wird. Zurückgezahlt werden muss aber auf jeden Fall.

drullse 20.07.2009 18:52

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 254399)
Gute Frage. Ich weiss es auch nicht. Aber warum nicht trotzdem probieren?

Zumindest aber sind Jahrtausende was die Intensitaet des Betruges angeht, uebertrieben. Meiner Ansicht nach hat Doping Anfang der 90er im Ausdauersport seinen Hoehepunkt erreicht, den er seither nicht verlassen hat.

Vielleicht will ich erst aufgeben, wenn ich vorher alles versucht habe.

Ich meinte das auch mehr in diese Richtung:

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 254416)
Zumal ich mir die Frage stelle, ob es allein bei der Dopingfrage bleiben kann und darf. Letztlich ist dies nur eine Ausprägungsform, sich einen Vorteil im Wettstreit zu verschaffen.

Der nächste perfektioniert das Windschattenfahren oder lässt sich was einfallen, einen nahenden Kampfrichter auf dem Motorrad frühzeitig wahrzunehmen (Spiegel sonstwo anbringen...). Vielleicht ist das sogar effektiver, auf Minuten hochgerechnet?

Letztlich berührt es auch Fragen zum Wesen des Menschen an sich, zum inneren Kern, zu Grundwerten. Und da bin ich realistisch genug zu erkennen, dass es illusorisch ist zu vermuten, in absehbarer Zeit eine Spezies Mensch die ausschließlich ehrlich und aufrichtig miteinander im Umgang ist um mich zu haben. Auch im triathletischen Wettkampf.

Trotzdem erstmal Daumen hoch!

Zitat:

Zitat von Danksta (Beitrag 254426)
Ich meine da eine BAFÖG-Konstruktion - der Rückzahlzeitpunkt wird so gelegt, dass eine andere Einkommenssituation zu grunde gelegt wird. Zurückgezahlt werden muss aber auf jeden Fall.

Ja, setzt trotzdem voraus, da ist was zu holen.

Danksta 20.07.2009 20:57

Ich meine eher, die Profi-Zeit kann überbrückt werden...

Nichtsdestotrotz - Geldstrafen sind nicht der Hebel. Auch bei den Radlern, wo es um ganze Jahresgehälter geht. Da hat das keinen gebremst...

drullse 20.07.2009 21:12

Zitat:

Zitat von Danksta (Beitrag 254497)
Ich meine eher, die Profi-Zeit kann überbrückt werden...

Nichtsdestotrotz - Geldstrafen sind nicht der Hebel. Auch bei den Radlern, wo es um ganze Jahresgehälter geht. Da hat das keinen gebremst...

Und um Strafen geht's hier ja auch letztlich nicht. Der Antidoping-Manager will ja präventiv arbeiten.

Mir stellt sich als erstes die Frage, was ich überhaupt will:

- das maximal machbare um zu zeigen, was überhaupt geht?

oder

- das realistischer Weise machbare und sinnvolle, das auch in der Breite angewandt werden kann?

TriVet 20.07.2009 23:52

Ohne auf den konkreten Fall einzugehen, wäre auch eine "Belohnung" sprich Geld für die "Erstnennung" angewandter Substanzen denkbar.
Also Athlet A macht die bislang unbekannte Substanz XY als Dopingmittel publik und erhält dafür Geld.
Substanz XY kommt auf die "Schwarze Liste der verbotenen Subsatnzen."

Würde allerdings nichts Grundsätzliches am Hase-Igel-Problem ändern.

kury 21.07.2009 00:05

Zitat:

Zitat von Das Mädchen (Beitrag 253990)
Ich wünsche mir bei dieser ganzen Diskussion auch einen intelligenten Athleten. Der nicht nur weiß, dass er in einen Becher pinkeln soll, sondern auch warum. Der Fall C.P. ist wieder symptomatisch: "Ich wusste gar nicht, dass es diesen Retikulozytenwert gibt..." Der Athlet sollte IMO verstehen, wie Doping wirkt und dass er nicht nur durch eine positive A-/B-Probe überführt werden kann, sondern (hoffentlich) auch durch Indizien.
Außerdem frage ich mich, ob die Veröffentlichung von Blutwerten tatsächlich so schwierig ist (der Nopogo hat es ja an entsprechender Stelle auch schon getan). Natürlich bietet man damit der Öffentlichkeit eine Angriffsfläche - oder eben genau damit auch nicht, weil es keine Geheimnisse um die Werte gibt.

Mal ne Frage wenn Du in den Becher pinkeln mußt weißt Du worauf es ankommt? Hast Du schon mal vorher von Retikulozytenwert gehört? Kennst Du die Arneimittel die du einnehmen darst und welche nicht?

bort 21.07.2009 00:07

Ich bin schon der Meinung, dass man jemanden wie Franke einbinden sollte, selbst wenn er nur viel redet, ist zumindest das Gesicht in der Bevölkerung bekannt und verschafft so dem Athleten die nötige Medienpräsenz.
Wer dann noch alles im Hintergrund aktiv ist, spielt für die meisten keine Rolle, es geht aber darum, bekannte und vertraute Gesichter zu sehen.
Ich erinner mich z.B. bei Franke immer nur an nörgeleien und wenn er dann mal etwas positives über einen Sportler und seine Bemühungen sagen würde, würde dies sicher ein positives Licht auf den Sportler werden. Denn sonst wird ja auch über jede Äußerung von ihm berichtet.

Zudem bin ich auch der Meinung, dass der Athlet einige Sponsoren finden würde, schon alleine, weil die Aktion im Sport vermutlich einmalig wäre und zumindest am Anfang einige Medien darüber berichten würden.

Die Prämieren einzufrieren, finde ich eigentlich eine gute Sache, aber wie schon geschrieben wurde, die meisten leben von der Hand im Mund.
Da müsste schon ein sehr potenter Sponsor auftreten, der ein gutes Grundgehalt zahlt, um die laufenden Kosten zu decken.

Der Sportler sollte jedoch auch recht gute Leistungen bei Wettkämpfen bringen, denn sonst heißt es: "Der muss ja sauber sein, er wird ja immer nur 7.".
Denn wer will denn über einen Sportler berichten und ihn besonders hervorheben, der bei den Profis im Mittelfeld ins Ziel kommt?

drullse 21.07.2009 00:10

Zitat:

Zitat von kury (Beitrag 254612)
Mal ne Frage wenn Du in den Becher pinkeln mußt weißt Du worauf es ankommt? Hast Du schon mal vorher von Retikulozytenwert gehört? Kennst Du die Arneimittel die du einnehmen darst und welche nicht?

Bist Du Profi? Dann musst Du das wissen. So einfach ist das.

bort 21.07.2009 00:12

Die Frage ist, wieviele Profis setzen sich mit so etwas auseinander?
Vermutlich sind es nicht viele..

drullse 21.07.2009 00:16

Zitat:

Zitat von bort (Beitrag 254619)
Die Frage ist, wieviele Profis setzen sich mit so etwas auseinander?
Vermutlich sind es nicht viele..

Dann sind es keine Profis. Sorry - ich weiß nicht, welchen Job Du hast aber ich habe eine ganze Reihe von Gesetzen und Verordnungen einzuhalten, wenn ich meine Arbeit richtig machen will. Wo ist da der Unterschied zum Sportler, der das Regelwerk kennen muss?

bort 21.07.2009 00:21

Jeder Sportler befasst sich mit seinem Sport, dass ist ja klar.
Aber ich vermute, die wenigsten befassen sich mit dem Thema Doping bzw Dopingtests (außer sie dopen :Cheese: ).

Warum soll man sich denn auch mit den Testmethoden beschäfitgen, wenn man nicht dopt?

Natürlich werden sich die Sportler vor der Einnahme von Medikamten erkundigen, ob ein Inhaltsstoff auf der Dopingliste steht, aber ich vermute, mehr auch nicht.

kury 21.07.2009 00:37

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 254618)
Bist Du Profi? Dann musst Du das wissen. So einfach ist das.

Wieso nur als Profi? Keiner darf sich unerlaubter Mittel bedienen.
Bei uns in der NRW Liga soll auch immer ausgelost werden wer pinkeln muss. Bislang habe ich davon noch nix mitbekommen.
Außerdem soll es schon mal vorkommen das bei LD Rennen auch die Leute per Los pinkeln müssen oder sehe ich das falsch.

bort 21.07.2009 00:50

Zitat:

Zitat von kury (Beitrag 254630)
Außerdem soll es schon mal vorkommen das bei LD Rennen auch die Leute per Los pinkeln müssen oder sehe ich das falsch.

In FFM war dies jedenfalls der Fall

Laufsocke 21.07.2009 01:19

Doping ist das Symptom eines pervertierten Leistungssports, der von Kommerz, Sieg um jeden Preis und Rücksichtslosigkeit gegen sich und andere geprägt ist und insofern eine überdenkenswerte negative Vorbildfunktion besitzt.

Und das Ende der Fahnenstange ist doch schon längst erreicht.


Meine Empfehlung ist, dass ein Profisportler sich deutlicher für gesellschaftliche Werte engagieren müsste. Er müsste ein deutliches Signal in Richtung: der Sport macht Spass, auch wenn man nicht immer gewinnt, denn es geht um viel mehr. Es geht um Körperkultur, Bewegungskultur, Rausch der Sinne, Grazie, Schönheit - von Innen und Aussen, Freundschaft und Kameradschaft, Freiheit, Kampf und Ruhe usw.....

Eine Kultur des Sportes, die gesellschaftlich auf breiter Ebene anerkannt ist, die nicht nur ein paar (verzeiht mir) durch geknallte Profis hoch stilisiert.
All das wäre hilfreich die Sackgasse, des Höher, Schneller, Weiter zu durchbrechen....

Da sich Sportler aber meist nicht um den Rest kümmern/kümmern können ist das vielleicht ein Fernziel.

Als mittelfristiges Ziel empfehle ich etwas provokativ: LEGALIZE IT!

Weil, dann erübrigt sich dieses gesamte Problem von ganz alleine.
Um es mal kurz vor weg zu nehmen: die Tour de France ist momentan nur noch ein Witz ihrer selbst. Selbst die Franzosen haben die Nase voll davon.
Ehrlich gesagt frage ich mich die letzten Tage, wieso eine Zeitung überhaupt noch von der Tour berichtet. Man sieht eh nur irgendeine fremde Gestalt mit Sonnenbrille, die den Mund aufgerissen hat und *Schreit*.... na lecker!

Legalize it und das Problem erübrigt sich von ganz alleine.

Um es noch mal für alle etwas verständlicher auszudrücken:

Der Sport ist für uns alle und nicht nur für die Spitzensportler. Aber die Spitzensportler mit all dem Geld und den dicken Funktionären drum herum, die nen schnellen Euro damit machen wollen und die Geilheit mancher Profis immer der Erste sein zu wollen (ist das sozial ethisch überhaupt auch nur im Ansatz irgendwie mal von Euch reflektiert worden????) ... führt zu einer völlig abnormen Kultur, in der Kinder schon zur Leistung gedrillt werden und Mancher als Versager sein Leben lang kompensieren muss.

Legalize it, und Profisport wird Niemanden mehr interessieren, und damit hat der Sport überhaupt erst wieder eine Chance.

Wirklich ernst gemeint: ihr ahnt ja gar nicht wie sehr das Fass voll ist.

LidlRacer 21.07.2009 01:47

Zitat:

Zitat von Laufsocke (Beitrag 254635)
Um es noch mal für alle etwas verständlicher auszudrücken:

Zitat:

(ist das sozial ethisch überhaupt auch nur im Ansatz irgendwie mal von Euch reflektiert worden????)
Zitat:

Wirklich ernst gemeint: ihr ahnt ja gar nicht...
Du ahnst gar nicht, wie sehr mich Deine Art nervt, uns zu vermitteln, dass Du der einzige Schlaue auf dem Planeten bist.
:Nee:

dude 21.07.2009 03:06

Ich habe es im Ausgangsposting betont, dass man wirklich jeden Grund haben kann, fatalistisch zu sein. Aber es gibt immer noch einen Grund, nicht aufzugeben. Die Hoffnung stribt zuletzt.

(@Laufsocke: Lidl hat echt. Eigentlich eruebrigt sich zu Dir jeder Kommentar, dennoch in Kuerze: bei der Tour wurde schon immer gedopt - die Franzosen lieben ihre Tour trotzdem und noch immer gleich - Legalisierung zerstoert unsere Jugend - zu Deinen "sozial-ethischen" Uebelegungen sag' ich jetzt mal lieber nichts, sonst wird's persoenlich.)

drullse 21.07.2009 09:49

Zitat:

Zitat von Laufsocke (Beitrag 254635)
Wirklich ernst gemeint: ihr ahnt ja gar nicht wie sehr das Fass voll ist.

Wirklich ernst gemeint: dann erläutere mal genau!

Laufsocke 21.07.2009 10:08

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 254719)
Wirklich ernst gemeint: dann erläutere mal genau!

... weiter oben wurde mir jetzt mehrfach empfohlen nicht mehr in diesem Thread zu schreiben. Meine Art über die Dinge zu schreiben war etwas zu weitläufig und hat den Anspruch des Themas anscheinend verfehlt.
Vielleicht wäre es besser, um die Gemüter nicht unnötig aufzuregen, woanders darauf einzugehen...:)

Megalodon 21.07.2009 11:25

Zitat:

Zitat von Laufsocke (Beitrag 254635)
Doping ist das Symptom eines pervertierten Leistungssports, der von Kommerz, Sieg um jeden Preis und Rücksichtslosigkeit gegen sich und andere geprägt ist und insofern eine überdenkenswerte negative Vorbildfunktion besitzt.

Doping ist das Symptom einer Leistungsgesellschaft, in der Leistung alles und Werte bestenfalls nur Mittel zum Zweck sind.

Dem nicht dopenden Sportler gehts bei seiner Kampagne ja nicht darum, ein Wertesystem zu leben sondern sich dadurch von anderen abzugrenzen und sich über sie zu erheben. Motto: Tue Gutes und rede darüber. Wegen letzterem braucht er/sie dann den Antidoping Manager.

Ich kann nicht mal bei mir selbst mit 100%-iger Sicherheit ausschließen, dass ich eine Pille, die es mir ermöglichen würde, statt 1,5 Akten pro Woche zu bearbeiten, 2 Fälle zu erledigen, nicht nehmen würde, wenn sie NW frei wäre. DAS macht MICH nachdenklich.

Die meisten sind Kinder dieses Systems und haben den Leistungsgedanken verinnerlicht. Höher, schneller, weiter, besser, schöner, darum gehts letztendlich fast immer. Der Leistungssport hat diesbezüglich keine Sonderstellung. Hier ist es lediglich für die meisten klar erkennbar. Einzig im Privatleben gibts einen Bereich, bei dem Leistung keine Rolle spielt. Der liegt aber nicht bei den Frauen. Welche gibt sich schon mit einem nach in der Gesellschaft anerkannten Maßstäben gemessenen "Loser" ab? Nein, ich meine Kinder. Denen ist es solange sie klein sind egal, welche Zeit Du im WK hast und wieviel Geld Du verdienst. Papa ist einfach immer der Held ... ;)

arist17 10.08.2010 10:52

@ dude

was ist aus der sache geworden?
noch in arbeit?
zu viele hindernisse?
oder...?

dude 10.08.2010 12:08

Es scheiterte im ersten Anlauf, da wir nicht alle genug Zeit hatten. Es geistert aber noch in unseren Koepfen und ist nicht abgehakt.

Flitzetina 10.08.2010 13:42

Darf hier weiter diskutiert werden?
Oder betrachtest du als Threaderöffner diesen Fred als geschlossen?
:Huhu:


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 16:19 Uhr.

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