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maifelder 14.07.2009 07:22

Und ich bin mal wieder kurz vorher eingeschlafen. Schade, das Interview mit dem Klose war wohl zu langweilig.

lonerunner 14.07.2009 08:07

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 250547)
Da geht's dann um die Besänftigung der eigenen Profilneurose. Ich meinte das auf den Profisport bezogen: Talent haben die alle und hart trainieren tun sie auch. Am Ende bekommen aber eben nur die Besten die Preisgelder und wenn es trotz Talent und Training nicht reicht, dann wird der eine oder andere halt schwach.

Sag ich doch:Cheese:

neonhelm 14.07.2009 08:42

Zitat:

Zitat von maifelder (Beitrag 250558)
Und ich bin mal wieder kurz vorher eingeschlafen. Schade, das Interview mit dem Klose war wohl zu langweilig.

Ey, maifelder, Samstag doch auch schon. Wirst du alt? :Cheese:

endorphi 14.07.2009 08:45

Zitat:

Zitat von maifelder (Beitrag 250558)
Und ich bin mal wieder kurz vorher eingeschlafen. Schade, das Interview mit dem Klose war wohl zu langweilig.

Dito, gibts dieses Interwiew nachträglich irgendwo zu sehen?

wolfi 14.07.2009 08:47

Zitat:

Zitat von endorphi (Beitrag 250585)
Dito, gibts dieses Interwiew nachträglich irgendwo zu sehen?

in den nächsten tagen: http://www.br-online.de/podcast/mp3-...kt-sport.shtml

F 18 14.07.2009 08:53

Unabhängig davon ob man Norman glaubt oder nicht, hat er bei mir mit diesem Interview alle Sympathien verspielt.

Sich nicht auf eine Stufe mit Dopern stellen zu wollen ist verständlich und sicher auch richtig. Aber so zu tun als sei es eine Zumutung sich mit den Leuten da hinsetzen zu müssen ist für meinen Geschmack deutlich zu viel des Guten. Jaksche hatte da schon recht, Norman hätte ja nicht hingehen müssen.

Wenn Norman, wie er sagt, keinerlei Kontakt zu Doping hat, ist es doch logisch, dass man in so einer Runde Leute einlädt, die diesen hatten und aus dieser Richtung dazu was beitragen können. Sonst ists, wie wenn man den katholischen Pfarrer über Sex interviewt.

Und die Aussage von Frau Hütthaler, sie hätte wenn es nicht aufgeflogen wäre weitergemacht mag zwar erschreckend sein, aber eins ist sie in jedem Fall, nämlich ehrlich. Nun berichtet Sie in Schulen über Doping, das ist doch nichts anderes, als man in der Suchtmittelprävention macht, so falsch also sicher nicht.

bort 14.07.2009 08:56

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 250590)
Wenn Norman, wie er sagt, keinerlei Kontakt zu Doping hat, ist es doch logisch, dass man in so einer Runde Leute einlädt, die diesen hatten und aus dieser Richtung dazu was beitragen können.

Wenn ich es richtig verstanden habe, standen Jaksche und Hütthaler schon vorher Fest und Stadler hat erst am Sonntag spontan zugesagt. Er wusste also, mit wem er da ins Studio geht.

neonhelm 14.07.2009 09:01

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 250590)
Und die Aussage von Frau Hütthaler, sie hätte wenn es nicht aufgeflogen wäre weitergemacht mag zwar erschreckend sein, aber eins ist sie in jedem Fall, nämlich ehrlich.

Ich würd die Gute ja eher erschreckend pragmatisch nennen.... :cool:

maifelder 14.07.2009 09:04

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 250581)
Ey, maifelder, Samstag doch auch schon. Wirst du alt? :Cheese:



woher weißt Du das, Boxen war eingeschaltet aber ich habe nicht mal den ersten Gong gehört.

Am Samstag wieder ein Jahr mehr. :(

Pascal 14.07.2009 09:10

Der Auftritt von Normann war authentisch.

Allerdings habe ich mich anfangs etwas über seine Aussage gewundert, vor einigen Jahren hätte man mit einer 8:04 h jedes Rennen weltweit gewonnen. Bereits vor genau 10 Jahren hat "Hell on Wheels" mit einer 7:57:21 gewonnen. Die Weltbestzeit von Luc van Lierde ist auch schon aus dem Jahr 1997.

Eigentlich tragisch für Normann, nach einem solchen Bravourritt auf dem Rad "nur" eine 2:57 h zu laufen. Aber irgendwo auch ein Indiz, es eben nicht besser mit "natürlichen" Mitteln zu können. Wenn er 2:40 so plötzlich laufen könnte, wäre es doch sehr auffällig und würde viel mehr Fragen provozieren.

Leider war der Moderator auch etwas schwächlich und die Diskutanten haben sich dann etwas im klein klein verzettelt, ohne auf wirkliche Lösungsansätze der Problematik einzugehen.

F 18 14.07.2009 09:11

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 250598)
Ich würd die Gute ja eher erschreckend pragmatisch nennen.... :cool:

Sicher, das auch, das ist aber nichts anderes als man aus Wirtschaft und Politik lernt. Die muss ja auch von was leben.

neonhelm 14.07.2009 09:16

Zitat:

Zitat von maifelder (Beitrag 250600)
woher weißt Du das, Boxen war eingeschaltet aber ich habe nicht mal den ersten Gong gehört.

Am Samstag wieder ein Jahr mehr. :(

Waaaas, beim Boxen auch? Ich dachte, nur bei der ITU-Veranstaltung...??? :Cheese:

matzem21 14.07.2009 09:57

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 250590)
Unabhängig davon ob man Norman glaubt oder nicht, hat er bei mir mit diesem Interview alle Sympathien verspielt.

Sich nicht auf eine Stufe mit Dopern stellen zu wollen ist verständlich und sicher auch richtig. Aber so zu tun als sei es eine Zumutung sich mit den Leuten da hinsetzen zu müssen ist für meinen Geschmack deutlich zu viel des Guten. Jaksche hatte da schon recht, Norman hätte ja nicht hingehen müssen.

Wenn Norman, wie er sagt, keinerlei Kontakt zu Doping hat, ist es doch logisch, dass man in so einer Runde Leute einlädt, die diesen hatten und aus dieser Richtung dazu was beitragen können. Sonst ists, wie wenn man den katholischen Pfarrer über Sex interviewt.

Und die Aussage von Frau Hütthaler, sie hätte wenn es nicht aufgeflogen wäre weitergemacht mag zwar erschreckend sein, aber eins ist sie in jedem Fall, nämlich ehrlich. Nun berichtet Sie in Schulen über Doping, das ist doch nichts anderes, als man in der Suchtmittelprävention macht, so falsch also sicher nicht.

Auf mich hat Normann gestern auch nicht sehr sympatisch gewirkt. Ich kann ja verstehen, dass er die beiden Doper verachtet, allerdings sollte er es m.E. nicht verteufeln, wenn Lisa Hütthaler nun Aufklärung dafür in den Schulen macht, denn bereits im Jugendalter beginnt m.E. der Einstieg ins Doping.

Pascal 14.07.2009 10:30

Zitat:

Zitat von matzem21 (Beitrag 250633)
Auf mich hat Normann gestern auch nicht sehr sympatisch gewirkt. Ich kann ja verstehen, dass er die beiden Doper verachtet, allerdings sollte er es m.E. nicht verteufeln, wenn Lisa Hütthaler nun Aufklärung dafür in den Schulen macht, denn bereits im Jugendalter beginnt m.E. der Einstieg ins Doping.

Es war/ist doch die Frage, inwieweit jemand glaubwürdig ist. Lisa H. ist doch nicht ausgestiegen, weil sie innere Skrupel bekommen hat oder ihr das ganze moralisch verwerflich vorkam. Nein, sie stand mit dem Rücken zur Wand aufgrund eindeutiger positiver Resultate und ist quasi unter Zwang mit der Pistole an der Schläfe zum Ausstieg "gezwungen" worden.

speedskater 14.07.2009 10:42

Sachlichkeit
 
Zur Reduzierung unseres (auch meines) Halbwissens und unserer körpersprachlichen Laieninterpretationen
Wissensanreicherung bezüglich künftiger Anti-Doping-Möglichkeiten ("indirekte Nachweise"), hier das aktuelle FAZ-Interview mit den Sportwissenschaftlern.

Zu hoffen ist, das künftig solche indirekten Methoden auch tatsächlich zugelassen werden und Basis für strengste Verfolgung werden.

Anti-Doping-Experten im Gespräch
„Indirekte Tests sind absolut verlässlich“

12. Juli 2009 Die Jagd nach Dopingsündern gleicht einem Hase-und-Igel-Spiel. Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sprechen die Anti-Doping-Experten Klaus Pöttgen (Mediziner) und Bernd Emanuel (Anwalt) über neue Waffen im Kampf gegen Doping, Lücken im System und die Blutdaten der auffällig gewordenen deutschen Eisschnellläuferin Claudia Pechstein.

Radprofi Bernhard Kohl wurde bei 200 Kontrollen nicht erwischt, obwohl er gedopt hatte. Bedeutet das, dass ein Doper, wenn er es geschickt anstellt, im aktuellen Anti-Doping-System eine glänzende Chance hat, nicht erwischt zu werden?

Bernd Emanuel: Der Hinweis eines Sportlers, er sei ein paar hundert Mal kontrolliert worden und deshalb sauber, hat nichts zu bedeuten. Eigenblutdoping ist ja immer noch nicht nachweisbar, da können Sie einen Athleten eine Million Mal pinkeln lassen, Sie werden ihn trotzdem nicht erwischen.

Dr. Klaus Pöttgen: Wir wissen ja längst, dass Athleten es immer wieder schaffen, zum Beispiel ihre Hämoglobinwerte unter den Grenzwert zu drücken, das ist keine Kunst mehr. Die argumentieren dann mit Normalität, aber das ist Unsinn.
Zum Thema

Emanuel: Es ist ein Hase-und-Igel-Spiel. Gibt es neue Stoffe, müssen Doping-Fahnder bislang warten, bis validierte Tests dafür vorliegen. Es gibt zum Beispiel immer neue, immer schwerer nachzuweisende Epo-Varianten, und ohnehin ist bei „intelligenter“ Dosierung Epo gerade mal zwölf Stunden nachzuweisen.

Pöttgen: Der Radprofi Tyler Hamilton, das wissen wir mittlerweile, hat mit Eigenblut gedopt, hat Epo genommen und Fremdblut infundiert. Und er ist darauf nie positiv getestet worden – bis ihn bei Olympia der neue Fremdblutnachweis entlarvte. Er ist also über Jahre durchmarschiert. Bei dem, was er alles in sich hineingeschüttet hat, ergeben sich enorme Schwankungsprofile bei Retikoluzyten und Hämoglobin – und solcher Blutprofile müssen sich die Wissenschaftler annehmen.

Mit sogenannten indirekten Nachweismethoden, wie es jetzt der Internationale Eisschnelllauf-Verband im Fall Claudia Pechstein vorgemacht hat?

Emanuel: Um das Netz im Anti-Doping-Kampf deutlich enger zu knüpfen, muss man auch über indirekte Methoden gehen. Mit ihnen muss nicht mehr nach verbotenen Substanzen im Blut eines Athleten gesucht werden, sondern nach deren Auswirkungen auf die Blutparameter. Einige davon, auch die Veränderung der Retikoluzyten, sind nicht manipulierbar.

Pöttgen: Mit indirekten Methoden stellen wir fest: Diese und jene Werte sind mit dieser und jener Wahrscheinlichkeit nur durch Manipulation möglich. Das ist der Ansatz dieser Methoden.

Warum hat es bislang kein Verband gewagt, mit Ergebnissen indirekter Methoden Doping-Sperren auszusprechen, obwohl im Kodex der Internationalen Anti-Doping-Agentur (Wada) Artikel 3.2 ausdrücklich davon spricht, dass Doping nicht nur durch das Auffinden verbotener Substanzen, sondern auch durch andere „verlässliche Mittel“ beweisbar sei?

Emanuel: Die australische Anti-Doping-Agentur hat 2008 im Fall des Radprofis Marc Roland aufgrund von indirekten Nachweisen und wissenschaftlichen Bewertungen eine Sperre verhängt. Der Athlet ist danach jedoch nicht vor den internationalen Sportgerichtshof (Cas) gegangen, so dass die Entscheidung auf der Verwaltungsebene des Verbandes beendet war.

Pöttgen: Es gibt viele Epo-Tests, die hochverdächtig sind, die aber trotzdem nicht verfolgt werden, vielleicht auch, weil die Verbände oder Labore Angst vor Schadensersatzklagen haben.

Emanuel: Es gibt aber auch eine richtungweisende Entscheidung des Cas aus dem vergangenen Jahr: den Fall des ukrainischen Radprofis Sergej Gontschar. Er hatte gegen eine Kündigung geklagt, die sein Rennstall T-Mobile nach teamintern erfassten Blutwerten wegen Dopings ausgesprochen hatte. Dabei ging es um indirekte Methoden. Gontschars Klage wurde abgewiesen, ich sehe das als Fingerzeig für künftige Entscheidungen. Warum sollte für Beweismittel in Doping-Verfahren nicht gelten, was im Zivil- und Strafrecht gilt? Auch DNA-Gutachten und Abstammungsgutachten beruhen ja auf Wahrscheinlichkeiten; letztendlich ist es eine Frage des Gerichts zu sagen, von dieser Wahrscheinlichkeit an ist für uns der Beweis geführt. Wahrscheinlichkeiten hat der Cas im Übrigen auch bei direkten Nachweismethoden zu beurteilen.

Wie wissenschaftlich verlässlich sind Ergebnisse, die auf Blutprofilen beruhen?

Pöttgen: In den Blutpässen, wie sie der internationale Radsportverband eingeführt hat, wird der Effekt der Manipulation hinterlegt, dazu gehören Hämoglobin, Retikoluzyten, Hämatokrit und die daraus errechneten Off-Score–Werte und Schwankungsmodelle. Bei der Analytik muss man ganz genau darauf achten, dass der Athlet geschützt wird. Die Eichkontrollen der Analysegeräte müssen hundert Prozent korrekt sein, sie dürfen, wie beim Tacho im Auto, in keinem Fall einen zu negativen Wert darstellen. Wir rechnen in der Analytik bis zu 30 Prozent Schwankungsbreite bei Retikoluzyten ein, das wird in den statistischen Modellen mit erfasst. Das heißt: Wenn erstklassige Wissenschaftler einen Fall beurteilen, dann können wir davon ausgehen, dass die Analytik sauber ist. Indirekte Tests sind, wenn sie analytisch korrekt gemacht werden und den Athleten schützen, absolut verlässlich.

Auf welcher wissenschaftlichen Grundlage werden Blutprofil-Abweichungen als Folge von Doping interpretiert?

Pöttgen: Das sind statistische Modelle wie etwa das Bayesische Modell, die von der Wada anerkannt sind. Sie arbeiten mit Verteilungskurven der Normalbevölkerung und von Spitzensportlern. Der Blutpass macht Folgendes: Er fängt mit ein, zwei Blutwerten an und zieht die Verteilung eines Referenzkollektivs der Normalbevölkerung und der Spitzensportler auf ein eigenes Profil zu; dieses Profil der Wahrscheinlichkeitsverteilung wird genau auf den Athleten zugeschnitten. In diesem statistischen Kanal müssen sich dann seine Blutwerte bewegen.

Das heißt, mit diesem Modell erübrigen sich auch willkürlich festgelegte Grenzwerte von zum Beispiel 50 Prozent bei Hämatokrit?

Pöttgen: Ja, es gibt dann keine fixen Werte mehr. Die Werte sind individuell. Das heißt auch: Der Athlet kann sich nicht mehr an fixe Werte herandopen. Auch Untergrenzen werden festgelegt, um Blutspenden zu verfolgen. Wir haben es bisher ja immer gehabt, dass sich die Leute, die zu hoch lagen, runtergedopt haben, und die, die tief lagen, sich hochgedopt haben.

Wie beurteilen Sie die veröffentlichten Blutdaten von Claudia Pechstein?

Pöttgen: Die 33 Blutabnahmen zeigen extreme Schwankungen bei den Retikoluzyten, das ist sicher auffällig. Außerdem sind die extrem hohen Werte in Phasen von Weltcups und vor der WM ungewöhnlich. Hohe Werte erwarten wir eigentlich in einer Stimulationsphase durch Epo, also deutlich vor einem großen Wettkampf, während bei den Wettkämpfen eher hohe Hämoglobinwerte gewollt sind.

Reichen die Werte, um Claudia Pechstein als Doperin zu verurteilen?

Pöttgen: Festzuhalten ist, dass sich alle Hämoglobinwerte zwischen 13,7 bis 15,3 bewegen. Die Retikoluzyten sind sehr auffällig, ob das reicht, das müssen die mathematischen Modelle darstellen und Juristen entscheiden. Zudem wissen wir nicht, ob andere Indizienbewertungen wie zum Beispiel Epo-Profile in die Begutachtung eingeflossen sind. Man sollte davon ausgehen können, dass das sauber gemacht wurde, zumal die eingesetzten Wissenschaftler international beste Reputationen haben. Zudem kann es durchaus sein, dass mehr als die veröffentlichten Werte zur Beurteilung vorliegen und sich dadurch ein anderes Bild ergibt.

Was, wenn nicht sauber gearbeitet wurde?

Pöttgen: Dann wäre das ein herber Rückschlag. Wenn es, weil nicht ordentlich gearbeitet wurde, in dieser globalen Frage des indirekten Manipulationsnachweises zu einer Niederlage vor dem Cas käme, wäre das im Anti-DopingKampf extrem bedauerlich.

Eiserne Transparenz: Klaus Pöttgen und Bernd Emanuel

Dr. Klaus Pöttgen ist medizinischer Direktor des Frankfurter Ironman-Triathlons. Er war mit dem juristischen Berater des Ironman, dem Darmstädter Anwalt Bernd Emanuel, an der Erarbeitung des Antidoping-Programms „Eiserne Transparenz“ beteiligt, mit dem die Frankfurter Großveranstaltung Profiathleten ein umfassendes Kontrollsystem auferlegte. Vor zwei Jahren wurde Lothar Leder, einem der Stars der Triathlonszene, der Start in Frankfurt verweigert - wegen auffälliger Werte bei den Retikoluzyten, jungen Blutkörperchen also. Weil es sich dabei nicht um einen direkten Dopingnachweis handelte, stellte der deutsche Triathlonverband das Verfahren gegen Leder später ein. Das Thema der indirekten Beweisführung ist mit der Sperre für Eisschnellläuferin Claudia Pechstein wieder aktuell geworden. Ihr Fall - und die Frage, ob Athleten auch auf der Basis von Blutprofilen verurteilt werden können - hat deshalb große Bedeutung für den Sport und die Schlagkraft der Doping-Bekämpfung. Eine Entscheidung wird der internationale Sportgerichtshof Cas voraussichtlich im Herbst treffen. (ede.)

Das Gespräch führten Michael Eder und Anno Hecker.



Text: F.A.Z.
Bildmaterial: picture-alliance/ dpa

Obelix 14.07.2009 10:57

Jaksche und Hütthaler verhalten sich nach dem Motto:
jo, wir sind aufgeflogen, haben ausgepackt und jetzt beginnt ein neues Leben. Kein glaubhaftes Wort davon, daß es wirklich falsch war, im Gegenteil: weil ich gedopt habe, dopen alle anderen auch...
Zum Schluß der Diskussion ist dann ein Normann Stadler, der sich freiwillig mehr kontrollieren läßt, entsprechende Entlohnung später erhält, Proben einfiriert, um später heutige Verstöße nachweisen zu können, etc. - also deutlich mehr tut als andere, der Buhmann.

Was soll er denn nicht noch alles machen, um glaubwürdig zu sein? Da hat man Täter und den gläsernen Atheleten (ich glaub ihm das) doch m.E. nach umgedreht...

maifelder 14.07.2009 11:10

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 250608)
Waaaas, beim Boxen auch? Ich dachte, nur bei der ITU-Veranstaltung...??? :Cheese:



Stimmt, das war ja auch am Samstag.

Scheiße, mit mir ist nix mehr los.

wolfi 14.07.2009 11:37

Zitat:

Zitat von Obelix (Beitrag 250684)
Jaksche und Hütthaler verhalten sich nach dem Motto:
jo, wir sind aufgeflogen, haben ausgepackt und jetzt beginnt ein neues Leben. Kein glaubhaftes Wort davon, daß es wirklich falsch war, im Gegenteil: weil ich gedopt habe, dopen alle anderen auch...
....

was sollen sie deiner meinung nach tun...selbstmord?
auch im strafgesetz ist der täter (mörder) nachdem er die strfe abgesessen hat ein freier mann...gilt das für leute die dopen nicht...

DasOe 14.07.2009 11:58

Zitat:

Zitat von Obelix (Beitrag 250684)
Jaksche und Hütthaler verhalten sich nach dem Motto: jo, wir sind aufgeflogen, haben ausgepackt und jetzt beginnt ein neues Leben. Kein glaubhaftes Wort davon, daß es wirklich falsch war, im Gegenteil: weil ich gedopt habe, dopen alle anderen auch...[...]

Was soll er denn nicht noch alles machen, um glaubwürdig zu sein? Da hat man Täter und den gläsernen Atheleten (ich glaub ihm das) doch m.E. nach umgedreht...

Es geht nicht um Stadlers Glaubwürdigkeit, sondern um sein Verhalten den beiden anderen gegenüber.

Jaksche und Hütthaler haben sachlich argumentiert, bei Stadler war zuviel Emotion und Agression im Spiel. Er konnte die beiden ja kaum aussprechen lassen. Bei allem Verständnis für seine Situation, aber das stand ihm definitiv nicht zu. Bemerkenswert fand ich seine "Über"reaktion, als Jaksche ihn mit seiner eigenen Freiburger Vergangenheit konfrontierte. Da war das auf einmal alles ganz anders, da war er einer von vielen.

Schade, ich hätte gerne mal in dieser Situation seine präzise Aussage bezüglich seiner Kontakte zum Team T-Mobile und seinen Trainingslagerzeiten auf Mallorca mit Ullrich und Konsorten gehört. Von wegen, das kam wegen meines Sponsors Powerbar zustande ....

Der Moderator war schwach ...

docpower 14.07.2009 12:03

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 250744)

Schade, ich hätte gerne mal in dieser Situation seine präzise Aussage bezüglich seiner Kontakte zum Team T-Mobile und seinen Trainingslagerzeiten auf Mallorca mit Ullrich und Konsorten gehört. Von wegen, das kam wegen meines Sponsors Powerbar zustande ....

Und das mit Powerbar ist bitteschön warum nicht glaubhaft?

JF1000 14.07.2009 12:15

Ist der Beitrag irgendwo Im Netz zum anschauen oder runterladen hinterlegt?

powermanpapa 14.07.2009 12:18

ich fand ihn glaubwürdig in seiner Aufregung
leider aber nicht professionell genug für solch ein Thema im TV

wenn ich mich so aufrege....

aber Er... im Fernsehen....... hätte souveräner sein müssen

DasOe 14.07.2009 12:19

Zitat:

Zitat von docpower (Beitrag 250749)
Und das mit Powerbar ist bitteschön warum nicht glaubhaft?

Was auch immer Du aus meinem Post gelesen hast, es stand nichts darin, dass ich es unglaubwürdig etc. finde. Mir würde es reichen, wenn Stadler die Situation transparent hält. Keine Rechtfertigung.

Im Übrigen finde ich es äußerst schwierig, eine Diskussion zu einem Thema in zwei Threads zu führen bzw. zu verfolgen ....

Obelix 14.07.2009 12:19

natürlich sollen die sich nicht umbringen - aber tut mir leid - wenn ich Mist gebaut habe, verhalte ich mich anders. Vielleicht auch Cahraktersache, ich weiß es nicht. Mich stört einfach, die Selbstverständlichkeit mit der die sagen, ich habe gedopt und jetzt halt nicht mehr... Etwas schwierig auszudrücken, was ich meine.

Klar hätte Stadler diplomatischer sein können, aber man darf auch nicht vergessen, daß er direkt betrogener ist. Ich bin von solchen Leistungen zu weit weg, mir kanns wurscht sein, wer an dem Tag X der Bessere ist. Aber auf seinem Niveau ist es eben so, daß wenn er sauber ist und ein anderer nicht, er wahrscheinlich unterliegt. Da hätte ich auch keine Toleranz mehr...

Jörrrch 14.07.2009 12:21

Hier ist es zu hören Klick mich


Rechte Maustaste und Speichern unter geht auch so hat man es für die Zukunft

ichwillindenurlaub 14.07.2009 12:21

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 250744)
... bei Stadler war zuviel Emotion und Agression im Spiel. ...

Richtig, aber mal angenommen er dopt tatsächlich nicht und dann sitzt er mit zwei Dopern zusammen, deren Verteidigung nicht ganz unwesentlich darin besteht zu unterstellen, dass ja alle anderen auch dopen und es quasi normal sei.

Indirekt unterstellen die beiden damit sehr wohl, dass Norman dopt.
Gerade die Agression fand ich positiv in dem Zusammenhang positiv. Besser als die Verweise auf die x-Proben die im Jahr genommen werden.

Crispy 14.07.2009 12:21

Ich hätte ja ganz gerne noch gehört, was der Jaksche noch alles gerne gesagt hätte und der Normann noch alles schriftlich von ihm wollte.:)

neonhelm 14.07.2009 12:23

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 250766)
Im Übrigen finde ich es äußerst schwierig, eine Diskussion zu einem Thema in zwei Threads zu führen bzw. zu verfolgen ....

So ist es.

powermanpapa 14.07.2009 12:26

Zitat:

Zitat von Obelix (Beitrag 250767)
natürlich sollen die sich nicht umbringen - aber tut mir leid - wenn ich Mist gebaut habe, verhalte ich mich anders. Vielleicht auch Cahraktersache, ich weiß es nicht. Mich stört einfach, die Selbstverständlichkeit mit der die sagen, ich habe gedopt und jetzt halt nicht mehr... Etwas schwierig auszudrücken, was ich meine.
.........

Für mich war der Profisport gestorben, als wenn immer jemand mal erwischt wurde..

von den "Betrogenen" nichts dazu zu hören war

wenn ich beschissen werde und um meinen gerechten Lohn geprellt, dann werde ich zum Tier

es sei denn die anderen waren nur besser beim betrügen als ich selbst

DasOe 14.07.2009 12:28

Zitat:

Zitat von ichwillindenurlaub (Beitrag 250771)
Richtig, aber mal angenommen er dopt tatsächlich nicht und dann sitzt er mit zwei Dopern zusammen, deren Verteidigung nicht ganz unwesentlich darin besteht zu unterstellen, dass ja alle anderen auch dopen und es quasi normal sei.

Das ist ja alles richtig und verständlich, trotzdem bringt es Stadler Nullkommanull sich derartig aufs emotionale Glatteis zu begeben. Er wusste auf was er sich einliess, da kann ich von jemand der schon so lange als Profi unterwegs ist, sowohl eine andere Vorbereitung als auch Reaktion erwarten.

Das ist in meinem Beruf ganz genauso. Da kann ich bei Unterstellungen und unberechtigten Angriffen auch nicht mein Gegenüber derartig angehen.

bort 14.07.2009 12:29

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 250785)
es sei denn die anderen waren nur besser beim betrügen als ich selbst

Dann wurdest du aber auch von niemanden betrogen ;)

Daher finde ich Ulles Aussage noch immer so klasse.

Aber ich kann Stadlers Reaktion voll und ganz verstehen, da sitzt du mit leuten im Studio, die sich über Jahre sachen gespritzt haben und es nur zugegeben haben, weil sie erwischt wurden.
Im Gegensatz dazu, bist du sauber und musst über Jahre hart an deiner Leistungsfähigkeit arbeiten, da würde ich auch so reagieren.

FuXX 14.07.2009 12:34

Zitat:

Zitat von tri4me (Beitrag 250544)
Mr Landis war ja wohl das Paradebeispiel.
Tag X: Völlig am Ende. Totaler Eibruch. Vermutlich Hungerast.
Nacht X. Was weiß denn ich.
Tag X+1: Ich bin der Beste. Ich leder euch alle ab. Ich geh jeden Ausreißversuch selbst mit und nehm euch am Ende noch 10 Minuten ab.

Wenn man das Zeug, das in Landis Blut war, in der Nacht vor einem Ironman spritzt...

Ein Hungerast ist ja auch schnell ausgeglichen. Und vorher war er auch der schnellste (natürlich auch gedopt).

Und dass er an Tag X+1 alle abgehängt hat lag vor allem daran, dass die sich nicht einig waren wer hinterher fahren soll. Das war eine taktische Katastrophe.

Sprich: Landis war randvoll, aber er hat gar nicht von einem Tag auf den anderen einen riesen Leistungssprung gemacht, sondern an dem Einbruchtag alles falsch gemacht, da hilft auch kein Doping.

Es ist ein Irrglaube zu denken, dass man irgend so ein Zeug nimmt und am nächsten Tag 10% mehr Leistung tritt.

FuXX

PS: Bei der Hütthaler habe ich große Zweifel bezüglich der Kompetenz. Die hat doch auch gesagt, dass schon alle schnellen AKler dopen. Sie schließt schlicht von ihrem Umfeld auf alle anderen und liegt gehörig daneben. Der Jaksche hingegen weiß wovon er redet, der is nicht auf den Kopf gefallen.

tobi_nb 14.07.2009 12:35

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 250786)
Das ist ja alles richtig und verständlich, trotzdem bringt es Stadler Nullkommanull sich derartig aufs emotionale Glatteis zu begeben. Er wusste auf was er sich einliess, da kann ich von jemand der schon so lange als Profi unterwegs ist, sowohl eine andere Vorbereitung als auch Reaktion erwarten.

Das ist in meinem Beruf ganz genauso. Da kann ich bei Unterstellungen und unberechtigten Angriffen auch nicht mein Gegenüber derartig angehen.

So sehr du mit deiner Aussage recht hast,

aber im Sport gehört es (m.E.) dazu, ein "Typ" zu sein.
Medienprofi hin oder her. Am Ende wird man sich an die erinnern, die auch mal kräftig ins mediale Fettnäpfchen treten. Schadenfreunde ist ein riesen Bestandteil des Boulevard Journalismus.

So gesehen finde ich Normann sehr autentisch und hoffe, das er das nicht abstellt.

P.S.: Über das Auftreten eines Profisportlers eine evtl. Doping oder Nichtdopingpraxis abzuleiten halte ich für unmöglich.

powermanpapa 14.07.2009 12:49

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 250798)
.....
PS: Bei der Hütthaler habe ich große Zweifel bezüglich der Kompetenz. Die hat doch auch.................. auf den Kopf gefallen.

Also das Kinn von der Hütthaler, war in etwa so groß wie das vom Johann Mühlegg
aber vielleicht sind die ja auch miteinander verwand

DasOe 14.07.2009 12:50

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 250814)
Also das Kinn von der Hütthaler, war in etwa so groß wie das vom Johann Mühlegg
aber vielleicht sind die ja auch miteinander verwand

Oder trinken das gleiche Wasser :confused:

bort 14.07.2009 12:52

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 250798)
Und dass er an Tag X+1 alle abgehängt hat lag vor allem daran, dass die sich nicht einig waren wer hinterher fahren soll. Das war eine taktische Katastrophe.

Sprich: Landis war randvoll, aber er hat gar nicht von einem Tag auf den anderen einen riesen Leistungssprung gemacht, sondern an dem Einbruchtag alles falsch gemacht, da hilft auch kein Doping.

Und der einzige, der ihm damals folgen konnte, war Sinkewitz :Cheese:

be fast 14.07.2009 13:08

Zitat:

Zitat von bort (Beitrag 250820)
Und der einzige, der ihm damals folgen konnte, war Sinkewitz :Cheese:

Aber auch nur, gerade so, in der Ebene. Der hat fast den Lenker abgerissen um dran zu bleiben....

Kinesis 14.07.2009 14:06

Zitat:

Zitat von tri4me (Beitrag 250440)
Hast du die Körpersprache gesehen. Das zu faken halte ich nicht für möglich. Das war echte Antipathie.

Antipathie schon, nur wogegen?
Jaksche erfährt schließlich auch eine große, echte Antipathie aus der Radsportszene. Im Prinzip wurden die Vorwürfe nur etwas ausgedehnt, so dass Normann zumindest touchiert wurde. Für mich liefert diese offensichtliche Abneigung gegenüber den beiden kein Hinweis auf sein eigenes Verhalten in Sachen Doping. Egal ob er voll wie Haus oder sauber ist, es gäbe in beiden Fällen Gründe für echte Antipathie, Nestbeschmutzer oder Betrüger.

Klugschnacker 14.07.2009 15:32

Bitte in diesem Thread weiter diskutieren, damit wir nicht zwei parallel laufende Threads zum gleichen Thema haben.

Vielen Dank und Grüße,
Arne


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