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Mystic 19.12.2008 11:58

Hi Tobi,

sein Kind Adolf Hitler zu nennen IST eine Tat. ( und gehört aus meiner Sicht bestraft )
Deutlicher kann man eine Gesinnung kaum zeigen. wenn Du immer warten willst, bis Taten geschehen, dürftst du zb gegen Naziaufmärsche nichts einzuwenden haben (was ich nicht glaube!!!)

honeyjazz 19.12.2008 11:59

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 169023)
Weil es mich stört, wie autark mit der NS Zeit umgegangen wird (Die regelrechte Hysterie sowie man auch nur andeutungsweise den Hauch einer Sympathie andeutet)

Hysterie würde ich das nicht nennen.
Aber ich verstehe die Empörung darüber, wenn der "Hauch einer Sympathie" gegenüber der NS-Zeit angedeutet wird. Denn warum sollte man dafür auch nur den Hauch einer Sympathie empfinden?

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 169023)
Nein ist es nicht. Das Kind was Adolf Hitler heisst, dessen bin ich mir zu 100% sicher, wird niemals ernsthaft böse gegen andere Menschen sein.
Dagegen bin ich mir nicht sicher, ob vor 50Jahren sich irgendjemand über die Wortkombination George Bush aufgeregt hat.
Soll heissen: Namen sind Schall und Rauch. Taten sind entscheidend.

Richtig, und in diesem Falle sind es die Eltern, die nach dem Verständnis vieler (auch hier) falsch gehandelt haben, indem sie ihr Kind überhaupt so genannt haben. Der Name an sich ist freilich Schall und Rauch. Bedenklich finde ich nur, was diesen Kindern offenbar über den Namen hinaus an Gedankengut mitgegeben wird (denn diese familie hat sich zweifellos was bei der Namenswahl gedacht), aber das steht natürlich auch wieder auf einem anderen Blatt.

Und du willst nicht ernsthaft George Bush mit Adolf Hitler vergleichen, oder? :-((

gurke 19.12.2008 12:01

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 169023)
Dadurch entsteht der Eindruck, dass das Böse im Menschen nur in Person eines Adolf Hitler vorhanden ist.
Betrachtet man die Geschichte, gibt es 1000e Hitlers. Und alle sind gleich schlimm. Aber das interrerssiert keine sau. Oder wie oft wird über Ruanda gesprochen??




Soll heissen: Namen sind Schall und Rauch. Taten sind entscheidend.

Genau Taten sind entscheidend. Das NS-Regime unter der Führung von Adolf Hitler hat es als bis heute als einziges gewagt einen Genozid zu "industrialisieren". Das ist in meinen Augen ein großer Unterschied zu früheren Diktaturen.
Und "Nein" das Böse ist jedem Menschen immanent die Frage ist nur was die zugrunde gelegte aktuelle Moral daraus macht.

tobi_nb 19.12.2008 12:06

Zitat:

Zitat von honeyjazz (Beitrag 169033)
Denn warum sollte man dafür auch nur den Hauch einer Sympathie empfinden?:-((

Natürlich sollte man keine Sympathie dafür empfinden. Aber die Herangehensweise der Aufarbeitung dessen was passiert ist im Zusammenhang mit dem was trotzdem noch jeden Tag passiert steht in keinem Verhältnis zu dem wenn jemand sagt: Na Hitler hat auch gutes (z.B. Autobahnen) gemacht. "

Da entsteht bei mir ganz schnell der Eindruck des Einzeltäters der als Schuldiger für's böse herhalten muss und alle sind zufrieden, weil ja nur die NS zeit Scheisse war.

Der Umgang mit der Geschichte ist für mich schlechtweg falsch.

Zitat:

Zitat von honeyjazz (Beitrag 169033)
Richtig, und in diesem Falle sind es die Eltern, die nach dem Verständnis vieler (auch hier) falsch gehandelt haben, indem sie ihr Kind überhaupt so genannt haben. Der Name an sich ist freilich Schall und Rauch. Bedenklich finde ich nur, was diesen Kindern offenbar über den namen hinaus an Gedankengut mitgegeben wird, aber das steht natürlich auch wieder auf einem anderen Blatt.:-((

Gemessen an dem was jeden Tag für Elend passiert, ist die Hyysterie über die Namensgebung unangemessen.

Zitat:

Zitat von honeyjazz (Beitrag 169033)
..du willst nicht ernsthaft George Bush mit Adolf Hitler vergleichen, oder? :-((

nein.

tobi_nb 19.12.2008 12:14

Zitat:

Zitat von gurke (Beitrag 169037)
Das NS-Regime unter der Führung von Adolf Hitler hat es als bis heute als einziges gewagt einen Genozid zu "industrialisieren". Das ist in meinen Augen ein großer Unterschied zu früheren Diktaturen.

Gewagt, oder gekonnt?

ich weiß nicht, was frühere Diktatoren gemacht hätten, hätten sie die Mittel eines Adolf Hilter.

Wie gesagt der Umgang mit der Geschichte ist für mich schlichtweg falsch.

Ein gutes Bsp. ist für mich Rudolf Hess. Der ist ´39 rüber nach England um Verhandlungen gegen den Krieg zu führen.

Trotzdem wurde er verhaftet und zu lebenslanger Haft verurteilt. Mit der Begründung: "Für des Führen von Vorbereitungen eines Angriffskrieges."

1. gibts so ein Tatbestand nicht in den internationalen Vorschriften und Gesetzen.

2. wurde nie jemand davor und nie wieder danach jemand für die Vorbeitung eines Angriffskrieges bestraft.

Ich will damit Herrn Hess nicht gutheissen, aber kann mir jemand erklären, warum die Menschheit alle anderen "bösen Menschen" nicht mit dem gleichen Maßstab bestraft, wie die Nazis?

Hugo 19.12.2008 12:16

@ tobi

du hast die erste und allerwichtigste regel auf triathlon-szene.de vergessen.....POLITICAL CORRECTNESS:cool:

bin aber voll bei dir....wegen zwei dümmlichen neonazis im fernen amerika son aufstand zu proben, wo wir doch aktuellen studien zu folge noch zigtausende, wenn nicht millionen von geistigen tieffliegern, gleicher politischer gesinnung im eigenen land haben.

der kleene adolf wird hoffentlich der kleinen talula nacheifern

Hugo 19.12.2008 12:19

ach und zum industrialisierten genozid....srbrenica ging in die gleiche richtung, die verantwortlichen werden dafür auch zur rechenschaft gezogen, aber ob der name radovan karadzic oder slobodan milosevic jetzt nicht mehr en vogue ist?

honeyjazz 19.12.2008 12:49

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 169040)
Natürlich sollte man keine Sympathie dafür empfinden. Aber die Herangehensweise der Aufarbeitung dessen was passiert ist im Zusammenhang mit dem was trotzdem noch jeden Tag passiert steht in keinem Verhältnis zu dem wenn jemand sagt: Na Hitler hat auch gutes (z.B. Autobahnen) gemacht. "

Da entsteht bei mir ganz schnell der Eindruck des Einzeltäters der als Schuldiger für's böse herhalten muss und alle sind zufrieden, weil ja nur die NS zeit Scheisse war.

Der Umgang mit der Geschichte ist für mich schlechtweg falsch.

Was wäre denn deiner Meinung nach richtig?
Ich sehe hier auch gar keinen Einzeltäter, der für irgendwas schuldig gemacht werden soll, sondern ganz platt ausgedrückt, rechtsradikales Gedankengut, dessen Verbreitung verständlicherweise Unmut verursacht.


Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 169040)
Gemessen an dem was jeden Tag für Elend passiert, ist die Hyysterie über die Namensgebung unangemessen.

Das ist nartürlich ein Totschlagargument, das man ausreizen kann bis zum Sanktnimmerleinstag. Es passieren immer irgendwo ganz schreckliche Dinge, aber ich sehe keinen Grund, warum man einen Fehler gegen den anderen aufwiegen sollte bzw warum man alles mit allem vergleichen muss, um zu dem Schluss zu kommen, dass es ja auch viel Schlimmeres gibt. Das macht Geschehenes ja nicht besser oder geringfügiger.

tobi_nb 19.12.2008 15:05

Zitat:

Zitat von honeyjazz (Beitrag 169082)
Was wäre denn deiner Meinung nach richtig?Ich sehe hier auch gar keinen Einzeltäter, der für irgendwas schuldig gemacht werden soll, sondern ganz platt ausgedrückt, rechtsradikales Gedankengut, dessen Verbreitung verständlicherweise Unmut verursacht.
Das ist nartürlich ein Totschlagargument, das man ausreizen kann bis zum Sanktnimmerleinstag. Es passieren immer irgendwo ganz schreckliche Dinge, aber ich sehe keinen Grund, warum man einen Fehler gegen den anderen aufwiegen sollte bzw warum man alles mit allem vergleichen muss, um zu dem Schluss zu kommen, dass es ja auch viel Schlimmeres gibt. Das macht Geschehenes ja nicht besser oder geringfügiger.

Ich will das gar nicht als Totschlagargument sehen, sondern als Hinweis, dass der heutige Umgang mit der NS Zeit wieder typisch menschliches Verhalten wiederspiegelt.

Es wird nicht die Ursache hinterfragt, sonder das Ergebnis verurteilt.

Um die richtigen Lehren aus der Geschichte für die Zukunft zu ziehen, ist es nicht entscheidend, was Hitler getan hat, sondern wie es dazu kommen konnte, dass Hitler ab 1933 überhaupt die Möglichkeit dazu hatte.

Der Frust der Bevölkerungsmassen und die Poltikverdrossenheit wegen der ganzen damaligen Ränkespiele (Wahlen; Wiederwahlen etc.) hat die Massen doch erst Hitler wählen lassen.

Wer und wie wird heute eigentlich verhindert, dass die Massen vor lauter Frust in den rechten oder linken radikalen Flügel abwandern. Und was wird unternommen, dass der Mittelstand nicht wegbricht weil immer weniger immermehr wollen?

Die NPD verbieten? Ich lach mich tot. Von dem Geld hätte man 2 Kindergärten in Ückermünde bauen können, was mindestens 100 Leute dazu animieren würde nicht Nazi zu werden.

Naja, vielleicht bin ich zu ignorant und zu dumm aber für mich bedeutet Geschichte die Aufarbeitung der Ursachen und nicht die Verurteilung der Ergebnisse.

Das Geld und der Medienrummel was damit verbrannt wurde, sich darüber auzuregen das der kleine Adolf Hitler so heisst, wie er heisst, hätte man auch dazu verwenden können mit den Eltern Gespräche über ihr Handeln anzuregen.

dude 19.12.2008 15:16

Zitat:

Zitat von Hugo (Beitrag 169048)
du hast die erste und allerwichtigste regel auf triathlon-szene.de vergessen.....POLITICAL CORRECTNESS:cool:

Selbst wenn Tobis Gedanken in die richtige Richtung gehen moegen, beim Thema 3.Reich gibt es mE schlicht keinerlei Diskussionsspielraum. Das hat mit PC noch nicht einmal etwas zu tun.

honeyjazz 19.12.2008 15:55

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 169143)
Ich will das gar nicht als Totschlagargument sehen, sondern als Hinweis, dass der heutige Umgang mit der NS Zeit wieder typisch menschliches Verhalten wiederspiegelt.

Es wird nicht die Ursache hinterfragt, sonder das Ergebnis verurteilt.

Deinen Argumentationsansatz finde ich schon seltsam. Es geht doch gar nicht darum, warum Hitler an die Macht kam, sondern darum, dass hier Hitler in gewisser Weise "verherrlicht" wird. Da sind die Zusammenhänge der damaligen Machtergreifung völlig wurscht.

Nicht umsonst sind die Verwendung bestimmter Symbole und Abkürzungen bis hin zu Klamottenlabels verboten, weil sie auf dieses Regime anspielen und damit verfassungswidrig sind. Und da fragt sicher keiner danach, ob die Träger oder Verwender dieser Symbole sich auch bewusst sind, warum die NSDAP überhaupt an die Macht kommen konnte.
Sie war es nunmal und hat Schlimmes angerichtet. Punkt.
Die Gesinnung Rechtsradikaler oder derjenigen, die rechtsradikales Gedankengut irgendwie verbreiten und weitergeben oder auch nur für sich selbst "leben" (und ihr Kind Adolf Hitler nennen) wird ja nicht dadurch besser, dass sie die Hintergründe von damals kennen. Ebensowenig wie die Hintergründe in dieser Diskussion hier etwas zu suchen haben.

neonhelm 19.12.2008 16:04

Zitat:

Zitat von honeyjazz (Beitrag 169163)
Deinen Argumentationsansatz finde ich schon seltsam. Es geht doch gar nicht darum, warum Hitler an die Macht kam, sondern darum, dass hier Hitler in gewisser Weise "verherrlicht" wird. Da sind die Zusammenhänge der damaligen Machtergreifung völlig wurscht.

Ich denke auch nicht, dass tobi das meint. So wie ich das sehe, entrüstet sich tobi über ein angesichts der Situaion "billiges" Ereifern, anstatt entschieden die Ursachen solcher Symptome zu bekämpfen. Aber das wäre teuer und unbequem, also macht man es nicht.

honeyjazz 19.12.2008 16:16

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 169171)
Ich denke auch nicht, dass tobi das meint. So wie ich das sehe, entrüstet sich tobi über ein angesichts der Situaion "billiges" Ereifern, anstatt entschieden die Ursachen solcher Symptome zu bekämpfen. Aber das wäre teuer und unbequem, also macht man es nicht.

Ich hab schon verstanden, was Tobi meinte, daher auch mein Zusatz, dass Überlegungen zu den Hintergfründen von damals hier nichts zu suchen haben.

Was ist an diesem "Ereifern" denn verkehrt? Jeder weiß, was passiert ist und wie schlimm das war, und somit wird sich berechtigtermaßen über Beispiele wie die Eltern Campell aufgeregt. Die Kenntnis der Hintergründe und Zusammenhänge von damals ändert doch nichts an den Fakten. Es ist sicher nicht verkehrt, darüber bescheid zu wissen, aber tatsächlich halte ich das in diesem Falle überhaupt nicht für relevant, da tatsächlich das Ergebnis wichtiger ist als die Ursache. Die "Ergebnisse" bzw die "Taten" aus der NS-Zeit sind doch das, was sich in Neonaziköpfen festgesetzt hat und was "bekämpft" werden sollte, ein Sinnieren über die Ursachen bringt in diesem Falle nichts mehr.

neonhelm 19.12.2008 16:28

Zitat:

Zitat von honeyjazz (Beitrag 169182)
Was ist an diesem "Ereifern" denn verkehrt?

Nichts.

Aber das ist halt billiger als im Vorfeld dafür zu sorgen, dass ein Kind erst gar nicht in die Verlegenheit kommt, so zu heißen und die Möglichkeit hat, in einer Umgebung aufzuwachsen, die ihm mehr zu bieten hat, als rechte Ideologie.

honeyjazz 19.12.2008 16:31

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 169189)
Nichts.

Aber das ist halt billiger als im Vorfeld dafür zu sorgen, dass ein Kind erst gar nicht in die Verlegenheit kommt, so zu heißen und die Möglichkeit hat, in einer Umgebung aufzuwachsen, die ihm mehr zu bieten hat, als rechte Ideologie.

Schließt sich doch nicht gegenseitig aus :-((

neonhelm 19.12.2008 16:34

Zitat:

Zitat von honeyjazz (Beitrag 169192)
Schließt sich doch nicht gegenseitig aus :-((

Natürlich nicht.

Aber wo sind die Kindergärten in Ückermünde?

honeyjazz 19.12.2008 16:42

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 169194)
Natürlich nicht.

Aber wo sind die Kindergärten in Ückermünde?

Was hat das mit diesem Thread zu tun? :-((

So wie ich Tobi verstanden habe, kritisiert er generell den heutigen Umgang mit der NS-Zeit.
Hier gehts aber nunmal um die Ergbnisse, und die kann man sehr wohl auch missbilligen, ohne über die Ursachen zu diskutieren, weil sie an dem Punkt schlicht egal sind. Ich glabe, wir reden hier über zwei verschiedene Dinge.

Ich stimme zu, dass man an den Wurzeln beginnen muss, wenn man Schlimmeres in Zukunft verhindern will. Nur bezog sich Tobis Kritik ja eher darauf, dass "wir" uns hier über die Eltern Campell echauffieren, anstatt mal drüber nachzudenken, wie es 33 überhaupt zur Machtergreifung kommen konnte, und das finde ich falsch, da zusammenhangslos.

neonhelm 19.12.2008 16:55

Zitat:

Zitat von honeyjazz (Beitrag 169197)
Was hat das mit diesem Thread zu tun? :-((

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 169143)
Die NPD verbieten? Ich lach mich tot. Von dem Geld hätte man 2 Kindergärten in Ückermünde bauen können, was mindestens 100 Leute dazu animieren würde nicht Nazi zu werden.



Zitat:

Zitat von honeyjazz (Beitrag 169197)
So wie ich Tobi verstanden habe, kritisiert er generell den heutigen Umgang mit der NS-Zeit.
Hier gehts aber nunmal um die Ergbnisse, und die kann man sehr wohl auch missbilligen, ohne über die Ursachen zu diskutieren, weil sie an dem Punkt schlicht egal sind. Ich glabe, wir reden hier über zwei verschiedene Dinge.

Ich stimme zu, dass man an den Wurzeln beginnen muss, wenn man Schlimmeres in Zukunft verhindern will. Nur bezog sich Tobis Kritik ja eher darauf, dass "wir" uns hier über die Eltern Campell echauffieren, anstatt mal drüber nachzudenken, wie es 33 überhaupt zur Machtergreifung kommen konnte, und das finde ich falsch, da zusammenhangslos.

Tobi, sag was. :)

Honeyjazz, Du hast völlig recht, wenn du sagst, die Ursachen spielen für das Ergebnis erstmal keine Rolle und es ist im Grundsatz abzulehnen.

Trotzdem spielen für das Gesamtbild die historischen Zusammenhänge schon eine Rolle, wenn man aus der Geschichte lernen möchte, um dafür Sorge zu tragen, dass so etwas nicht wieder passiert. Und da besteht imho noch Nachhol- bzw Aufarbeitungsbedarf.

honeyjazz 19.12.2008 17:01

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 169209)
Trotzdem spielen für das Gesamtbild die historischen Zusammenhänge schon eine Rolle, wenn man aus der Geschichte lernen möchte, um dafür Sorge zu tragen, dass so etwas nicht wieder passiert. Und da besteht imho noch Nachhol- bzw Aufarbeitungsbedarf.

Da bin ich ganz bei dir, dass die Kenntnis der Zusammenhänge grundsätzlich nie verkehrt sind, sondern im Gegenteil das Begreifen und somit auch das Verhindern von Wiederholungen fördern. Und ich stimme mit dir auch darin überein, dass da leider noch Nacholbedarf besteht.

Was mich an Tobis Aussage so stört ist dieses unterschwellige "Wenn man mal die Hintergrunde kennt, dann isses gar nicht so schlimm gewesen damals" - aber vllt ist das auch Fehlinterpretation meinerseits (oder schlecht formuliert seinerseits ;))

tobi_nb 19.12.2008 17:15

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 169209)
Tobi, sag was. :)


Honeyjazz hat recht mit dem was sie sagt, aber (in meinen Augen) nur teilweise.

Ich sehe genau die Krux darin dass man der NS Zeit null Verhandlungsspielraum gibt.

Was passiert denn auf dieser Welt: Irgendwo wird ein Hakenkreuzsymbol auf Judengräber geschmiert, ein Kind Adolf Hitler genannt oder sonstwas. Sofort "flippt" die Welt aus. Staatsschutz, Medienhysterie usw. Das ist natürlich super, weil die Zeit an sich schrecklich war. Aber: es reduziert das kritische Denken der dummen Massen auf Symbole und Namen.

Um das mal drastisch auszudrücken:

Fiktive Schlagzeile:
FAZ: 1994: "In Ruanda wurden eine Millionen Menschen umgebracht, aber keine Angst die Tat ist nicht so schlimm, es liegt kein rechtradikaler Hintergrund vor.!"

Ich find das schon ganz entscheidend für das Zukunftige Denken der Menschen das nicht entscheidend ist, was die Nazis gemacht, sondern, was die Nazis gemacht haben.

Und wenn man das ergründet, kommt man ganz schnell darauf, dass die Nazis eigentlich gar nichts so "aussergewöhnliches" gemacht haben im Rahmen der Menschheitsgeschichte. Sie haben Krige geführt und Minderheiten unterdrückt und ermodet. Da spielt es (in meinen Augen) keine Rolle wieviele.

Der Kern ist: Es gab die Hitlers davor und vor allem danach.
Was nützt also das ganze echauffieren über Nazinamen und Symbole, die man (zurecht) verbietet, wenn zur gleichen Zeit in Pakistan und im Nahen Osten eine neue Gefahrenquelle entsteht. Die Gefahr ist natürlich nicht so schlimm, weil die Symbole ja anders aussehen.

Darum: Namen sind schall und rauch. Es hilft nur, wenn man die Ursache hinterfragt und verhindert.

tobi_nb 19.12.2008 17:18

Zitat:

Zitat von honeyjazz (Beitrag 169215)
Was mich an Tobis Aussage so stört ist dieses unterschwellige "Wenn man mal die Hintergrunde kennt, dann isses gar nicht so schlimm gewesen damals" - aber vllt ist das auch Fehlinterpretation meinerseits (oder schlecht formuliert seinerseits ;))

Das intepretierst du falsch. Die Zeit war schlimm.

Aber nichts besonderes im Lauf der Geschichte. Nicht davor und vor allem auch nicht danach.

neonhelm 19.12.2008 17:22

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 169222)
Ich sehe genau die Krux darin dass man der NS Zeit null Verhandlungsspielraum gibt.

Das ist keine Krux. Genauso, wie es keinen Verhandlungsspielraum beim Völkermord in Ruanda oder sonstwo gibt.

Es war schlimm, es ist schlimm und es wird schlimm bleiben.

tobi_nb 19.12.2008 17:31

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 169146)
...beim Thema 3.Reich gibt es mE schlicht keinerlei Diskussionsspielraum.

Naja, meine Meinung kennst du ja nun.

Ich persönlich finde die NS Zeit nicht schlimmer als den 1. Weltkrieg, oder die Hexenverbrennung oder die Christenkreuzigungen.

Um mal zu provozieren: Die 45 jährige Mutter, die 3 Kinder durch Bomben der Briten und 2 Töchter durch Selbstmord, nachdem sie von zig Russen vergewaltigt wurden verloren hat, und ihr Ehemann in russischer Gefangschaft 1956 verstorben ist, hat evtl. eine ganz andere Sicht auf die Zeit von 1933 -1945.

Ich persönlich finde dass es sich zu einfach gemacht wird. Und das radikale (gedankenlose) Verdammen allem was mit der NS Zeit zu tun hat, verschlimmert eigentlich mehr, als es zu helfen beabsichtigt. Man braucht kein Hakenkreuz, um viele Menschen zu töten.

tobi_nb 19.12.2008 17:32

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 169225)
Es war schlimm, es ist schlimm und es wird schlimm bleiben.

Aber es wird zukünftige schlimme Ereignisse nicht verhindern.

huck 19.12.2008 17:34

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 169223)
Die Zeit war schlimm.
Aber nichts besonderes im Lauf der Geschichte. Nicht davor und vor allem auch nicht danach.

geht's eigentlich noch gut? nichts gelernt in der schule, oder wird das in deutschland derart verharmlost, dass du hier so einen müll schreiben darfst, also echt, ich glaub's nicht.

honeyjazz 19.12.2008 17:35

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 169223)
Aber nichts besonderes im Lauf der Geschichte. Nicht davor und vor allem auch nicht danach.

Vollkommen richtig :)
Ich finde es aber trotzdem nicht verkehrt, wenn man solche "Einzelfälle" als falsch erkennt und sich meinetwegen auch darüber aufregt. Das zeigt doch eigentlich schon ein gewisses Bewusstsein für "falsche" und gefährliche Ideologien.

Dass aber nur Rechtsradikalismus als gefährlich und schlimm angesehen wird, hab ich jetzt nich nicht beobachten können. Dass die NS-Zeit so besonders im Bewusstsein vor allem der Deutschen stets aktuell ist, liegt wohl daran, dass es in der noch recht jungen Vergangenheit liegt und leider auch manchmal versucht wird, einem ein latentes Schuldbewusstsein mitzugeben. Ich gehöre noch zu denen, die in der Schule Aufsätze schreiben mussten zum Thema "Ist es mir als Deutscher unangenehm, Urlaub in Israel zu machen?", ich musste 2 oder 3 ehemalige Konzentrationslager besichtigen, die NS-Zeit war im Deutsch-, Geschichts- und Religionsunterricht bis zur Klasse 13 immer wieder gerne Thema.

Ich glaube, das prägt irgendwo schon, und hinzukommt noch der besondere Grausamkeit des industrialisierten Völkermords, der das Thema so besonders erschreckend macht.

Einen Verhandlungsspielraum gestehe ich der ganzen Thematik trotzdem nicht zu und schieße mich Neonhelm an. Es gibt überhaupt nichts an der Tatsache zu rütteln oder zu diskutieren, dass die NS-Zeit und die ganze Nazi-Ideologie heute wie damals schlimm sind. Das wird nicht dadurch geschmälert, dass anderswo auch schlimme Dinge passieren und passiert sind. Und es wird auch nicht dadurch weniger schlimm oder weniger beispiellos dadurch, dass man weiß, woran die Weimarer Republik gescheitert ist oder welche Tatsachen und Fakten Hitler sich zunutze gemacht hat, um die Gunst des Volkes zu gewinnen.

honeyjazz 19.12.2008 17:36

Zitat:

Zitat von huck (Beitrag 169233)
geht's eigentlich noch gut? nichts gelernt in der schule, oder wird das in deutschland derart verharmlost, dass du hier so einen müll schreiben darfst, also echt, ich glaub's nicht.

Ein paarmal hast du aber offensichtlich auch gefehlt im Geschichtsunterricht, oder? ;)

schoppenhauer 19.12.2008 17:38

OT: Deine Signatur ist ein schönes i-Tüpfelchen auf deiner hohen Nase. Herrlich.

T: Natürlich hast dur Recht!

neonhelm 19.12.2008 17:39

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 169230)
Ich persönlich finde dass es sich zu einfach gemacht wird. Und das radikale (gedankenlose) Verdammen allem was mit der NS Zeit zu tun hat, verschlimmert eigentlich mehr, als es zu helfen beabsichtigt. Man braucht kein Hakenkreuz, um viele Menschen zu töten.

Da hast du recht. Aber das kategorische Ablehnen von NS-Symbolen ist ein Teil des nicht totschweigens von Greultaten, des in Erinnerung halten und steht (hoffentlich) als Gegenmaßnahme nicht alleine da.

tobi_nb 19.12.2008 17:43

Zitat:

Zitat von huck (Beitrag 169233)
geht's eigentlich noch gut? nichts gelernt in der schule, oder wird das in deutschland derart verharmlost, dass du hier so einen müll schreiben darfst, also echt, ich glaub's nicht.


??
Es gibt für mich keine Unterschied, wenn massenhaft Menschen lebendig auf einem Scheiterhaufen verbrannt werden, im Namen der Kirche,

oder massenhaft Menschen in Gaskammer vergast werden im Namen der arischen Herrenrasse.

Ob ich jetzt in meinen Posts zweiteres verharmlose weil ich ersters nicht so schlimm finde, oder andersherum, bleibt deiner Phantasie überlassen.

huck 19.12.2008 17:48

Zitat:

Zitat von honeyjazz (Beitrag 169235)
Ein paarmal hast du aber offensichtlich auch gefehlt im Geschichtsunterricht, oder? ;)

das ist jetzt ungefähr die sechste antwort, die ich versuch, zu schreiben, aber ich bin sprachlos ...
mir fehlen die worte ...

honeyjazz 19.12.2008 17:49

Tja, dann kann ich dir leider auch nicht helfen.

huck 19.12.2008 17:56

und jetzt?
lassen wir den ungeheuerlichen satz einfach stehen oder wie oder was? sind denn hier noch mehr, die einfach finden, dass "diese zeit" nichts besonderes im lauf der geschichte war?
das kann und vor allem will ich nicht glauben.

powermanpapa 19.12.2008 18:07

Zitat:

Zitat von huck (Beitrag 169249)
und jetzt?
lassen wir den ungeheuerlichen satz einfach stehen oder wie oder was? sind denn hier noch mehr, die einfach finden, dass "diese zeit" nichts besonderes im lauf der geschichte war?
das kann und vor allem will ich nicht glauben.

was hältst du von dem Völkermord in Afrika?

regst du dich darüber genauso auf oder ist das was völlig anderes?

zum Völkermord in Deutschland

wer von euch empörten hatte denn Verwande in der Zeit? die vielleicht aktiv beteiligt waren?

oder hat der Hitler das etwa alleine gemacht?

honeyjazz 19.12.2008 18:07

Zitat:

Zitat von huck (Beitrag 169249)
und jetzt?
lassen wir den ungeheuerlichen satz einfach stehen oder wie oder was? sind denn hier noch mehr, die einfach finden, dass "diese zeit" nichts besonderes im lauf der geschichte war?
das kann und vor allem will ich nicht glauben.

"Nichts Besonderes" im Sinne von "nichts, was es nicht schon in ähnlicher Form vorher schon mal gegeben hätte oder danach nie wieder gegeben hätte." Die Judenverfolgung und diese ganze Rassenideologie erscheinen uns besonders brutal. Und auch wenn ich nicht der Ansicht bin, dass man Elend gegen Elend aufwiegen oder vergleichen kann, so hat Tobi zumindest in dem Punkt recht.

Konzentrationslager gabs schon lange vor Hitler (wenn auch nicht als solche krassen Massenvernichtungslager). Diese Idee war also nicht neu. Völkermorde hats vorher und nachher gegeben: Srebrenica wurde hier schon angesprochen. Ruanda. Kambodscha. Nordamerika (Ureinwohner/Indianer). Nur einige Beispiele.

Die Verbrechen der Nazis werden dadurch nicht weniger schlimm, aber sie waren auch nichts, was es zuvor noch gar nie gegeben hätte.
Was genau findest du an dieser Aussage jetzt also so ungeheuerlich?

tobi_nb 19.12.2008 18:08

Zitat:

Zitat von honeyjazz (Beitrag 169234)
Vollkommen richtig :)
Ich finde es aber trotzdem nicht verkehrt, wenn man solche "Einzelfälle" als falsch erkennt und sich meinetwegen auch darüber aufregt. Das zeigt doch eigentlich schon ein gewisses Bewusstsein für "falsche" und gefährliche Ideologien..

o.k.

Zitat:

Zitat von honeyjazz (Beitrag 169234)
Dass aber nur Rechtsradikalismus als gefährlich und schlimm angesehen wird, hab ich jetzt nich nicht beobachten können. Dass die NS-Zeit so besonders im Bewusstsein vor allem der Deutschen stets aktuell ist, liegt wohl daran, dass es in der noch recht jungen Vergangenheit liegt und leider auch manchmal versucht wird, einem ein latentes Schuldbewusstsein mitzugeben. ..

o.k.

Zitat:

Zitat von honeyjazz (Beitrag 169234)
Ich gehöre noch zu denen, die in der Schule Aufsätze schreiben mussten zum Thema "Ist es mir als Deutscher unangenehm, Urlaub in Israel zu machen?", ich musste 2 oder 3 ehemalige Konzentrationslager besichtigen, die NS-Zeit war im Deutsch-, Geschichts- und Religionsunterricht bis zur Klasse 13 immer wieder gerne Thema.
..

Ich hatte bis zur 10.Klasse DDR Unterricht. Was meinst du, was bei uns los war.


Zitat:

Zitat von honeyjazz (Beitrag 169234)
Einen Verhandlungsspielraum gestehe ich der ganzen Thematik trotzdem nicht zu und schieße mich Neonhelm an. Es gibt überhaupt nichts an der Tatsache zu rütteln oder zu diskutieren, dass die NS-Zeit und die ganze Nazi-Ideologie heute wie damals schlimm sind. Das wird nicht dadurch geschmälert, dass anderswo auch schlimme Dinge passieren und passiert sind. Und es wird auch nicht dadurch weniger schlimm oder weniger beispiellos dadurch, dass man weiß, woran die Weimarer Republik gescheitert ist oder welche Tatsachen und Fakten Hitler sich zunutze gemacht hat, um die Gunst des Volkes zu gewinnen.

Aber es wird nicht kritisch hinterfragt. Frag mal irgendjemand auf der Straße was er mit Nazis verbindet:
"Na die haben doch die Juden umgebracht."
Letztendlich werden die Nazis darauf reduziert. Und das ist in meinen Augen falsch.

Angefangen haben die Nazis 1933. Die Machtübernahme war zu der Zeit nichts besonderes.

Von 33-39 haben sie allerhand Dinge gemacht, die heute die meisten Menschen gar nicht mehr wissen. Z.B. die internen Machtkämpfe gegen die SA (wo tausende umgebracht wurden) Hat Stalin mit seine Offizieren auch gemacht. Also nichts besonderes. Die deutsche Bevölkerung wird sicherlich keine so schlechte Erinnerung an diese Zeit haben. Die Juden wurden zwar gemieden und ab ´38 auch verfolgt aber nicht systematisch ausgerottet. Zur gleichenZeit haben die Amis ihre Neger, Indianer und Iren genauso behandelt. Also auch nichts besonderes. Von 39-45 Krieg. Das menschliche Verhalten im Krieg ist eh frei jeder Bewertung. Das gilt für die Wehrmacht, die Russen oder sonstwen. Also auch nichts besonderes. Bleibt die SS, KZ's und der Völkermord.
Zur gleichen Zeit hat Stalin Millionen Aserbaidshaner, Turkmenistaner ud sonstige angrenzende Völker systematisch verhungern lassen. Nebenbei deutlich mehr Menschen als die 6 Millionen Juden.

Also gemessen an dem was von 1933 - 1945 auf der Welt passiert ist, haben die Nazis nichts aussergwöhnliches gemacht.

P.S: Mit nichts besonderes meine ich nicht: "Nicht schlimm"

Ich pesönlich finde es mehr als nur schlimm, aber eben nicht schlimmer als das was davor und danach zugelassen wurde und wird.

powermanpapa 19.12.2008 18:14

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 169258)
.........als das was ....... danach zugelassen wurde und wird.

DAS ist es was WIRKLICH SCHLIMM ist

empören ist immer eines
etwas dagegen tun das solches nicht wieder passiert ein anderes

weiß man eigentlich wieviele Tote der Irak Krieg gefordert hat?

Wieviele davon Frauen und Kinder?

tobi_nb 19.12.2008 18:15

Zitat:

Zitat von huck (Beitrag 169249)
sind denn hier noch mehr, die einfach finden, dass "diese zeit" nichts besonderes im lauf der geschichte war?
das kann und vor allem will ich nicht glauben.

Wenn man die Geschichte darauf minimiert, dass nur die Nazis zu so etwas im Stand waren, wird man zukünftigen Generationen vorgauckeln, dass es sich um einen Einzelfall handelt. Damit verhindert man in meinen Augen den kritischen Umgang mit der Spezies Mensch und dem was passieren kann, wenn einzelne Menschen zuviel Macht bekommen.
Man wird immer Denken: "Nur die Nazis waren böse. Der Mensch an sich ist es nicht. Und solange man nur darauf achtet, dass keine Nazis entstehen, wird es keinen Völkermord mehr geben."

honeyjazz 19.12.2008 18:16

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 169258)
Aber es wird nicht kritisch hinterfragt. Frag mal irgendjemand auf der Straße was er mit Nazis verbindet:
"Na die haben doch die Juden umgebracht."
Letztendlich werden die Nazis darauf reduziert. Und das ist in meinen Augen falsch.

Ich weiß immernoch nicht, was man da kritisch hinterfragen will. Ursachen für die "Gelegenheit" zur Machtergreifung, ok. Man soll ja verstehen, was los war, damit es möglichst nicht wieder dazu kommt. Aber da hört für mich das Hinterfragen dann auch auf.

Natürlich werden die Nazis auf ihre Rassenideologien "reduziert", aber das ist schließlich auch das, was sie uns eindrucksvoll "hinterlassen" haben. Man kann natürlich auch argumentieren wie Eva Herrmann und sich freuen, dass unter Hitler die Familie und die Rolle der Hausfrau und Mutter so schön gewürdigt wurde - und sich damit ordentlich selbst ins Knie schießen, wenn denn man mal fragt, WARUM die das gemacht haben, kommt man ganz schnell wieder beim Thema "Herrenrasse" an.

neonhelm 19.12.2008 18:20

Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 169255)
wer von euch empörten hatte denn Verwande in der Zeit? die vielleicht aktiv beteiligt waren?

oder hat der Hitler das etwa alleine gemacht?

Kann ich dir sagen:

Auf Vaters Seite auf'm Dorf sind sie schön mitgelaufen. Lass den Tünnes aus'm Unterdorf mal machen, lang macht der das eh nich.

Auf Mutters Seite in der Stadt. Bloss nicht auffallen. Au prima, da ist jetzt eine große Wohnung für uns frei geworden. Wir haben zwar ein bisschen schlechtes Gewissen, aber nu geht's uns besser als zu Anfang der 30er, mit den ganzen Kindern.


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