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F 18 17.11.2008 11:03

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 154945)
Kapitalismus selektiert eben. Das ganze Internet-, Handy- und Kommunikationsgedönse selektiert letztendlich auch nur: es macht die Schnellen schneller und die langsamen hängt es noch mehr ab. Aber zum Glück sind wir hier alle Hochqualifiziert und haben 2 Handy in der Tasche :cool:

Die beste Qualifikation nutzt nicht´s, wenn kein Markt da ist der die Qualifikation braucht.

Und was wann wo gefragt ist und ob man dann zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist gleicht zusehends einem Glücksspiel, zielgerichtete Lebensplanung ist da kaum noch möglich.

neonhelm 17.11.2008 11:51

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 154952)
Die beste Qualifikation nutzt nicht´s, wenn kein Markt da ist der die Qualifikation braucht.

Und was wann wo gefragt ist und ob man dann zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist gleicht zusehends einem Glücksspiel, zielgerichtete Lebensplanung ist da kaum noch möglich.

Tja, wie schon der alte Chinese sagte, der Weg ist das Ziel... :Lachen2:

Die Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist, zu erkennen, welche Fähigkeiten man hat, wo man seine Fähigkeiten einsetzen kann und sich dann die aufgabenspezifischen Spezialkenntnisse möglichst schnell anzueignen.

Wird einem aber ja auch mit detaillierten Aufgaben- und Stellenbeschreibungen einfach gemacht. Hintergrundkenntnisse sind nicht mehr nötig, da das Risiko eines Crashes als günstiger bewertet wird als die Prävention.

keko 17.11.2008 12:01

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 154970)
Die Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist, zu erkennen, welche Fähigkeiten man hat, wo man seine Fähigkeiten einsetzen kann und sich dann die aufgabenspezifischen Spezialkenntnisse möglichst schnell anzueignen.

= "Ich guck mal, wo es ein bisschen Geld zu verdienen gibt, verkaufe mich dort gut und pfusche auch munter ein bisschen mit rum. Wenn es dort nichts mehr zu holen gibt, ziehe ich weiter zur nächsten Baustelle." :Cheese:

F 18 17.11.2008 12:07

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 154970)


Die Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist, zu erkennen, welche Fähigkeiten man hat, wo man seine Fähigkeiten einsetzen kann und sich dann die aufgabenspezifischen Spezialkenntnisse möglichst schnell anzueignen.


Die Fähigkeit des 21. Jahrhunderts ist, sich eine Stelle besorgen zu lassen, bei der mangelnde Fähigkeiten nicht auffallen. Dann sucht man sich für die Probleme die es geben könnte hochqualifizierte Leute ohne Beziehungen um ihnen dann die Schleudersitzthemen mit den 14 Stunden Tagen aufzudrücken. Man macht Ihnen glaubhaft, dass man selbst auch so zu seinem Job gekommen ist und dass die Sklaverei sich in Zukunft lohnen wird. Wenn der Delinquent dann feststellt, dass dies ein Märchen ist und aufmüpfig wird sucht man sich nen neuen Streber, die sterben ja nicht aus:Cheese: .

schoppenhauer 17.11.2008 12:12

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 154975)
= "Ich guck mal, wo es ein bisschen Geld zu verdienen gibt, verkaufe mich dort gut und pfusche auch munter ein bisschen mit rum. Wenn es dort nichts mehr zu holen gibt, ziehe ich weiter zur nächsten Baustelle." :Cheese:

Ja - oder ich gehöre zu den Sesshaften und fühle mich von den Mobilen bedroht. Da hilft die Flucht in eine gemütliche, geschlossene Gesellschaft, in der Fremdenfeindlichkeit wie von selbst gedeiht. Gerne wird dann die Abhängigkeit, an einem Ort bleiben zu müssen, auch noch als Tugend uminterpretiert und selbstgerecht ausgelebt.... Ist das besser?

Phlip 17.11.2008 12:23

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 154951)
Da ist was Wahres dran. Wobei es imho die (schnellen) Flexiblen sind, die gewinnen werden. Unabhängig davon, ob hochqualifiziert oder nicht.

Das bezweifle ich stark. Eine gute Qualifikation ist die Eintrittskarte. Danach gebe ich dir Recht.

keko 17.11.2008 12:25

Zitat:

Zitat von Phlip (Beitrag 154982)
Das bezweifle ich stark. Eine gute Qualifikation ist die Eintrittskarte. Danach gebe ich dir Recht.

Und "Qualität kommt von Qual" ;)

F 18 17.11.2008 12:29

Zitat:

Zitat von Phlip (Beitrag 154982)
Eine gute Qualifikation ist die Eintrittskarte.

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ausserdem stellt sich die Frage zu was dies die Eintrittskarte ist. Nach meiner Erfahrung zählen nur zwei Dinge beim Karrieremachen:
1. Beziehungen
2. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein

Ganz ohne was zu wissen gehts natürlich nicht, aber die Anzahl von Menschen mit Universitätsabschlüssen übersteigt die Anzahl der "guten Jobs"

neonhelm 17.11.2008 12:37

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 154975)
= "Ich guck mal, wo es ein bisschen Geld zu verdienen gibt, verkaufe mich dort gut und pfusche auch munter ein bisschen mit rum. Wenn es dort nichts mehr zu holen gibt, ziehe ich weiter zur nächsten Baustelle." :Cheese:

Wie war das noch? Die Großen leben vor? ;)

Zitat:

Zitat von Phlip (Beitrag 154982)
Das bezweifle ich stark. Eine gute Qualifikation ist die Eintrittskarte. Danach gebe ich dir Recht.

Ich meinte das generell. Das gilt für jede Ebene, egal ob Putzfrau oder Manager. Die Höhe der Qualifikation bestimmt nur das Level, auf dem du spielst. Und das auch nicht mehr immer.

neonhelm 17.11.2008 12:40

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 154986)
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ausserdem stellt sich die Frage zu was dies die Eintrittskarte ist. Nach meiner Erfahrung zählen nur zwei Dinge beim Karrieremachen:
1. Beziehungen
2. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein

Deshalb spiele ich ja auch so gerne Backgammon. Du kannst nur versuchen, deine Steine entsprechend deiner Würfe in eine möglichst gute Position zu bringen. Der Rest ist Glück.

F 18 17.11.2008 12:47

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 154988)
Deshalb spiele ich ja auch so gerne Backgammon. Du kannst nur versuchen, deine Steine entsprechend deiner Würfe in eine möglichst gute Position zu bringen. Der Rest ist Glück.

Ohne mich mit Backgammon auszukennen....
Du hast was vergessen. Einige spielen mit anderen Würfeln, die sie von verwandten erhalten haben und die du nicht bekommst;)

rhoihesse 17.11.2008 13:26

Die entscheidende Frage ist doch:

Wird im nächsten Jahr die Hawaii-Quali schwerer, weil mehr Leute Zeit zum trainieren haben, oder leichter, weil weniger Leute Kohle für den Flug nach Kona haben?

neonhelm 17.11.2008 13:28

Zitat:

Zitat von rhoihesse (Beitrag 155000)
Die entscheidende Frage ist doch:

Wird im nächsten Jahr die Hawaii-Quali schwerer, weil mehr Leute Zeit zum trainieren haben, oder leichter, weil weniger Leute Kohle für den Flug nach Kona haben?

Wenn ich F18 glaube, kommt auf die Beziehungen an. dann brauchste dich um die Quali nicht zu kümmern... ;)

tobi_nb 17.11.2008 13:43

....

keko 17.11.2008 13:59

Irgendwann platzt halt mal eine Bombe. Genauso wie es kein Industriestaat auf Dauer aushält, wenn die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr auseinanderdriftet, hält es die Menschheit nicht aus, wenn es zu viele Arme und nur wenige Reiche gibt.

tobi_nb 17.11.2008 14:05

....

Mad Max 17.11.2008 14:11

Die Bombe die platzen könnte ist aber doch noch nicht wirklich da. Welche Gesellschaftsform soll denn den (real existierenden) Kapitalismus ablösen?? Den realexistierenden Sozialismus hatten wir schon, funzt nicht, vom Komunismus ala Lenin, Marx & Engels oder Lafontaine mal ganz zu schweigen. Bildung (krimineller)Vereinigungen ala RAF können nur Mittel zum Zweck sein, in diesem Fall aufrütteln.

Mad Max 17.11.2008 14:12

Die Revolution muß aus den Schulen und Universitäten kommen!!!! Denn es ist deren Welt von morgen!!!

keko 17.11.2008 14:14

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 155013)
Wer und vor allem wie soll denn heute noch ne Revolution auslösen.

Vielleicht werden wir in Europa von hungrigen Afrikanern, Indern, Chinesen usw. überschwemmt und erschlagen? Würden wir eh schon, wenn sie hierherkämen, aber vielleicht klappt das ja mal irgendwann.

Und in Deutschland? Naja, wenn es so weiter geht, kann ich mir gut vorstellen, dass "die Linken" immer stärkeren Zulauf bekommen und für Anarchie sorgen. :Lachen2:

Meik 17.11.2008 14:29

Zitat:

Zitat von Mad Max (Beitrag 155016)
Welche Gesellschaftsform soll denn den (real existierenden) Kapitalismus ablösen??

Warum muss er unbedingt abgelöst werden? Die heutige Form mit den Auswüchsen ist Mist, aber muss er es deswegen auch prinzipiell sein?

Vom "kleinen Mann" bis zum "Manager" ist doch der eigene Profit Triebfeder im Leben.

Was fehlt ist ein von der Wirtschaft möglichst unabhängiger Staat der für eine vertretbare Verteilung sorgt bei der keiner unten rausfällt oder nach oben übertrieben abhebt auf Kosten anderer. Am Ende brauchen wir im Land beides. Wirtschaft um Arbeit zu schaffen und eben Geld zu erwirtschaften und auf der anderen ein Sozial-, Bildungs- und Wasweißichsystem. Hier gilt es einen möglichst für alle akzeptablen Kompromiss zu finden.

Aber eine Patentlösung dafür habe ich auch nicht. :(

Im Gegensatz zu früher sind Entfernungen heute kein Problem. Und wenn die Bedingungen für die Wirtschaft hier schlechter werden wird halt immer mehr in andere Länder ausgelagert - zu unserem Nachteil. :Nee:

Nur wer freut sich denn nicht wenn er mal ein T-Shirt für 5€ bekommt, ein MP3-Player billig ist, ... und wer fragt da mal nach unter welchen Bedingungen und wo die Produktion von sowas abläuft. Hierzulande würde alleine das zusammennähen des T-Shirts mehr als die 5€ kosten bei unseren Lohnkosten. Das sind so Gedanken die man dann doch gerne verdrängt.

Gruß Meik

tobi_nb 17.11.2008 14:29

....

Meik 17.11.2008 14:38

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 155024)
Aber die Uni's sind doch bereits "gleichgeschaltet" und auf Wirtschaftsprofit getrimmt. Von dort kommt gar nichts mehr, ausser das nächste Menschenmaterial zur Maximierung des Profits einiger weniger.

Das Problem liegt eher daran dass es den meisten noch zu gut geht. Ich denke da mal an so Protestaktionen gegen Studiengebühren. Da stehen 200 Studis rum - von fast 30000 die unsere Uni hat. Nichtmal jeder hundertste. Der Rest hat wohl nichts gegen die Gebühren, oder noch nicht soviel dass er dafür seinen Allerwertesten hochbekommt.

Was bleibt? Uns geht´s noch zu gut.

Was aber auch daran liegt dass zum überwiegenden Teil nur die Leute studieren deren Eltern nicht zu den Geringverdienern hier im Lande zählen. Die besten Chancen hat nicht der der gut ist sondern der dessen Eltern sich ein Studium erlauben können. Und das ist in meinen Augen einer der grundlegensten Fehler im System.

Gruß Meik

Hugo 17.11.2008 14:50

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 155027)

Was aber auch daran liegt dass zum überwiegenden Teil nur die Leute studieren deren Eltern nicht zu den Geringverdienern hier im Lande zählen. Die besten Chancen hat nicht der der gut ist sondern der dessen Eltern sich ein Studium erlauben können. Und das ist in meinen Augen einer der grundlegensten Fehler im System.

Gruß Meik

da muss ich wiedersprechen...ich kenne nur sehr wenige die das studium tatsächlich von den eltern vollfinanziert bekommen haben. die meisten haben sich mit bafög und jobberei über wasser gehalten. Wer besserverdiende Eltern hat, bekommt kein bafög, also können deren eltern gar nich so reich sein. gugg dir ma die statistiken der ASten an...kaum einer der sich keine sorgen um die finanzierung machen muss....vielleicht sind die reichen inzw. aber so arm dass ihre kinder arbeiten müssen:Lachanfall:

aber ma ganz was anderes....wieso soll sich denn überhaupt was ändern? is doch soweit alles ganz in ordnung. um ehrlich zu sein hab ich kein bock auf ewige gleichmacherei. wer nix kann hats nicht verdient von andern durchgefüttert zu werden.
die ganze welt schreit nach sozialer gerechtigkeit, aber keinen interessierts was das eigentlich sein soll.

ich schlag ne komplett andere lösung vor....sozialhilfe und dergleichen komplett abschaffen...angeblich war doch früher alles besser....die ganzen "sozialgesetze" sind ne erfindung der letzten 100-150 jahre. Wieso maßt sich der staat ständig an seinen bürgern vorschreiben zu können wie er zu leben hat?! Ein Mündiger Bürger sorgt selbst für sein auskommen...heute, morgen und auch übermorgen

Mad Max 17.11.2008 14:52

Zitat:

Was bleibt? Uns geht´s noch zu gut.

Was aber auch daran liegt dass zum überwiegenden Teil nur die Leute studieren deren Eltern nicht zu den Geringverdienern hier im Lande zählen. Die besten Chancen hat nicht der der gut ist sondern der dessen Eltern sich ein Studium erlauben können. Und das ist in meinen Augen einer der grundlegensten Fehler im System.
Problem erkannt, Lösungsvorschläge???
Sollten das erste ansätze sein?? http://www.tagesspiegel.de/berlin/;art270,2079620

tobi_nb 17.11.2008 15:08

....

keko 17.11.2008 15:22

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 155024)
Dafür müssten die Medien aber das seien, was sie einem täglich vorheucheln und vorlügen: Unabhängig.

Wie sollen Medien in Zeiten der Kommerzialisierung und des Kostendrucks denn noch unabhängig sein?

Schreibt ein Blatt einen negativen Testbericht über ein Auto, ruft am nächsten Tag der Auto-Vorstand an und kündigt die Werbeanzeigen in dem Blatt. Von der Verarsche bei den Privaten im Fernseh will ich gar nicht sprechen.

Meik 17.11.2008 15:28

Zitat:

Zitat von Hugo (Beitrag 155028)
da muss ich wiedersprechen...ich kenne nur sehr wenige die das studium tatsächlich von den eltern vollfinanziert bekommen haben. die meisten haben sich mit bafög und jobberei über wasser gehalten. Wer besserverdiende Eltern hat, bekommt kein bafög, also können deren eltern gar nich so reich sein. gugg dir ma die statistiken der ASten an...kaum einer der sich keine sorgen um die finanzierung machen muss....vielleicht sind die reichen inzw. aber so arm dass ihre kinder arbeiten müssen:Lachanfall:

um ehrlich zu sein hab ich kein bock auf ewige gleichmacherei. wer nix kann hats nicht verdient von andern durchgefüttert zu werden.
die ganze welt schreit nach sozialer gerechtigkeit, aber keinen interessierts was das eigentlich sein soll.

Da muss ich widersprechen.

Die wenigsten Studis bekommen den vollen Bafögsatz, der ist Einkommensabhängig. Trotz anfangs Bafög und 400€-Job haben meine Eltern einen nicht unerheblichen Teil meines Studiums finanziert. Mit Bafög + 400€-Job wird es schon hart bei allen Kosten die man hat. Dann hast du einen Lebensstandard der deutlich unter dem eines Hartz4-Empfängers liegt. Davon hast du keine eigene Wohnung mit 40qm, musst noch Studiengebühren zahlen, GEZ, ggf. Krankenkasse, ...

Den Sozialstaat abschaffen - sorry, das kann es aber auch nicht sein. :Nee:

Klar gibt es die die nur zu faul sind. Aber was ist mit denen die z.B. aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten können? Die Fliesenleger gelernt haben und gerade nur Elektriker gesucht haben? Die kann man nicht einfach abschieben oder unter der nächsten Brücke leben lassen, wo kommen wir denn da hin :Nee:

Mit Gleichmacherei hat das nichts zu tun. Aber mit Chancengleichheit und Menschlichkeit. Den Wert eines Menschen kann man nicht an seinem Einkommen festmachen.

Gruß Meik

drullse 17.11.2008 15:36

Zitat:

Zitat von Hugo (Beitrag 155028)
ich schlag ne komplett andere lösung vor....sozialhilfe und dergleichen komplett abschaffen...angeblich war doch früher alles besser....die ganzen "sozialgesetze" sind ne erfindung der letzten 100-150 jahre. Wieso maßt sich der staat ständig an seinen bürgern vorschreiben zu können wie er zu leben hat?! Ein Mündiger Bürger sorgt selbst für sein auskommen...heute, morgen und auch übermorgen

Ein echter Hugo: "Mir geht's gut, was mit dem Rest ist, interessiert mich nicht!". Ich hoffe dann mal, der "mündige Bürger" kommt dann zu Dir und holt sich, was er zum Leben braucht. Das Geschrei möchte ich hören, wenn Deine Bude ausgeräumt ist, weil andere was zu essen brauchen.

drullse 17.11.2008 15:36

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 155040)
Den Wert eines Menschen kann man nicht an seinem Einkommen festmachen.

Was aber wenn genau SO gedacht wird?

Phlip 17.11.2008 15:40

Wie sagte Herr Horx neulich auf einem Vortrag: Manchen Eltern wird man die Kinder wegnehmen müssen.

tobi_nb 17.11.2008 15:44

....

Joerg aus Hattingen 17.11.2008 15:59

Wie sagte einer meiner Kollegen vor Jahren schon treffend:

Wir finanzieren mit unseren Sozialabgaben den inneren Frieden

Joerg

Hugo 17.11.2008 16:00

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 155040)
Da muss ich widersprechen.

Die wenigsten Studis bekommen den vollen Bafögsatz, der ist Einkommensabhängig. Trotz anfangs Bafög und 400€-Job haben meine Eltern einen nicht unerheblichen Teil meines Studiums finanziert. Mit Bafög + 400€-Job wird es schon hart bei allen Kosten die man hat. Dann hast du einen Lebensstandard der deutlich unter dem eines Hartz4-Empfängers liegt. Davon hast du keine eigene Wohnung mit 40qm, musst noch Studiengebühren zahlen, GEZ, ggf. Krankenkasse, ...

Den Sozialstaat abschaffen - sorry, das kann es aber auch nicht sein. :Nee:

Klar gibt es die die nur zu faul sind. Aber was ist mit denen die z.B. aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten können? Die Fliesenleger gelernt haben und gerade nur Elektriker gesucht haben? Die kann man nicht einfach abschieben oder unter der nächsten Brücke leben lassen, wo kommen wir denn da hin :Nee:

Mit Gleichmacherei hat das nichts zu tun. Aber mit Chancengleichheit und Menschlichkeit. Den Wert eines Menschen kann man nicht an seinem Einkommen festmachen.

Gruß Meik


GEZ brauchste nich zahlen wenn du bafög bekommst, krankenkasse sind derzeit keine 60€, steigt jetzt aber auf knapp über 60 zum 1.1. Stellt keine wirkliche herausforderung dar.
eigene wohnung? wozu, probier ma ne wg oder studentenwohnheim, spart richtig geld:)

dass du nicht den maximalsatz bekommen hast deutet daraufhin dass deine eltern doch ganz gut verdiene

dieses ganze gejammer von wegen "studiern is so teuer, und deswegen kann sich das keiner leisten" geht mir auf den zeiger. Es ist schlicht und ergreifend gelogen. schau mal was ein azubi verdient...da haben die meisten studenten deutlich mehr kohle in der tasche, auch ohne wohlhabende eltern

@drullse
kennst mich doch....bei mir wird auch nich geschrien wenn der mündige bürger kommt...der bekommt auf die nase...oder ich, aber das is dann mein problem.
die leute sollten mal anfangen ihre probleme selbst zu lösen, und nicht ständig irgend ne höhere macht oder institution für ihr versagen veranwortlich zu machen. Früher konnte man den herrgott für seine beschissene lage anklagen, heut geht das nimmer, also müssen politiker und manager her halten.

ich werf ma noch ne these in den raum...dass mehr akademiker-kinder studiern als nicht-akademiker-kinder könnte auch einfach daran liegen dass:
a: die kinder der erfolgreichen nicht-akademiker wissen dass man nicht studiern muss um erfolgreich zu sein
b: Das akademiker durchschnittskind mehr im hirn hat als das durchschnittliche nicht-akademiker-kind

@tobi
das wird schwer....weil theoretisch sind wir uns ja alle einig, aber in dem moment wo wir müllabfuhr, die fleischwarenfachverkäuferin und den arzt selbst bezahlen müssen, wird uns allen klar wie viel uns sie/er, oder ihre/seine arbeit wert ist. und überhaupt bekommen wir selbst viel zu wenig und alle andern viel zu viel

es hat doch jeder die wahl...entweder glücklich und dumm sterben, oder sich das ganze leben lang gedanken über unsinn machen, den die meisten von uns doch ohnehin nicht beeinflussen können

Hugo 17.11.2008 16:01

Zitat:

Zitat von Joerg aus Hattingen (Beitrag 155049)
Wie sagte einer meiner Kollegen vor Jahren schon treffend:

Wir finanzieren mit unseren Sozialabgaben den inneren Frieden

Joerg

hihi...das ginge auch billiger...in südafrika gibts dafür stacheldraht und pistolen:Lachanfall:

ja ich weiß, is eigentlich nich lustig:Nee:

tobi_nb 17.11.2008 16:05

....

keko 17.11.2008 16:06

Zitat:

Zitat von Hugo (Beitrag 155050)
GEZ brauchste nich zahlen wenn du bafög bekommst, krankenkasse sind derzeit keine 60€, steigt jetzt aber auf knapp über 60 zum 1.1. Stellt keine wirkliche herausforderung dar.
eigene wohnung? wozu, probier ma ne wg oder studentenwohnheim, spart richtig geld:)

Ja, super! Da bist du dann 28, hast weder Wohnung noch sonstwas und lebst von 300 EUR im Monat. Da habe Leute in anderen Ländern schon Familie + Haus und auch ein Studium abgeschloßen.

Meik 17.11.2008 16:07

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 155039)
Schreibt ein Blatt einen negativen Testbericht über ein Auto, ruft am nächsten Tag der Auto-Vorstand an und kündigt die Werbeanzeigen in dem Blatt. Von der Verarsche bei den Privaten im Fernseh will ich gar nicht sprechen.

Streich das "Privaten", was ich schon an "Reportagen" in den öffentlich-rechtlichen gesehen habe :Nee:

Am Beispiel Autozeitungen wird das Dilemma doch auch deutlich: Es darf nicht immer der selbe gewinnen und es darf nicht nur gute Nachrichten geben - sonst kauft die Zeitung keiner. Das mit den Werbeanzeigen sehe ich weniger kritisch. Die Hersteller haben darin eine gute Werbemöglichkeit. Und wenn ein Hersteller schlecht wegkommt freut sich die Konkurrenz.

Die Abhängigkeit ist in beide Richtungen gegeben. Schreibt eine Autozeitung negative Kritiken zu bestimmten Fahrzeugen geht auch deren Absatz zurück. Darüber haben die Medien trotz Werbung auch ein ziemlich starkes Druckmittel.

Gruß Meik

keko 17.11.2008 16:12

Zitat:

Zitat von Hugo (Beitrag 155050)
ich werf ma noch ne these in den raum...dass mehr akademiker-kinder studiern als nicht-akademiker-kinder könnte auch einfach daran liegen dass:
a: die kinder der erfolgreichen nicht-akademiker wissen dass man nicht studiern muss um erfolgreich zu sein
b: Das akademiker durchschnittskind mehr im hirn hat als das durchschnittliche nicht-akademiker-kind

Es ist meistens einfach die Kohle, glaub mir´s. Das fängt schon damit an, dass Eltern, die es sich leisten können, ihre Kinder ab der 1. Klasse in die Nachhilfe, zur Schülerbetreuung usw. stecken. Kann natürlich sein, dass Nichtakademikerkinder tendenziell einen niedrigeren IQ haben als Akademikerkinder, aber das erklärt nicht alles.

Hugo 17.11.2008 16:25

Zitat:

Zitat von tobi_nb (Beitrag 155056)
Es geht nicht darum, ob andere zuviel verdienen, oder was mir die Müllabfuhr wert ist.

Wenn ich einen Sack Müll habe und dafür eine Person nötig wird, diesen zu beseitigen, vor meiner Tür aber 10 Leute stehen, die sich dafür anbieten, was passiert mit den anderen 9??

Doch es geht ganz genau darum
das is dir nämlich in dem moment egal was mit den 9 andern ist, weil du den nimmst ders am billigsten anbietet...wahrscheinlich wirft er den sack einfach beim nachbarn über den zaun, aber dir is das in dem moment wurscht.

insbesondere in deutschland haben wir keine ausgeprägte dienstleistungsgesellschaft...ma ganz ehrlich. wer beschäftigt hier denn schon nen gärtner? oder ne putzfrau? viel weniger als es sich leisten könnten, doch wäre nicht das n stück "sozialer verantwortung" die die meisten von uns übernehmen könnten? Ne, weil es sich nach meinund der deutschen nicht gehört.

@keko
alles sicher nicht, aber sehr vieles. Man sollte nicht immer versuchen alles gleich zu machen was nicht gleich ist. Anstatt alles und jeden in jedem bereich zu "fördern" sollte man die fördern dies nötig haben, auf gebietem die ihnen später auch was bringen.
Nach statistik hätte ich niemals auch nur irgend ne schule beenden dürfen...studiern? wie soll das denn gehn, und mehr als n praktikum auch nie bekommen...wenn ich mich so umgugg. Is irgendwie anders gelaufen, und bei den arbeitskollegen ist das gar nicht so selten auch so gewesen

btw.
von 300e lebt keiner der n bischen was auf der pfanne hat...man muss sich halt drum kümmern, aber genau das is auch eines der zentralen themen, die man im studium lernen sollte...selbst verantwortung übernehmen, sich selbst organisiern, und dafür sorgen dass alles reibungsarm läuft.
wers im studium nicht schafft wirds später auch nich schaffen, und so jemanden will ich ganz bestimmt nich auf ner führungsposition sitzen haben!

Meik 17.11.2008 16:28

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 155058)
Ja, super! Da bist du dann 28, hast weder Wohnung noch sonstwas und lebst von 300 EUR im Monat. Da habe Leute in anderen Ländern schon Familie + Haus und auch ein Studium abgeschloßen.

Das ist der Punkt. Von Bafög plus ggf. 400€-Job lebst du auf einem Standard deutlich unterhalb eines Hartz4-Empfängers wenn dir deine Eltern nicht was zuschießen können, bei Studienzeiten die in technischen Fächern oft über 7 Jahre im Schnitt liegen. Das macht es für Kinder einkommensschwacher Eltern einfach extrem unattraktiv. Ein Wohnheim wo sich 8 Leute ein Bad und eine Küche teilen gilt bei der Sozialhilfe schon als unzumutbare Lebensumstände.

Und dann gehen die Leute nach der Zeit mit Schulden von der Ausbildung ins Berufsleben und müssen finanziell 10 Jahre gegen Leute mit mittlerer Reife + Ausbildung aufholen, ihre Schulden zurückzahlen, ...

Wenn die Leute dann das Studium als zweiten Bildungsweg anstreben oder ihr Studienfach gewechselt haben ist es ganz vorbei. Ich hab den Fehler gemacht mein Studienfach zu wechseln. Das war damals noch kein Thema. Folge ist aber heute:
Krankenkasse 130€, kein Bafög, keine GEZ-Befreiung, anfangs Langzeitstudiengebühren, jetzt normale Studiengebühren, ... alles Dinge die zum Zeitpunkt als ich anfing nicht absehbar waren.

Mit der Folge dass in meinem Bekanntenkreis viele ihr Studium aus finanziellen Gründen abgebrochen haben. Überall da wo die Eltern nicht mal was zuschießen konnten. Die wurden teilweise bestraft weil sie semesterweise ausgesetzt haben um mit Vollzeitarbeit sich die nächsten 1-2 Semester zu finanzieren. Jetzt sind das faule Säcke denen alle Zuschüsse gestrichen wurden.

Gruß Meik


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