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Ich würde tatsächlich etwas strukturierter an die ganze Problematik herantreten. Bei Themen wie Wettkampfplanung, Trainingsplanung, Ernährung und anderen Feldern würde ich mir immer die Frage stellen: Was ist mir denn wichtiger? Die Beziehung oder meine Lebensweise? Nur, weil man 18 Jahre an ähnlichen Strukturen festgehalten hat und diese einem deutlich schlechter erscheinen, als die derzeitigen, muss das ja weniger richtig sein.
Am Wichtigsten ist das eigene Glück. Ja, eine Beziehung ist wichtig. Ja, das soziale Umfeld muss auch irgendwo stimmen. Aber: Am Ende müssen wir uns allen selber recht werden und da gibt es weder eine linke, noch eine rechte Grenze. Ein gewisser gesunder Egoismus hilft da. Und anscheinend bist du weniger das Problem, sondern sie. Coaching in Anspruch genommen bisher? Könnte helfen. |
Normalerweise haben Frauen nichts dagegen, wenn sich ihre Partner über die Jahre weiterentwickeln - ganz im Gegeteil.
Allerdings hat sie von deinem neuen Weg so gut wie gar nichts. Dein unterstelltes, besseres seelisches Gleichgewicht mal außen vor gelassen. Ihr habt weniger Zeit, ihr habt weniger Geld, ihr habt mutmaßlich weniger Ausgehspaß, ihr seid unspontaner. Ich kann sie da voll verstehen. Ich habe einige Jahre hart an der Grenze des familiär tolerierbaren trainiert. Das ging unbeschadet vorüber, aber auch nur deshalb, weil meine Frau es mir zugestanden hat. Sie hat es mir gegönnt, weil es mir wichtig war, hatte aber selbst nichts davon (von meinem Knackarsch vielleicht abgesehen;) ). Klar kann man Kompromisse finden, aber grundsätzlich sollte sie schon auf deiner Seite sein. Ich habe damals sehr viel Training auf dem Arbeitsweg gemacht. Wenn du mit dem Zug fährst, dann steige halt früher aus und renne die letzten 10-20 km nach Hause. Ebenso war der Sonntag trainingsfrei, das hilft enorm. Ich finde außerdem, dass deine Wettkampfzahl sehr hoch ist. Ein Vorbereitungswettkampf, ein Hauptwettkampf und das ein oder andere Läufchen um die Ecke würde es auch tun. Darf man noch fragen, auf welchem Niveau du Triathlon betreibst? Geht es um (AK) Siege, Quali oder middle of the pack? |
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Nur noch essen und ab ins Bett und da ist dann auch tote Hose. |
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Meine Frau war und ist Gott sei Dank sehr tolerant mit mir, da sie es aber auch gar nicht anders kennt. Mir selber ist das erst richtig aufgefallen, als ich mit Triathlon angefangen habe. Ich wurde ganz oft von allen möglichen Personen gefragt, wie oft ich für "so einen Ironman" trainieren würde. Meine Standardantwort war immer: jeden Tag, mindestens 12 Std die Woche, in den letzten 4 Wochen vor dem WK auch gerne 20+ Std die Woche. Zu 90% kam dann immer: UND das macht deine Frau MIT ??? JAAA und dafür bin auch SEHR dankbar !!! Um zum eigentlichen Thema zu kommen: vertausch mal die Rollen ! Wie würdest DU an der Stelle deiner Partnerin reagieren ? Ich persönlich würde eine so lange (ich denke mal glückliche Beziehung ?) nicht aufs Spiel setzen wegen einer "blöden Sportart/Hobby. |
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Indes: Es gibt wenig, das ich so sehr bereue und heute würde ich das mit Sicherheit anders machen. |
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Irgendwann macht es dann wieder Sinn, nicht Steffi? Grüße an B. Thomas |
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"Oft genug ist Moral nur ein Mangel an Gelegenheit!";) In diesem Sinne, KEINER (und keine) ist gefeit.:Blumen: Unterhalte dich mal mit Fachleuten, die bestätigen Dir dasjederzeit. muessen nicht mal Paartherapeuten sein...:cool: |
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Eine "Karriere" im Triathlon kann mit einem Sturz vorbei oder mit einer Überlastungsverletzung für ein Jahr im Ruhestand sein. Das sollte einem klar sein, wenn man eine Partnerschaft wegen des Sports gegen die Wand fährt.
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Drücken wir es mal vorsichtig aus, meistens ist das Thema Sport/Triathlon nicht das ursächliche Problem in einer Beziehung.
Aber seltsamerweise hat Sport auch ein unglaublich schlechtes Image. Wenn ich am WE mit Kumpels saufen gehe ist das OK und man muss auch mal was alleine unternehmen. Gehe ich stattdessen mit Trainingskollegen ein paar Stunden Radfahren bin ich ein Egoist. Unglaublich oft in meinem Leben so oder so ähnlich erlebt. Vermute ich beim TE ähnlich wenn das Thema fehlende Akzeptanz wenn er ein paar Wochen keinen Alkohol trinken will überhaupt ein Thema ist. |
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Im Triathlon hast du oft auch schon als Bratwurst einen Trainingsumfang, der weit über den Trainingsumfang der Topsportler in anderen Sportarten hinaus geht. Die 10-15h Training (ohne Vor-/Nachbereitung oder zusätzliche Erholungszeiten), die viele in ihren 40h-Arbeitsalltag + lange Pendleranfahrten etc. hineinpacken sind aus meiner Sicht nicht mit „ich geh mal einen Abend was trinken!“ zu vergleichen. Das Training im Alltag unterzubringen erfordert schon eine ordentliche Organisation und auch eine hohe Toleranz von allen, die das direkt oder indirekt mittragen sollen/müssen, vor allem wenn diese dadurch auf anderes verzichten müssen. Häufig ist es ja nicht mit der Trainingszeit allein getan. Vor dem Training will man vielleicht nichts machen („sonst bin ich morgen früh nicht fit“), danach ist man zu müde. Das heißt, im dümmsten Fall ist das gesamte Wochenende vom Training dominiert und nicht nur die 3-5h, die man tatsächlich unterwegs ist. M. |
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Person A geht zu Person B und Person C, um am Wochenende zu trinken. Beginn: 19:30, Ende: 03:00 nachts. Vergangene Stunden: 7 1/2, exklusive Ausnüchtern des nächsten Tages, kann man, je nach Alter, mit 24 Stunden rechnen. Machen 31 1/2 Stunden. You know what I mean? |
Nachdem der Thread bis zum Post 38 und mit dem schönen Abgang in 39 so produktiv war ist er jetzt gerade etwas am absaufen:Prost:
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Ich denke, dass viele von uns - immerhin heisst der gemeinsame Nenner ja Triathlon - mit dem Konflikt, der aus einer so aufwändigen Sportart resultiert, in der einen oder anderen Weise Erfahrung gemacht haben. Alle glücklichen Familien sind einander ähnlich, jede unglückliche Familie ist unglücklich auf ihre Weise. - diesmal nicht Brecht, sondern Tolstoi. Wa eine gemischte Beziehung betrifft, in der ein*e Parter*in ernsthaft Triathlon praktiziert und der *die andere nicht, ist es aber umgekehrt: wenn es schlecht läuft, tut es das im Prinzip fast überall in ähnlicher Weise. Aber es gibt so viele verschiedene Varianten, wie es trotzdem wunderbar funktionieren kann! Die wichtigste Zutat hierfür ist m.E. ein grundsätzliches Commitment zueinander und die Versicherung, dass dieses besteht - wenn es denn besteht. Die Pragmatika lassen sich aushandeln. |
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Aber seinen wir doch mal ehrlich. Triathlon ist nicht „einmal am Wochenende mit den Kumpels trinken gehen“. Triathlon ist doch vielmehr: Ich treffe mich unter der Woche 3-4 mal mit den Kumpels, Samstag das große Besäufnis und Sonntag, sobald man halbwegs ausgenüchtert ist, wieder mit deinen Kumpels zum Frühschoppen. Dazu wird die langfristige Planung inkl. Urlaubsplanung auf die Kumpel abgestimmt. Wenn du das so durchziehen würdest, würde auch das deine Beziehung nicht unwesentlich belasten. Ich denke, der erste Schritt ist die Erkenntnis, das Triathlon eben extrem zeitaufwendig ist und im Alltag eine sehr gute Planung/Abstimmung sowie viel Toleranz von anderen erfordert. Welche Schlüsse man aus dieser Erkenntnis zieht, muss man dann für sich und/oder mit seinem persönlichen Umwelt ausmachen. M. |
Alle Ballsportarten, sobald man in den oberen Ligen mitspielt, erfordern IMHO wegen der Reiseaktivitäten und Spielpläne mehr fixe Zeiten (jedes Wochenende Spiel) als die Individualsportart Triathlon, wo man allein und zeitlich komplett flexibel trainieren kann (Ausnahme Liga-Triathlon). Mal die ganzen Trainerinnen aussen vor gelassen. Letztlich gibt es in meinen Augen keine idealen allgemeinen Modelle inform von Zeitplänen etc. für eine SportlerIn-NichtsportlerIn Paar-Beziehung außer das, was die jeweiligen Paare halt für sich selbst erfinden und am besten halten.
Zur konkreten Frage des Threaderstellers: Dass die Freundin jetzt einen "Riesenkrach" wegen der Trainings-Abwesenheit / -pläne nach 1 Jahr Triathlonsport gemacht hat, würde ich als ernstes Zeichen sehen, dass sie die Beziehung deswegen gefährdet sieht und die Beziehung retten will, bevor sie vielleicht eine andere Affaire / andere Beziehung eingeht, worüber man sich dann nicht wundern darf. Letztlich wird sich Dir und Deiner Freundin das Thema stellen nach: Lebenspartner- oder Lebensabschnittspartnerschaft, und je nach der Antwort die Lösung ausfallen. |
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Bei mir war es keinesfalls so, dass ich aufgrund meines ausufernden Trainings stets freudestrahlend durch die Gegend gelaufen bin. Oft war das Gegenteil der Fall. Als ambitionierter Athlet konnte mir so einiges die Stimmung vermiesen. Eigentlich alles, was meine Sportpläne in irgendeiner Weise kreuzte. Aber es gab natürlich auch viele tolle Momente. |
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Moin,
ich habe nicht alles hier lesen können. Aber neben dem Weg zur Arbeit, der hier wohl nicht so einfach ins Training zu integrieren geht, gibt es noch andere Vorschläge. Early Bird - ich bin Samstagmorgen zum Bäcker gelaufen, frische Brötchen holen. Oder wie eine Rennradgruppe in meiner Nähe immer Sonntags, 6:00 Uhr los - die Early Bird-Runde gefahren ist. 75-80km und mehr, du bist lange genug unterwegs für ein langes Training und der Sonntag beginnt mit dem Frühstück, und der Triathlet hat schon trainiert. |
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Mein Ex hat zwar nicht Triathlon betrieben, aber intensiv Arbeit, Laufen und ein Sozialleben. Ich habe in der Zeit vier Kinder, Haushalt und Job am Hals gehabt. Ergebnis siehe „Ex“. Heute bin ich glücklich neu verheiratet und wir machen beide Triathlon (und beide Haushalt und Großfamilie). Geht. Aber beide müssen es wollen und ggf Zugeständnisse machen. |
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Seien wir mal ehrlich: dreht sich dann das Leben nicht komplett um den eigenen Sport? :Blumen: |
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Letztlich bestehen Beziehungen aus Gemeinsamkeiten. Diese können qualitativ und quantitativ unterschiedlich aussehen und man sollte sich, zumindest von außen hüten, das zu be- oder verurteilen. In der Regel stellen sich ja solche Gleichgewichte über längere Zeit ein. Zeitaufwändige Hobbys wie ambitionierter LD-Triathlon haben halt das Potential, solche Gleichgewichte- so ausgeglichen oder so extrem, aber halt trotzdem stabil - sie auch sein mögen, zu destabilisieren. Wenn ich irgendwann mal mehr Zeit mit einem potentiellen Partner verbringe, als mit meinem aktuellen Partner, ist das auch schon mal ein nicht unerheblicher Risikofaktor. Das gilt aber nicht weniger auch für ambitionierte Berufstätigkeit und nicht selten ist das ja auch genau ein Grund für Probleme bis hin zum Ende der Beziehung. Das Menschen sich über das Leben verändern, ist aus meiner Sicht eine Tatsache und dann müssen zwei Menschen in einer Beziehung sehen, wie sie damit umgehen. Nicht selten sind ja auch Kinder im Spiel, dann wird es leider noch komplizierter. Ich würde da auch immer versuchen, Lösungen zu finden. Bin aber ziemlich sicher, dass Kompromisse nicht immer der beste Weg sein müssen. Letztlich müssen die einzelnen Personen beurteilen, wie weit sie jeweils gehen wollen und wie wichtig sie sich sind. |
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Klar, das Leben geht eh immer weiter und auf jeden Topf passen viele Deckel (mehr oder minder) und Gewohnheit sollte keine Beziehung tragen (müssen). NmpM. Thomas |
Bin beeindruckt wie viele von euch nach einem langen Training am Wochenende scheinbar wirklich noch was auf die Kette bekommen. Wenn ich in der 2. Hälfte vom Training am Wochenende 5h auf dem Rad schrubbe mit ein paar langen Intervallen oder 2,5-3h laufen gehe, dann ist mein Tag vorbei. Egal ob ich das morgens um 6 mache oder erst im verlauf des Tages. Meine Motivation dann noch mal raus zu gehen und was anderes zu machen als zu essen ist nahe zu null.
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Hm, ich hab hier auch gestutzt, als ich irgendwo vorhin gelesen habe, dass manche Leute Frühstücken gehen, statt Triathlon zu machen. Ich und meine Frau zumindest gehen sehr gerne Frühstücken oder auch auswärts essen und machen Triathlon. Zumindest lässt sich das sehr gut z.B. vor oder nach dem Schwimmtraining kombinieren und den oft längeren Anfahrtsweg noch mit anderer Freizeit verbinden. Und tatsächlich ist es auch durchaus eine Option, nach einem langen Koppeltrainingstag abends noch in ein Konzert zu gehen. Jetzt auch nicht immer, aber doch regelmäßig. Bei akuter Müdigkeit hilft eine Espressoinfusion ganz gut, die gute Programmwahl des Events regelt dann den Rest. Zumal man zu Hause auf dem Sofa oder, noch schlimmer, beim Sex im Bett, eh nur Krämpfe bekäme. :Cheese: |
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Ein Glas Wein und ich hab runde füsse... |
Wie mein Name schon sagt, gehöre ich nicht zu den aktiven Triathleten. Ich bin nur mit einem verheiratet. Dieser hat mit Ende 30 eine neue Beschäftigung gebraucht und hat zuerst mit Laufen und dann mit Triathlon angefangen.
Da wir als Familie eigentlich immer alles zusammen machen sind wir (ich und mein Sohn) auch ganz selbstverständlich zu den Wettkämpfen mitgegangen. Allerdings haben wir hier in Rhein-Neckar-Dreieck sehr viele Wettkämpfe mit kurzer Anreise (einiges < 15 km weitere < 60km). Unser Sohn wollte immer unbedingt mit und Papa anfeuern. Ich hatte nur den Streß ihn zwischendurch bei Laune zu halten. Eine wichtige Frage bei uns war, gibt es in der Nähe der Wechselzone/Ziels einen Spielplatz. Der Triathlon nahm mit der Zeit immer mehr Raum im Leben meines Mannes ein. Ich hätte jetzt verärgert sein können. Ich habe mich dafür entschieden mich auch näher mit dem Thema zu befassen. Also hier angemeldet und mitgeschrieben (wobei das Lustige dabei war, daß ein Großteil der gelesenen Threads sehr unterschiedlich war). Die Bücher der er besorgt hat oder ich ihm geschenkt habe auch gelesen. So macht das Zuschauen bei Wettkämpfen auch mehr Spaß, wenn man mit den Pro-Startern etwas anfangen kann oder etwas über die Thematik weiß. Allerdings hat mein Mann das Training immer sehr familienfreundlich gestaltet. Vieles war (verlängerter) Arbeitsweg. Lauftraining einmal die Woche in der Mittagspause am Wochenende frühmorgens. Oder wir sind meine Eltern (70km einfacher Weg) besuchen gefahren. Da wurde das Fahrrad im Auto mitgenommen und er ist mit dem Fahrrad nach Hause gefahren. Lange Radausfahrt am Wochenende war auch immer mit Start spätestens 7 Uhr. Ich habe durch ihn auch angefangen Kraulen zu lernen. Das hat mir nicht geschadet. Ich habe ein E-Bike bekommen, damit gemeinsame Radausfahrten ausgeglichener sind. Wenn beide wollen und bereit dazu sind, kann Triathlontraining schon halbsweg familienfreundlich gestaltet werden. Wobei mein Mann auch nicht diese Umfänge trainiert hat. Einige Jahre war er so bei 6 bis 10 Stunden pro Woche. Sobald er Marathons gemacht hat wurdes es in der Vorbereitungszeit des Marathons 10 - 12 Stunden. In seinem LD-Jahr waren es dann bis 14 Stunden. In diesem Jahr hat das Familienleben schon zurückstecken müssen und ich habe vieles für ihn übernommen, damit er die Zeit für das Training hat. Ich habe ihm oft ermöglicht die Zeit für sein Training nehmen zu können. Dafür hat er in anderen Dingen mich entlastet und mir andere Sachen möglich gemacht. Wenn die Frau gar nichts damit anfangen kann und Wettkämpfe alle mit langer Anreise und Übernachtung sind, dann wird es schon eng. Bei uns wurde die Langdistanz ein einem Urlaub eingebettet. 3 Tage in der Mitte davon war LD, der Rest war der Familie vorbehalten. Außer der LD gab es nur 3 Wettkämpfe mit Übernachtung (Vortag hin, dann Wettkampf, am Abend wieder heim) alles andere war in der Umgebung. Dafür hat er sehr viele Wettkämpfe gemacht (6 bis 7 Triathlons (Sprint, SD und MD) und 5 - 9 Läufe ( 5 bis 42 km) pro Jahr. |
Es ist schwierig. Es ist schwierig.
Vor einigen Jahren hatte sich der ältere Brüder meiner Schwester während eines Triathlons auch schon mal etwas ausführlichere - man hat ja gute 9 Stunden Zeit - Gedanken über Triathlon+Partnerschaft gemacht. Auch wenn's mit meinen Erinnerungen ähnlich bestellt ist, wie mit der Luft in Latexschläuchen; hier mal ein Rekonstruktionsversuch: ... also bereits auf dem morgendlichem Weg zur Wechselzone lief ihm damals glatt ein süßer Hase(Leggings im camouflage-Look, Mini und ein kurzes Jeansjäckchen, schwarze Haare - womöglich eine Spanierin) über seinen Weg. Sie blieb auch noch direkt vor ihm stehen. Dunkle Rehaugen musterten ihn von oben bis unten. Dann öffnete sich langsam ihr Mund - tolle Lippen. Eine sanfte Stimme fragte ihn, ob er nicht Lust auf einen Cappuchini hätte? So etwas ist ihm noch nie passiert. Wie hatte er das nur verdient? Was tun? Am Himmel jagten noch fette Regenwolken einander, aber es war trocken. Dann ging sein Blick wieder auf dieses wunderbare Geschöpf. Ohne groß nachzudenken kam es über seine Lippen: "Danke für die Einladung, aber ich glaube ich werde mich in meine Sportklamotten zwängen und erst mal ein "paar" km genießen." Warum? Ja warum fiel diese Entscheidung so leicht und ganz ohne Nachzudenken? Ein tolles Abenteuer mit einer super Frau, ein gutes Abendessen mit seiner Freundin, ein toller Verwandtenbesuch mit seiner Ehefrau oder doch einfach nur Triathlon? Ich glaube ich weiß da ein paar Gründe, warum er sich damals für die Ausdauerprüfung entschieden habe. Erstens ist es wesentlich sicherer. Ich glaube Neoprenanzüge machen einem keine Eifersuchtsdramen. Auch habe ich noch nie gehört, dass man sich bei unvorsichtigem Joggen langwierige und unappetitliche Geschlechtskrankheiten holt. Vielleicht mal einen Sonnenbrand, ein paar Schürfwunden - ok,ok, wenn's blöd kommt auch ein Schlüsselbein - beim Biken oder ein paar Blasen, aber was ist das schon im Vergleich zu Aids oder Herpes? Triathlon ist auch besser als jede Affäre - man muss es nicht geheim halten, man hat kein schlechtes Gewissen und es kann eine endlos lange Beziehung werden, die nie - na ja - langweilig wird. Ist das wirkliche Liebe? Was sonst? Ihn hatte es völlig erwischt und auch manch einer von euch würde ohne mit der Wimper zu zucken, sofort versprechen, den Rest seines Lebens, in guten wie in schlechten Zeiten dem Ausdauerdreikampf ewige Treue schwören. Man ist glücklich und zufrieden und man liebt es seinem Rad Geschenke, z.B. die superniegelnagelneuen Laufräder(Höchstprofil + haihautbeschichtet), zu machen. Man streichelt es sanft und verbringt soviel Zeit wie nur möglich mit ihm. Nennt es Sucht, ich nenne es Liebe! Auch kann man es stundenlang tun - selbst wenn man über 30 ist. An einem guten Tag kann man 5 oder 6 Stunden trainieren und man will manchmal immer noch mehr. Wenn man keinen Bock mehr auf seine Ausrüstung hat, oder sie arg gealtert ist, kann man sie einfach ablegen, ohne dabei gleich ein Menschenleben zu ruinieren. Für weniger als die Kosten eines Scheidungsanwaltes holt man sich eine ganze Palette neuer Schuhe, Tights und Tops - keine Tränen, keinen Ärger, kein Schmerz, keine Lügen und auch keine Therapie. Es gibt auch keinen(hmm, na ja ???) Erfolgsdruck beim Triathlon. Dein Neo, dein Bike, dein Schuh lassen dich nie im Stich. Niemand dessen Ansprüche befriedigt werden müssen, dem du dich erklären musst, dem du am Frühstückstisch in die Augen schauen musst. Das Material ist gutmütig und verlässlich, und man ist sehr stolz wenn eine Zielzeit fällt. Es gibt keine Geheimnisse, die man verbergen, oder Lügengeschichten die man erzählen muss. Auch ist die Triathlonbelästigung am Arbeitsplatz noch nicht verboten. Man bekommt keinen Ärger, wenn man den Sekretärinnen des Chefs von seinem letzten Lauf oder den neuen ultraleicht-Tretern, die man kürzlich im Shop gesehen hat, vorschwärmt. Alles was passieren kann, ist, dass die Leute dich für etwas ausgeflippt halten, aber man ist noch lange kein Sexualverbrecher. Ferner ist auch das Vorspiel beim Triathlon wesentlich einfacher und viel effektiver. Man schlupft einfach in weniger als 10 Sekunden in die Schuhe hinein - und fertig. Man muss dabei nicht lange rumreden - mein Schuh will überall und immer... Kopfschmerzen, Hormone, Stimmungen und dreckiges Geschirr spielen jetzt überhaupt keine Rolle mehr. Triathlonsport, obwohl mittlerweile ganz schön teuer - Pulsatoren, Gps,... ich glaube manche besitzen bereits einen eigenen Satelliten - ist auch immer noch wesentlich billiger als Sex und damit verbunden als Frauen, unabhängig davon, ob man Sex mit seiner Freundin hat, oder mit seiner Geliebten, oder gleichzeitig mit beiden. Allein die laufenden Kosten: Essen, Miete, Geschenke, Friseurrechnungen, Kinder und vor allem Nicht-Triathlonferien. Scheidungen oder Trennungen sind ebenfalls teure Nebenerscheinungen, verursacht durch Fremdgehen, nicht aber durch Triathlon. Zu guter Letzt glaube ich, ich muss denjenigen erst finden der beim Schwimmen im See, beim Biken oder beim Laufen egal ob auf Asphalt oder im Gelände an Sex denkt. Andererseits, wenn man ein so fantastischer Läufer ist - "wie ich es bin" - ist es manchmal so, während ich Sex habe, dass meine Gedanken wandern und ich beginne mich zu erinnern, wie das Gefühl meiner Füße unter mir ist, wie sie total sensibel auf den Laufuntergrund antworten, taps, taps, taps..., ist das nicht ein berauschendes Gefühl? Na ja, so überlegt man halt doch - was macht einem mehr Spaß? Es ist oft gar nicht so einfach, aber ab und zu fällt einem die Entscheidung doch nicht sehr schwer. Übrigens, es war der beste Triathlontag des Jahres. Ich weiß aber gar nicht mehr war's in Almere oder in Kalmar, na egal irgendwas mit alm war's. Es lief zumindest super an. Er kam mal rechtzeitig zur Startlinie und schon erklang das Startsignal - er war gestartet, fast ohne es zu bemerken. Das Treten der Beine erfüllte ihn sogleich mit Wärme, sein Körper wurde von Wellen des Wohlgefühls durchlaufen und er erinnerte sich daran, dass ihn am Ende des Tages klebrige Cocktails erwarteten. Hier und da flammte sogar die Sonne durch ein Wolkenloch und wärmte seine klammen Gedanken. Er fasste Hoffnung. Aber was war das? Plötzlich verfinsterten sich die Wolken und es wurde grau und grauer und ein kalter Wind, der alle Haare seines Hauptes für einen Augenblick aufrecht stehen ließ, fuhr aus ihnen auf ihn hinab. Gierig sog er noch die frische, bereits nach Eis und Schnee duftende Luft in seine Lunge - vergebens - es ging steil bergab... ... doch das Beste war, als er abends zum Campingplatz zurück kam, nach - ach Schwamm, oder besser einen ganzen Eimer Schwämme, drüber - , da wartete diese traumhafte Schönheit immer noch auf ihn. Nur hatte sie jetzt nicht mehr ihren sexy Mini mit dem tollen Top an, sondern stand vor ihm in einem hautengen Laufdress, das ihre Figur mindestens ebenso gut darstellte. Und hatte sie da nicht sogar eine Startnummer in der Hand? Um Himmels Willen, war das nicht sogar die Nummer die ihn bei km 40 überholte? Oh Gott - ja. ... in meiner, vielleicht, das möchte ich gerne einräumen, etwas zu naiven, Vorstellung von Partnerschaft würde ich niemals auf die Idee kommen ein Hobby/Interesse des Partners, wofür er wirklich brennt, was er liebt und wo er sich ausnahmslos wohlfühlt massiv einzuschränken. Ich freue mich doch auch, wenn er sich freut! Sollte das nicht grundlegend in einer Partnerschaft sein? Aber jetzt das aber: bei Basejumpen, ungesichertem Fassadenklettern u.ä. sähe es, allerdings aus anderen Beweggründen als hier in post1 geschildert, schon anders aus. Aber im Endeffekt gilt und zählt nur das was das Mädel denkt und wünscht und wenn klar kommuniziert wird, dass das Triathlontraining zuviel ist, dann ist das wohl so. Leider. Viele gute Sachen wurden hier ja schon vorgeschlagen, ich bin auch die early bird(chen lu = Morgentau:-)) und auch sonst jeden halbwegs mgl. Weg Fahrradfraktion. Sonntags bis 9ne konnten früher schon mal gerne 120 Rad + Koppelung absolviert sein. Restsonntag - klar wenn noch ein kl. Lockerungsschwimmen mgl. ist, sag ich nicht nein - ganz nach Partnerwunsch! Was wir die letzten Jahre gemacht hatten war z.B.: ich schwimme und die bessere Hälfte ist auf dem SUP unterwegs. Jedes Wochenende ein anderer See und danach wird - lass dir, Mädels lieben DAS:) , was außergewöhnliches einfallen - gepicknickt. Vielleicht hätte sie da Interesse? Ich drücke die Daumen, dass es irgendwie doch für euch beide zusammen klappt. Respekt für die verlorenen 18kg - ich bewundere sowas!!! |
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Am vergangenen WE war ich im Freundeskreis in einer Männerrunde, bei der wir alle bereits Silberhochzeit feiern konnten. Die Paare und deren Lebensentwürfe sind verschieden, was aber uns Männer mit Sicherheit alle geeint hat, ist die tiefwissenschaftliche Erkenntnis: Happy wife, happy life :Cheese: |
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Die härteste und sofort einsetzende Strafe für Bigamie sind ja die zwei Schwiegermütter... wie das bei Tetragamie aussieht, will ich mir gar nicht mehr vorstellen. :confused: |
Hatte am Anfang mich kurz mitgeteilt, dann nun sehr viel mitgelesen und äußere mich nun nochmal kurz zu dem Thema.
Zuerst ich bin der klassiche Finisher und freue mich, wenn ich Anschluss am Mittelfeld habe. Was mir aber einen enormen Push gibt, wenn ich meine Mädels und meine Frau am Rand entdecke und sie mich anfeuern. Ich freue mich jetzt schon auf den (hoffentlich) Zieleinlauf beim 70.3 in Belgien mit der Familie am Ende des Teppichs. Soviel zu meinen Ambitionen. Was ich aber loswerden wollte, bevor ich mit dem Triathlon angefangen habe, war ich ein ganz guter Golfspieler. Was aber im Gegenzug zum Ausdauertraining da an Zeit draufging, das hätte meine Ehe nicht überlebt! Training zu festen Zeiten unter der Woche Abends. Dann am Wochenende Liga oder Turniere. 18 Loch-Turniere am Wochenende haben locker 8-9 Stunden ( An/Abreise etc.) in Anspruch genommen. Da war dann schnell mal der Tag hinüber und die Stimmung daheim echt angespannt. Wenn dann noch die lockere Golfrunde mit den Jungs dazugekommen ist,da war es dann echt ein Problem zu Hause. Dagegen ist Training für den Triathlon viel entspannter, Abends wennn alle versorgt sind, kann ich in Ruhe auf die Rolle gehen. Laufen früh morgens oder mal am Nachmittag, da können sogar meine Kinder auf dem Rad mitkommen, sofern sie noch wollen. Schwimmen direkt nach dem Office etc. Kurz, ich bin nun mit dem Training viel flexibler und kann Familie und Training besser vereinen. Klar gibt es immer noch Reibungspunkte, aber damit bin ich fein und da ich keinen AK-Blumentopf mehr gewinnen werde, kann ich auch mal eine Einheit ausfallen lassen. PS: Meine Golfschläger habe ich an den Nagel gehängt und gehe höchstens noch 1-2 Runden mit meinen Freunden. |
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