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Klugschnacker 15.12.2023 09:05

Zitat:

Zitat von Pete0815 (Beitrag 1732221)
Gegen eine ehrliche Transparenz spricht ja nichts. Wegen der Verwendung von 5gr. PTFE pro Jahr wovon 2/3 auf dem Zwiftrad landen, also nicht in der Umwelt, ist mein "Schuldgefühl" für den Betrieb eines Fahrrades dennoch sehr minimiert.

Das PTFE ist ja in erster Linie für Dich selber giftig. Es verteilt sich von Deinem Zwiftrad in Deinem Trainingsraum, Du atmest es ein, es klebt an Deinen Händen und wird in Deinem Körper nicht abgebaut. Nach und nach reichert es sich dort an, unnötigerweise. Es sind winzige Mengen, aber es handelt sich auch um eine langfristig sehr gesundheitsschädliche Substanz.
:Blumen:

wutzel 15.12.2023 10:18

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1732207)
Meines Wissens nach sind Paraffin-Wachse nicht biologisch abbaubar, da sie aus Erdöl gewonnen werden.

Es gibt aber auch Schmierstoffe auf Basis natürlicher Wachse, wie z.B. Squirt Lube. Es ist vollständig abbaubar. 88% werden angeblich bereits nach einem Monat vom Mikroorganismen zersetzt.

Biologisch abbaubar hat nichts mit der Herkunft des Stoffes (Erdöl oder Pflanzen-basierte Rohstoffe) zu tun, sondern nur ob der entsprechende Substanz in einem definierten Zeitraum zersetzt wird.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1732227)
Das PTFE ist ja in erster Linie für Dich selber giftig. Es verteilt sich von Deinem Zwiftrad in Deinem Trainingsraum, Du atmest es ein, es klebt an Deinen Händen und wird in Deinem Körper nicht abgebaut. Nach und nach reichert es sich dort an, unnötigerweise. Es sind winzige Mengen, aber es handelt sich auch um eine langfristig sehr gesundheitsschädliche Substanz.
:Blumen:

PTFE selber ist gesundheitlich unbedenklich. Gefährlich bzw. giftig sind zum einen Stoffe die bei der Herstellung verwendet werden oder zusätzlich anfallen. Gefährlich sind außerdem bei sehr hohen Temperaturen auftretenden Dämpfe.

Klugschnacker 15.12.2023 10:33

Zitat:

Zitat von wutzel (Beitrag 1732241)
PTFE selber ist gesundheitlich unbedenklich. Gefährlich bzw. giftig sind zum einen Stoffe die bei der Herstellung verwendet werden oder zusätzlich anfallen. Gefährlich sind außerdem bei sehr hohen Temperaturen auftretenden Dämpfe.

Google sagte mir:
Es gibt einige Hinweise darauf, dass PTFE möglicherweise auch ein Gesundheitsrisiko für Menschen darstellen könnte, die es über längere Zeiträume geringen Mengen ausgesetzt sind. Studien haben gezeigt, dass PTFE-Partikel die Leber, die Schilddrüse und das Immunsystem schädigen können.

triathlonnovice 15.12.2023 22:45

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1732203)
Naja, wenn ich alle 150-200km nachschmieren muss, gehe ich davon aus, dass bis dahin der überwiegende Teil des Wachses inklusive der darin enthaltenen Zusatz-/Schmierstoffe sich nicht mehr auf der Kette befindet, sondern den Weg in die Natur gefunden hat. Mein jetziges Schmiermittel hält deutlich länger bis ich nachlegen muss und sich die Bestandteile in der Natur wiederfinden.

Wenn in beiden Schmiermitteln dieselben Mengen Zusatzstoffe enthalten wären, würden mit dem Wachs aufgrund der kürzeren Schmuerintervalle über das Jahr verteilt deutlich mehr davon in der Umwelt landen. Eine ähnliche Ökobilanz hätte ich nur, wenn im Wachs deutlich weniger Zusatzstoffe wären.

Wie schon geschrieben, es sind vermutlich geringe Mengen, aber wenn ich die vermeiden kann…

M.

Grundsätzlich bin ich bei dir, möglichst wenig "schädliche " Stoffe in die Umwelt zu verfrachten. Allerdings ist die Einschätzung imho sehr schwierig. Letztendlich gibt es für mich da viel zu wenig nachvollziebare Daten um das wirklich gut beurteilen zu können.

Pete0815 16.12.2023 09:42

PTFE verbleibt nicht komplett im Körper und das Gesundheitsministerium in Österreich gibt an, dass auch Teile über die Nieren abgebaut also wieder ausgeschieden werden (zeitliche Komponente). Auch wenn die Google-Referenz etwas anderes besagt, bin ich dennoch davon überzeugt, dass auch die Menge eine Rolle spielt.
Nichtsdestrotz verweist die Quelle aus Österreich auch auf Hinweise im Zusammenhang mit zB Hodenkrebs.

Dem sollte man sich bewusst sein im Umgang und Einsatz dieser Stoffe.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1732227)
Das PTFE ist ja in erster Linie für Dich selber giftig.

Eben und da ich beruflich wöchentlich diverse Chemieproduktionen besuche, erachte ich das heimische PTFE nicht als mein größtes Gefahrenpotential durch Anhaftung oder Übertragung in der Luft. Wie hoch das Potential in der eigenen täglichen Gefahrstofffront ist, kann ja nur individuell sein. Eine objektive Betrachtung und Abwägung wäre schön.
Wem der Umgang zu heikel erscheint ist gewarnt und alt genug danach zu handeln.

Irgendwelche Nebelkerzendiskussionen sind daher nicht mein Anliegen.

365d 16.12.2023 10:53

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1732227)
Das PTFE ist ja in erster Linie für Dich selber giftig. Es verteilt sich von Deinem Zwiftrad in Deinem Trainingsraum, Du atmest es ein, es klebt an Deinen Händen und wird in Deinem Körper nicht abgebaut. Nach und nach reichert es sich dort an, unnötigerweise. Es sind winzige Mengen, aber es handelt sich auch um eine langfristig sehr gesundheitsschädliche Substanz.
:Blumen:

Oben: alles in indikativ geschrieben.
Unten: alles in konkunktiv.
Wir so schnell aus "vielleicht" ein "es ist so"?

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1732244)
Google sagte mir:
Es gibt einige Hinweise darauf, dass PTFE möglicherweise auch ein Gesundheitsrisiko für Menschen darstellen könnte, die es über längere Zeiträume geringen Mengen ausgesetzt sind. Studien haben gezeigt, dass PTFE-Partikel die Leber, die Schilddrüse und das Immunsystem schädigen können.


Adept 16.12.2023 11:13

Der untere Text is typisch in der Wissenschaft. Die formulieren ihre Ergebnisse normalerweise immer so vorsichtig. Heisst aber nicht, dass es nicht stichhaltig ist.

wutzel 16.12.2023 11:39

Kann mir einer eine Quelle/ Link geben, wo die Gefahr von Teflon/PTFE beschrieben ist?

Pete0815 16.12.2023 12:35

Zitat:

Zitat von wutzel (Beitrag 1732367)
Kann mir einer eine Quelle/ Link geben, wo die Gefahr von Teflon/PTFE beschrieben ist?

Seriös ist anders aber mal als Zusammenfassung unter Umweltauswirkungen was so sein kann:
https://www.mcm-systeme.de/PTFE-Polytetrafluorethylen

PTFE aus beschädigten Pfannen stuft das Bundesinstitut für Risikobewertung mengenbedingt als unkritisch ein.

Klugschnacker 16.12.2023 16:39

Zitat:

Zitat von Pete0815 (Beitrag 1732349)
Irgendwelche Nebelkerzendiskussionen sind daher nicht mein Anliegen.

Es war nur gut gemeint. Selbstverständlich kannst Du Dir weiterhin nicht abbaubare Chemikalien auf die Fahrradkette träufeln.

merz 16.12.2023 19:47

So mal für mich zum verstehen- ich hab gewachste Ketten ignoranter Weise immer so als Kette ausbauen, im Ultraschallbad oder anders reinigen, in Wachs „kochen“ und wieder montieren verstanden - also definitiv nichts für mich :)

Reicht es jetzt wenn man wachsbasierte Kettenschmierstoffe ausprobieren will, die Kette montiert hinreichend zu säubern und zu entfetten, dann soetwas wie Squirt Lube nach Anleitung aufzutragen?

m.

triathlonnovice 16.12.2023 22:13

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1732399)
So mal für mich zum verstehen- ich hab gewachste Ketten ignoranter Weise immer so als Kette ausbauen, im Ultraschallbad oder anders reinigen, in Wachs „kochen“ und wieder montieren verstanden - also definitiv nichts für mich :)

Reicht es jetzt wenn man wachsbasierte Kettenschmierstoffe ausprobieren will, die Kette montiert hinreichend zu säubern und zu entfetten, dann soetwas wie Squirt Lube nach Anleitung aufzutragen?

m.

Punkt 1 nennt sich Heißwachsen . Da hat man dann sehr lange Ruhe bis zur nächsten Wartung.

Punkt 2 ist dann das schmieren mit Flüssigwachs. Dies ist bei der Anwendung vergleichbar mit Öl, außer das du ne längere Wartezeit hast bevor du wieder fahren kannst. Allerdings muss auch da deine Kette fettfrei sein und das wirst du im eigebauten Zustand nicht anständig hinkriegen.

Klugschnacker 17.12.2023 09:46

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1732399)
Reicht es jetzt wenn man wachsbasierte Kettenschmierstoffe ausprobieren will, die Kette montiert hinreichend zu säubern und zu entfetten, dann soetwas wie Squirt Lube nach Anleitung aufzutragen?

Ich mache es so:

Eine normale (geölte) Kette gründlich abreiben, um möglichst viel Öl zu entfernen. Dann haftet das anschließend aufgetragene Wachs besser. Eine Entfettung mit Lösungsmittel praktiziere ich nicht, sondern ich verwende nur einen weichen Lappen.*

Anschließend das Squirt Lube auf die Kette auftragen. Im Vergleich zu Öl muss es reichlich aufgetragen werden**. Dann die Kurbeln ein paar mal drehen. Anschließend kannst Du los fahren.

Das Wachs hält ungefähr 150-250 Kilometer, je nach dem. Danach: Kette ganz normal mit einem Lappen sauber reiben, Squirt Lube auf die Kette träufeln, Kurbeln ein paar mal drehen, losfahren.

Der Vorteil von diesem Wachs gegenüber hochwertigem Öl ist eine etwas leiser laufende Kette, außerdem ist es biologisch abbaubar.

*) Das restliche Öl auf und in der Kette verschwindet dann nach und nach oder auch nicht.
**) Daher brauchte ich 500ml für 12-18 Monate, also deutlich mehr als Öl.

iChris 17.12.2023 13:16

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1732434)
Ich mache es so:

Eine normale (geölte) Kette gründlich abreiben, um möglichst viel Öl zu entfernen. Dann haftet das anschließend aufgetragene Wachs besser. Eine Entfettung mit Lösungsmittel praktiziere ich nicht, sondern ich verwende nur einen weichen Lappen.*

Anschließend das Squirt Lube auf die Kette auftragen. Im Vergleich zu Öl muss es reichlich aufgetragen werden**. Dann die Kurbeln ein paar mal drehen. Anschließend kannst Du los fahren.

Das Wachs hält ungefähr 150-250 Kilometer, je nach dem. Danach: Kette ganz normal mit einem Lappen sauber reiben, Squirt Lube auf die Kette träufeln, Kurbeln ein paar mal drehen, losfahren.

Der Vorteil von diesem Wachs gegenüber hochwertigem Öl ist eine etwas leiser laufende Kette, außerdem ist es biologisch abbaubar.

*) Das restliche Öl auf und in der Kette verschwindet dann nach und nach oder auch nicht.
**) Daher brauchte ich 500ml für 12-18 Monate, also deutlich mehr als Öl.

Wenn du direkt nach dem wachsen mit Squirt Lube los fährst ziehst du doch Dreck ohne Ende an :confused:

Klugschnacker 17.12.2023 16:13

Zitat:

Zitat von iChris (Beitrag 1732456)
Wenn du direkt nach dem wachsen mit Squirt Lube los fährst ziehst du doch Dreck ohne Ende an :confused:

Nö, das ist bei mir nicht der Fall. Nach 150-250 Kilometern saust die Kette ohnehin wieder durch einen Lappen und bekommt frisches Lube.

Pete0815 17.12.2023 16:15

@klugschnacker

An der Betrachtung scheint mir ein wesentlicher Teil zu fehlen.

Wie bestimmt man den Verschließ einer Kette? Über die Kettenlängung. Was aber nicht ganz korreckt erscheint, da in Realität die Löcher der Röllchen größer werden und somit sich die Kettenlängung bzw der größere Abstand ergibt.

Fazit: Die Schmierung und Verschleißoptimierung in den Röllchen ist ein maßgeblicher Teil.
Zugegeben nicht unschön, der empfunde positive Teil für die Ohren wo "Wachspampe" zwischen Röllchen und Ritzel kommt das ist aber nur ein Teil.

Insofern mit positiven Aspekten durchs Wachsen zu argumentieren und große Teil des Öls am Platz (in den Röllchen) zu belassen finde ich unvollständig.

Klugschnacker 17.12.2023 23:04

Ich lasse die bewusst werksseitige Schmierung in den Röllchen in Ruhe, da ich nicht daran glaube, dass Wachs zuverlässig dorthin gelangen kann, weder heiß noch kalt.

(Früher habe ich mit einem Heißluftfön versucht, dem Wachs auf der Kette in die kleinen Ritzen zu helfen, denke aber heute, dass es egal ist, und möglicherweise ein Anzeichen beginnender Lubrikationshysterie bei mir, der ich nicht weiter Vorschub leisten wollte).
:Lachen2:

triathlonnovice 17.12.2023 23:22

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1732493)
Ich lasse die bewusst werksseitige Schmierung in den Röllchen in Ruhe, da ich nicht daran glaube, dass Wachs zuverlässig dorthin gelangen kann, weder heiß noch kalt.

(Früher habe ich mit einem Heißluftfön versucht, dem Wachs auf der Kette in die kleinen Ritzen zu helfen, denke aber heute, dass es egal ist, und möglicherweise ein Anzeichen beginnender Lubrikationshysterie bei mir, der ich nicht weiter Vorschub leisten wollte).
:Lachen2:

Du vertraust also nicht darauf was diverse Messungen ergeben haben und was Experten sagen. Das aus deinem Munde, da staune ich.;)

Pete0815 18.12.2023 09:11

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1732493)
Ich lasse die bewusst werksseitige Schmierung in den Röllchen in Ruhe, da ich nicht daran glaube, dass Wachs zuverlässig dorthin gelangen kann, weder heiß noch kalt.

Dann nachvollziehbares Handeln :Blumen: Könnte mir ja durchaus vorstellen, dass die äußere Wachsbehandlung dazu verhilft weniger Schmutz aufzunehmen und dadurch auch weniger Schmutz in die Röllchen gelangt damit das Öl seinen Job mit weniger Störgrößen verrichten kann.

wutzel 19.12.2023 11:31

Das mit dem Teflon/PTFE hat mich jetzt nicht so überzeugt. Da wird oft PTFE und PFAS in einen Topf geworfen.

Habe mich trotzdem nach Alternativen zum "Standard-Öl" umgeschaut.

Öl und Trockenschmierstoffe gibt es ja auch in Bio-Qualität und ohne PTFE.
Ebenso wie die Wachsalternative.

Wie ist eure Erfahrung denn bei unterschiedlichen Bedingungen?
Rennrad im Sommer bei Sonnenschein, MTB im Winter und zum Arbeitspendeln bei Wind und Wetter?

Gerade im Winter kommt der Flugrost, bedingt durch Streusalzreste, schneller wie man putzen kann.

Estampie 19.12.2023 11:41

Zitat:

Zitat von wutzel (Beitrag 1732676)
Wie ist eure Erfahrung denn bei unterschiedlichen Bedingungen?

Bei Rädern, die nass werden und auch mal bleiben bestens mit Oil of Rohloff, auch weil es schon seit jeher als biologisch verträglich beworben wird.

Beim Wachs bin ich mit dem Molten Speedwachs auch bei Regen und Nässe zufrieden, mit den schon von den anderen erwähnten Besonderheiten, dass man die Kette zum Beispiel besser nach dem Regen kurz abfrottiert weil sie (bei mir jedenfalls) sonst doch recht rasch Flugrost ansetzt.

Pete0815 19.12.2023 11:54

Zitat:

Zitat von wutzel (Beitrag 1732676)
Wie ist eure Erfahrung denn bei unterschiedlichen Bedingungen?
Rennrad im Sommer bei Sonnenschein, MTB im Winter und zum Arbeitspendeln bei Wind und Wetter?

Für Wind und Wetter würde ich kein Wachs verwenden. Wenn ich zwanghaft nach einer Ausfahrt oder schlimmer im beruflichen Pendelbetrieb noch an der Kette noch zusätzlich rumfrottieren müßte....:Maso:

Die Heizwachsleistung empfinde ich daher fürs Winterrad als grenzwertig und mache es nur, da ein dauernder Wechsel auch Quark wäre und ich nicht viel mehr als die Rapha500 im Siff gefahren bin über die letzten Jahre.

Im Sommer oder auf dem Wettkampfrad aber eine ganz andere Geschichte. Entweder passt das Wetter zur Leistung/Verbesserung durchs Wachsen auch im Aufwand oder der Aufwand für das Wettkampfrad ist es mir wert.

wutzel 20.12.2023 07:56

Danke für die Rückmeldung.

Dann bleibe ich am Pendel-Bike beim guten alten Öl.

Im Frühjahr werde ich mich dann mal an meinem Rennrad mit Wachs versuchen.
Muss ich mich nur noch entscheiden ob Heiß- oder Flüssigwachs.

merz 12.02.2024 21:29

Jetzt nochmal bitte Flüssigwachs für die unselbstständigen Ignoranten:

Nachdem jetzt beim Messen diese Kettenlehre fast durch die Kette gefallen ist, was den slipage auf der Kassette ideal erklärt (kann schon zu spät sein, ich weiss) gibt es eine neue:

Ich reiss die alte runter und reinige Kassette, Kettenblätter und Schalterwerk recht penibel
+ die neue Kette (Shimano 105\Ultegra, 10 fach) kommt aus der Packung erstmal in so ein Höllenbad aus Kettenreiniger oder Nitro oder was ich eben so habe, deutlich mehr als 30 min warte ich da nicht - raus, waschen, trocknen, Sondermüll entfernen
+ Kette montieren, zweimal reichlich wachsen, vll 12 Stunden warten, ist ja Winter und los?

Ungefähr so?

m.

dr_big 13.02.2024 06:46

GCN hat für dich gerade noch ein Video dazu gemacht:
https://www.youtube.com/watch?v=XqJuIsck_oA

Klugschnacker 13.02.2024 07:04

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1738380)
Jetzt nochmal bitte Flüssigwachs für die unselbstständigen Ignoranten:

Nachdem jetzt beim Messen diese Kettenlehre fast durch die Kette gefallen ist, was den slipage auf der Kassette ideal erklärt (kann schon zu spät sein, ich weiss) gibt es eine neue:

Ich reiss die alte runter und reinige Kassette, Kettenblätter und Schalterwerk recht penibel
+ die neue Kette (Shimano 105\Ultegra, 10 fach) kommt aus der Packung erstmal in so ein Höllenbad aus Kettenreiniger oder Nitro oder was ich eben so habe, deutlich mehr als 30 min warte ich da nicht - raus, waschen, trocknen, Sondermüll entfernen
+ Kette montieren, zweimal reichlich wachsen, vll 12 Stunden warten, ist ja Winter und los?

Ungefähr so?

m.

Du sprichst von Wachs-Emulsionen, die man wie Kettenöl auf die bereits montierte Kette träufelt? Falls ja, würde ich die neue Kette einfach nur stark mit einem weichen Lappen abreiben. Kein Bad in einer entfettenden Flüssigkeit. Auf diese Weise bleibt die Grundschmierung im inneren der Kette erhalten.

Hintergrund: Die Wachs-Emulsion hat nicht die Kriechfähigkeit von Öl. Für die Emulsion ist es schwierig, ins Innere der Kettenröllchen vorzudringen. Das geschieht nur nach und nach, indem über hunderte Radkilometer hinweg immer mal wieder etwas Wachs durch die engen Spalte in die Kettenröllchen vordringt. Daher ist die Grundschmierung vom Hersteller der Kette nach meinem Verständnis erstmal nützlich.

Also: Antrieb gut sauber machen, neue Kette montieren, kräftig abreiben, Wachs-Emulsion aufträufeln.

Das Wachs hält normalerweise 150-250 Kilometer.

anlot 13.02.2024 08:56

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1738396)
Du sprichst von Wachs-Emulsionen, die man wie Kettenöl auf die bereits montierte Kette träufelt? Falls ja, würde ich die neue Kette einfach nur stark mit einem weichen Lappen abreiben. Kein Bad in einer entfettenden Flüssigkeit. Auf diese Weise bleibt die Grundschmierung im inneren der Kette erhalten.

Hintergrund: Die Wachs-Emulsion hat nicht die Kriechfähigkeit von Öl. Für die Emulsion ist es schwierig, ins Innere der Kettenröllchen vorzudringen. Das geschieht nur nach und nach, indem über hunderte Radkilometer hinweg immer mal wieder etwas Wachs durch die engen Spalte in die Kettenröllchen vordringt. Daher ist die Grundschmierung vom Hersteller der Kette nach meinem Verständnis erstmal nützlich.

Also: Antrieb gut sauber machen, neue Kette montieren, kräftig abreiben, Wachs-Emulsion aufträufeln.

Das Wachs hält normalerweise 150-250 Kilometer.

Oh ha, Arne. Da bist aber scheinbar nochweit weg von dem Thema und nicht auf dem aktuellen Stand. Vielleicht hörst Du hier mal rein, um up to date zu werden?!

https://open.spotify.com/episode/7nL...SYa2hMDWuFSutw

Adept 13.02.2024 09:08

Ich mache das so wie Arne und funktioniert ganz gut.

Nur sprühe ich einen guten Entfetter auf die Kette und mache sie richtig sauber. Kein Brimborium mit Komplett-Entfettung von mehreren Ketten. Macht ein Kumpel, der richtig viel fährt, so seit Jahren: Funzt auch bei ihm prima.

Klugschnacker 13.02.2024 10:08

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1738407)
Oh ha, Arne. Da bist aber scheinbar nochweit weg von dem Thema und nicht auf dem aktuellen Stand. Vielleicht hörst Du hier mal rein, um up to date zu werden?!

Vielleicht fällst Du auf die Sprüche von jemand herein, der Dir gewachste 08/15-Ketten für EUR 159 verkaufen will?

Eine Reinigung der Kette, die bis ins Innere der kleinen Röllchen reicht, ist ein Fehler, außer bei nagelneuen Ketten.

Bei einer bereits gefahrenen Kette hast Du dort, im inneren der Röllchen, zwei Sorten Dreck: Zum einen Dreck, der weicher ist als das Material der Kette, zum anderen solchen, der härter ist als das Material der Kette.

Dreck, der härter ist als das Material der Kette, gräbt sich in den Röllchen und Achsen in das Material der Kette ein. Den bekommst Du mit einem Lösungsmittel plus Ultraschall nicht aus dem Material, in dem er steckt, heraus. Du wäschst lediglich die zähe, aber sehr druckstabile Schmierung heraus sowie den weichen Dreck. Der harte Dreck bleibt in der Kette. Anschließend versuchst Du, durch die engen Spalte der Kettenröllchen ein Wachs einzubringen, das den speziellen Anforderungen an dieser Stelle nicht gewachsen ist.

Das Gelenk einer Kette dreht sich nicht um 360°, wie zum Beispiel ein Lager an einer Tretkurbel. Sondern es bewegt sich über einen kleinen Schwenkwinkel hin und her. Die kleinen Achsen in der Kette graben sich daher mit großem Druck auch durch die beste Wachsschicht hindurch und schieben den Wachsfilm auf die Seite. Da das Wachs nicht flüssig ist, kann es nicht an die zu schmierende Stelle zurück kriechen. Öle haben durch ihre Kriechfähigkeit eine weit bessere Eignung zur Schmierung dieser speziellen Stelle, als Wachs.

Also belässt man am besten die Grundschmierung im Inneren der Kette, indem man auf Reinigungsbäder mit Lösungsmitteln verzichtet. Das hilft außerdem, ein Rosten der Kette im Inneren zu vermeiden, wenn dort unvermeidlich Wasser eindringt. Ich denke, jeder von uns hat bereits gesehen, dass eine ungeölte Kette nach einer Regenfahrt anfängt, außen leichten Rost anzusetzen. Das geschieht auch im Inneren der Kette, wenn dort kein Korrosionsschutz mehr vorhanden ist. Dort bleibt es länger feucht als an den außenliegenden Teilen der Kette und kann natürlich auch zu Korrosion führen. Diesen Korrosionsschutz zu entfernen ist ein Fehler.

Für die außen liegenden Teile der Kette sind Wachse ein gutes Schmiermittel, wenn man es sehr regelmäßig aufträgt.

anlot 13.02.2024 11:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1738413)
Vielleicht fällst Du auf die Sprüche von jemand herein, der Dir gewachste 08/15-Ketten für EUR 159 verkaufen will?

Eine Reinigung der Kette, die bis ins Innere der kleinen Röllchen reicht, ist ein Fehler, außer bei nagelneuen Ketten.

Bei einer bereits gefahrenen Kette hast Du dort, im inneren der Röllchen, zwei Sorten Dreck: Zum einen Dreck, der weicher ist das Material der Kette, zum anderen solchen, der härter ist als das Material der Kette.

Dreck, der härter ist als das Material der Kette, gräbt sich in den Röllchen und Achsen in das Material der Kette ein. Den bekommst Du mit einem Lösungsmittel plus Ultraschall nicht aus dem Material, in dem er steckt, heraus. Du wäschst lediglich die zähe, aber sehr druckstabile Schmierung heraus sowie den weichen Dreck. Der harte Dreck bleibt in der Kette. Anschließend versuchst Du, durch die engen Spalte der Kettenröllchen ein Wachs einzubringen, das den speziellen Anforderungen an dieser Stelle nicht gewachsen ist.

Das Gelenk einer Kette dreht sich nicht um 360°, wie zum Beispiel ein Lager an einer Tretkurbel. Sondern es bewegt sich über einen kleinen Schwenkwinkel hin und her. Die kleinen Achsen in der Kette graben sich daher mit großem Druck auch durch die beste Wachsschicht hindurch und schieben den Wachsfilm auf die Seite. Da das Wachs nicht flüssig ist, kann es nicht an die zu schmierende Stelle zurück kriechen. Öle haben durch ihre Kriechfähigkeit eine weit bessere Eignung zur Schmierung dieser speziellen Stelle, als Wachs.

Also belässt man am besten die Grundschmierung im Inneren der Kette, indem man auf Reinigungsbäder mit Lösungsmitteln verzichtet. Das hilft außerdem, ein Rosten der Kette im Inneren zu vermeiden, wenn dort unvermeidlich Wasser eindringt. Ich denke, jeder von uns hat bereits gesehen, dass eine ungeölte Kette nach einer Regenfahrt anfängt, außen leichten Rost anzusetzen. Das geschieht auch im Inneren der Kette, wenn dort kein Korrosionsschutz mehr vorhanden ist. Dort bleibt es länger feucht als an den außenliegenden Teilen der Kette und kann natürlich auch zu Korrosion führen. Diesen Korrosionsschutz zu entfernen ist ein Fehler.

Für die außen liegenden Teile der Kette sind Wachse ein gutes Schmiermittel, wenn man es sehr regelmäßig aufträgt.

Hast Du den Podcast gehört? Ja oder Nein? Und bitte gewöhne Dir mal ab, andere für dumm zu verkaufen und wie Kinder zu behandeln!

Wenn Du mal halbwegs offen wärst, außerhalb deiner Bubble, andere Experten wahrzunehmen, hättest Du wohl sehr aufmerksam den Part des Podcasts gehört, der mit dem Entwickler von Dryfluid geführt wurde. Dort wurde genau auf deine Punkte eingegangen.

Und nein, ich kaufe weder Ketten noch Wachs vom Baranski. Ich glaube Du spinnst.

tridinski 13.02.2024 11:37

Am Wettkampfrad ziehe ich vor wichtigen Wettkämpfen immer eine neue Kette auf sofern die bisherige mal nass geworden ist. Ich entfette und reinige dazu eine neue Kette mit Waschbenzin und Ultraschall und bade sie in Heisswachs. Wichtig finde ich dabei dass die Kette und Wachs beide heiss sind für den Prozess, sonst härtet das Wachs sofort bei Kontakt zur kalten Kette und fliesst nicht in die Zwischenräume.

Die Betrachtungen zum Schmierverhalten im Innern finde ich interessant, letztlich stört das harte Material dort aber auch wenn man geölte Ketten fährt. Fürs Training kein Problem, aber wichtiger Wettkampf in jedem Fall neue Kette.

Podcast werd ich mir anhören, Danke für den Link.

Ausdauerjunkie 13.02.2024 11:57

:Lachen2:
wem das Spaß macht, kann auch gen täglich die Kette wechseln, wachsen, baden.:Cheese:

Speedies 13.02.2024 13:06

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1738424)
Hast Du den Podcast gehört? Ja oder Nein? Und bitte gewöhne Dir mal ab, andere für dumm zu verkaufen und wie Kinder zu behandeln!

Wenn Du mal halbwegs offen wärst, außerhalb deiner Bubble, andere Experten wahrzunehmen, hättest Du wohl sehr aufmerksam den Part des Podcasts gehört, der mit dem Entwickler von Dryfluid geführt wurde. Dort wurde genau auf deine Punkte eingegangen.

Und nein, ich kaufe weder Ketten noch Wachs vom Baranski. Ich glaube Du spinnst.

Warum denn so agressiv? Gefühlt wird der Ton hier immer rauher, m.M. nach völlig unnötig. Wir äußern uns doch alle hier zu unserem Hobby, da braucht es doch keine Messer zwischen den Zähnen! Das reicht doch vollkommen bei den politischen Themen, und ist auch dort nicht angebracht.

Matthias75 13.02.2024 13:28

Mein bisherigess Fazit auf der Rolle fällt gemischt aus. Schmierwirkung ist ok, Kette ist auch sauberer. Dafür muss ich den Boden um das Rad / den Rollentrainer häufiger und vor allem intensiver saubermachen, weil sich da die Wachskrümmel sammeln. Ist das normal oder verwende ich zuviel Wachs?

M.

tridinski 13.02.2024 13:30

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1738437)
Mein bisherigess Fazit auf der Rolle fällt gemischt aus. Schmierwirkung ist ok, Kette ist auch sauberer. Dafür muss ich den Boden um das Rad / den Rollentrainer häufiger und vor allem intensiver saubermachen, weil sich da die Wachskrümmel sammeln. Ist das normal oder verwende ich zuviel Wachs?

M.

normal
draussen merkst du's nicht :Cheese:

was ist der Vorteil von gewachster Kette auf der Rolle?

iChris 13.02.2024 13:36

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1738437)
Mein bisherigess Fazit auf der Rolle fällt gemischt aus. Schmierwirkung ist ok, Kette ist auch sauberer. Dafür muss ich den Boden um das Rad / den Rollentrainer häufiger und vor allem intensiver saubermachen, weil sich da die Wachskrümmel sammeln. Ist das normal oder verwende ich zuviel Wachs?

M.

Das ist normal - ein Grund warum ich die Kette auf der Rolle nicht wachse, sonst dreht mir meine Frau irgendwann den Hals um :Cheese:
Draußen fällt das einfach nicht auf.

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1738438)
normal
draussen merkst du's nicht :Cheese:

was ist der Vorteil von gewachster Kette auf der Rolle?

Glaube der Nachteil von oben überwiegt

flecko 13.02.2024 13:40

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1738438)
normal
draussen merkst du's nicht :Cheese:

was ist der Vorteil von gewachster Kette auf der Rolle?

Muss sie nicht komplett reinigen, wenn ich sie wieder wachsen will. Außerdem hält bei mir eine Kette auf der Rolle gefühlt deutlich länger als draußen (vielleicht bin ich auch nur zu faul sie zu wechseln :Lachen2: )

Matthias75 13.02.2024 13:44

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1738438)
normal
draussen merkst du's nicht :Cheese:

was ist der Vorteil von gewachster Kette auf der Rolle?

Da ich keine separaten Ketten für drinnen und draußen habe, gab es nur die Auswahloptionen „Wachs ja/nein“ und nicht die zusätzliche Wahlmöglichkeit „drinnen oder draußen“.:Huhu:

Zitat:

Zitat von iChris (Beitrag 1738439)
Das ist normal - ein Grund warum ich die Kette auf der Rolle nicht wachse, sonst dreht mir meine Frau irgendwann den Hals um :Cheese:
Draußen fällt das einfach nicht auf.

Momentan steht die Rolle im Keller. Ist aber auch dort mittlerweile nicht nur mir negativ aufgefallen.

Zitat:

Zitat von iChris (Beitrag 1738439)
Glaube der Nachteil von Oben überwiegt

Ja, ich befürchte, zumindest für die Wintersaison wird es darauf hinauslaufen. Kann ich wenigstens die übrigen Schmiermittelvorräte noch aufbrauchen.

M.

sandmen 13.02.2024 15:52

Hat dann irgendwer schon mal gemessen, wieviel Watt oder Zehntelwatt Ersparnis eine gewachtste Kette bringt.

sabine-g 13.02.2024 15:54

Zitat:

Zitat von sandmen (Beitrag 1738450)
Hat dann irgendwer schon mal gemessen, wieviel Watt oder Zehntelwatt Ersparnis eine gewachtste Kette bringt.

ich nicht, da ich nicht wachse.
Aber andere, die berichten von 0,2-0,8W.
Je nachdem auch mit was man vergleicht.


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