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Globe84 17.10.2022 13:41

Zitat:

Zitat von hero (Beitrag 1686873)
Hallo zusammen,

ich habe eine Frage zur Grundversorgung.

Wenn ich mir die aktuellen Angebote bei Check24 anschaue, bin ich mit den dort vorgeschlagenen Angeboten meist deutlich über 100€ teuerer als mit der Grundversorgung meines lokalen Anbieters.

Spricht was dagegen nur mit der Grundversorgung den Strom zu beziehen ? oder gibt es dabei einen Haken ?

Gruß
Matthias


^^ gar nichts. Zahlreiche Experten empfehlen das ja schon seit Wochen/Monaten.

tridinski 17.10.2022 14:02

Die Diskussion um das Revival der Kernkraft ist für mich völlig unverständlich, denn die Antwort liegt aus ökonomischer Sicht mehr als eindeutig auf der Hand:


Wo würden hier die diskutierten SMR einzuordnen sein? Gemäß diesem Artikel bei etwas 1/3 bis 1/2 von herkömmlicher Kernenergie? Also immer noch viel zu teuer.

Verstehe nicht was es da zu diskutieren gibt, ausser man ist Teil der Großindustrie die sich mehr um ihre Auftragsbücher sorgt als um die absolut besten Lösung (wenn man selber daran nicht fett verdienen kann)

Wasserbüffel 17.10.2022 15:15

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1686880)
Die Diskussion um das Revival der Kernkraft ist für mich völlig unverständlich, denn die Antwort liegt aus ökonomischer Sicht mehr als eindeutig auf der Hand:


Wo würden hier die diskutierten SMR einzuordnen sein? Gemäß diesem Artikel bei etwas 1/3 bis 1/2 von herkömmlicher Kernenergie? Also immer noch viel zu teuer.

Verstehe nicht was es da zu diskutieren gibt, ausser man ist Teil der Großindustrie die sich mehr um ihre Auftragsbücher sorgt als um die absolut besten Lösung (wenn man selber daran nicht fett verdienen kann)

Solche Berechnungen meine ich. Kann mir einer erklären wie im Jahr 2020 z.B. eine kWh ca. 3-4 ct im Einkauf gekostet hat wenn keiner der Energieträger sie für diesen Preis produzieren konnte?

Bleierpel 17.10.2022 15:24

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1686880)
...


...

Stand 2013... Ernsthaft??


Etwas neuer hier: https://www.bdew.de/service/daten-un...mpreisanalyse/ => ACHTUNG: Im Basispreis ist die BEschaffung, der Vertrieb und das Netzentgeld drin


Oder hier zum durchklicken, Preise sind aktuell: https://marktupdate.scholt.com/app/table/e Vergangenheitspreise sind auch abrufbar

Schwarzfahrer 17.10.2022 15:52

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1686880)
Die Diskussion um das Revival der Kernkraft ist für mich völlig unverständlich, denn die Antwort liegt aus ökonomischer Sicht mehr als eindeutig auf der Hand:


Wo würden hier die diskutierten SMR einzuordnen sein? Gemäß diesem Artikel bei etwas 1/3 bis 1/2 von herkömmlicher Kernenergie? Also immer noch viel zu teuer.

1. In der Grafik ist Kernenergie die einzige CO2-freie Alternative zu Wind und Sonne - und im Gegensatz zu den Beiden eben grundlastfähig. Also wäre es eine funktional gute Kombination für alle, die CO2-Reduktion anstreben, ohne auf Versorgungssicherheit zu verzichten.

2. Sichere Zahlen in dem Diagramm sind nur die untere Hälfte der Balken: Investition und Betrieb. Wenn SMR tatsächlich 1/3 bis 1/2 der großen Kernkraftwerke erreichen, dann wären sie sehr wohl im Bereich von Wind und Sonne (7 - 10 ct vs. 6 - 8 ct). Dazu kommt, daß ein starker Ausbau von Wind wesentliche Investitionen in die Netze verlangt (Nord-Süd Trassen), was mit SMR praktisch nicht nötig ist, da diese lokal verteilt sein können.

Hinter den Gesundheits- und Umweltschäden stehen viele Annahmen, und besonders bzgl. Unfälle Wahrscheinlichkeiten - das kann jeder nach eigener Priorität hoch und runterrechnen, fürchte ich.

Daher ist die Diskussion für viele eben nicht so unverständlich, wie für Dich. Für mich ist eher unverständlich, wie die völlig unzulänglichen Speicherlösungen für Wind und Sonne von vielen ausgeblendet werden.

dr_big 17.10.2022 17:36

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1686889)
Hinter den Gesundheits- und Umweltschäden stehen viele Annahmen, und besonders bzgl. Unfälle Wahrscheinlichkeiten - das kann jeder nach eigener Priorität hoch und runterrechnen, fürchte ich.

Die Entsorgung ist auch so ein Risiko, das man einfach kleinrechnen kann. Bezahlen schliesslich erst zukünftige Generationen :Nee:

sabine-g 17.10.2022 17:39

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1686900)
Die Entsorgung ist auch so ein Risiko, das man einfach kleinrechnen kann. Bezahlen schliesslich erst zukünftige Generationen :Nee:

ja. ich schrieb es bereits weiter oben. Strom hat halt billig aus der Steckdose zu kommen.
Alles andere ist scheiß egal.

Bockwuchst 17.10.2022 18:01

100% Erneuerbare ist nicht nur möglich, sondern langfristig auch billiger. Das ist wissenschaftlicher Konsens
https://www.helsinkitimes.fi/themes/...CrrWdI.twitter
Das Gerede von nicht Grundlast fähig usw ist entweder uninformiert oder politisch motiviert.
Aber natürlich ist 100% Erneuerbare nicht ad hic möglich, und auch nicht nächstes Jahr. Aus diesem Grund und weil man etwas anderes den Nachbarländern auch schwer vermitteln kann, finde ich den Steechbetrieb bis 2023 nicht schlecht. Aber dann sollte Schluss sein.

Bleierpel 17.10.2022 18:38

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1686902)
100% Erneuerbare ist nicht nur möglich, sondern langfristig auch billiger. Das ist wissenschaftlicher Konsens
https://www.helsinkitimes.fi/themes/...CrrWdI.twitter
Das Gerede von nicht Grundlast fähig usw ist entweder uninformiert oder politisch motiviert.
Aber natürlich ist 100% Erneuerbare nicht ad hic möglich, und auch nicht nächstes Jahr. Aus diesem Grund und weil man etwas anderes den Nachbarländern auch schwer vermitteln kann, finde ich den Steechbetrieb bis 2023 nicht schlecht. Aber dann sollte Schluss sein.

Wie willst Du speichern?

Weißer Hirsch 17.10.2022 19:00

Jetzt hat der Olaf ein Machtwort gesprochen. 3 AKW laufen weiter bis zum 15.4. Damit ist zumindest für den Moment alles Sinnvolle getan, um ein Blackout zu vermeiden. Je nachdem wie der Winter verläuft, wird die Realität und Vernunft auch einen Weiterbetrieb über das genannte Datum hinaus gebieten. Bleibt spannend.

Wasserbüffel 17.10.2022 19:16

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1686902)
100% Erneuerbare ist nicht nur möglich, sondern langfristig auch billiger. Das ist wissenschaftlicher Konsens
https://www.helsinkitimes.fi/themes/...CrrWdI.twitter
Das Gerede von nicht Grundlast fähig usw ist entweder uninformiert oder politisch motiviert.
Aber natürlich ist 100% Erneuerbare nicht ad hic möglich, und auch nicht nächstes Jahr.

Gewagte Aussage die auf einem Artikel basiert der sehr viel konjunktiv enthält. Würde mich freuen wenn es wirklich eher heute als morgen realisiert werden kann. Aber ich bleibe bei meiner ursprünglichen Aussage. Das niedrige Niveau der Strompreise von vor 2022/2021 wird es nicht mehr geben.

dr_big 17.10.2022 19:39

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 1686907)
Wie willst Du speichern?

Wasser, Wasserstoff, Batteriespeicher

Bockwuchst 17.10.2022 19:50

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 1686907)
Wie willst Du speichern?

Neben den offensichtlichen Akkuspeichern, die eher für kleinere Maßstäbe geeignet sind, mal zu Power to X einlesen.

Bockwuchst 17.10.2022 19:56

Zitat:

Zitat von Wasserbüffel (Beitrag 1686911)
Gewagte Aussage die auf einem Artikel basiert der sehr viel konjunktiv enthält. Würde mich freuen wenn es wirklich eher heute als morgen realisiert werden kann. Aber ich bleibe bei meiner ursprünglichen Aussage. Das niedrige Niveau der Strompreise von vor 2022/2021 wird es nicht mehr geben.

Der Artikel war jetzt nur was, das ich kürzlich gelesen habe.
Das Strom absehbar wieder "billig" wird, habe ich auch nicht behauptet. Aber die Erneuerbaren sind trotz allem billiger als fossile Technologien, die wir überwinden müssen. Und wir reden über einen Zeitraum bis ca 2050, falls der politische Wille da wäre.

Bleierpel 17.10.2022 20:00

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1686921)
Neben den offensichtlichen Akkuspeichern, die eher für kleinere Maßstäbe geeignet sind, mal zu Power to X einlesen.

Der BUND benannte Power2X noch als „Projekt“.
M.M.n. bedarf es Lösungen, die kurzfrisi verfügbar sind. Belastbare Lösungen scheinen noch etliche Jahre weit weg…
Solange wir erneuerbare nicht speichern können, können wir zB AKW‘s nicht abschalten (Richtlinienkompetenz (was für ein irres Wort!) Kanzler Scholz hat ja nun entschieden, dass im April 2023 mit AKW‘s Basta ist…)

Schwarzfahrer 17.10.2022 20:26

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1686916)
Wasser, Wasserstoff, Batteriespeicher

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1686921)
Neben den offensichtlichen Akkuspeichern, die eher für kleinere Maßstäbe geeignet sind, mal zu Power to X einlesen.

Alles passable Lösungen, um kleinere, dezentrale Insellösungen zu schaffen. Eine flächendeckende Energieversorgung für eine dicht besiedelte Industriegesellschaft mit mehreren Milliarden Menschen sind diese alle nicht geeignet, u.a. wegen der geringen Energiedichte (also sehr großen Flächen-bzw. Volumenbedarf) und auch wegen der miserablen Wirkungsgrade (besonders Wasserstoff).

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1686902)
100% Erneuerbare ist nicht nur möglich, sondern langfristig auch billiger. Das ist wissenschaftlicher Konsens
https://www.helsinkitimes.fi/themes/...CrrWdI.twitter
Das Gerede von nicht Grundlast fähig usw ist entweder uninformiert oder politisch motiviert.

Wissenschaftlicher Konsens aus dem Artikel abzuleiten ist falsch, hier haben sich einfach ein paar Gleichgesinnte, die an 100 % Erneuerbaren glauben, zusammengetan:
Zitat:

More than 20 authors ...leading researchers of the 100% renewable energy systems research community have combined their views
Ist also ein Meinungsartikel, nicht weniger politisch motiviert. Und daß Wind und Sonne nicht grundlastfähig sind, ist Physik, solange es keine Speicher in der erforderlichen Größe in realiserbar absehbaren Zukunft gibt.

qbz 17.10.2022 20:27

DE kann ja bei kurzfristigem Bedarf eines Energiewumms ausser den Solarmodulen, den Bauteilen für Windparks demnächst auch die Thorium- und SM- Reaktoren in China bestellen? Wird bestimmt schnell geliefert. :) China hat wohl weltweit für die nächsten Jahrzehnte am meisten Reaktoren geplant.

Bockwuchst 17.10.2022 20:39

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1686924)
Eine flächendeckende Energieversorgung für eine dicht besiedelte Industriegesellschaft mit mehreren Milliarden Menschen sind diese alle nicht geeignet,

Doch, sind sie

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1686924)
Wind und Sonne nicht grundlastfähig sind, ist Physik, solange es keine Speicher in der erforderlichen Größe in realiserbar absehbaren Zukunft gibt.

Sagt wer?

Bleierpel 17.10.2022 20:57

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1686927)
Doch, sind sie



Sagt wer?

Nur auf ein Projekt verweisen finde ich ein bisserl wenig. Hast Du was belastbares? Etwas, was Serienmeister ist? Etwas, wozu keine Phantasie notwendig ist?

Bockwuchst 17.10.2022 21:43

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 1686931)
Nur auf ein Projekt verweisen finde ich ein bisserl wenig. Hast Du was belastbares? Etwas, was Serienmeister ist? Etwas, wozu keine Phantasie notwendig ist?

Naja ich hab extra so provokant kurz geantwortet, weil von euch Atomkraftbefürwortern ja als Argument auch nur "glaub ich nicht" kommt.

Spielt ja aber auch keine Rolle. Das heutige Machtwort von Scholz wird jetzt von vielen als Niederlage für die Grünen gedeutet. In Wirklichkeit bedeutet es aber auch: Keine neuen Brennstäbe, Atomkraft isch over.

Schwarzfahrer 17.10.2022 22:08

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1686938)
Naja ich hab extra so provokant kurz geantwortet, weil von euch Atomkraftbefürwortern ja als Argument auch nur "glaub ich nicht" kommt.

Es ist keine Glaubenssache, sondern reale Tatsache, daß Wind und Sonne keinen konstanten Strom für ein Industrieland liefern können; es ist keine Glaubenssache, daß ein dicht besiedeltes Land kein Platz für ausreichend Pumpspeicherkraftwerke hat, ebenso wie es noch nirgendwo ausreichend große Batterien gibt oder abzusehen sind, und daß die Wirkungsgrade von Wasserstoff-Speicherlösungen grottig sind (Elektrolyse, Brennstoffzelle, Kühl-energieverbrauch, ...). Es ist hingegen einfacher Glaube oder Wunschdenken, zu sagen, es wird schon eine Lösung geben, ohne eine belegbare technische Lösung dafür zu haben.
Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1686938)
Das heutige Machtwort von Scholz wird jetzt von vielen als Niederlage für die Grünen gedeutet. In Wirklichkeit bedeutet es aber auch: Keine neuen Brennstäbe, Atomkraft isch over.

Möglicherweise in Deutschland, wenn sie sich bis Frühling nicht eines besseren besinnen. Ist aber schon merkwürdig, wenn der vermeintliche "Vorreiter" nicht merkt, daß immer mehr andere nicht folgen, sondern in eine andere Richtung unterwegs sind...

Bockwuchst 17.10.2022 22:20

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1686943)
. Es ist hingegen einfacher Glaube oder Wunschdenken, zu sagen, es wird schon eine Lösung geben, ohne eine belegbare technische Lösung dafür zu haben.
.

Du meinst so wie der Glaube, es wird schon eine Lösung für den strahlenden Müll geben? Wir erfinden dann was, mit dem man die ausgebrannten Stäbe einfach nochmal verwenden können. Oder wir graben sie ein und tun so als wären sie nicht mehr da.

Ansonsten sind die restlichen Aussgen deines Posts wieder nur Behauptungen was alles nicht möglich ist. Das ist jetzt deine Meinung, die nimmt dir keiner, die kannst du gerne haben.

Schwarzfahrer 17.10.2022 22:55

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1686947)
Du meinst so wie der Glaube, es wird schon eine Lösung für den strahlenden Müll geben? Wir erfinden dann was, mit dem man die ausgebrannten Stäbe einfach nochmal verwenden können. Oder wir graben sie ein und tun so als wären sie nicht mehr da.

Ansonsten sind die restlichen Aussgen deines Posts wieder nur Behauptungen was alles nicht möglich ist. Das ist jetzt deine Meinung, die nimmt dir keiner, die kannst du gerne haben.

Meine Aussagen betreffen das, was unveränderbar ist, wie es ist (Sonne strahlt nachts nicht, es gibt immer wieder auch Windstille) bzw. physikalische Grenzen (Wirkungsgrade, Flächenbedarf, Energiedichte), innerhalb derer man arbeiten kann; es sind nicht einfach meine private Meinung, sondern Physik. Bin gerne offen, über konkrete Lösungen angesichts dieser Grenzen zu sprechen - welche hast Du zu bieten?

Daß Atommüll Jahrmillionen strahlt, ist allerdings keine unveränderliche Naturkonstante, wie ich es früher auch dachte (ich habe auch früher das Risiko von Strahlung bei Unfällen überschätzt; außer Tschernobyl laufen immerhin viele Kraftwerke seit Jahrzehnten problemlos, das Risiko ist also sehr wohl beherrschbar). Inzwischen gibt es physikalische Möglichkeiten, die Strahlungsdauer des Atommülls deutlich zu senken, was auch konkrete Forschungsprojekte angehen seit Jahren (wenn auch leider in Zukunft wohl nicht mehr in Deutschland). Die technische Umsetzung ist auch nicht trivial, aber in meinen Augen aussichtsreicher (d.h. erst mal wohl schneller umsetzbar), als Großspeicher für Wind und Sonne als alleinige Stromquellen, weil eben bereits die physikalischen Prinzipien dahinter klar sind, während ein effektives physikalisches Prinzip für Großspeicher mit hoher Zyklenzahl, geringen Lade/Entladeverlusten und hoher Energiedichte noch fehlt - oder habe ich eines übersehen?

Ich meinte früher, allemal lieber dreckige Kohle als strahlende Kernkraft, aber inzwischen, auch wenn ich den Klimawandel nicht für so schlimm halte, wie viele andere, würde ich jederzeit eine Kombination von Wind, Solar und Kernkraft den konventionellen Kohlekraftwerken vorziehen.

Feanor 17.10.2022 23:08

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1686943)
Es ist keine Glaubenssache, sondern reale Tatsache, daß Wind und Sonne keinen konstanten Strom für ein Industrieland liefern können; es ist keine Glaubenssache, daß ein dicht besiedeltes Land kein Platz für ausreichend Pumpspeicherkraftwerke hat, ebenso wie es noch nirgendwo ausreichend große Batterien gibt oder abzusehen sind, und daß die Wirkungsgrade von Wasserstoff-Speicherlösungen grottig sind (Elektrolyse, Brennstoffzelle, Kühl-energieverbrauch, ...). Es ist hingegen einfacher Glaube oder Wunschdenken, zu sagen, es wird schon eine Lösung geben, ohne eine belegbare technische Lösung dafür zu haben.

Da Du Dir ja scheinbar so sicher bist, dann kannst Du uns auch bestimmt sagen, wieviel GWh Speicherkapazität wir bräuchten.

Deichman 18.10.2022 05:34

Zitat:

Zitat von Feanor (Beitrag 1686951)
Da Du Dir ja scheinbar so sicher bist, dann kannst Du uns auch bestimmt sagen, wieviel GWh Speicherkapazität wir bräuchten.

Wer ist „uns“? Geht in die Eigenverantwortung! 3min google reicht doch aus, das (30-70 TWH/Tag) selber für sich heraus zu finden. Stichwort: Fraunhofer Institut ..oder mal googlen. Diesem Thema kann man sachlich begegnen aber man sollte sich damit auch vorher mal inhaltlich beschäftigen und eigene Standpunkte hinterfragen.

dr_big 18.10.2022 07:41

Zitat:

Zitat von hero (Beitrag 1686873)
Spricht was dagegen nur mit der Grundversorgung den Strom zu beziehen ? oder gibt es dabei einen Haken ?

Gruß
Matthias

Nicht vergessen, dass man bei einem Wechsel in die Grundversorgung meistens die ersten 3 Monate in die Ersatzversorgung gerät und dort aktuell 70ct/kWh oder mehr abgerufen werden.

Bockwuchst 18.10.2022 08:07

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1686950)
Meine Aussagen betreffen das, was unveränderbar ist, wie es ist (Sonne strahlt nachts nicht, es gibt immer wieder auch Windstille) bzw. physikalische Grenzen (Wirkungsgrade, Flächenbedarf, Energiedichte), innerhalb derer man arbeiten kann; es sind nicht einfach meine private Meinung, sondern Physik. Bin gerne offen, über konkrete Lösungen angesichts dieser Grenzen zu sprechen - welche hast Du zu bieten?

Nicht nur ich habe Lösungen zu bieten. Du ignorierst sie nur einfach. Neben der direkten Speicherung von Strom spielt Wasserstoff eine wichtige Rolle, der in Zeiten, in denen Überschuss besteht, hergestellt wird. Ebenso Methan, das nicht nur unter Aufwendung von Strom, sondern auch durch Vergärung von Biomasse gewonnen wird. Beides kann in Kraftwerksturbinen genutzt werden, ganz ähnlich wie man das heute mit Gas tut.
Strom wird ja nicht nur an einem Ort erzeugt, die Stromnetze sind europaweit veerbunden. Das lässt sich noch ausbauen. Sollte an einem Ort gerade WIndstille herrschen, wird trotzdem wo anders erzeugt. Das haben wir doch heute schon, z.B. importiert Frankreich gerade massiv deutschen Strom, weil die AKWs brach liegen.
Auch das Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme hält eine kostenneutrale Versorgung mit erneuerbaren Energies für möglich:
https://www.ise.fraunhofer.de/conten...eutschland.pdf

Ebenso das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung
https://www.diw.de/de/diw_01.c.82187... t-collapsible

Und da sind die aktuellen Preissteigerungen für fossile Brennstoffe und aktuellen politischen Veränderungen noch nicht mal eingepreist.


Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1686950)
Daß Atommüll Jahrmillionen strahlt, ist allerdings keine unveränderliche Naturkonstante, wie ich es früher auch dachte (ich habe auch früher das Risiko von Strahlung bei Unfällen überschätzt; außer Tschernobyl laufen immerhin viele Kraftwerke seit Jahrzehnten problemlos, das Risiko ist also sehr wohl beherrschbar). Inzwischen gibt es physikalische Möglichkeiten, die Strahlungsdauer des Atommülls deutlich zu senken, was auch konkrete Forschungsprojekte angehen seit Jahren (wenn auch leider in Zukunft wohl nicht mehr in Deutschland). Die technische Umsetzung ist auch nicht trivial, aber in meinen Augen aussichtsreicher (d.h. erst mal wohl schneller umsetzbar), als Großspeicher für Wind und Sonne als alleinige Stromquellen, weil eben bereits die physikalischen Prinzipien dahinter klar sind, während ein effektives physikalisches Prinzip für Großspeicher mit hoher Zyklenzahl, geringen Lade/Entladeverlusten und hoher Energiedichte noch fehlt - oder habe ich eines übersehen?

Ich meinte früher, allemal lieber dreckige Kohle als strahlende Kernkraft, aber inzwischen, auch wenn ich den Klimawandel nicht für so schlimm halte, wie viele andere, würde ich jederzeit eine Kombination von Wind, Solar und Kernkraft den konventionellen Kohlekraftwerken vorziehen.

Von einer technischen Anwendung der Transmutation sind wir doch genauso weit entfernt wie von Fusionskraftwerken. Selbst wenn das irgendwann mal möglich wird, kommt es einfach zu spät und ist wirtschaftlich einfach nicht konkurenzfähig weiol zu teuer.

Wasserbüffel 18.10.2022 08:08

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1686972)
Nicht vergessen, dass man bei einem Wechsel in die Grundversorgung meistens die ersten 3 Monate in die Ersatzversorgung gerät und dort aktuell 70ct/kWh oder mehr abgerufen werden.

Das ist nicht richtig. Die Ersatzversorgung ist für sowas nicht vorgesehen. Wenn er einen Vertrag mit dem Grundversorger schließt ist alles in Ordnung.

Grundversorgung

Ersatzversorgung

dr_big 18.10.2022 08:28

Mein Grundversorger hat mir das gerade so erklärt, wenn ich von einem anderen Anbieter in seine Grundversorgung möchte, dann bin ich zuerst 3 Monate in der Ersatzversorgung.
Ich verstehe zwar nur die Hälfte davon, aber das dürfte der relevante Teil aus deinem Link sein:
Zitat:

Die Pflicht zur Grundversorgung besteht zudem nicht für die Dauer von drei Monaten seit dem Beginn einer Ersatzversorgung nach § 38 Absatz 1, sofern der Haushaltskunde bereits zuvor an der betroffenen Entnahmestelle beliefert wurde und die Entnahmestelle dem bisherigen Lieferanten aufgrund einer Kündigung des Netznutzungs- oder Bilanzkreisvertrages nicht mehr zugeordnet werden konnte.

Wasserbüffel 18.10.2022 08:55

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1686983)
Mein Grundversorger hat mir das gerade so erklärt, wenn ich von einem anderen Anbieter in seine Grundversorgung möchte, dann bin ich zuerst 3 Monate in der Ersatzversorgung.
Ich verstehe zwar nur die Hälfte davon, aber das dürfte der relevante Teil aus deinem Link sein:

und die Entnahmestelle dem bisherigen Lieferanten aufgrund einer Kündigung des Netznutzungs- oder Bilanzkreisvertrages nicht mehr zugeordnet werden konnte

Der Satz bezieht sich auf den bisherigen Lieferanten. In der Regel werden diese Verträge vom Verteilnetzbetreiber oder Übertragungsnetzbetreiber gekündigt wenn der Lieferant z.B. Insolvent ist. Somit ist die Versorgung des Kunden in der Ersatzversorgung gesichert.

Ein normaler Lieferantenwechsel zum Grundversorger fällt nicht unter diese Bestimmung. Andersrum ist es korrekt. Nach 3 Monaten in der regulären Ersatzversorgung wird man automatisch in die Grundversorgung überführt.

Wie gesagt, das Vorgehen deines Grundversorgers ist nicht korrekt und vermutlich rechtlich nicht haltbar.

Schwarzfahrer 18.10.2022 09:28

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1686978)
Neben der direkten Speicherung von Strom spielt Wasserstoff eine wichtige Rolle, der in Zeiten, in denen Überschuss besteht, hergestellt wird. Ebenso Methan, das nicht nur unter Aufwendung von Strom, sondern auch durch Vergärung von Biomasse gewonnen wird. Beides kann in Kraftwerksturbinen genutzt werden, ganz ähnlich wie man das heute mit Gas tut.

Das ignoriere ich nicht, aber ich überschätze das Potential auch nicht, da die Wirkungsgrade sehr schlecht und die Kosten enorm hoch sind (für Wasserstoffspeicherunng nur für meine 10 kV peak PV-Anlage muß ich z.B. über 80.000 investieren, und könnte damit gerade mal 30 % meiner Heizenergie decken neben dem Strombedarf). Rechne mal das (auch abzüglich Kostenersparnis beim Hochskalieren) auf die
Zitat:

Zitat von Deichman (Beitrag 1686957)
30-70 TWH/Tag

hoch - das braucht dann wohl den 10-fach Wumms oder noch mehr.
Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1686978)
Strom wird ja nicht nur an einem Ort erzeugt, die Stromnetze sind europaweit verbunden. Das lässt sich noch ausbauen. Sollte an einem Ort gerade Windstille herrschen, wird trotzdem wo anders erzeugt. Das haben wir doch heute schon, z.B. importiert Frankreich gerade massiv deutschen Strom, weil die AKWs brach liegen.

Ja, und zuvor hat Deutschland bei Flaute eben französischen Atomstrom eingekauft, oder polnischen Kohlestrom. Das funktioniert für temporären Ausgleich, aber je weiter die Wege, desto höher die Verluste (5% je 100 km bei 110 kV) - darum darf das nicht der Dauerzustand werden. Welche Windkapazität muß jedes Land bereithalten, wenn bei lokalen Flauten bei Nachbarn zusätzlich noch zwei-drei Nachbarländer mitversorgt werden müssen? Jedes Land sollte eigene Kapazitäten für die eigene stabile (Grund)Versorgung haben, um ungute Abhängigkeiten zu vermeiden.

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1686978)
Auch das Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme hält eine kostenneutrale Versorgung mit erneuerbaren Energies für möglich:
https://www.ise.fraunhofer.de/conten...eutschland.pdf

Ebenso das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung
https://www.diw.de/de/diw_01.c.82187... t-collapsible

In keinem Deiner Links wird der Bedarf an chemischen Speichern quantifiziert (weder Menge, noch Kosten) - aber genau da liegt der Hase im Pfeffer. Im DIV-Artikel stehen ca. 25 GW Batterieleistung quantifiziert (aber auch keine Angabe, wieviel TWh diese abdecken könnten), der Rest bleibt Annahme, daß es diese Speicherung geben wird. Um das glaubhaft darzustellen muß hier die benötigte Energiebilanz berechnet werden, d.h. welche Überschuß-Leistung muß ich installieren in Wind und Solar, um an guten Tagen so viel H2 oder Methan zu produzieren, daß dies (nach Abzug aller Wandlungsverluste von weit über 50 %) für die längste anzunehmende Dunkelflaute den wechselnden Tagesbedarf decken kann. Und die Kosten für diese Zusatzinfrastruktur (mehr Windräder, Elektrolyseeinheiten, Kühlung für H2-Speicher) müssen auf die ach so günstigen Erzeugungskosten von regenerativem Strom draufgerechnet werden. Nicht umsonst stellt Fraunhofer fest:
Zitat:

Bei 300 TWh fossiler Energie ist praktisch keine Langzeit-Speicherung über die Umwandlung von Strom in synthetisches Methan mehr erforderlich, da fossile Energie und Biomasse sowie große Wärmespeicher längerfristige Ausgleichseffekte vollständig übernehmen.
Ist halt aktuell immer noch eines der effektivsten Methoden, Versorgungssicherheit zu erzielen - wozu also an der teuren 100 %Regenrativ-utopie festhalten, wenn eine gesunde Mischung effektiver ist?

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1686978)
Von einer technischen Anwendung der Transmutation sind wir doch genauso weit entfernt wie von Fusionskraftwerken. Selbst wenn das irgendwann mal möglich wird, kommt es einfach zu spät und ist wirtschaftlich einfach nicht konkurenzfähig weiol zu teuer.

Das sehen halt alle Idioten weltweit anders, und arbeiten dran, nur die Weisen in Deutschland wissen es offenbar besser.

Rausche 18.10.2022 09:50

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1686983)
Mein Grundversorger hat mir das gerade so erklärt, wenn ich von einem anderen Anbieter in seine Grundversorgung möchte, dann bin ich zuerst 3 Monate in der Ersatzversorgung.
Ich verstehe zwar nur die Hälfte davon, aber das dürfte der relevante Teil aus deinem Link sein:


Ich habe gerade mit Vattenfall Berlin telefoniert und mich für die Grundversorgung ab dem 2.1.23 angemeldet. Mein aktueller Vertrag bei einem anderen Anbieter läuft nach fristgerechter Kündigung am 1.1 aus.
Ich bin dann ganz normal in der Grundversorgung für 33ct/kWh. Nachteil ist das man keine Preisgarantie über 12/24 Monate hat. Die gibt es für 49ct/kWh.
Die freundliche Frau am Telefon hat trotzdem empfohlen sich rechtzeitig mit dem Grundversorger in Verbindung zu setzen.

Also so wie es Wasserbüffel schon geschrieben hat.
Sollte der Grundversorger in so einem Fall mit einer Ersatzversorgung kommen sollte man das rechtlich prüfen lassen.

dr_big 18.10.2022 09:51

Zitat:

Zitat von Wasserbüffel (Beitrag 1686989)
Wie gesagt, das Vorgehen deines Grundversorgers ist nicht korrekt und vermutlich rechtlich nicht haltbar.

Der Tenhagen schreibt hier auch, dass es nicht mehr so einfach ist:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/se...4-bd1d8ba90bac

Mein Verständnis:
Ich kündige meinen aktuellen Vertrag, dann beziehe ich weiter Energie die aber keinem Vertragsverhältnis mehr zugeordnet werden kann - §38.1: https://www.gesetze-im-internet.de/enwg_2005/__38.html

Da steht aber: "In den Fällen des § 36 Absatz 1 Satz 5 besteht ein Anspruch des Haushaltskunden auf Ersatzversorgung."

Also erstmal nicht Grund-, sondern Ersatzversorgung.

§38.1 Satz 5: "Die Pflicht zur Grundversorgung besteht zudem nicht für die Dauer von drei Monaten seit dem Beginn einer Ersatzversorgung nach § 38 Absatz 1, sofern der Haushaltskunde bereits zuvor an der betroffenen Entnahmestelle beliefert wurde und die Entnahmestelle dem bisherigen Lieferanten aufgrund einer Kündigung des Netznutzungs- oder Bilanzkreisvertrages nicht mehr zugeordnet werden konnte."

Wenn durch die Kündigung des Vertrags die Ersatzversorgung eintritt, dann besteht keine Pflicht zur Grundversorgung.

Irgendwie alles verwirrend.

dr_big 18.10.2022 09:56

Zitat:

Zitat von Rausche (Beitrag 1686999)
Also so wie es Wasserbüffel schon geschrieben hat.
Sollte der Grundversorger in so einem Fall mit einer Ersatzversorgung kommen sollte man das rechtlich prüfen lassen.

Wer sollte das prüfen? Bundesnetzagentur?

Bis vor ein paar Jahren war es noch einfacher, da durfte die Ersatzversorgung nicht teurer sein als die Grundversorgung. Schwarz/Rot hat das aber abgeschafft und jetzt darf die Ersatzversorgung mit Beschaffungspreisen an der Börse berechnet werden.

Rausche 18.10.2022 10:14

Ich würde es wohl erstmal bei der Verbraucherzentrale probieren.

"Mein Verständnis:
Ich kündige meinen aktuellen Vertrag, dann beziehe ich weiter Energie die aber keinem Vertragsverhältnis mehr zugeordnet werden kann - §38.1: https://www.gesetze-im-internet.de/enwg_2005/__38.html"

Du kannst ja bereits vor dem Ablauf deines aktuellen Vertrages ein neues Vertragsverhältnis beim Grundversorger beauftragen. Einfach nichts tun könnte dann vllt. wirklich in einer Ersatzlieferung über 3 Monate enden.

§38.1 Satz 5: "Die Pflicht zur Grundversorgung besteht zudem nicht für die Dauer von drei Monaten seit dem Beginn einer Ersatzversorgung nach § 38 Absatz 1, sofern der Haushaltskunde bereits zuvor an der betroffenen Entnahmestelle beliefert wurde und die Entnahmestelle dem bisherigen Lieferanten aufgrund einer Kündigung des Netznutzungs- oder Bilanzkreisvertrages nicht mehr zugeordnet werden konnte."

Das ist ja nicht der Fall wenn du fristgerecht oder wegen Preiserhöhung deinen aktuellen Anbieter kündigst sondern wenn dieser pleite geht.

So würde ich es verstehen und so klang es auch am Telefon mit Vattenfall.
Habe auch den direkten Kontakt per Telefon gesucht weil ich es ebenfalls verwirrend finde.

dr_big 18.10.2022 10:48

Vielleicht muss man auch unterscheiden zwischen
A) der Vertrag war befristetet und läuft aus oder wird vom Versorger gekündigt: du wirst vertragslos und kommst direkt in die Grundversorgung?

B) der bisherige Versorger erhöht den Preis und du möchtest wechseln, kündigst also selbst: Kunde kommt erst in Ersatzversorgung?

Nepumuk 18.10.2022 10:51

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1686872)
Tatsächlich? Wikipedia sieht es ziemlich anders:
Im Februar 2022 kündigte der französische Präsident Emmanuel Macron den Bau von bis zu 14 neuen Atomreaktoren zusätzlich zu dem im Bau befindlichen EPR am Standort Flamanville an. Bis 2050 sollen sechs EPR-Reaktoren der zweiten Generation gebaut und der Bau weiterer acht Kraftwerke geprüft werden. Bei einem Baubeginn im Jahr 2028 solle der erste neue Reaktor im Jahr 2035 ans Netz gehen. Die Laufzeit bestehender Atomkraftwerke solle verlängert werden, solange keine Sicherheitsbedenken bestünden. Zur Überbrückung bis zur Fertigstellung neuer Reaktoren sollten 50 Offshore-Windparks errichtet werden.

Dort ist also Wind die Brückentechnologie, und Kernkraft die langfristige Lösung.

Edit sagt, daß inzwischen sogar Japan die alten Kernkraftwerke in Betrieb nimmt und den Bau neuer plant.

Hast du auch gelesen, was du da zitierst? Ich habe den entscheidenden Teil mal markiert.

Frankreich will also in den nächsten 28 (!) Jahren gerade mal 6(!) neue AKWs bauen. Realistischerweise müssten es aber doch eher 30-50 neue Anlagen sein, um die aktuellen, ganz offensichtlich störanfälligen und überholungsbedürftigen Altmeiler zu ersetzen und das aktuelle Niveau halten zu. 2050 sind die ältesten französischen Meiler 70 Jahre alt, die laufen dann nicht mehr oder sind nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben. Die Aussage von Macron ist für mich Atomausstieg auf Französisch.
Die Franzosen werden vielleicht 1-2 neue Meiler bauen und dann feststellen, dass die Kosten und der Aufwand sich einfach nicht rentiert. Selbst nach der heutigen Fake-Rechnung - ohne Versicherung und ohne Entsorgung - nicht.

Atomkraft ist auch in Frankreich tot, die sagen das nur anders als wir hier zu Lande.

Schwarzfahrer 18.10.2022 13:13

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1687007)
Atomkraft ist auch in Frankreich tot, die sagen das nur anders als wir hier zu Lande.

Deine und meine Interpretation zeigen, daß jeder aus einer Nachricht bevorzugt das heraushört, was in sein Weltbild passt. In 28 Jahren werden wir sehen, was tatsächlich passiert ist - und werden immer noch nicht wissen, was tatsächlich die Absicht der heutigen Akteure war. :Cheese:

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1687007)
Frankreich will also in den nächsten 28 (!) Jahren gerade mal 6(!) neue AKWs bauen. Realistischerweise müssten es aber doch eher 30-50 neue Anlagen sein, um die aktuellen, ganz offensichtlich störanfälligen und überholungsbedürftigen Altmeiler zu ersetzen und das aktuelle Niveau zu halten

die 6 Anlagen dürften halt realistisch sein, wenn man Bauzeiten wie bei BER als Basis nimmt...(hingegen klingen die 50 Offshore-Windparks recht ambitioniert - und auch ziemlich vage was die eigentliche Größe angeht). Dafür wollen sie aber die vorhandenen Kernkraftwerke länger in Betrieb halten
Zitat:

Die Laufzeit bestehender Atomkraftwerke solle verlängert werden, solange keine Sicherheitsbedenken bestünden.
Der Ausstiegswille ist m.M.n. schon recht gut kaschiert in der Meldung.

Trimichi 18.10.2022 15:48

Heute mit einem Tankstellenpächter in einer anderen Stadt gesprochen - was nichts damit zu tun hat, dass ich bei meiner Haustanke und Exsponsor um die Ecke Hausverbot habe ohne Angabe von Gründen - und der meinte, dass seine Nebenkosten p.a. in Sachen Strom um 16000,- auf 30000,- EUR gestiegen sind. Tankestelle, nicht Wohnung. Sagen wir 1200,- EUR pro Monat. Das wäre dann das Vierfache von dem, was Arne drauflegen muss. Mir persönlich ist das egal, weil ich ein bißchen bei der Prepperszene rumgegeistert bin im letzten Winter und so habe ich eine Ausrüstung, die mich ohn e Gas und Strom komfortabel in der Wohnung leben lässt. Einzer Haken: das Waschen. Da müsste ich mit Eimern warmes Wasser in eine kleinere Wanne schütten.

Wie geht es? Zum einen werden die Verbraucher geprellt. Und die geht es weiter? Wer an Zufall glaubt ist glücklicher als derjenige, der die Notwendigkeit beachtet.

Nepumuk 19.10.2022 10:07

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1687031)
Deine und meine Interpretation zeigen, daß jeder aus einer Nachricht bevorzugt das heraushört, was in sein Weltbild passt. In 28 Jahren werden wir sehen, was tatsächlich passiert ist - und werden immer noch nicht wissen, was tatsächlich die Absicht der heutigen Akteure war. :Cheese:

die 6 Anlagen dürften halt realistisch sein, wenn man Bauzeiten wie bei BER als Basis nimmt...(hingegen klingen die 50 Offshore-Windparks recht ambitioniert - und auch ziemlich vage was die eigentliche Größe angeht). Dafür wollen sie aber die vorhandenen Kernkraftwerke länger in Betrieb halten Der Ausstiegswille ist m.M.n. schon recht gut kaschiert in der Meldung.

Natürlich kann man nur spekulieren. Aber ein großes Bekenntnis zur Atomkraft sieht mMn anders aus.


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