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Zumal die Kinder, für die Jan ein gutes Vorbild sein wollte, 2.5Jahre resp. 2 Monate alt sind. Als ob die das begreifen. Und sie wären nicht die ersten Kinder, deren Papi wegen Krankeit/Verletzung nicht Arbeiten gehen kann.... Ich glaube eher, es war sein letzter Start in Hawaii, das wusste er schon vorher, und die Hawaiigeschichte sollte nicht mit einem DNF oder DNS enden. In seiner letzten Instastory schreibt er auch "Tschüss Energylab" und nicht "auf Wiedersehen". |
Ich denke bei sowas immer an die Stammesgeschichte des Menschen.
Da es den realen Kampf von früher nicht mehr gibt, werden Ersatzhandlungen erfunden. Im Grunde ist es ja ziemlich lächerlich, wenn erwachsene Menschen sich einer sinnlosen Strapaze aussetzen und dann "Lohn" einfordern, was sie für tolle Helden sind, z.B. hier von den Söhnen oder der Freundin (Heiratsantrag). Aber so ist der Mensch eben, nur marginal anders als vor 15.000 Jahren. |
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Aber es geht noch schlimmer, wenn man sich das Video der Schweizerin anschaut, die kurz (ca.5-10m) vorm Ziel zusammenbricht, 3min nicht aufstehen kann, immer wieder orientierungslos zusammenbricht und dabei als Heldin gefeiert wird (anstatt dass irgendwer ihr mal Hilfe anbietet). Wie sie es geschafft hat, 5m vor die Ziellinie zu kommen, bei der Verfassung, ist mir ein Rätsel. Da scheinen vorher viele Warnsignale des Körpers überhört worden zu sein und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich diesen körperlichen Zustand nicht erreichen könnte (und bin darüber auch sehr froh). Wer den 3min Horror ansehen möchte: https://www.instagram.com/reel/CjZbY..._web_copy_link |
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statt in den Krieg zu ziehen, ... wie in den Jahrhunderten und Jahrtausenden zuvor, und wie neuerdings auch hier wieder. :-(( |
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Wenn ein Radfahrer 1km vor dem Ziel einen Hungerast bekommt und nur noch rollen und nicht mehr treten kann, muss ihm auch niemand zur Hilfe kommen. |
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Leute wie ich, die keine Wettkampftypen sind und sich nicht auspowern können oder wollen bis zum Letzten, die werden erst gar keine Profisportler oder Topp-AKler. Mir reicht Ankommen :liebe053: Gewinnen wollte ich nie, mal abgesehen von Hobby-Straßenfußball. ;) |
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Für mich geben dort immer wieder nur die Beine nach. Der Kopf ist stabil, was dafür spricht, dass sie nicht mit der Ohnmacht kämpft, sondern bei vollem Bewusstsein ist. Natürlich sieht das alles nicht schön aus, aber lebensbedrohlich sieht das für mich nicht aus, dazu versucht die Athletin zu energisch hochzukommen und scheitert immer nur wieder an den Oberschenkeln. Es sieht halt wild aus, weil sie so kurz vor dem Ziel so schnell wie möglich hoch- und weiterkommen wollte. Mit etwas mehr Ruhe und einer anderen Aufstehtaktik wäre es wahrscheinlich besser gegangen. Ich war nach einem Marathon kurz hinter der Ziellinie schon einmal in derselben Situation....ich dachte mir das ist doch albern, hier so rumzumachen, weil es mir körperlich gar nicht so schlecht ging. Nur die Oberschenkel sagten nein. |
"König Fußball" ist ja medial hier die Sportart # 1.
Und vieles wird eben (unbewusst) von dort übernommen: Es werden die harten Kerle gehuldigt, Schwächen werden nicht gerne gesehen. Leidiges Thema (neben vielen, vielen anderen) ist da unter anderem der Umgang mit Kopfverletzungen. Spieler*innen knallen im Luftduell mit den Köpfen zusammen oder bekommen einen Ellenbogen ab. Dann kommt oft das medizinische Personal auf den Platz, checkt den Pupillenreflex und eine mögliche Desorientierung. Und wenn der/die Spieler*in auf die Frage "welcher Tag ist heute?" die richtige Antwort gibt hat er/sie es selbst in der Hand, zu entscheiden ob er/sie weiterspielen kann. Und wenn Spieler*in XY dann mit einem "Turban" um den Kopf an der Seitenlinie steht und das Spiel kurz unterbrochen wird um wieder reinzukommen gibt es Applaus von Tausenden. Das wird dann so ähnlich auf den Triathlon übertragen. Wer da auf allen vieren ins Ziel kriecht ist super-hart und erntet Respekt und Ehrfurcht. Wer aber aufgibt und sich vor niemandem auf dieser Welt rechtfertigen muss ist Diskussionsthema an den Stammtischen dieser Welt. Unter anderem in diesem Forum gibt es ja auch einige, die "PL5" Patrick Lange nicht so mögen. Unter anderem wegen seiner "Heulerei". Er erfüllt halt eben nicht soooo das Bild des ach so harten bullet-proof Eisenmann. Ob das jetzt mentale Stärke ist, zu "beißen" und sich krank/verletzt/dehydriert ins Ziel zu schleppen oder gefährlicher Leichtsinn ist von außen schwer zu beurteilen im Einzelfall. |
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Lebensbedrohliche Zustände gilt es natürlich zu vermeiden und sind abzubrechen. Bei Verletzungen würde ich abwägen, ob mir ein Weitermachen eine dauerhafte Schädigung einbringt. Blasen, aufgescheuerte Füße, auch eine Schürfwunde (solange sie nicht tellergroß ist) kann man schon mal wegdrücken. Dabei hat das weniger mit "Härte" zu tun, mir wäre es schlichtweg zu schade um Geld und Aufwand um deswegen nicht in Ziel zu kommen. |
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Von Boris Becker bis Ali. Das Problem ist, dass die Probleme in die Zukunft verschoben werden und letztlich niemand beurteilen kann, ob z.b. das was der Schweizer da in Hawaii gemacht hat, sich in 20 Jahren auf seine Gesundheit auswirkt und er doch lieber ausgestiegen wäre. Ansonsten ist das alles auch so, weil wir ne Leistungsgesellschaft sind. |
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Also mir wäre die Überlegung wg. des Geldes komplett wurscht in dem Moment. Das Geld kann ich nicht zurück holen, es ist ausgegebem. Die Frage die sich stellt, ist die nach der Zukunft und den Konsequenzen des aktuellen Tuns. Wobei klar, ne Blase ist nicht das Problem. Deswegen steigt man nicht aus. |
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Ich war dieses Jahr am Nordkapp und wollte dort zum "richtigen" Nordkapp, was eine ca. 18km lange Wanderung hin und her bedeutet. Ich musste 1 Woche vor der Reise einen Lauf mit Achillessehnenbeschwerden abbrechen. Nach genau 2km Wanderung bin ich von einem Stein abgeglitten und die Achillessehne hat voll reingezogen, dass ich fast zusammengebrochen bin. Auch wenn es kein Achillessehnenriss war, war die Wade praktisch hinüber, bei jedem unkontrollierten Aufsetzen oder Abrollen des Fußes bin ich fast in die Knie gegangen. Jetzt hätte ich zurückwandern können, aber eigentlich war die ganze Reise auf dieses Wanderziel ausgerichtet. Also bin ich dann 16km gehumpelt, das Bein mit der kaputten Wade nur noch mit dem Hacken aufgesetzt und versucht ohne jede Fußbewegung zu gehen, das Bein praktisch nur noch als steife Stütze benutzt. ich habe das nicht gemacht, um einen auf hart zu machen (hätte da sowieso niemanden interessiert, weil dort kaum jemand war), sondern um ein persönliches Ziel zu erreichen. Meine Überlegung war....Wade kaputt, sowieso mindestens 4-5 Wochen keinen Sport und wenn ich sie jetzt bewegungsmäßig nicht mehr belaste, kann ich genauso gut auch weiterhumpeln, anstatt zurück. Es ist halt immer eine Abwägungssache. Hätte es mit einem Achillessehnenriss richtig geknallt, wäre ich natürlich auf einem Bein zurückgehopst. |
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Mir scheinst du da von dir auf andere zu schließen.:cool: |
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@KevJames: Schreib jetzt bitte nicht, dass es dir auch Wurscht ist, denn sonst is meine Pointe kaputt :Lachen2: |
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Nee, mir ist es das Gegenteil von Wurscht, mir ist es gerade nicht Wurscht. |
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Und der ambitionierte Agegrouper bekommt eh schon ab Ende der Basephase nach dem Koppeltraining nur noch den Ruhepuls hoch. |
Ich finde auch spannend ob vermeintlich mentale Störfeuer frühzeitige Warnungen des Körpers sein können.
Irgenwo (beste Quellenangabe in Foren, ich weiß), las ich mal das Übertraining sich oft (mitunter oder im Artikel durchgekauten Einzelfall) mentalen Widersrand gegen Leistungsspitzen ankündigt. Und selbst ohne Übertraining ist es ja oft erstmal eine Warnung vor Überlastung. Und bei aller Liebe zum Triathlon aber so ein Event, bei dem die Hälfte im Ziel zusammenbricht, manche zwei Tage nicjt laufen können und alle ihre Hormone erstmal ne Woche regulieren müssen, würde ich tendenziell in den Bereich einordnen. Also ist das gefühlte Leiden vielleicht auch eine sinvolle Warnfunktion. Wäre da was dran, müsste man die Fähigkeit über einen lauter werdenden Alarmton hinwegzuhören nicht eher als Schwäche sehen? So ein Zuckerkranker mit verfärbten Beinen und Schluckauf nach jeder Malzeit ist ja auch nicht mental besonders stark weil er die Warnzeichen ignorieren kann und weiter Kuchen futtert. Oder!? Klar ist kein Sport. Aber auf einem Kuchen Ess Wettbewerb müsste man die Logik dann schon anwenden! Was ich sagen will - ja unser Sport ist ein an Geschwindigkeit gemessenener Sport. Hier & da kommt es zu Leiden. Ob es deshalb gut ist Leidensfähigkeit zu glorifizieren weiß ich nicht. Vielleicht sollte man eher die glorifizieren die sich weder im Training noch im Wettkampf übernehmen. Die die lächelnd ankommen und sicher noch ein paar Minuten schneller gekonnt hätte. Wenn sie mehr gelitten hätten. Haben se aber nicht. Eigentlich smart solange man kein Geld damit verdient. |
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Dem würde ich mich anschließen. |
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Ich würde das auch nicht unbedingt dramatisieren.
Es gibt sicherlich durchaus Athlet*innen, wo Training und Wettkampf eine Art der regelmäßigen körperlichen Selbstverletzung darstellt (wobei bei man sich da durchaus fragen kann, ob das - wenn auch vielleicht keine ideale - nicht immerhin eine Lösung/Verbesserung ist gegenüber zum Beispiel Binge-Eating oder Ritzen ect. ). Das ist aber sicher eher die Ausnahme. Andererseits: Das Training oder Wettkampf mal wehtut und man das mag, das man sich mal übergeben muss bei einem WK, wo man halt am Rande der Leistungsfähigkeit von Muskeln aber auch der Verdauung ist oder einem im Ziel auch mal der Kreislauf wegsackt: Das muss man jetzt nicht gleich pathologisieren und die Gefahr für eine bleibende Schädigung der Gesundheit, seelisch wie körperlich, ist doch meist minimal. :Blumen: justmy2cents |
Es gibr ja auch noch einen Unterschied zwischen oathlologisieren & das Ganze auch noch feiern als besonders mental stark…
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Pathologisieren würde ich sagen, aber sein Handy hatte was dagegen
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Ja Pathlologisieren. Bildschirmtastatur läuft bei mir…
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