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sybenwurz 22.08.2021 16:32

Zitat:

Zitat von tuben (Beitrag 1618554)
Schwarzfahrer, du denkst und schreibst Bullshit.:Huhu:

Auch wenn das deine Überzeugung ist, ist es kein Grund, nicht doch die Bälle n bissl flachzuhalten.

anlot 22.08.2021 16:33

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1618582)
Ich würde Autos die per GPS dynamisch gedrosselt werden auf eine je nach Situation angemessene Geschwindigkeit keine totale Überwachung. Das würde einfach dafür sorgen, dass sich alle an die Regeln im Straßenverkehr halten.

Ich würde mein Leben nicht als weniger frei empfinden wenn ich auf der Autobahn das Gaspedal durch drücke und ab 120 km/h nix mehr passiert.

Übrigens ist ein ähnliches Prinzip beim E-Bike völlig akzeptiert. Ab 25kmh kannst du machen was du willst, der Motor tut nix mehr. Ich glaube ich hätte das Rad auch bei 35 km/h noch im Griff, aber wo kommen wir hin wenn sich jeder seine Regeln macht wie es ihm passt?

Ich würde mir eher E-Bike Fahrer wünschen, die aufgrund Ihrer Fähigkeiten selbst wissen wie schnell sie in welchen Situationen fahren sollten.

Ok, ich akzeptiere, dass es für dich ok ist, dass man von außen in dein Verhalten eingreift. Für mich wäre es das nicht.

Anders würde ich sehen wenn wir bspw eine Art autonome Taxis o. ä. hätten und ich während der Fahrt andere Dinge machen könnte. 😉

anlot 22.08.2021 16:38

Zitat:

Zitat von tuben (Beitrag 1618586)
Weil ein Fahrsicherheitstraining auf abgesperrtem Gelände stattfindet.
Bisher wurde hier über den öffentlichen Verkehrsraum geredet, oder ?
Wenn du deine Grenzen austesten möchtest kannst du den Kopf gern an die Wand schlagen, aber deinen, nicht den anderer, auch nicht meinen.

Es ging garnicht um mich. Aber Danke für deine Nettigkeit. Wie du darauf kommst, dass ich jemals jemanden gefährden möchte, bleibt wohl dein Geheimnis.

deralexxx 22.08.2021 16:46

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1618585)
Übertreibst Du jetzt nicht etwas? Niemand hat bestritten und gefordert, dass alle Regeln und Gesetze abgeschafft werden sollen. Aber muss man alles bis zum letzten Detail regulieren, überwachen und bestrafen? Ich hoffe das das nicht dein Gesellschaftsbild ist.

Ich bin ganz zufrieden mit der Gesellschaft wie sie ist und es ist nahezu jedes Detail unseres Lebens reguliert.

Die Argumentation der Mensch ist vernünftig und desshalb braucht keine Regeln ist nicht mein Argument, es anzubringen ist einfach in nahezu jeder Diskussion eine Sackgasse. Aber ich höre gerne mal, welche Regeln Oder Gesetze denn sinnvoll sind...

Roini 22.08.2021 16:47

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1618589)
Off topic: dass ist dann die absolute Ausnahme von spezialisierten Anbietern. Alle „normalen“ Skikurse finden auf ganz normalen Hängen und im normalen Betrieb statt.

Nochmal offtopic: da lotet aber auch keiner seine Grenzen aus :Blumen:

Schwarzfahrer 22.08.2021 18:01

Zitat:

Zitat von tuben (Beitrag 1618554)
Um zu wissen, wo die eigenen Grenzen sind, dazu müssen sie überschritten werden.
Wer seine Grenzen überschreitet, gefährdet andere, dich, mich, meine Kinder,
meine Enkel.

Das stimmt so pauschal nicht; ich spüre bei meinem Auto wie auch beim Rennrad sehr wohl die Grenze nahe kommen bevor es anfängt aus der Kurve zu rutschen, oder bevor ein Rad blockiert. Hat eben mit Übung und Gefühl fürs Fahrzeug zu tun. Wer aber dies nie geübt hat, kann es sich halt nicht vorstellen.
Zitat:

Zitat von tuben (Beitrag 1618554)
Schwarzfahrer, du denkst und schreibst Bullshit.:Huhu:

o.k., solch überzeugenden Argumenten kann ich nichts gleichwertiges entgegensetzen (hat vielleicht mit meiner Erziehung zu tun).

Schwarzfahrer 22.08.2021 18:03

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1618565)
Wenn man richtig biken lernen will besucht man Fahrtechniktrainings. Diese werden vornehmlich in Bikeparks abgehalten. Warum? Um andere "Verkehrsteilnehmer" nicht zu gefährden.

Fürs erstmal lernen richtig. Und danach kommst Du nie mehr in den Grenzbereich? Glaubst Du, daß Du das Gelernte immer umsetzen kannst, wenn Du nicht regelmäßig übst, den Grenzbereich zu erkennen?
Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1618565)
Wenn man richtig Bukelpisten fahren lernen will besucht man einen entsprechenden Skikurs. Auch dieser Kurs wird nicht auf der hochfrequentierten Piste abgehalten sondern in speziell präparierten Bereichen. Warum? Um andere "Verkehrsteilnehmer" nicht zu gefährden.

Nee, Buckelpistenkurse werden im öffentlichen Gelände gemacht, nur traut sich halt kaum einer in die Buckel rein :Cheese: , daher hat man beim Üben keine Konflikte. Buckelfahren ist aber später auch immer im Grenzbereich fahren, und auch immer im öffentlichen (nur nicht gewalztem) Gelände. Wer das beherrscht, hat auch auf der Piste eine bessere Kontrolle und ist damit sicherer unterwegs als andere - weil er seine Grenzen besser kennt.

Schwarzfahrer 22.08.2021 18:05

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1618582)
Übrigens ist ein ähnliches Prinzip beim E-Bike völlig akzeptiert. Ab 25kmh kannst du machen was du willst, der Motor tut nix mehr. Ich glaube ich hätte das Rad auch bei 35 km/h noch im Griff, aber wo kommen wir hin wenn sich jeder seine Regeln macht wie es ihm passt?

Das ist der Grund, warum ich lieber Rennrad fahre - ich bestimme meine Geschwindigkeit selbst. Wieso fährst Du überhaupt verantwortungslose 35 mit dem Rennrad, eigentlich könnte man die auch entsprechend auf sichere 25 drosseln: z.B. die elektronische Schaltung auf einen kleinen Gang schalten oder die Bremsen aktivieren über einer gewissen Geschwindigkeit (könnte man auch auf allen Rädern nachrüsten). Wäre nur konsequent in Deinem Sinne. Das gäbe schön sichere RTFs.

Schwarzfahrer 22.08.2021 18:05

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1618594)
Die Argumentation der Mensch ist vernünftig und desshalb braucht keine Regeln ist nicht mein Argument, es anzubringen ist einfach in nahezu jeder Diskussion eine Sackgasse. Aber ich höre gerne mal, welche Regeln Oder Gesetze denn sinnvoll sind...

Du kannst anscheinend keinen Unterschied zwischen Regeln und gängelnden Entmündigung erkennen. Oder hast Du Angst davor, Verantwortung für Dein Verhalten zu übernehmen? Mein Argument hat noam gut zusammengefasst:
Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1618557)
Regeln in einer freien Gesellschaft sind dazu da, ein Zusammenleben in einem definierten Raum mit möglichst viel Freiheit und möglichst wenig Gängelung des einzelnen zu ermöglichen. Regeln sollen nicht zum Selbstzweck werden und damit den Bürger entmündigen, sein Verhalten zu gestalten. Etwas zu machen, nur weil es erlaubt ist und sich darauf zu berufen, ist für mich kein erstrebenswerter Zustand.


hanse987 22.08.2021 18:30

Wie viele Unfälle passieren weniger weil man statt 100 km/h nun 80 km/h fährt. Wenn ich die Zeitung bei uns so ansehe, waren die meisten tödlichen Unfälle bei Geschwindigkeiten jenseits der 100 km/h. Denen ist auch in Zukunft egal ob 80 oder 100 km/h.

Ich persönlich wäre eher dafür, das jetzige Limit besser zu kontrollieren. Zusätzlich auch noch mehr die Handynutzung zu achten. Würde aus meiner Sicht mehr bringen!

tandem65 22.08.2021 19:17

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1618525)
Ich bin für minimale Gängelung der Menschen, weil sie nur dann tatsächlich Verantwortung für ihr Handeln übernehmen, und anderen gegenüber verantwortlich handeln können.

Das ist vollkommen falsch, minimale Gängelung bedeutet alles ist erlaubt. Dann hat man eben keine Verantwortung zu tragen, dann tragen die Opfer die Konsequenzen ohne daß jemand Verantwortung übernehmen muß.

Aber es wurde bereits mehrfach zurecht geschrieben, Du willst nur provozieren.

Schwarzfahrer 22.08.2021 19:31

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1618613)
minimale Gängelung bedeutet alles ist erlaubt

Das mag Deine Interpretation sein - in einer schwarz-weißen Welt, in der wenige "Wissende" den vielen Unmündigen in engstem Rahmen vorgeben, was sie zu tun haben, und verhindern (wollen), daß sie Fehler machen. In einer freien Welt, wie ich sie in den vergangenen Jahrzehnten persönlich in Deutschland, England und USA erlebt habe, sieht es eher so aus, wie es noam schön formuliert hat:
Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1618557)
Regeln in einer freien Gesellschaft sind dazu da, ein Zusammenleben in einem definierten Raum mit möglichst viel Freiheit und möglichst wenig Gängelung des einzelnen zu ermöglichen. Regeln sollen nicht zum Selbstzweck werden und damit den Bürger entmündigen, sein Verhalten zu gestalten. Etwas zu machen, nur weil es erlaubt ist und sich darauf zu berufen, ist für mich kein erstrebenswerter Zustand.

Ich möchte nicht in einer Welt leben, in der meine Mitmenschen durch engste "Führung" an jedem Fehler gehindert werden - denn diese Mitmenschen werden keine eigene Vorstellung von Rücksicht und Verantwortung mehr entwickeln - das macht mir mehr Angst, als mögliche Fehleinschätzung des Einzelnen. Es reicht, die größten "Risiken" durch Regeln abzufangen. Noam formuliert auch hier sehr passend:
Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1618575)
Im Endeffekt wäre ein entsprechender goldener Mittelweg aus individueller Verantwortung da, wo man es den Menschen zutrauen kann, und klare Regeln, wo der Mensch aufgrund von Informationsdefiziten einer tragischen individuellen Fehleinschätzung obliegen kann.


Mo77 22.08.2021 19:48

Da fehlt ja auch die Möglichkeit auf 120 zu gehen, wenn es die Situation erlaubt....

Rälph 22.08.2021 19:52

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1618600)
Das stimmt so pauschal nicht; ich spüre bei meinem Auto wie auch beim Rennrad sehr wohl die Grenze nahe kommen bevor es anfängt aus der Kurve zu rutschen,

Beim Auto glaube ich dir das sogar (auch wenn ich finde, dass solche Übungen in ein Fahrsicherheitstraining gehören) aber beim Rennrad? Niemals! Wenn das rutscht, dann legt es dich hin.

Auch wenn es hier um Landstraßen geht: Ich bin gerade mit dem Womo in Italien. Auf der Autobahn hier und in der Schweiz ist es mal wieder viel entspannter, wenn man beim Überholen nicht die ganze Zeit damit rechnen muss, dass ein Trottel mit 200 Sachen angeballert kommt.

Tempo 80 auf Landstraßen fände ich vernünftig. Damit provoziert man weniger riskante Überholmanöver. Und überhaupt: Wer Action will, soll sich gefälligst nicht ans Steuer setzen. Es gibt soo viele tolle Sachen, die man stattdessen machen kann.

anlot 22.08.2021 20:04

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1618616)
Beim Auto glaube ich dir das sogar (auch wenn ich finde, dass solche Übungen in ein Fahrsicherheitstraining gehören) aber beim Rennrad? Niemals! Wenn das rutscht, dann legt es dich hin.

Auch wenn es hier um Landstraßen geht: Ich bin gerade mit dem Womo in Italien. Auf der Autobahn hier und in der Schweiz ist es mal wieder viel entspannter, wenn man beim Überholen nicht die ganze Zeit damit rechnen muss, dass ein Trottel mit 200 Sachen angeballert kommt.

Aha. Derjenige, der 200 fährt ist also automatisch und selbstverständlich ein Trottel. So viel zum offenen und unvoreingenommenen Miteinander.

Hafu 22.08.2021 20:19

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1618614)
... In einer freien Welt, wie ich sie in den vergangenen Jahrzehnten persönlich in .... USA erlebt habe,...

Bist du tatsächlich schonmal in den USA Auto gefahren?

Das ist gerade was Tempolimits, deren Einhaltung (auch wenn keine Radarfallen drohen) sowie auch gegenseitige Rücksicht im Straßenverkehr angeht tatsächlich für mich so etwas wie das gelobte Land.

110km/h auf der Autobahn, 70 bis 90km/h auf Landstraßen je nach Bundesstaat: dort definiert sich niemand durch Geschwindigkeit im Straßenverkehr.

Besonders gefallen mir die Kreuzungsregelungen: anstatt an Kreuzungen eine Fahrtrichtung als Vorfahrtstraße zu definieren oder auf Einhaltung von Rechts-Vor-Linksregeln zu hoffen, stellt man in den USA gerne mal an alle 4 Einmündungen 4 Stopp-Schilder, so dass grundsätzlich jeder an der Kreuzung anhalten muss und man sich gegebenfalls durch zuwinken gegenseitig die Vorfahrt (in dann nur noch Schrittgeschwindigkeit) gibt.

Autofahren fand ich in den USA immer sehr entschleunigend

Schwarzfahrer 22.08.2021 20:20

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1618616)
Beim Auto glaube ich dir das sogar (auch wenn ich finde, dass solche Übungen in ein Fahrsicherheitstraining gehören) aber beim Rennrad? Niemals! Wenn das rutscht, dann legt es dich hin.

Ich schrieb doch "bevor es rutscht". Wenn ich mein Fahrzeug kenne (was ich nur lerne, wenn ich nicht immer nur maximal defensiv fahre), erkenne ich die Vorzeichen rechtzeitig - und das ist Teil des Fahrspaßes.
Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1618616)
Tempo 80 auf Landstraßen fände ich vernünftig. Damit provoziert man weniger riskante Überholmanöver. Und überhaupt: Wer Action will, soll sich gefälligst nicht ans Steuer setzen. Es gibt soo viele tolle Sachen, die man stattdessen machen kann.

Z.B. Radfahren, oder?:Cheese: Mit beiden Fahrzeugen geht es ganz identisch darum, Fahrfreude z.B. daraus abzuleiten, daß man eine Kurve für die jeweiligen Bedingungen passend höchst effektiv nehmen kann, also noch im sicheren Bereich, flüssig und zügig entlang einer optimalen uns sicheren Linie, oder bei schwierigen Bedingungen (Nässe, Schnee) - das geht, wenn man sein Gefährt und dessen Fahrverhalten genau kennt und dessen Möglichkeiten ausnützt. Oder hast du auch auf dem Fahrrad keinen solchen Ehrgeiz? Und warum soll ein solcher Ehrgeiz mit dem Auto anders zu werten sein, als mit dem Rad?

Um Mißverständnissen vorzubeugen: Ich fahre ein VW Touran mit 108 PS Diesel (angeblich untermotorisiert) - und kann damit diesen Spaß perfekt ausleben, er ist völlig unabhängig von der PS-Zahl (natürlich kann man mit einem Lotus Elise höhere Grenzgeschwindigkeiten erreichen, aber am Prinzip ändert sich nichts). Für Fahren mit Spaß innerhalb der erlaubten Geschwindigkeitsgrenzen reicht es mir völlig. Das hat schon mein erster R12 mit 54 PS getan - ich fuhr dann eben innerhalb dessen Grenzen.

Schwarzfahrer 22.08.2021 20:36

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1618618)
Bist du tatsächlich schonmal in den USA Auto gefahren?

Meine Ausführung bzgl. Regeln vs. Gängelung bezog sich auf die grundlegende Sicht in freiheitlichen Gesellschaften. Du hast Recht, bzgl. Autofahren grenzt der US-Ansatz an Gängelung (ich hatte mal einen Mietwagen, den konnte man nur anlassen, wenn der Gurt angelegt war :Maso: ). Ich erkläre es mir damit, daß mangels Fahrschulenpflicht in vielen Bundesstaaten die fahrerischen Fähigkeiten von vielen Amerikanern sich auf sehr niedrigem Niveau bewegen, was man dann durch die extrem niedrigen Geschwindigkeitslimits auszugleichen versucht. (Beispiel für Unterforderung auch z.B. die Supermarktparklätze, die so ausgelegt sind, daß man nie rückwärts fahren muß, die meisten Verkehrsschilder sind geschriebene Texte, da Piktogramme für viele nichts bedeuten, u.a.m.).
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1618618)
Autofahren fand ich in den USA immer sehr entschleunigend

Der Begriff passt, bewerte ich aber anders. Es mag im Großstadtverkehr auch entspannend sein. Bei langen Überlandfahrten von mehreren 100 km (speziell die schnurgeraden Prärie-Strecken) fand ich es persönlich ähnlich anstrengend wie die Transitstrecke durch Österreich nach Ungarn: ziemlich leere, ziemlich gerade Straßen. Ich muß auf solchen Etappen relativ bald mit Schläfrigkeit und Langeweile kämpfen und bin zu mehr Pausen gezwungen, als wenn mich durch lebhaften Verkehr oder durch eine noch sicher mögliche höhere Geschwindigkeit geforderte Aufmerksamkeit wach hält. In den USA stresst mich zudem auf der Autobahn die beliebige Spurwahl, da ich dann mit Überholern auf beiden Seiten rechnen muß - das ist nicht entspannt, besonders wenn ein zig-tonner Lastwagen von hinten anbraust, der genauso schnell fahren darf und kann, wie ich.

deralexxx 22.08.2021 20:36

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1618619)
Ich schrieb doch "bevor es rutscht". Wenn ich mein Fahrzeug kenne (was ich nur lerne, wenn ich nicht immer nur maximal defensiv fahre), erkenne ich die Vorzeichen rechtzeitig - und das ist Teil des Fahrspaßes.
Z.B. Radfahren, oder?:Cheese: Mit beiden Fahrzeugen geht es ganz identisch darum, Fahrfreude z.B. daraus abzuleiten, daß man eine Kurve für die jeweiligen Bedingungen passend höchst effektiv nehmen kann, also noch im sicheren Bereich, flüssig und zügig entlang einer optimalen uns sicheren Linie, oder bei schwierigen Bedingungen (Nässe, Schnee) - das geht, wenn man sein Gefährt und dessen Fahrverhalten genau kennt und dessen Möglichkeiten ausnützt. Oder hast du auch auf dem Fahrrad keinen solchen Ehrgeiz? Und warum soll ein solcher Ehrgeiz mit dem Auto anders zu werten sein, als mit dem Rad?

Um Mißverständnissen vorzubeugen: Ich fahre ein VW Touran mit 108 PS Diesel (angeblich untermotorisiert) - und kann damit diesen Spaß perfekt ausleben, er ist völlig unabhängig von der PS-Zahl (natürlich kann man mit einem Lotus Elise höhere Grenzgeschwindigkeiten erreichen, aber am Prinzip ändert sich nichts). Für Fahren mit Spaß innerhalb der erlaubten Geschwindigkeitsgrenzen reicht es mir völlig. Das hat schon mein erster R12 mit 54 PS getan - ich fuhr dann eben innerhalb dessen Grenzen.

Auch mit einem Rennrad bist du an die StVO und die entsprechenden Geschwindigkeit gebunden. Dort wo mit dem Auto 70 erlaubt ist, wirst du mit dem Rennrad wohl auch sicher 70 fahren können. Wer ausserhalb von Wettkämpfen mit dem Rennrad etc die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf einer Strasse überschreitet hat hoffentlich einen Organspendeausweis dabei.

Roini 22.08.2021 21:03

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1618601)
Fürs erstmal lernen richtig. Und danach kommst Du nie mehr in den Grenzbereich? Glaubst Du, daß Du das Gelernte immer umsetzen kannst, wenn Du nicht regelmäßig übst, den Grenzbereich zu erkennen?

Nee, Buckelpistenkurse werden im öffentlichen Gelände gemacht, nur traut sich halt kaum einer in die Buckel rein :Cheese: , daher hat man beim Üben keine Konflikte. Buckelfahren ist aber später auch immer im Grenzbereich fahren, und auch immer im öffentlichen (nur nicht gewalztem) Gelände. Wer das beherrscht, hat auch auf der Piste eine bessere Kontrolle und ist damit sicherer unterwegs als andere - weil er seine Grenzen besser kennt.

Meine Grenzen kann ich weiterhin problemlos im Bikepark testen und verfeinern.
Auf normalen Touren, vor allem wenn ich Naturtrails bzw. Wanderwege befahre , fahre ich tendenziell defensiv also weit weg von meinem Grenzbereich und habe trotzdem Spaß.

Und natürlich sind Buckelpisten im öffentlichen Bereich, nur verirrt sich da eher selten ein "normaler" Skifahrer dahin. Die fahren auf den präparierten blauen und roten Pisten.
Und für die Möchtegern Bode Millers die da dann ihren Grenzbereich testen wollen habe ich genauso wenig Verständnis wie für die Möchtegern Schumis auf Landstraßen :Blumen:

trithos 22.08.2021 23:17

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1618621)
Meine Ausführung bzgl. Regeln vs. Gängelung bezog sich auf die grundlegende Sicht in freiheitlichen Gesellschaften. Du hast Recht, bzgl. Autofahren grenzt der US-Ansatz an Gängelung ....
... Es mag im Großstadtverkehr auch entspannend sein. Bei langen Überlandfahrten von mehreren 100 km (speziell die schnurgeraden Prärie-Strecken) fand ich es persönlich ähnlich anstrengend wie die Transitstrecke durch Österreich nach Ungarn ziemlich leere, ziemlich gerade Straßen. Ich muß auf solchen Etappen relativ bald mit Schläfrigkeit und Langeweile kämpfen ...

Wann bist Du das letzte Mal durch Ö nach Ungarn gefahren? Auf ziemlich leeren, geraden Straßen?

Ich war heuer im Sommer gezwungen, diese Strecke (im wesentlichen A1 Westautobahn) noch öfters zu fahren als sonst. Auf der rechten Spur durchgehend Transit-Lkw, auf der mittleren Spur die Herausforderer im Lkw-Elefantenrennen, die versuchen die anderen Kapitäne der Autobahn mit einem Geschwindigkeitsüberschuss von ca. 0,2 km/h zu überholen. Und auf der linken Spur diejenigen, die finden, auch in Österreich seien die 130 km/h lediglich eine unverbindliche Empfehlung. Und die dann alles, was sich im erlaubten Geschwindigkeitsbereich fortbewegt, durch rasante Annäherung auf wenige Zentimeter versuchen aus dem Weg zu scheuchen ...

Das ist der tägliche Wahnsinn auf dieser Strecke. Langweilig wird Dir da sicher nicht.

Matthias75 23.08.2021 04:46

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1618619)
und das ist Teil des Fahrspaßes.

Vielleicht liegt der Fehler in dem Glauben, dass Autofahren Spaß machen muss.

Was wäre, wenn Autofahren keinen Spaß mehr macht, sondern einfach Mittel zum Zweck ist?
Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1618621)
Ich muß auf solchen Etappen relativ bald mit Schläfrigkeit und Langeweile kämpfen und bin zu mehr Pausen gezwungen, als wenn mich durch lebhaften Verkehr oder durch eine noch sicher mögliche höhere Geschwindigkeit geforderte Aufmerksamkeit wach hält.

Ich empfinde es zumindest im Vergleich zwischen D und dem benachbarten Ausland mit Tempo 130 genau andersrum: Die Aufmerksamkeit, die für höhere Geschwindigkeit notwendig ist (auch wenn die Strecke vermeintlich frei ist), ermüded mich schneller. Das Aufmerksamkeitslevel, das bei konstantem mittleren Tempo notwendig ist, kann ich viel länger halten. Ich bin zumindest noch nie auf die Idee gekommen, schneller zu fahren, um wach zu bleiben.

M.

Stefan 23.08.2021 07:51

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1618621)
Ich muß auf solchen Etappen relativ bald mit Schläfrigkeit...kämpfen.....

Schonmal die eigene Fahrtauglichkeit infrage gestellt?

Drop 23.08.2021 07:58

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1618512)
Aus dem gleichen Grund, wie man es mit einem Rennrad tut: Freude an der Geschwindigkeit, am Beherrschen des Fahrzeugs, am Ausloten der Grenzen (Kurvenfahren). Man kann übrigens wunderbar sportlich und mit Freude fahren, ohne Geschwindigkeitsbegrenzungen zu übertreten, z.B. auf Passstraßen.

Au der eigenen Garagenauffahrt kann man das gerne machen. Aber nicht, wenn man die Straße mit anderen teilt. Immer wenn ich mit dem Rad unterwegs bin, begegnet man diesen Vollpfosten, die ihre Grenzen überschreiten..äh sorry "austesten" :dresche

Toelpel 23.08.2021 07:59

Auf Landstraßen halte ich ein weitergehendes Tempolimit für unnötig.
Sinnvoller wäre eher die Durchsetzung der bestehende Grenze von 100 km/h bzw. die Herabsetzung an entsprechender Gefahrenstellen, was aber aus meiner Erfahrung heraus, schon oftmals der Fall ist.

Bei den Autobahnen sehe ich das anders und wäre für eine Begrenzung auf 130/120 kmh.

Schwarzfahrer 23.08.2021 08:17

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1618630)
Wann bist Du das letzte Mal durch Ö nach Ungarn gefahren? Auf ziemlich leeren, geraden Straßen?

Passau-Linz-Wien-Eisenstadt-Szombathely: jedes Jahr 1 - 2 Mal (zuletzt Sommer 2020), meist Samstags oder Sonntags. Ich erlebe die Strecke meist als ziemlich leer. Mag an Wochentagen anders aussehen, habe ich aber kaum je erlebt. Der Übergang nach Passau wirkt auf mich immer ziemlich krass.

Schwarzfahrer 23.08.2021 08:18

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1618631)
Vielleicht liegt der Fehler in dem Glauben, dass Autofahren Spaß machen muss.

Muß nicht, kann aber Spaß machen je nach Person, genauso wie Radfahren, Schach spielen oder sonst eine Betätigung - oder ist Freude am Autofahren etwa verwerflicher, als Freude an anderen Betätigungen? Wer täglich zig km pendeln muß, sieht es natürlich oft anders. Ich mußte das nur 1 Jahr lang in meinem Leben - hatte zwar meine Freude (von Stuttgart auf die Schwäbische Alb, schöne Strecke), aber ich wollte es nicht ein Leben lang machen, zu viel vergeudete Lebenszeit. Es gibt aber genauso Menschen, für die Radfahren eine Qual ist - finde ich auch verständlich aus ihrer Sicht.
Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1618631)
Was wäre, wenn Autofahren keinen Spaß mehr macht, sondern einfach Mittel zum Zweck ist?

Das ist es meistens - aber ein Mittel zum Zweck, das Freude bereitet, ist doch attraktiver, als eines ohne, oder? Nur aus purem Spaß eine Paßstraße hochfahren tue ich auch kaum (habe es früher gelegentlich gemacht, fand ich aber immer schon eine Ressourcenverschwendung). Aber ich fahre immer noch lieber über den Gotthard-Paß als durch den Tunnel, da ist einfach mehr Freude dabei.
Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1618631)
Die Aufmerksamkeit, die für höhere Geschwindigkeit notwendig ist (auch wenn die Strecke vermeintlich frei ist), ermüded mich schneller. Das Aufmerksamkeitslevel, das bei konstantem mittleren Tempo notwendig ist, kann ich viel länger halten. Ich bin zumindest noch nie auf die Idee gekommen, schneller zu fahren, um wach zu bleiben.

Letzteres tue ich auch nicht. Ich merke halt den Unterschied: Herausforderungen, erhöhter Aktivitäts-und Aufmerksamkeitsbedarf fördert meine Konzentration und hält damit "fit" und reaktionsfähig während der Fahrt; und es macht freude, wenn man merkt, daß man gut "funktioniert" (danach merke ich natürlich schon die Anspannung); geringe Anforderungen dämpfen meine Fitness irgendwie, die Reaktionszeiten werden länger, auf plötzliche Anforderungen fallen Reaktionen schwerer (und ich fühle mich nach der gleichen Strecke trotzdem nicht ausgeruhter). Diesen Effekt haben auch schon Studien beobachtet - geringe Abwechslung/Anforderung erhöht das Risiko von Unaufmerksamkeit bei vielen.
Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1618639)
Schonmal die eigene Fahrtauglichkeit infrage gestellt?

Ich merke, wie oben beschrieben, meine jeweilige aktuelle Fahrtüchtigkeit, und passe entsprechend an (häufigere Pausen, Übergabe an Mitfahrer, ...). Freude macht das Fahren nur, wenn ich mich auch ausreichend fit fühle.

Nepumuk 23.08.2021 09:06

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1618579)
Schwarze Schafe gibt es ja überall. Aber dann gleich die totale Überwachung und absolute Reglementierung zu fordern, finde ich sehr abschreckend und ist für mich das Gegenteil einer freien Gesellschaft.

Eine Tempolimit ist aber kein Zeichen für eine überreglementierte oder gar unfreie Gesellschaft, sondern Zeichen für eine Gesellschaft, die verantwortlich mit ihren Ressourcen umgeht und Wert auf gegenseitige Rücksichtnahme legt.

El Stupido 23.08.2021 09:35

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1618655)
Eine Tempolimit ist aber kein Zeichen für eine überreglementierte oder gar unfreie Gesellschaft, sondern Zeichen für eine Gesellschaft, die verantwortlich mit ihren Ressourcen umgeht und Wert auf gegenseitige Rücksichtnahme legt.

Schön auf den Punkt gebracht :Blumen:

petra_g 23.08.2021 10:25

Zitat:

Zitat von Toelpel (Beitrag 1618641)
Auf Landstraßen halte ich ein weitergehendes Tempolimit für unnötig.
Sinnvoller wäre eher die Durchsetzung der bestehende Grenze von 100 km/h bzw. die Herabsetzung an entsprechender Gefahrenstellen, was aber aus meiner Erfahrung heraus, schon oftmals der Fall ist.

Bei den Autobahnen sehe ich das anders und wäre für eine Begrenzung auf 130/120 kmh.

Genau das ist eben auch das verquere an der Diskussion !
Denn ?

Die meisten Unfälle mit Personenschaden passieren innerorts die meisten Verkehrstoten gibt es außerorts auf Kreis- und Landstraßen (ohne Autobahn) zu beklagen.

Somit wäre es gerade außerorts notwendig von 100 km/h runter zu gehen auf 60 km/h. Und in Innenstädten eben auf 30 km/h bzw in Nebenstraßen sogar Schrittgeschwindigkeit.

Gibt so Statistiken über schwere Unfälle: Über 60 km/h meist tödlich, zwischen 30 und 60 km/h schwere Verletzungen, unter 30 km/h nur leichte bis mittelschwere Verletzungen. Also wenn wir jetzt über die Opfer reden sprich Fußgänger und Radfahrer.

Drop 23.08.2021 10:41

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1618655)
Eine Tempolimit ist aber kein Zeichen für eine überreglementierte oder gar unfreie Gesellschaft, sondern Zeichen für eine Gesellschaft, die verantwortlich mit ihren Ressourcen umgeht und Wert auf gegenseitige Rücksichtnahme legt.

:Blumen: besser kann man es nicht sagen!

anlot 23.08.2021 11:09

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1618655)
Eine Tempolimit ist aber kein Zeichen für eine überreglementierte oder gar unfreie Gesellschaft, sondern Zeichen für eine Gesellschaft, die verantwortlich mit ihren Ressourcen umgeht und Wert auf gegenseitige Rücksichtnahme legt.

Du wirfst jetzt einiges durcheinander. Es ging in meiner Antwort nicht um „Tempolimit ja/nein“ sondern um die Maßnahmen, die hier von manchen gewünscht wurden, wie bspw. GPS Überwachung oder das externe Eingreifen in ein Fahrzeug.

Schwarzfahrer 23.08.2021 11:11

Zitat:

Zitat von petra_g (Beitrag 1618673)
Die meisten Unfälle mit Personenschaden passieren innerorts die meisten Verkehrstoten gibt es außerorts auf Kreis- und Landstraßen (ohne Autobahn) zu beklagen.

Stimmt, darum ist sicher dort der größte Hebel, um die Verkehrstoten-Zahl weiter zu senken.
Zitat:

Zitat von petra_g (Beitrag 1618673)
Somit wäre es gerade außerorts notwendig von 100 km/h runter zu gehen auf 60 km/h

Das klingt nach einem einfachen Ansatz, aber ich bin nicht sicher, ob es sehr effektiv ist. Soweit ich weiß, sind Landstraßenunfälle zwei Hauptursachen geschuldet: Überholmanöver, wo es eigentlich nicht geht, und den Bedingungen nicht angepasste Geschwindigkeit.

Ersteres würde sich bei Tempo 60 gefühlt vielleicht sogar verstärken, weil es dann noch mehr ungeduldige Idioten gibt, die irgendwie sich noch vorbeiquetschen wollen, auch wenn sie die Strecke nicht einsehen.

Die nicht angepasste Geschwindigkeit ist teilweise sicher durch Tempo 60 abzufangen - allerdings ist es psychologisch eine sehr große Änderung, was die Akzeptanz begrenzen könnte. (Tatsächlich habe ich bei langen Strecken über Land typischerweise einen Schnitt von 60 km/h als Erfahrungswert über viele Jahre; wieviel der sinken würde, wenn die Spitze gekappt wird, kann ich nicht einschätzen).
Aber alle, die bei Feuchte oder Glätte zu schnell fahren, fange ich erst ein, wenn diese lernen, zu spüren, daß sie sich dem physikalischen Grenzbereich der Beherrschbarkeit nähern. Fahrsicherheitstrainings als Teil der Fahrausbildung, vielleicht sogar regelmäßige Fahrsicherheitstrainigs alle paar Jahre, auf jeden Fall welche für jeden, der mal so einen Unfall verursacht hat, oder beim Kauf eines jeden neuen Autos könnten da auf Dauer viel dazu beitragen, daß mehr Fahrer mit gesunder Selbsteinschätzung und sicherem Gefühl für die Grenzbereiche ihres Fahrzeugs unterwegs sind, und so weniger Unfälle verursachen.

TriVet 23.08.2021 11:41

Meines Wissens und Erachtens ist inzwischen Ablenkung (also in aller Regel Handy) die Hauptursache der Unfälle, da machen die 20km/h Differenz vermutlich nicht so viel aus.
Ob der Radler jetzt mit 80 oder 100 Stundenkilometern abgeräumt wird...:o

Grenzbereiche werden doch inzwischen mit den ganzen Helferlein a la ESC, Spurhalteassistent etc. weiter reduziert, da muss man nicht mehr lernen, ein ausbrechendes Heck einzufangen, zu driften oder dergleichen.

Klimaschutz etc. düerfte mit 80km/h logischerweise besser sein.

Schwarzfahrer 23.08.2021 13:28

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1618694)
Grenzbereiche werden doch inzwischen mit den ganzen Helferlein a la ESC, Spurhalteassistent etc. weiter reduziert, da muss man nicht mehr lernen, ein ausbrechendes Heck einzufangen, zu driften oder dergleichen.

Nach der Meinung des Lehrers beim Fahrsicherheitsprüfung ist das nur bedingt ein Gewinn. Die Assistenzsysteme fangen vieles ab, was ein Fahranfänger in Probleme bringt, was aber ein geübter Fahrer teilweise noch in Griff bekommen kann. Aber auch mit Assistenzsystemen kann das Auto eine "Ausbrechgrenze" erreichen - dann aber oft mit weniger Vorwarnung, was dann besonders geübte Fahrer braucht, um das noch abzufangen. Der Glaube, wegen der Assistenzsysteme "muss man nicht lernen, ein ausbrechendes Heck einzufangen", dürfte schon vielen zum Verhängnis geworden sein. Das Auto in Notsituationen beherrschen zu können ist immer ein Gewinn. Es wird für oft geringere Grenznutzen ein viel höherer Aufwand betrieben.

Was das Thema Handy angeht, dürftest Du auch Recht haben, wobei ich da erwarten würde, daß es besonders im Stadtverkehr eine Rolle spielt, da man ja dort gefühlt "langsam" unterwegs ist. Ich vermute auch, daß die zunehmende Verlegung von Bedienelementen auf ein Touchscreen generell ein Problem sein kann, da ich dann als Fahrer immer hinschauen muß. In meinem Auto kann ich noch Radio, Lüftung, alles haptisch ohne hinzuschauen bedienen, die Tasten kann man alle erfühlen. In Touchscreen-Autos muß ich eigentlich anhalten, wenn ich einen Sender suche oder die Lüftung neu einstellen will (vom Navi bedienen ganz zu schweigen) - tut sicher keiner.

Nepumuk 23.08.2021 13:31

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1618685)
Du wirfst jetzt einiges durcheinander. Es ging in meiner Antwort nicht um „Tempolimit ja/nein“ sondern um die Maßnahmen, die hier von manchen gewünscht wurden, wie bspw. GPS Überwachung oder das externe Eingreifen in ein Fahrzeug.

Nun ja, für viele, wenn vielleicht auch nicht für dich, ist ja schon die Einführung eines Tempolimits das Ende der Freiheit. Das halte ich für ausgemachten Blödsinn.
Dass man ein Tempolimit auch überwachen muss, steht wohl außer Frage und über die Methoden kann man sicher streiten. Ich will auch nicht permanent überwacht werden. Ich denke aber, dass die direkte externe Steuerung bzw. Beeinflussung des Verkehrsflusses früher oder später kommen wird. Der Umweg über den Fahrer ist einfach zu unzuverlässig.

NBer 23.08.2021 13:39

Tempo 60 mag ich mir bei serpentinigen Landschaften vorstellen, bei uns hier im Flachland mit ellenlangen geraden Landstraßen, wäre das nicht nur eine Katastrophe, ich glaube die Gefahr würde sich sogar erhöhen. Ich merke das ja selbst an mir...bei 100 bin ich konzentriert, die Augen schauen nach vorn. Wird in einer Kolonne zb wegen eines langsamen LKW nur noch 70-80 gefahren, fange ich an links und rechts in der Weltgeschichte rumzuschauen oder mich für das Geschehen auf dem Rücksitz zu interessieren.

keko# 23.08.2021 13:56

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1618723)
Nun ja, für viele, wenn vielleicht auch nicht für dich, ist ja schon die Einführung eines Tempolimits das Ende der Freiheit. Das halte ich für ausgemachten Blödsinn.
Dass man ein Tempolimit auch überwachen muss, steht wohl außer Frage und über die Methoden kann man sicher streiten. Ich will auch nicht permanent überwacht werden. Ich denke aber, dass die direkte externe Steuerung bzw. Beeinflussung des Verkehrsflusses früher oder später kommen wird. Der Umweg über den Fahrer ist einfach zu unzuverlässig.

Für mich steht zweifelsfrei fest: Autos werden vermehrt zu vernetzten Robotern und den Menschen in den Hintergrund drängen, auch wenn dies noch viele Jahre dauern wird (allein schon wegen der vielen konventionellen Fahrzeuge, die es noch gibt und gerade gebaut werden). Zukünftige Generationen werden irgendwann ungläubig auf die Zeit zurückblicken, in der ein Mensch 2 Tonnen mit 200km/h alleinverantwortlich über eine Straße heizt. Automaten und Algorithmen werden festlegen, wann und wie der Mensch noch eingreifen darf.

Rälph 23.08.2021 14:08

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1618617)
Aha. Derjenige, der 200 fährt ist also automatisch und selbstverständlich ein Trottel. So viel zum offenen und unvoreingenommenen Miteinander.

Habe über den Begriff nachgedacht. Ich finde ihn, unterm Strich, passend. Wie sollte ich unvoreingenommen gegenüber Personen sein, die mich und meine Familie mutwillig in Gefahr bringen?

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1618631)
Vielleicht liegt der Fehler in dem Glauben, dass Autofahren Spaß machen muss.

Was wäre, wenn Autofahren keinen Spaß mehr macht, sondern einfach Mittel zum Zweck ist?

Guter Punk! Und wenn, dann muss sich der Spaß nicht zwangsläufig aus hohem Tempo oder ausreizen des Fahrzeugs ergeben. Man kann auch gemütlich sehr gut mit Spaß fahren.

Toelpel 23.08.2021 15:17

Zitat:

Zitat von petra_g (Beitrag 1618673)
Genau das ist eben auch das verquere an der Diskussion !
Denn ?

Die meisten Unfälle mit Personenschaden passieren innerorts die meisten Verkehrstoten gibt es außerorts auf Kreis- und Landstraßen (ohne Autobahn) zu beklagen.

Somit wäre es gerade außerorts notwendig von 100 km/h runter zu gehen auf 60 km/h. Und in Innenstädten eben auf 30 km/h bzw in Nebenstraßen sogar Schrittgeschwindigkeit.

Gibt so Statistiken über schwere Unfälle: Über 60 km/h meist tödlich, zwischen 30 und 60 km/h schwere Verletzungen, unter 30 km/h nur leichte bis mittelschwere Verletzungen. Also wenn wir jetzt über die Opfer reden sprich Fußgänger und Radfahrer.

Mir geht es bei der Diskussion um ein Tempolimit nicht um die Reduktion der Anzahl der Toten. Es ist gesellschaftlicher Konsens, dass wir zugunsten der individuellen Mobilität Tote in Kauf nehmen. Was zu viel oder zu wenig ist, muss dann jeder für sich entscheiden.

Schon heute sterben die meisten Menschen im Strassenverkehr nicht deshalb, weil sie sich an die Regeln halten, sondern dies eben nicht tun. Daran ändert auch ein weitergehendes Tempolimit nichts.


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