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sabine-g 18.07.2021 12:24

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1611784)
Dass derjenige Ministerpräsident, der noch bis vor wenigen Monaten Braunkohlearbeitsplätze höher priorisiert hat als Klimaschutz, jetzt lieber von Menschenhilfe als von Struktur redet, muss niemanden wundern...

und sich auch noch freut...

flachy 18.07.2021 12:28

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1611842)
Das sind aktuelle Bilder aus Hallein in Österreich, das ist in der Nähe von Salzburg:

https://mobile.twitter.com/suatguler...83311992590339

Bin eben von der langen Radrunde zurück, musste teilweise improvisieren , da im Landkreis nach dem Regen von gestern diverse Straßen nicht befahrbar sind.
Klar, musste auch unseren Keller gestern bissl freischüppen, aber eigentlich nichts dramatisches.
Ganz anders 15 Kilometer östlich von mir...
Heb eben beim Lokalsender nachgeschaut und dort gibt's bereits Bilder und Videos aus dem Kreis.
https://www.mdr.de/nachrichten/deuts...z-nrw-100.html

TriAlex 18.07.2021 12:43

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1611932)
und sich auch noch freut...


Ich könnte :Kotz: Ich war gestern den ganzen Tag in Ahrweiler, und habe Freunde geholfen. Vor Ort ist noch viel schlimmer als es im Fernsehen rüberkommt, da man die vielen persönlichen Schicksale direkt erlebt. Ganz ehrlich ich habe zwischendurch geweint ...

... und dann dieser Möchtegern-Kanzler der dabei auch noch Spaß hat.

.

Estebban 18.07.2021 13:15

Es ist halt wenig überraschend. Er ist ein Kanzlerkandidat von vor 20 Jahren, also macht er Wahlkampf von vor 20 Jahren. Er denkt sich „Weltklasse, Wasser? Das hat schon Gazprom-Gerd 2002 im Kanzleramt gehalten“…

Körbel 18.07.2021 15:04

Zitat:

Zitat von TriAlex (Beitrag 1611936)
Ich könnte :Kotz:

... und dann dieser Möchtegern-Kanzler der dabei auch noch Spaß hat.

Deshalb Obacht bei der Stimmabgabe.

repoman 18.07.2021 16:14

Daran sieht man, dass die Präsenz in den Katastrophengebieten für ihn Wahlkampf und Pflichtveranstaltung ist. Die Betroffenheit kann man ihm jetzt erst recht nicht abkaufen. :-((

sybenwurz 18.07.2021 22:18

Hier ganz gute Analyse hinsichtlich der Unwetter-Vorgänge:
https://meteoerror.wordpress.com/202...d-klimawandel/

Unser Kollege Crazy schrieb mir folgendes:
(ich denke, er hat nix dagegen, dass ich das poste)
Zitat:

Krass hier.
Haus nicht betroffen (paar Löcher, ist halt alt), alle wohlauf.
Drumrum ist dramatisch.

In der Nacht des Hochwassers hing ich am Kran und habe eine Frau vom Dach gerettet, der ein Auto gegen's Bein geschwommen ist, Gemeinde hat keine Höhenretter.

Die Urft hat normal 3m Breite, in der Nacht hatte sie im Tal reissende 200, 250 Breite, es schwamm alles vorbei, Gastanks, Trecker, halbe Häuser, Autos, Schutt.

Seit zwei Tagen nonstop mit Akkuwerkzeug unterwegs, Küchen auseinanderflexen, Wände aufstemmen, Existenzen in Container tragen.

Es werden immer noch überall Autos mit Leichen gefunden, ebenso beim Auspumpen der Keller. Im Tal fehlen teils mehrere Kilometer Straße.

Wir haben hier Glück, Strom und Telefon geht, Wasser läuft, muss aber abgekocht werden.
Alle Dörfer hinter uns haben gar kein Wasser, Strom etwas besser.

Das Ahrtal ist einfach... weg. Komplett weg.

Das hier ist auch krass, da fielen aber 'nur' 122l/qm in ein paar Stunden.
Vor ner Woche sind wir da aufm Weg zur Watzmannfrau noch vorbeigelaufen:


LidlRacer 18.07.2021 22:24

Zitat:

Zitat von repoman (Beitrag 1612015)
Daran sieht man, dass die Präsenz in den Katastrophengebieten für ihn Wahlkampf und Pflichtveranstaltung ist. Die Betroffenheit kann man ihm jetzt erst recht nicht abkaufen. :-((

Hier versucht er's mit Betroffenheit:
Ansprache des Ministerpräsidenten Armin Laschet

Wer sich das anhören will, sollte gleichzeitig dies im Blick behalten:
Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1611932)
und sich auch noch freut...

#UNWÄHLBAR

JENS-KLEVE 18.07.2021 22:53

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1612091)
:


#UNWÄHLBAR

Es geht hier eigentlich ums Hochwasser und nicht darum, dass man uns vorschreibt, wen wir wählen dürfen und wen nicht.

Steinmeier hat wohl beim gleichen Auftritt auch zwischenzeitlich gelacht, wurde aber nicht so geschickt in Szene gesetzt. Also SPD unwählbar, CDU unwählbahr, AFD und Linke sowieso, FDP wahrscheinlich auch. Also müssen alle Triathleten Grün wählen?

Ich wahr heute an der Maas Radfahren. Höchster Wasserstand seit 100 Jahren, alle Hochwasser Schutzmaßnahmen funktionieren wie sie sollen. Alle Hilfskräfte entspannt. Die Investitionen haben sich bezahlt gemacht.
Die Lehre für mich: jeder Bach braucht eine Risikobewertung und gegebenenfalls ein Hochwasser Konzept.

LidlRacer 18.07.2021 23:01

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1612100)
Es geht hier eigentlich ums Hochwasser und nicht darum, dass man uns vorschreibt, wen wir wählen dürfen und wen nicht.

Steinmeier hat wohl beim gleichen Auftritt auch zwischenzeitlich gelacht, wurde aber nicht so geschickt in Szene gesetzt. Also SPD unwählbar, CDU unwählbahr, AFD und Linke sowieso, FDP wahrscheinlich auch. Also müssen alle Triathleten Grün wählen?

Ich wahr heute an der Maas Radfahren. Höchster Wasserstand seit 100 Jahren, alle Hochwasser Schutzmaßnahmen funktionieren wie sie sollen. Alle Hilfskräfte entspannt. Die Investitionen haben sich bezahlt gemacht.
Die Lehre für mich: jeder Bach braucht eine Risikobewertung und gegebenenfalls ein Hochwasser Konzept.

Du könntest evtl. in Erwägung ziehen, dass es einen Unterschied zwischen meiner Meinungsäußerung und "vorschreiben" gibt.
Sorry, hätte besser in den Wahl-Thread gepasst, schien aber auch hier als Antwort nicht ganz verkehrt.

Ich habe heute im TV gehört, einer der am härtesten betroffenen Orte hätte ein modernes Hochwasserschutzkonzept o.ä. gehabt. Ich glaube Schuld, müsste aber mal genauer recherchieren ...

dr_big 18.07.2021 23:04

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1612100)
Die Lehre für mich: jeder Bach braucht eine Risikobewertung und gegebenenfalls ein Hochwasser Konzept.

eine Bürgermeisterin eines zerstörten Dorfes (ich weiss nicht mehr welches) sagte in einem Video, dass sie vor einigen Jahren ein Jahrhunderthochwasser mit 3,90m hatten. Jetzt war das Wasser 10m hoch. Da helfen keine Berechnungen von Jahrhundertereignissen und dazugehörige Schutzmassnahmen, wenn das Wasser urplötzlich 3x so hoch anrollt. Sei froh, dass es an der Maas gutgegangen ist, andere Orte hatten weniger Glück.

JENS-KLEVE 18.07.2021 23:07

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1612106)
eine Bürgermeisterin eines zerstörten Dorfes (ich weiss nicht mehr welches) sagte in einem Video, dass sie vor einigen Jahren ein Jahrhunderthochwasser mit 3,90m hatten. Jetzt war das Wasser 10m hoch. Da helfen keine Berechnungen von Jahrhundertereignissen und dazugehörige Schutzmassnahmen, wenn das Wasser urplötzlich 3x so hoch anrollt. Sei froh, dass es an der Maas gutgegangen ist, andere Orte hatten weniger Glück.

Da dürftest du Recht haben. Beim Rhein hatten wir in den 90ern das gleiche Problem in Holland. Die Holländer hatten alles ihrer Zeit voraus, brachte aber wenig, wenn am Oberrhein alles falsch läuft. Man muss also schon alles vernetzen, sonst bringt das vorbildlichste Dorf nichts.

qbz 19.07.2021 08:25

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1612106)
eine Bürgermeisterin eines zerstörten Dorfes (ich weiss nicht mehr welches) sagte in einem Video, dass sie vor einigen Jahren ein Jahrhunderthochwasser mit 3,90m hatten. Jetzt war das Wasser 10m hoch. Da helfen keine Berechnungen von Jahrhundertereignissen und dazugehörige Schutzmassnahmen, wenn das Wasser urplötzlich 3x so hoch anrollt. Sei froh, dass es an der Maas gutgegangen ist, andere Orte hatten weniger Glück.

Das ist die Bürgermeisterin aus Altenahr, die durch das verwüstete Dorf führte:

Die Bürgermeisterin der von der Flutkatastrophe besonders hart getroffenen Verbandsgemeinde Altenahr, Cornelia Weigand, sieht die Existenz ihrer Gemeinde in Teilen gefährdet. »Es sieht so aus, als ob die Infrastruktur so stark zerstört ist, dass es in einigen Orten vielleicht über Wochen oder sogar Monate kein Trinkwasser geben wird«, sagte sie. Es sei daher sehr wichtig, »eine Notwasserversorgung gegebenenfalls auch über Monate gewährleisten zu können«.

Gleiches gelte für eine Notstromversorgung. Wann es in Altenahr wieder Normalität gebe, sei für sie nicht absehbar. »Es ist klar, dass unsere Gemeinden anschließend anders aussehen werden, weil viele der Gebäude, die prägend waren, die dort über 50, 100 oder 150 Jahre gestanden haben, abgerissen werden müssen.« Sie hoffe, dass es eine Zukunft für ihre Gemeinde gebe. »Wer zieht da wieder hin, wo ein Jahrhunderthochwasser um den Faktor drei überstiegen wird. Das ist nicht berechenbar, das ist nicht planbar.«
https://www.spiegel.de/panorama/gese...8-035c0dfaecc3

dr_big 19.07.2021 08:39

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1612132)
Das ist die Bürgermeisterin aus Altenahr, die durch das verwüstete Dorf führte:

Danke, genau das meinte ich. Hochwasserschutz wird allgmein auf HW100 ausgerichtet, wenn eines Tages eine 3x so hohe Welle kommt, dann hilft das alles nichts. Das ist wie an der Küste, wo man sich an den heftigsten Springfluten orientiert. Kommt dann ein Tsunami hilft der beste Deich nichts.

qbz 19.07.2021 09:57

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1612133)
Danke, genau das meinte ich. Hochwasserschutz wird allgmein auf HW100 ausgerichtet, wenn eines Tages eine 3x so hohe Welle kommt, dann hilft das alles nichts. ...

Stammen die HW100-Ereignisse aus der Vergangenheit - in Altenahr aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts -, scheint mir das angesichts der Folgen der Erderwärmung und der zu erwartenden häufiger auftretenden Starkregensereignissen halt nicht mehr als Planungsgrundlage für Bebauungs- und Siedlungspläne auszureichen.

merz 19.07.2021 09:58

britische Hydrologin wundert sich warum präzise Warndaten aus dem europäischen Flutwarnsystem nicht zu entsprechenden Maßnahmen in Deutschland geführt haben:

https://www.tagesspiegel.de/politik/.../27433034.html

https://www.zdf.de/nachrichten/panor...ml#xtor=CS5-62

https://en.wikipedia.org/wiki/Europe...areness_System

m.

MattF 19.07.2021 10:19

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1612151)
Stammen die HW100-Ereignisse aus der Vergangenheit - in Altenahr aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts -, scheint mir das angesichts der Folgen der Erderwärmung und der zu erwartenden häufiger auftretenden Starkregensereignissen halt nicht mehr als Planungsgrundlage für Bebauungs- und Siedlungspläne auszureichen.

Eine Korrekte Bewertung würde wohl jetzt auch dazu führen, dass man viele Dörfer aufgeben muss. Prophylaktisch.

Glaubt jemand, dass man das durchsetzen kann?

Wenn Altenahr monatelang quasie unbewohnbar ist, wer soll da wieder hinbauen? Im Grunde müsste man auch diese Siedlung eigentlich aufgeben. So hart das klingt.

Adept 19.07.2021 10:47

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1611932)
und sich auch noch freut...

Findet ihr das nicht zu billige Polemik? Oder hat er wirklich darüber gelacht, dass Menschen in der Flutkatastrophe gestorben sind?

Denn grundsätzlich hat ein Mensch auch das Recht, mal über einen Witz zu lachen, auch wenn in der Welt viel Schlimmes passiert. Es ist doch viel wichtiger, ob er bei solchen Katastrophen die richtigen Massnahmen trifft. Darüber kann man ja diskutieren.

Ich weiss, die meisten hier sind Grüne-Wähler, aber ein bisschen mehr Substanz hätte ich von euch schon erwartet, um Baerbock ins gute Licht zu rücken. :Blumen:

repoman 19.07.2021 10:59

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1612162)
Findet ihr das nicht zu billige Polemik? Oder hat er wirklich darüber gelacht, dass Menschen in der Flutkatastrophe gestorben sind?

Denn grundsätzlich hat ein Mensch auch das Recht, mal über einen Witz zu lachen, auch wenn in der Welt viel Schlimmes passiert......:

Da frage ich mich, wie tickt jemand, der in dieser Situation am Ort einer unfassbaren Katastrophe mit zahlreichen Todespfer und menschlichen Tragödien Witze macht:Nee: oder als Zuhörer darüber lacht.:-((

Mir wäre ganz sicher nicht nach Späßen zumute. Ich schließe daraus, dass ihm persönlich das ziemlich am Axxxx vorbeigeht.

El Stupido 19.07.2021 11:02

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1612162)
Findet ihr das nicht zu billige Polemik? (...)

Laschet steht in einer Personengruppe in ziemlich direkter Linie hinter dem Bundespräsidenten. Der ist gerade vor einer oder mehreren Kameras eine Rede am halten. Das er da selbst höchstwahrscheinlich im Hntergrund zu sehen sein wird sollte ihm vielleicht mal in den Sinn gekommen sein.

Merkel, Dreyer, Söder etc. wäre das ganz sicher nicht passiert.
Man stelle sich aber mal vor, was los gewesen wäre wenn die Situation 1:1 Baerbock passiert wäre.

Es ist mir ziemlich egal, worüber er gelacht hat. Ort, Anlass, Situation, langjährige Erfahrung auf dem politischen Parkett und seine Rolle als Landesvater verbieten ihm solche (verharmlosed ausgedrückte) "Ausrutscher".

keko# 19.07.2021 11:06

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1611801)
Bürgermeisterin von Althenahr - zwischen Haltung und Schock - führt durch die Reste ihrer Stadt
(Und das ist nur eine von vielen Städten, Dörfern, Siedlungen)

https://youtu.be/MddDfKN19HQ

(Phoenix)
m.

Unglaublich!

Hätte nicht gedacht, dass so etwas in DE passieren würde.
Mein Beileid den Angehörigen der Opfer und diesen viel Kraft für den Wiederaufbau.

aequitas 19.07.2021 11:30

Zitat:

Zitat von repoman (Beitrag 1612165)
Da frage ich mich, wie tickt jemand, der in dieser Situation am Ort einer unfassbaren Katastrophe mit zahlreichen Todespfer und menschlichen Tragödien Witze macht:Nee: oder als Zuhörer darüber lacht.:-((

Ich habe lange in einer KZ-Gedenkstätte gearbeitet, die genau das nicht wollte. Es sollte ein normaler Ort sein, an dem auch gelacht werden durfte. Selbstverständlich gab es dabei auch Grenzen und bei Seminaren mit Schulklassen wurde dann auch durchaus mal darauf hingewiesen, dass etwas unangebracht sei. Seine Menschlichkeit sollte man sich dennoch bewahren - Humor und Trauer gehören dazu.

Damit will ich nicht Laschets Verhalten verteidigen, denn als Kanzlerkandidat sollte er in einer solchen Situation entweder dem Bundespräsidenten zuhören oder zumindest keine Witzchen machen. Hier dürfen durchaus zweierlei Maß angelegt werden.

aequitas 19.07.2021 11:33

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1612156)
Wenn Altenahr monatelang quasie unbewohnbar ist, wer soll da wieder hinbauen? Im Grunde müsste man auch diese Siedlung eigentlich aufgeben. So hart das klingt.

Das ist durchaus eine wichtige und nicht einfach zu lösende Frage. Auch hinsichtlich der Notfall-Fonds oä. Bauland ist in solchen Gebieten sicher günstiger und wenn dazu auch noch bei einer ggf. zu erwartenden Katastrophe ein Fond greift, dann werden hier ggf. falsche Anreize gesetzt.

Das ist keine schwarz-weiß Aussage, sondern solche Überlegungen müssen zukünftig zwangsläufig diskutiert werden, wenn es darum geht Siedlungen zu planen und abzusichern.

HerrMan 19.07.2021 11:42

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1612175)
Ich habe lange in einer KZ-Gedenkstätte gearbeitet, die genau das nicht wollte. Es sollte ein normaler Ort sein, an dem auch gelacht werden durfte.

Danke für die Info, für mich überraschend.

Ich muss da an Beerdigungen denken. Da kann es auch kurz nachdem alles vorbei ist, trotz tiefer Trauer, zu dieser befreienden ausgelassenen Stimmung kommen.

Ob das einem Spitzen-Politiker vor laufenden Kameras passieren darf ist wohl die einzige Frage.

sybenwurz 19.07.2021 11:49

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1612162)
Findet ihr das nicht zu billige Polemik? Oder hat er wirklich darüber gelacht, dass Menschen in der Flutkatastrophe gestorben sind?

Darum gehts überhaupt nicht.
Es ist mehr sein absolut unqualifiziertes Auftreten.
Das Lachen ist nur ein Tropfen, der dem Fass den Boden ins Gesicht schlägt.

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1612166)
Merkel, Dreyer, Söder etc. wäre das ganz sicher nicht passiert.

IST das nicht passiert...;)

Helios 19.07.2021 12:39

Mich wundert, dass er als streng katholischer Jurist überhaupt fähig ist zu lachen - oder hat er nur mit der Dame, die am anderen Ende der Runde stand, zugeflötet???

Steinmeier wurde auch beim Lachen gefilmt und zwar als Laschet sprach (ohne zu grinsen, oder zu lachen oder anderswie Freude zu zeigen).

Als Katholik geht er Beichten - das wars dann.
Die Atheisten hier machen wieder ein Faß auf...

Stefan 19.07.2021 12:44

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1612183)
Es ist mehr sein absolut unqualifiziertes Auftreten.
Das Lachen ist nur ein Tropfen, der dem Fass den Boden ins Gesicht schlägt.

Ich finde es nett von ihm, dass er sich solche Geschichten vor der Wahl leistet.

LidlRacer 19.07.2021 13:40

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1612194)
Steinmeier wurde auch beim Lachen gefilmt und zwar als Laschet sprach (ohne zu grinsen, oder zu lachen oder anderswie Freude zu zeigen).

Check - das Video dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=y_ktg6nhtng

Das scheint mir eine andere Qualität zu haben als bei Laschet. Während es bei letzterem nach Witzeerzählen aussieht, macht Steinmeier den Eindruck, als habe er (und noch viel mehr die Dame neben ihm) Freude an einem Kind oder vielleicht Hund, das/der etwas lustiges tut o.ä.
Details sind mir aber nicht bekannt.

El Stupido 19.07.2021 13:56

Wurde das Bild der beiden BILD "Journalist*innen" in Wathosen schon geteilt?

https://pbs.twimg.com/media/E6pu3zfW...pg&name=medium

Indirekt verbreite ich es ja jetzt selbst. Aber wer zur Hölle klickt da drauf, um im Video zu sehen, was die beiden zu sagen haben?

Hafu 19.07.2021 14:02

Laschet (bzw. genauer das Foto des feixenden Kanzlerkandidaten) haben es sogar zu internationaler Berühmtheit geschafft.

The guardian

Bloomberg.com

Bilder sind oft weitaus wirkmächtiger als jede noch so gut gehaltene Rede (ohne dass ich damit andeuten wollte, dass Laschet in der Lage wäre eine gute Rede zu halten).

Gut möglich dass Laschet am Samstag seinen Steinbrück-Moment kreiert hat, über den Analysten noch Jahre nach der Bundestagswahl in Analysen referieren.


El Stupido 19.07.2021 14:20

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1612214)
Laschet (bzw. genauer das Foto des feixenden Kanzlerkandidaten) haben es sogar zu internationaler Berühmtheit geschafft.

(...)

Auch wenn es eher in den Bundestagswahl-Thread passt:
Ich denke trotzdem, dass dies Laschet nicht weiter gefährlich wird so lange innerparteilich Ruhe ist. Und kurz nach der Katastrophe und inmitten der lange anhaltenden Arbeiten zur Wiederherstellung wird Söder wohl kaum innerparteilich die Revolution anzetteln und Laschet ablösen wollen als Kanzlerkandidat.
Ein paar nette, inszenierte Bilder von Scheckübergaben Laschets an Flutopfer und das Lachen rückt wieder in den Hintergrund.

LidlRacer 19.07.2021 16:11

Anscheinend haben wir ein größeres Problem, aus vorhandenen Warnungen die richtigen Reaktionen abzuleiten:

Britische Forscherin beklagt folgenlose Warnungen
Vier Tage im Voraus sahen die Experten das Unheil kommen: Eine britische Hydrologin moniert, dass die Prognosen eines europäischen Warnsystems für Hochwasser offenbar vielerorts nicht beachtet wurden.


PS: Eben war der Artikel noch frei!
Gibt's das öfter beim Spiegel, dass Artikel kurzzeitig frei sind und dann nicht mehr?

goetzi 19.07.2021 16:25

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1612181)
Ich muss da an Beerdigungen denken. Da kann es auch kurz nachdem alles vorbei ist, trotz tiefer Trauer, zu dieser befreienden ausgelassenen Stimmung kommen.

Beim Leichenschmaus ist das duchaus normal, aber am Grab währen der Pfarrer predigt hat man verdammt nochmal NICHT zu lachen. Das begreifen sogar die Kinder.

TriVet 19.07.2021 17:33

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1612233)
Anscheinend haben wir ein größeres Problem, aus vorhandenen Warnungen die richtigen Reaktionen abzuleiten:

Britische Forscherin beklagt folgenlose Warnungen
Vier Tage im Voraus sahen die Experten das Unheil kommen: Eine britische Hydrologin moniert, dass die Prognosen eines europäischen Warnsystems für Hochwasser offenbar vielerorts nicht beachtet wurden.


PS: Eben war der Artikel noch frei!
Gibt's das öfter beim Spiegel, dass Artikel kurzzeitig frei sind und dann nicht mehr?

Vermute der Inhalt ähnlich wie hier:
https://www.tagesspiegel.de/politik/...b-global-de-DE

Wenn das stimmt, hat Laschet noch ein größeres Problem als sowieso schon....

TTTom 19.07.2021 18:08

Bevölkerungsschutz ist Sache des Innenministeriums des jeweiligen Landes.
Sollten diese Berichte über die Vorwarnungen stimmen, können Laschet und der Innenminster einpacken.
Bei der Größe des Unglücks, dem Verlust von Menschenleben und Ausmaß der Schäden würde ich einen Untersuchungsausschuss erwarten.

Den Verantwortlichen in RLP wird es aber kaum besser gehen.

JENS-KLEVE 19.07.2021 18:28

Es haben zu wenig Leute die Nina App. Analoge Sirenen sind teilweise nicht mehr vorhanden. Die Bevölkerung kann mit abstrakten Zahlen wenig anfangen. 50Grad kann sich jeder vorstellen. Aber ein lila Fleck mit einer 200 klingt nicht lebensbedrohlich. Auch die Formulierungen heftiges Unwetter mit extremen Niederschlägen klingen zu alltäglich.

sybenwurz 19.07.2021 20:22

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1612251)
Es haben zu wenig Leute die Nina App.

Ich hab analog KATWARN, dort neben meinem jeweils aktuellen Standort zwei Orte markiert, für die ich gewarnt werde.
Da ist im Vierteljahr ca. zwoma von Extremregenfällen die Rede in Warnungen.
Natürlich können die lokal deutlich enger begrenzt sein als das Gebiet, für das gewarnt wird, letztlich ist aber nirgendwo und nach keiner Warnung ne derartige Katastrophe passiert.
Ich bezweifle zudem, dass jemand bei der heutigen Berieselung von allen Seiten ner Warnung per App die richtige Bedeutung beimisst.
Da muss schon mehr passieren, wenn sich derartige Szenarien wie in der Eifel abzeichnen.
Radio, Lautsprecherdurchsagen, Sirenen (mir wäre neu, dass es die nicht mehr in jedem Ort in Deutschland gibt) usw., dann kommen einem natürlich die ewig Besserwissenden in die Quere, die nen weiteren Versuch der Regierung/Verwaltung vermuten, sie nach der Chipimpfung zu enteignen, entmündigen oder was weiss ich sonst noch...
Oder erklär mal so ner Geistesgranate in Ruhe, dass ne dreifache Jahrhundertflutkatastrophe im Anmarsch ist oder einem dieser durchgeknallten Prepper, dasser nur in die Berge soll, wenn er Lust hat, mitsamt dem Hang und allem was draufsteht, runter- und weggespült zu werden.
Also, ganz so easy, App aufs Händi und alles wird gut, stelle ich mir das nu auch nedd vor.

LidlRacer 19.07.2021 20:28

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1612264)
Sirenen (mir wäre neu, dass es die nicht mehr in jedem Ort in Deutschland gibt)

Das ist regional sehr unterschiedlich:
https://de.wikipedia.org/wiki/Zivils..._Sirenenn etz

"In anderen Kreisen und Städten wurden wiederum alle Sirenen abgebaut. Meist erfolgte der Rückbau oder die Stilllegung des jeweiligen Netzes schon in den 1990er Jahren. Es sind jedoch auch jüngere Beispiele bekannt; so erfolgte der Abbau des stationären Sirenennetzes in Braunschweig um das Jahr 2010."

merz 19.07.2021 21:28

Gespannt wie sich diese Sache entwickelt: Innenministerium NRW sagt, es habe die DWD Warnungen an alle Kreise und kreisfreien Städte weitergeleitet, konkrete Aktionen müssten vor Ort entschieden werden.

https://www.sueddeutsche.de/dpa/dpa-...0719-99-436599 (Erste Meldungen dazu waren Reuters auf Basis Bild (ja, das machen sie), hier DPA direkt)

NINA hatte wohl über 90 Warnungen im zweite Teil der letzten Woche, ich habe aber noch keine Liste gesehen, was wann genau gewarnt wurde.


m.

TriAlex 19.07.2021 23:35

Ich wohne in Leverkusen, und hier sind auch einige Ortschaften abgesoffen, Wupper, Dhünn und andere Bäche haben den bekannten Verlauf genommen. Bei mir stand das Wasser kurz vor der Tür.

Ich habe die NINA App seit Anbeginn, und KEINE Warnung für meine Region erhalten.....

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1612251)
Es haben zu wenig Leute die Nina App. Analoge Sirenen sind teilweise nicht mehr vorhanden. Die Bevölkerung kann mit abstrakten Zahlen wenig anfangen. 50Grad kann sich jeder vorstellen. Aber ein lila Fleck mit einer 200 klingt nicht lebensbedrohlich. Auch die Formulierungen heftiges Unwetter mit extremen Niederschlägen klingen zu alltäglich.



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