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qbz 19.01.2022 12:18

Hier mal statt der politisch-psychiatrischen Ferndiagnose des russischen Präsidenten ein Bericht eines langjährigen Korrespondenten (Ulrich Heyden) in Moskau über die politische Stimmungslage in Russland:
Reich des Bösen. Russland. Die Dämonisierung der Großmacht im Osten ist so weit fortgeschritten, dass in Moskau von einer „Vorkriegszeit“ gesprochen wird. Die Situation in der Ukraine ist lange nicht so einseitig, wie westliche Medien sie darstellen

sabine-g 19.01.2022 12:30

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1642174)
Beileid. Meinst, irgendein erwachsener Politiker auf der Welt nimmt die Dame mit Ihrer "Lebenslauf-Erfolgsvorgeschichte" ernst? Ich glaube das nicht.

Und warum sie wohl so wackelig auf ihren "highest heels" rumkippelt, auf flachen Sohlen wäre sie sicher standsicherer. Aber gut, macht sie etwas "höher".
"Größe" erreicht sie damit aber auch nicht...
NmpM
T.

Finde dein Geschreibsel sehr beleidigend.

qbz 19.01.2022 12:32

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1642321)
......
Mich würde es sehr wundern, wenn Baerbock angesichts der soviel größeren Herausforderungen in Osteuropa mehr als wenige Minuten Zeit gefunden hat, sich mit dem aktuellen Randthema Irak-Engagement der Bundeswehr bzw. Luftüberwachung in Syrien zu beschäftigen. Man braucht sich nur mal ansehen, wo überall sie in den letzten vier Wochen hingereist ist und wen sie so getroffen und gesprochen hat.
.....

Ist doch egal, wer die Rede geschrieben hat, es bleibt der Widerspruch zwischen der (ihrer) vorhergehenden Kritik am Syrien-Irak-Mandat aus Völkerrechtssicht und der jetzigen halt vorgelesenen Rechtfertigung des Mandats.

Ich erinnere mich noch gerne an Christian Ströbele als für mich vorbildhafter Abgeordneter. Er war der einzige Grüne im Parlament, der trotz der Regierungsbeteiligung der Grünen seine kritischen Ansichten zu solchen Bundeswehreinsätzen bei den Abstimmungen konsequent zum Ausdruck brachte. Das honorierten seine Wähler, indem er jedes Mal deutlich mit den Erststimmen gewählt wurde. Selbst ich hätte ihn deswegen gewählt, wenn ich (als seit > 50 Jahren in DE niedergelassener Schweizer) wählen dürfte (haben die Grünen mal gefordert.). Er übernahm auch kein Regierungsmandat. Stattdessen arbeitete er intensiv in Untersuchungsausschüssen zur Kontrolle von BND und Geheimdiensten.

Ps. Annalena Baerbock hat sich übrigens in der Vergangenheit häufiger mit der Lage in Syrien / Irak und dem Bundeswehr Einsatz dort befasst und regelmässig dazu Stellungnahmen publiziert. Das Thema ist für sie keineswegs neu!
Das ist z.B. ihre persönliche, umfangreiche Erklärung zur Ablehnung des Mandats.

LidlRacer 19.01.2022 12:42

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1642323)
Hier mal statt der politisch-psychiatrischen Ferndiagnose des russischen Präsidenten ein Bericht eines langjährigen Korrespondenten (Ulrich Heyden) in Moskau über die politische Stimmungslage in Russland:
Reich des Bösen. Russland Die Dämonisierung der Großmacht im Osten ist so weit fortgeschritten, dass in Moskau von einer „Vorkriegszeit“ gesprochen wird. Die Situation in der Ukraine ist lange nicht so einseitig, wie westliche Medien sie darstellen

Ohne das gelesen zu haben, lässt mich seine Arbeit für Telepolis, Nachdenkseiten, Russia Today und Rubikon nicht mal ansatzweise eine neutrale Sicht auf Russland erwarten.

MattF 19.01.2022 12:54

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1642327)

Ich erinnere mich noch gerne an Christian Ströbele als für mich vorbildhafter Abgeordneter. Er war der einzige Grüne im Parlament,


Er war Parlamentarier und nicht Minister bzw. in der Regierung.

Er hatte ein klare Haltung das ist richtig aber vielleicht war er deswegen aus eigenen Antrieb oder fremdbestimmt halt nicht in der Regierung.

Was man den Grünen natürlich vorwerfen kann, wie mittlerweile jeder Partei im Bundestag ist, dass man in die Regierung will, egal was kommt und da man mit 3 Parteien eh maximale Kompromisse eingehen muss, ist die Frage der Haltung vorher völlig irrelevant geworden.

Das meine ich jetzt gar nicht wertend, es ist die Realität.

Dazu kommt deutsche Aussenpolitk war schon immer 120 % Kontinuität. Wenn ich Aussenminister werden weiß ich, dass ich meine alten Meinung aufgeben muss, s. Joschka und ich eigentlich nur das Amt des Amts Willens ausführe :Cheese:

Das ist im übrigen nicht neu, vielleicht kennt der eine oder andere noch die englische Serie Yes Minister. :Lachen2:

qbz 19.01.2022 13:07

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1642329)
Ohne das gelesen zu haben, lässt mich seine Arbeit für Telepolis, Nachdenkseiten, Russia Today und Rubikon nicht mal ansatzweise eine neutrale Sicht auf Russland erwarten.

dann glaube ruhig weiter daran, dass FAZ, NZZ, Welt etc. neutrale Berichte schreiben. Meinst Du, der von Hafu zitierte RND-Artikel wäre neutral, klare Meinungsbildung -beeinflussung.

Ich bin in der Zeit des Vietnamkrieges aufgewachsen und habe damals politisch gelernt, mich eben nicht auf diese Zeitungen und ihre Nachrichtenagenturen als einzige Quelle zu verlassen, weil sie Unwahrheiten über den Krieg und den Verlauf verbreiteten, mit einer Dominotheorie ihre imperialistische, kolonialistische Aggression in Südostasien rechtfertigten und den "Gegner", "Feind" (Viet Cong) als primitve Menschen und Schlächter darstellten, sondern gerade und vor allem in Konfliktsituationen Berichte von beiden Seiten zur Kenntnis zu nehmen, um mir ein eigenes Bild zu machen. Das halte ich auch heute so.
Reich des Bösen. Russland. Die Dämonisierung der Großmacht im Osten ist so weit fortgeschritten, dass in Moskau von einer „Vorkriegszeit“ gesprochen wird. Die Situation in der Ukraine ist lange nicht so einseitig, wie westliche Medien sie darstellen. Erschienen im Freitag, Verleger und Herausgeber Jakob Augstein.

Hafu 19.01.2022 13:13

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1642323)
Hier mal statt der politisch-psychiatrischen Ferndiagnose ...

Du hältst den verlinkten Bericht des Redaktionsnetzwerk Deutschland, den du möglicherweise gelesen hast und in dem viele (vermeintlichen) Russlandexperten/ Russlandkenner zu Wort kommen für einseitig oder verkehrt?

Ich konnte dem RND-Text ehrlich gesagt kein Fazit und erst recht keine Beurteilung entnehmen (außer natürlich dem nachvollziehbaren Gefühl, dass die mögliche Vorbereitung eines Angriffskriegs gegen einen Nachbarstaat ziemlich beunruhigend ist).

Wie aus dem RND-Text ziemlich gut hervorgeht, kommt seit einigen Jahren niemand mehr, der Putin nicht bedingungslos und kritiklos ergeben ist, an Putin wirklich heran und von solchen Stiefelleckern sind ja auch keine hilfreichen und verwertbaren informationen über Putin zu erwarten.
Der von dir verlinkte Ulrich Heyden lebt zwar in Moskau, hat aber laut Wikipedia auch keinerlei Berührungspunkte zu Putin und war darüberhinaus seit 2016 nicht mehr in der Ukraine, da er ein Einreiseverbot für dieses Land hat.
Alle halbwegs seriösen Medien für die Heyden früher gearbeitet hat, selbst das durchaus nicht als russlandfeindlich bekannte "Neues Deutschland" haben seit Jahren die Zusammenarbeit mit Heyden eingestellt.

Zusammen mit den schon von Lidlracer geposteten Infos scheint mir Heyden sowas wie der Stefan Homburg des russischen Politjournalismus zu sein. Ein ehemals angesehener Experte auf seinem Gebiet, der über die Jahre komplett in wirre Thesen und Statements abgeglitten ist und mit dem ernstzunehmende Medien nicht mehr zusammenarbeiten wollen.

Hafu 19.01.2022 13:23

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1642338)
dann glaube ruhig weiter daran, dass FAZ, NZZ, Welt etc. neutrale Berichte schreiben. ...

Zählt zu etc. deiner Meinung nach auch "Neues Deutschland", "TAZ", "der Spiegel" und die "Süddeutsche"?

Wir leben in einer pluralistischen Gesellschaft. Ich erwarte von keiner Zeitung, keinem Newsportal, dass sie komplett neutrale Berichte verfassen. Meines Wissens nach wird aber auch keines der von dir und von mir genannten Medien unmittelbar von Regierungskreisen finanziert und kontrolliert.
Deshalb glaube ich, dass diese Medien, so unterschiedlich sie sind, in ihrer Gesamtheit geeignet sind, sinnvoll zur Meinungsbildung beizutragen.

Von einem Medium wie Russia Today, das unmittelbar von Regierungskreisen eines nicht-demokratisch legitimierten Staates finanziert wird, erwarte ich das nicht.

qbz 19.01.2022 13:38

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1642341)
Zählt zu etc. deiner Meinung nach auch "Neues Deutschland", "TAZ", "der Spiegel" und die "Süddeutsche"?

Ja.

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1642341)
Von einem Medium wie Russia Today, das unmittelbar von Regierungskreisen eines nicht-demokratisch legitimierten Staates finanziert wird, erwarte ich das nicht.

Ich könnte namhafte Publizisten aufzählen, welche in der Vergangenheit auch bei Russia Today Artikel geschrieben oder Interviews gegeben haben und deren Bücher sehr lohnenswert und informativ sind. Z.B. der verstorbene Peter Scholl-Latour. Deshalb halte ich nichts davon, Journalisten auf eine Auschlussliste zu setzen, nur weil sie bei RT mal publiziert oder Interviews gegeben haben wie Lidlracer das versuchte.

Koschier_Marco 19.01.2022 13:42

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1642341)
Zählt zu etc. deiner Meinung nach auch "Neues Deutschland", "TAZ", "der Spiegel" und die "Süddeutsche"?

Wir leben in einer pluralistischen Gesellschaft. Ich erwarte von keiner Zeitung, keinem Newsportal, dass sie komplett neutrale Berichte verfassen. Meines Wissens nach wird aber auch keines der von dir und von mir genannten Medien unmittelbar von Regierungskreisen finanziert und kontrolliert.
Deshalb glaube ich, dass diese Medien, so unterschiedlich sie sind, in ihrer Gesamtheit geeignet sind, sinnvoll zur Meinungsbildung beizutragen.

Von einem Medium wie Russia Today, das unmittelbar von Regierungskreisen eines nicht-demokratisch legitimierten Staates finanziert wird, erwarte ich das nicht.

Da gabs ja in 2014 den Skandal mit der ZDF Anstalt als die die Eigentümer der Medien in Deutschland auf einer Tafel aufgemalt haben, mit den ganzen transatlantischen Verbindungen der Journalisten und der Eigentümer da wurde ja gerichtlich dagegen vorgegangen https://www.youtube.com/watch?v=hnH10TfhkOQ ab min 37

Hafu 19.01.2022 15:08

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 1642344)
Da gabs ja in 2014 den Skandal mit der ZDF Anstalt als die die Eigentümer der Medien in Deutschland auf einer Tafel aufgemalt haben, mit den ganzen transatlantischen Verbindungen der Journalisten und der Eigentümer da wurde ja gerichtlich dagegen vorgegangen https://www.youtube.com/watch?v=hnH10TfhkOQ ab min 37

... und dass ein Satire-Magazin des ÖRR über Wochen recherchieren und veröffentlichen darf, welche möglichen Verbindungen es zwischen Verlegern und publizistischer Ausrichtung diverser Medien gibt, ist doch ein erstklassiges Beispiel wie gut Meinungspluralismus (zu dem die gegenseitige Kontrolle der Medien durch Kritik, Recherche und Information gehört) in Deutschland und anderen westlichen Ländern funktioniert.

Obwohl das Video einigen der darin angesprochenen bzw. angeprangerten Medien-Verlegern nicht passt und diese sogar z.T. gerichtlich dagegen vorgegangen sind, kann man die Sendung bei YT weiter abrufen und sich seine eigene Meinung bilden. Die verantwortlichen Redakteure der Sendung arbeiten weiterhin bei und für "Die Anstalt" und unterliegen keinen Repressionen.

Wenn ein Moskauer Sendung einen ähnlich kritischen Beitrag über RT oder sonstige Putin-ergebene Staatsmedien ausstrahlen würden, wären die Folgen mutmaßlich andere.

qbz 19.01.2022 15:39

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1642340)
Du hältst den verlinkten Bericht des Redaktionsnetzwerk Deutschland, den du möglicherweise gelesen hast und in dem viele (vermeintlichen) Russlandexperten/ Russlandkenner zu Wort kommen für einseitig oder verkehrt?

Ob die Thesen über Putin im Artikel verkehrt sind, kann ich nicht beurteilen, weil ich ihn genauso wenig kenne wie die Hirnforscher und Psychologen, die da zitiert werden und psychiatrische Ferndiagnosen erstellen. Der Inhalt ist natürlich nicht neutral, weil Hirnforscher und Psychologen eine ganz bestimmte subjektive Meinung / Wertung über Putins Persönlichkeit äussern, ohne ihn je gesprochen zu haben. Da bringt auch das Merkel Zitat wenig, weil das komplett aus dem Kontext gerissen ist.

Ich kenne das selbst: Die diversen Medien führen Listen von Spezialisten, die sie bei Bedarf anrufen und dann mal scnnell interviewen, um solche Artikel zu verfassen. Wir erleben das täglich in der Tagesschau.

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1642340)
Ich konnte dem RND-Text ehrlich gesagt kein Fazit und erst recht keine Beurteilung entnehmen (außer natürlich dem nachvollziehbaren Gefühl, dass die mögliche Vorbereitung eines Angriffskriegs gegen einen Nachbarstaat ziemlich beunruhigend ist).

Das Fazit scheint mir eindeutig: Der Artikel widerspricht der Einschätzung eines renommierten Kenners der politische Szene mit X persönlichen Kontakten zu Politikern, wie Ischinger: "„Ich halte Putin nicht für einen irrationalen Hasardeur“, gab dieser Tage in diversen Interviews etwa Wolfgang Ischinger zu Protokoll, der früher Staatssekretär im Auswärtigen Amt war und Botschafter in Washington", indem der RND-Artikel Putin stattdessen einen (Grössen-) oder Cäsaren-Wahn attestiert.

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1642340)
Der von dir verlinkte Ulrich Heyden lebt zwar in Moskau, hat aber .....

Wer sich für seinen Bericht über die Stimmung in Russland interessiert, wird ihn lesen, wer nicht, genauso okay. Ich fange jetzt aber nicht an über Ulrich Heyden zu diskutieren. Über die Inhalte immer gerne. Witzigerweise trifft der Titel von Heyden Artikels, der übrigens die Freitag-Redaktion erstellt und nicht der Autor, genau auf das Thema bei RND, der Dämonisierung Russlands und Putins durch die Attestierung eines Cäsarenwahns.

Koschier_Marco 19.01.2022 15:41

Wenn ein Moskauer Sendung einen ähnlich kritischen Beitrag über RT oder sonstige Putin-ergebene Staatsmedien ausstrahlen würden, wären die Folgen mutmaßlich andere.[/quote]

Das ist sicher unbestritten Medien Freiheit gibt es bei uns keine

qbz 19.01.2022 16:09

Wer sich etwas differenzierter für aussenpolitische Fragen, für die Interessen von Staaten und die Entwicklung des Verhältnisses zwischen der EU / Nato / USA und Russland interessiert, empfehle ich den klugen Vortrag einer breit informierten, analytisch denkenden Frau, Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz. Eine bessere, klügere, unabhängigere Analyse und Lösungsvorschläge findet Ihr nicht.

"Die renommierte Journalistin, Historikerin und frühere ARD-Korrespondentin in Moskau, Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz, analysiert das derzeitige Verhältnis zu Russland und geht der Frage nach, welche Rolle die erweiterte EU und die USA dabei spielen.

Sie berichtet über die innere Entwicklung in Russland mit all ihren Widersprüchen und versucht Wege aufzuzeigen, wie eine Entspannungspolitik aussehen könnte.

In Kooperation mit dem Städtepartnerschaftsverein Köln - Wolgograd e.V., Kölner Friedensforum, Friedensbildungswerk Köln, ver.di Köln-Bonn-Leverkusen sowie der Lutherkirche Südstadt."

Gabriele Krone-Schmalz: Eiszeit mit Russland?, ab Min. 21, gehalten am 27.10.2021

DocTom 19.01.2022 19:29

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 1642344)
Da gabs ja in 2014 den Skandal mit der ZDF Anstalt ...

Aber ausgestrahlt wurde sogar diese Sendung "die Anstalt", angeblich die bestecherchierteste "die Anstalt" mit der längsten Zitate- und Referenzenliste ever über die "Mont Pèlerin Society".
Und wie HaFu richtigerweise schrub, dass soetwas zu produzieren hier möglich ist, liegt an der Meinungsfreiheit und unabhängigen Redakteuren und einer großen Masse an Medien.

(Und natürlich der fehlenden Angst der betroffenen Reichen und Mächtigen, dass sich durch bzw wegen dieser Informationen jemals etwas (ver-)ändern könnte.:Maso: )

:Blumen:

Koschier_Marco 19.01.2022 19:48

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1642385)
Aber ausgestrahlt wurde sogar diese Sendung "die Anstalt", angeblich die bestecherchierteste "die Anstalt" mit der längsten Zitate- und Referenzenliste ever über die "Mont Pèlerin Society".
Und wie HaFu richtigerweise schrub, dass soetwas zu produzieren hier möglich ist, liegt an der Meinungsfreiheit und unabhängigen Redakteuren und einer großen Masse an Medien.

(Und natürlich der fehlenden Angst der betroffenen Reichen und Mächtigen, dass sich durch bzw wegen dieser Informationen jemals etwas (ver-)ändern könnte.:Maso: )

:Blumen:

Die Sendung war übrigens sehr gut und ja was soll ich sagen Russland ist eine gelenkte Kleptokratie

LidlRacer 19.01.2022 20:05

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1642361)
Wer sich etwas differenzierter für aussenpolitische Fragen, für die Interessen von Staaten und die Entwicklung des Verhältnisses zwischen der EU / Nato / USA und Russland interessiert, empfehle ich den klugen Vortrag einer breit informierten, analytisch denkenden Frau, Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz. Eine bessere, klügere, unabhängigere Analyse und Lösungsvorschläge findet Ihr nicht.

So ganz unumstritten ist sie leider auch nicht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gabriele_Krone-Schmalz

Ich will Boris Reitschuster, der in dem Wiki-Artikel eine wesentliche Rolle spielt, keinesfalls als Experten für irgendwas heranziehen. Interessant finde ich aber, dass dieser hart rechte Corona-Schwurbler im Gegensatz zu vielen anderen dieses Schlages nicht die Nähe zu Russland sucht sondern im Gegenteil ein deutlicher Kritiker ist.

qbz 19.01.2022 20:26

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1642390)
So ganz unumstritten ist sie leider auch nicht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gabriele_Krone-Schmalz

Ich will Boris Reitschuster, der in dem Wiki-Artikel eine wesentliche Rolle spielt, keinesfalls als Experten für irgendwas heranziehen. Interessant finde ich aber, dass dieser hart rechte Corona-Schwurbler im Gegensatz zu vielen anderen dieses Schlages nicht die Nähe zu Russland sucht sondern im Gegenteil ein deutlicher Kritiker ist.

Wenn Du den Vortrag angehört hättest, wüsstest Du, dass Prof. Krone-Schmalz darin auch klar die politischen Verhältnisse in Russland kritisch charakterisiert, allerdings davon abrät, eine Politik des Regime-Change verfolgen zu wollen, sondern eine interessengeleitete Aussenpolitik zu betreiben.

Ps.
Findest Du es nicht absurd, wenn Wikipedia in einem Eintrag über eine Person einem Kritiker schon rein mengenmässig deutlich mehr Platz einräumt als der Darstellung des Werkes der Person, der der Eintrag gilt. Man möchte doch etwas über das Werk von Prof. Dr. Krone-Schmalz erfahren und nicht primär, was ein reaktionärer Kritiker über ihr Buch denkt, der in der Jungen Freiheit schreibt. Auf diese Weise werden profunde, um historische Wahrheit bemühte AnalystInnen bei uns diskriminiert. Dementsprechend erhalten sie dann auch keine Einladungen mehr in den öffentlichen Medien. So ähnlich erging es auch dem Nahostkenner und Kritiker des Irakkrieges und der Syrienpolitik Peter Scholl-Latour.

Trimichi 19.01.2022 22:30

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1642202)
Naja, durch Stöckel-Schuhwerk, welches eine Person offensichtlich nicht beherrscht, gibt sich diese allerhöchsten selber der Lächerlichkeit Preis.

Ich hab sicher nichts gegen erfolgreiche Frauen in der Politik, nur gegen Lebenslauf-fake, egal welchem Geschlecht der fake zuzuordnen ist. Sich durch Lügen bei den eigenen Fähigkeiten und Erfahrungen auf einen Posten zu bringen ist für mich gleichgestellt mit Fremdschreibenlassen einer Dissertation oder massiven Zitierfehlern darin und sollte mMn nicht mit Posten belohnt werden.
Und ob sich dann Verhandlungs- und Gesprächspartner einer solchen Person wertgeschätzt fühlen?
Who knows?

Ich. Während seriöse und gestandene, salonfähige Politiker auf internationalem Parkett ganz firm Wiener Walz, Chive, Cha-Cha-Cha, Disco-Fox oder Paso-Doble tanzen können (Tango müssen wir ausklammern, tut mir leid; sowie Uschi bei Erdo auf der Couch), so kommt Annalena rüber als ob sie auf ne' coole Salsa-Party geht.

Sie kann halt nichts, und ist dumm? Aber das machte nichts, weil sie ja alle blendet, sogar uns hier im Forum. :) :Lachanfall: :Blumen:

Dieser Beitrag ist bis jetzt nicht so ganz ernst gemeint. Es geht um Folgendes. Baerbock ist denn Russen vollkommen egal. Lawrow hat sie aber nicht komplett gegen den Mast laufen lassen.

Denn: give Annalena a chance. ;)

Immerhin bringen die Russen der NATO und ihren 30 Mitgliedsstaaten wieder das Schreiben bei. Denn diese Staaten wollen einen Brief an die Russen schreiben, den die Russen erst lesen, und, so hieß es heute, nach ein paar Tagen, dann auch beantworten werden.

Fazit: die Russen spielen auf Zeit? Würde mich nicht wirklich wundern.

DocTom 20.01.2022 15:26

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1642400)
...
Sie kann halt nichts, und ist dumm?
...
Baerbock ist denn Russen vollkommen egal.
Lawrow hat sie aber nicht komplett gegen den Mast laufen lassen.
...
Fazit: die Russen spielen auf Zeit? Würde mich nicht wirklich wundern.

@Michi:
Zum ersten: Das würde ich eher eher verneinen und wie im Fussball sehen, der Sieger eines Spieles hat wohl alles richtig gemacht, nicht wahr?
Nur, wenn dabei die allgemein aufgestellten Regeln nicht eingehalten werden, was sagt das über die Gewinnermannschaft und die Schiedsrichter als Regelwächter dMn aus?

Zum Rest: Die Russen können doch in dem ganzen Spiel nur gewinnen. Egal welche Spielpartner ihnen ihr Vorgehen zulost. Und mit den Chinesen verbindet sie halt einige Gemeinsamkeiten.

Koschier_Marco 20.01.2022 15:33

Gefährlich wird das mE dann, wenn sich Russland und China abstimmen und gleichzeitig Taiwan und die Ukraine angreifen. Die USA hat dann 2 Kriegsschauplätze und da China wichtiger, muss die NATO dann alleine etwas machen, wenn überhaupt was passiert.

Alle Sanktionen würden ins Leere laufen, weil sie den Welthandel zum Erliegen bringen würden.

qbz 20.01.2022 16:34

Man muss statt der Eskalationslogik und Kriegsstrategien grundsätzliche politische Fragen stellen und Themen aufwerfen, welche direkt die Interessen der Menschen in Deutschland betreffen.

Liegt es irgendwie im Interesse der Menschen in Deutschland, wenn Ukraine und Georgien NATO-Mitglied werden oder dass die baltischen Staaten, Polen, Tschechei, Rumänien NATO-Mitglied geworden sind und in Polen und Rumänien Raketen stationiert werden? Klar Nein.

Am besten für die Menschen wäre, Deutschland würde so schnell wie möglich aus der NATO austreten, sich als neutraler Staat erklären wie die Schweiz und in Europa wieder Abrüstungs- und Sicherheitsverhandlungen initieren, den Armeeetat reduzieren und die EU-Rüstungsprojekte stoppen (statt wie jetzt mit der Ampel diesen auf 2 % aufszustocken) und die A-Bomben aus Deutschland abtransportieren lassen sowie die USA-Basen (Ramstein) kündigen. Das alles läge im Interesse der deutschen Menschen, weil es Frieden schafft und das Geld statt für die Hochrüstung für Soziales, Gesundheit und die Klimawende verwendet werden kann.

Damit genau das nicht passiert, braucht es die Eskalation, weil so die Rüstungsindustrie grosse Profite macht auf Kosten der Menschen. Die USA haben z.B. seit 2014 2,3 Billionen an Rüstung an die Ukraine geliefert. An den regionalen Stellvertreter-Kriegen auf der Welt (Serbien, Irak, Syrien, Libyen, Afghanistan, Jemen, in Afrika mit aktuell 9 (!) Kriegen) verdient(e) hauptsächlich die Rüstungsindustrie und ihre Agenten tun alles, um Waffen ab- und einsetzen zu können. Andere "Gewinner" gab es bei diesen Kriegen nachweislich, empirisch nicht, ausser der Rüstungsindustrie. Alle politischen Begründungen stellen demgegenüber reine Rationalisierungen dar. Welchen Nutzen hatten die Menschen in Deutschland im 20. Jahrhundert von ihren Kriegen? Nur immense Verluste. Bitte lernt daraus.

qbz 20.01.2022 16:49

Bidens Kriegspalaver. Der US-Präsident redet einen Schlagabtausch zwischen der Ukraine und Russland herbei, statt eine konstruktive Antwort auf die Vorschläge aus Moskau zu geben.

TriVet 20.01.2022 16:55

Der Tagesspiegel lobt Baerbock:
Annalena Baerbock in Moskau Über diesen Auftritt musste sogar Lawrow staunen

Der deutschen Außenministerin gelang in Moskau ein seltenes Kunststück: Ernsthaft Dialogbereitschaft signalisieren und Härte demonstrieren. Ein Kommentar.

Hafu 20.01.2022 16:58

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1642392)
... So ähnlich erging es auch dem Nahostkenner und Kritiker des Irakkrieges und der Syrienpolitik Peter Scholl-Latour.

Vorsicht mit Vergleichen. Das Hauptproblem von Scholl-Latour, der zweifellos ein hochintelligenter Journalist war, dem auch einige sich später als richtig erweisende Vorhersagen gelangen, war nicht ein fehlerhafter Wikipediabeitrag, sondern dass er ein Rassist war, wie er im Buche steht, der sich auch von rassistischen Positionen bis an sein Lebensende nicht distanziert hat.

Siebenschwein 20.01.2022 16:59

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1642525)

Liegt es irgendwie im Interesse der Menschen in Deutschland, wenn Ukraine und Georgien NATO-Mitglied werden oder dass die baltischen Staaten, Polen, Tschechei, Rumänien NATO-Mitglied geworden sind und in Polen und Rumänien Raketen stationiert werden? Klar Nein.

Im Interesse Deutschlands ist ein politisch und wirtschaftlich stabiles Europa, das gewisse demokratische Grundprinzipien erfüllt. Die NATO-Mitgliedschaft dieser Staaten ist eine Möglichkeit, diese in unsere Wertegemeinschaft einzubinden. Von daher: doch, ist es. Und die "Raketen" sind Teil des Raketenschutzschirms. Also ganz so billig kommst Du hier nicht weg.


Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1642525)
Am besten für die Menschen wäre, Deutschland würde so schnell wie möglich aus der NATO austreten, sich als neutraler Staat erklären wie die Schweiz und in Europa wieder Abrüstungsverhandlungen initieren, den Armeeetat reduzieren statt wie jetzt mit der Ampel diesen auf 2 % aufszustocken und die A-Bomben aus Deutschland abtransportieren lassen sowie die USA-Basen (Ramstein) kündigen. Das läge im Interesse der deutschen Menschen, weil es Frieden schafft und das Geld statt für die Hochrüstung für Soziales, Gesundheit und die Klimawende verwendet werden kann.

Ja klar, wie immer: für jedes komplizierte Problem gibt es mindestens eine einfache Lösung. Die leider nicht funktioniert.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1642525)

Damit genau das nicht passiert, braucht es die Eskalation, weil so die Rüstungsindustrie grosse Profite macht auf Kosten der Menschen...

Ja klar - das hat man uns in den 80er in der DDR im Wehrkundeunterricht auch schon 1:1 so erzählt. Das Schlagwort war "Militärisch-Industrieller-Komplex" und hatte mit MIK sogar seine eigene Abkürzung.
Du stellst die Welt aber etwas unterkomplex dar - denn die Eskalation wird dummerweise diesmal auf der anderen Seite betrieben. Vielleicht analysierst Du mal die Interessenlage auf der Seite unserer kyrillischen Freunde. Auch da gibt es Rüstungsindustrie, innenpolitische Probleme, von denen abzulenken ist, ausserdem ein Interesse an einer instabilen Ukraine gepaart mit einer Prise Grossmachtsphantasie. Das noch gut umgerührt... und schon hast Du einen glasklaren Bösewicht in dem Schauspiel. Was wiederum Mist ist, weil wir dann gleich zwei böse Wichte haben - und das überfordert uns intellektuell.
Also zurück über Los und nochmal analysieren...

Siebenschwein 20.01.2022 17:05

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1642525)
Die USA haben z.B. seit 2014 2,3 Billionen an Rüstung an die Ukraine geliefert.

Sorry, ganz im Guten: Deine Zahl ist um dem Faktor 1000 zu hoch. Wer seine Thesen mit so massiv falschen Zahlen untermalt, macht sich nicht nur angreifbar, sondern läuft Gefahr, komplett nicht mehr ernst genommen zu werden. Also check die Sachen lieber zweimal...

Hafu 20.01.2022 17:13

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1642525)
...
Liegt es irgendwie im Interesse der Menschen in Deutschland, wenn Ukraine und Georgien NATO-Mitglied werden oder dass die baltischen Staaten, Polen, Tschechei, Rumänien NATO-Mitglied geworden sind und in Polen und Rumänien Raketen stationiert werden? Klar Nein.
...

Es ist komplett gegenstandlos, ob das im Interesse Deutschlands liegt, weil das Fragestellungen sind, die in erster Linie die Ukraine und Georgien in eigener Souveränität zu entscheiden haben und nicht Deutschland und auch nicht die USA.
Putin fordert von Deutschland bzw. von der Nato und der EU Entscheidungen, die Ukraine betreffend, die zu treffen diese nicht befugt sind.

Estland und Lettland haben sich längst entschieden und sind ganz klar westlich orientiert orientierte, in vielen Bereichen schon jetzt hochmoderne Staaten, deren Wirtschaft der russischen Wirtschaft weit überlegen sind, die aber dem russischen Militär kaum etwas entgegen zu setzen hätten. (weshalb Putin ein hohes Interesse hat, sie zurück in die UDSSR zu holen, deren Revival er erkennbar seit Jahren betreibt).

Bist du so naiv, zu denken, dass Putin nach einer Einverleibung der Ukraine seinen Großmachtshunger für die weitere Zukunft begraben würde?

qbz 20.01.2022 17:54

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1642539)
Es ist komplett gegenstandlos, ob das im Interesse Deutschlands liegt, weil das Fragestellungen sind, die in erster Linie die Ukraine und Georgien in eigener Souveränität zu entscheiden haben und nicht Deutschland und auch nicht die USA.
Putin fordert von Deutschland bzw. von der Nato und der EU Entscheidungen, die Ukraine betreffend, die zu treffen diese nicht befugt sind.

Leider irrst Du Dich Hafu, weil genau das auch immer so wie Du schreibst, nämlich falsch, in den Medien und von der Grünen Führung kommuniziert wird und viele das so gedankenlos übernehmen. Die Ukraine kann selbstverständlich ein Beitrittsgesuch / -antrag an die NATO stellen. Darüber kann die NATO frei entscheiden und das Gesuch annehmen oder ablehnen. Sie hätte genauso die Anträge der baltischen Staaten und die der östlich von DE liegenden Ländern ablehnen können wie auch die im Bau befindliche Stationierung von Raketen in Polen und die schon installierten in Rumänien.

Es wäre z.B. von der NATO komplett verantwortungslos, Länder aufzunehmen, welche gerade Krieg führen. Nun herrscht z.B. in der Ukraine im Donbass eine eingefrorene Bürgerkriegssituation (Deutschland darf keine Waffen liefern), Waffenstillstand (Minsker Abkommen), der brüchig ist und jederzeit wieder eskalieren kann, auch mithilfe ukrainischer Nationalisten. Im Falle einer Mitgliedschaft müsste u.U. die Bündnisverpflichtung der NATO greifen. Also dann nicht brand-, sondern explosivgefährlich für Europa.

Insofern finde ich die Frage sehr zentral, ob es im Interesse der deutschen Menschen ist, die Ukraine in die NATO aufzunehmen.

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1642539)
Estland und Lettland haben sich längst entschieden und sind ganz klar westlich orientiert orientierte, in vielen Bereichen schon jetzt hochmoderne Staaten, deren Wirtschaft der russischen Wirtschaft weit überlegen sind, die aber dem russischen Militär kaum etwas entgegen zu setzen hätten. (weshalb Putin ein hohes Interesse hat, sie zurück in die UDSSR zu holen, deren Revival er erkennbar seit Jahren betreibt).

Bist du so naiv, zu denken, dass Putin nach einer Einverleibung der Ukraine seinen Großmachtshunger für die weitere Zukunft begraben würde?

Dass für Russland und Teile der Krimbürger (ca. 2 Millionen) die Krim ein Sonderfall darstellt, der nicht auf die Ukraine übertragbar ist, brauch ich wohl nicht zu schreiben. Welche Länder sind jetzt konkret unter Putin durch Russland "einverleibt" worden? Oder wird hier eine Gefährlichkeit und imperialistische Aggression auf die russische Regierung projeziert, weil man es als Begründung für die eigene Eskalation der Osterweiterung, der Einkreisung von Russland mit Basen und Hochrüstung in Europa braucht?

qbz 20.01.2022 18:07

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1642535)
Sorry, ganz im Guten: Deine Zahl ist um dem Faktor 1000 zu hoch. Wer seine Thesen mit so massiv falschen Zahlen untermalt, macht sich nicht nur angreifbar, sondern läuft Gefahr, komplett nicht mehr ernst genommen zu werden. Also check die Sachen lieber zweimal...

Ich habe die Zahl aus dem Vortrag von Krone-Schmalz und Billion gehört. Dann hat sie 2,3 Milliarden gesagt. Ich höre in meinem Alter nicht mehr wie mit 50, hätte ich es gelesen, wäre es nicht passiert. Also Sorry.

Am Kern meiner Aussage, dass der Ukraine Konflikt und erst recht ein Krieg primär der Rüstungsindustrie nutzt, ändert das nichts. Die Lieferungen an die Ukraine waren nur ein Beispiel. Die weltweite Eskalation zwischen NATO / USA und Russland wie China insgesamt treibt die Rüstungsindustrie hoch.

Koschier_Marco 20.01.2022 19:29

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1642535)
Sorry, ganz im Guten: Deine Zahl ist um dem Faktor 1000 zu hoch. Wer seine Thesen mit so massiv falschen Zahlen untermalt, macht sich nicht nur angreifbar, sondern läuft Gefahr, komplett nicht mehr ernst genommen zu werden. Also check die Sachen lieber zweimal...

Amerikanische Bill sind unsere Mrd das wird der Fehler sein

Koschier_Marco 20.01.2022 19:40

[quote=Hafu;1642539]
Estland und Lettland haben sich längst entschieden und sind ganz klar westlich orientiert orientierte, in vielen Bereichen schon jetzt hochmoderne Staaten, deren Wirtschaft der russischen Wirtschaft weit überlegen sind, die aber dem russischen Militär kaum etwas entgegen zu setzen hätten. (weshalb Putin ein hohes Interesse hat, sie zurück in die UDSSR zu holen, deren Revival er erkennbar seit Jahren betreibt).

Du musst schon das ganze aus der Brille eines Russen betrachten. Die Krim und vermutlich auch die Ost-Ukraine sind seit dem Großreich von Rus russisch, im Gegensatz der baltischen Staaten. Darüber kannst du nicht mal mit einem Oppositionellen diskutieren.

Die Ukraine ist mit Russland so eng verknüpft wie D mit Ö. Ich habe in der Familie 4 angeheirate Ukrainer und umgekehrt haben wir 6 Verwandte in der Ukraine.

Das die UdSSR nicht mehr wiederkommt das weiß und wegen den Balten macht er kein Fass auf, bringt ihm nix ausgenommen Zores.

Russen fühlen sich seit dem 19 Jahrhundert von Feinden umzingelt und Sie sind 2 x angegriffen worden, das kannst Du nicht einfach vom Tisch wischen.

Siebenschwein 20.01.2022 20:42

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 1642561)

Du musst schon das ganze aus der Brille eines Russen betrachten. Die Krim und vermutlich auch die Ost-Ukraine sind seit dem Großreich von Rus russisch, im Gegensatz der baltischen Staaten. Darüber kannst du nicht mal mit einem Oppositionellen diskutieren.

Die Ukraine ist mit Russland so eng verknüpft wie D mit Ö. Ich habe in der Familie 4 angeheirate Ukrainer und umgekehrt haben wir 6 Verwandte in der Ukraine.

Das die UdSSR nicht mehr wiederkommt das weiß und wegen den Balten macht er kein Fass auf, bringt ihm nix ausgenommen Zores.

Russen fühlen sich seit dem 19 Jahrhundert von Feinden umzingelt und Sie sind 2 x angegriffen worden, das kannst Du nicht einfach vom Tisch wischen.

Naja, mit der gleichen Argumentation, das wäre seit Jahrhunderten deutsch, könnte die Bundeswehr morgen in Österreich und im Elsass einmarschieren.
Du demaskierst damit ziemlich offen, dass diese Leute geistig noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts leben. Denn eigentlich war es seit dem 2WK in Europa allgemein anerkannt, dass Krieg kein Mittel der Politik mehr sei darf…

DocTom 20.01.2022 22:00

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1642563)
Naja, ... allgemein anerkannt, dass Krieg kein Mittel der Politik mehr sei darf…

Ich verweise kurz mal auf den "sind wir schlauer als andere" Faden und diese Anekdote hier:

Zitat:

Anekdote aus Schulzeiten: Schulfreund beginnt strittige Diskussion mit einem Schüler, welcher der Schülerschaft der unserem Gymnasium benachbarten Haupschule zugehörig war.
Der hörte sich ganz kurz die Argumente meines Schulkollegen an, sagte dann ob seines nicht folgen könnens: "Hä? Nur kurz meine zwei schlagkraftigen Argumente..."
zuckte kurz einmal mit linker und einmal mit rechter Faust ins Gesicht meines Schulfreundes, der danach um zwei Zähne befreit, nie wieder versucht hat, mit einem Schüler von nebenan zu diskutieren...
Wir werden es ja sehen, nur die Zukunft wird zeigen, wie es weitergeht.

Und wir heizen und fahren mit Gas, da wäre mir günstiges Gas über NordStream2 aus Russland schon recht...


BTW deutsche Firmen wie Rheinmetall verdienen an den britischen Ukraine Verteidigungswaffendeals gut mit, ist doch die Wehrtechnik in Westeuropa gut vernetzt.

https://wehrtechnik.info/index.php/2...-challenger-2/
https://www.produktion.de/wirtschaft...ehmen-236.html

Trimichi 20.01.2022 22:39

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1642504)
@Michi:
Zum ersten: Das würde ich eher eher verneinen und wie im Fussball sehen, der Sieger eines Spieles hat wohl alles richtig gemacht, nicht wahr?
Nur, wenn dabei die allgemein aufgestellten Regeln nicht eingehalten werden, was sagt das über die Gewinnermannschaft und die Schiedsrichter als Regelwächter dMn aus?

Zum Rest: Die Russen können doch in dem ganzen Spiel nur gewinnen. Egal welche Spielpartner ihnen ihr Vorgehen zulost. Und mit den Chinesen verbindet sie halt einige Gemeinsamkeiten.

Du fragst nach dem Schiedsrichter? Nehmen wir Jürgen Habermas als solchen. Er meint, dass kognitive Dissonanzen bzw. interkulturelle Differenzen durch den interkulturellen Diskurs abgetragen werden müssen. Habermas bezieht sich dabei auf den Begriff der Achsenzeit (Jaspers).

Die Russen können nur gewinnen, sehen viele so:

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 1642507)
Gefährlich wird das mE dann, wenn sich Russland und China abstimmen und gleichzeitig Taiwan und die Ukraine angreifen. Die USA hat dann 2 Kriegsschauplätze und da China wichtiger, muss die NATO dann alleine etwas machen, wenn überhaupt was passiert.

Alle Sanktionen würden ins Leere laufen, weil sie den Welthandel zum Erliegen bringen würden.

Ja, sehr richtig. Würde man Nordkorea anstatt Taiwan als Instabilitätsfaktor nennen, dann sind 3/4 des Pazifikraums "on fire", und damit wäre dann Drehzahl auch auf Hawaii. Somit würde es wohl so sein, dass Amerika überfordert ist.

Wäre ein Kollaps des Welthandels wirklich so schlimm?

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1642580)

Wir werden es ja sehen, nur die Zukunft wird zeigen, wie es weitergeht.


qbz 21.01.2022 01:01

Wie sehen aus der Sicht Russlands die Leistungen Putins aus? Mir fällt dazu folgendes ein:

Innenpolitisch beendete Putin den unter dem alkoholkranken Jelzin eingetretenen chaotischen Zerfall Russlands als Selbstbedienungsladen und den Ausverkauf an die ausländischen Monopole. Er setzte der Übernahme Russlands durch ausländische Kapitalgesellschaften und Monopole Grenzen. Das wieder zu ändern und einen freien Zugang auf die russischen Märkte und vor allem die Rohstoffe zu bekommen sowie Einfluss auf die staatlichen Herrschaftsapparate und die Medien, bleibt ein strategisches Ziel der USA und der EU sowie ihrer Monopole.

Putin bekämpfte den vom Westen militärisch und politisch unterstützten islamistischen Terror und die islamistischen Separationsbestrebungen in Tschetschenien (Tschetschenienkriege) und dem Kaukasus. Das tolerierte das Pentagon zwangsweise, weil die USA gleichzeitig im Irak einmarschieren wollte, was wiederum Putin tolerierte (war damals ein Deal zwischen USA-Russland: Irakkrieg gegen Tschetschenienkrieg). Die tschetschenischen Islamisten und Separatisten im Kaukaus fühlten sich vom Westen im Stich gelassen und verraten, nach den Niederlagen beantragten und erhielten viele Asyl in westlichen Staaten wie auch in Deutschland (wie z.B. die Familie des Boston Attentäters) und einige Kombattanten zogen nach Syrien.

Die russische Tolerierung des Irakkrieges (sprich die damalige Enthaltung in der UNO u.a.) zum Sturz Saddam Husseins und der Baath-Partei sowie die ähnliche Tolerierung der Militärintervention in Libyen zum Sturz Gaddafis hielt Putin später für seine grossen Fehler, die er im Falle von Syrien nicht mehr wiederholen wollte, weshalb er alle westlichen Vorschläge in der UNO betreffs eines Regime-Change (Sturz Assad und Baath-Partei) in Syrien konsequent ablehnte. Russland unterstützte stattdessen Assad militärisch und führte einen erfolgreichen Krieg. Den russischen Erfolg in Syrien und im Tschetschenienkrieg sowie im Kaukasuskrieg (Georgien) sowie die Misserfolge der USA in diesen Regionen verzeiht ihm das Pentagon nicht. Und mit dem NATO-Land Türkei fand Putin in direkten Verhandlungen Lösungen für territoriale Konflikte in Syrien, ohne NATO. Im Kaukasus und Eurasien übernimmt Russland unter Putin herrschafts- staatssichernde Funktionen. Und in der Ukraine erreicht Putin schliesslich für die Krim den föderalen Anschluss an Russland.

Insgesamt befindet sich die NATO, trotz der Osterweiterungen und Bedrohung Russlands, politisch also in einem geschwächten Zustand wieder, seit Putin die Politik in Russland bestimmt. Zur Schwächung der NATO tragen natürlich noch andere Punkte bei (ausserhalb der russischen Politik) wie die Niederlage in Afghanistan, Jemenkrieg, Iran unterwirft sich der NATO nicht, Verlagerung der USA auf den Pazifik und die Konflikte mit China.

Ich befürchte, mit Putin wird die NATO / USA aufgrund der Niederlagen in Tschetschenien, Georgien, Syrien, Iran, der Krim keine Vereinbarungen mehr treffen, weil es die Unterwerfung erreichen will a la Jelzin, und das westliche Bündnis ist stattdessen seit einigen Jahren komplett auf den bekannten politischen Konfrontations- und Isolationskurs und den kalten Krieg gegenüber Russland eingeschwenkt, den es stur weiterführt, obwohl die NATO damit den eigenen Menschen am meisten schadet. So handeln niedergehende Imperien, was die Risiken für Kriege erhöht.

Fazit: Das Kriegsrisiko in Europa ist zu hoch. Um das zu ändern, müssen die Menschen auf die Strasse, um die NATO und die USA zu Sicherheitsverhandlungen und Abrüstung zu zwingen.

qbz 21.01.2022 02:53

Ich habe nochmals etwas recherchiert, was 1990 im Zuge der deutschen Wiedervereinigung der amerikanische Aussenminister Baker und Genscher inbezug auf eine Nato Ostererweiterung öffentlich erklärt haben und vereinbarten:
Im Gegenzug zur deutschen Einheit verspricht der Westen, die NATO nicht weiter nach Osten auszudehnen. Gemeinsame Erklärung von Baker und Genscher.

Koschier_Marco 21.01.2022 07:46

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1642563)
Naja, mit der gleichen Argumentation, das wäre seit Jahrhunderten deutsch, könnte die Bundeswehr morgen in Österreich und im Elsass einmarschieren.
Du demaskierst damit ziemlich offen, dass diese Leute geistig noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts leben. Denn eigentlich war es seit dem 2WK in Europa allgemein anerkannt, dass Krieg kein Mittel der Politik mehr sei darf…

Ich habe nicht gesagt das wäre logisch die Russen denken aber so und damit muss man umgehen und in Reaktionen einbeziehen, wenn es 10 x falsch ist ändert nix an der Logik hier

Koschier_Marco 21.01.2022 07:47

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1642588)
Ich habe nochmals etwas recherchiert, was 1990 im Zuge der deutschen Wiedervereinigung der amerikanische Aussenminister Baker und Genscher inbezug auf eine Nato Ostererweiterung öffentlich erklärt haben und vereinbarten:
Im Gegenzug zur deutschen Einheit verspricht der Westen die NATO nicht weiter nach Osten auszudehnen. Gemeinsame Erklärung von Baker und Genscher.

Das ist leider nirgends schriftlich vereinbart und wird als unbeweisbar zurückgewiesen

Siebenschwein 21.01.2022 08:49

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 1642590)
Ich habe nicht gesagt das wäre logisch die Russen denken aber so und damit muss man umgehen und in Reaktionen einbeziehen, wenn es 10 x falsch ist ändert nix an der Logik hier

Ich hatte schon gefürchtet, das wäre auch Deine Meinung. Aber so kann man das natürlich stehen lassen. :Blumen:


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