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triconer 19.06.2019 22:48

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1458697)
Seh ich auch so, und verstehe das Maß der Aufregung daher nicht so recht.
Die fette Überschrift wäre nicht nötig, die Angabe des konkreten Mittels und der Dosierung auch nicht, aber muss sie es verschweigen?

In anderen Sportarten scheint das schlimmer zu sein, wenn man diversen Artikeln glaubt, nach denen im Handball angeblich ständig Schmerzmittel schon vorm Spiel genommen werden.

Da es nicht auf der Dopingliste steht, ist es also eher als harmlos zu betrachten? Gemäß dem Fall sie/man nimmt nicht ständig so etwas ein?
Ist es dabei nicht egal, ob ich es erst einnehme, wenn ich Schmerzen habe oder schon davor, weil ich weiß, dass diese kommen?

Diese Einstellung übersteigt meinen Horizont. Klar, ich war noch nie bei einer WM am Start oder wollte ein so teures Ziel erreichen (Beltquerung oder Ärmelkanal etc.). Dadurch musste ich mich bislang nicht damit auseinandersetzen. Bislang galten für mich Schmerzen als ein Warnsignal, welches ich ungern mit Medikamenten stilllegen wollte, weil ich damit ja keinen Bezug mehr zu meinem Körper habe.
Schmerzmittel ohne "Not" einzunehmen, kommt für mich eigtl nicht in Frage. So sah ich es bislang auch mit Sport. Vermutlich etwas naiv von mir.
Ich will das auch gar nicht an Conny Prasser allein festmachen. Wenn ich otschos oder lidlracers Zeilen lese, wird ja deutlich, dass das keine Einzelfälle sind.
Da wundert es mich eigtl. auch nicht, wenn wir einen gesellschaftlichen Schmerzmittelmißbrauch aus meiner Sicht haben.

Aber wie darf ich mir das vorstellen? Mal ne IBU 800 einschmeißen ist ok, weil das Kampfgericht dies nicht verbietet, Strecke kürzen oder anderweitige Hilfsmittel annehmen ist nur nicht ok, weil das Regelwerk es untersagt? Sonst wäre es auch ok? Ab und an mal etwas abkürzen, wenn es niemandem weht tut?
Ich krieg das für mich noch nicht so ganz zusammen.

LidlRacer 19.06.2019 23:07

Zitat:

Zitat von triconer (Beitrag 1458717)
Aber wie darf ich mir das vorstellen? Mal ne IBU 800 einschmeißen ist ok, weil das Kampfgericht dies nicht verbietet ...

"OK" ist relativ.
Ich finde es nicht gut und würde keinen Sport machen, in dem es regelmäßig nötig ist. Insofern also nicht ok.

Erlaubt ist es aber eindeutig, insofern also ok.

Meik 19.06.2019 23:32

Ob sich einer was nach Dopingkriterien legales einwirft oder nicht geht mir irgendwo an dem Körperteil das auf dem Sattel sitzt vorbei.

Wenn aber jemand der in der Öffentlichkeit steht und u.a. für den Nachwuchs eine Vorbildfunktion hat hinstellt "ach, normal, hier und da ne Ibu wenn's zwickt" dann habe ich ein Problem damit. Ob das dann auch so gute Werbung für die Firma die damit wirbt ist ...

NBer 20.06.2019 09:35

die grenze zwischen doping und medikamentenmissbrauch ist fließend. der als einer der größten dopingsskandale deutschlands geltende fall krabbe, war formaljuristisch keiner. sie wurde "nur" wegen medikamentenmissbrauch und unsportlichem verhalten verurteilt. auch bei ihr ging es um ein mittel, dass unterstützt, aber zum zeitpunkt der einnahme nicht auf der dopingliste stand.

chris.fall 20.06.2019 12:33

Moin,

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1458755)
die grenze zwischen doping und medikamentenmissbrauch ist fließend.

nein, kaum eine Regel/Grenze im Sport ist derartig eindeutig definiert, wie die Listen der NADA und der WADA.

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1458755)
der als einer der größten dopingsskandale deutschlands geltende fall krabbe, war formaljuristisch keiner. sie wurde "nur" wegen medikamentenmissbrauch und unsportlichem verhalten verurteilt. auch bei ihr ging es um ein mittel, dass unterstützt, aber zum zeitpunkt der einnahme nicht auf der dopingliste stand.

Eben, nur weil die „Blöd“ einen Dopingfall daraus gemacht hat, ist es noch keiner! Da kann man mal sehr schön sehen, was passiert, wenn mit solchen Anschuldigungen fahrlässig umgegangen wird.

Ich finde es aus zwei Gründen unzulässig jemanden, dem kein Dopingvergehen anzulasten ist, mit solchen Formulierungen („fließende Grenze“) oder dem Verweis auf die Herkunft auf die neuen Bundesländer in die Nähe eines solchen zu rücken: Zum einen grenzt so eine Unterstellung zwischen den Zeilen für mich schon an Rufmord. Und zum anderen tut man dem „Kampf gegen das Doping“ damit mMn auch keinen Gefallen. Denn wenn dieser Vorwurf zu oft zu Unrecht erhoben wird, bleibt als allgemeine Meinung letztlich ein „die sind doch eh alle voll“ im Raum stehen. Wie wird sich dann wohl jemand entscheiden, der auf der Kippe steht, wenn er überall hört und liest, dass alle seine Konkurrenten „es doch sowieso auch alle tun“?... Ich denke, die Wahrscheinlichkeit, dass er die falsche Entscheidung trifft, wird so erheblich steigen.

Wie Hafu oben dargelegt hat, stehen bei 800mg ja durchaus auch andere Vergehen im Raum. Es hat für mich allerdings schon ein Geschmäckle, dass hier niemand trotz eines „schriftlichen Geständnisses“ die Eier in der Hose hat, auch mal rechtliche Schritte einzuleiten! Da ist es doch viel einfacher, sich hier in den Unmutsbekundungen, Beleidigungen und der Anzahl der Kotzsmilies zu überbieten… Anscheinend ist dann am „Medikamentenmissbrauch“, oder was das sonst noch sein könnte, auch nicht so viel dran.

Für mich würde ein Sport, bei dem ich mich wissentlich schon in Lebensgefahr bringe, wenn er nicht unter ärztlicher Aufsicht stattfindet (Eisschwimmen) oder einer, den ich nur unter zu Hilfenahme von Schmerzmitteln (Ultralangstreckenschwimmen) bewältigen kann, definitiv auch nichts und ich halte es auch für sehr unvernünftig! Da sie damit aber niemandem außer sich selber schadet, hat sie aus meiner Sicht alles Recht der Welt, so zu handeln. Ich habe durch meinen Sport auch ein erheblich erhöhtes Risiko, beispielsweise bei einem Fahrradunfall ums Leben zu kommen. Und ich würde es mir auch verbitten, wenn mir jemand wegen dieses erhöhten Risikos, so ans Bein pinkeln würde, wie es hier in diesem Thread geschieht.


Viele Grüße,

Christian

Meik 20.06.2019 13:21

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 1458783)
Da sie damit aber niemandem außer sich selber schadet,

Der Punkt ist IMHO da aber überschritten wo ich mich in die Öffentlichkeit stelle und propagiere "ach, hier und da mal ein paar Ibus ...". Da schadet so jemand in seiner Vorbildfunktion sehr wohl andere, indem er ein Bild propagiert "nicht so schlimm, völlig normal sich mit Schmerzmitteln vollzudröhnen".

Otscho 20.06.2019 13:49

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 1458783)
Für mich würde ein Sport, bei dem ich mich wissentlich schon in Lebensgefahr bringe, wenn er nicht unter ärztlicher Aufsicht stattfindet (Eisschwimmen) oder einer, den ich nur unter zu Hilfenahme von Schmerzmitteln (Ultralangstreckenschwimmen) bewältigen kann, definitiv auch nichts und ich halte es auch für sehr unvernünftig!

Das stimmt so beides nicht.

Beim Eisschwimmen gab es in der letzten Saison meines Wissens nach einen Todesfall und dabei lag eine Vorerkrankung vor. Wenn es darum geht, dann darf auch niemand auf's Rad steigen, da werden auch am laufenden Band Leute von Autos totgefahren oder stürzen selbst unglücklich.
Natürlich bringt man den Körper in eine Extremsituation, aber das trainiert man ja. Eine ärztliche Versorgung ist dafür nicht nötig, sofern man vorher abgecheckt hat, dass kein gesundheitliches Problem vorliegt (insb. Herz/Kreislauf). Ich kenne Leute die es ihre 5-Jährigen ausprobieren liesen, weil sie es selbst wollten und es gibt auch genug Leute über 70, die das ganze wettkampfmäßig betreiben. Unter kontrollierten Bedinungen und nicht alleine ist das alles kein Thema. Oder anders formliert, kein größeres Thema als Risiken, denen man sich sowieso jeden Tag aussetzt.

Und natürlich kann man langstreckenschwimmen ohne Schmerzmittel betreiben. Wie gesagt, ich bin selbst schon >60km bei 24h-Schwimmen geschwommen und nehme im Schnitt fast jeden Monat an irgendeiner Schwimmveranstaltung teil. Mal lang, mal extremere Bedingungen (Anfang April z.B. 12km ohne Neo), ich hab noch nie irgendwas eingeschmissen und würde es wahrscheinlich auch nicht. Einerseits, weil mir das Risiko zu groß ist, dann nicht zu merken, wenn wirklich etwas kaputt geht und andererseits, weil es in gewisser Weise schon meiner persönlichen Ethik widerspricht. Das heißt aber nicht, dass ich es nicht nachvollziehen kann oder mir anmaße, andere dafür zu verurteilen.

NBer 20.06.2019 15:01

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 1458783)
.....nein, kaum eine Regel/Grenze im Sport ist derartig eindeutig definiert, wie die Listen der NADA und der WADA.....

naja, wie man am obigen fall ja sieht, (kann?) konnte man trotzdem mit einer 2jährigen sperre belegt werden, auch wenn das mittel nicht auf der liste stand. das meinte ich mit "fließend". wenn etwas NOCH nicht auf der liste steht (mittlerweile steht clenbuterol ja drauf), kann man offensichtlich im zweifelsfall trotzdem bestraft werden.

triconer 20.06.2019 22:02

Ok, der Großteil hier("alle" will ich nicht schreiben) ist der Sache kritisch eingestellt und würde dies selbst eher nicht praktizieren.

Dennoch gibt es wohl Situationen, die manche Sportler (Fussball, Handball, extremschwimmer etc) nur mit Schmerzmitteln bewältigen können. Sicher, es ist legal. Dennoch stoße ich mich immer noch daran. Für mich passt das nicht zu Fairness und Fairplay.
Komischerweise störe ich mich bei anderen Herausforderungen nicht so sehr. Vermutlich, weil es doch auch meine Leidenschaft ist. Ein Bergsteiger, der die 8000er "nur" mit zusätzlichem Sauerstoff schafft, handelt ja auch legal und verschafft sich dennoch einen Vorteil.

LidlRacer 20.06.2019 22:33

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1458755)
die grenze zwischen doping und medikamentenmissbrauch ist fließend. der als einer der größten dopingsskandale deutschlands geltende fall krabbe, war formaljuristisch keiner. sie wurde "nur" wegen medikamentenmissbrauch und unsportlichem verhalten verurteilt. auch bei ihr ging es um ein mittel, dass unterstützt, aber zum zeitpunkt der einnahme nicht auf der dopingliste stand.

Der Krabbe-Fall war recht komplex und hat wenig hiermit zu tun.
Bei Clenbuterol war nicht eindeutig, ob es zu einer Gruppe verbotener Mittel gehörte, auch wenn es nicht namentlich auf der Verbotsliste stand.

Eine solche Unklarheit gibt es hier nicht.

bellamartha 20.06.2019 23:22

Guten Abend,

ich bin auch schon mal beim Zürichseeschwimmen mitgeschwommen. Natürlich habe ich viel länger gebraucht als die, um die es hier geht, nämlich 9:42 h, also mehr als eine Stunde länger als sie. Ich hatte aber keine Schmerzen beim Schwimmen, überhaupt nicht, soweit ich mich erinnere. Ich hatte auch nicht wie sie eine Woche danach Muskelkater oder Schmerzen, sondern nur direkt danach und zwei Tage später war alles wieder gut.
Aber: Ich hatte mich 2 Jahre lang auf diesen Wettkampf vorbereitet. Ich hatte keine Schmerzmittel dabei, weil ich im Training nie Schmerzen hatte, auch nicht bei meiner 7-stündigen Generalprobe. Aber ich schließe für mich nicht aus, dass ich nach einer so langen Vorbereitung nicht ein erlaubtes Schmerzmittel genommen hätte, wenn ich gegen Ende des Wettkampfes große Probleme gehabt hätte und es mir jemand angeboten hätte.
Ich bin, alleine schon beruflich bedingt, gegen Medikamentenmissbrauch und finde die lapidare Darstellung in dem Beitrag von der Schwimmerin nicht gut. Trotzdem habe ich da nicht so eine klare Haltung wie ihr.
Vielleicht muss ich noch mal drüber nachdenken und werde es sicher morgen mal mit meinen Sportfreunden diskutieren, die zum Essen kommen.

Gruß
J.

Nobodyknows 21.06.2019 07:47

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 1458783)
...Es hat für mich allerdings schon ein Geschmäckle, dass hier niemand trotz eines „schriftlichen Geständnisses“ die Eier in der Hose hat, auch mal rechtliche Schritte einzuleiten! Da ist es doch viel einfacher, sich hier in den Unmutsbekundungen, Beleidigungen und der Anzahl der Kotzsmilies zu überbieten… Anscheinend ist dann am „Medikamentenmissbrauch“, oder was das sonst noch sein könnte, auch nicht so viel dran.

Zu einem kann eine einzelne Person nicht ganz Welt retten.
Und es gäbe andere Themen bei denen man sich als Bürger um die Einleitung rechtlicher Schritte bemühen müsste / sollte / könnte.

Garmin hat eine, aus zahlreichen Gründen abzulehnende Äußerung einer (Extrem)Sportlerin zu Werbezwecken veröffentlicht. Ich habe (scharf zugespitzt) hier darauf aufmerksam gemacht.

Davon, dass am Vorwurf des „Medikamentenmissbrauch“ etwas dran ist kann sich jeder überzeugen, der sich den Beipackzettel zu 800er Ibus durchliest.
Auch wenn dabei gegen keine Gesetze verstoßen wird liegt im o.g. Fall ein Missbrauch vor.

Gruß
N. :Huhu:

JENS-KLEVE 21.06.2019 09:20

Mir hat ein Apotheker erklärt, dass ibuProfen ein sehr gutes Schmerzmittel mit vergleichsweise wenig Nebenwirkungen sei und insbesondere für Sportler sehr gut geeignet sei. Das Problem ist allerdings, dass man ibu nur dann nehmen sollte, wenn akute Schmerzen vorliegen, aber man dann auf gar keinen Fall Sport machen sollte, weil dann Organschäden an der Leber auftreten können durch eine Überbelastung des Organs. Konkret: Aufstehen-Rückenschmerzen-ibu-Radtraining ist keine gute Idee.
Entweder Sport ODER Ibuprofen.
Ich halte mich daran, aber ich kenne einige, die im Trainingslager oder in der Marathonvorbereitung genau diese Kombination zelebrieren. Ein Profi, der das vorlebt, wird diese Haltung bestärken.

fredfetsch 21.06.2019 09:31

Ich gebe zu, dass mir diese plakative Aussage bei Garmin auch nicht gefällt, aber folgendes Szenario erscheint mir ziemlich realistisch:
ich wache auf, habe Kopfschmerzen, werfe eine Ibu ein und es wird besser. Ich gehe also zur Arbeit, trainiere oder mache was weiss ich...
Ist das dann auch Medikamentenmissbrauch?
Ist zwar ein Stück vom beschriebenen Fall weg - aber ein paar von euch argumentieren schon sehr auch in diese Richtung.

chris.fall 21.06.2019 09:35

Moin,

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1458788)
Der Punkt ist IMHO da aber überschritten wo ich mich in die Öffentlichkeit stelle und propagiere "ach, hier und da mal ein paar Ibus ...". Da schadet so jemand in seiner Vorbildfunktion sehr wohl andere, indem er ein Bild propagiert "nicht so schlimm, völlig normal sich mit Schmerzmitteln vollzudröhnen".

die Gute ist nicht Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi und hat eine - wie es in dem entsprechenden Sprech so schön heißt - eine sehr begrenzte mediale Reichweite. Oder auf Deutsch gesagt: Die kennt doch keine Sau. D.h. alles was sie sagt und tut, wird nur von "informierten Kreisen" wahrgenommen und dann eben auch - wie dieser Thread ja belegt, entsprechend kritisch bewertet.

Ich stelle es auch zumindest in Frage, ob man als Spitzensüortelr denn auch einen Spitzenintellekt und eine Spitzenmoral haben muss:

* Klick *


Viele Grüße,

Christian

Stefan 21.06.2019 09:41

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 1458935)
die Gute ist nicht Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi und hat eine - wie es in dem entsprechenden Sprech so schön heißt - eine sehr begrenzte mediale Reichweite.

Ich kannte sie vorher nicht, aber ich verfolge Langstrecken- und Eisschwimmen nicht.
Die Reichweite der Garminseite dürfte aber etwas grösser sein. IMHO eine schwache Leistung von Garmin, sowas zu veröffentlichen.

chris.fall 21.06.2019 09:48

Moin,

Zitat:

Zitat von Otscho (Beitrag 1458794)
Beim Eisschwimmen gab es in der letzten Saison meines Wissens nach einen Todesfall und dabei lag eine Vorerkrankung vor.


ich meinte mit der die Eismeile, bei der eine massive Unterkühlung standardmäßig in Kauf genommen wird:

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 1458257)
eine hier früher sehr aktive Nutzerin ist auch dahin abgewandert. Ich habe mal einen Bericht über ihre "Eismeile" gesehen. Die anschließende medizinische Versorgung ist dabei anscheinend Standard und muss auch von Profis durchgeführt werden, weil sonst der Bergungstod droht... Das geht mir alles schon etwas zu weit.

Zitat:

Zitat von Otscho (Beitrag 1458794)
Wenn es darum geht, dann darf auch niemand auf's Rad steigen, da werden auch am laufenden Band Leute von Autos totgefahren oder stürzen selbst unglücklich.

Genau das schrob ich doch auch :confused:


Zitat:

Zitat von Otscho (Beitrag 1458794)
Und natürlich kann man langstreckenschwimmen ohne Schmerzmittel betreiben.

Das glaube ich auch!

Möglicherweise habe ich meinen Standpunkt nicht eindeutig genug formuliert: Ich würde (hoffentlich) die Sinnhaftigkeit eines Sports für mich hinterfragen, sobald ich in die Situation komme, regelmäßig Schmerzmittel nehmen zu müssen. Aus den oben genannten Gründen, habe ich aber kein Problem damit, wenn andere es tun.

Viele Grüße,

Christian

chris.fall 21.06.2019 09:55

Moin,

Zitat:

Zitat von triconer (Beitrag 1458882)
Ok, der Großteil hier("alle" will ich nicht schreiben) ist der Sache kritisch eingestellt und würde dies selbst eher nicht praktizieren.

ich befürchte, dass Du Dich da irrst. Es gab doch mal diese anonyme Umfrage, nach der etwa 1/3 aller Marathonläufer Schmerzmittel genommen haben. Ich habe doch sehr den Verdacht, dass sich dieses Drittel an dieser Diskussion hier gar nicht erst beteiligt. (Was mich bei dem Shitstorm (im Wasserglas;-), den hier die selbsternannten "Regel"wächter z.T. lostreten auch nicht wundert.)


Viele Grüße,

Christian

NBer 21.06.2019 10:05

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 1458942)
......den hier die selbsternannten "Regel"wächter......

nochmal.....alle wissen, dass sie keine regel gebrochen und nichts verbotenes getan hat. die meisten stören sich an der medialen darstellung der medikamenteneinnahme. und auch das ist nichts verbotenes, ist aber dem geschmack vieler hier nach äußerst unglücklich und weckt falsche assoziationen.

chris.fall 21.06.2019 10:29

Moin,

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1458807)
naja, wie man am obigen fall ja sieht, (kann?) konnte man trotzdem mit einer 2jährigen sperre belegt werden, auch wenn das mittel nicht auf der liste stand. das meinte ich mit "fließend". wenn etwas NOCH nicht auf der liste steht (mittlerweile steht clenbuterol ja drauf), kann man offensichtlich im zweifelsfall trotzdem bestraft werden.

klar, geht das. Nur eben nicht wegen Dopings sondern wegen Medikamentenmissbrauchs und unsportlichem Verhalten. Das geht ja gerade aus dem von Dir ursprünglich verlinkten Artikel hervor.

Dass das ein paar Jahre(?) später dann auf der Dopingliste stand, tut nicht zur Sache. Es ist immer das Recht anzuwenden, dass zum Tatzeitpunkt gültig war.

Ich finde es sehr wichtig, solche Dinge nicht miteinander zu vermischen (siehe meine Posts weiter oben) und sie präzise zu benennen.


Viele Grüße,

Christian

Otscho 21.06.2019 10:37

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 1458940)
ich meinte mit der die Eismeile, bei der eine massive Unterkühlung standardmäßig in Kauf genommen wird:

"Massiv" ist da nicht der Fall. Ich bin selbst schon oft 1km geschwommen, teils auch etwas mehr. Das ist wenn man es gewohnt ist relativ unproblematisch, ich bin das auch oft im Training geschwommen ohne Aufwärmmöglichkeit danach, geschweige denn ärztlicher Betreuung.
Eine Eismeile ist ein anderes Kaliber, klar, auch wenn das für den Außenstehenden vielleicht gar nicht so wirkt, aber es ist in keinster Weise mit 1km vergleichbar. Die Anwesenheit eines Arztes ist da vorgeschrieben, damit sie offiziell anerkannt wird. Die IISA will sich da schlicht auch absichern und einen Rahmen abstecken, der alle Eventualitäten berücksichtigt. Das heißt aber nicht, dass eine ärztliche Betreuung danach notwendig ist oder der Regelfall ist.

Ich vermute ich kenne die "früher hier sehr aktive Nutzerin". Ich bin auch schon mit ihr geschwommen und ihre Eismeile und die Umstände sind mir auch bekannt. Sie musste damals an einen anderen See ausweichen, da das geplante Gewässer zugefroren war, allgemein waren die Bedingungen sehr heftig. Das Wasser war um die 1 Grad kalt, es müsste "nur" <5 Grad sein. Das ist ein gewaltiger Unterschied, gerade bei einer Eismeile. Wenn man eine Eismeile selbst organisiert ist das relativ umfangreich und es hängt einiges dran, ich habe das selbst schon gemacht. Dann zieht man es auch durch, selbst wenn die Bedingungen alles andere als gut sind.
Ihre Zeit war für ihre Verhältnisse ziemlich schlecht, was auch zeigt, welche Ausnahmesituation es war. Von daher: In diesem Fall war es sicher grenzwertig, das ist aber nicht die Regel.



Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 1458940)
Möglicherweise habe ich meinen Standpunkt nicht eindeutig genug formuliert: Ich würde (hoffentlich) die Sinnhaftigkeit eines Sports für mich hinterfragen, sobald ich in die Situation komme, regelmäßig Schmerzmittel nehmen zu müssen. Aus den oben genannten Gründen, habe ich aber kein Problem damit, wenn andere es tun.

OK, klar, das ginge mir auch nicht anders. Regelmäßig Schmerzmittel zu nehmen heißt schlicht, da passt irgendwas ganz und gar nicht, das sollte man natürlich immer hinterfragen bzw. schon vorher die Reißleine ziehen. Darum geht es in diesem Fall aber ja nicht.

tridinski 24.09.2019 19:08

Ironman jetzt mit offiziellem Schmerzmittelpartner :Kotz: :Kotz:
https://www.endurancebusiness.com/20...ip-with-aleve/

LidlRacer 24.09.2019 21:00

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1479902)
Ironman jetzt mit offiziellem Schmerzmittelpartner :Kotz: :Kotz:
https://www.endurancebusiness.com/20...ip-with-aleve/

Den Mist hatten wir schon:
https://www.triathlon-szene.de/forum...ad.php?t=46967

ironmansub10h 25.09.2019 11:06

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1458239)
Ibuprofen in 800mg-Dosierung ist rezeptpflichtig, d.h. Conny hat einen Arzt in der Hinterhand, der sie willig (und vermutlich unkritisch) mit Tabletten versorgt. Typische Nebenwirkungen sind Magenschleimhautenzündung, Niereninsuffizienz, Bluthochdruck, Ödeme.

Ein Sport, der sich nur mit rezeptpflichtigen Medikamenten betreiben lässt (sie schreibt ja nichts von Krankheit/ Verletzung, wo Ibuprofen zeitlich begrenzt durchaus sinnvolle Einsatzzwecke hat, sondern es geht einzig und alleine darum, die Kälte besser tolerieren zu können), ist eigentlich kein Sport mehr.

Mein bisher recht postives Verhältnis zum Eisschwimmen hat nach der Lektüre des von Nobodyknows verlinkten Textes einen deutlichen Knacks bekommen.:(

Na dann kaufst eben die 400 oder 600er Packung- und nimmst zwei. Rezeptpflicht sagt doch gar nichts.

mamoarmin 25.09.2019 11:22

Meine Frau hat gerade gelacht, als Sie das Bild mit der Banane gesehen hat...sie kommt aus dem Osten, also alles cool.
Ich habe mal beim 24 h Schwimmen schmerzen in der Schulter bekommen...dann bin ich aus dem Wasser....ich wurde dann mit Schmerzmittelangeboten überhäuft, da ich keine dabei hatte...nein ich hatte Sie nicht vergessen, ich hatte wie immer einfach keine dabei?
Viele scheinen solche Events nur mit Mittelchen überstehen zu können..ich hatte dann einfach aufgehört und konnte die nächsten zwei Tage trotzdem nur im Trexstyle die Arme heben..
Auch in Amerka, wo ich mal mit einigen Gruppen gefahren bin, wird am Gipfel gerne mal Schmerzmittel verteilt, dass zuvor bei Walmart in 1000er packungen erstanden werden kann..
Die sehen das alle sehr sehr locker...

dasgehtschneller 25.09.2019 13:46

Zitat:

Zitat von ironmansub10h (Beitrag 1480020)
Na dann kaufst eben die 400 oder 600er Packung- und nimmst zwei. Rezeptpflicht sagt doch gar nichts.

In den USA gibts die Ibuprofen rezeptfrei meist in 200mg Dosis, dafür aber im 500er und 1000er Pack für maximal 20$ :-((

Lustigerweise gibt es noch nicht mal einen Beipackzettel oder so und das in einem Land in dem sogar auf einem Kaffeebecher ellenlange Warnhinweise aufgedruckt werden müssen.

Das zeigt wohl ähnlich die unkritische Haltung gegenüber Medikamenten wie das Sponsoring bei Ironman.


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