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Stefan 28.11.2018 20:57

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1422296)
............


Das begreift die Mehrheit der Bevölkerung aber nicht, deswegen muss man es (meiner Meinung nach) an wenigen Dingen aufhängen.

glaurung 28.11.2018 21:01

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1422297)
Es ist ein großer Unterschied in der Zielsetzung. Darüber, wie man keinen Dreck macht, gibt es nur wenig zu streiten. Wenn wir davon ausgehen, ergibt sich die "Rettung" des Klimas zwangsläufig.

Wenn wir aber darüber streiten, wie viel Dreck wir in die Umwelt blasen dürfen, damit das Klima gerade nicht kippt oder die Erderwärumung nur 2,3 °C statt 2,6 °C beträgt - als ob es keine Sonne gäbe, die gelegentlich mal einen Pups lässt - dann verhandeln wir in 100 Jahren noch über die richtige Menge.

Diese Prozentzahlen werden deswegen momentan so heiß diskutiert, da man damit rechnet, dass ab einer Erwärmung von ca. 1,5° über der Temperatur von vor der Industrialisierung gewisse Kipp-Prozesse in Gang kommen, die einen Anstieg von um die 5° wahrscheinlich innerhalb weniger Jahrzehnte bedingen werden.
Da wir eben schon 1°C über der Temperatur von vor der Industrialisierung sind, haben wir halt theoretisch (und ja: sicher werden diese Berechnungen wegen der Komplexität des Klimas eine gewisse Unschärfe haben) nur noch wenig "Puffer." Und von 100% CO2-Ausstoß sofort auf 0 geht halt nicht. Drum wird eben diskutiert. Dass zu viel gelabert wird und zu wenig passiert, darin stimme ich mit Dir überein.

Und wenn jetzt jemand denkt: Nun gut, 5°C Erwärmung ist ja toll, dann ist hier und da der Winter nicht mehr so kalt, der dürfte extrem falsch liegen. Die Auswirkungen sind dann sicher bei Weitem vielschichtiger.

schnodo 28.11.2018 21:13

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 1422300)
Und von 100% CO2-Ausstoß sofort auf 0 geht halt nicht. Drum wird eben diskutiert. Dass zu viel gelabert wird und zu wenig passiert, darin stimme ich mit Dir überein.

Du hast in allem Recht, was Du schreibst. Und da sehe ich das Kernproblem, es wird geschachert und der Missstand verwaltet. Wenn die Klimaprognosen stimmen - wie gesagt, nicht weiter als ich sie werfen kann - dann wird halt nach den Kipp-Prozessen darüber verhandelt, wie man die nächsten 10 °C prognostizierten Hub auf 7,5 °C beschränken kann.

Für die echte Sorge um den Planeten, ein radikales, extrem schmerzhaftes Umdenken - das auch mir Angst macht - ist die Zeit nicht reif. Noch lange nicht.

Ich behaupte jetzt mal ganz frech: Nur die ganz Jungen hier im Forum werden mit etwas Glück mitbekommen wenn ein solches weltweites Umdenken stattfindet.

qbz 28.11.2018 22:48

Ich teile die von glaurung beschriebenen Fakten.

Ich glaube, den meisten ist nicht bewusst, dass jetzt diese Generation über die Zukunft der Menschheit entscheidet und man nichts aufschieben kann, wenn es um die Reduktion des CO2-Austosses geht. Bisher verbuche ich die politischen Regierungsbemühungen auf der Welt unter dem Aspekt: "Reduktion der Schuldgefühle" (Das Schlimmste, was in einem Arbeitszeugnis stehen kann: "war stets bemüht".)

Während die Folgen für die Ökosysteme global von den Wissenschaftlern eher abschätzbar sind, kann man nur spekulieren, wie unsere Gesellschaften mit den Folgen der viel zu schnellen Erwärmung umgehen. Die bisherigen Erfahrungen der Menschheit deuten leider darauf hin, dass die extremen Ressourcenkonflikte und Naturkatastrophen zu kriegerischen Auseinandersetzungen führen werden, eventuell unter Einsatz von Massenvernichtunswaffen.

sybenwurz 28.11.2018 23:46

Leute, mal keine Panik!
In der Geschichte der Erde von rund 4,6 Millarden Jahren waren zu gut 80% die Pole eisfrei.
Reduziert man die Erdgeschichte auf ein Jahr, taucht der Mensch am 31.12. gegen 23Uhr auf.
Eventuell ists vor diesem Hintergrund ein wenig dumm gelaufen, dass er sich zwar in der wärmeren Phase einer Eiszeit etabliert (und damit an sein Umfeld angepasst) hat, aber eben nicht in ner Hitzeperiode, wie die, auf die der Planet grad wieder zusteuert.

Eventuell hätte ers in der auf ein Jahr reduzierten Erdgeschichte gepackt, seine Stunde soweit auszudehnen, dasses für unsereinem locker noch gelangt hätte, so oder so dürfts aber drauf rausgelaufen sein, dasser über kurz oder lang den Löffel abgeben wird, ob im Homeoffice, mit bedingungslosem Grundeinkommen, Hartz IV, oder als Malocher.

Dumm gelaufen halt, dasses uns nu trifft oder vielleicht erst die nächste Generation, aber hey: wir hatten (bisher) keinen Krieg wie noch all die Generationen vor uns und Hand aufs Herz: ich mag nicht meinem Chef klarmachen, dass ich morgens nu zu Fuss komm und daher anderthalb Stunden später komm, statt s Auto zu nehmen und heimwärts genauso, meine Fernreisen mag ich nicht missen und lieber im Auto pennen statt in nem Hotel oder Heuschober, ob die Karre Diesel verbrennt oder Super ist auch gradmal unterm Strich egal, und vorallem, wenn ich mir mit solcherlei Anstrengungen allein den Allerwertesten aufreisse, während der Nachbar jede von Mutti Merkels Rabattaktionen auf neue Autos mitnimmt, die Kinder mit der fetten Kiste täglich in den Kindergarten bzw. die Schule fährt, ihnen mittags die dicken Schnitzel auftischt, während ich die Welt retten will und deswegen nur noch Grünzeug fresse und mich bestenfalls drüber freuen kann, dass sich die oberen Zehntausend oder Aktionäre der Automobiliaren von ihrem ganzen Zaster auch keine Absolution mehr kaufen können, weils dem Planeten als solchen gradmal sowas von egal ist, was wir Deppen da treiben.
Und immerhin können ja auch wir kleinen Leute uns zusammn mit den Geldsäcken auf die Schulter klopfen und sagen, "Hola, als vor 65Mio. Jahren die Maladäise mit dem Asteriod und dem ganzen CO2-Gedöns passierte, hatten wir mal absolut gar nix 'mit zu tun!"

sybenwurz 28.11.2018 23:47

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1422325)
...eventuell unter Einsatz von Massenvernichtunswaffen.

Mal ehrlich: kommts darauf noch an?

glaurung 29.11.2018 06:26

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1422325)
Während die Folgen für die Ökosysteme global von den Wissenschaftlern eher abschätzbar sind, kann man nur spekulieren, wie unsere Gesellschaften mit den Folgen der viel zu schnellen Erwärmung umgehen. Die bisherigen Erfahrungen der Menschheit deuten leider darauf hin, dass die extremen Ressourcenkonflikte und Naturkatastrophen zu kriegerischen Auseinandersetzungen führen werden, eventuell unter Einsatz von Massenvernichtunswaffen.

DAS ist der GENAU DER PUNKT, der zum Problem für uns werden wird.
Wie ich gestern geschrieben habe, kam es während der Entwicklung der Menschheit immer wieder zu Klimaschwankungen, mit denen zahlreiche Hochkulturen nicht zurecht kamen und eingingen. Die Khmer in Kambodscha mussten z.B. ihre Tempel verlassen, weil auf einmal die Regenfälle ausblieben (nur ein Beispiel von vielen). Danach hat man nix mehr von ihnen gehört. Andere Zivilisationen gingen "auf Reisen" und zofften sich mit anderen Hochkulturen...
Selbst im Mittelalter war die sogenannte kleine Eiszeit nicht zuletzt maßgeblich mitverantwortlich dafür, dass man lustig damit anfing, irgendwelche Leute zu foltern und abzufackeln, weil man schlicht einen Schuldigen dafür suchte, warum alles auf einmal so schlimm war und viel anders als in den Jahrzehnten / Jahrhunderten davor, wie man es gewohnt war.
Hochkulturen entwickelten sich seit jeher in sehr stabilen Klimaperioden. Sie gingen ein, wenn das Klima schwankte und die Wasserversorgung ausfiel. DAS IST FAKT.

Gut, man mag denken, dass wir heutzutage zivilisiert genug sind, keinen derartigen Schmarrn mehr zu machen wie oben angedeutet. Dann muss man aber sehen, wie wir stets neue Kriege anzetteln, obwohl wir ja so zivilisiert und fortgeschritten sind. Dann sieht man auch, dass z.B. einer wie Trump an die Spitze eines derart fortgeschrittenen (in technischer Hinsicht) Landes wie Amerika gewählt wird, obwohl wir so zivilisiert und schlau sind. In anderen mächtigen Ländern hocken Typen wie Putin dran ....... --> Unsere dummen Charaktereigenschaften werden nie aussterben, egal wie zivilisiert und fortgeschritten wir in technischer Hinsicht sind.
Noch haben wir ein Klimaoptimum bzw. Kontinuum. Drum haben wir uns nach der kleinen Eiszeit im Mittelalter in den paar wenigen Jahrhunderten danach bis jetzt so prächtig entwickeln können (wie eben viele der Hochkulturen in den paar Jahrtausenden vor uns).

Kommt jetzt die Stabilität des Klimas ins Wanken und kommt es zu den Kippprozessen in den nächsten Jahrzehnten mit der Folge von an die 5°C Erwärmung, dann ist das in der Tat ein Zustand, der in der Erdgeschichte schon mehrmals da war, d.h. die Pole waren mehrfach eisfrei. Wir werden aber in der Kürze der Zeit massivste Probleme haben uns "zivilisert" und ohne Tumult an eine derart schnelle und massivste Veränderung anzupassen. Die Kulturen vor uns hatten mit Schwankungen von um die 1°C (was hier und da dafür ausreichte, dass ganze Wüsten entstanden) zu tun. Jetzt könnten es 5°C werden.

5°C bedeuten eine komplette Umwälzung der Klimastruktur auf dem Planeten. Der Golfstrom könnte oder wird irgendwann ausfallen, weil die Pumpwirkung von warmem zu kaltem Wasser nicht mehr funktioniert. Dann herrscht hier in Europa auch komplett anderes Klima. Viele Gegenden werden vom Wandel sicher auch erst mal profitieren (hier im Voralpenland hat es den Sommer über sehr viel geregnet, ich musste keinen Rasen gießen und der war im Herbst immer noch grün --> wie man weiß, war das anderswo in Deutschland auf einmal nicht mehr so), andere Gegenden werden unbewohnbar werden. Schaut nach Kalifornien. Das war / ist nur ein seichter Anfang. Die Brände dort werden häufiger werden.
--> Es dürfte zu 1000% sicher sein, dass zu den Klimaverlierern auch sehr viele Gegenden gehören werden, wo derzeit sehr, sehr viele Menschen leben.
Wir sind jetzt 7,5 Milliarden, viel mehr Menschen als je zuvor bei den letzten nennenswerten Klimaschwankungen. Zudem sind wir global stärkstens vernetzt. Was das betrifft, sollte klar sein, dass sich Unruhen und Krankheiten schnell und effizient ausbreiten können.
Aber klar, die Menschheit tickt halt so, dass sie sich z.B. eher Gedanken drüber macht, wie man in Zukunft 15 Milliarden Menschen ernähren kann, statt sich darüber Gedanken zu machen, den Bevölkerungsanstieg lieber einzudämmen. Sprich: Man macht sich eher Gedanken darüber, wie man mit den künftig immer schlechter werdenden Lebensbedingungen klar kommt, statt die Ursachen der immer schlechter werdenden Lebensbedingungen zu bekämpfen. So sind wir halt.
Aus den oben genannten Gründen glaube ich aber sowieso nicht, dass wir über die 10 Milliarden drüber kommen. Vorher passiert irgendetwas. Und das ist ganz nüchtern betrachtet auch gut so.

Die meisten Menschen leben leider zu sehr im Hier und Jetzt nach dem Motto "Nach mir die Sinftlut". Es fehlt schlicht der Weitblick und das Verständnis für die größeren Zusammenhänge. Diejenigen mit Weitblick werden in der Regel als Spinner abgetan. Viele "Spinner" haben daher den Nobelpreis erst posthum bekommen... :Cheese:

@sybenwurz: Schön geschrieben ;)

keko# 29.11.2018 07:23

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 1422332)

Die meisten Menschen leben leider zu sehr im Hier und Jetzt nach dem Motto "Nach mir die Sinftlut". Es fehlt schlicht der Weitblick und das Verständnis für die größeren Zusammenhänge.

Unterschätzt du nicht "die Menschen"? Es stellt sich die Frage: Wer sind denn "die Menschen"? Sind es internationale, auf Gewinnmaximierung ausgerichtetet Konzerne? Sind es korrupte oder unwillige Politiker, die die Weichen nicht legen? Oder sind es doch wir alle?

Klugschnacker 29.11.2018 08:17

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1422330)
Reduziert man die Erdgeschichte auf ein Jahr, taucht der Mensch am 31.12. gegen 23Uhr auf.

Nicht ganz. Der Homo sapiens betrat die Bühne der Welt am 31. Dezember gegen 23:58 Uhr.

Wollte die Menschheit noch eine weitere Minute auf diesem fiktiven Zeitstrahl schaffen, müsste sie bis ins Jahr 32.018 n.Chr. durchhalten, also noch 30.000 Jahre ab heute.

Betrachten wir die letzten 100 Jahre, und wie wir uns in dieser Zeit auf der Erde aufgeführt haben, inklusive der Kriege und Naturzerstörung: Diese Zeitspanne müssten wir noch weitere 300 mal überleben, um das Jahr 32.018 n.Chr. zu erreichen. Das ist selbst für Optimisten eine kühne Vorstellung.

Wollten wir die erste Sekunde nach Silvester erreichen, müssten wir noch noch 500 Jahre durchhalten. Die ersten 10 Sekunden hätten wir nach 5.000 Jahren erreicht.

Es sieht nach meiner Einschätzung sehr danach aus, dass der Homo sapiens in kosmischen Maßstäben eine winzige Randerscheinung bleiben wird. Geboren am 31. Dezember um 23:58 Uhr, ausgestorben wenige Sekunden nach Silvester.

Es ist auf diesem Maßstab auch echt witzig, dass diese Spezies sich für einige Sekunden als Zentrum des Universums sah, als Sinn und Vorbestimmung der Welt, die er sich Untertan zu machen habe. Vielleicht gehört diese Fehleinschätzung zu den Ursachen für die gegenwärtigen Probleme.

Körbel 29.11.2018 08:25

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1422303)
Für die echte Sorge um den Planeten, ein radikales, extrem schmerzhaftes Umdenken - das auch mir Angst macht - ist die Zeit nicht reif. Noch lange nicht.

Warum länger warten?
Warum nicht gleich was unternehmen?
Warum weitermachen wie gehabt?

Du machst dir keine Sorgen?
Echt jetzt?

So ne rosa Brille will ich auch tragen.:confused:

Körbel 29.11.2018 08:27

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1422345)

Es sieht nach meiner Einschätzung sehr danach aus, dass der Homo sapiens in kosmischen Maßstäben eine winzige Randerscheinung bleiben wird.

Dafür nimmt er sich aber verdammt wichtig und macht auf dieser Erde so ziemlich alles falsch.

Trimichi 29.11.2018 08:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1422345)

Es sieht nach meiner Einschätzung sehr danach aus, dass der Homo sapiens in kosmischen Maßstäben eine winzige Randerscheinung bleiben wird. Geboren am 31. Dezember um 23:59 Uhr, ausgestorben wenige Sekunden nach Silvester.

Es ist auf diesem Maßstab auch echt witzig, dass diese Spezies sich für einige Sekunden als Zentrum des Universums sah, als Sinn und Vorbestimmung der Welt, die er sich Untertan zu machen habe. Vielleicht gehört diese Fehleinschätzung zu den Ursachen für die gegenwärtigen Probleme.

Agent Smith über die Natur des Menschen: https://www.youtube.com/watch?v=5Fu_eBNeL-8 :(

sybenwurz 29.11.2018 08:49

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1422345)
Nicht ganz. Der Homo sapiens betrat die Bühne der Welt am 31. Dezember gegen 23:58 Uhr.

Jetzt haste mich verunsichert, aber ich hab doch noch die Quelle gefunden, wo ich das mal gelesen hatte.

http://www.esa.int/ger/ESA_in_your_c...m_Eiszeitalter


Zitat:

Zitat von Körbek (Beitrag 34567)
Du machst dir keine Sorgen?
Echt jetzt?

Er schrieb 'um den Planeten'.
Um den mach ich mir auch keinerlei Sorgen.
;)

schnodo 29.11.2018 08:53

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1422348)
So ne rosa Brille will ich auch tragen.:confused:

Wo ist denn bitte die rosarote Brille wenn ich sage, wir sind alle im Arsch? :confused:

Natürlich mache ich mir Sorgen. Was ändert das? Was soll ich denn Deiner Meinung nach unternehmen?

Es gibt mir ein wohliges Gefühl, wenn ich meine Biomülltüten aus Zeitungspapier falte. Aber den Planeten werde ich so wohl nicht retten, weil ich ein paar Tage später wieder im Flugzeug sitze, wie Millionen andere auch, und Schiffe überfliege, die Giftmüll verklappen.

Klugschnacker 29.11.2018 08:56

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1422357)
Jetzt haste mich verunsichert, aber ich hab doch noch die Quelle gefunden, wo ich das mal gelesen hatte.

Ist schon richtig, sofern man sich auf den Homo erectus bezieht. Er ist ein Vorläufer des Homo sapiens. Letzterer verdrängte vor 40-50 tausend Jahren den Neandertaler in Europa.
:Blumen:

keko# 29.11.2018 09:13

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1422348)
Warum länger warten?
Warum nicht gleich was unternehmen?
Warum weitermachen wie gehabt?

Das sind doch gar nicht die Fragen. Der Präsident der führenden Industrienation ist eine Klimawandelleugner. Wir sind ein Kohle- und Autoland. Nirgends in Europa laufen so viele schmutzige Kraftwerke wie bei uns. Nirgends wird der Verbrennungsmotor so verteidigt wie bei uns.
Die Frage ist: wie kann man das ändern?

Necon 29.11.2018 09:16

Ich finde es total interessant das es hier eher unbekannte alternative Ansätze gibt:

Sehr spannender Talk und wäre eigentlich einen Versuch wert, schlimmer macht es der Ansatz auf jeden Fall nicht.https://www.ted.com/talks/allan_savory_how_to_green_the_world_s_deserts_and_ reverse_climate_change

FlyLive 29.11.2018 09:30

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1422260)

Ich bin kein Klimaforscher und habe mich damit auch nicht intensiv beschäftigt, sehe aber keine Gründe, weshalb ich nicht der Auffassung der Wissenschafter vertrauen soll.

Dieser Satz lässt mir keine Ruhe - auch weil es gerade von Dir kommt !

Ich bin auch jemand, der sein Vertrauen in spezialisierte Wissenschaftler setzt. Allerdings glaube ich mich zunehmend auf dem Holzweg.

Es irritiert mich, wenn angeblich kompetente Wissenschaftler zu ihren Ergebnissen und Meinungen befragt werden und die empfohlene Umsetzung von regierenden Politikern gleichzeitig in den Wind geschossen wird.
Die Medien nehmen die wissenschaftlichen Aussagen noch einigermaßen ernst - die Regierung pfeift fast vollständig auf die von Ihnen selbst zuvor hochgelobten Wissenschaftler und deren Meinung.

Ich tendiere manchmal mehr dazu, in das Insiderwissen der regierenden Politik zu vertrauen und aus deren Handlungen die Wahrheit zu deuten. Logisch wäre, dem Fachmann zu Vertrauen und nach dessen Empfehlung zu handeln. Diesen Fachmann nimmt allerdings kaum ein Volksvertreter ernst.

qbz 29.11.2018 09:53

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1422335)
Unterschätzt du nicht "die Menschen"? Es stellt sich die Frage: Wer sind denn "die Menschen"? Sind es internationale, auf Gewinnmaximierung ausgerichtetet Konzerne? Sind es korrupte oder unwillige Politiker, die die Weichen nicht legen? Oder sind es doch wir alle?

Man kann es doch im eigenen Land verfolgen wie es läuft. Die jetzigen kurzfristigen Interessen überwiegen fast bei allen gesellschaftlichen Gruppen gegenüber den zu erwartenden negativen Klimafolgen. Das traurige Schauspiel um die Abschaltung der Braunkohlekraftwerke sehe ich als Indikator, dasss wir selbst im eigenen Land nicht fähig sind, die Lasten eines Ausstieges zu tragen und deswegen den Ausstieg aus der Kohle aufschieben und die Einhaltung des 2° Ziels 2020 deutlich verfehlen. Und der Anteil des Verkehrs an der CO2-Emission steigt ebenfalls weiter an. Die jetzigen Lasten für eine Reduktion der Emission erscheinen mir gering im Vergleich zu dem, was die nächste Generation erwartet.

Jimmi 29.11.2018 09:54

Ich habe mal die gewagte These aufgestellt, dass wirkliche Raumfahrt nicht möglich sein wird, weil jede Spezies im Universum, die technologisch dazu in der Lage ist, ihren Planeten dazu so weit in den Ruin treiben muss, dass vor der Expansion auf andere Gestirne immer die Selbstauslöschung steht.

Spaß beiseite: Die Lage ist fatal bis aussichtslos.

Trimichi 29.11.2018 09:59

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1422366)
Die Frage ist: wie kann man das ändern?

Begrenzter Atomkrieg. (Lt. Henry Kissinger)
Basisdaten: Analysen des Club of Rome usw.

Kann jeden Tag einschlagen. Oder nicht? Zumal ja auch ein paar "Koffer" rumlaufen. Alle zivilen Ziele in der Welt sind erreichbar. Es gibt keinen Schutz. Wird dann als terroristischer Anschlag deklariert und dann müsste man natürlich Vergeltung üben. So könnte es losgehen...

Triasven 29.11.2018 10:01

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1422366)
Der Präsident der führenden Industrienation ist eine Klimawandelleugner.

Ich bin mir wirklich nicht sicher, aber ich glaube Trump leugnet, dass der Klimawandel von Menschenhand verursacht ist.

Ist letztendlich egal. Trump ist nichtmal 4 Jahre an der Macht und er wird es maximal noch gute 6 Jahre sein. Er ist also ein so kleines unbedeutendes Licht, dass ich es gut finden würde, wenn man ihn nicht als Sündenbock für den Klimawandel heranzieht. Das endet nur wieder in dem typischen Trump Bashing, bei dem sich alle einig sind, dass er ein Idiot ist. Dem Klima ist damit aber wenig geholfen.

Klugschnacker 29.11.2018 10:05

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1422369)
Ich tendiere manchmal mehr dazu, in das Insiderwissen der regierenden Politik zu vertrauen und aus deren Handlungen die Wahrheit zu deuten.

Kommt meiner Ansicht nach darauf an, von welcher Wahrheit die Rede ist. Geht es um die Erforschung der Natur, würde ich mich an die Modelle und Vorhersagen der Forscher halten. Politiker haben hingegen ein Gespür für das Wesen der Menschen: Kurzfristige Ziele haben größeres Gewicht als langfristige; Eigennutz ist ein stärkeres Motiv als Gemeinnutz.

Klima- und Umweltschutz wird erst dann gelingen, wenn man ihn mit kurzfristigen und eigennützigen Zielen umsetzen kann. Alles andere geht IMO an der Natur des Menschen vorbei und wird scheitern.

qbz 29.11.2018 10:13

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1422369)
Dieser Satz lässt mir keine Ruhe - auch weil es gerade von Dir kommt !

Ich bin auch jemand, der sein Vertrauen in spezialisierte Wissenschaftler setzt. Allerdings glaube ich mich zunehmend auf dem Holzweg.

Es irritiert mich, wenn angeblich kompetente Wissenschaftler zu ihren Ergebnissen und Meinungen befragt werden und die empfohlene Umsetzung von regierenden Politikern gleichzeitig in den Wind geschossen wird.
Die Medien nehmen die wissenschaftlichen Aussagen noch einigermaßen ernst - die Regierung pfeift fast vollständig auf die von Ihnen selbst zuvor hochgelobten Wissenschaftler und deren Meinung.

Ich tendiere manchmal mehr dazu, in das Insiderwissen der regierenden Politik zu vertrauen und aus deren Handlungen die Wahrheit zu deuten. Logisch wäre, dem Fachmann zu Vertrauen und nach dessen Empfehlung zu handeln. Diesen Fachmann nimmt allerdings kaum ein Volksvertreter ernst.

Der Volksvertreter will z.B. in der Lausitz wieder gewählt werden. Das passiert halt nicht, wenn er den Tagebau und die Kraftwerke abschaltet. Oder wenn der Politiker Steuern auf das Flugbenzin erhebt, Benzin-Autos verteuert, den ÖPNV verbilligt und leistungsschwächere Elektroautos fördert. Oder eine generelle CO2-Steuer einführt, wie es Klimaforscher verlangen. Das Schlimme ist eigentlich, dass z.B. Leute wie Angela Merkel über die Situation genau informiert sind und sie kennen und trotzdem zu wenig tun bzw. sich nicht durchsetzen gegenüber Lobbyisten, Parteimitgliedern etc.

Hier ist noch eine interessante Diskussion mit Precht und Prof. Schellnhuber, dem bekannten Potsdamer Klimaforscher, zum Thema: "Ist die Erde noch zu retten?" Das Gespräch behandelt auch die schon vorhandenen Auswirkungen wie die Dürre und Trockenheit in bestimmten Regionen Afrika´s und die resultierende Auswanderung in Slums und das Verhältnis von Polltiker u. Wähler.
https://www.zdf.de/gesellschaft/prec...etten-100.html

Schwarzfahrer 29.11.2018 10:14

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1422369)
Dieser Satz lässt mir keine Ruhe - auch weil es gerade von Dir kommt !

Ich bin auch jemand, der sein Vertrauen in spezialisierte Wissenschaftler setzt. Allerdings glaube ich mich zunehmend auf dem Holzweg.

Als jemand, der selbst als Forscher/Entwickler im Wissenschaftsbetrieb unterwegs ist, kann ich sagen, da hast Du ein gutes Gespür. Ich selber vertraue nur noch vorbehaltlos wissenschaftlichen Aussagen, deren plausibilität ich auf Grund meiner Kenntnisse selber einschätzen kann. Bei allem anderen ist höchste Skepsis gerechtfertigt, wenn man weiss, daß die meisten Wissenschaftler, die publizieren und in Medien präsent sein wollen, sich in ihren Inhalten und Aussagen sehr oft den Erwartungen (oder vermuteten Erwartungen) anpassen. Skepsis und in Frage stellen des Mainstreams ist hinderlich für wissenschaftliche Sichtbarkeit - dafür sorgt schon das hochgelobte "peer review" system. Kein Wunder, daß unsere, (wissenschaftlich selten tief sachkundigen) Volksvertreter es schwer haben, die "richtigen" Aussagen im Sinne einer objektiven Wahrheit zu finden, so sie sie überhaupt suchen. Ich fürchte, gerade in der Politik sucht man seltener nach objektiven Sachargumenten als nach Aussagen, die die bereits festgelegte politische Richtung stützen. Und dafür findet sich immer ein "Experte".

Zum Thema selbst: ich finde die Erkenntnis gut, daß es nicht (mehr?) in der Macht der hochentwickelten Industrieländer ist, das Klima nennenswert zu beeinflussen. (Die Idee daß die "ganze Menschheit" an einem Strang zieht, konnte eh nur in sehr idealistischen Träumen aufkommen). Das könnte endlich dazu führen, daß der Aufwand, der bisher in viel Diskussion und Ersatz- oder Symbolpolitik namens CO2-Emissionssenkung investiert wurde, deutlich effektiver in Maßnahmen gesteckt wird, die das Leben unter den zu erwartenden veränderten Bedingungen besser machen können - unter Nutzung allen technologischen Fortschritts der Menschheit. Dazu würde für mich z.B. gehören (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): Anpsssung der Landwirtschaft um Erträge zu sichern (gerne auch unter Nutzung von Gentechnik), Geburtenkontrolle weltweit, um die Überbevölkerung zu bremsen, sparsamer, weitsichtiger Umgang mit allen Ressourcen ohne Verschwendung aber mit ausgewogener, ideologiefreier Nutzung aller Quellen, ohne die bisher übliche übertriebene/einseitige Fokussierung auf nur einzelne Symbol-Faktoren, langfristige Strukturentwicklung in Gebieten, deren Wirtschaftsgrundlage durch den Klimawandel gefährdet ist (Beispiel Skigebiete), u.v.m.

keko# 29.11.2018 10:21

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1422373)
Ist letztendlich egal. Trump ist nichtmal 4 Jahre an der Macht und er wird es maximal noch gute 6 Jahre sein. Er ist also ein so kleines unbedeutendes Licht, dass ich es gut finden würde, wenn man ihn nicht als Sündenbock für den Klimawandel heranzieht. Das endet nur wieder in dem typischen Trump Bashing, bei dem sich alle einig sind, dass er ein Idiot ist. Dem Klima ist damit aber wenig geholfen.

Trump ist erfolgreicher, milliardenschwerer Geschäftsmann mit enormer politischer Macht. Ein Repräsentant einer neofeudalen Elite, für die Klimaschutz kurz- und mittelfristig Geld kostet und sie ihn damit leugnen oder vermeiden wollen.

Flow 29.11.2018 10:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1422345)
Nicht ganz. Der Homo sapiens betrat die Bühne der Welt am 31. Dezember gegen 23:58 Uhr.

Wollte die Menschheit noch eine weitere Minute auf diesem fiktiven Zeitstrahl schaffen, müsste sie bis ins Jahr 32.018 n.Chr. durchhalten, also noch 30.000 Jahre ab heute.

Betrachten wir die letzten 100 Jahre, und wie wir uns in dieser Zeit auf der Erde aufgeführt haben, inklusive der Kriege und Naturzerstörung: Diese Zeitspanne müssten wir noch weitere 300 mal überleben, um das Jahr 32.018 n.Chr. zu erreichen. Das ist selbst für Optimisten eine kühne Vorstellung.

Wollten wir die erste Sekunde nach Silvester erreichen, müssten wir noch noch 500 Jahre durchhalten. Die ersten 10 Sekunden hätten wir nach 5.000 Jahren erreicht.

Es sieht nach meiner Einschätzung sehr danach aus, dass der Homo sapiens in kosmischen Maßstäben eine winzige Randerscheinung bleiben wird. Geboren am 31. Dezember um 23:58 Uhr, ausgestorben wenige Sekunden nach Silvester.

Es ist auf diesem Maßstab auch echt witzig, dass diese Spezies sich für einige Sekunden als Zentrum des Universums sah, als Sinn und Vorbestimmung der Welt, die er sich Untertan zu machen habe. Vielleicht gehört diese Fehleinschätzung zu den Ursachen für die gegenwärtigen Probleme.

Naja, jetzt warte doch mal ab. Vielleicht kriegen wir es ja doch noch hin, das gesamte Universum in die Luft zu jagen ... :Cheese:
Wenn sich die verfügbare Manpower dabei vorübergehend auf ein paar wenige Hundertmilliionen reduziert, tut das der Sache doch noch nicht zwingend Komplettabbruch ... :cool:

schoppenhauer 29.11.2018 10:47

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1422377)
Trump ist erfolgreicher, milliardenschwerer Geschäftsmann mit enormer politischer Macht. Ein Repräsentant einer neofeudalen Elite, für die Klimaschutz kurz- und mittelfristig Geld kostet und sie ihn damit leugnen oder vermeiden wollen.

Das ist für mich nicht der wahre Grund, warum der rechte Rand überall auf der Welt versucht, den Klimawandel zu relativieren. Es geht wohl eher um die staatliche Souveränität, die denen heiliger ist als alles andere. Kooperation jeglicher Art ist Teufelszeug für 'America first'-Freunde.

Spätestens beim Klimawandel ist dem letzten Deppen klar, dass man gemeinsam agieren muss, da wir auf derselben Bombe sitzen. Also was bleibt einem, als den Klimawandel zu negieren?

keko# 29.11.2018 10:57

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1422381)
Das ist für mich nicht der wahre Grund, warum der rechte Rand überall auf der Welt versucht, den Klimawandel zu relativieren. Es geht wohl eher um die staatliche Souveränität, die denen heiliger ist als alles andere. Kooperation jeglicher Art ist Teufelszeug für 'America first'-Freunde.

Die neuen Nationalisten, so wie Trump einer ist, arbeiten für den nationalen Geldadel. Die Globalisierungsbefürworter für globale Banken und Konzerne. Es geht beiden letztendlich nur um Geld und Macht und nicht um Klima.

OhneRad 29.11.2018 11:01

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1422260)
L]
Ich bin kein Klimaforscher und habe mich damit auch nicht intensiv beschäftigt, sehe aber keine Gründe, weshalb ich nicht der Auffassung der Wissenschafter vertrauen soll.

Es ist ja auch immer die Frage, welche Wissenschaftler zu Wort kommen. Beziehungsweise welche sich überhaupt zu so einem Thema politisch äußern. Dann kommt hinzu, dass wir es hier mit unglaublich abstrakten Fragestellungen zu tun haben. In meiner eigenen Disziplin (der VWL) gibt es auch Leute, die allen Ernstes glauben sie könnten auf Zehntelprozente ausrechnen, wie viel Wachstum diese oder jene Maßnahme kostet. Das sind Annäherungsversuche an die Realität. In der Naturwissenschaft gibt es natürlich sehr viel validere Ergebnisse, aber kaum was Zukunftsprognosen die von tausenden Variablen und exogenen Faktoren abhängen angeht.

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1422293)
Es hilft auch nicht, Zweifler als "Klimaleugner" zu beschimpfen. Ich zähle vermutlich auch dazu, weil ich finde, dass die mediale Aufbereitung in vielen Fällen unredlich und manipulativ ist.

Netter Artikel dazu:
https://www.salonkolumnisten.com/klimaleugner/

"Wenn nicht Geld mich zum „Klimaleugner“ werden lies, was dann? Einer der Gründe könnte sein, dass ich mit wachsender Berufserfahrung ein gewisses Misstrauen gegen meine eigene Branche, die Medien, entwickelte. Mitte der 80er-Jahre des vorigen Jahrhunderts begann ich als Volontär bei der „taz“ und bemerkte bald, dass es in Deutschland immer fünf vor zwölf ist. Stets stand ein Untergang bevor."

"Es gab jedoch einen wichtigen Unterschied. Die alten Weltuntergänge waren fester terminiert. [...] Klimapropheten legten sich nur selten so fest wie Al Gore, nach dessen Vorhersage das Eis des Nordpols mittlerweile komplett verschwunden sein müsste. Nach manchen Prognosen aus den 80er-Jahren sollten auch alle Inseln im Indischen Ozean und der Südsee längst versunken sein (stattdessen hat sich die Fläche der meisten Inseln durch Ablagerungen vergrößert). Klügere Warner ließen das Eintreffen ihrer Vorhersagen mehr im Vagen. Sie legten sich auf kein Datum fest oder nannten einen Termin, der so weit in der Zukunft liegt, dass sie und alle anderen bereits tot sein werden. Daher kann es in Sachen Klima nun schon über drei Jahrzehnte lang immer fünf vor zwölf sein. Es verfestigte sich das ungute Gefühl einer planetaren Bedrohung. "


Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1422345)
Betrachten wir die letzten 100 Jahre, und wie wir uns in dieser Zeit auf der Erde aufgeführt haben, inklusive der Kriege und Naturzerstörung: Diese Zeitspanne müssten wir noch weitere 300 mal überleben, um das Jahr 32.018 n.Chr. zu erreichen. Das ist selbst für Optimisten eine kühne Vorstellung.

In dieser Zeit hat die menschliche Bevölkerung um circa den Faktor 7 zugenommen.
Ich habe keine Ahnung, wie lange die menschliche Spezies, relativ und absolut existieren wird. Es ist mir auch weitgehend egal, weil ich nicht glaube, dass auch nur Irgendjemand vorhersagen kann, was in 20 Jahren auf der Welt ist.

Mich verwundert der selbst-kasteiende Ton bei diesen Umweltthemen aber immer. Es klingt für mich wie ein Ersatz für die christliche Religion: Man wirft sich irgendeiner abstrakten Autorität ("Natur", "Umwelt", "Planet") zu Füßen und murmelt darüber wie fürchterlich die eigene Spezies ist, natürlich besonders die ganzen ignoranten Mitmenschen, denen es an diesem "Bewusstsein" fehlt. Zufällig sind die größten Mahner auch meistens die größten "Sünder". Ausgerechnet in einem Triathlon-Forum, einer im Durchschnitt besonders unökologischen Sportart, wird über das fehlende "Bewusstsein" philosophiert. Auch bei mir an der Uni ist ausgerechnet ein großer Teil der alternativen, umweltbewussten Szene sehr aktiv im Globetrotting und hat mit Anfang 20 einen ökologischen Fußabdruck, wie meine arme, unbewusste, provinzielle Oma in ihrem ganzen Leben nicht erreicht hat.

Es ist das gute Gewissen, ein schlechtes Gewissen zu haben.

Klugschnacker 29.11.2018 11:17

Zitat:

Zitat von OhneRad (Beitrag 1422384)
Mich verwundert der selbst-kasteiende Ton bei diesen Umweltthemen aber immer. Es klingt für mich wie ein Ersatz für die christliche Religion: Man wirft sich irgendeiner abstrakten Autorität ("Natur", "Umwelt", "Planet") zu Füßen und murmelt darüber wie fürchterlich die eigene Spezies ist, ...

Du hast viele Dinge geschrieben, die meine Zustimmung haben. Beim obigen Zitat sehe ich die Dinge anders. Unsere Abhängigkeit von der Umwelt ist nicht abstrakt, sondern ganz konkret. Man kann sie klar benennen. Es gibt auch keinen Akt der Unterwerfung, den wir frei gewählt hätten und auch unterlassen könnten. Solange wir essen und atmen wollen, sind wir von der Umwelt abhängig, ganz gleich wie wir das finden.

Für eine Analogie zur Religion fehlt außerdem der Jenseitsbezug. Alle Überlegungen, Fakten und Konsequenzen finden auf der Erde und in endlicher Zeit statt.

Eine Selbstanklage sehe ich in gewisser Weise, da gehe ich bei Deiner Beobachtung mit. Allerdings wird sie oft relativiert in dem Sinne, dass die Menschen gar nicht anders können, also sich so fatal zu verhalten, wie sie es eben tun. Darin sehe ich ein gewisses Verständnis für das Verhalten der Menschheit.
:Blumen:

Triasven 29.11.2018 11:21

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1422383)
Die neuen Nationalisten, so wie Trump einer ist, arbeiten für den nationalen Geldadel. Die Globalisierungsbefürworter für globale Banken und Konzerne. Es geht beiden letztendlich nur um Geld und Macht und nicht um Klima.

Ich zähle mich nicht zum Geldadel, wie wahrscheinlich 99,99 % der menschlichen Bevölkerung auch nicht.

Damit ist die Macht, welche Herr Trump auf mich und 99,99% der Bevölkerung ausüben kann (in Bezug auf das Klima) = 0.

Ist wie bei den Drogen aus Kolumien und Mexico. Wenn die Amis keine konsumieren, fehlt der Bedarf und es gibt keine. Und wenn wir nicht mehr ins TL nach Malle fliegen, sinkt der CO2 Ausstoß.

Wie gesagt, dem Klima ist nicht geholfen, wenn wir einen "anderen" Schuldigen finden.

Aber diese Diskussion führt zu wenig bis nichts. Ich bin auch kein Misanthrop und sehe auch nicht schwarz für die Zukunft.

Der Planet ändert sich, Ob von alleine oder durch den Menschen, oder durch Meteoriten oder was auch immer.

Wir finden ein schönes Blau und ein sattes Grün toll. Eine Ratte liebts dreckig und dunkel. Und ne Kakerlake kann so ziemlich überall überleben.

Der Mensch ist in keinem Fall in der Lage die Erde zu zerstören. Und je nach Auge des Betrachters wird sie auch immer "schön" sein.

Lediglich für sich selbst kann er die Erde versauen, aber das ist in der Tat eher ein kleines Problem.

sybenwurz 29.11.2018 11:44

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1422369)
Es irritiert mich, wenn angeblich kompetente Wissenschaftler zu ihren Ergebnissen und Meinungen befragt werden und die empfohlene Umsetzung von regierenden Politikern gleichzeitig in den Wind geschossen wird.
Die Medien nehmen die wissenschaftlichen Aussagen noch einigermaßen ernst - die Regierung pfeift fast vollständig auf die von Ihnen selbst zuvor hochgelobten Wissenschaftler und deren Meinung.

Ich tendiere manchmal mehr dazu, in das Insiderwissen der regierenden Politik zu vertrauen und aus deren Handlungen die Wahrheit zu deuten. Logisch wäre, dem Fachmann zu Vertrauen und nach dessen Empfehlung zu handeln. Diesen Fachmann nimmt allerdings kaum ein Volksvertreter ernst.

Fehlt da irgendwie ne Ironiekennzeichnung?
Wieviele unserer Volksvertreter und Minister haben denn eigene Expertise zu irgendwelchen Sachthemen oder Resorts, mit denen sie betraut sind?
Politik und Fachwissen verhält sich ähnlich wie Journaille und Fachwissen: beide Gruppen müssen nehmen, was sie (von der Industrie und/oder Interessengruppen) vorgesetzt bekommen.

Bisher wurds ja nicht als Fake enttarnt, daher nehme ich an, dass das Kraftfahrtbundesamt tatsächlich Schreiben an betroffende Fahrzeughalter in Problemzonen schickt mit der Bitte, sich doch neue Fahrzeuge zu kaufen, um den Umweltproblemen ihrer Region zu begegnen.
Der Brief enthält direkt die Kontaktdaten von VW, Daimler und BMW und freundlicherweise den Hinweis, dass man sich natürlich auch ein Auto einer anderen Marke kaufen könne.
Imho ein sehr schönes Beispiel, wie ernst man auf oberster Ebene an einer Lösung, die dringlichst erforderlich ist, arbeitet und die völlig frei von den Einflüssen jeglicher Lobbyarbeit erscheint.
Ausserdem in meinen Augen neben den endlosen Diskussionen in Sachen 'Dieselskandal/-probleme' der öffentlich gewordene Ausdruck, wie sehr (also eher gar nicht) es in Regierungskreisen immer noch um tatsächliche Probleme geht.
Mit Lippenbekenntnissen und Absichtserklärungen ists eben nimmer getan und schon gar nicht damit, von den in der Vergangenheit 'erkämpften' Klimazielen zurückzurudern wenn offenbar wird, dass die Einhaltung wirtschaftlichen Interessen entgegenläuft.
Dazu brauchts offensichtlich weder in Deutschland noch Europa Typen vom Schlage eines Trump an Stellen direkter und offensichtlicher Einflussnahme.

FlyLive 29.11.2018 12:15

Ich sehe das Hindernis des (Umwelt/Klima)Handelns in der begrenzten Lebenserwartung der Menschen und dem damit verbundenen Egoismus.

Würde der Mensch durchschnittlich 500 Jahre leben, wäre das bemühen um einen gesünderen (menschenverträglicheren) Planeten wahrscheinlich sehr viel größer.
Betrachtet man die Erderwärmungsstatistiken der letzten 100 Jahre, lässt sich die gravierende Erwärmung in den letzten 40-50 Jahren gut ablesen. Nimmt die Erwärmung weiter dynamisch zu, werden die nächsten 40-50 Jahre noch deutlichere Sprünge machen.

Bei einer Lebenserwartung von rund 80 Jahren wird man das schon irgendwie schaffen, denken offensichtlich viele Menschen - sofern sie überhaupt daran denken.
Das den vielen Wählern und Nichtwählern, ihr so sehr gewünschter Nachwuchs gleichgültig erscheint, ist mir ein Rätsel. Ein gutes Beispiel und mir vollkommen schleierhaft, sind die vielen jungen und sehr jungen Kinder in Kriegsgebieten. Was um Himmels Willen reitet diese Menschen, die inmitten der schlimmsten Kriege Kinder auf die Welt bringen,um vom ersten Tag an zu befürchten, das sie die Situation überleben.
Gönnt man dem Nachwuchs kein friedliches Leben ?

Mein Gefühl und Verstand sagt mir, das künftig kein Weg mehr an ökologisch orientierten Parteien vorbei gehen kann. Wer wählt den Typen, der mit der Säge am Ast anlegt, auf dem man sitzt ? !

Triasven 29.11.2018 13:40

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1422400)

Würde der Mensch durchschnittlich 500 Jahre leben, wäre das bemühen um einen gesünderen (menschenverträglicheren) Planeten wahrscheinlich sehr viel größer.


Das glaube ich nicht.

Einem 18 jährigen Mädchen zu sagen, es solle nicht soviel ins Solarium gehen, da es sonst mit 50 Hautkrebs bekommt ist schon zwecklos. Genauso wie einem 25 jährigen Triathlonanfänger zu sagen, er mögen behutsam sein Training steigern, weil er sonst 3 Jahre später verbrannt ist.

Ich denke der Ansatz von Arne ist der einzig Mögliche. Die Versuche einer Änderung dem menschlichen Kurzzeitverhalten anpassen, anstatt den Menschen zu zwingen langfristig zu denken.

Körbel 29.11.2018 13:52

Anstatt mal eigene Lösungsansätze hier zu präsentieren, heisst es nur:
"Der Ami ist Schuld"!

Btw, Trump ist erst seit 2 Jahren Präsident, vorher waren ja angeblich nur tolle Burschen am Werk.
Die haben natürlich nichts kaputt gemacht.
Oder etwa doch?
In Deutschland ist angeblich Kohleausstieg und trotzdem wurde ein Wald abgeholzt, der eigentlich bleiben soll.

Mensch Leute es geht doch nicht um globales Handeln, das können wir nicht beeinflussen.
Es geht um jeden Einzelnen, etwas zu machen, etwas zu tun, etwas zu versuchen.

Wenn jeder sich ein wenig einschränkt, ist schon viel getan.

carolinchen 29.11.2018 14:01

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1422424)
Anstatt mal eigene Lösungsansätze hier zu präsentieren, heisst es nur:
"Der Ami ist Schuld"!

Btw, Trump ist erst seit 2 Jahren Präsident, vorher waren ja angeblich nur tolle Burschen am Werk.
Die haben natürlich nichts kaputt gemacht.
Oder etwa doch?
In Deutschland ist angeblich Kohleausstieg und trotzdem wurde ein Wald abgeholzt, der eigentlich bleiben soll.

Mensch Leute es geht doch nicht um globales Handeln, das können wir nicht beeinflussen.
Es geht um jeden Einzelnen, etwas zu machen, etwas zu tun, etwas zu versuchen.

Wenn jeder sich ein wenig einschränkt, ist schon viel getan.

Ich bin selten deiner Meinung aber hier stimme ich dir zu.
Ey ich habe täglich Situationen bei denen ich überlege ob es noch gut ist so zu handeln! Siehe Flugscham usw.

Körbel 29.11.2018 14:07

Zitat:

Zitat von carolinchen (Beitrag 1422426)
Ich bin selten deiner Meinung aber hier stimme ich dir zu.
Ey ich habe täglich Situationen bei denen ich überlege ob es noch gut ist so zu handeln! Siehe Flugscham usw.

Tja so ab und an habe ich auch mal einen Geistesblitz.:Lachen2:

Bei dem von dir erwähnten thread, war ja auch ruckzuck die Luft raus.

Achja, was ich tue, bzw lasse:
Keine Fernreisen mehr.
Keine Plastikflaschen.
Auto soweit wie möglich stehen lassen.
Regional und bio einkaufen.

Klar man kann immer noch mehr tun, aber als kinderloser Mensch,
fragt man sich ab und an: Wozu?

Dann aber verwerfe ich diesen Gedanken wieder und denke:
Versuche deinen Fussbadruck so klein wie möglich zu halten.

TriBlade 29.11.2018 14:11

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1422424)
Anstatt mal eigene Lösungsansätze hier zu präsentieren, heisst es nur:
"Der Ami ist Schuld"!

Btw, Trump ist erst seit 2 Jahren Präsident, vorher waren ja angeblich nur tolle Burschen am Werk.
Die haben natürlich nichts kaputt gemacht.
Oder etwa doch?
In Deutschland ist angeblich Kohleausstieg und trotzdem wurde ein Wald abgeholzt, der eigentlich bleiben soll.

Mensch Leute es geht doch nicht um globales Handeln, das können wir nicht beeinflussen.
Es geht um jeden Einzelnen, etwas zu machen, etwas zu tun, etwas zu versuchen.

Wenn jeder sich ein wenig einschränkt, ist schon viel getan.

Absolute Zustimmung! Es gibt halt nur ein Problem, für mich persönlich wird es immer schwieriger einen gewissen Optimismus zu behalten. Ich fahre seit 20 Jahren mit dem Rad zur Arbeit, ich schränke so weit als möglich das Fliegen ein (ich fliege noch nicht mal nach Hawaii :Lachen2: , okay das hat einen anderen Grund) ich ernähre mich vegan. Achte auf den Energieverbrauch unseres Hauses usw. Trotzdem steigt weltweit der CO2 Ausstoß und auch alle anderen Umweltprobleme.

Ohne die Menschenmassen in Asien und Afrika, werden wir keine Veränderung erleben und da bin ich in letzter Zeit immer pessimistischer.

Körbel 29.11.2018 14:17

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1422428)
Absolute Zustimmung! Es gibt halt nur ein Problem, für mich persönlich wird es immer schwieriger einen gewissen Optimismus zu behalten. Ich fahre seit 20 Jahren mit dem Rad zur Arbeit, ich schränke so weit als möglich das Fliegen ein (ich fliege noch nicht mal nach Hawaii :Lachen2: , okay das hat einen anderen Grund) ich ernähre mich vegan. Achte auf den Energieverbrauch unseres Hauses usw. Trotzdem steigt weltweit der CO2 Ausstoß und auch alle anderen Umweltprobleme.

Ohne die Menschenmassen in Asien und Afrika, werden wir keine Veränderung erleben und da bin ich in letzter Zeit immer pessimistischer.

Ja ein Einzelner bewirkt wenig, aber ich hoffe immer noch, das es mehr werden.
Das mehr so denken wie du und ich.

Aber du kannst morgens in den Spiegel schauen und dir sagen:
Ich habe alles getan und werde es noch weiter versuchen.
Gutes Gefühl, oder?

Man darf nicht müde werden und versuchen andere davon zu überzeugen.


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