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triathlonnovice 31.10.2017 21:51

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1339705)
Die Trittfrequenz spielt in dem Vergleich Heather Jackson/Sebastian Kienle keine Rolle. Für den Vergleich der Leistungen ist es egal, wie sie erbracht wurden.

Eine Rolle spielen aber die Fahrwiderstände. Sie werden nicht linear mit steigendem Körpergewicht größer. Das bedeutet annäherungsweise, dass Heather Jackson und Sebastian Kienle bei gleichem Tempo ungefähr den gleichen Fahrwiderstand überwinden müssen. Dafür stehen Jackson 60 Watt weniger Leistung zur Verfügung.


Mhhh fahren sie dann Berg hoch etwa gleich schnell ?

Das ganze ist sehr komplex und nur ein Wert nützt relativ wenig um zu sagen wie schnell Jemand ist.

Vicky 31.10.2017 21:59

Zitat:

Zitat von Klugschnacker
Die Trittfrequenz spielt in dem Vergleich Heather Jackson/Sebastian Kienle keine Rolle. Für den Vergleich der Leistungen ist es egal, wie sie erbracht wurden.

Ok, danke :-) Bis hier in habe ichs verstanden.


Zitat:

Zitat von Klugschnacker
Eine Rolle spielen aber die Fahrwiderstände. Sie werden nicht linear mit steigendem Körpergewicht größer. Das bedeutet annäherungsweise, dass Heather Jackson und Sebastian Kienle bei gleichem Tempo ungefähr den gleichen Fahrwiderstand überwinden müssen. Dafür stehen Jackson 60 Watt weniger Leistung zur Verfügung.

Fahrwiderstand sind z.B. Rollwiderstand, Mechanik allgemein am Rad und Wind bzw Luft.

Dankeschön für die Erklärung :-)

ThomasG 31.10.2017 22:11

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1339711)
Fahrwiderstand sind z.B. Rollwiderstand, Mechanik allgemein am Rad und Wind bzw Luft.

Es gibt den Rollwiderstand, den Luftwiderstand und den Widerstand aufgrund einer Steigung (falls es bergauf geht).
Reibungsverluste, die natürlich auch auftreten, werden normalerweise mit Hilfe eines Wirkungsgrades miteinbezogen.
Darin sind dann sämtliche Reibungsverluste berücksichtigt (in den Lagern, im Bereich der Kette usw.).
Die Reibungsverluste sind aber bei gutem Material recht gering.
Man rechnet glaube ich im Normalfall mit einem Wirkungsggrad von deutlich über 95 %.
Hier ist es ausführlicher beschrieben (habe ich selbst noch nicht gelesen glaube ich, aber die Artikel der Tour sind in solchen Fragen normalerweise wirklich sehr gut denke ich): https://www.google.de/url?sa=t&rct=j...ui4b58h1Pf60O5

Nachtrag: Schon älter aber gut :-) -> https://klara-agil.de/die-fahrwiders...n-formeln.html

tandem65 31.10.2017 22:35

Zitat:

Zitat von triathlonnovice (Beitrag 1339710)
Mhhh fahren sie dann Berg hoch etwa gleich schnell ?

Je steiler es wird desto mehr nähern sich die Geschwindigkeiten an.

captain hook 31.10.2017 23:13

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1339700)
Bei unterschiedlicher TF schon... also wenn M, der 20 kg mehr wiegt und ne niedrigere TF tritt...

Sonst würde ja Frau Jackson, die exakt genauso viel w/kg tritt, wie Sebi Kienle in dieser Fall-Studie (mit geschätzten Werten!), nicht fast 40 min langsamer sein...

Aber ick bin echt ne Mathe Null... Ist bestimmt falsch. Ich bin da echt schlecht bei solchen Dingen...

Fr. Jackson tritt ja weniger Watt als Sebi... trotzdem ist die w/kg gleich... also... erm... Naja...

http://www.slowtwitch.com/articles/i...on15KonaB1.jpg

Das sieht bei der leider TOTAL schlimm aus. Sorry. Und da bei einer rel. flachen Strecke Watt/kg, Watt pro Aero (vereinfacht Watt/Stirnfläche) und Watt absolut zusammenspielen, wundert es mich überhaupt nicht, dass die grauselig sitzende Dame mit gleichzeit massiv geringeren absoluten Wattwerten deutlich langsamer fährt als Kienle oder auch deutlich gegen D.R. verliert dabei.

JensR 31.10.2017 23:30

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1339723)
http://www.slowtwitch.com/articles/i...on15KonaB1.jpg

Das sieht bei der leider TOTAL schlimm aus. Sorry. Und da bei einer rel. flachen Strecke Watt/kg, Watt pro Aero (vereinfacht Watt/Stirnfläche) und Watt absolut zusammenspielen, wundert es mich überhaupt nicht, dass die grauselig sitzende Dame mit gleichzeit massiv geringeren absoluten Wattwerten deutlich langsamer fährt als Kienle oder auch deutlich gegen D.R. verliert dabei.

aber das Rad sieht schick aus ;) was ich wirklich nicht verstehe: das sind Pros, es ist also ihr Beruf solche Sachen zu erkennen und zu optimieren. Ein Frodeno arbeitet selbst nach 2 Siegen in Kona weiter an einer optimalen Sitzposition (ok, wer weiss, ob das die Ursache des Übels war) und anderen scheint das relativ egal zu sein :confused:

captain hook 31.10.2017 23:33

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1339703)
Früher gab es eine wunderbare Disziplin das Vierer-Manschaftszeitfahren auf der Straße über 100 km.
Die besten Teams haben da bei internationalen Wettbewerben meist so etwa 50 km/h erreicht im Mittel.
Erfolgreiche Teams bestanden fast immer aus relativ großen, athletisch gebauten Fahrern.
-> https://www.youtube.com/watch?v=Ov1BbT-mI6Y&t

Da wurde in allererster Linie danach ausgesucht, dass alle ähnliche Maße hatten, damit nicht zwischendurch ein großer hinter einem kleinen keinen Windschatten hatte. Sehr spezielle Disziplin. Außerdem zählen bei 50kmh im Flachland Watt/Aero und absolute Watt mehr als Watt/kg alleine. Da brauchst halt Typen, die da ordentlich was wegknallen. Grob überspitzt: Für 50kmh braucht auch ein schmaler Hansel 400W. Wenn der aber nur knappe 60kg wiegt, dann sind das 7W/kg und damit an der Grenze zu dem, was man bei Dauerleistung als Grenze zum Stoffen annimmt. Der 80kg Brocken braucht vielleicht aufgrund größerer Masse 480W, trotzdem sind das "nur" 6W/kg, die man einem guten Profi schon mal zutraut. Der 80kg Brocken hingegen wird es extrem schwer haben trotz 480W mit dem Leichtgewicht am Berg mit zu fahren. So findet sich dann bei rel. extremen Unterschieden die Wahrheit halt nicht ganz so einfach und erst recht nicht nur anhand eines einzelnen Wertes.

Ich hab mich mit einer sehr guten Bergfahrerin letztens mal ein paar Stunden unterhalten wie das in gemischten Rennen so ist. Kernaussage: Weil die alle extrem leicht sind, haben die fast alle >5W/kg Schwelle. Absolut ist das so wenig Leistung, dass sie in der Ebene komplett abgehängt werden. Deshalb haben viele von denen immer männliche Pacer fürs Flachland dabei, die sie schön gleichmäßig im Windschatten pilotieren. Wenn es denn Bergauf geht, sind die W/kg natürlich richtig was wert.

Grundsätzlich funktioniert die Physik für die Frauen ja genauso wie für die Männer.

Die Drehzahl ist so eine Sache. Eigentlich haben Frauen ja ein großes Ausdauerpotential, was eigentlich eher für hohe Drehzahlen sprechen würde. Allerdings ist Drehzahl auch Geschwindigkeitsabhängig. Der Stundenweltrekord bei 50kmh+ ist da ein schlechter Anhaltspunkt. Mir fällt persönlich auf, dass ich höhere Leistungen mit höherer Drehzahl einfacher fahren kann. Bei vielen IM Damen sieht mal diese niedrige Frequenz allerdings regelmäßig. P.N.F, Wellington, Ryf... Vielleicht wird das Drehzahl Thema bei dieser speziellen Form des Radfahrens auch einfach überbewertet. Genauso wie Kurbellänge und Sitzhöhe aufn MM genau und so.

Klugschnacker 31.10.2017 23:58

Frauen haben es in vielen Fällen schwerer als Männer, eine schmerzfreie Sattelposition zu finden. Meiner unmaßgeblichen Meinung ist das einer der Gründe dafür, wenn sie schwere Gänge und niedrige Trittfrequenzen bevorzugen. Sie reduzieren auf diese Weise den Satteldruck.

Für eine hohe Trittfrequenz muss der Sattel eher niedrig als hoch stehen, und die Hüfte muss wackelfrei und schmerzfrei eine feste Position auf ihm finden. Das ist beim Rennrad bereits nicht leicht, und am Zeitfahrrad für Frauen mitunter sehr schwierig.

micca 01.11.2017 08:45

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1339730)
Frauen haben es in vielen Fällen schwerer als Männer, eine schmerzfreie Sattelposition zu finden....

Für eine hohe Trittfrequenz muss der Sattel eher niedrig als hoch stehen, und die Hüfte muss wackelfrei und schmerzfrei eine feste Position auf ihm finden. Das ist beim Rennrad bereits nicht leicht, und am Zeitfahrrad für Frauen mitunter sehr schwierig.

Das kann ich ja mal sowas von unterschreiben!!! Wenn ich sehe, was Männer für Sättel ohne Probleme fahren, bin ich immer total neidisch. Bei mir fliegen bestimmt 10 Sättel rum, die sich erst ganz gut angefühlt haben und dann leider doch gar nicht gingen...

Aktuell nutze ich Specialized Power Expert auf dem Tria-Bike, aufrecht ist der super, liegend bin ich noch nicht sicher, gestern habe ich nach 2 Monaten Training das erste Mal 75 min auf dem Auflieger durchgehalten, Arme, Rücken, Schulter, Nacken, Beine - kein Problem! Aber das Sitzen!!!!! :confused:

Hohe Trittfrequenzen kann ich trotzdem treten...

ThomasG 01.11.2017 08:59

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1339727)
Da wurde in allererster Linie danach ausgesucht, dass alle ähnliche Maße hatten, damit nicht zwischendurch ein großer hinter einem kleinen keinen Windschatten hatte. Sehr spezielle Disziplin. Außerdem zählen bei 50kmh im Flachland Watt/Aero und absolute Watt mehr als Watt/kg alleine. Da brauchst halt Typen, die da ordentlich was wegknallen. Grob überspitzt: Für 50kmh braucht auch ein schmaler Hansel 400W. Wenn der aber nur knappe 60kg wiegt, dann sind das 7W/kg und damit an der Grenze zu dem, was man bei Dauerleistung als Grenze zum Stoffen annimmt. Der 80kg Brocken braucht vielleicht aufgrund größerer Masse 480W, trotzdem sind das "nur" 6W/kg, die man einem guten Profi schon mal zutraut. Der 80kg Brocken hingegen wird es extrem schwer haben trotz 480W mit dem Leichtgewicht am Berg mit zu fahren. So findet sich dann bei rel. extremen Unterschieden die Wahrheit halt nicht ganz so einfach und erst recht nicht nur anhand eines einzelnen Wertes.

Ja - genau - zumindest sehr ähnlich sehe ich das auch nur neige ich dazu es anders zu formulieren und verwende bevorzugt etwas andere Wörter.
Es wäre wohl leichter unter den prinzipiell geeigneten Leuten ein Team zu bilden mit mittelgroßen und mittelschweren Radsportlern.
Davon gibt es ja deutlich mehr.
Man hat sich aber wohl auf die kleinere Gruppe konzentriert, weil man wusste, die sind eher in der Lage irgendwann immer wieder ca. 50 km/h von vorne zu fahren mit Erholungsphasen dazwischen als eben deutliche leichtere Sportler mit einer geringeren Muskelmasse.
Später fand man dann wohl aus sportwissenschaftlicher Sicht eine Erklärung dafür und musste nicht mehr einfach nur an Erfahrungswerte glauben.
Früher waren ja auch gute Einzelzeitzeitfahrer in der Regel eher große und relativ schwere und muskulöse Kaliber.
So Typen wie der berühmte Big Mac alias Miguel Indurain (austrainiert nach offiziellen Angaben knapp 80 Kilo schwer).
Erst in den letzten vielleicht so 20 Jahren konnten "auf einmal" auch schmalere Gestalten bei großen Zeitfahren mit den "dicken" Jungs mithalten und irgendwann sogar auf einmal Leute, die man früher als Bergfahrer bezeichnet hätte rein von der körperlichen Veranlagung her beurteilt.
Da könnte natürlich Epo-Missbrauch und der Missbrauch ähnlicher Medikamente bzw. die Anwendung anderer Blutmanipulationsmöglichkeiten eine große Rolle spielen oder evt. eine ganz andere Art von Manipulation, deren Ausmaß uns heute noch nicht mal richtig klar ist.
Es gibt ja diese bizarren Erkenntnisse aus Tierversuchen, wo eben genetisch auf bestimmte Art veränderte Mäuse unglaublich ausdauernd wurden.

ThomasG 01.11.2017 09:04

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1339730)
Frauen haben es in vielen Fällen schwerer als Männer, eine schmerzfreie Sattelposition zu finden. Meiner unmaßgeblichen Meinung ist das einer der Gründe dafür, wenn sie schwere Gänge und niedrige Trittfrequenzen bevorzugen. Sie reduzieren auf diese Weise den Satteldruck.

Für eine hohe Trittfrequenz muss der Sattel eher niedrig als hoch stehen, und die Hüfte muss wackelfrei und schmerzfrei eine feste Position auf ihm finden. Das ist beim Rennrad bereits nicht leicht, und am Zeitfahrrad für Frauen mitunter sehr schwierig.

Ja - da könnte gut was dran sein.
Ich habe auch bei langen und häufigen Touren relativ selten Sitzprobleme.
Das liegt aber mit Sicherheit auch daran, dass ich oft ziemlich dick fahre.
Fange ich mal an zu wirbeln und versuche es längere Zeit beizubehalten, fängt es bald an ziemlich unangenehm zu werden und ich "muss" zumindest wesentlich öfter aus dem Sattel gehen, damit das erträglich bleibt.

Vicky 01.11.2017 10:06

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Zitat:

Zitat von micca (Beitrag 1339745)
Das kann ich ja mal sowas von unterschreiben!!! Wenn ich sehe, was Männer für Sättel ohne Probleme fahren, bin ich immer total neidisch. Bei mir fliegen bestimmt 10 Sättel rum, die sich erst ganz gut angefühlt haben und dann leider doch gar nicht gingen...

Aktuell nutze ich Specialized Power Expert auf dem Tria-Bike, aufrecht ist der super, liegend bin ich noch nicht sicher, gestern habe ich nach 2 Monaten Training das erste Mal 75 min auf dem Auflieger durchgehalten, Arme, Rücken, Schulter, Nacken, Beine - kein Problem! Aber das Sitzen!!!!! :confused:

Hohe Trittfrequenzen kann ich trotzdem treten...

Geht mir ähnlich. Das Sattelthema ist auch bei mir ein großes Problem und ein wesentlicher Grund, weshalb ich bisher nur mit dem RR fahre und nicht mit dem TT. Ich habe gesehen, dass es in der neuen Saison ein paar neue TT Sättel gibt, die kürzer und breiter sind. Eventuell teste ich die mal. Ich muss nur mal suchen, welche das waren. Hab sie auf der Eurobike gesehen... und eigentlich auf fotografiert für mich...

Ah gleich gefunden... die da (untere Reihe) fand ich interessant:


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