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FlowJob 02.08.2017 17:06

Zitat:

Zitat von dherrman (Beitrag 1320384)
"..den meisten glaube ich überhaupt nicht bewusst, dass die Luft eben nicht immer schmutziger, sondern im Gegenteil immer besser wird..."

Das halte ich für schwachsinn, jeden Tag fahren mehr Verbrennungsmotoren in der Gegend herum und die sind ja so optimiert das die Luft immer besser wird.

Die Messungen sagen halt was anderes. Und da sind wir genau an dem Punkt, wo ich denke, dass die Diskussionen nicht immer auf Fakten basieren. Schau doch bitte nochmal in die Folien rein, die Diagramme stammen von der LUBW. Sowohl die Ausreisser (Überschreitungsstunden und -tage) als auch die Mittelwerte sinken fast kontinuierlich. Deswegen verstehe ich nicht, dass der große Aufschrei, vor allem ja bezüglich der Feinstaubbelastung, so spät kommt.

Es sagt ja niemand, dass die Luft nicht besser sein könnte, aber wenn man sich anhören muss, dass die Luft jeden Tag schlechter werden würde ist das schlichtweg falsch.

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1320368)
Der Hinweis ging ja eher in die Richtung, dass man Energie, egal wie sie erzeugt wird einsparen sollte als zu überlegen ob man sie woanders produziert. Und das wird schwierig, solange ein großer Teil 2t Schrankwände kauft.

Klar, Fahrwiderstände senken ist grundsätzlich nie ein Fehler. Leider ist das Bewusstsein dafür halt irgendwie so gar nicht in den Köpfen.

dherrman 02.08.2017 17:15

Zitat:

Zitat von FlowJob (Beitrag 1320388)
Die Messungen sagen halt was anderes. Und da sind wir genau an dem Punkt, wo ich denke, dass die Diskussionen nicht immer auf Fakten basieren. Schau doch bitte nochmal in die Folien rein, die Diagramme stammen von der LUBW. Sowohl die Ausreisser (Überschreitungsstunden und -tage) als auch die Mittelwerte sinken fast kontinuierlich. Deswegen verstehe ich nicht, dass der große Aufschrei, vor allem ja bezüglich der Feinstaubbelastung, so spät kommt.

Es sagt ja niemand, dass die Luft nicht besser sein könnte, aber wenn man sich anhören muss, dass die Luft jeden Tag schlechter werden würde ist das schlichtweg falsch.

Ich glaube dir das die an diesen Stuttgarter Messpunkten die Werte besser werden, ist ja auch ok und gut so. Was es nicht wiederspiegelt ist evtl. das die Leute auch an den Appellen, z.B. nicht mit dem Auto mehr in die Stadt fahren, halten. Die Umwelteinflüsse *hehhehee* Wind, Wetter,...

Das sind Faktoren die nicht in die Statistik eingehen.

Daher bleibe ich dabei, punktuell kann es besser werden, aber Global funktioniert das nicht. Wir produzieren Autos, die Schadstoffe (zwar optimiert, aber sie sind da) ausstoßen. Das summiert sich. Nicht in Stuttgart aber weltweit.

Warum diskutieren wir darüber? Lass uns doch lieber eine Runde radfahren :-)(-:

VG

FlowJob 02.08.2017 18:11

Zitat:

Zitat von dherrman (Beitrag 1320391)
Ich glaube dir das die an diesen Stuttgarter Messpunkten die Werte besser werden, ist ja auch ok und gut so. Was es nicht wiederspiegelt ist evtl. das die Leute auch an den Appellen, z.B. nicht mit dem Auto mehr in die Stadt fahren, halten. Die Umwelteinflüsse *hehhehee* Wind, Wetter,...

Das sind Faktoren die nicht in die Statistik eingehen.

Also die Wetterverhältnisse kann man teilweise sehr gut z.B. an den Feinstaubwerten ablesen. Es ist kein Zufall, dass jedes Jahr die Zahl der Überschreitungstage bis zum späten Frühjahr oder frühen Sommer ansteigen, dann stagnieren um dann nach dem Herbst wieder anzusteigen. Daran kann man wunderbar sehen, dass Hausfeuerung einen guten Anteil zur Belastung beiträgt, und im Sommer heizen nunmal die wenigsten. Darüber hört man aber nicht gar so viel.

Was die "Nicht-Einfahr-Apelle" angeht: Wie gesagt, ich wohne in Stuttgart, ich sehe da noch nicht allzuviel Wirkung. Ich muss einmal die Woche abends mit dem Auto durch die Stadt und hatte einige meiner längsten Hörbuch Sessions durch die Stadt an Tagen mit Feinstaubalarm, wenn du verstehst was ich meine. ;-) Ich glaube da nicht so richtig dran.

Zitat:

Zitat von dherrman (Beitrag 1320391)
Warum diskutieren wir darüber? Lass uns doch lieber eine Runde radfahren :-)(-:

Wir diskutieren darüber, weil das halt einfach eine ganz gute Relevanz für uns hat. Also für mich zumindest.
Ansonsten was das Radfahren angeht gerne, kommst du auch hier aus der Ecke?

Hafu 02.08.2017 18:18

Hybrid-Lösung: Porsche rüstet Cayenne mit zusätzlichem Benzinmotor für Stadtverkehr nach

Das ist zwar augenzwinkernd als Witz gedacht, aber leider gar nicht so weit von der Realität entfernt, denn die Tendenz geht doch ganz klar dahin, immer mehr, statt weniger Technik in moderne Autos einzubauen.

Es gibt ja tatsächlich auch schon Hybrid-SUVs bei denen der Elektromotor wegen unterdimensionierten Akkus, dem exorbitanten Gewicht des Autos ohnehin im normalen Alltag nur marginal zum Einsatz kommt.

Greyhound 02.08.2017 18:32

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1320407)
Es gibt ja tatsächlich auch schon Hybrid-SUVs bei denen der Elektromotor wegen unterdimensionierten Akkus, dem exorbitanten Gewicht des Autos ohnehin im normalen Alltag nur marginal zum Einsatz kommt.

Hybrid kann man auch aufs Auto schreiben, wenn nur eine kleine 48V Batterie vorhanden ist, die quasi kaum Leistung hat.

Ein größere Batterie (~50km Reichweite) ist erst bei Plug-In-Hybriden vorhanden.

sybenwurz 02.08.2017 21:52

Zitat:

Zitat von dherrman (Beitrag 1320295)
1. Dreck bei der Wasserstoff Erstellung aus erneuerbaren??

Aktuell ist der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung bei deutlich unter 50% (Mitte dreissig etwa, wenn ich mich recht entsinne).
Da ist ja aber erstmal nix über, um flächendeckend Wasserstoff herstellen zu können.
Solarzellen fallen für mich aus, da ihre Herstellung mehr Energie verbraucht als das Ding jemals abgeben wird (je nachdem, welche Quellen man befragt, aber tendenziell glaube ich herstellerseitigen lieber weniger als mehr), also da müsste Deutschland schon ordentlich mit Windrädchen zugepflastert werden.
Wenn ich von Erzeugung schreibe, ist natürlich klar, dass das in Wirklichkeit ne Umwandlung ist, die mehr oder minder mit Verlusten (auch wieder nicht wirklich, aber es sind halt Anteile dabei, die man nicht nutzen kann, aber das brauch ich dir ja nicht erklären) behaftet ist.
Dann pfeiffen unsere Stromnetze ausm letzten Loch und waren für gänzlich andere Zwecke gebaut (nämlich von einigen Punkten der Stromerzeugung viele Verbraucher zu bedienen, während heute an jeder Ecke irgendeiner was einspeisen und woanders hin umverteilen will) und dann dürfte die Brennstoffzelle immer noch nicht jeden beliebig erzeugten Wasserstoff nutzen können.
Von Transport- oder Speicherverlusten fang ich jetzt nimmer an.
Natürlich mag das Konzept in der Lage sein, punktuell in der Schadstoffmessung vor der Haustüre zu punkten, mich interessiert aber eher die Bilanz für unseren Planeten. Und da kann mir keiner erzählen, dass man Energie n paar Mal hin und her umwandelt, transportiert und lagert und unterm Strich rauskommt, dass es mehr wurde.

Mag sein, dass das alles geeignet ist, von der Unzulänglichkeit fossiler Brenn- und Kraftstoffe abzulenken, vom Perpetuum Mobile sind wir erstens aber noch etwas entfernt und zweitens zaubert die nötige Infrastruktur weder Deutschland noch Europa und auch nicht die Welt ausm Hut.

(Ich behaupte nicht, dass man deshalb so weitermachen sollte wie bisher, bin aber nicht bereit, mir weismachen zu lassen, dass Brennstoffzellenkisten oder Elektroautos zu mehr in der Lage sind, als die Probleme mit grossem Aufwand zu verlagern bzw. auf später zu verschieben. Und schon gar nicht glaube ich, dass ein Dieselverbot ernsthaft eine Verbesserung herbeiführen würde, ebensowenig wie mir einleuchten will, dass es ein Softwareupdate gibt, das alle dem Diesel angedichteten Umweltprobleme mit ein paar Klicks beseitigt)

LidlRacer 02.08.2017 23:31

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1320451)
Solarzellen fallen für mich aus, da ihre Herstellung mehr Energie verbraucht als das Ding jemals abgeben wird ...

Wo hast Du das denn her?

"Energetische Amortisation und Erntefaktoren

Die energetische Amortisationszeit ist der Zeitpunkt, zu dem die für die Herstellung einer Photovoltaikanlage aufgewandte Primärenergie durch selbige wieder erzeugt wurde. Da die bei der Produktion genutzte elektrische Energie zu den Sekundärenergien zählt, wird diese mit dem Wirkungsgrad eines fossilen Kraftwerkes in Primärenergie umgerechnet. Dementsprechend erfolgt diese Umrechnung auch bei der erzeugten elektrischen Energie der Solarzelle. Analog kann man sich vorstellen, dass die Photovoltaikanlage den Strom aus einem konventionellen Kraftwerk ersetzt.[78]

Die energetische Amortisationszeit von Photovoltaikanlagen beträgt derzeit (Stand 2013) nach einer Studie von Peng et al. global betrachtet zwischen 0,75 und 3,5 Jahren, je nach Standort und verwendeter Photovoltaiktechnologie. Der Mittelwert schwankt im Bereich von ca. 1,5 bis 2,5 Jahren. Dies bedeutet, in diesem Zeitraum hat die Photovoltaikanlage wieder die Energie hereingespielt, die insgesamt während ihres gesamten Lebenszyklus verbraucht wurde. Berücksichtigt sind also die Herstellung der Anlagen, ihr Transport, die Errichtung, Betrieb und der Rückbau bzw. Recycling. Die rechnerischen CO2-Emissionen von Photovoltaikanlagen liegen je nach Technik und Standort zwischen 10,5 und 50 g CO2/kWh, mit Durchschnitten im Bereich von 35 bis 45 g CO2/kWh. Als Lebensdauer wurden in der Studie 30 Jahre für Module auf Basis kristalliner Siliciumzellen und 20-25 Jahre für Dünnschichtmodule angenommen, als Lebensdauer der Wechselrichter wurden 15 Jahre angenommen.[79] Photovoltaikanlagen liefern demnach während ihrer Betriebszeit ein Vielfaches der Energie, die zu ihrer Herstellung ursprünglich aufgewandt wurde."
https://de.wikipedia.org/wiki/Solarz...rntefakt oren

locker baumeln 03.08.2017 00:13

Merkel: In 20 Jahren darf man nur noch mit Sondererlaubnis selbst Auto fahren

http://www.focus.de/auto/news/automa...d_7234707.html


Verbot von Diesel- und Benzinautos in Norwegen

http://www.focus.de/auto/videos/zula...d_5830916.html

JENS-KLEVE 03.08.2017 00:21

Ja, ich bin auch so ein Asi, der sich ein 2-Tonnen-Schiff von Auto gekauft hat und es mit seinen 6 Zylindern und 181 PS gerne bewegt. Ein Kleinwagen kommt für mich nicht in Frage.

Bevor ihr mich steinigt, noch zwei Aspekte:

a) ich fahre fast alle Kurzstrecken mit dem Rad, ich komme damit auf über 10.000km.

b) mein deutscher Diesel ist so geil konstruiert, dass er bei meiner Fahrt durch Schweden 4,4 Liter Durchschnittsverbrauch hatte. also schimpft nicht immer über aufgeblähte Karren!

Das schafft der Kleinwagen von meiner Frau nicht und die Elektrokarrren schaffen die Entfernung gar nicht.
Bevor jemand den Diesel abschafft, soll er eine Alternative anbieten, wenn das Fahrrad mal ungeeignet ist.

captain hook 03.08.2017 08:23

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1320488)
Wo hast Du das denn her?

"Energetische Amortisation und Erntefaktoren

Die energetische Amortisationszeit ist der Zeitpunkt, zu dem die für die Herstellung einer Photovoltaikanlage aufgewandte Primärenergie durch selbige wieder erzeugt wurde. Da die bei der Produktion genutzte elektrische Energie zu den Sekundärenergien zählt, wird diese mit dem Wirkungsgrad eines fossilen Kraftwerkes in Primärenergie umgerechnet. Dementsprechend erfolgt diese Umrechnung auch bei der erzeugten elektrischen Energie der Solarzelle. Analog kann man sich vorstellen, dass die Photovoltaikanlage den Strom aus einem konventionellen Kraftwerk ersetzt.[78]

Die energetische Amortisationszeit von Photovoltaikanlagen beträgt derzeit (Stand 2013) nach einer Studie von Peng et al. global betrachtet zwischen 0,75 und 3,5 Jahren, je nach Standort und verwendeter Photovoltaiktechnologie. Der Mittelwert schwankt im Bereich von ca. 1,5 bis 2,5 Jahren. Dies bedeutet, in diesem Zeitraum hat die Photovoltaikanlage wieder die Energie hereingespielt, die insgesamt während ihres gesamten Lebenszyklus verbraucht wurde. Berücksichtigt sind also die Herstellung der Anlagen, ihr Transport, die Errichtung, Betrieb und der Rückbau bzw. Recycling. Die rechnerischen CO2-Emissionen von Photovoltaikanlagen liegen je nach Technik und Standort zwischen 10,5 und 50 g CO2/kWh, mit Durchschnitten im Bereich von 35 bis 45 g CO2/kWh. Als Lebensdauer wurden in der Studie 30 Jahre für Module auf Basis kristalliner Siliciumzellen und 20-25 Jahre für Dünnschichtmodule angenommen, als Lebensdauer der Wechselrichter wurden 15 Jahre angenommen.[79] Photovoltaikanlagen liefern demnach während ihrer Betriebszeit ein Vielfaches der Energie, die zu ihrer Herstellung ursprünglich aufgewandt wurde."
https://de.wikipedia.org/wiki/Solarz...rntefakt oren

Wobei die Daten stark schwanken, je nachdem wen man fragt und wo man schaut. Nicht nur bzgl. der Energie zur Erstellung, sondern auch zur Lebensdauer. Ich würde sagen, das ist ungefähr so ein lobbyverseuchtes Feld wie bei der Dieselliebhaber/hasser Fraktion.

captain hook 03.08.2017 08:27

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1320502)
Ja, ich bin auch so ein Asi, der sich ein 2-Tonnen-Schiff von Auto gekauft hat und es mit seinen 6 Zylindern und 181 PS gerne bewegt. Ein Kleinwagen kommt für mich nicht in Frage.

Bevor ihr mich steinigt, noch zwei Aspekte:

a) ich fahre fast alle Kurzstrecken mit dem Rad, ich komme damit auf über 10.000km.

b) mein deutscher Diesel ist so geil konstruiert, dass er bei meiner Fahrt durch Schweden 4,4 Liter Durchschnittsverbrauch hatte. also schimpft nicht immer über aufgeblähte Karren!

Das schafft der Kleinwagen von meiner Frau nicht und die Elektrokarrren schaffen die Entfernung gar nicht.
Bevor jemand den Diesel abschafft, soll er eine Alternative anbieten, wenn das Fahrrad mal ungeeignet ist.

Dann muss man nüchtern feststellen, dass ein leichteres Auto mit besserer Aerodynamik mit einem ausgereiften Motor locker mit 2/3 der Energie auskommen würde. Ansonsten mach doch Deinen nächstesn Triathlon mal mit nem 15kg MTB. Verbraucht ja keine Mehrenergie. :Cheese: Aufgrund der entspannteren Position und der Federung kannst Du hinterher auch noch schneller laufen und bist in Summe eher im Ziel. :Blumen:

Natürlich muss man niemanden steinigen, der so ein Auto fährt. Es ist ja nur immer lustig zu sehen, wie sich alle aufregen, aber wenn es um tatsächliches Einsparen an Energie geht, lägen da halt echte Potentiale. Da ist immer größer, schneller, schwerer und stärker halt kontraproduktiv.

sybenwurz 03.08.2017 10:33

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1320528)
Wobei die Daten stark schwanken, je nachdem wen man fragt und wo man schaut.

Meine Rede.

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1320529)
Da ist immer größer, schneller, schwerer und stärker halt kontraproduktiv.

Meine Kollegin entschuldigt sich immer, dass ihr Ka keine Zentralverriegelung, keine el. Fensterheber und kein sonstiges Gedöns hat.
Wir sind in unserem Komfort und sonstigen, fettgefressenen Zufriedenheit so verwöhnt und verwurzelt, dass wir Potentiale zur Einsparung gar nimmer wahrnehmen.

Mauna Kea 03.08.2017 10:52

Ich seh das Problem nichtmal unbedingt bei den dicken Karren, sondern schlicht in der Menge der Kilometer die man fährt.
Mein Nachbar ist Vertreter und fährt 80000km im Jahr, der könnte das "sauberste" Auto fahren, der kommt niemals auf die Werte, die ich ausstoße mit meinen 4000km im Jahr.

Grundsätzlich müsste Auto fahren wesentlich teurer werden, so ungefähr Faktor 10, dann überlegt man sich jede Fahrt.

Dazu noch eine Bürgerabgabe für Nahverkehr (jeder zahlt 30 Euro im Monat und kann dann den Nahverkehr kostenlos nutzen) - Der Ausbau des Nahverkehrs schafft ausserdem neue Jobs.
Innenstädte würde ich grundsätzlich sperren für Individualverkehr.

Wenn die Luft an bestimmten Schwerpunkten zu schlecht ist, auch einfach sperren. Aber für alle. Dann ist sie ja auch schnell wieder sauber. :)

Auf freiwillige Maßnahmen kann man direkt verzichten, das klappt eh nicht.
Die Zeit des Privatautos ist vorbei. Das Ende ist erreicht. Wenn man ehrlich ist, steht man doch eh die meiste Zeit. Viele der Jungen Leute haben das schon erkannt und das Auto als Statussymbol gibts bei denen schon lange nicht mehr.

T.U.F.K.A.S. 03.08.2017 10:58

Zitat:

Zitat von Mauna Kea (Beitrag 1320576)
Viele der Jungen Leute haben das schon erkannt und das Auto als Statussymbol gibts bei denen schon lange nicht mehr.

So sieht es in meinem persönlichen Umfeld tatsächlich aus. Da hat kaum einer ein Auto. Was aber auch daran liegen kann, dass ich hier in Berlin auch nicht freiwillig in der Stadt Auto fahren würde. Das würden meine Nerven nicht mitmachen :Cheese:

Vicky 03.08.2017 11:04

Zitat:

Zitat von Mauna Kea (Beitrag 1320576)
Die Zeit des Privatautos ist vorbei.

Ich habe auch kein Auto mehr... weil ichs mir ehrlich gesagt nicht leisten kann. Ich setze im Notfall auf Carsharing oder Mietwagen, wenn nötig.

Die meisten Neuzulassungen hierzulande sind übrigens Dienstwagen. Der Artikel ist nicht der aktuellste, da dürfte sich aber wohl nicht all zu viel getan haben.

drullse 03.08.2017 11:30

Zitat:

Zitat von Mauna Kea (Beitrag 1320576)
Grundsätzlich müsste Auto fahren wesentlich teurer werden, so ungefähr Faktor 10, dann überlegt man sich jede Fahrt.

Hobbies wie unseres z.B. kann man dann allerdings in den meisten Fällen vergessen. Wäre interessant zu wissen, wie viele Kilometer hier zu Wettkämpfen gefahren wird, weil es einfach keine Alternative zum Auto gibt - und was es mit der Wettkampflandschaft macht, wenn solche eine Preissteigerung kommt.

Zitat:

Dazu noch eine Bürgerabgabe für Nahverkehr (jeder zahlt 30 Euro im Monat und kann dann den Nahverkehr kostenlos nutzen)
Oder: wer in einer Stadt ein Auto anmelden will, kauft automatisch ein Jahresticket dazu.

Zitat:

Der Ausbau des Nahverkehrs schafft ausserdem neue Jobs.
Die an anderer Stelle wegfallen (Werkstätten, Autohäuser etc) - IMHO ein Nullsummenspiel

Zitat:

Innenstädte würde ich grundsätzlich sperren für Individualverkehr.
Nun ja. Das würde bedeuten, wer in der Stadt wohnt, darf kein Auto haben. Alles über Car Sharing und Autovermietung abzudecken wird so nicht funktionieren. Zumal Car Sharing innerhalb der Stadt ja dann auch Individualverkehr wäre.

Zitat:

Die Zeit des Privatautos ist vorbei.
IMHO noch lange nicht. Bisher gibt es keine tragfähigen und massenkompatiblen Varianten von Car Sharing u.a., Bahn, Bus etc kannst Du in den meisten Fällen in die Tonne kloppen.


Zitat:

Das Ende ist erreicht. Wenn man ehrlich ist, steht man doch eh die meiste Zeit. Viele der Jungen Leute haben das schon erkannt und das Auto als Statussymbol gibts bei denen schon lange nicht mehr.
Wenn ich ehrlich bin, dann stehe ich quasi nie im Stau. Liegt sicher an den gefahrenen Strecken aber so ist es nunmal. Was das Thema Statussymbol angeht sollte man auch deutlich differenzieren. Die hippe Clique in Kreuzköln, die eh kaum Geld hat, wird Dir immer sagen, dass das Auto natürlich gaaanz unwichtig ist. Einfach mal 10 Jahre warten, wenn Job und Familie da sind, dann sind das Ganze in aller Regel auf einmal ganz anders aus.

Und dann gibt es noch die sehr große Gruppe deren, die sich genau über sowas wie Autos definieren. Und die sterben nicht aus, im Gegenteil...

Vicky 03.08.2017 11:59

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1320594)
Hobbies wie unseres z.B. kann man dann allerdings in den meisten Fällen vergessen. Wäre interessant zu wissen, wie viele Kilometer hier zu Wettkämpfen gefahren wird, weil es einfach keine Alternative zum Auto gibt - und was es mit der Wettkampflandschaft macht, wenn solche eine Preissteigerung kommt.

Das Thema bereitet mir allerdings auch Kopfzerbrechen. Leider. :-( Man ist da oft auf eine Mitfahrgelegenheit angewiesen. Hat man die nicht, kann man auch nicht zu den Wettkämpfen fahren. So jedenfalls geht es mir so ganz ohne Auto.

Kiwi03 03.08.2017 12:17

Nun ja, Fahrten zu Wettkämpfen und zu Trainingstouren sind das eine. Was auch interessant ist, sind die Mengen an Rentnern, die mit dicken Karren durch die Republik fahren um dann mit dem E Bike irgendwo ne Radtour zu machen.. und das sind nicht wenige..

kullerich 03.08.2017 13:01

Zitat:

Zitat von Homer Simpson (Beitrag 1320188)
Heute findet ja der sogenannte "Dieselgipfel" statt. Ganze 2 Stunden (!!!) nimmt man sich Zeit um die Problematik zu klären :Lachanfall: Mich würde mal interessieren was ihr euch an Resultaten zu dieser Problematik erwartet, besonders wenn ihr selber einen der betroffenen Motoren fahrt.
Mir persönlich kommt das große :Kotz: :Kotz: wenn ich allein sehe, wer da überhaupt mit am Tisch sitzt! Industrie, Städtetag, Vertreter einiger Bundesländer, Kanzleramt und natürlich die Autokonzerne. Keine Umweltverbände, keine Verbraucherschützer usw.! Und schon im Vorfeld sind wohl Papiere durchgesickert, das nur mit Softwarelösungen gearbeitet werden soll, keine aufwendigen Hardwarelösungen ( lt. MoMa von heute früh).
Da wird von Politik und Lobbyisten gekungelt und abgewiegelt, kleingeredet und geschönt. Und die Autobauer kommen vor Lachen nicht in den Schlaf. Man gewinnt den Eindruck das das Ergebnis von heute schon vorher feststeht: minimalste Kosten mit halbherzigen Lösungen für die Hersteller. Und wenn's sein muss greift jeder Einzelne von uns (sprich der Steuerzahler) gerne in sein Portmonaie um den Herren in Wolfsburg, München usw. ein bißchen unter die Arme zu greifen. Die brauchen's ja ganz dringend :dresche Uaaah... ich kriege schon wieder Blutdruck :Cheese: Obwohl ich weder einen Diesel noch eine der betroffenen Marken fahre...
Also: wie seht ihr das Ganze?

Das Ganze ist skandalös. Und das nicht aus den Gründen, die im bisherigen Thread schon (z.T.) sehr erhellend beleuchtet wurden, sondern weil gerade ganz einfach der Statt seiner Garantenpflicht nicht nachkommt.
  • Es gibt Vorgaben, wie viele Schadstoffe (CO2 ist übrigens auch ein Schadstoff, genau wie NOx, nur halt ein anderer) in Städten in der EU gemessen werden dürfen. Diese werden nicht eingehalten
  • Es gibt Vorgaben, wie viele Schadstoffe verschiedene technische Mittel, darunter Autos, ausstossen dürfen (höchstens). Diese werden nicht eingehalten
  • Die Nicht-Einhaltung dieser Vorgaben bei vielen Autos findet mit halblegalen bis illegalen technischen Tricks und mit Kundenbelügen statt
  • (Die Kunden möchten auch lieber daran glauben als an den Satz von der Materieerhaltung usw...)
  • Der Staat kümmert sich nicht mit Hochdruck darum, dass seine Vorgaben eingehalten werden, sondern diskutiert mit den Delinquenten auf Basis halbgarer Vermutungen über die Wirtschaft der Zukunft
  • Und große Teile der Presse machen das so mit
:Nee:

Schwarzfahrer 03.08.2017 13:37

Zitat:

Zitat von Homer Simpson (Beitrag 1320188)
Mich würde mal interessieren was ihr euch an Resultaten zu dieser Problematik erwartet, besonders wenn ihr selber einen der betroffenen Motoren fahrt.

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1320631)
Das Ganze ist skandalös.

Für mich auch, aber z.T. aus anderen Gründen:

Ja, die Autofirmen haben mit viel Aufwand die Vorschriften umgangen, und die Regierungen haben es nicht geschafft, ihre Vorschriften umzusetzen. Eine Seite zeigt kriminelle Energie, die andere Inkompetenz und Unfähigkeit. Beides sollte Konsequenzen haben, damit es sich nicht wiederholt.

Was mich aber aufregt, ist die Tatsache, daß die Diskussion sich nun auf die Dieselfahrenden Privat-PKW-Besitzer beschränkt - egal was man da tut, ist es für die eigentlichen Probleme von Luftverschmutzung oder Nachhaltigkeit weder zentral noch entscheidend. Es ist aber schön, vor den Wahlen ein klares Feindbild aufzubauen, gegen den man "gemeinsam" vorgehen kann - damit kann man die Leute gut beschäftigen und ablenken. Die Methode hat sich über Jahrzehnte in Osteuropa bewährt.

Konkret meine ich zum Diesel folgendes: es ist weiterhin der effizienteste Antrieb für den Verkehr (niedrigster Verbrauch, geringster CO2-ausstoß per km). Ein Elektroauto kommt in der Gesamtbilanz heute immer noch schlechter weg. Stickoxide im Abgas von Diesel können durch geringere Verbrennungstemperaturen stark reduziert werden (wurde bereits von Jahren erreicht, alte Diesel sind in dieser hinsicht oft sauberer, als neue). Dadurch gehen aber technisch bedingt die Feinstaubemissionen hoch - das ist nun mal technisch Fakt und auch durch politische Vorgaben ebensowenig zu ändern, wie das Gesetz der Schwerkraft.
Feinstaub wiederum ist kein reines Dieselproblem; die Quellen sind vielfältig, und Diesel nur ein kleiner Beitrag - und wenn, dann tragen die Laster und Busse mehr bei als die privaten PKW. Schade, daß an dem Dieselgipfel keine Ingenieure teilnehmen, die die "Entscheider" besser aufklären über Zusammenhänge und Relationen. Dabei gibt es Leute, die da ein gewisses Verständnis haben, s. z.B. hier.

Die Luftqualität hat sich in den meisten Städten Deutschlands seit Jahren nicht verschlechtert, sondern eher verbessert - leider weniger, als was möglich gewesen wäre. Aber die Katastrophenstimmung, die verbreitet wird, ist mit Fakten nicht zu rechtfertigen.

Meine Vorstellung von sinnvollen Konsequenzen nach dem Prinzip: wo kann ich mit am wenigsten Aufwand und technischem Risiko die größte Wirkung erzielen:
Diesel als CO2-arme Technik weiter fördern, mit der Auflage von minimierten NOx Werten und geringen Absolutverbräuchen (PS- oder Hubraum-Begrenzung?), die streng überwacht werden. Vorhandene PKW, soweit möglich, auf diese Kriterien hin umrüsten, den Rest auslaufen lassen; Fahrverbote sind plakative Maßnahmen mit minimalem Umwelteffekt aber großen Nachteilen für die Besitzer. Feinstaubemissionen (soweit technisch bedingt) dort angehen, wo das meiste anfällt: Heizungen mit Holz und Pellets, Bus- und Lastwagenverkehr. Für letzteres wäre eine massive Förderung oder gar Zwang zur Umstellung im Kurzstrecken- (Innenstadverkehr) auf Elektroantrieb, da damit in dicht besiedelten Orten die Luftqualität massiv verbessert werden kann ohne die funktionellen Nachteile des Elektroantriebs (lange Ladezeiten, kurze Reichweite). Auch das chinesische Modell, Mopeds nur noch mit Elektroantrieb zuzulassen, ist für die Luft in Ballungsräumen höchst sinnvoll - warum setzen wir statt solcher einfacher, kleiner, lokal effektiver Schritte auf unrealistische Ziele wie Millionen Elektroautos, für die es keine sinnvolle Anwendung gibt ohne eine viel viel bessere Batterietechnik?

hanse987 03.08.2017 13:42

Zitat:

Zitat von Mauna Kea (Beitrag 1320576)
Die Zeit des Privatautos ist vorbei. Das Ende ist erreicht. Wenn man ehrlich ist, steht man doch eh die meiste Zeit. Viele der Jungen Leute haben das schon erkannt und das Auto als Statussymbol gibts bei denen schon lange nicht mehr.

Diese Aussage kann man aber nicht über ganz Deutschland stülpen. Wenn ich irgendwo in einer Metropole wohne, dann ist es richtig.

Nur wer außerhalb wohnt, kommt ohne Auto nicht aus. Bei uns gibt es morgens und abends einen Bus und in der Ferienzeit gar keinen. Auch wenn man den öffentlichen Nahverkehr etwas ausbaut, ist er bei uns max. eine Ergänzung, aber nicht mehr!

drullse 03.08.2017 14:02

Zitat:

Zitat von hanse987 (Beitrag 1320640)
Nur wer außerhalb wohnt, kommt ohne Auto nicht aus. Bei uns gibt es morgens und abends einen Bus und in der Ferienzeit gar keinen. Auch wenn man den öffentlichen Nahverkehr etwas ausbaut, ist er bei uns max. eine Ergänzung, aber nicht mehr!

Das ist nochmal eine ganz andere Baustelle. Dank des massiven Rückbaus der Infrastuktur des ÖPNV zusammen mit der Ausdünnung ganzer Landstriche ist das private Auto dort schlicht unverzichtbar.

Voldi 03.08.2017 14:21

Zitat:

Zitat von Mauna Kea (Beitrag 1320576)
...
Dazu noch eine Bürgerabgabe für Nahverkehr (jeder zahlt 30 Euro im Monat und kann dann den Nahverkehr kostenlos nutzen) - Der Ausbau des Nahverkehrs schafft ausserdem neue Jobs...

Was denkst du wie viele neue Jobs du im Nahverkehr schaffen würdest im Vergleich zu denen die in

- der Automobilindustrie
- KFZ - Werkstätten
- Tankstellen
- to be continued

wegfallen würden? :Huhu:

Hält der ausgebaute ÖPNV dann auch beim McDrive oder machen wir den auch gleich mit dicht wenn wir schon die Autos verbieten? ;)

dherrman 03.08.2017 14:37

Ich finde es immer wieder spannend das wir überhaupt keine neuen Wege gehen wollen und überhaupt keinen Mut haben was Neues zu probieren.

Nee, das lohnt sich nicht...funktioniert das überhaupt...reichweite zu klein...

Wer echt denkt wir erhalten SO unseren "High-Tech" Standort Deutschland mit so einer Einstellung, der denkt auch BER geht 2018 in Betrieb, S21 kommt pünklich...

Klar können wir Autos bauen, gute Motoren, das sind unsere Ingenieursleistungen von vor 100 Jahren. Aber wir erfinden nichts mehr Neues.

kullerich 03.08.2017 14:46

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1320637)

Konkret meine ich zum Diesel folgendes: es ist weiterhin der effizienteste Antrieb für den Verkehr (niedrigster Verbrauch, geringster CO2-ausstoß per km). Ein Elektroauto kommt in der Gesamtbilanz heute immer noch schlechter weg. Stickoxide im Abgas von Diesel können durch geringere Verbrennungstemperaturen stark reduziert werden (wurde bereits von Jahren erreicht, alte Diesel sind in dieser hinsicht oft sauberer, als neue). Dadurch gehen aber technisch bedingt die Feinstaubemissionen hoch - das ist nun mal technisch Fakt und auch durch politische Vorgaben ebensowenig zu ändern, wie das Gesetz der Schwerkraft.
Feinstaub wiederum ist kein reines Dieselproblem; die Quellen sind vielfältig, und Diesel nur ein kleiner Beitrag - und wenn, dann tragen die Laster und Busse mehr bei als die privaten PKW. Schade, daß an dem Dieselgipfel keine Ingenieure teilnehmen, die die "Entscheider" besser aufklären über Zusammenhänge und Relationen. Dabei gibt es Leute, die da ein gewisses Verständnis haben, s. z.B. hier.

Man sollte bei der Diskussion auch im Auge behalten, dass der "geringe" Verbrauch von Diesel "nur" an der höheren Energiedichte pro Volumen liegt.
Und im Duell "niedrigste Emissionen" ist Diesel m.W. Erdgas (CNG) unterlegen...

captain hook 03.08.2017 15:04

Zitat:

Zitat von dherrman (Beitrag 1320663)
Ich finde es immer wieder spannend das wir überhaupt keine neuen Wege gehen wollen und überhaupt keinen Mut haben was Neues zu probieren.

Nee, das lohnt sich nicht...funktioniert das überhaupt...reichweite zu klein...

Wer echt denkt wir erhalten SO unseren "High-Tech" Standort Deutschland mit so einer Einstellung, der denkt auch BER geht 2018 in Betrieb, S21 kommt pünklich...

Klar können wir Autos bauen, gute Motoren, das sind unsere Ingenieursleistungen von vor 100 Jahren. Aber wir erfinden nichts mehr Neues.

Natürlich. Schau Dir mal Porsches Le Mans Autos an, was denen so einfällt wenn es um was geht. Wo man dann plötzlich alles Energie finden kann, die sich zB zurückgewinnen lässt in so einem Auto. Da muss das sogar vom Reglement beschränkt werden, weil die mehr gewinnen könnten von soviel verschiedenen Stellen, dass sie mit nochmals wesentlich mehr Leistung fahren könnten als sie es eh tun. Und trotz der ganzen Speichermedien und Systeme wiegen die Karren fast nix! Nennt sich am Ende Effizienz. Energie zu verschwenden indem man sie in die Luft bläst oder in Wärme umwandelt oder indem man wissentlich energieverschwendende Autos baut ist nicht Effizient.

Das ist dumm und wird über kurz oder lang dazu führen, dass man überlegen muss diese abzuschaffen. Würden alle verantwortungsbewusster damit umgehen, wäre das überhaupt nicht nötig. Die Hersteller müssten effiziente Autos anbieten, die Kunden müssen nicht nach 300PS/2t SUVs im Schrankwandformat schreien und die Politik müsste mal sinnvolle Anreize bieten statt Lobbypolitik zu machen.

Ich kenn übrigens jemand aus der Entwicklung für Motorelektronik bei einem großen internationalen Konzern. Der hat mir mal erzählt wie das da abläuft und wieviel Luft nach oben man da lässt, damit man dem Kunden am Ende noch 10 Ausbaustufen für ein paar 1000€ verkaufen kann.

Die Industrie verarscht den Kunden und die Umwelt seit Jahren indem sie lange nicht das auf den Markt bringt was sie könnte. Und das ist eine Sauerei. Und die Politik spielt mit.

Mauna Kea 03.08.2017 15:30

Zitat:

Zitat von hanse987 (Beitrag 1320640)
Diese Aussage kann man aber nicht über ganz Deutschland stülpen. Wenn ich irgendwo in einer Metropole wohne, dann ist es richtig.

Nur wer außerhalb wohnt, kommt ohne Auto nicht aus. Bei uns gibt es morgens und abends einen Bus und in der Ferienzeit gar keinen. Auch wenn man den öffentlichen Nahverkehr etwas ausbaut, ist er bei uns max. eine Ergänzung, aber nicht mehr!

Irgendwo muss man anfangen. Am schlimmsten ists in den grossstädten.
Auf dem Land siehts natürlich besser aus. Aber zuerst brauchen wir mal ein generelles Umdenken bei allen. Das sehe ich nicht. Obwohl es uns krank macht und sogar Menschen sterben, ändern wir nichts. Und wollen das auch nicht wirklich.
Gilt auch für andere Bereiche: Fleisch essen, billige Lebensmittel kaufen, rauchen, trinken etc.

Mauna Kea 03.08.2017 15:32

Zitat:

Zitat von Voldi (Beitrag 1320655)
Was denkst du wie viele neue Jobs du im Nahverkehr schaffen würdest im Vergleich zu denen die in

- der Automobilindustrie
- KFZ - Werkstätten
- Tankstellen
- to be continued

wegfallen würden? :Huhu:

Hält der ausgebaute ÖPNV dann auch beim McDrive oder machen wir den auch gleich mit dicht wenn wir schon die Autos verbieten? ;)

So ähnlich haben die kutschenfahrer vor 100 Jahren auch argumentiert.
Oder auch die Stahlindustrie.
Man kann gewisse Entwicklungen nicht ignorieren und aussitzen und das es so, wie wir momentan leben nicht weitergeht bis in alle Ewigkeit, dürfte jedem klar sein.

tandem65 03.08.2017 15:38

Zitat:

Zitat von Kiwi03 (Beitrag 1320607)
Nun ja, Fahrten zu Wettkämpfen und zu Trainingstouren sind das eine. Was auch interessant ist, sind die Mengen an Rentnern, die mit dicken Karren durch die Republik fahren um dann mit dem E Bike irgendwo ne Radtour zu machen.. und das sind nicht wenige..

Wo ist da jetzt der Unterschied?

waden 03.08.2017 15:47

Zitat:

Zitat von Greyhound (Beitrag 1320411)
Hybrid kann man auch aufs Auto schreiben, wenn nur eine kleine 48V Batterie vorhanden ist, die quasi kaum Leistung hat.

zB für elektrische Sitzeinstellung ...

sabine-g 03.08.2017 16:05

Die gefundene "Regelung" ist blöd, keine Frage.

Aber die Automobilindustrie als solche ist nicht blöd, es wurden und werden schon einige Elektroautos produziert, die es mit Tesla Reichweiten aufnehmen können.
(neuer BMW i3 mit größerer Batterie)
Für die meisten Pendler reicht sowas dicke aus, auch für 200km Fahrten zum Wettkampf.
Die Industrie geht diesen Weg weiter und wird konkurrenzfähig bleiben.

Die einzige Frage ist: Wie schnell geht das und wie groß ist der angerichtete Schaden.

drullse 03.08.2017 16:10

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1320695)
... wie groß ist der angerichtete Schaden.

IMHO ist die Frage für die Autoindustrie gar nicht so wichtig sondern für diejenigen, die den Schaden bezahlen müssen. Die Entscheider werden es jedenfalls nicht sein.

kullerich 03.08.2017 16:20

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1320696)
IMHO ist die Frage für die Autoindustrie gar nicht so wichtig sondern für diejenigen, die den Schaden bezahlen müssen. Die Entscheider werden es jedenfalls nicht sein.

Die Diesel-Besitzer haben sich (meines Erachtens: wissentlich) für dumm verkaufen lassen, da fehlt es mir ein wenig an Empathie..... Einen "Schaden" haben, wenn überhaupt, diejenigen, die durch Feinstaub/NOx gesundheitlihc Beeinträchtigten. DIE muss der Staat schützen, nicht diejenigen, die auf willentlich falscher Informationsbasis eine suboptimale Konsumentscheidung ("Diesel kaufen") getroffen haben.

Jimmi 03.08.2017 16:24

Guckt mal "maximale Arbeitsplatzkonzentration NOx". 24mal mehr als auf der Straße erlaubt.


Gruß

drullse 03.08.2017 16:34

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1320700)
Die Diesel-Besitzer haben sich (meines Erachtens: wissentlich) für dumm verkaufen lassen, da fehlt es mir ein wenig an Empathie..... Einen "Schaden" haben, wenn überhaupt, diejenigen, die durch Feinstaub/NOx gesundheitlihc Beeinträchtigten. DIE muss der Staat schützen, nicht diejenigen, die auf willentlich falscher Informationsbasis eine suboptimale Konsumentscheidung ("Diesel kaufen") getroffen haben.

Ja und nein. Jedem dürfte klar sein, dass die Normverbräuche, die angegeben werden vom Prüfstand kommen und damit nicht der Realität entsprechen (LKW werden übrigens unter Realbedingungen geprüft, warum wohl...). Die NOx-Frage hängt damit aber nur sehr lose zusammen, wenn der Hersteller ein Fahrzeug vom Kraftfahrtbundesamt genehmigt bekommt, gehe ich als Käufer davon aus, dass die Schadstoffwerte eingehalten werden - auch wenn der Verbrauch möglicherweise schöngerechnet ist.

Insofern finde ich das "für dumm verkaufen" etwas zu hoch gegriffen.

Necon 03.08.2017 16:35

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1320700)
Die Diesel-Besitzer haben sich (meines Erachtens: wissentlich) für dumm verkaufen lassen, da fehlt es mir ein wenig an Empathie..... Einen "Schaden" haben, wenn überhaupt, diejenigen, die durch Feinstaub/NOx gesundheitlihc Beeinträchtigten. DIE muss der Staat schützen, nicht diejenigen, die auf willentlich falscher Informationsbasis eine suboptimale Konsumentscheidung ("Diesel kaufen") getroffen haben.

Also den Dieselkaeufer einen Vorwurf machen, halte ich fuer vollkommen falsch. Als Konsument sollte man sich darauf verlassen koennen, dass man nicht wissentlich und absichtlich belogen wird und wenn der Staat und die Industrie seit Jahrzenten Werbung fuer Diesel machen, weil so effizient und sauber, wieso sollte man das dann nicht glauben. Dieselkaeufer der letzten Jahre bzw seit der Skandal begonnen hat, denen kann man Vorhaltungen machen.

Aber ich, Oesterreicher, bin wirklich schockiert ueber die Haltung der Politiker in Oesterreich. Trotz aller Skandale und aller Fakten gibt es keinerlei umdenken. Diesel wird nach wie vor subventioniert, die Nachfrage ist extrem hoch und jeder verhaelt sich als ob das alles in ein paar Wochen vorbei waere.

Ich musste mir vor ein paar Wochen ein neues Auto kaufen, da mein alter mit Getriebeschaden liegen geblieben ist. Egal wo ich hinkam und bei welcher Marke ich gefragt habe jeder war etwas verwundert, dass ich gleich von Beginn gesagt habe, dass ein Diesel nicht in Frage kommt.

Ich habe sogar nach Alternativen zu Benzinern gesucht, aber wenn man regelmaessig (also alle 2-3 Wochen 2-3 Raeder im Auto transportiert fuer mehrere 100 km) ist die Auswahl an Autos mit E-Antrieb oder Hybrid = 0.

triwolf 03.08.2017 16:36

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1320700)
Die Diesel-Besitzer haben sich (meines Erachtens: wissentlich) für dumm verkaufen lassen, da fehlt es mir ein wenig an Empathie

Du hast recht, ich hätte vor fünf Jahren vor dem Kauf meines Euro 5 Diesel das Fahrzeug vorher selbst am Prüfstand nachmessen sollen. Halt, hätte ja auch nichts genützt die Fahrzeugsoftware hätte das ja erkannt und die Abgasreinigung in den optimalen Bereich gefahren.
Was meinst du mit "wissentlich"? Hätte ich wissenschaftliche Erkenntnise haben sollen, oder reicht auf Vorurteilen basiertes Wissen?
Dein Argument kann ich nicht nachvollziehen.

Voldi 03.08.2017 16:49

Zitat:

Zitat von Mauna Kea (Beitrag 1320688)
So ähnlich haben die kutschenfahrer vor 100 Jahren auch argumentiert.
Oder auch die Stahlindustrie.
Man kann gewisse Entwicklungen nicht ignorieren und aussitzen und das es so, wie wir momentan leben nicht weitergeht bis in alle Ewigkeit, dürfte jedem klar sein.

Du vergleichst Äpfel mit Birnen ... meines Wissens wurden Kutschen vor 100 Jahren nicht verboten. Gerüchteweise soll es sogar heute noch Menschen geben, die sich zeitweise mit einer solchen Fortbewegen :Huhu:

kullerich 03.08.2017 16:51

Zitat:

Zitat von triwolf (Beitrag 1320708)
Du hast recht, ich hätte vor fünf Jahren vor dem Kauf meines Euro 5 Diesel das Fahrzeug vorher selbst am Prüfstand nachmessen sollen. Halt, hätte ja auch nichts genützt die Fahrzeugsoftware hätte das ja erkannt und die Abgasreinigung in den optimalen Bereich gefahren.
Was meinst du mit "wissentlich"? Hätte ich wissenschaftliche Erkenntnise haben sollen, oder reicht auf Vorurteilen basiertes Wissen?
Dein Argument kann ich nicht nachvollziehen.

Schön, dass meine Formulierung eine Reaktion hervorgerufen hat.....
Mich stört ein wenig, dass die "Schadensersatz"-Diskussion eher mehr Raum einnimmt als die "aufgeklärter Konsument"-Diskussion.
Vielleicht entlang dieser Linien hätte ich mir eine Überlegung vorstellen können
  • Diesel ist unter den im Straßenverkehr verbrannten Mineralölfraktionen die mit Abstand dreckigste - das ist nicht neu.
  • Der "geringe Verbrauch" (in l/100 km) ist z.T. auf die schlicht höhere Dichte zurückzuführen, also eher eine "Scheinzahl", die aber wohl an der Tankstelle (wo Literpreise verglichen werden) sehr wirksam ist - das ist nicht neu
  • Der Satz vom Erhalt der Masse gilt auch für Verbrennungsmotoren. Also muss die Masse, die verbrannt wird, auch wieder irgendwo hin - das ist nicht neu
  • Wo geht der Dreck hin? -da ist in den letzten Jahren einiges ans Licht gekommen

FlowJob 03.08.2017 17:30

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1320712)
Schön, dass meine Formulierung eine Reaktion hervorgerufen hat.....
Mich stört ein wenig, dass die "Schadensersatz"-Diskussion eher mehr Raum einnimmt als die "aufgeklärter Konsument"-Diskussion.
Vielleicht entlang dieser Linien hätte ich mir eine Überlegung vorstellen können
  • Diesel ist unter den im Straßenverkehr verbrannten Mineralölfraktionen die mit Abstand dreckigste - das ist nicht neu.
  • Der "geringe Verbrauch" (in l/100 km) ist z.T. auf die schlicht höhere Dichte zurückzuführen, also eher eine "Scheinzahl", die aber wohl an der Tankstelle (wo Literpreise verglichen werden) sehr wirksam ist - das ist nicht neu
  • Der Satz vom Erhalt der Masse gilt auch für Verbrennungsmotoren. Also muss die Masse, die verbrannt wird, auch wieder irgendwo hin - das ist nicht neu
  • Wo geht der Dreck hin? -da ist in den letzten Jahren einiges ans Licht gekommen

In deinen Beiträgen hier steckt so viel Halbwissen, da muss ich echt an Sabine's Signatur denken...

Der Verweis auf die höhere Dichte von Dieselkraftstoff ist grundsätzlich zwar richtig, der geringere Verbrauch aber eben nur zum Teil darauf zurückzuführen. Ein großer Teil des Vorteils kommt halt doch noch aus dem motorischen Prozess. Die CO2-Emissionen von Otto- und Dieselantrieben gleichen sich zwar immer mehr an, aber ganz bei den Werten der Diesel sind die Ottos insbesondere im Realbetrieb halt noch nicht. Wer sich mit der Materie beschäftigen will merkt das relativ schnell, da die CO2 Angaben heute quasi immer direkt bei den Verbrauchswerten stehen.

Und was die Massenerhaltung mit den Schadtstoffemissionen zu tun hat, das hätte ich wirklich gerne mal erklärt. Im Gegensatz zu einer weiteren Behauptung von dir ist CO2 nämlich eben kein solcher und deswegen auch nicht gesetzlich limitiert.
Edit: Vielleicht kannst du mir da speziell was die aktuell thematisierten Stickoxide angeht weiterhelfen. Wie mir da bei der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen mit Sauerstoff die Massenerhaltung helfen soll ist mir nämlich echt schleierhaft.


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