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MattF 15.03.2017 09:46

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1295949)
Eine zinslose Wirtschaft kann nicht funktionieren, solange es eine Inflation gibt.


Und die kann man in der Weltwirtschaft nicht ausschalten.

Das könnte man in einem kleinen abgeschlossenen sich selbst versorgenden Wirtschaftsgebiet aber nicht weltweit. [Theoretisch und letztlich auch nur mit Zwangsmassnahmen. Es müsste z.b. jemand überwachen und sanktionieren, dass ein Bauer für sein Mehl immer den selben Preis nehmen müsste, egal ob die Ernte gut war oder schlecht. Das provoziert einen Schwarzmarkt.]

Selbst wenn man in einem abgeschlossenen Wirtschatsraum feste Preise für die nächsten 30 Jahre fest legen würde, alles was von Aussen käme unterliege dieser Regelung nicht, weil das Ausland überhaupt nicht interessiert, was man dort als feste Preise vereinbart hat.

Jimmi 15.03.2017 10:05

IHMO kann man für Dinge des täglichen Grundbedarfs schon theoretisch Fixpreise festlegen. Aber was ist mit den "will ich haben" Dingen, vor allem wenn dies Unikate sind? Schmuck. Gemälde. Handgenähte Kleidung. Das ist alles subjektiv und damit nicht objektiv zu verpreisen.

aequitas 15.03.2017 10:20

Dass hier Finnland als Musterbeispiel für ein emanzipatorisches BGE angeführt wird ist grotesk. Es handelt sich dabei bei weitem um keinen Modellversuch sozialer Ungleichheit entgegenzuwirken und für mehr Gerechtigkeit zu sorgen. Es ist schlicht ein neoliberales Modell, welches Bürokratie reduzieren soll und zu noch mehr sozialer Ungleichheit führen würde. Soziale Risiken werden in einem solchen Modell individualisiert, sodass die hier diskutierten sozialen Probleme weiter verstärkt werden. Sozialversicherungen sollen ersetzt werden und damit würde dem Abbau des Sozialstaats Vorschub leisten.

Hierzu noch ein kurzer Beitrag von Anke Hassel vom WSI: Süßes Gift

Stefan 15.03.2017 10:35

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1295964)
IHMO kann man für Dinge des täglichen Grundbedarfs schon theoretisch Fixpreise festlegen.

was sich dann auf die Qualität auswirkt.

Adept 15.03.2017 12:35

Die Frage ist doch bei bedingungslosem Grundeinkommen: Habe ich dann noch Bock, irgendwas zu machen oder lege ich mich auf die faule Haut?

Kann man sich gut selbst beschäftigen? Oder geht man an Faulheit zu grunde?

Richard David Precht hat das aus einer Philosophischen Perspektive beleuchtet: Er ist für das BGE. Muse generiert für ihn Kreativität. Aber Schulsystem müsste die Generation dafür vorbereiten, zB. nicht leistungsorientiert zu denken.

Ich finde es eine schwierige Frage... Wenigstens hätte ich mehr Zeit zum Trainieren! :Lachen2:

ThomasG 15.03.2017 13:06

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1295949)
Eine zinslose Wirtschaft kann nicht funktionieren, solange es eine Inflation gibt.

Die Zentralbanken machen doch ganz gezielt Inflation soweit ich weiß.
Sie können ja die Geldmenge über den Leitzins und den Mindestreservesatz steuern.
Ist schon alles etwa merkwürdig:
Auf der einen Seite liest man da immer wieder eine sehr wichtige Aufgabe der ZBs wäre für Preisstabilität zu sorgen und dann machen sie Inflation?
Es gibt einen Plan von Andreas Popp und Ricco Albrecht.
Hier wird vorgeschlagen vier Maßnahmen im Verbund einzusetzen:
1. Fließendes Geld einführen
2. Soziales Bodenrecht
3. Begingungsloses Grundeinkommen
4. Freie Presse

In meinen Augen ein sehr interessantes Konzept.
Nennt sich Plan B und es gibt einen Text dazu (kostenlos) über 20 Seiten.

MattF 15.03.2017 13:20

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1296008)
:
Auf der einen Seite liest man da immer wieder eine sehr wichtige Aufgabe der ZBs wäre für Preisstabilität zu sorgen und dann machen sie Inflation?

2% Inflation gilt praktisch als Preisstabilität.

Der Vorteil eines Inflationskorridors von ca 2% den die Zentralbank in der EU anstrebt ist, dass man damit steuern kann.
Das ist wie ein Schiff dass in eine Richtung fährt. Es ist steuerbar.

Ein Schiff dass auf dem Wasser treibt ohne Vortrieb (Zins/Inflation) treibt dagegen unsteuerbar auf dem Wasser.

Ich kann wenn ich z.b. 2-4 % Inflation habe Massnahmen ergreifen wie Erhöhung der Geldmenge, Erniedrigung des Zentralbankzinses je nach dem was ich für eine Reaktion will. Soll die Wirtschaft wachsen oder ist sie am überhitzen und soll etwas gezügelt werden.

Bei dem Nullzins wo wir im Moment sind, hab ich die Chance nicht mehr, weil weniger als Null geht (eigentlich) nicht mehr. Mir fehlt das Steuerungsinstrument. Der Antrieb des Schiffes fehlt. Es treibt einfach so auf dem Wasser.


Ansonsten in einer Weltwirtschaft werden sich die Kapitalbesitzer die Örte suchen, wo sie Gewinne machen können.
Eine zinslose Wirtschaft würde letztlich bedeuten, dass man Kapitalbesitz entwertet. Es macht ja auch keinen Sinn Kapital zu haben, wenn man es nicht vermehren kann, nichts damit anfange kann.
Man muss schon mittdenken, dass die Verfechter der zinslosen Wirtschaft letztlich für die Enteignung der Kapitalbesitzer sind. Will man das?

DocTom 15.03.2017 14:30

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1296011)
...
Man muss schon mittdenken, dass die Verfechter der zinslosen Wirtschaft letztlich für die Enteignung der Kapitalbesitzer sind. Will man das?

Würde ich aus dem Bauch sofort mit Ja beantworten, da dadurch ja nur ein sehr kleiner Teil der Weltbevölkerung betroffen wäre.

Aber schwarz / weiss gibt es ja da nicht und ich bin kein Kommunist.

Würden die rein und nur aus Kapitalerträgen lebenden reichsten der Welt sich durch Steuerzahlung an den Gemeinschaftsaus- und -aufgaben beteiligen, Stichwort Kapitalertragssteuer, und würden sich diese Menschen nicht dauerhaft ihren Verpflichtungen durch Steuerflucht zu entziehen trachten, wäre diese Forderung ja garnicht nötig. Leistung muss sich lohnen, ohne Frage. Aber was leistet Kapital?

S.Wagenknecht "Reichtum ohne Gier" brauch ich Dir bestimmt nicht mehr ans Herz legen, mMn lesenswert. Stichworte hier, staatliche Gemeinwohlbanken und zusätzlich marktabhängige aber nicht mehr systemkritische Privatbanken mit voller Haftung der Eigentümer.

Abschaffung des aktuellen Kapitalgrundprinzips, Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren, wäre meine Hauptforderung. Krin Unternehmen ist systemkritisch, kein Kapitalgeber es wert, dass man ihm Schulden in Millionenhöhe erlässt, nur weil er Freunde in der Politik oder Konzernführungsriegen hat.
Nur meine Meinung.:Blumen:
Gruss
Thomas

tandem65 15.03.2017 14:47

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1296011)
Eine zinslose Wirtschaft würde letztlich bedeuten, dass man Kapitalbesitz entwertet. Es macht ja auch keinen Sinn Kapital zu haben, wenn man es nicht vermehren kann, nichts damit anfange kann.

Das ist halt schon ein im aktuellen System gefangener Zirkelschluß. Aber selbst im unserem System lässt sich mit Kapital mehr anfangen als es zu vermehren. :Huhu:

FLOW RIDER 15.03.2017 16:31

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1296024)
Das ist halt schon ein im aktuellen System gefangener Zirkelschluß. Aber selbst im unserem System lässt sich mit Kapital mehr anfangen als es zu vermehren. :Huhu:

Stell Dir vor Du hättest zwei vollständig bezahlte Wohnungen (Kapital). In einer wohnst Du. Die andere vermietest Du zu NULL Euro, da Du Dein Kapital ja nicht mehren willst?

tandem65 15.03.2017 16:37

Zitat:

Zitat von FLOW RIDER (Beitrag 1296034)
Stell Dir vor Du hättest zwei vollständig bezahlte Wohnungen (Kapital). In einer wohnst Du. Die andere vermietest Du zu NULL Euro, da Du Dein Kapital ja nicht mehren willst?

[X] done

Adept 15.03.2017 16:43

Ich verstehe nicht, was das alles mit bedingungslosem Einkommen zu tun hat.

Unter diesem verstehe ich, dass du ein Einkommen bekommst, egal ob du arbeitest oder nicht. Und dieses Modell finde ich interessant mal durchzuspielen.

Was passiert, wenn ich jetzt mein Gehalt bekomme, ob ich jetzt ins Büro gehe oder nicht.

1) Armut: Wird keine mehr geben. Kriminalität dadurch fällt. Aber was ist, wenn Leute viel Zeit haben und sich langweilen? Kommen sie auf "dumme" Gedanken?

2) Leistungsprinzip: Würde es trotzdem geben oder? Denn man kann auch mehr als das Gundeinkommen verdienen. Sonst hätten wir Equal-Sozialismus.

Da gibt es 1000 andere Aspekte, die mal diskutiert werden können. Recht komplexes Thema. Kein Wunder, dass sich da riesige Abhandlungen summieren.

FLOW RIDER 15.03.2017 17:14

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1296035)
[X] done

Familienmitglieder zählen aber nicht.

Stell Dir weiter vor Du hast noch mehr Kapital (Bargeld, Aktien, Unternehmen). Auch hier verzichtest Du auf auf Renditen in Form von Zinsen, Dividenden und Ausschüttungen?

Gozzy 15.03.2017 17:30

Zitat:

Zitat von FLOW RIDER (Beitrag 1296038)
Familienmitglieder zählen aber nicht.

Stell Dir weiter vor Du hast noch mehr Kapital (Bargeld, Aktien, Unternehmen). Auch hier verzichtest Du auf auf Renditen in Form von Zinsen, Dividenden und Ausschüttungen?

Diese Annahme sind doch nicht zielführend. Würde kein Mensch machen da der Mensch immer den Eigennutzen maximiert. Das Geld würde sich langfristig abschaffen wenn es keine Wertsteigerung erfährt. Dann fangen wir, mal überspitzt, dargestellt, bald an Autoreifen gegen Holztische zu tauschen. Oder Brot gegen Milch.

DocTom 15.03.2017 17:49

Zitat:

Zitat von FLOW RIDER (Beitrag 1296034)
Stell Dir vor Du hättest zwei vollständig bezahlte Wohnungen (Kapital). In einer wohnst Du. Die andere vermietest Du zu NULL Euro, da Du Dein Kapital ja nicht mehren willst?

unser Vermieter (nicht verwandt, verschwägert oder sowas) hat die Miete für uns so festgelegt, dass er keine laufenden Kosten aus der Wohnung hat. Wahrscheinlich ein kapitalvermehrendes Abschreibungsmodell zur Unterstützung junger Familien...:Huhu:

FLOW RIDER 15.03.2017 18:04

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1296049)
unser Vermieter (nicht verwandt, verschwägert oder sowas) hat die Miete für uns so festgelegt, dass er keine laufenden Kosten aus der Wohnung hat. Wahrscheinlich ein kapitalvermehrendes Abschreibungsmodell zur Unterstützung junger Familien...:Huhu:

Das ist sehr löblich.

Necon 15.03.2017 19:19

Aber es stimmt doch nicht das man ohne Zinsen nicht mehr investiert und sein Vermögen vermehren kann.

Wenn ich in ein Unternehmen investiere und das eine neue Anlage kauft zur Steigerung der Kapazität und dadurch mehr Gewinn einstreicht, bekomme ich doch auch von denen eine Gewinnbeteiligung und somit eine Vermehrung meines Vermögens. Allerdings trage ich auch deren Verlust mit, sollte der Plan nicht aufgehen. Würde für mich dazu führen das Hochrisiko Investitionen nicht mehr getätigt werden und man verantwortungsvoller die Investments tätigt

DocTom 15.03.2017 19:35

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1296063)
...Allerdings trage ich auch deren Verlust mit, sollte der Plan nicht aufgehen...

So ist es auch für mich ok. Unternehmerisches Risiko darf auch zum Erfolg und zu Wohlstand führen. Aber wenn, wie hier
http://www.stern.de/wirtschaft/news/...--7360044.html
nur Gewinne eingestrichen, Verluste dann aber in Milliardenhöhe auf den Steuerzahler abgewälzt werden, bekomme ich das Kotzen. Warum kann man solche Unternehmen und die unfähigen Unternehmer nicht in die Pleite gehen lassen? Nur weil die ehemals grosse Namen tragen? Ist das Unternehmen tragfähig, wird sich auch ein Käufer finden.
Das galt und gilt übrigens auch für Banken, en detail die Investmentbanken, wo die unfähigsten Investmentbanker nach der Rettung Ihrer Verzockten Milliarden mit Steuermitteln sich noch schnell satte Boni genehmigt haben. :liebe053:

captainbeefheart 15.03.2017 20:00

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1296063)
Aber es stimmt doch nicht das man ohne Zinsen nicht mehr investiert und sein Vermögen vermehren kann.

Wenn ich in ein Unternehmen investiere und das eine neue Anlage kauft zur Steigerung der Kapazität und dadurch mehr Gewinn einstreicht, bekomme ich doch auch von denen eine Gewinnbeteiligung und somit eine Vermehrung meines Vermögens. Allerdings trage ich auch deren Verlust mit, sollte der Plan nicht aufgehen. Würde für mich dazu führen das Hochrisiko Investitionen nicht mehr getätigt werden und man verantwortungsvoller die Investments tätigt

Zins ist letztlich nicht mehr oder weniger als der Preis für Geld.

Welches prinziell knappe Gut hat denn keinen Preis?

captainbeefheart 15.03.2017 20:02

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1296068)
...
Das galt und gilt übrigens auch für Banken, en detail die Investmentbanken, wo die unfähigsten Investmentbanker nach der Rettung Ihrer Verzockten Milliarden mit Steuermitteln sich noch schnell satte Boni genehmigt haben. :liebe053:

Beispiel für Bonizahlung aus Steuermitteln für Investmentbanker?

sybenwurz 15.03.2017 20:44

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1295999)
Wenigstens hätte ich mehr Zeit zum Trainieren! :Lachen2:

Ob du vom BGE allerdings die Startgelder bei IM oder Challenge stemmen kannst, wär die andere Frage...

Vielleicht förderte das BGE von lokalen Vereinen ausgerichtete, familiäre, kleinere Wettkämpfe?

tandem65 15.03.2017 20:46

Zitat:

Zitat von FLOW RIDER (Beitrag 1296038)
Familienmitglieder zählen aber nicht.

?? Du hast geschrieben ich soll es mir vorstellen. Das tue ich. Welche Wirkung soll jetzt die Vorstellung auf mich haben?

Zitat:

Zitat von FLOW RIDER (Beitrag 1296038)
Stell Dir weiter vor Du hast noch mehr Kapital (Bargeld, Aktien, Unternehmen). Auch hier verzichtest Du auf auf Renditen in Form von Zinsen, Dividenden und Ausschüttungen?

Lässt Du uns an deinem Kopfkino teilhaben?

FLOW RIDER 15.03.2017 20:48

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1296063)
Aber es stimmt doch nicht das man ohne Zinsen nicht mehr investiert und sein Vermögen vermehren kann.

Wenn ich in ein Unternehmen investiere und das eine neue Anlage kauft zur Steigerung der Kapazität und dadurch mehr Gewinn einstreicht, bekomme ich doch auch von denen eine Gewinnbeteiligung und somit eine Vermehrung meines Vermögens. Allerdings trage ich auch deren Verlust mit, sollte der Plan nicht aufgehen. Würde für mich dazu führen das Hochrisiko Investitionen nicht mehr getätigt werden und man verantwortungsvoller die Investments tätigt

Ich sehe es so: Nenne deinen „Zins“ aufs eingesetzte „Kapital“ doch wie du willst. Wenn du etwas einsetzt willst Du in der Regel auch was dafür bekommen.

Zinsen für Geld.
Zinsen für Anleihen.
Miete für Immobilien.
Dividende für Aktien.
Ausschüttungen für Beteiligung am „Bäcker um die Ecke“.
Gehalt für Humankapital.
Bestzeit für Trainingseinsatz.
Beliebig fortzusetzen …

WAS ist daran verwerflich? Und es war schon immer so: Je höher die Rendite umso riskanter das Geschäft. Also eigentlich auch ausgewogen.

Schon im Studium vor 20 Jahren lernten wir: der Konsum ist in t=0 am wertvollsten (denn ich kann ja morgen schon tot sein). Um nicht alles heute auszugeben brauche ich einen Anreiz: Den Zins.

tandem65 15.03.2017 20:51

Zitat:

Zitat von Gozzy (Beitrag 1296041)
Diese Annahme sind doch nicht zielführend. Würde kein Mensch machen da der Mensch immer den Eigennutzen maximiert.

Das ist mir schlicht zu absolut formuliert.
Ist denn der Eigennutzen immer die Geld/Kapitalvermehrung?
Ist z.B. Zufriedenheit kein Nutzen für den Menschen?

Zitat:

Zitat von Gozzy (Beitrag 1296041)
Das Geld würde sich langfristig abschaffen wenn es keine Wertsteigerung erfährt. Dann fangen wir, mal überspitzt, dargestellt, bald an Autoreifen gegen Holztische zu tauschen. Oder Brot gegen Milch.

Diesen Automatismus sehe ich nicht!

ThomasG 15.03.2017 20:52

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1296037)
Da gibt es 1000 andere Aspekte, die mal diskutiert werden können. Recht komplexes Thema. Kein Wunder, dass sich da riesige Abhandlungen summieren.

Ich glaube, es besteht einfach ein großes Interesse, dass ein Großteil der Bevölkerung einfach sehr wenig Durchblick hat mit so ziemlich allem, was mit Geld, Geldschöpfung, Geldpolitik usw. usf. zu tun hat.
Es ist und bleibt einfach ein Machtmittel, wenn man ein Haufen Zaster auf der hohen Kante hat.
Damit kann man allerlei anfangen.
Und es gibt, wie man, wie ich finde, auch hier in diesem Faden sehen kann Ängste.
Ängste davor, dass es schlimm enden könnte, wenn man sich darum bemüht die "Welt" ein bisschen gerechter werden zu lassen und es deshalb einfach mal mit anderen Wirtschaftssystemen probiert.
Diese Ängste kenne ich natürlich auch.

Ich gehe davon aus, es gibt sie tatsächlich diese Freaks, die das alles so ziemlich völlig durchschauen.
Die mathematische Formeln kennen und verstehen, die wir noch nie gesehen haben.
Was lernt man denn schon in in Schulen im Bereich Finanzmathematik?
Die Zinsformel und die Zinseszinsformel und das war`s dann fast schon.
Da kommen Totschlagargumente so von wegen, wenn wir das und das nicht weiter mitmachen, dann werden sie uns alle abhängen.
Alle diejenigen, die im aktuellen System bleiben.
So blöd sind wir alle nicht ;-).
Wer es drauf hat, der kann uns ganz locker zu viel mehr Sachverstand bringen, wenn er denn nur wirklich will.
Und da bin ich wieder am Anfang meines Beitrags angelangt.

ThomasG 15.03.2017 21:15

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1296082)
Ich gehe davon aus, es gibt sie tatsächlich diese Freaks, die das alles so ziemlich völlig durchschauen.
Die mathematische Formeln kennen und verstehen, die wir noch nie gesehen haben.
Was lernt man denn schon in in Schulen im Bereich Finanzmathematik?
Die Zinsformel und die Zinseszinsformel und das war`s dann fast schon.

Na wieviele Formeln davon kennt und versteht ihr denn so ;)?
-> http://www.lukasbeutel.com/ZHWDoc/do...mmlungFiMa.pdf

captainbeefheart 15.03.2017 21:29

Zitat:

Zitat von Gozzy (Beitrag 1296041)
... da der Mensch immer den Eigennutzen maximiert ...

Das ist nicht nur "zu schlicht" formuliert, wie Tandem das schreibt, sondern schlicht falsch: Der Mensch hat mit Geburt sowohl "kooperative/altruistische" Orientierung, ebenso wie "egoistische/egozentrische". Individuell unterschiedlich in die eine oder andere Richtung stärker ausgeprägt. und das entwickelt sich dann mit der Sozialisation weiter bis wir ungefähr 30 sind.

Wenn Du nachdenkst, werden Dir mehr als genug Beispiele von Menschen einfallen, die kooperativ/altruistisch handeln, sogar bis zu Selbstaufgabe.

FLOW RIDER 15.03.2017 21:30

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1296084)
Na wieviele Formeln davon kennt und versteht ihr denn so ;)?
-> http://www.lukasbeutel.com/ZHWDoc/do...mmlungFiMa.pdf

"Zeit ist Geld". mehr musst Du nicht verstehen :) Die Formelsammlung entspricht in etwa dem Stand eines Wirtschaftsstudiums. Da gibt es aber auch noch so Fächer wie Statistik mit ähnlichen Formelsalaten (die in deiner Liste fehlen). Deine Formelsammlung ist Peanuts gegen ein richtiges Mathematikstudium. Da geht dann richtig die Post ab.

ThomasG 15.03.2017 21:36

Zitat:

Zitat von FLOW RIDER (Beitrag 1296087)
"Zeit ist Geld". mehr musst Du nicht verstehen :) Die Formelsammlung entspricht in etwa dem Stand eines Wirtschaftsstudiums. Da gibt es aber auch noch so Fächer wie Statistik mit ähnlichen Formelsalaten (die in deiner Liste fehlen). Deine Formelsammlung ist Peanuts gegen ein richtiges Mathematikstudium. Da geht dann richtig die Post ab.

Ja klar - davon ging ich auch schwer aus.
Sobald ich mein Grundeinkommen sicher habe (kaum einer hätte es so sehr verdient wie ich! ;-)), werde ich mich der Finanzmathematik zuwenden und dann tauche ich irgendwann wieder hier auf und öffne Euch allen die Augen :cool: :-O ;).
Hmmm ... hier treiben sich zuweilen ja auch echte Mathematiker herum ...

ThomasG 15.03.2017 21:43

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1296089)
Sobald ich mein Grundeinkommen sicher habe (kaum einer hätte es so sehr verdient wie ich! ;-)), werde ich mich der Finanzmathematik zuwenden und dann tauche ich irgendwann wieder hier auf und öffne Euch allen die Augen :cool: :-O ;).

Eine Hommage an das BGE ;-)!
Es lebe hoch :)! -> https://www.youtube.com/watch?v=uoaBjHYsDAg

Kleiner Nachtrag:
Angenehme Träume dann noch!
Gute Nacht! -> https://www.youtube.com/watch?v=LRiuhCsxHLs

Adept 15.03.2017 21:57

Zitat:

Zitat von captainbeefheart (Beitrag 1296086)
Das ist nicht nur "zu schlicht" formuliert, wie Tandem das schreibt, sondern schlicht falsch: Der Mensch hat mit Geburt sowohl "kooperative/altruistische" Orientierung, ebenso wie "egoistische/egozentrische". Individuell unterschiedlich in die eine oder andere Richtung stärker ausgeprägt. und das entwickelt sich dann mit der Sozialisation weiter bis wir ungefähr 30 sind.

Wenn Du nachdenkst, werden Dir mehr als genug Beispiele von Menschen einfallen, die kooperativ/altruistisch handeln, sogar bis zu Selbstaufgabe.

Ich glaube aber, dass der Mensch, wenn er altruistisch ist, es zum eigenen Zweck, also letztendlich aus egoistischen Motiven handelt. Es geht dann nämlich um Bestätigung/Akzeptanz. Ich wage zu behaupten, jemand verliert schnell das Interesse am altruistischen Handeln, wenn er kein "Danke" oder andere Bestätigung bekommt. Oder wenigstens fühlt er sich besser, wenn er was für andere gemacht hat. Eine Art Konditionierung.

ThomasG 15.03.2017 22:23

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1295888)
Ich verstehe nicht ganz wo die Probleme an einem Zinsfreien System liegen. Also mal abgesehen von der Einführung und den Gruppen die daran sicher nicht interessiert sind.

Ich finde gerade nicht mehr den Artikel den ich dazu gelesen habe, aber der besagte das im Früh Mittelalter in Teilen Europas solche Systeme geherrscht haben. Also am Anfang jeden Jahres wurden 100% der finanziellen Mittel verteilt mit denen man über das Jahr gehandelt und gewirtschaftet hat.
Am Ende des Jahres wurde die gesamte Geldmenge eingezogen, der Staat behielt sich einen Teil ein mit dem dann arbeiten für die Öffentlichkeit erledigt und bezahlt wurden und teilte neue 100% wieder aus. Natürlich mit der Folge wer 10 Geldeinheiten beim einsammeln abgab bekam nur 8 wieder zurück.
Investitionen in so einem System wären natürlich weiterhin möglich aber halt direkt an den Erfolg gekoppelt. Wenn ich hier in eine Firma investieren und ihr Materieller Wert tatsächlich steigt so bekomme ich auch eine Auszahlung, muss aber auch eventuelle Verluste der Firma mittragen. Dieses mehr oder weniger Wetten auf Kursverlauf würde damit doch wegfallen und es könnten sich keine Börsenblasen mehr bilden. Oder sehe ich das Aufgrund fehlenden Wissens einfach zu naiv

Würde ein so funktionierendes System nicht die Position der kleinen Einkommen stärken und sogar die Leute dazu animieren das Geld im Umlauf zu halten, da es am Ende des Jahres weniger wert sein würde.

-> http://www.neuesgeld.net/index.php?o...ter&Itemid=199
(könnte passen, lese ich mir jetzt durch)

captainbeefheart 15.03.2017 22:27

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1296093)
Ich glaube aber, dass der Mensch, wenn er altruistisch ist, es zum eigenen Zweck, also letztendlich aus egoistischen Motiven handelt. Es geht dann nämlich um Bestätigung/Akzeptanz. Ich wage zu behaupten, jemand verliert schnell das Interesse am altruistischen Handeln, wenn er kein "Danke" oder andere Bestätigung bekommt. Oder wenigstens fühlt er sich besser, wenn er was für andere gemacht hat. Eine Art Konditionierung.

Dein Glaubenssatz trifft nur teilweise zu: Es gibt den sog. "reziproken Altruismus", bei dem tatsächlich irgendeine "Gegenleistung" erwartet wird.

"Echter" Altruismus ist als "Selbstlosigkeit" definiert, also eben genau die Abwesenheit selbstbezogener Motive. Ist für die, die eben selbstbezogene Motive habe, schwer vorstellbar, aber das gibt es.

DocTom 16.03.2017 00:31

Zitat:

Zitat von FLOW RIDER (Beitrag 1296087)
"Zeit ist Geld". mehr musst Du nicht verstehen...
Deine Formelsammlung ist Peanuts gegen ein richtiges Mathematikstudium. Da geht dann richtig die Post ab.

und den Taleb als exInvestmentbanker mal lesen...
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Nassim_Nicholas_Taleb

Schwarzer Schwan, mein aktueller Liebling, Rest auch lesenswert.:Blumen:
Thomas

Necon 16.03.2017 01:59

Zitat:

Zitat von FLOW RIDER (Beitrag 1296080)
Ich sehe es so: Nenne deinen „Zins“ aufs eingesetzte „Kapital“ doch wie du willst. Wenn du etwas einsetzt willst Du in der Regel auch was dafür bekommen.

Zinsen für Geld.
Zinsen für Anleihen.
Miete für Immobilien.
Dividende für Aktien.
Ausschüttungen für Beteiligung am „Bäcker um die Ecke“.
Gehalt für Humankapital.
Bestzeit für Trainingseinsatz.
Beliebig fortzusetzen …

WAS ist daran verwerflich? Und es war schon immer so: Je höher die Rendite umso riskanter das Geschäft. Also eigentlich auch ausgewogen.

Schon im Studium vor 20 Jahren lernten wir: der Konsum ist in t=0 am wertvollsten (denn ich kann ja morgen schon tot sein). Um nicht alles heute auszugeben brauche ich einen Anreiz: Den Zins.

Es ist aber ein Unterschied ob ich meinen Gewinn tatsächlich an eine Wertschöpfung in einem Unternehmen kopple, oder ob ich auf Kursverläufe und ähnlichen Blödsinn wetten kann. Warum sollte mein Geld mehr werden wenn ich darauf setze das eine Aktie weniger wird.
Wieso sollte ich Geld machen können mit Ultrakurzzeit Investitionen bei denen ich nur die Kursschwankungen ausnutze.
Der Wert vieler Aktien oder Unternehmen hat doch bei weitem nichts mehr mit dem tatsächlichen Wert zu tun den ein Unternehmen hat.

Necon 16.03.2017 02:33

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1296096)
-> http://www.neuesgeld.net/index.php?o...ter&Itemid=199
(könnte passen, lese ich mir jetzt durch)

Genau in diese Richtung ging der Artikel den ich gelesen hatte. Meiner war etwas einfacher gehalten und erklärte auch wunderbar warum es auch in so einem System möglich ist für Unternehmen Anleger zu finden, aber es ging um diese Zeit.
Sehr interessant warum das System verloren ging.

ThomasG 16.03.2017 06:39

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1296109)
Genau in diese Richtung ging der Artikel den ich gelesen hatte. Meiner war etwas einfacher gehalten und erklärte auch wunderbar warum es auch in so einem System möglich ist für Unternehmen Anleger zu finden, aber es ging um diese Zeit.
Sehr interessant warum das System verloren ging.

Habe gerade noch was gefunden ein Video und was zum Lesen.
Zähnchenputzen, Fernseher aus und sich dann dem Fund zuwenden so mein Plan.
-> http://userpage.fu-berlin.de/roehrigw/benjes/ben01.html


Nachtrag: Das Video werde ich entfernen.
Es beginnt mit einer Freedman-Rede, die ich so noch nie gehört habe (Kunststück, eigentlich kenne ich sie gar nicht).

Noch ein Nachtrag:
Ich zitiere hier mal einen langen Absatz aus obiger Veröffentlichung.
Er ist dann vielleicht etwas besser lesbar.
Zitat:

Glückliche Umstände sorgten andererseits aber auch dafür, daß die wohl längste Hochkonjunktur in der Geschichte der Menschheit (1150-1450), sagenhafte 300 Jahre lang, dem damals gar nicht erkannten Umstand zuzuschreiben war, daß dem Markt wie durch ein Wunder immer genügend Geld zur Verfügung stand, das in etwa dem Angebot von Waren und Dienst- leistungen entsprach.
Auslöser dieser konjunkturpolitischen Glanzleistung war u.a. der Magdeburger Erzbischof Wichmann, der sogenannte Brakteaten prägen ließ, dünne Silberblechmünzen, die nur einseitig geprägt waren und nicht besonders schön sein mußten, da sie - und das ist die Lösung des Rätsels - zweimal im Jahr für ungültig erklärt, also verrufen wurden.
Dadurch wurde es den reichen Pfeffersäcken unmöglich gemacht, das Geld zu hamstern.
Wer es dennoch tat, verlor ein Vermögen.
Ob arm oder reich, alle mußten zweimal im Jahr das für ungültig erklärte Geld zum bischhöflichen Münzamt tragen um es gegen neue, gültige Münzen einzutauschen.
Der Vorgang wurde dazu benutzt, den Leuten die Steuern auf zuerlegen:
Für 4 alte gab es 3 neue Münzen. Die Differenz - immerhin 25 % - wurde als Schlagschatz einbehalten.
So zahlte jeder seine Steuern; Steuerhinterziehung war unter diesen Umständen einfach nicht mehr möglich.
Was hier zunächst wie eine besonders raffinierte Methode zum Eintreiben der Steuern und zur Vermeidung von Steuerhinterziehung aussieht, war in Wirklichkeit viel mehr und verdient gerade aus heutiger Sicht, sorgfältig unter die Lupe genommen zu werden, denn 300 Jahre Hochkonjunktur sind schließlich kein Pappenstiel und - wie man heute weiß - kein Zufall!
In dieser Brakteatenzeit konnte Geld nur durch ehrliche Arbeit verdient werden.
Das heute übliche Profitstreben, nicht durch Arbeit, sondern mit Geld Geld zu verdienen, war damals nur den Landesfürsten , nicht aber den Spekulanten und Wucherern möglich.
Kein Wunder, saß sich die damals vorhandene Geldmenge viel gleichmäiger und gerechter auf die arbeitende Bevölkerung verteilen konnte.
In dieser Blütezeit des Hochmittelalters entstanden in Mitteleuropa 3000 Dörfer und Städte, die zum Teil alles bisher Dagewesene an Schönheit und Pracht übertrafen. Kleinode, wie z.B. die Städte Lübeck, Dinkelsbühl oder Rothenburg ob der Tauber, wurden nicht etwa aus Sklaven herausgeprügelt, sondern von gut bezahlten Handwerkern erbaut, die es durch Arbeit und Fleiß zu Wohlstand und Ansehen brachten.
"Die unter solchen Umständen unmögliche Schatzbildung wurde ständig umgewandelt in eine pulsierende Nachfrage nach Erzeugnissen des Gewerbefleißes" schreibt Karl Walker in seinem Buch "Das Geld in der Geschichte".
Noch 1450 - die 300 fetten Jahre neigten sich dem Ende zu - konnte der ErzbischofAntonin von Florenz schreiben, daß für die Gewinnung des Lebensunterhaltes selbstverstndlich(!) nur eine kurze Arbeitszeit genüge und daß nur derjenige viel und lange arbeiten müsse, der nach Reichtümern und Überfluß strebe!
Nach dieser Blütezeit des gerechten Geldes mußten z.B. englische und deutsche Bergarbeiterfamilien bis weit in das 19. Jahrhundert hinein hungern, obwohl sie zusammen mit ihren Kindern 12 Stunden am Tag unter unwürdigsten Bedingungen geschuftet haben.
Auch dafür gibt es heute eine plausible Erklärung:
Der Segen des Geldes hatte sich in einen Fluch verwandelt, weil der dünne Brakteat durch den "Dickpfennig" ersetzt worden war, einem hortbaren Geld, das nicht mehr verrufen wurde und somit bestens geeignet war, je nach Bedarf konjunkturgefährdend gehamstert oder zu horrenden Zinsen gnädig wieder in den Geldkreislauf geschleust zu werden.
Das Ende der Brakteatenzeit soll durch geldgierige Fürsten herbeigeführt worden sein, die das Geld einfach zu oft verriefen, die Geduld der Steuerzahler also schamlos mißbrauchten.
Darum wundert es auch nicht, daß der Dickpfennig zunächst mit großer Erleichterung begrüßt wurde, ahnte doch niemand, daß die seit Jahrhunderten vom Wohlstand verwöhnte Gesellschaft schon bald das Opfer eines herrschenden Geldes sein würde, das sich nur durch gewaltige Zinsgeschenke aus den Schatztruhen der Ausbeuter herauslocken ließ.
Die Folgen dieser "Geldreform" waren furchtbarer als es Menschen beschreiben können:
Frieden, Wohlstand und Toleranz verwandelten sich - den Menschen damals unerklärlich - in Hunger, Rebellion und Krieg.
Da für das nicht enden wollende Unglück eine Ursache gefunden werden mußte, verschafften sich u.a. religiöse Fanatiker durch Hexenverbrennungen ein grausames Ventil.
Da das Eigentum der hingerichteten Frauen eingezogen wurde, den Geldmangel also lindern half, kam es nur noch darauf an, möglichst viele (und vor allem reiche) "Hexen" zu verbrennen!
Es versteht sich fast von selbst, daß die monetären Zusammenhänge dieser Menschheitskatastrophe von der heutigen Wirtschaftswissenschaft ganz anders oder überhaupt nicht interpretiert werden, wäre man doch sonst gezwungen, lauter als bisher über das eigene Versagen bei der Erklärung und Überwindung gegenwärtiger Wirtschaftskrisen selbstkritisch nachzudenken.
Quelle: http://userpage.fu-berlin.de/roehrigw/benjes/ben01.html
Ich habe nach jedem Satz einen Absatz eingefügt, damit der Text etwas lesbarer ist.
Er enthält viele lange Sätze.

captainbeefheart 16.03.2017 07:08

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1296113)
Nachtrag: Das Video werde ich entfernen.
Es beginnt mit einer Freedman-Rede, die ich so noch nie gehört habe (Kunststück, eigentlich kenne ich sie gar nicht).

Besser so: Freedman ist Antisemit und Holocaust-Anzweifler.

captainbeefheart 16.03.2017 08:05

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1296113)
Habe gerade noch was gefunden ein Video und was zum Lesen.
Zähnchenputzen, Fernseher aus und sich dann dem Fund zuwenden so mein Plan.
-> http://userpage.fu-berlin.de/roehrigw/benjes/ben01.html

Wenn ich den Text lese, spielt sich ein Film in meinem Kopf ab, bei dem diese derart paradiesischen Zustände durch sanfte Oboenklänge und Weichzeichner unterlegt sind. Ab und an schwebt auch eine weiße Fee vorbei.

Ausgeblendet wird allerdings, dass wir über eine Zeit reden, in der nur ca. 8 Mio Deutsche lebten, die Lebenserwartung bei ca. 30 Jahren lag, extrem harte Arbeit praktisch ausschließlich im Agrarsektor stattfand, Männer ihre Frauen (die schon im Jugendalter heiraten mussten) schlagen durften (nein: sollten), ausschließlich die kirchliche Lehre das Leben bestimmte (natürlich fungierte die Kirche und ihre Vertreter dabei auch gleich noch als Zentralbank). es nur ganz wenige Herrscher und den "Rest" gab (also keinen Mittelstand), man nicht nur sprichwörtlich "von der Hand in den Mund" lebten (v.a. Wasser, Milch, Brot), es keinerlei internationale wirtschaftliche Verflechtungen gab, ...

Ich finde eine sehr attraktive Referenz für das zinsfreie Wirtschaften.

Nein, es bleibt eine ziemlich abstruse und vor allem unumsetzbare Idee.

DocTom 16.03.2017 08:53

Zitat:

Zitat von captainbeefheart (Beitrag 1296123)
...

Nein, es bleibt eine ziemlich abstruse und vor allem unumsetzbare Idee.

zu Deinem Beitrag fällt mir nur dies ein:

Alle sagten, es wäre unmöglich. Dann kam einer, der das nicht wusste und hat es einfach gemacht...

:Huhu: :Cheese:


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