triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Zehntausende Pariser demonstrieren gegen "Homo-Ehe" (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=40542)

Triasven 17.10.2016 23:22

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1265687)
Das ist Dein Argument gegen die gleichgeschlechtliche Ehe? Es fällt mir schwer, da einen Zusammenhang zu erkennen.
:Blumen:

Nein das ist ein Argument gegen deine bisherigen Begründungen, warum eine gleichgeschlechtliche Ehe per se rechtsstaatlich und moralisch legitim sei, und alle die das nicht erkennen oder tolerieren, hätten diesbezüglich eine dumme, dünkelhafte, rassistische und nationalistische Gesinnung.

Klugschnacker 17.10.2016 23:32

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1265690)
Im übrigen war es nicht ich, der die sexuelle Orientierung in die Diskussion um die Homo Ehe eingeführt hat, oder in der sexuellen Orientierung kein 'falsch' sieht, sondern Klugschnacker. Und Kindesmissbrauch ist hierfür ein interessantes Beispiel. Selbiger scheint mitunter eine Triebfeder sexueller Orientierung zu sein, und wurde zeitweise rechtsstaatlich (zumindest) geduldet.

Du vermischst in meinen Augen die eine sexuelle Neigung mit sexuellen Handlungen. Das sind aber zwei paar Schuhe, die man auseinander halten muss.

Eine sexuelle Neigung ist grundsätzlich nicht strafbar, das schließt auch pädophile Neigungen mit ein. Niemand hat sich seine sexuelle Neigung selbst ausgesucht. Sexuelle Handlungen können dagegen sehr wohl strafbar sein, zum Beispiel mit Kindern.

In diesem Sinne sagte ich, dass sich moralische Bewertungen nicht auf die (unfreiwilligen) Neigungen beziehen können. Wohl aber auf die Handlungen. Um dieser Unterscheidung aus dem Weg zu gehen, sprach ich oben ausdrücklich von einvernehmlicher gleichgeschlechtlicher Liebe unter Erwachsenen.

Ich verstehe nicht, warum wir in diesem frühen Stadium einer Diskussion über die Homo-Ehe über strafbare pädophile Handlungen sprechen. Bei den Hetero-Ehen sprechen wir auch nicht über sie als häufigsten Ort sexueller Gewalt. Was soll das?

Klugschnacker 17.10.2016 23:36

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1265691)
Nein das ist ein Argument gegen deine bisherigen Begründungen, warum eine gleichgeschlechtliche Ehe per se rechtsstaatlich und moralisch legitim sei, und alle die das nicht erkennen oder tolerieren, hätten diesbezüglich eine dumme, dünkelhafte, rassistische und nationalistische Gesinnung.

Das hast Du falsch verstanden. Ich sagte nicht, wer gegen die Homo-Ehe sei, wäre auch von rassistischer und nationalistischer Gesinnung. Bitte entschuldige, falls ich mich kompliziert oder schwer verständlich ausdrücke.
:Blumen:

Triasven 17.10.2016 23:49

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1265694)
Das hast Du falsch verstanden. Ich sagte nicht, wer gegen die Homo-Ehe sei, wäre auch von rassistischer und nationalistischer Gesinnung. Bitte entschuldige, falls ich mich kompliziert oder schwer verständlich ausdrücke.
:Blumen:

Das Wort 'diesbezüglich' bezieht sich auf den Kontext der davor steht. Also ausschliesslich den Zusammenhang zwischen dem Negieren der Homo Ehe und dem Dummen, dünkelhaftenrassistischen und nationalistischen Denken. Es schliesst ausdrücklich eine pauschale Benotung aus. Du scheinst anstelle des Wortes 'diesbezüglich' das Wort 'auch' gelesen zu haben und hast wahrscheinlich darum meinen Post falsch gedeutet. Ist nicht weiter schlimm, ich habs ja nochmal richtig gestellt.

Klugschnacker 18.10.2016 00:04

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1265696)
Das Wort 'diesbezüglich' bezieht sich auf den Kontext der davor steht. Also ausschliesslich den Zusammenhang zwischen dem Negieren der Homo Ehe und dem Dummen, dünkelhaftenrassistischen und nationalistischen Denken. Es schliesst ausdrücklich eine pauschale Benotung aus. Du scheinst anstelle des Wortes 'diesbezüglich' das Wort 'auch' gelesen zu haben und hast wahrscheinlich darum meinen Post falsch gedeutet. Ist nicht weiter schlimm, ich habs ja nochmal richtig gestellt.

Tut mir leid, ich habe Deine Antwort nicht ganz kapiert. Vielleicht gelingt es mir, meine Position klarzustellen. Ich verwende die Begriffe "dumm" und "dünkelhaft" gegenüber sexistischen Standpunkten, genauso wie ich oder andere das bei nationalistischen oder rassistischen Standpunkten tun würden. Ich sagte nicht, ein sexistischer Standpunkt sei gleichzeitig rassistisch oder nationalistisch.

Viele unserer Großväter glaubten, die deutsche Nation sei von der Vorsehung zu Größerem berufen, als Polen oder Russen. Nur eine Generation davor hielten fast alle Menschen der Welt das männliche Geschlecht für besser geeignet als das weibliche, um Priester, Advokat, Professor, Architekt, Arzt, Politiker, Philosoph, Dirigent, Musiker, Maler, Lehrer, Journalist, Autor, Zugführer oder auch nur berufstätig zu werden. Fast alle Weißen fühlten sich der schwarzen Rasse überlegen. Und heute fühlen sich manche Heteros als "richtiger" im Sinne einer weitsichtigen Moral, als die Homos.

Ich meine (und könnte mich irren) dass alle diese Überzeugungen gleich dumm und dünkelhaft sind.
:Blumen:

Willi 18.10.2016 01:05

Zitat:

Zitat von ika (Beitrag 1265664)
Ich meine z.B. typische "Bemuttern" das Mütter ihren Kindern bei kleineren Verletzungen entgegenbringen während der typische Vater eher "Indianer kennt keinen Schmerz sagt". Das nur als ein Beispiel von dem ich denke, dass Kinder beides brauchen.
Du bist offensichtlich in dem Punkt anderer Meinung als ich - vermutlich hältst du dich aufgrund deiner Meinung auch für toleranter, oder?
Aber ich denke auch, dass an diesem Punkt eine weitere Diskussion nichts bringt.

Die beste Freundin meiner Tochter lebt nicht in dem von Dir präferierten Umfeld - sie hat dafür zwei Mamas. Was empfiehlst Du - soll ich meiner Tochter verbieten, mit ihr zu reden, oder soll ich die nächsten Gelegenheiten, bei denen das Mädel zu Besuch kommt, zur Aufklärung nutzen, dass die beiden Menschen, die sie lieben und von ihr geliebt werden, keinen guten Umgang für sie darstellen?

Ein guter Bekannter von mir ist alleinerziehender Vater, das Kind hat bisher auf mich völlig normal gewirkt - was rät'st Du mir? Soll ich versuchen, ihn zu überzeugen, das Kind, das ihn erkennbar liebt, zur Adoption frei zu geben?

Triasven 18.10.2016 02:41

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1265697)
Tut mir leid, ich habe Deine Antwort nicht ganz kapiert. Vielleicht gelingt es mir, meine Position klarzustellen. Ich verwende die Begriffe "dumm" und "dünkelhaft" gegenüber sexistischen Standpunkten, genauso wie ich oder andere das bei nationalistischen oder rassistischen Standpunkten tun würden. Ich sagte nicht, ein sexistischer Standpunkt sei gleichzeitig rassistisch oder nationalistisch.

Viele unserer Großväter glaubten, die deutsche Nation sei von der Vorsehung zu Größerem berufen, als Polen oder Russen. Nur eine Generation davor hielten fast alle Menschen der Welt das männliche Geschlecht für besser geeignet als das weibliche, um Priester, Advokat, Professor, Architekt, Arzt, Politiker, Philosoph, Dirigent, Musiker, Maler, Lehrer, Journalist, Autor, Zugführer oder auch nur berufstätig zu werden. Fast alle Weißen fühlten sich der schwarzen Rasse überlegen. Und heute fühlen sich manche Heteros als "richtiger" im Sinne einer weitsichtigen Moral, als die Homos.

Ich meine (und könnte mich irren) dass alle diese Überzeugungen gleich dumm und dünkelhaft sind.
:Blumen:


Ist schon eine ok.

Du musst nicht jedesmal ein Beispiel anführen, was zwar in der Sache wenig neue Erkenntnisse bringt, weil es im Kern gar nicht zur Sache passt, aber deine Behauptungen ein Stückweit unangreifbar macht.

Du hast in deinen ersten Posts deutlich gemacht, wie du über Homo-Ehe-Gegner denkst, und ich habe meinen Unmut darüber zum Ausdruck gebracht.

Trimichi 18.10.2016 06:02

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1265602)
In welchem Zusammenhang steht die Frage mit dem "Witz aus Kindheitstagen" im ersten Posting des Threads bzw. dem Zitat aus dem Zeitartikel?

Und was haben der Zeitartikel und der "Witz aus Kindheitstagen" miteinander zu tun?

Wollte die Gemeinde lediglich ein wenig erheitern. That' s all. Sowohl Witz als auch Zeitungsartikel haben mit Paris und mit den Parisern zu tun. ;)

FlyLive 18.10.2016 06:26

Oft ist es ziemlich schwer, Menschen dahingehend zu bewegen, das sie sich aktiv in eine Sache einbringen.
Es ist für mich schwer vorstellbar, das mehrere zehntausend Franzosen, einen persönlichen und gleichzeitig negativen Grund haben, gegen die Homoehe zu demonstrieren.
Was ist der Mühe Lohn, wenn die Aktion Erfolg bringen würde ?.....wird der Demonstrant zufriedener sein, wenn den Homosexuellen der Trauschein verwehrt bleibt und diese in wilder Ehe zusammen leben ?

Die Demonstration verwundert und erstaunt mich.

Vicky 18.10.2016 06:59

Zitat:

Zitat von ika (Beitrag 1265664)
Du bist offensichtlich in dem Punkt anderer Meinung als ich - vermutlich hältst du dich aufgrund deiner Meinung auch für toleranter, oder?
Aber ich denke auch, dass an diesem Punkt eine weitere Diskussion nichts bringt.

Ob ich nun toleranter bin als andere, weiß ich nicht. Ich halte mich für aufgeklärt und ... nun ja... der heutigen Zeit angepasst. Es geht mich und auch diese 10.000 Demonstranten schlicht nichts an, wie andere Menschen ihr Leben gestalten möchten. Auch der Staat hat sich hier nicht einzumischen. Eine Ehe ist nichts weiter als ein Vertrag. Warum also sollten sich gleichgeschlechtliche Paare und ihre Kinder nicht auch absichern dürfen? Sie leben ja schließlich zusammen und noch einmal... DAS GEHT EINEN AUSSENSTEHENDEN NICHTS AN. Wer sind wir, dass wir uns erlauben uns in das Privatleben anderer einzumischen?

:confused: :confused:

Achso. Na dann halte ich mich besser aus der Diskussion raus. Bin ja eh ne Frau und kann das eh nicht... Ich geh dann mal irgendjemanden "bemuttern".

:confused: :confused:

keko# 18.10.2016 08:05

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1265706)
Ob ich nun toleranter bin als andere, weiß ich nicht. Ich halte mich für aufgeklärt und ... nun ja... der heutigen Zeit angepasst. Es geht mich und auch diese 10.000 Demonstranten schlicht nichts an, wie andere Menschen ihr Leben gestalten möchten. Auch der Staat hat sich hier nicht einzumischen. Eine Ehe ist nichts weiter als ein Vertrag. Warum also sollten sich gleichgeschlechtliche Paare und ihre Kinder nicht auch absichern dürfen?

Naja, du bist doch Juristin. Der Staat ist da schon mit drin und muss hinschauen. Auch viele normale Paare heiraten aus rein steuerlichen Gründen oder lassen sich aus eben diesen nicht scheiden. Und bei Home-Ehen geht es wohl diesbezüglich nicht zwangsläufig besser zu.
Generell ist das Thema schwierig und sehr persönlich, deshalb bin ich da sehr vorsichtig. Aus meinem Bekanntenkreis und Erfahrung heraus würde ich sagen, dass die traditonelle Form mit "Vater+Mutter ziehen gemeinsam die Kinder auf" immer noch das erfolgversprechenste ist und auch das, was Kinder meiner Meinung nach meistens wollen. So ein generelles Bild sagt aber nichts über den Einzelfall aus.

Vicky 18.10.2016 08:11

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1265716)
Naja, du bist doch Juristin. Der Staat ist da schon mit drin und muss hinschauen. Auch viele normale Paare heiraten aus rein steuerlichen Gründen oder lassen sich aus eben diesen nicht scheiden. Und bei Home-Ehen geht es wohl diesbezüglich nicht zwangsläufig besser zu.
Generell ist das Thema schwierig und sehr persönlich, deshalb bin ich da sehr vorsichtig. Aus meinem Bekanntenkreis und Erfahrung heraus würde ich sagen, dass die traditonelle Form mit "Vater+Mutter ziehen gemeinsam die Kinder auf" immer noch das erfolgversprechenste ist und auch das, was Kinder meiner Meinung nach meistens wollen. So ein generelles Bild sagt aber nichts über den Einzelfall aus.

Aha.

Ich finde den Artikel gut geschrieben. Statistiken zu Scheidungen gibt es reichlich. Deshalb verlinke ich diese mal nicht.

Warum sollte der Staat denn da hinschauen? Das hat im Übrigen nichts mit meinem Studiengang zu tun. Das ist schlicht meine Meinung, dass der Staat sich da neutral zu verhalten hat. Dass der Staat das nicht tut, ist eine andere Sache und aus meiner Sicht nicht in Ordnung.

Ich will damit sagen, dass ich da keinen Unterschied sehen kann, welche Lebensform vielversprechender ist. Auch klassische Paare trennen sich, leben und leiden vor sich hin, bleiben wegen der Kinder zusammen.

Unsere Welt wird immer unverbindlicher. Deshalb finde ich es wichtig, auch für gleichgeschlechtliche Eltern die Möglichkeit zu erhalten, gewisse Dinge verbindlich regeln zu können.

Campeon 18.10.2016 09:19

Meine Meinung dazu:

Ehe:
Sollte in meinen Augen einzig und allein der Lebensgemeinschaft von Mann und Frau vorbehalten sein und auch bleiben.
Es ist seit vielen Jahren schon so, hat sich im Grossen und Ganzen bewährt.

Ich bin nicht dagegen das gleichgeschlechtliche Paare sich zusammenfinden und eine Lebensgemeinschaft teilen.
Ich bin auch dafür das man diese Lebensgemeinschaft von standesamtlicher Seite bestätigen lassen kann.
Sie sollen die gleichen Rechte und Pflichten haben wie Hetero-Ehen, bis auf die Adoption von Kindern.

Es sei denn, einer der Partner hatte schon Kinder aus einer früheren Beziehung.
Dann sollte einer Adoption durch den anderen Partner nichts im Wege stehen.
Egal ob männlich oder weiblich gleichgeschlechtlich.

Aber kinderlose, gleichgeschlechtliche Partnerschaften sollten nicht das Recht auf die Adoption eines Kindes haben.

Auch wenn ich für diese Meinung wieder gesteinigt werde.

Gruss:Huhu:

Trimichi 18.10.2016 09:29

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1265639)
Und aus welchem Grund sollte das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare bitte anders sein? Sind gleichgeschlechtliche Eltern schlechtere Eltern? Ich bitte um eine Erklärung.

Vielen Dank.

Ein Kind ist ja nicht so intelligent wîe ein Erwachsener.

Nehmen wir das Beispiel mit den sechs Hühnerbeinen in der Verpackung im Supermarkt. In der Grundschule sollen die Kinder nun ein Huhn zeichnen, und manche Kinder zeichnen deswegen eben Hühner mit sechs Beinen.

Was denkt ein Kind wenn es bei zwei Müttern oder zwei Vätern als dessen Eltern aufwächst?? Schweigt man das mit der Zeugung aus, spiegelt man falsche Tatsachen vor oder wann klärt man das Kind auf? Soll es sich selbst aufklären?

No offence.

Vicky 18.10.2016 09:35

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1265734)
Ein Kind ist ja nicht so intelligent wîe ein Erwachsener.

Nehmen wir das Beispiel mit den sechs Hühnerbeinen in der Verpackung im Supermarkt. In der Grundschule sollen die Kinder nun ein Huhn zeichnen, und manche Kinder zeichnen deswegen eben Hühner mit sechs Beinen.

Was denkt ein Kind wenn es bei zwei Müttern oder zwei Vätern aufwächst?? Schweigt man das mit der Zeugung aus, spiegelt man falsche Tatsachen vor oder wann klärt man das Kind auf? Soll es sich selbst aufklären?

No offence.

Und Du glaubst, dass gleichgeschlechtliche Eltern nicht in der Lage wären, offen mit ihren Kindern darüber zu reden oder sie aufzuklären? No offense... aber das ist absolut lächerlich und kein Grund.

Ist es denn besser ungewollt bzw elternlose Kinder in den Heimen versauern zu lassen?

Campeon das klingt ein bisschen wir der "Beamtendreisatz"...

1. Das haben wir schon immer so gemacht.
2. Da könnte ja jeder kommen.
3. Wo kommen wir denn da hin?!

Aber nen Grund für Deine Ansicht finde ich da nicht.

PattiRamone 18.10.2016 09:37

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1265734)
Ein Kind ist ja nicht so intelligent wîe ein Erwachsener.

Wenn ich mir die Nachrichten anschaue oder die Kommentarspalten im Internet lese, dann bezweifle ich das manchmal stark!

Klugschnacker 18.10.2016 09:39

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 1265732)
Ich bin auch dafür das man diese Lebensgemeinschaft von standesamtlicher Seite bestätigen lassen kann.

Sie sollen die gleichen Rechte und Pflichten haben wie Hetero-Ehen, bis auf die Adoption von Kindern. Es sei denn, einer der Partner hatte schon Kinder aus einer früheren Beziehung. Dann sollte einer Adoption durch den anderen Partner nichts im Wege stehen. Egal ob männlich oder weiblich gleichgeschlechtlich.

Aber kinderlose, gleichgeschlechtliche Partnerschaften sollten nicht das Recht auf die Adoption eines Kindes haben.

Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Denn eine Einzelperson kann ein Kind adoptieren, ungeachtet der sexuellen Orientierung. Sobald diese Adoption vollzogen ist, kann nach aktueller Rechtslage und Deiner Meinung ein Lebenspartner oder eine Lebenspartnerin das bereits adoptierte Kind ebenfalls adoptieren. Auch hier spielt die sexuelle Orientierung keine Rolle.

Das bedeutet, dass das Kind schrittweise von zwei Erwachsenen adoptiert werden darf, deren sexuelle Orientierung keine Rolle spielt. So ist die derzeitige Rechtslage.

Unmöglich ist nach geltendem Recht und nach Deinem Dafürhalten, diese beiden Schritte gleichzeitig zu vollziehen: Dass also zwei Erwachsene unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung ein Kind adoptieren dürfen. Erlaubt ist nur die schrittweise Adoption zunächst durch den einen, dann durch den anderen Partner.

Für mich klingt das eher nach einem Schildbürgerstreich des Amtsschimmels, als nach einer sachlich begründeten Vorgehensweise. Die Kinder, um deren Wohl es schließlich gehen soll, haben davon nichts.
:Blumen:

keko# 18.10.2016 09:44

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1265735)
Und Du glaubst, dass gleichgeschlechtliche Eltern nicht in der Lage wären, offen mit ihren Kindern darüber zu reden oder sie aufzuklären? No offense... aber das ist absolut lächerlich und kein Grund.

Ich bin bei so was auch hin- und hergerissen. Auf der einen Seite weiß ich, dass Kinder sehr offen sind, wenn man ihnen etwas vernünftig erklärt. Auf der anderen Seite befürchte ich, dass andere (Klassenkameraden) mit ihrere Art der Aufklärung schneller sein werden.

kullerich 18.10.2016 09:50

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1265738)
Ich bin bei so was auch hin- und hergerissen. Auf der einen Seite weiß ich, dass Kinder sehr offen sind, wenn man ihnen etwas vernünftig erklärt. Auf der anderen Seite befürchte ich, dass andere (Klassenkameraden) mit ihrere Art der Aufklärung schneller sein werden.

Da hast du wohl Recht, aber das hat nichts mit den sexuellen Vorlieben der die Elternrolle lebenden zu tun, oder?

MattF 18.10.2016 09:55

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1265737)
Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Denn eine Einzelperson kann ein Kind adoptieren, ungeachtet der sexuellen Orientierung.


Kann eine Einzelperson tatsächlich ein Kind adopiteren mit dem es vorher nichts zu tun hatte? Meines Wissens wird doch beim Adoptionsverfahren darauf geachtet, dass das Kind in eine "funktionierende Familie" hinein kommt.

keko# 18.10.2016 10:01

Zitat:

Zitat von kullerich (Beitrag 1265742)
Da hast du wohl Recht, aber das hat nichts mit den sexuellen Vorlieben der die Elternrolle lebenden zu tun, oder?

Nein, das ist letztendlich ein Problem der Gesellschaft, was dann aber zum Problem der Kinder werden kann, wenn es von 2 Papas abgeholt wird.

Klugschnacker 18.10.2016 10:04

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1265745)
Kann eine Einzelperson tatsächlich ein Kind adopiteren mit dem es vorher nichts zu tun hatte? Meines Wissens wird doch beim Adoptionsverfahren darauf geachtet, dass das Kind in eine "funktionierende Familie" hinein kommt.

http://www.kinder.de/themen/kinderwu...lpersonen.html

"Eine Adoption durch Einzelpersonen ist nach dem deutschen Recht generell möglich. Jedoch muss der Adoptionswillige mit einer besonders kritischen Prüfung seiner Verhältnisse rechnen."
:Blumen:

Vicky 18.10.2016 10:08

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1265747)
Nein, das ist letztendlich ein Problem der Gesellschaft, was dann aber zum Problem der Kinder werden kann, wenn es von 2 Papas abgeholt wird.

Ein gesellschaftliches Problem sind alle Formen der Ausgrenzung von Kindern aufgrund irgendwelcher äußeren Umstände. Körperliche oder geistige Beeinträchtiungen, zu dick, zu dünn, zu arm, zu reich, zu asozial, zu was weiß ich nicht alles...

Akzeptanz schafft man doch nur, wenn man die gegebenen Dinge lebt und die Menschen so lernen, damit umzugehen. Erzieher und Lehrer können hierbei durchaus helfen, wenn sie es denn wollen. :Blumen:

Campeon 18.10.2016 10:16

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1265737)
Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Denn eine Einzelperson kann ein Kind adoptieren, ungeachtet der sexuellen Orientierung. Sobald diese Adoption vollzogen ist, kann nach aktueller Rechtslage und Deiner Meinung ein Lebenspartner oder eine Lebenspartnerin das bereits adoptierte Kind ebenfalls adoptieren. Auch hier spielt die sexuelle Orientierung keine Rolle.

Das bedeutet, dass das Kind schrittweise von zwei Erwachsenen adoptiert werden darf, deren sexuelle Orientierung keine Rolle spielt. So ist die derzeitige Rechtslage.

Unmöglich ist nach geltendem Recht und nach Deinem Dafürhalten, diese beiden Schritte gleichzeitig zu vollziehen: Dass also zwei Erwachsene unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung ein Kind adoptieren dürfen. Erlaubt ist nur die schrittweise Adoption zunächst durch den einen, dann durch den anderen Partner.

Für mich klingt das eher nach einem Schildbürgerstreich des Amtsschimmels, als nach einer sachlich begründeten Vorgehensweise. Die Kinder, um deren Wohl es schließlich gehen soll, haben davon nichts.
:Blumen:

Das wusste ich nicht.
Danke für die Aufklärung.:Blumen:

Campeon 18.10.2016 10:17

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1265745)
Kann eine Einzelperson tatsächlich ein Kind adopiteren mit dem es vorher nichts zu tun hatte? Meines Wissens wird doch beim Adoptionsverfahren darauf geachtet, dass das Kind in eine "funktionierende Familie" hinein kommt.

Das habe ich bis vor 2 min auch gedacht.
Wenn es so ist, kann ich nur sagen, komisch bis merkwürdig und völlig unverständlich.

keko# 18.10.2016 10:17

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1265749)
Ein gesellschaftliches Problem sind alle Formen der Ausgrenzung von Kindern aufgrund irgendwelcher äußeren Umstände. Körperliche oder geistige Beeinträchtiungen, zu dick, zu dünn, zu arm, zu reich, zu asozial, zu was weiß ich nicht alles...

Akzeptanz schafft man doch nur, wenn man die gegebenen Dinge lebt und die Menschen so lernen, damit umzugehen. Erzieher und Lehrer können hierbei durchaus helfen, wenn sie es denn wollen. :Blumen:

Alles richtig! Aber für viele Schüler ist Alltag, dass sie morgens um 7 zur Schule gebracht werden und irgendwann abends wieder abgeholt. Lehrer sind überfordert, bekommen bei einem falschen Satz massenweise EMails von Eltern, die wiederum meist damit beschäftigt sind, ihr Haus und ihren 3.0 TDCXi abzustottern. Dazu leben wir in einem Land, in dem die AfD erschreckende Wahlergebnisse einfährt.

flaix 18.10.2016 10:22

also wirklich. Wie kann man nur die Reproduktionsart der Säugetiere als Maßstab für Erziehung und juristische Behandlung von Liebes- und Lebensbeziehungen heranziehen.

Als ob die angeborene Neigung zum Lustgewinn eine Vagina mit einem Penis zu penetrieren irgendetwas Weiterführendes über den Menschen aussagt.

Wer so was macht, hat sie doch nicht mehr alle

kullerich 18.10.2016 10:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1265748)
http://www.kinder.de/themen/kinderwu...lpersonen.html

"Eine Adoption durch Einzelpersonen ist nach dem deutschen Recht generell möglich. Jedoch muss der Adoptionswillige mit einer besonders kritischen Prüfung seiner Verhältnisse rechnen."
:Blumen:

Mir ist der Aufwand der Diskussion nicht ganz eingängig, wenn ich die aktuelle Statistik betrachte. Im Jahre 2015 gab es in D 3812 Adoptionen, davon haben nur 1257 Kinder nicht schon vor der Adoption in der Adoptivfamilie gelebt.... Bei einer (in meinen Augen schon mutigen) Annahme, dass 10 % aller potentiellen Adoptivfamilien "non-standard" sind, dreht sich die Diskussion also um 120 Kinder pro Jahr - ist der Aufwand angemessen?
Insbesondere unter dem Hintergrund, dass die "Nachfrage" nach Adoptivkindern das "Angebot" in D bei weitem übersteigt.....

Anders gesagt, als Grundlagendiskussion kann ich das verstehen, die Relevanz sollte auch eine Kopplung zur Anwendungsanzahl haben :)

Trimichi 18.10.2016 10:27

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1265735)
Und Du glaubst, dass gleichgeschlechtliche Eltern nicht in der Lage wären, offen mit ihren Kindern darüber zu reden oder sie aufzuklären? No offense... aber das ist absolut lächerlich und kein Grund.

Ist es denn besser ungewollt bzw elternlose Kinder in den Heimen versauern zu lassen?

Campeon das klingt ein bisschen wir der "Beamtendreisatz"...

1. Das haben wir schon immer so gemacht.
2. Da könnte ja jeder kommen.
3. Wo kommen wir denn da hin?!

Aber nen Grund für Deine Ansicht finde ich da nicht.

Wollen wir über Prinzipien sprechen oder über Einzelfallentscheidungen? Bleiben wir bei den Prinzipien.

Ich glaube schon, dass - gleichgeschlechtliche Eltern ist mE ein Widerspruch in sich selbst - "Homo-Paare" mit den Kindern darüber sprechen.

Nur wann? Im Vorschulalter? Oder vllt. besser im Grundschulalter?

Ganz gleich wann aufgeklärt wird - bis dahin hat das Kind widernatürliche Vorstellungen von Elternschaft im Kopf? Womöglich denkt es, es wäre normal, dass zwei Männer bzw. zwei Frauen ein Kind haben können. Und dieses ist eben nicht normal, weil zwei Männer oder zwei Frauen kein Kind zeugen können.

flaix 18.10.2016 10:29

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1265760)
Wollen wir über Prinzipien sprechen oder über Einzelfallentscheidungen? Bleiben wir bei den Prinzipien.

Ich glaube schon. dass - gleichgeschlechtliche Eltern ist mE ein Widerspruch in sich selbst - "Homo-Paare" mit den Kindern darüber sprechen.

Nur wann? Im Vorschulalter? Oder vllt. besser im Grundschulalter?

Ganz gleich wann aufgeklärt wird - bis dahin hat das Kind widernatürliche Vorstellungen von Elternschaft im Kopf. Womöglich denkt es, es wäre normal, dass zwei Männer ein Kind haben können. Und dieses ist eben nicht normal, weil eben zwei Männer oder zwei Frauen kein Kind zeugen können.

Sag mal Michi, hackt es?
widernatürliche Elternschaft?

Campeon 18.10.2016 10:34

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1265762)
widernatürliche Elternschaft?

Wie möchtest du es sonst nennen?
Evtl ein Vorschlag zur Güte?

flaix 18.10.2016 10:37

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 1265764)
Wie möchtest du es sonst nennen?
Evtl ein Vorschlag zur Güte?

Reproduktion ist nur ein Teil von Elternschaft.
Erziehung, Liebe, Verantwortungsbewusstsein haben damit nichts zu tun.

Klugschnacker 18.10.2016 10:37

Wie halten wir es mit der Adoption von Kindern durch nicht zeugungsfähige heterosexuelle Eltern? Ist das auch widernatürlich? Beispielsweise, wenn die Eltern bereits etwas älter sind und deshalb keine Kinder mehr zeugen können. Müssten Eltern dann ihre grundsätzliche Zeugungsfähigkeit nachweisen, um unter die Kategorie einer "natürlichen Elternschaft" zu fallen?

Vicky 18.10.2016 10:39

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1265760)
Ganz gleich wann aufgeklärt wird - bis dahin hat das Kind widernatürliche Vorstellungen von Elternschaft im Kopf? Womöglich denkt es, es wäre normal, dass zwei Männer bzw. zwei Frauen ein Kind haben können. Und dieses ist eben nicht normal, weil zwei Männer oder zwei Frauen kein Kind zeugen können.

Genau DA beginnt das Umdenken in der Gesellschaft: "widernatürliche Elternschaft" und WIDERNATÜRLICH Vorstellung... :confused: .

Streichen wir mal den ersten fettgedruckten Teil und nehmen an, dass es eben heutzutage ganz natürlich ist, dass Eltern eben auch zwei Mütter oder zwei Väter sein können und das eine ganz normale Form der Elternschaft ist mit allen Rechten und PFLICHTEN.

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1265767)
Reproduktion ist nur ein Teil von Elternschaft.
Erziehung, Liebe, Verantwortungsbewusstsein haben damit nichts zu tun.

Danke.

Campeon 18.10.2016 10:39

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1265767)
Reproduktion ist nur ein Teil von Elternschaft.

Dies geht aber nur wenn Mann und Frau, na du weisst schon.:cool:
M.M. nach nicht ganz so unwichtig.
Meistens entstehen ja Kinder aus Liebe, eigentlich ganz banal.

Vicky 18.10.2016 10:40

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 1265772)
Dies geht aber nur wenn Mann und Frau, na du weisst schon.:cool:
M.M. nach nicht ganz so unwichtig.
Meistens entstehen ja Kinder aus Liebe, eigentlich ganz banal.

Liebe und Triebe sollten an der Stelle besser nicht verwechselt werden :Blumen: Ein Kind, welches aus einer Vergewaltigung entstand, ist nach Deiner Definition auch ein Kind der Liebe?

Campeon 18.10.2016 10:43

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1265771)
Streichen wir mal den ersten fettgedruckten Teil und nehmen an, dass es eben heutzutage ganz natürlich ist, dass Eltern eben auch zwei Mütter oder zwei Väter sein können und das eine ganz normale Form der Elternschaft ist mit allen Rechten und PFLICHTEN.

Fehlt mir aber die Zeugung und die ist nun mal was natürliches und geht nur bei Mann und Frau.

Zeugung im Reagenzglas lasse ich mal aussen vor.

flaix 18.10.2016 10:48

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 1265772)
Dies geht aber nur wenn Mann und Frau, na du weisst schon.:cool:
M.M. nach nicht ganz so unwichtig.
Meistens entstehen ja Kinder aus Liebe, eigentlich ganz banal.

ich hab mal gelernt aus Eizellen und Samen, also zumindest bei den Säugetieren
dann gibt es aber noch diese ganzen offensichtlich "widernatürlichen" Reproduktionsformen wie Sporen, Knospung, zweigeschlechtliche Lebensformen.

Zufälligerweise sind halt nur aus Säugetieren intelligente Lebewesen geworden.

Also "widernatürlich" - mir wird ganz schwindelig wenn sowas immer in den Raum geworfen wird.

fahhräder sind auch "widernatürlich". Und Laufschuhe ! und das Internet!!!

ein Wahnisnn

Vicky 18.10.2016 10:51

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 1265774)
Fehlt mir aber die Zeugung und die ist nun mal was natürliches und geht nur bei Mann und Frau.

Zeugung im Reagenzglas lasse ich mal aussen vor.

Die Zeugung allein machen noch keine Eltern. Das ist der biologische Vorgang, der nur bei Mann und Frau funktioniert. Richtig.

Wir reden hier aber von Elternschaft. Da gehört ein bisschen mehr dazu, als der reine Akt. :Blumen:

Nichts für ungut.

kullerich 18.10.2016 10:53

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1265768)
Wie halten wir es mit der Adoption von Kindern durch nicht zeugungsfähige heterosexuelle Eltern? Ist das auch widernatürlich? Beispielsweise, wenn die Eltern bereits etwas älter sind und deshalb keine Kinder mehr zeugen können. Müssten Eltern dann ihre grundsätzliche Zeugungsfähigkeit nachweisen, um unter die Kategorie einer "natürlichen Elternschaft" zu fallen?

In dem Falle werden sie im deutschen Adoptionsverfahren kein Kind "zugeteilt" bekommen, da reicht das Alter ohne irgendwelche "Natürlichkeit".


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:57 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.