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neo 03.09.2016 13:20

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1251590)
[...]
Manchmal macht es mich ganz schön sorgenvoll, wie unsere Gesellschaft abdriftet.
Keine Ahnung, wo das enden soll.

Da bist nicht allein ... :Blumen: :Huhu: Dauerthema im Freundeskreis ....

Triasven 03.09.2016 14:32

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1251587)
Mit anderen Worten: immer schön zurückstecken?

Oder wie ist Deine Lösung?

Die 'eine' Lösung wird es nicht geben. Zumindest kenne ich sie nicht.
ziemlich sicher bin ich mir jedoch: die Einstellung sofort jemanden anzuzeigen,ist eher dem Umstand geschuldet, jemanden zu bestrafen und sich zu rächen. Einen erzieherischen Aspekt oder gar einer Deeskalation ist es nicht dienlich.

Ich finde, zu erkennen dass man mit Teil des Problems ist, wäre ein grosser Schritt in die richtige Richtung.

Klugschnacker 03.09.2016 15:05

Ich finde die Sache mit den Anzeigen eigentlich ganz gut. Natürlich wurde bereits zu Recht darauf hingewiesen, dass eine Anzeige nicht die Lösung für jede Form sozialer Probleme sein kann, aber das hat ja auch niemand behauptet.

Warum sind manche Menschen mir gegenüber äußerst unverschämt, wenn sie im Auto sitzen und ich auf dem Fahrrad – nicht jedoch, wenn wir beispielsweise beide auf einer Rolltreppe stehen? Weil sie im ersten Fall überhaupt nichts zu befürchten haben! Autofahrer werden so gut wie nie von Radfahrern angezeigt, und falls doch, steht Aussage gegen Aussage. Rein körperlich droht ihnen auch keinerlei Gefahr, ganz im Gegensatz zum Radfahrer.

Dazu kommt der Graubereich, in dem zwar noch keine Ordnungswidrigkeit oder Strafbarkeit gegeben ist, aber trotzdem ein asoziales Verhalten vorliegt.

Ich würde mir wünschen, dass diese kleinen Kameras, die man am Rad befestigen kann, als Beweismittel standardmäßig zugelassen werden. Eingedenk zukünftiger technischer Entwicklungen könnte das etwas helfen.

neo 03.09.2016 15:50

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1251615)

Ich würde mir wünschen, dass diese kleinen Kameras, die man am Rad befestigen kann, als Beweismittel standardmäßig zugelassen werden. Eingedenk zukünftiger technischer Entwicklungen könnte das etwas helfen.

YES!

Abgesehen davon: Wenn gegen einen Autofahrer irgendwann mal die zehnte oder zwanzigste Anzeige vorliegt, dann wird das mit "Aussage gegen Aussage" langsam schwierig ... ;)

drullse 03.09.2016 17:02

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1251610)
Ich finde, zu erkennen dass man mit Teil des Problems ist, wäre ein grosser Schritt in die richtige Richtung.

Interessant. Ich verhalte mich den Regeln entsprechend und bin damit Teil des Problems? Man lernt hier wirklich jeden Tag was Neues.

Der Mensch, der hier monatelang im absoluten Halteverbot parkte und damit Frauen mit Kinderwagen dazu zwang Umwege zu laufen, weil sie schlicht nicht durchkamen steht für Dich also auf der gleichen Stufe wie derjenige, der dann mit mehrfachen Anzeigen und folgendem Abschleppen dafür gesorgt hat, dass das aufhört.

Tut mir leid - da habe ich ein vollständiges Verständnisproblem.

tandem65 03.09.2016 17:33

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1251659)
Tut mir leid - da habe ich ein vollständiges Verständnisproblem.

Das macht doch nichts, kann nicht jeder Hochbegabt sein. ;)

PabT 03.09.2016 18:45

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1251659)
Tut mir leid - da habe ich ein vollständiges Verständnisproblem.

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1251668)
Das macht doch nichts, kann nicht jeder Hochbegabt sein. ;)

Aber einer der es ist, hat das Verständnisproblem ebenso. Und nun? :Blumen:

Nobodyknows 03.09.2016 19:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1251615)

Ich würde mir wünschen, dass diese kleinen Kameras, die man am Rad befestigen kann, als Beweismittel standardmäßig zugelassen werden. Eingedenk zukünftiger technischer Entwicklungen könnte das etwas helfen.

Hmmm...technische Lösungen zur Beseitigung charakterlicher Fehler? Nach meiner Meinung ist das nicht der richtige Ansatz. Die gesamte bürgerliche bis reaktionäre Welt schreit nach mehr Kameras und Überwachung. Auf Straßen und Plätzen, in Feuerwehrautos (mit dem Streben, Material für Anzeigen bei Fehlverhalten an die Polizei liefern zu können), in Privatfahrzeugen und aus eigener Tasche auf dem eigenen Grundstück...und niemand kann kontrollieren ob da nur die Hofeinfahrt überwacht wird oder junge Mädels, die im Minirock und Spaghettiträgerhemdchen auf dem Schulweg sind, von einem Spanner hinter einem Bildschirm als Wichsvorlage genutzt werden.

Ich denke das bringt uns nicht weiter.

Gruß
N. :Huhu:

drullse 03.09.2016 19:27

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1251668)
Das macht doch nichts, kann nicht jeder Hochbegabt sein. ;)

Na dann - erklär Du's mir. Wie bringe ich Menschen, die einen großen Haufen auf die Verkehrsregeln geben und dabei andere gefährden (und das oftmals mit Absicht) dazu, dieses Verhalten abzustellen OHNE selbst tätig zu werden?

Vicky 03.09.2016 19:31

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1251721)

Ich denke das bringt uns nicht weiter.

Gruß
N. :Huhu:

Ok... und was bringt uns weiter? :Blumen:

Triasven 03.09.2016 20:18

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1251659)
Interessant. Ich verhalte mich den Regeln entsprechend und bin damit Teil des Problems? Man lernt hier wirklich jeden Tag was Neues.

Der Mensch, der hier monatelang im absoluten Halteverbot parkte und damit Frauen mit Kinderwagen dazu zwang Umwege zu laufen, weil sie schlicht nicht durchkamen steht für Dich also auf der gleichen Stufe wie derjenige, der dann mit mehrfachen Anzeigen und folgendem Abschleppen dafür gesorgt hat, dass das aufhört.

Tut mir leid - da habe ich ein vollständiges Verständnisproblem.

Die Frage ist, warum man jemanden anzeigt? Zur Bestrafung und zur Befriedigung des eigenen Rechtsbewusstseins, oder um jemanden zu erziehen mit dem Ziel eines toleranteren Umgangs miteinander?

Im übrigen stelle ich den Anzeigenden nicht auf diesselbe Stufe wie den Angezeigten. Für mich sind nur beide Teil des Problems der immerweiter steigenden Agression im Strassenverkehr.

Vicky 03.09.2016 20:30

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1251733)
Die Frage ist, warum man jemanden anzeigt? Zur Bestrafung und zur Befriedigung des eigenen Rechtsbewusstseins, oder um jemanden zu erziehen mit dem Ziel eines toleranteren Umgangs miteinander?

Im übrigen stelle ich den Anzeigenden nicht auf diesselbe Stufe wie den Angezeigten. Für mich sind nur beide Teil des Problems der immerweiter steigenden Agression im Strassenverkehr.

Ok, jetzt wissen wir, was das Problem ist. Aber was wäre denn konkret eine Lösung?

Höchgscht interessierte Grüße :Blumen:

PabT 03.09.2016 20:31

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1251733)
Die Frage ist, warum man jemanden anzeigt? Zur Bestrafung und zur Befriedigung des eigenen Rechtsbewusstseins, oder um jemanden zu erziehen mit dem Ziel eines toleranteren Umgangs miteinander?

Diese (nur scheinbare) Dichotomie finde ich problematisch.

Ich ziehe mal den Holzhammer: jeder, der einem anderen ein schwerwiegendes Fehlverhalten durchgehen lässt, trägt dazu bei, dass dieser andere irgendwann ein Kind überfährt und noch glaubt, er dürfe das.

Klugschnacker 03.09.2016 20:59

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1251721)
Hmmm...technische Lösungen zur Beseitigung charakterlicher Fehler? Nach meiner Meinung ist das nicht der richtige Ansatz. Die gesamte bürgerliche bis reaktionäre Welt schreit nach mehr Kameras und Überwachung. Auf Straßen und Plätzen, in Feuerwehrautos (mit dem Streben, Material für Anzeigen bei Fehlverhalten an die Polizei liefern zu können), in Privatfahrzeugen und aus eigener Tasche auf dem eigenen Grundstück...und niemand kann kontrollieren ob da nur die Hofeinfahrt überwacht wird oder junge Mädels, die im Minirock und Spaghettiträgerhemdchen auf dem Schulweg sind, von einem Spanner hinter einem Bildschirm als Wichsvorlage genutzt werden.

Ich halte es für unwahrscheinlich, dass sich ein Radfahrer mittels einer Aufnahme eines ihn knapp überholenden Autos anschließend einen runterholt. Ich glaube auch nicht, dass den Autofahrern speziell dieser Aspekt Sorgen macht.
:Huhu:

drullse 03.09.2016 21:06

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1251733)
Die Frage ist, warum man jemanden anzeigt? Zur Bestrafung und zur Befriedigung des eigenen Rechtsbewusstseins, oder um jemanden zu erziehen mit dem Ziel eines toleranteren Umgangs miteinander?

Im übrigen stelle ich den Anzeigenden nicht auf diesselbe Stufe wie den Angezeigten. Für mich sind nur beide Teil des Problems der immerweiter steigenden Agression im Strassenverkehr.

Und weiter? Ich lese nach wie vor keine Lösungsansätze von Dir.

Thorsten 03.09.2016 21:16

Ich zeige jemanden an, damit er das nicht erneut macht. Ob nun ein Denkprozess einsetzt, weil er einen auf den Deckel bekommt oder es ihm zu teuer ist und er so sein Verhalten verändert oder ob es ihm ohne Einsetzen eines Denkprozesses einfach nur zu teuer ist, das zu wiederholen, ist für mich eher nachrangig. Wenn ich in dem Fall noch für das entschädigt werde, was er mit seinem Fehlverhalten bei mir angerichtet hat, halte ich die Hand auf und ziehe sie nicht weg.

Beim ersten mal gibt es eh wegen Aussage gegen Aussage nichts. Sollte es sich häufen, wird sich (irgendwann) auch die Staatsanwaltschaft mal Gedanken machen. Wenn niemand solche Leute anzeigt, wird es immer bei 0 oder 1 mal bleiben.

Bei allem "ich zeige jemanden an" bleibe ich aber maßvoll. Der gegenseitige Austausch von Höflichkeiten mittels Armhebens und Gelenkstreckung wäre mir da z.B. ziemlich wurscht.

Triasven 03.09.2016 21:22

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1251747)
Und weiter? Ich lese nach wie vor keine Lösungsansätze von Dir.

Ich hatte es bereits geschrieben, m.E. gibt es nicht 'Die Lösung' bzw. kenn ich sie nicht.

Ein Anfang wäre, Anzeigenden und Angezeigten gemeinsame Seminare besuchen zu lassen.

Wie dem auch sei, und auch wenn ich kein Allheilmittel habe, ich versuche sowenig wie möglich 'Die Schuld' bei den 'Anderen' zu suchen.

Vicky 03.09.2016 21:36

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1251751)
Ich hatte es bereits geschrieben, m.E. gibt es nicht 'Die Lösung' bzw. kenn ich sie nicht.

Ein Anfang wäre, Anzeigenden und Angezeigten gemeinsame Seminare besuchen zu lassen.

Wie dem auch sei, und auch wenn ich kein Allheilmittel habe, ich versuche sowenig wie möglich 'Die Schuld' bei den 'Anderen' zu suchen.

Jemand, der sich rechtmäßig verhalten hat, wird damit bestraft, in seiner schmalen Freizeit auch noch ein Seminar besuchen zu müssen? Das würde mich mächtig ankotzen und womöglich von einer Anzeige abhalten. Das würde dann wiederum dazu führen, dass der TÄTER keinerlei Konsequenzen zu befürchten hat für sein Verhalten.

Sorry, aber das kann nicht die Lösung sein.

Ich für meinen Teil wäre für präventive Aufklärung, um mal etwas in den Raum zu werfen. Leider ist da sowohl der ADAC, als auch der Radsportverband schlicht zu passiv. Wer also kann die Aufklärung übernehmen, dass Radfahrer echte Menschen sind, Stress im Straßenverkehr zu noch mehr Stress führt, und es eigentlich nur einen Bruchteil einer Sekunde dauert, so einen Radfahrer mit Abstand zu überholen. Aufklärung darüber, wer was auf unseren Straßen darf, gehört für mich in die Theorie beim Führerschein, in die Berufsschule, in die Medien. Sensibilisierung auf allen Kanälen. (ja mein Vorschlag geht zu weit und kostet Geld ;-) )

In meiner Family habe ich eine Polizistin und ihren ebenfalls Polizei-Freund. Als ich bei den beiden mitfuhr, war ich schlicht entsetzt, über deren Unwissenheit in der Frage, was Radfahrer dürfen und deren krasse Aggressivität gegenüber Radfahrern. Vor allem ER hat so übelst über jede Aktion eines RR Fahrers geschimpft... unfassbar. Als ich freundlich dagegen hielt, hätte ich beinahe meine Übernachtungsmöglichkeit verloren :-D Da hing erst mal der Haussegen schief.
Also... ich wäre für mehr Weiterbildung auch bei den Beamten des mittleren Dienstes. Wenn das nicht einmal die Beamten wissen, woher soll es Kevin Justin Meier in seinem 3er BMW wissen?

Deeskalation und zwar PRÄVENTIV. Das wird leider Zeit brauchen, dürfte aber am wirksamsten sein.

PS.: Meine Tastatur klemmt. Sorry, falls da immer mal Buchstaben fehlen.

sybenwurz 03.09.2016 23:07

Zitat:

Zitat von Kasrwatzmuff (Beitrag 1251402)
Es reicht ein Foto mit Angabe der Uhrzeit und möglicherweise ein Zeuge. Sowas sollte mehr Schule machen in Deutschland.

Du meinst, so blockwartmässig?
Na herzlichen Glückwunsch!
Selbsternannte Ordnungshüter die alles und jeden anzeigen, fehlen uns in Alemania ja gerade noch.
Ich glaube sogar, dass dieses in diesem Land scheinbar weit verbreitete Schulmeister/Verkehrserzieher-"das darfst du aber nicht!" ein Teil des Problems ist.
Was juckts mich im Auto, wenn ne handvoll Rennradfahrer nicht aufm Radweg fährt?
Iss mir doch vollkommen wumpe, wennse nicht die komplette Strasse dichtmachen indem sie kreuz und quer durcheinanderfahrn.
Auf meinem täglichen Arbeitsweg mitm Rad kommen mir auf 400m betoniertem Wirtschaftsweg, der für KFZ gesperrt ist, im Schnitt oneway zwo Autos entgegen. Na und?
Vielleicht will ich da irgendwann auch mal längs, weil die (einzige) legale Strassenalternative aufgrund von was-weiss-ich dicht ist und bin froh, dass mir kein Verkehrsrechtsklugschicer, den ich mit seiner Töle, die er derweil in die Pferdekoppel daneben kacken lässt, ohne den Haufen wegzumachen, stehenderweise mit 2m Platz durchlasse?

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1251599)
Alles richtig aber... Was hat das mit dem Straßenverkehr zu tun?

Genau eben, dass die Haltung, andere seien an allem schuld, auch auf den Verkehr und hier insbesondere auf ehrenamtliche Helfer projeziert wird, die halt da grad im Weg stehn, um zudem anderen noch bei ihrem Sport, den sie mit Freude ausüben, die Strecke zu sichern.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1251615)
Ich würde mir wünschen, dass diese kleinen Kameras, die man am Rad befestigen kann, als Beweismittel standardmäßig zugelassen werden. Eingedenk zukünftiger technischer Entwicklungen könnte das etwas helfen.

Sorry Arne, häufig bewundere ich dich mit deinen Aussagen für deine Weitsicht und dein Weltbild, aber damit stellst du dich jetzt echt ein wenig ins Abseits.
Willst du wirklich, dass Hinz und Kunz sich gegenseitig anzeigen, weilse sich jeweils gegenseitig aufn Schlips getreten, andersrum betrachtet jedoch im Recht sehn?
Gestattest du dir, mithilfe so ner Dashcam jeden zu denunzieren, musst du es auch allen anderen gestatten und ich weiss nicht, ob das gut wäre.
Wir haben in Deutschland weissgott andere Probleme, als Behörden und Gerichte durch jede Menge selbsternannte Rechtsgelehrte und Klugschicer zu beschäftigen.
Das Problem kriegste so auch imho nicht in den Griff, weil das Kind schon viel früher in den Brunnen gefallen ist und genau dort muss der Hebel ansetzen.

Der Knabe Skjoldborg hat zum Thorsminde-Dingens mal geschrieben, dass alleine Hamburg mehr Anwälte hätte als ganz Dänemark. Warum nur?

drullse 04.09.2016 00:08

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1251751)
Ich hatte es bereits geschrieben, m.E. gibt es nicht 'Die Lösung' bzw. kenn ich sie nicht.

Das ist im Allgemeinen so, wenn es um Menschen geht.

Zitat:

Ein Anfang wäre, Anzeigenden und Angezeigten gemeinsame Seminare besuchen zu lassen.
Ist das Dein Ernst????

Zitat:

Wie dem auch sei, und auch wenn ich kein Allheilmittel habe, ich versuche sowenig wie möglich 'Die Schuld' bei den 'Anderen' zu suchen.
Ja, das tue ich auch - allerdings dann, wenn ICH den Fehler gemacht habe.

Der Autofahrer, der gestern früh sein Fahrzeug so abstellte, dass er den Radweg UND den Fußweg dicht machte, weil er zum Bäcker wollte obwohl 80m weiter ein Parkplatz frei war - da bin ich dann schuld weil der falsch parkt?

Oder verstehe ich Dich falsch? Wer ist denn für diese Ordnungswidrigkeit verantwortlich, wenn nicht DER? Und was glaubst Du, denkt der sich, wenn es keine Anzeige gibt, kein Bußgeld, keinerlei Reaktion? Richtig: er denkt sich "Prima, kann ich also weiter so machen." Und dann soll ICH wegen der Anzeige mit dem in einem Seminar sitzen?

Bitte nenne mir einen einzigen sinnvollen Grund, warum das so sein sollte?

Und vielleicht magst Du ja mal kurz sagen, wo Du wohnst und welche Wege Du so mit dem Rad zurücklegst. Gerne können wir in Berlin mal eine Woche lang unterwegs sein und Du zeigst mir mal, wo ich überall schuld bin wenn Andere mich behindern, gefährden und blockieren.

Mag etwas herb klingen aber ich versuche wirklich ernsthaft zu verstehen, was Dein Ziel ist bzw. wie Deine Strategie funktionieren soll bei Menschen, denen Regeln am Hintern vorbeigehen.

Klugschnacker 04.09.2016 00:23

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1251785)
Willst du wirklich, dass Hinz und Kunz sich gegenseitig anzeigen, weilse sich jeweils gegenseitig aufn Schlips getreten, andersrum betrachtet jedoch im Recht sehn? Gestattest du dir, mithilfe so ner Dashcam jeden zu denunzieren, musst du es auch allen anderen gestatten und ich weiss nicht, ob das gut wäre.

Ich meine, dass sich aufgrund solcher Dashcams mancher Rüpel etwas zurückhaltender verhalten würde. Ich denke nicht, dass es immer (oder auch nur häufig) zu Anzeigen kommen muss.
:Blumen:

JENS-KLEVE 04.09.2016 00:34

Im Fall des geschlagenen Jungen in Goch, wäre eine Videoaufnahme natürlich Gold wert. Der Junge bekäme Schmerzensgeld und der Beifahrer würde seinen Führerschein verlieren, der Fahrer bekäme wahrscheinlich auch eine Strafe.

Nun kommt die Täter davon und der Verein bzw. der Junge bleiben mit der Ungerechtigkeit allein.

papa2jaja 04.09.2016 06:04

Ich hab früher mal in einer Straße (gute Wohngegend) gewohnt, da wurden ständig parkende Autos zerkratzt. Dort wären Kameras, entweder städtischerseits als Flächenüberwachung der Straße, oder eben Dashcams, die sich automatisch einschalten, wenn sich jemand dem Fahrzeug nähert, ein echter Segen gewesen.

Ich durfte nichtmal mein Auto selber vom Haus aus filmen über Nacht, in der Hoffnung den Täter zu erkennen und dann bei der Polizei unter Vorlage des Videomaterials zur Anzeige zu bringen - auch das war dort verboten (und ist es wahrscheinlich auch in Deutschland).

Es gab ja schon Dashcams, die sich bei Annäherung selbständig einschalten, aber sie waren halt je nach Einsatzart entweder verboten oder nicht gerichtszulässig.

Ich finde, die Gefährdung der Privatsphäre durch solche Videoaufnahmen wird vielleicht in Mitteleuropa etwas überbewertet. Ich hätte persönlich nichts gegen Überwachungskameras, denn sie schützen einen ja auch vor Vielem. In England gibts massenweise Überwachungskameras im öffentlichen Raum, und mir sind keine negativen Konsequenzen bekannt.

Im Straßenverkehr selber wären Dashcams gute Beweismittel, man müsste halt irgendwie für Fälschungssicherheit des Videomaterials sorgen, aber das sollte nicht das große Problem sein.

Aber ich kann auch akzeptieren, wenn Leute sich um ihre Privatsphäre sorgen und Risiken sehen.

Nobodyknows 04.09.2016 09:36

Zitat:

Zitat von papa2jaja (Beitrag 1252004)
Aber ich kann auch akzeptieren, wenn Leute sich um ihre Privatsphäre sorgen und Risiken sehen.

Vielen Dank. :Blumen:
Denn die Vorstellung überall und von jedem (nicht nur vom Staat) aufgezeichnet, kontrolliert und bespitzelt zu werden und unter Generalverdacht zu stehen, führt bei mir zu einem gewissen Brechreiz... :(

Ich sehe sie schon vor meinem geistigen Auge: Menschen in der zweiten Lebenshälfte, die in Warnweste, mit Pfefferspray aus dem Drogeriemarkt ausgestattet und vor die Brust geschnallter, eingeschalteter GoPro in Erwartung von Läufern und Mountainbiker ihren Köter ausführen. :Kotz:

Stellt Euch doch einfach mal vor, dass ein anderer nicht von Euch glaubt, dass Ihr die Guten seid....

Gruß
N. :Huhu:

PabT 04.09.2016 11:09

Es gibt ja nicht nur 1 (totale Überwachung, alles und jeden anzeigen) und 0 (alles hinnehmen).

So wie ich niemanden korrigiere, der "wegen dem Wetter" sagt (und damit den wunderschönen Genitiv ignoriert), aber nachfrage, wenn jemand sich offenbar unbeabsichtigt mehrdeutig oder für mich unverständlich ausdrückt (und damit das Risiko besteht, dass etwas falsches verstanden, bestellt oder ... wird), so ist mir auch wumpe, wenn jemand einen kleinen Regelverstoß begeht, der keinerlei Auswirkungen auf andere Menschen hat.

Alles, was mich oder meine Kinder gefährdet UND dabei gegen das für alle geltende geschriebene Recht verstößt, wird jedoch unmittelbar notiert (Zettel, Google Notes, Sprachnotiz, WhatsApp, was gerade zur Hand ist) - damit sich keine Wunschkorrektur-Erinnerung verfestigt, sondern die nackten Fakten dokumentiert sind - und zuhause in einer Mail oder persönlich auf der Wache gemeldet. Ab einer bestimmten Größenordnung (die legt natürlich jeder für sich selbst fest), führen persönliche Ansprachen zu nichts außer Streit und Schutzbehauptungen.

sybenwurz 04.09.2016 12:58

Zitat:

Zitat von papa2jaja (Beitrag 1252004)
...und mir sind keine negativen Konsequenzen bekannt.

Das Problem das ich sehe ist nur, dass negative Konsequenzen dann, wenn sie bekannt werden, bereits so ausufernd sind, dass sie nicht mehr umzukehren wären.
Schau als Beispiel in die Türkei, bei dem dortigen Putschversuch: was denkst du, wie die zigtausend daraufhin verhafteten oder zumindest aus dem Job entfernten Personen auf die schwarze Liste geraten sind?

Ich bleibe dabei: ich will Bespitzelung (ein vielleicht nur weniger freundlich klingendes Wort für 'Videoüberwachung'?) weder von privater noch von staatlicher Seite aus sehn, auch, wenn im ein oder anderen, dummen Fall auf einen an sich Schuldigen die Unschuldsvermutung angewandt wird oder Aussage gegen Aussage steht.




Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1252015)
Stellt Euch doch einfach mal vor, dass ein anderer nicht von Euch glaubt, dass Ihr die Guten seid....

Guter Spruch, ja!

tandem65 04.09.2016 13:03

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1251722)
Na dann - erklär Du's mir.

;) ;) ;) ;) ;) ;)

Mehr Smileys gehen nicht.
Jetzt verstanden?

Klugschnacker 04.09.2016 13:08

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1252077)
Ich bleibe dabei: ich will Bespitzelung (ein vielleicht nur weniger freundlich klingendes Wort für 'Videoüberwachung'?) weder von privater noch von staatlicher Seite aus sehn...

Ist das denn Bespitzelung, wenn festgehalten wird, wie Dein Fahrzeug einen Radfahrer überholt? Dann wären doch auch Blitzampeln und Tempokontrollen eine Bespitzelung.
:Blumen:

Bumppo 04.09.2016 13:12

Laeuft das "Steter Tropfen hoehlt den Stein" - Argument, dass hier mehrfach angefuehrt wurde, nicht ins Leere?

Anzeigen, die nicht zu einer Sanktionierung fuehren, duerfen mWn gar nicht gespeichert werden. Wie sollen die Behoerden denn bei der naechsten Anzeige wissen, dass es sich um einen notorisch Unverbesserlichen handelt?

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RoBa 04.09.2016 19:45

So lange Autofahrer recht sicher sein können, nicht bestraft zu werden wird sich nichts ändern.
Ich erinnere mich, dass es Jahren auf der Autobahn gang und gäbe war mit Lichthupe und nah auffahren zu drängeln. Erst nachdem das verstärkt verfolgt wurde und auch als Nötigung ausgelegt werden konnte wurde es besser.
Autofahrer überholen Radfahrer ja nicht ohne Sicherheitsabstand aus Gedankenlosigkeit sondern aus Rücksichtslosigkeit! Dabei nehmen sie billigend in Kauf den Radfahrer zu verletzten. Im Extremfall sogar tödlich. Dieser Umstand muss bei der Ahndung natürlich berücksichtigt werden.
Ich denke einer Kamera ist das geeignete Mittel um bei der Ermittlung für Klarheit zu sorgen.
Erst wenn es sich bei Autofahrern herum spricht, dass es für Autofahrer besser ist auch bei Radfahrern die Regeln einzuhalten wird es besser werden.

papa2jaja 05.09.2016 09:14

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1252015)
Menschen in der zweiten Lebenshälfte...

Also Leute wie ich (60) :Lachen2:

Meine Abneigung gegenüber Videoüberwachung ist tatsächlich mit zunehmendem Alter gesunken.

Mir ist im Laufe meines Lebens einfach bewusst geworden, dass ich nix tue, das man nicht auf Video sehen dürfte. Während ich andererseits mehrfach Opfer rücksichtsloser oder krimineller Handlungen anderer Personen geworden bin (Einbrüche, Diebstähle, Rowdytum auf der Straße, Sachbeschädigungen usw.).

Klar, Schulmeister und selbsternannte Hilfsscheriffs könnten sowas missbräuchlich einsetzen. Da müssten halt Gerichte oder Politik Richtlinien schaffen.

Ich verstehe sybenwurz' Bedenken, frage mich aber, ob sie bei Dashcams oder GoPros in Privatnutzung begründet sind. Oder wenn ich beispielsweise nach monatelangen und sehr kostspieligen Kratzattacken auf mein Auto ganz gezielt mein Auto und einen Meter drum herum selber mit einer Kamera überwachen würde.

Müsste nicht auch mein Schutzbedürfnis erwogen werden?

felixb 06.09.2016 16:47

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1251755)
Ich für meinen Teil wäre für präventive Aufklärung, um mal etwas in den Raum zu werfen. Leider ist da sowohl der ADAC, als auch der Radsportverband schlicht zu passiv. Wer also kann die Aufklärung übernehmen, dass Radfahrer echte Menschen sind, Stress im Straßenverkehr zu noch mehr Stress führt, und es eigentlich nur einen Bruchteil einer Sekunde dauert, so einen Radfahrer mit Abstand zu überholen. Aufklärung darüber, wer was auf unseren Straßen darf, gehört für mich in die Theorie beim Führerschein, in die Berufsschule, in die Medien. Sensibilisierung auf allen Kanälen. (ja mein Vorschlag geht zu weit und kostet Geld ;-) )

In meiner Family habe ich eine Polizistin und ihren ebenfalls Polizei-Freund. Als ich bei den beiden mitfuhr, war ich schlicht entsetzt, über deren Unwissenheit in der Frage, was Radfahrer dürfen und deren krasse Aggressivität gegenüber Radfahrern. Vor allem ER hat so übelst über jede Aktion eines RR Fahrers geschimpft... unfassbar.

Huhu,
ja das sehe ich ziemlich genau so. Ich habe mir mal in einem anderen Thread bzw. vor kurzem schlau gemacht, wieviel bezüglich Radfahrern im Führerscheintest überhaupt vorkommt. Fast nichts.
Überholanstand: keine genaue Angabe.
Es wäre an der Zeit so etwas zu ändern, denn ich glaube ganz, ganz viele wissen einfach nicht, wie groß der Abstand (laut Gerichtsurteilen) sein sollte/muss.
Das müsste einfach ins Gesetz und somit auch in Führerscheinprüfungen - wenigstens da!
Ich bin letztens zu einem Spass-Zeitfahren mit meinem Hobel in kompletter Montur über einen Radweg gefahren, der seines Zeichens eher Cross-Piste war. Baumwurzeln hatten ihr übliches Werk verrichtet.
Da hätte sich niemand beschweren dürfen (!), wenn ich auf der Straße gefahren wäre. Problem und Lösung gleichermaßen: ich kannte die Strecke von meiner Arbeitsstrecke mit dem Auto. Bei dem Verkehr wäre ich niemals auf der Straße gefahren, auch wenn ich es gedurft hätte (Radweg unter aller Sau). Zudem: ich wusste vorher nicht, dass der Radweg derart mies sein würde.

Zitat:

Zitat von RoBa (Beitrag 1252190)
So lange Autofahrer recht sicher sein können, nicht bestraft zu werden wird sich nichts ändern.

Ist sicherlich was dran. Ich denke jedoch ...

Zitat:

Autofahrer überholen Radfahrer ja nicht ohne Sicherheitsabstand aus Gedankenlosigkeit sondern aus Rücksichtslosigkeit! Dabei nehmen sie billigend in Kauf den Radfahrer zu verletzten. Im Extremfall sogar tödlich. Dieser Umstand muss bei der Ahndung natürlich berücksichtigt werden.
Ich denke einer Kamera ist das geeignete Mittel um bei der Ermittlung für Klarheit zu sorgen.
Erst wenn es sich bei Autofahrern herum spricht, dass es für Autofahrer besser ist auch bei Radfahrern die Regeln einzuhalten wird es besser werden.
... dass das nicht in erster Linie nur Rücksichtslosigkeit ist. Bei einigen (wenigen) ist es klare Absicht, ja. Bei der Mehrheit hoffe ich auf Unwissenheit, siehe wieder Führerscheintest & Co. Natürlich ist der Führerscheintest irgedwann eine Weile her, von daher will ich es nicht nur darauf schieben.
Kameras bringen höchstens etwas, wenn die Leute sich auch darüber bewusst wären, dass sie gegen etwas verstoßen. Schon der Umstand wird hinsichtlich des geringen Überholanstands vermutlich nicht gegeben sein.

Ich verstehe aber, dass sich im Grunde jeder wünscht, dass sich das Klima auf der Piste etwas abkühlt, da bin ich ganz bei euch, vor allem auch als Nur-Radfahrer mit entsprechend Kilometern im Jahr :(

Patentlösungen habe ich ebenso wenig. Wer sich jedoch nicht bewusst ist, etwas falschgemacht zu haben, wird es weiterhin so machen und sich ggf. sogar noch über den rechtmäßig fahrenden Radler o.ä. ärgern.

Von daher bin ich da ganz bei Vicky.


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