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Swim & Run Halbdistanz 5.6.16
Gestern der Swim & Run in Köln, Halbdistanz mit 2km Schwimmen + 14km Laufen.
Vorab nochmal meine Ausgangslage bei den Schwimmzeiten: 2km Beckenschwimmen im Freibad Anfang Mai als Training mit Neo in 36:40min (=1:50min/100m) 500m Beckenschwimmen beim Triathlon Gladbeck am 29.05.16 ohne Neo in 10:10min (=2:02min/100m). Aufgrund der schlechten Beckenzeit war ich unsicher, wie es beim Swim & Run in Köln im Freiwasser (Regattabahn) beim Schwimmen wird. Ich hatte mir vorgenommen, ruhig zu starten und als Zielzeit 40min (=2:00min/100m) angepeilt. Das Wasser war erfreulich warm mit ca. 18-20 Grad. Beim Start war es sehr nebelig und aufgrund der starken Regenfälle die letzten Tage war das Wasser sehr trüb. Daher konnte ich die Bojenleine, die ca. 1m unterhalb der Wasseroberfläche verläuft nicht erkennen. Sprich: Ich musste mich anderweitig orientieren. Und das hat mich total aus dem Konzept gebracht. Ich bin total unruhig geschwommen, weil ich ständig den Kopf heben musste um mich zu orientieren. Außerdem bin ich Schlangenlinien geschwommen. Ich kam nicht recht ins Gleiten und hab keinen Rhythmus gefunden. Nach 500m dachte ich: Wenn das so weitergeht, werden die 2km ein Desaster. Dann mein Glück: Die Sonne brach durch die Wolkendecke und ich konnte die Bojenleine unter Wasser erahnen. Bei der 750m-Markierung kam ich langsam in einen Rhythmus rein. Und bei der 1km-Wende hatte ich dann endlich meinen Rhythmus gefunden. Bis zur 1,5km-Boje zog es sich ein wenig hin und bei 1.750m hat es dann richtig Spaß gemacht. Ich war im Flow. Die Kräfte waren zwar deutlich reduziert, aber irgendwie hatte ich erst da einen guten Rhythmus gefunden. Nach 2km und 37:24min (Swim Platz 30 bei den Männern) stieg ich hochzufrieden aus dem Wasser :) Ergänzend noch der Rest: Wechsel war mit 1:16 min (und damit Platz 3 in der "Wechseldisziplin") reibungslos. Ins Laufen habe ich schnell gefunden und wusste nach 3-4km, dass es mein Tag wird. Alles fühlte sich gut an. Mit Laufzeit 1:11:45 Std (14,2km) hatte ich Platz 36 im Laufsplit. Gesamtzeit 1:50:25 und Platz 33 von 80 Männern. Ich bin hochzufrieden :) Allerdings: Ich habe ein massives Orientierungsproblem beim Schwimmen, da ich mit meinem 2er Zug nicht geradeaus schwimme. Wenn ich keine Orientierungshilfe unter Wasser habe, ist das Freiwasserschwimmen ein einziges Debakel. Mit Schrecken denke ich schon an die OD in Düsseldorf, einem Bojenkurs im Hafenbecken. Hilft ein 3er-Zug (den ich nicht beherrsche) um gerade zu schwimmen? Woran muss ich arbeiten? |
Ich denke, es führt kein Weg dran vorbei, sich einen regelmäßigen "Überwasser-Zug" anzugewöhnen. Den Luxus einer Unterwasserleine, wie es sie auf der Regatta-Bahn gibt, hat man im Freiwasser eher selten.
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Ich bevorzuge diese auch, weil ich da am ehesten meinen Rhythmus finde, mich entspanne, und mein Nacken mir nicht weh tut. Der schmerzt gerne mal wenn ich längere Zeit nur auf eine Seite atme. Wenn ich 2er schwimme, was ich im Wettkampf schon mal die ersten 200 m tun muss - wenn ich nach dem Start zu nervös bin und mit dem 3er nicht genügend Luft bekomme - dann schaue ich öfter nach, wohin die Reise geht. Wenn ich sehe, wie sehr ich nach Links abdrifte (das ist meine "sichere" Seite; da kann ich meinen Mund besser formen und tiefer bleiben ohne Wasser zu schlucken), versuche ich, mich quasi gegen die falsche Schwimmrichtung, also nach Rechts, zu "lehnen", so wie man sich gegen einen starken Wind lehnt, nur halt eben im Wasser. :) Das ist reine Übungssache, herauszufinden, mit wie viel mehr Neigung auf eine Seite sich die Korrektur bewirken lässt. Mir fallen zwei Möglichkeiten ein, wie Du das üben könntest:
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Ich schwimme auch fast ausschliessdlich 2er Zug da mir als Alternative nur der 4er Zug zur Verfügung steht.:Lachen2: Ich schwimme aber völlig problemlos 20-30 Züge ohne mich zu orientieren geradeaus. Oft finden sich auch einfach gute Füße die keine Schlangenlinien schwimmen. So wie in Embrun letztes Jahr. Da habe ich vielleicht 15-20 mal die Richtung der Füße verifiziert. Bei meinen meisten Wettkämpfen habe ich beschlagene Brillen oder Wasser in der Brille gehabt.:( Das Problem habe ich seit einem Jahr in Heilbronn im Griff, seitdem achte ich darauf die Brille nicht halb über die Badekappe zu ziehen. ;) :liebe053: Jedenfalls scheinst Du recht ungleichmässig zu ziehen. Das würde ich als Dein Problem erkennen.:Huhu: |
Zur Orientierung hilft es ungemein, wenn man relativ entspannt in der lage ist, durch leichte Veränderung der Wasserlage den Kopf anzuheben und mal kurz aufzuschauen.
Also eine Art Wasserballkraul light, da man ja nicht über den Ball hinwegschauen muss |
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Super, danke für die vielen Tipps!
Ab Sonntag gehts für 10 Tage ans Mittelmeer in den Familienurlaub. Das Hotel liegt direkt am Meer und hat einen 50m-Pool :Cheese: Ich werde mich dann an 2 Baustellen versuchen: (1) Verbesserung Geradeaus schwimmen durch 3er Zug. Ich atme aktuell nur nach rechts. Links atmen bereitet mir arge Probleme. Beim nach-links-atmen kommt es mir so vor, als hätte ich noch nie vorher gekrault, so ein Gewackel ist das. Ich verliere total die Wasserlage und komme aus dem Gleiten. Wie übe ich links atmen und 3er Zug am besten? Knallhart 2er Zug links atmen üben und wenn das klappt 3er Zug üben? Oder vielleicht so: 3-4 Zyklen 2er Zug rechts atmen und dann mal einen 3er Zug einbauen um sich langsam ranzutasten? Wenn das alles nichts klappt, versuche ich Schnodo's Tipp mit dem "Gegenlehnen" beim Schwimmen. Klingt so, als würde der Körper als Ruder fungieren und damit den ungleichmäßigen Zug ausgleichen. Primär denke ich, ist es wohl ökonomischer, erst gar keinen ungleichmäßigen Zug zu haben. (2) Orientierung. Die sight and breathe Methode sieht gut aus. Habe ich in der Form noch nicht gemacht. Bislang habe ich einfach ab und zu den Kopf gehoben, wie es gerade passte. Das war unkoordiniert, hat mich aus dem Gleiten gebracht und die Wasserlage schlagartig verschlechtert. |
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Nimm Dir eine Schwimmeinheit, in der Du nichts anderes machst als Dich aufs Atmen zu konzentrieren. Und in dieser Einheit schwimmst Du erstmal ohne zu atmen. :) Ich würde in flachem Wasser am Anfang nur die Bewegung einstudieren, ohne beim Schwimmen tatsächlich Luft zu holen. Dazu halt ordentlich die Lungen füllen, so dass Du entspannt 7 oder 8 Züge machen kannst und locker losschwimmen. Dann im 2er Zug erst die Seite beobachten, auf der Du atmen kannst: Wann beginnt die Kopfbewegung, wie tief liegt der Kopf im Wasser, wann geht der Kopf zurück, wo schaust Du hin? Versuche dann, diese Bewegung auf die andere Seite zu übertragen. Dadurch, dass Du nicht wirklich Luft holst, nur ein paar Züge schwimmst, und dazwischen Konzentrationspausen machst, kannst Du Dich nicht verschlucken und lernst die Bewegung gut zu steuern. Wenn Du denkst, Du hast es, wiederholst Du das gleiche, aber mit Atmung - und schaust, was passiert. :Cheese: Danach würde ich mir den 3er-Zug genauso erarbeiten. Erstmal nur schwimmen, ohne Einatmen, bis das Bewegungsgefühl stimmt, und dann tatsächlich die Lungen füllen. Der entscheidende Punkt ist, dass Du locker bleibst. Wenn Du merkst, dass es Anstrengung erfordert, lieber wieder einen Schritt zurückgehen. Es braucht vielleicht eine Weile bis es sich normal anfühlt, aber die Folklore sagt, dass bei den meisten zwei Wochen reichen. |
@schnodo: Klingt prima! :Blumen: Werde ich nächste Woche im Urlaub im 50m-Becken des Hotels üben. Dass es bei mir bereits nach 2 Wochen klappt, wage ich zu bezweifeln.
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Meistens neigt man unbewusst auch dazu auf der schwachen Seite den Kopf deutlich zu weit zu drehen. Dies kann man hervorragend kontrollieren, in dem man immer darauf achtet, dass das "untere" Auge unter der Wasseroberfläche bleibt
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Im Urlaub waren beste Bedingungen im Mittelmeer: 24 Grad Wassertemperatur, glasklares, ruhiges Wasser, 28 Grad sonnig. Ich war fast täglich im Meer schwimmen und hab die Sight&Breathe Methode trainiert. Die ersten 1-2 Einheiten war es ungewohnt. Doch dann hat es ganz gut geklappt und ich habe im offenen Meer gut die Orientierung halten können. Ich hab mich richtig gefreut, dass ich ein Mittel zur Orientierung dank eurer Hilfe gefunden habe. :Blumen: So gerüstet ging ich dann gestern zum T3 Triathlon in Düsseldorf (OD). Was im Urlaub unter lockeren Trainingsbedingungen im Meer gut funktioniert hatte, war allerdings im Wettkampf nicht mehr locker :dresche Der Schwimmbereich im Düsseldorfer Medienhafen wird vom Rhein gespeist. Es war eine trübe Suppe und das Wasser war kabbelig und unruhig. In Düsseldorf schwimmt man bei der OD 2 Runden um einen rechteckigen Bojenparcour. Um es kurz zu machen: Ich bin nach 26:15 min (1,5km) aus dem Wasser gestiegen und mit der Zeit super zufrieden. ABER: Es war ein einziges Gemurkse und das Schwimmen hat überhaupt keinen Spaß gemacht. Grund: Ich bin nie in einen richtigen Rhythmus gekommen durch das Sight&Breathe alle ca. 3 Zyklen (ich schwimme 2er Zug). Ich zu keiner Zeit ein gutes Wassergefühl. Das Schwimmen war eine einzige Qual! Trotzdem: Ohne die im Urlaub trainierte Sight&Breath Methode wäre das Schwimmen beim Düsseldorf Triathlon ein Desaster geworden. Mit Sight&Breathe hatte ich immerhin ein Instrument, um kontrolliert durchschwimmen zu können. Wenn auch nicht optimal. Dafür aber mit einen für mich prima Zeit. Danke nochmal an Euch!! :Blumen: Ergänzend noch der weitere Rennverlauf: Der Rest des Wettkampfs war aber super, es hat alles prima geklappt, besonders das Radfahren hat großen Spaß gemacht. Es war meine erste OD und bin nach 2:33 Std ins Ziel gelaufen. Super! |
Ja, Wettkampf ist nochmal was ganz anderes.
![]() Und wenn immer alles glatt liefe, wäre es ja langweilig. So hast Du wenigstens noch etwas Luft nach oben. :Cheese: Zitat:
Herzlichen Glückwunsch zum Finish! :Blumen: |
Ich bin gestern auch beim T3 in Düsseldorf im Sprint gestartet, nachdem ich mir spontan am Samstag von einer erkrankten Kollegin noch einen Startplatz habe umschreiben lassen.
Im Gegensatz zum Cologne 12 im Fühlinger See, klappte diesmal die Navigation besser. Das lag aber weniger am sight&breathe, sondern bei mir an den kürzeren Geraden und der Kaimauer, die ich als Linksatmer immer schön im Blick hatte. sight&breathe habe ich auch ein paar mal angewandt, aber es kostet mich doch ziemlich viel Luft, auch weil ich dann sehr viel Luft aus der Nase lasse. Die Frage nach Wasserschatten hat sich diesmal auch nicht gestellt. Einer war in meinem Rennen weiter vorne und ich dahinter als zweiter auch ziemlich alleine. Wo war eigentlich die Zeitmessmatte nach dem Ausstieg? Edit: Eigentlich passt dieses Thema ja mehr in den Orientierungs-Thread: http://www.triathlon-szene.de/forum/...ad.php?t=39479 |
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