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-   -   Anschläge in Brüssel (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=38703)

Klugschnacker 22.03.2016 18:17

Zitat:

Zitat von RolandG (Beitrag 1212113)
Wer versucht, jemand anderen als die Täter und ihre Ideologie für die Anschläge verantwortlich zu machen, ist Teil des Problems.

Dann bin ich ein Teil des Problems. Der islamische Glaube allein ist kein hinreichender Grund für den Terrorismus und die Kriege.

Es gibt einen zweiten wichtigen Grund, der nicht aus dem Glauben, sondern aus der Politik kommt: In Syrien, dem Irak und dem Iran gibt es keine politische Stabilität und keinen starken Mittelstand. Deswegen bricht dort zwischen allerlei Stammesfürsten und Volksgruppen ständig das Chaos aus. Jeder gegen jeden.

Diese politische Kleinteiligkeit hat der Westen gefördert und mit zu verantworten. Wenn ihm ein Regierungschef nicht gepasst hat, hat er zahlreiche oppositionelle Gruppen und Stammesfürsten gefördert, und zwar finanziell und mit Waffenlieferungen. Die Details kann jeder leicht nachlesen.

Auf diesem gesellschaftlichen und politischen Chaos gedeiht nun religiös motivierter Terrorismus. Es geht aber, wie erläutert, nicht nur um Religion, wenn man die Ursachen verstehen will.

Grüße,
Arne

Necon 22.03.2016 18:35

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1212130)
Dann bin ich ein Teil des Problems. Der islamische Glaube allein ist kein hinreichender Grund für den Terrorismus und die Kriege.

Es gibt einen zweiten wichtigen Grund, der nicht aus dem Glauben, sondern aus der Politik kommt: In Syrien, dem Irak und dem Iran gibt es keine politische Stabilität und keinen starken Mittelstand. Deswegen bricht dort zwischen allerlei Stammesfürsten und Volksgruppen ständig das Chaos aus. Jeder gegen jeden.

Diese politische Kleinteiligkeit hat der Westen gefördert und mit zu verantworten. Wenn ihm ein Regierungschef nicht gepasst hat, hat er zahlreiche oppositionelle Gruppen und Stammesfürsten gefördert, und zwar finanziell und mit Waffenlieferungen. Die Details kann jeder leicht nachlesen.

Auf diesem gesellschaftlichen und politischen Chaos gedeiht nun religiös motivierter Terrorismus. Es geht aber, wie erläutert, nicht nur um Religion, wenn man die Ursachen verstehen will.

Grüße,
Arne

Danke Arne!
Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen!

kupferle 22.03.2016 19:09

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1212130)
Dann bin ich ein Teil des Problems. Der islamische Glaube allein ist kein hinreichender Grund für den Terrorismus und die Kriege.

Es gibt einen zweiten wichtigen Grund, der nicht aus dem Glauben, sondern aus der Politik kommt: In Syrien, dem Irak und dem Iran gibt es keine politische Stabilität und keinen starken Mittelstand. Deswegen bricht dort zwischen allerlei Stammesfürsten und Volksgruppen ständig das Chaos aus. Jeder gegen jeden.

Diese politische Kleinteiligkeit hat der Westen gefördert und mit zu verantworten. Wenn ihm ein Regierungschef nicht gepasst hat, hat er zahlreiche oppositionelle Gruppen und Stammesfürsten gefördert, und zwar finanziell und mit Waffenlieferungen. Die Details kann jeder leicht nachlesen.

Auf diesem gesellschaftlichen und politischen Chaos gedeiht nun religiös motivierter Terrorismus. Es geht aber, wie erläutert, nicht nur um Religion, wenn man die Ursachen verstehen will.

Grüße,
Arne


Aber ich und mein Umfeld haben weder Waffen noch andere Politiker an die Macht gebracht.
Ebenso ist die Partei der ich meine Stimme gab, gegen diese Lieferungen...

Warum kreidet man mir bzw. dem Westen das an?

Ich möchte einfach mein Leben leben...die anderen dürfen das auch...

Ich hab mit diesem ganzen Quatsch nichts zu tun...ebenso wie 99% in diesem Forum.

Also Sippenhaft für den Westen?Anderen sagt man sowas darf man nicht machen...

Ich weiß das wird als naiv angesehen...

su.pa 22.03.2016 19:12

Zitat:

Zitat von RolandG (Beitrag 1212088)
Nöh, wird sie nicht nur. Die Mörderbanden glauben tatsächlich an das, was sie da propagieren. Das sind doch nicht alles raffinierte Kerlchen, die Religion nur zum Vorwand nehmen. Aus reiner Show sprengt sich keiner selbst in die Luft; die halten das wirklich für den Direktflug ins Paradies. Wie viele Bekennerschreiben, -videos und sonstige Propaganda muss da erst noch produziert werden, bis man diesen mittelalterlichen Barbaren auch abnimmt, warum sie das alles tun?

Nicht alle. Meine mich an einen Bericht zu erinnern, dass ein Teil der vom Ausland rekrutierten Kämpfer sich gar nicht im Islam auskennt. Die machen das z.T. anscheinend wirklich nur, weil sie auf Krawall aus sind. Und wenn sie merken wie hart es ist und dass es wirklich um Leben und Tod geht, dann wollen auch immer wieder einige zurück.

RolandG 22.03.2016 19:18

Es fällt mir schwer zu glauben, dass es ohne den Westen keine politische Kleinteiligkeit und stattdessen Stabilität durch einen starken Mittelstand in Nahen Osten gäbe. Das "Jeder gegen jeden" ist doch immer dann besonders intensiv gewesen, wenn die Region sich selbst überlassen war. Und schon damals war es auch stark religiös motiviert.

Mir geht die "Wir sind ja selbst Schuld"-Apologetik ziemlich auf die Nerven. Wenn im IS-Gebiet Frauen zu Tode gesteinigt werden, liegt das am Westen? Wenn Homosexuelle von Dächern in den Tod geworfen werden, liegt das am Westen? Wenn Hunderte von Frauen und Mädchen als Sexsklavinnen massenvergewaltigt werden, liegt das am Westen?

Wenn irgendwo auf der Welt Unschuldige von islamischen Barbaren abgeschlachtet werden, ist nicht der Westen daran Schuld, sondern allein die Mörder und ihre Ideologie. Keine politische Ungeschicklichkeit oder Fehlentscheidung des Westens mindert ihre Schuld.

Necon 22.03.2016 19:20

Das man als einzelner nichts dafür kann, oder zumindest nur in wenigen Fällen, ist doch klar. Viele von uns waren zum Zeitpunkt als manche der historischen Ereignisse passiert sind auch noch nicht einmal auf der Welt, ebenso waren aber auch viele der Attentäter nicht auf der Welt als dieser ganze Mist in Gang gesetzt wurde. Weitere hat man als einzelner natürlich kaum Einfluss darauf was ganze Staaten verbrechen. Das bedeutet aber nicht das wir als westliche Welt unschuldig sind an der aktuellen Lage.

Terrorismus wird uns immer persönlich treffen und zwar immer dort wo es wirklich weh tut. Es werden gezielt die Lebensmittelpunkte unserer Gesellschaft angegriffen und das sind nun einmal Stadien, Flughäfen, U-Bahnen usw. Denn damit verunsichert man jeden einzelnen von uns zu tiefst, würde man Militärische Ziele angreifen könnten diese Anschläge niemals diese Wirkung entfalten da sich jede Privatperson sicher fühlen würde

Klugschnacker 22.03.2016 19:37

Zitat:

Zitat von RolandG (Beitrag 1212143)
Es fällt mir schwer zu glauben, dass es ohne den Westen keine politische Kleinteiligkeit und stattdessen Stabilität durch einen starken Mittelstand in Nahen Osten gäbe. Das "Jeder gegen jeden" ist doch immer dann besonders intensiv gewesen, wenn die Region sich selbst überlassen war. Und schon damals war es auch stark religiös motiviert.

Ja. Der Westen hat diese bereits bestehenden Tendenzen und Strukturen für sich ausgenutzt und verstärkt.

Zitat:

Zitat von RolandG (Beitrag 1212143)
Mir geht die "Wir sind ja selbst Schuld"-Apologetik ziemlich auf die Nerven. Wenn im IS-Gebiet Frauen zu Tode gesteinigt werden, liegt das am Westen? Wenn Homosexuelle von Dächern in den Tod geworfen werden, liegt das am Westen? Wenn Hunderte von Frauen und Mädchen als Sexsklavinnen massenvergewaltigt werden, liegt das am Westen?

Niemand sagt, dass das am Westen liegt. Gesagt wird folgendes: Der Westen hat eine Mitschuld daran, dass extremistische geistliche Führer an die Macht kommen konnten. Und zwar durch eine interessengeleitete Destabilisierung der Region.

Grüße,
Arne

Jog 22.03.2016 19:38

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1212130)
Dann bin ich ein Teil des Problems. Der islamische Glaube allein ist kein hinreichender Grund für den Terrorismus und die Kriege.

Es gibt einen zweiten wichtigen Grund, der nicht aus dem Glauben, sondern aus der Politik kommt: In Syrien, dem Irak und dem Iran gibt es keine politische Stabilität und keinen starken Mittelstand. Deswegen bricht dort zwischen allerlei Stammesfürsten und Volksgruppen ständig das Chaos aus. Jeder gegen jeden.

Diese politische Kleinteiligkeit hat der Westen gefördert und mit zu verantworten. Wenn ihm ein Regierungschef nicht gepasst hat, hat er zahlreiche oppositionelle Gruppen und Stammesfürsten gefördert, und zwar finanziell und mit Waffenlieferungen. Die Details kann jeder leicht nachlesen.

Auf diesem gesellschaftlichen und politischen Chaos gedeiht nun religiös motivierter Terrorismus. Es geht aber, wie erläutert, nicht nur um Religion, wenn man die Ursachen verstehen will.

Grüße,
Arne

Diese Position ist ohne Frage die populärste. Und nachlesen kann man sie in der Tat sehr "leicht". Allein sie beantwortet eine zentrale Frage nicht:

Würden Sunniten/Wahabiten, Shiiten, Kurden, Türken, Juden, Drusen, Aleviten etc. etc. sich die Köpfe gegenseitig nicht einschlagen, wenn der Westen all das nicht getan hätte, was ihm gemeinhin vorgeworfen wird?

Es ist nicht mehr als eine These zu behaupten, ohne die westlichen Eingriffe wäre dort jetzt alles befriedet. Noch besser: Blühende Landschaften ...

Wenn Du die Zustände im Nahen Osten als "gesellschaftliches und politisches Chaos" bezeichnest, ist dies die westliche Sicht auf eine Kultur und Gesellschaft, die nun mal eben sehr grundlegend von nahezu allem abweicht, was wir als wertvoll und wichtig erachten.

Ich wage mal eine Gegenthese:

Das sog. Chaos im Nahen Osten wäre ohne den westlichen Einfluß noch sehr viel früher ausgebrochen. Besser gesagt: Es bestand schon immer. Extreme, terroristische Strömungen hätten sich noch sehr viel früher entfaltet.
Irgend wann hätte sich der Westen dann fragen müssen, was er vor seiner Haustüre (z.B. in der Türkei, die - Achtung, These - ohne westlichen Einfluß längst wieder gänzlich islamisiert wäre) alles zuläßt und ab wann er eingreift. Und schon wäre er mittendrin gewesen. Und in Folge seines Eingreifens zur Verteidigung politischer, wirtschaftlicher und kultureller Grenzen wäre er noch viel früher vom islamischen Terror in Mitleidenschaft gezogen worden.

Ich gebe Dir in einem Punkt Recht: Es geht definitiv nicht nur um Religion. Religion ist aber die alles überragende Triebfeder derer, die von wem auch immer zu ihren extremistischen Taten angestiftet werden.

Nur am Rande, weil das Argument kommt hier jetzt sowieso bald von irgendwem: Es geht auch nicht nur um das Öl. Auch, aber eben nicht nur. Am Ende braucht das Öl einen Abnehmer. Den findet es immer. Egal wie groß der Einfluß des Westens ist. Daß die Kriege dort vorrangig um das Öl geführt werden, im Sinne des ölgierigen Westens, ist nur teilweise richtig. Jeder Machhaber im Nahen Osten, egal von wem beeinflußt, hätte am Ende sein Öl auch an den Westen verkauft (verkaufen müssen und wollen). Wenn der Westen teilweise Einfluß ausgeübt hat, um hierüber noch etwas mehr Sicherheit zu bekommen, dann ist das bei weitem nicht der wesentliche Grund für die "chaotische" Lage ...

Wir hatten es schon mal an anderer Stelle: Der Islam wie der christliche Glaube haben aus heutiger Sicht eine zumindest teilweise brutale und menschenverachtende "theoretische" Basis (nachzulesen im Koran gleichermaßen wie in der Bibel). Der wesentliche Unterschied nennt sich Aufklärung bzw. Säkularisierung. Und die hat bzgl. des Islam bestimmt nicht der Westen verhindert.


Grüße
Jog

Necon 22.03.2016 19:40

Wieso geht es eigentlich bei dir um Schuld Minderung? Es geht darum uns nicht aus der Schuld zu nehmen. Wobei ich da schon differenzieren würde zwischen Themen mit denen wir etwas zu tun haben und denen für die wir nichts können und in die wir uns auch nicht einmischen sollten.

Es gibt einfach Themen für mich die jede Gesellschaft für sich selber regeln muss, bei denen jedwede Einmischung von außen zur Katastrophe führt. Behandlung von Frauen und deren Stellung in der Gesellschaft gehört definitiv dazu, Behandlung homosexueller auch. Ebenso zähle ich da auch die Entwicklung eines demokratischen Systems dazu, man kann einer Gesellschaft die dafür noch nicht bereit ist so ein System nicht aufzwingen und wenn man es versucht hat es keinen Bestand.
Werden jedoch gezielt Bevölkerungsgruppen oder religiöse Gruppen verfolgt sollte dies zu einer Intervention von außen führen, dass man sich damit dann allerdings zur Zielscheibe macht, muss einem auch bewusst sein.

RolandG 22.03.2016 19:43

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1212150)
Es gibt einfach Themen für mich die jede Gesellschaft für sich selber regeln muss, bei denen jedwede Einmischung von außen zur Katastrophe führt. Behandlung von Frauen und deren Stellung in der Gesellschaft gehört definitiv dazu, Behandlung homosexueller auch.

Dem widerspreche ich mit aller Stärke.

su.pa 22.03.2016 19:46

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1212148)
Ja. Der Westen hat diese bereits bestehenden Tendenzen und Strukturen für sich ausgenutzt und verstärkt.



Niemand sagt, dass das am Westen liegt. Gesagt wird folgendes: Der Westen hat eine Mitschuld daran, dass extremistische geistliche Führer an die Macht kommen konnten. Und zwar durch eine interessengeleitete Destabilisierung der Region.

Grüße,
Arne

Was wäre z.B. aus dem Irak geworden, wenn die Irak-Kriege nicht gewesen wären und Sadam Hussain noch an der Macht wäre? Sicher keine ideale Demokratie, aber soweit ich das beurteilen kann, war es unter ihm doch sehr stabil in der Gegend.
Genauso in Libyen unter Gaddafi oder in Syrien unter Assad.

Könnte mir auch vorstellen, dass ein Herrscher wie Sadam IS-Aktivitäten in seinem Land im Keim erstickt hätte.

TRIPI 22.03.2016 19:49

Es wird immer nur über Öl und Religion geredet. Was ist mit dem amerikanischen BIP? Ca. ein Fünftel generiert sich direkt oder indirekt aus Militär und Waffenproduktion. Gäbe es keine Kriege auf der Welt, würde die amerikanische Wirtschaft kolabieren. Ich wette, gewisse Herrschaften zetteln gerade schon den nächsten Krieg an, der in ein paar Jahren aktuell sein wird. Jog hat natürlich damit recht, dass es in der Region auch ohne den Westen krieseln würde, aber genau so stimmt, dass es über viele Jahre dankend in Kauf genommen wurde. Man könnte den riesigen Militärapparat als ein Lebewesen betrachten, das sein eigenes Biotop schafft und erhält.

su.pa 22.03.2016 19:50

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1212150)
Wieso geht es eigentlich bei dir um Schuld Minderung? Es geht darum uns nicht aus der Schuld zu nehmen. Wobei ich da schon differenzieren würde zwischen Themen mit denen wir etwas zu tun haben und denen für die wir nichts können und in die wir uns auch nicht einmischen sollten.

Es gibt einfach Themen für mich die jede Gesellschaft für sich selber regeln muss, bei denen jedwede Einmischung von außen zur Katastrophe führt. Behandlung von Frauen und deren Stellung in der Gesellschaft gehört definitiv dazu, Behandlung homosexueller auch. Ebenso zähle ich da auch die Entwicklung eines demokratischen Systems dazu, man kann einer Gesellschaft die dafür noch nicht bereit ist so ein System nicht aufzwingen und wenn man es versucht hat es keinen Bestand.
Werden jedoch gezielt Bevölkerungsgruppen oder religiöse Gruppen verfolgt sollte dies zu einer Intervention von außen führen, dass man sich damit dann allerdings zur Zielscheibe macht, muss einem auch bewusst sein.

Mmh, dann müsste man das aber auch konsequent so umsetzen und da sind "wir im Westen" (ok 5 € ins Frasenschwein ;) ), auch nicht konsquent.
In Saudi Arabien oder China sind uns Frauen- und Menschenrechte mehr oder weniger egal...

Jog 22.03.2016 19:51

Zitat:

Zitat von su.pa (Beitrag 1212154)
Was wäre z.B. aus dem Irak geworden, wenn die Irak-Kriege nicht gewesen wären und Sadam Hussain noch an der Macht wäre? Sicher keine ideale Demokratie, aber soweit ich das beurteilen kann, war es unter ihm doch sehr stabil in der Gegend.
Genauso in Libyen unter Gaddafi oder in Syrien unter Assad.

Könnte mir auch vorstellen, dass ein Herrscher wie Sadam IS-Aktivitäten in seinem Land im Keim erstickt hätte.

Ah, jetzt wünschen wir uns schon den Saddam zurück ...:Lachanfall:
Und den Gaddafi gleich mit!

Als Ordnungsmacht im Nahen Osten!

Ja, so kann man es auch sehen ...

Klugschnacker 22.03.2016 20:02

Zitat:

Zitat von Jog (Beitrag 1212149)
Diese Position ist ohne Frage die populärste. Und nachlesen kann man sie in der Tat sehr "leicht". Allein sie beantwortet eine zentrale Frage nicht:

Würden Sunniten/Wahabiten, Shiiten, Kurden, Türken, Juden, Drusen, Aleviten etc. etc. sich die Köpfe gegenseitig nicht einschlagen, wenn der Westen all das nicht getan hätte, was ihm gemeinhin vorgeworfen wird?

Du sagst, das sei eine zentrale Frage, aber für mich persönlich ist das nur eine unter vielen Fragen. Wichtiger finde ich Gedanken, die darauf abzielen, wie die westliche und die muslimische Welt miteinander auskommen können. Und welches die Gründe sind, die das derzeit so schwer machen.

Sicher kann jede Seite auf den anderen zeigen und dort die Ursachen für die Probleme sehen. Die muslimische Welt zeigt auf uns, und wir auf sie. Jeder glaubt, auf der Seite der Guten zu stehen. Hier die Guten, dort die Bösen. Oder in Variationen: Hier die Aufgeklärten, dort die Rückständigen, hier die Menschenrechte, dort das Unrecht, hier die Gläubigen, dort die Gotteslästerer und so weiter.

Ob uns das weiter bringt? Auch wenn es schmerzhaft ist, sollten wir akzeptieren, dass auch die Terroristen und ihre ideologischen Unterstützer ihre Gründe haben. Aus ihrer subjektiven Sicht sogar sehr gute Gründe. Wie in jedem Konflikt, hat jede Konfliktpartei aus ihrem subjektiven Blickwinkel zunächst recht.

Wir sind ja alle ratlos, und ich natürlich auch. Das bedeutet, dass wir etwas lernen müssen über die Gründe und Ursachen des Konflikts. Einfach nur die anderen als böse zu stempeln wird uns nichts helfen.

su.pa 22.03.2016 20:09

Zitat:

Zitat von Jog (Beitrag 1212157)
Ah, jetzt wünschen wir uns schon den Saddam zurück ...:Lachanfall:
Und den Gaddafi gleich mit!

Als Ordnungsmacht im Nahen Osten!

Ja, so kann man es auch sehen ...

Das ist eine Unterstellung! Ich habe mit keinem Wort erwähnt, dass ich sie mir zurück wünsche! Ich habe nur die Überlegung angestellt, ob es unter ihnen dort auch so unruhig war oder jetzt wäre.
Im Irak finden immerhin regelmäßig Anschläge statt und das Land ist alles andere als stabil, das war (soweit ich mich erinnern kann) vorher nicht so.
Auch wenn vorher natürlich nicht alles Gold war, was glänzt.

Adept 22.03.2016 20:36

BRENNPUNKT GERADE!

Ich glaube, wir sind lange noch nicht am Ende der IS Anschläge. Es wird noch lange, lange weitergehen.

Der IS ist aus den Irakischen Streitkräften hervorgegangen, die nach dem unrechtmäßigen Krieg der USA übrig geblieben sind. Die dortigen zivilen Opferzahlen schwanken zwischen 60.000-1.000.000. Siehe WIKI

Wenn sie auf die Idee gekommen sind, die Opfer 1:1 im Westen zu vergelten, na dann "Halleluja"!
.

Jog 22.03.2016 21:00

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1212162)
Du sagst, das sei eine zentrale Frage, aber für mich persönlich ist das nur eine unter vielen Fragen. Wichtiger finde ich Gedanken, die darauf abzielen, wie die westliche und die muslimische Welt miteinander auskommen können. Und welches die Gründe sind, die das derzeit so schwer machen.

Sicher kann jede Seite auf den anderen zeigen und dort die Ursachen für die Probleme sehen. Die muslimische Welt zeigt auf uns, und wir auf sie. Jeder glaubt, auf der Seite der Guten zu stehen. Hier die Guten, dort die Bösen. Oder in Variationen: Hier die Aufgeklärten, dort die Rückständigen, hier die Menschenrechte, dort das Unrecht, hier die Gläubigen, dort die Gotteslästerer und so weiter.

Ja, ich halte es für die zentrale Frage. Wenn man den Konflikt in seiner Tragweite und Tiefe verstehen möchte. Oder eben erkennen muß, daß man ihn aus westlicher Sicht nicht oder nur bedingt verstehen kann...

Es geht mir im Übrigen eben genau nicht vor allem um Schuldzuweisung. Sondern um die Beurteilung der Sichtweise, daß der Westen durch sein Handeln einen wesentlichen Teil der Verantwortung trägt. Ich halte diese Verantwortung eben nicht für wesentlich. Das schließt nicht aus, daß ich das Handeln des Westens gleichwohl oft für falsch halte. Den westlichen Werten oft schlicht nicht würdig. Betonung liegt auf "oft". Meine damit ausdrücklich nicht "immer".

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1212162)
Wir sind ja alle ratlos, und ich natürlich auch. Das bedeutet, dass wir etwas lernen müssen über die Gründe und Ursachen des Konflikts. Einfach nur die anderen als böse zu stempeln wird uns nichts helfen.

Verwechselst Du meine Argumentation gegen die "Der Westen trägt Mitschuld - Statements" mit einer Nichtbereitschaft, etwas über die Gründe und Ursachen des Konflikts zu lernen? Weil ich zu einem anderen Schluß komme als Du?

Die "anderen als Böse zu stempeln" hilft uns nicht. Stimmt. Aber die Auseinandersetzung mit den Ursachen der Situation im Nahen Osten hat sich vielfach festgefahren in der westlichen Selbstverurteilung als Mitverantwortlicher. Und versperrt den offenen Blick auf die Historie und die Zusammenhänge, die weit über die westliche Einflussnahme hinausgehen.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1212162)
Auch wenn es schmerzhaft ist, sollten wir akzeptieren, dass auch die Terroristen und ihre ideologischen Unterstützer ihre Gründe haben. Aus ihrer subjektiven Sicht sogar sehr gute Gründe. Wie in jedem Konflikt, hat jede Konfliktpartei aus ihrem subjektiven Blickwinkel zunächst recht.

Diese Meinung teile ich nicht. Du willst hier möglicherweise auf das Ding mit der "nicht universellen Moral" hinaus? Nein, die Mörder haben nicht Recht. Weder subjektiv noch objektiv. Und aus keinem Blickwinkel. Es mag Morde geben, an die man mit einer solchen Sichtweise herangehen kann. Auf die hier zur Debatte stehenden trifft das in keinster Weise zu. Aus meiner Sicht ein schwieriges Statement von Deiner Seite. Vorsichtig ausgedrückt ...

Wicki 22.03.2016 21:09

Zitat:

Zitat von RolandG (Beitrag 1212088)
Nöh, wird sie nicht nur. Die Mörderbanden glauben tatsächlich an das, was sie da propagieren. Das sind doch nicht alles raffinierte Kerlchen, die Religion nur zum Vorwand nehmen. Aus reiner Show sprengt sich keiner selbst in die Luft; die halten das wirklich für den Direktflug ins Paradies. Wie viele Bekennerschreiben, -videos und sonstige Propaganda muss da erst noch produziert werden, bis man diesen mittelalterlichen Barbaren auch abnimmt, warum sie das alles tun?

Ja aber ich denke die Schergen werden doch alle einer Gehirnwäsche unterzogen ..aber die Drahtzieher werden doch einen Teufel tun und sich in die Luft sprengen ...die haben doch rein Materielle und machtpolitische Gründe.

JENS-KLEVE 22.03.2016 21:10

Okay, einer muss es ja machen - dann lasse ich mal den Arroganten raushängen.


Wir im Westen, was ist eigentlich Westen? Kleve liegt im Westen von Deutschland, in der Mitte von Europa - USA und Russland sind jetzt auch Westen? Egal.

Also wir jedenfalls, haben Demokratie, humanistische Erziehung, Schulbildung für alle, Umweltschutz, Pazifismus, Feminismus usw. usw. Wir haben in den letzten Jahrzehnten unsere Länder so umgekrempelt, dass man es hier gut aushalten kann wenn man in der Schule gut aufpasst und sich an Gesetze hält. Andere Länder haben diese Errungenschaften weniger und sind jetzt also auf uns neidisch, weil wir uns soviel erarbeitet haben? Warum bauen sie ihre Länder nicht auch mit Tüchtigkeit auf und erfinden gute Produkte, die sie auf der ganzen Welt vermarkten?
Okay, ein Großteil der Attentäter kommt ja gar nicht aus diesen armen Ländern, sondern sind ja unter unter uns aufgewachsen. Ups, in der Schule nicht aufgepasst, von kleinauf kriminell gewesen, elterliche Erziehung nur auf Religion reduziert.

Ich bin zwar Pädagoge, aber ich habe kein Mitleid mit Subkulturen, die Bildung und Gesetze überflüssig finden. Auch fällt mir auf, dass in politisch destabilisierten Ländern des muslimischen Raumes jeder sich selbst der Nächste ist und die dort kaum gemeinsam anpacken um ihr Land nach vorne zu bringen.

Aber Bomben bauen, Kriege führen, und unsere heile Welt terrorisieren, das ist so edel wie der Klassenrowdie, der das Kunstbild der Streberin zerreisst.

Wicki 22.03.2016 21:12

Zitat:

Zitat von Jog (Beitrag 1212180)
Ja, ich halte es für die zentrale Frage. Wenn man den Konflikt in seiner Tragweite und Tiefe verstehen möchte. Oder eben erkennen muß, daß man ihn aus westlicher Sicht nicht oder nur bedingt verstehen kann...

Es geht mir im Übrigen eben genau nicht vor allem um Schuldzuweisung. Sondern um die Beurteilung der Sichtweise, daß der Westen durch sein Handeln einen wesentlichen Teil der Verantwortung trägt. Ich halte diese Verantwortung eben nicht für wesentlich. Das schließt nicht aus, daß ich das Handeln des Westens gleichwohl oft für falsch halte. Den westlichen Werten oft schlicht nicht würdig. Betonung liegt auf "oft". Meine damit ausdrücklich nicht "immer".



Verwechselst Du meine Argumentation gegen die "Der Westen trägt Mitschuld - Statements" mit einer Nichtbereitschaft, etwas über die Gründe und Ursachen des Konflikts zu lernen? Weil ich zu einem anderen Schluß komme als Du?

Die "anderen als Böse zu stempeln" hilft uns nicht. Stimmt. Aber die Auseinandersetzung mit den Ursachen der Situation im Nahen Osten hat sich vielfach festgefahren in der westlichen Selbstverurteilung als Mitverantwortlicher. Und versperrt den offenen Blick auf die Historie und die Zusammenhänge, die weit über die westliche Einflussnahme hinausgehen.



Diese Meinung teile ich nicht. Du willst hier möglicherweise auf das Ding mit der "nicht universellen Moral" hinaus? Nein, die Mörder haben nicht Recht. Weder subjektiv noch objektiv. Und aus keinem Blickwinkel. Es mag Morde geben, an die man mit einer solchen Sichtweise herangehen kann. Auf die hier zur Debatte stehenden trifft das in keinster Weise zu. Aus meiner Sicht ein schwieriges Statement von Deiner Seite. Vorsichtig ausgedrückt ...

ja jog ich teile deine Ansicht zu 100Prozent ...

Klugschnacker 22.03.2016 21:14

Zitat:

Zitat von Jog (Beitrag 1212180)
Verwechselst Du meine Argumentation gegen die "Der Westen trägt Mitschuld - Statements" mit einer Nichtbereitschaft, etwas über die Gründe und Ursachen des Konflikts zu lernen? Weil ich zu einem anderen Schluß komme als Du?

Nein, das ist ein Missverständnis. Ich wollte mich nur im ersten Teil meiner Antwort auf Dein Posting beziehen. Das Nachfolgende war an die Allgemeinheit gerichtet, ohne damit speziell jemanden "auf’s Korn" zu nehmen.

Zitat:

Zitat von Jog (Beitrag 1212180)
Du willst hier möglicherweise auf das Ding mit der "nicht universellen Moral" hinaus? Nein, die Mörder haben nicht Recht. Weder subjektiv noch objektiv. Und aus keinem Blickwinkel. Es mag Morde geben, an die man mit einer solchen Sichtweise herangehen kann. Auf die hier zur Debatte stehenden trifft das in keinster Weise zu. Aus meiner Sicht ein schwieriges Statement von Deiner Seite. Vorsichtig ausgedrückt ...

Du stimmst mir doch sicher darin zu, dass ein religiös motivierter Attentäter überzeugt ist, mit dem Attentat etwas Gutes zu tun? Das meinte ich, als ich sinngemäß sagte, dass beide Konfliktparteien überzeugt davon sind, zu den Guten zu gehören.

Wir können uns nun, jede Konfliktpartei für sich, gegenseitig darin bestärken, auch ganz gewiss auf der Seite der Guten zu stehen. Was wird es uns nützen? Das Gerede von den Guten hier und den Bösen dort ist Kriegstreiberei ersten Ranges, das war in der Geschichte nie anders.

Grüße,
Arne

Wicki 22.03.2016 21:17

Im frankfurt
 
....ich habe gerade gelesen das mögliche Ziele Berlin ,Frankfurt sein soll ..solche Dinge wie große Sportveranstaltungen sind sicher auch gefährdet oder. Hab ich schon keinen Bock mehr auf Frankfurt.

eik van dijk 22.03.2016 21:23

Zitat:

Zitat von Wicki (Beitrag 1212188)
....ich habe gerade gelesen das mögliche Ziele Berlin ,Frankfurt sein soll ..solche Dinge wie große Sportveranstaltungen sind sicher auch gefährdet oder. Hab ich schon keinen Bock mehr auf Frankfurt.

Und genau das ist das Ziel der ganzen Sache...

Jog 22.03.2016 22:29

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1212185)

Du stimmst mir doch sicher darin zu, dass ein religiös motivierter Attentäter überzeugt ist, mit dem Attentat etwas Gutes zu tun? Das meinte ich, als ich sinngemäß sagte, dass beide Konfliktparteien überzeugt davon sind, zu den Guten zu gehören.

Ja. Zustimmung. So formuliert ist das eine Binsenweisheit. Wer religiös motiviert mordet, der kann das aus seiner Sicht begründen. Und jetzt?
Hast Du das gemeint, als Du in Deinem vorausgegangen Post "Auch wenn es schmerzhaft ist, sollten wir akzeptieren,..." formuliert hast? Falls ja: Was ist an dieser Binsenweisheit schmerzhaft? Was ist am reinen Vorhandensein einer Begründung solcher Morde zu akzeptieren? Nichts.

Für mich ist Deine erste Formulierung unangemessen. Es klingt für mich schlicht relativierend und zur Akzeptanz von etwas auffordern, was in meinem Wertekontext nicht zu akzeptieren ist. Denn Deine Formulierung beinhaltet eben deutlich mehr als der belanglose Hinweis auf eine sicherlich vorhandene Überzeugung. Ein solcher Hinweis hätte nichts schmerzhaftes und bräuchte auch keine besondere Akzeptanz...

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1212185)
Wir können uns nun, jede Konfliktpartei für sich, gegenseitig darin bestärken, auch ganz gewiss auf der Seite der Guten zu stehen. Was wird es uns nützen? Das Gerede von den Guten hier und den Bösen dort ist Kriegstreiberei ersten Ranges, das war in der Geschichte nie anders.

Ich nehme an, daß dieser Teil Deiner Antwort nichts mit meinem Post zu tun hat. Denn mit Kriegstreiberei haben meine Statements nichts zu tun. Lediglich mit einem Blick auf die Zusammenhänge, den ich nicht uneingeschränkt teile. Wenn Du das als Kriegstreiberei ersten Ranges bezeichnen magst, na dann ...

tandem65 22.03.2016 22:38

Zitat:

Zitat von Jog (Beitrag 1212207)
Für mich ist Deine erste Formulierung unangemessen. Es klingt für mich schlicht relativierend und zur Akzeptanz von etwas auffordern, was in meinem Wertekontext nicht zu akzeptieren ist.

Und das hat jetzt was zur Konsequenz?:Gruebeln:

Klugschnacker 22.03.2016 22:43

Zitat:

Zitat von Jog (Beitrag 1212207)
Was ist am reinen Vorhandensein einer Begründung solcher Morde zu akzeptieren? Nichts.

Für mich ist Deine erste Formulierung unangemessen. Es klingt für mich schlicht relativierend und zur Akzeptanz von etwas auffordern, was in meinem Wertekontext nicht zu akzeptieren ist.

Ich fordere nicht zur Akzeptanz von Attentaten auf. Wenn Du das verstanden hast, können wir weiter diskutieren.

Jog 22.03.2016 23:17

Dann erklär doch mal. Was muss man akzeptieren? Und was ist daran schmerzhaft?
Wir müssen akzeptieren dass die Attentäter Überzeugungen haben. Und dies ist schmerzhaft. Echt? Und was machen wir mit dieser schmerzhaften Akzeptanz? Tolerant sein? Womit? Mit wem? Mein Intellekt reicht offensichtlich nicht aus ...

Wir dürfen uns nicht gegenseitig mit Schuldzuweisungen begegnen? Wie begegnen wir dann dem islamischen Terrorismus richtig?

Und was an meiner Argumentation ist Kriegstreiberei? Nichts. Wenn Du das verstanden hast, dann können wir ja weiter diskutieren.

Thorsten 22.03.2016 23:27

Zitat:

Zitat von Jog (Beitrag 1212149)
Würden Sunniten/Wahabiten, Shiiten, Kurden, Türken, Juden, Drusen, Aleviten etc. etc. sich die Köpfe gegenseitig nicht einschlagen, wenn der Westen all das nicht getan hätte, was ihm gemeinhin vorgeworfen wird?

Doch, würden sie weiterhin. Vielleicht wäre eine Seite schlechter ausgerüstet und eine andere besser. Kann mir schwer vorstellen, dass sie sich wohlgesonnener wären und das "der Westen" einen Keil zwischen diese ganzen guten Freunde getrieben hätte.
Zitat:

Zitat von su.pa (Beitrag 1212163)
Im Irak finden immerhin regelmäßig Anschläge statt und das Land ist alles andere als stabil, das war (soweit ich mich erinnern kann) vorher nicht so.
Auch wenn vorher natürlich nicht alles Gold war, was glänzt.

Könnte man hier auch Irak durch Sachsen ersetzen? Erich hatte das doch alles ganz gut im Griff ;).

Klugschnacker 22.03.2016 23:32

Zitat:

Zitat von Jog (Beitrag 1212217)
Dann erklär doch mal. Was muss man akzeptieren? Und was ist daran schmerzhaft?
Wir müssen akzeptieren dass die Attentäter Überzeugungen haben. Und dies ist schmerzhaft. Echt? Und was machen wir mit dieser schmerzhaften Akzeptanz? Tolerant sein? Womit? Mit wem? Mein Intellekt reicht offensichtlich nicht aus ...

Wir dürfen uns nicht gegenseitig mit Schuldzuweisungen begegnen? Wie begegnen wir dann dem islamischen Terrorismus richtig?

Und was an meiner Argumentation ist Kriegstreiberei? Nichts. Wenn Du das verstanden hast, dann können wir ja weiter diskutieren.

Liegt es an Deinem bunten Strauß von 9 Fragen, oder an Deinem Ton, der wenig Interesse an meiner Meinung erkennen lässt? Jedenfalls verspüre ich spontan keine Lust, hier in einen Dialog einzusteigen. Bitte sehe es mir nach. Wir haben das Inhaltliche ja bereits an anderer Stelle durchgekaut.

Peace: Arne :Blumen:

trithos 22.03.2016 23:42

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1212168)
BRENNPUNKT GERADE!

Ich glaube, wir sind lange noch nicht am Ende der IS Anschläge. Es wird noch lange, lange weitergehen.

Der IS ist aus den Irakischen Streitkräften hervorgegangen, die nach dem unrechtmäßigen Krieg der USA übrig geblieben sind. Die dortigen zivilen Opferzahlen schwanken zwischen 60.000-1.000.000. Siehe WIKI

Wenn sie auf die Idee gekommen sind, die Opfer 1:1 im Westen zu vergelten, na dann "Halleluja"!
.


Dass der IS-Terror weitergehen wird, glaube ich auch. Aber wenn die IS-Terroristen aus den Gründen agieren würden, die Du nennst - warum terrorisieren sie dann nicht in erster Linie die USA (wegen des unrechtmäßigen Krieges wär´s), sondern andere? 9-11 (war zwar nicht der IS) würde ja noch in diese Argumentation passen. Von mir aus auch noch Frankreich oder jetzt Brüssel (also die EU) als Repräsentanten des Westens.

Aber: 34 Tote bei IS-Anschlägen gibt´s praktisch jeden Tag - halt im Irak, in Syrien oder sonstwo. Die bei weiten größte Zahl von Terroropfern des IS sind Muslime, die im Nahen Osten zu Hause sind. Ich kann da beim besten Willen keinen großartigen "Racheplan" gegen den Westen erkennen. Lediglich sinnlose Gewalt und Zerstörungswut von ein paar Verbrechern, die halt leider in der heutigen Zeit die Mittel haben, überall großes Leid anzurichten.

Jog 22.03.2016 23:47

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1212221)
Liegt es an Deinem bunten Strauß von 9 Fragen, oder an Deinem Ton, der wenig Interesse an meiner Meinung erkennen lässt? Jedenfalls verspüre ich spontan keine Lust, hier in einen Dialog einzusteigen. Bitte sehe es mir nach. Wir haben das Inhaltliche ja bereits an anderer Stelle durchgekaut.

Peace: Arne :Blumen:

Lieber Arne,

es ist schon bemerkenswert, wenn Du glaubst, kein Interesse an Deiner Meinung zu erkennen, während ich in mehreren Posts auf Deine Meinung eingehe und sie hinterfrage. Ton? Habe mit exakt den gleichen Worten geantwortet, wie sie Du benutzt hast.

Vielleicht ist Dir aber das beharrliche Hinterfragen Deiner Äusserungen unangenehm.

Was Du nicht verstehen magst: wenn im Kontext der aktuellen Ereignisse im von Dir benutzten Wortlaut argumentiert wird, sollte man sich m. E. auch kritischen Fragen stellen. Und werden Begriffe wie "Kriegstreiberei ersten Ranges" benutzt, sollte man sich spätestens dann über den Ton nicht mehr beschweren.

Grüße
Jog

Hast Du alles so nicht gemeint? Ich auch nicht... Blümchen ;-)

keko# 23.03.2016 08:00

Zitat:

Zitat von kupferle (Beitrag 1212137)
Aber ich und mein Umfeld haben weder Waffen noch andere Politiker an die Macht gebracht.
Ebenso ist die Partei der ich meine Stimme gab, gegen diese Lieferungen...

Warum kreidet man mir bzw. dem Westen das an?

Ich möchte einfach mein Leben leben...die anderen dürfen das auch...

Ich hab mit diesem ganzen Quatsch nichts zu tun...ebenso wie 99% in diesem Forum.

Also Sippenhaft für den Westen?Anderen sagt man sowas darf man nicht machen...

Ich weiß das wird als naiv angesehen...

Beruhig dich, du hast keine Schuld :) Genauso wenig wie ich. Vielleicht hat man eine Verantwortung aus Fehlern anderer oder der Vergangenheit zu lernen und für eine besser Zukunft zu sorgen. Und mal angenommen wir hätten eine Schuld. Ab wann hat man eine Schuld? Ab Geburt, ab dem 18. Lebensjahr? Hat meine Frau, die nicht im Westen geboren wurde, dann auch eine Schuld? Oder erst seitdem sie den deutschen Pass hat? Meine Kinder eine halbe? Oder wie wäre das?! (Den schrecklichen Gedanken, dass nach dieser Logik die Opfer von Brüssel selbst schuld wären, will ich gar nicht zu Ende führen)
Menschen finden immer einen Grund sich die Köpfe einzuschlagen. Hass, Neid,... die üblichen Verdächtigen halt.

noam 23.03.2016 08:02

Es gibt keine zu akzeptierende subjektive Rechtfertigung für Terrorismus! Dann müsste man die subjektive Rechtfertigung eines Kinderschänders/ Vergewaltigers ebenso akzeptieren, warum das Mädel denn so einen kurzen Rock trägt.

Das sind instrumentalisierte Verbrecher von noch größeren Verbrechern. Man sollte die sogenannten Terroristen als das begreifen, was sie sind: organisierte Kriminalität. Ob sie sich dafür auf Gott oder ihren Patron berufen ist dabei völlig egal!

alpenfex 23.03.2016 08:10

Warum gibt es eigentlich immer grosses Mitleid mit Paris, mit Brüssel etc. aber Anschläge in Ankara oder Istanbul und die unschuldigen Opfer dort sind scheinbar weniger wichtig.

Ich habe hier nun fast alle Posts gelesen und das ewige Geschreibsel vom "Westen" und "Schuld" und "Unschuld" bringt aus meiner Sicht genau gar nichts. Ich denke, die Ursachen des ganzen Übels zu beseitigen ist eine nahezu unmöglich Aufgabe, vor allem kurz- bis mittelfristig. Also bleibt nur - und das mit aller Härte - alles was nach Terrorismus riecht, aussieht oder schmeckt in "entsprechende Bahnen" zu weisen. Um konkret zu sein, sollte man Personen, von denen bekannt ist, dass sie in einem Ausbildungslager in Syrien waren, nicht mehr einreisen lassen und ggf. die Staatsbürgerschaft aberkennen. Die dazu notwendigen Gesetzesänderungen wären wohl - vor allem mit den Ergebnissen der AfD - keine Hürde.

Naiv finde ich, wenn man denkt, wir (bspw. Deutsche oder Österreicher) könnten in Sachen Bildung in den betroffenen Ländern, einen Stein bewegen. Zum Thema Waffen kann ich nur sagen, dass in der Schweiz wirklich viele ein Gewehr zu Hause haben/hatten - die Anzahl Todesfälle oder Terroranschläge dadurch sind aber eher überschaubar. "Es ist nicht die Waffe die tötet, es ist der Mensch".

keko# 23.03.2016 08:21

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1212234)
Es gibt keine zu akzeptierende subjektive Rechtfertigung für Terrorismus! Dann müsste man die subjektive Rechtfertigung eines Kinderschänders/ Vergewaltigers ebenso akzeptieren, warum das Mädel denn so einen kurzen Rock trägt.

Das sind instrumentalisierte Verbrecher von noch größeren Verbrechern. Man sollte die sogenannten Terroristen als das begreifen, was sie sind: organisierte Kriminalität. Ob sie sich dafür auf Gott oder ihren Patron berufen ist dabei völlig egal!

Genau so ist es! Unschuldige zu töten ist ganz einfach Barbarei.

Klugschnacker 23.03.2016 08:28

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1212234)
Es gibt keine zu akzeptierende subjektive Rechtfertigung für Terrorismus!

Doch, sonst gäbe es keinen Terrorismus.

keko# 23.03.2016 08:34

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1212242)
Doch, sonst gäbe es keinen Terrorismus.

Wenn ein Einbrecher eine Bank leerräumt, gibt es natürlich einige, die das gut finden. Trotzdem bleibt es ein Verbrechen.

Adept 23.03.2016 08:43

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1212223)
Dass der IS-Terror weitergehen wird, glaube ich auch. Aber wenn die IS-Terroristen aus den Gründen agieren würden, die Du nennst - warum terrorisieren sie dann nicht in erster Linie die USA (wegen des unrechtmäßigen Krieges wär´s), sondern andere? 9-11 (war zwar nicht der IS) würde ja noch in diese Argumentation passen. Von mir aus auch noch Frankreich oder jetzt Brüssel (also die EU) als Repräsentanten des Westens.

Aber: 34 Tote bei IS-Anschlägen gibt´s praktisch jeden Tag - halt im Irak, in Syrien oder sonstwo. Die bei weiten größte Zahl von Terroropfern des IS sind Muslime, die im Nahen Osten zu Hause sind. Ich kann da beim besten Willen keinen großartigen "Racheplan" gegen den Westen erkennen. Lediglich sinnlose Gewalt und Zerstörungswut von ein paar Verbrechern, die halt leider in der heutigen Zeit die Mittel haben, überall großes Leid anzurichten.

Denen geht es anscheinend nicht nur um die USA, sondern auch um die Unterstützer und das sind eine Menge von Ländern (siehe "Koalition der Willigen").

Die Angst vor weiteren Anschlägen ist berechtigt, denn eine Vergeltung von ca. 100.000 unrechtmäßig getöteten irakischen Zivilisten kann noch lange dauern...
.

kupferle 23.03.2016 09:12

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1212242)
Doch, sonst gäbe es keinen Terrorismus.

Die würde ich gern mal hören


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