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Klugschnacker 22.07.2015 15:38

backy, zur Strafe für die Vergehen im Straßenverkehr habe ich mich eindeutig geäußert. Ebenso zu den anderen Vergehen. Bitte nimm das zur Kenntnis, vermutlich wäre es schade um Deinen Hintern.

backy 22.07.2015 16:07

...no offense intended..

ja, das habe ich zur kentnis genommen

als person des "öffentlichen interesses" darf mal sicht nicht beschweren wenn es einem nach solchen aktionen auch mal kräftig entgegenbläst. wie sagte man so schön über den den ex-bundespräsidenten: "wer mit der bild im fahrstuhl hochfährt, der fährt mit er bild auch wieder in den keller"

ich kann nachvollziehen das die umstände unter denen ein ulrich sozialisiert wurde nicht unbedingt diejenigen waren die ihn zu einem verantwortungsvollen, reifen und gefestigten menschen heranreifen liessen.

insofern tut er mir fast ein bisschen leid, nichts desto trotz muss er eben irgendwann lernen das es "so" nicht geht.

und die gleiche sche??? 2x machen geht gar nicht..

alex1 22.07.2015 16:13

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1149818)
Das 80-Millionen-Volk, das ihn mit beispielloser Hysterie erst in den Himmel und dann in die Hölle geschrien hatte, ruft nach dem Therapeuten. So delegiert es die eigene Verantwortung.

Zitat:

Zitat von alex1 (Beitrag 1149847)
(...)
P.S.: Ich war übrigens nie von irgend jemandem "Fan" und werde es auch nie sein, so wie wahrscheinlich viele andere Menschen auch, die Du alle in den "80-Millionen-Volk"s-Topf wirfst.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1149862)
Ich denke wir sind uns darin einig, dass es sich beim deutschen Ullrich-Hype um ein Massenphänomen handelte. Er war mehrfach Sportler des Jahres, die Tour de France lief stundenlang live in der ARD, die Deutschland-Tour entstand, deutsche Profiteams hatten Sponsoren, das Rennrad war wieder "in", die Telekom ging an die Börse, ein deutscher Kanzlerkandidat wurde später Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer. Auch Du warst ein Rädchen in diesem Getriebe.
:Blumen:

Ja, der Ullrich-Hype war ein Massenphänomen.

Nein, ich war kein Rädchen in diesem Getriebe.
Weder habe ich mich für den Radsport im Allgemeinen, noch für die Tour der France im Besonderen interessiert, das ging mir einfach am Hintern vorbei, ich habe keine einzige Etappe gesehen. Bei Deiner restlichen Aufzählung kannst Du auch sämtliche Ereignisse der 90er und 00er Jahre aufzählen, und einen Zusammenhang zu mir konstruieren. Das ist mir persönlich zu weit hergeholt, um für mich da einen Teil der kollektiven "Verantwortung" zu sehen. :Blumen:

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1149915)
(...) Ullrich ist offenbar in der öffentlichen Meinung zum Abschuss freigegeben.

Das ist ja fast wie beim Lidl mit der Chrissie ;) :Blumen:

Jeder hier wünscht Ulle doch alles Gute, keiner will ihm etwas Böses. Dass er offensichtlich ein paar Probleme hat, das wirst doch auch Du so sehen, oder etwa nicht? :Blumen: Also wo bitte ist da Dein Problem?

Hafu 22.07.2015 16:30

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1149915)
...
Gewagte These bei einem der erfolgreichsten Sportler des Jahrhunderts, in einer der härtesten Sportarten, die der Planet zu bieten hat. ...

Erfolg, der auf Doping beruht ist kein Erfolg!

Lance Armstrong ist ein Looser und eine arme Wurst und Ullrich sportlich betrachtet genauso.

Das angebliche Talent, dass Ullrich gelegentlich zugeschrieben wird ist doch nur eine unbewiesene Hypothese, weil niemand genau weiß, wann er mit Spritzen und Schlucken angefangen hat.

Fest steht, dass er in den 90ern der Sportler war, der nach LA weltweit das meiste Geld in Doping (inklusive Betreuung durch die berüchtigsten Ärzte) investiert hat. Das heißt er hat mehr Geld in die Hand genommen konnte sich indivduellere Dopingpläne und teurere Drogen leisten als der Rest seines Teams, die nur die Standard-Epo- und sonstige pharmazeuitische Versorgung durch den Teamarzt Lothar Heinrich bekommen haben, und war möglicherweise nur deshalb schneller als andere.

deirflu 22.07.2015 16:45

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1149946)
Erfolg, der auf Doping beruht ist kein Erfolg!

Leider eine Sache die Arne, wie viele andere auch, wenn es um Ulrich geht nicht einsehen will.

Arne hat sich ja schon öfters als Ulrich "Fan" geoutet, was meiner Meinung nach nicht zu seiner sonstigen Haltung zu Doping passt da er nicht besser ist als alle anderen Doper.

Klugschnacker 22.07.2015 16:54

Dass Ullrich gedopt war, ist nichts neues. Mir ging es um Deine Behauptung, der Verlust von 10kg Körpergewicht mache den Genrauch irgendwelcher Pillen wahrscheinlich.

Klugschnacker 22.07.2015 16:58

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1149946)
Erfolg, der auf Doping beruht ist kein Erfolg!

Mir scheint, Du gibst Dich da größeren Illusionen über den Radsport der Neunziger- und Nullerjahre hin.

lifty 22.07.2015 17:17

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1149946)
Erfolg, der auf Doping beruht ist kein Erfolg!

Lance Armstrong ist ein Looser und eine arme Wurst und Ullrich sportlich betrachtet genauso.

Das angebliche Talent, dass Ullrich gelegentlich zugeschrieben wird ist doch nur eine unbewiesene Hypothese, weil niemand genau weiß, wann er mit Spritzen und Schlucken angefangen hat.

Fest steht, dass er in den 90ern der Sportler war, der nach LA weltweit das meiste Geld in Doping (inklusive Betreuung durch die berüchtigsten Ärzte) investiert hat. Das heißt er hat mehr Geld in die Hand genommen konnte sich indivduellere Dopingpläne und teurere Drogen leisten als der Rest seines Teams, die nur die Standard-Epo- und sonstige pharmazeuitische Versorgung durch den Teamarzt Lothar Heinrich bekommen haben, und war möglicherweise nur deshalb schneller als andere.


Meine 1. inoffizielle Begegnung mit Ullrich war 1989...DDR-Meisterschaft im Straße Einzel. Ullrich, wurde von einer Menge Trainern als der Top-Favorit hingestellt. Mein eigener Trainer meinte nur, das wird mal ein ganz ganz Großer. er ist am Ende 3. geworden als 16-jähriger in der Altersklasse 16-18. 1990 oder 91 war er 5. in der Cyclocross WM der Junioren, unzählige Erfolge im Nachwuchsbereich.
Also wenn einer Talent hatte dann Ullrich. Den hat Peter Becker gezielt ab seinem 14. Lebensjahr aufgebaut. Und das Training bei Becker war hart, sehr hart.
Allerdings muss man dazu sagen...Doping und DDR-Nachwuchssport sind ja auch schwer zu trennen.

Klugschnacker 22.07.2015 17:21

Zitat:

Zitat von deirflu (Beitrag 1149950)
Arne hat sich ja schon öfters als Ulrich "Fan" geoutet, was meiner Meinung nach nicht zu seiner sonstigen Haltung zu Doping passt da er nicht besser ist als alle anderen Doper.

Mich stört lediglich die moralische Bewertung seines Falls, sowie der Umgang der Öffentlichkeit und Medien damit. Die typische Schwarzweißmalerei wird diesem Fall nicht gerecht. Ullrich wäre sicher gern sauber gegen saubere Sportler angetreten. Wie ich sein Naturell einschätze, hätte ihm auch eine Rolle in der zweiten Reihe genügt.

Als er in den Radsport kam, war das Doping längst da. Eine Existenz innerhalb des Radsports ohne Doping war damals kaum möglich. Dazu hätte er den Radsport verlassen müssen. Zu diesem Schritt, gegen den Strom seiner kompletten Umwelt und Sozialisation schwimmend, war er nicht fähig, und dafür soll er ruhig kritisiert werden. Aber komplett ächten sollte man ihn dafür nicht. Nur wenige hätten es besser gemacht.

Es ist leicht, aus der Sicht von nach 2006 "den Scharping zu machen" und sich total zu entrüsten.

Grüße,
Arne

Hafu 22.07.2015 17:52

Zitat:

Zitat von lifty (Beitrag 1149963)
...Den hat Peter Becker gezielt ab seinem 14. Lebensjahr aufgebaut. Und das Training bei Becker war hart, sehr hart.
Allerdings muss man dazu sagen...Doping und DDR-Nachwuchssport sind ja auch schwer zu trennen.

Es ist allgemein bekannt, dass in unzähligen Fällen in der ehemaligen DDR schon Jugendlichen (meist ohne Wissen der Eltern und i.d.R. auch ohne Wissen der Jugendlichen) Dopingmittel verabreicht wurden.

Es gab deswegen beanntlich auch zahlreiche Verurteilungen ehemaliger Trainer und Zuerkennung von Schadenersatz an betroffene ehemalige Leistungssportler. Es würde doch jeglicher Lebenserfahrung widersprechen, anzunehmen, dass dies ausgerechnet bei Herrn Becker und Ullrich anders war.

Lance Armstrong hat in seiner umfassenden Beichte bei Oprah gestanden (bzw. es ging aus dem umfassenden untersuchungsbericht der USADA hervor), dass er auch schon als Jugendlicher zu Dopingmitteln gegriffen hat, die Dopingkarriere also keineswegs erst im Profiradsport bzw. nach seiner Krebserkrankung begonnen hat.

Hafu 22.07.2015 17:59

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1149955)
Dass Ullrich gedopt war, ist nichts neues. Mir ging es um Deine Behauptung, der Verlust von 10kg Körpergewicht mache den Genrauch irgendwelcher Pillen wahrscheinlich.

Der schnelle Gewichtsverlust und Fomaufbau bei einem Medikamentensüchtigen und notorischen langjährigen Doper legt nunmal nahe, dass hierfür pharmazeutisch nachgeholfen wurde.

Valium (Diazepam) nimmt man nicht einfach mal so tagsüber. Wer das tagsüber in hoher Dosis einnimmt und auch noch Alkohol dazu trinkt ist mindestens medikamentensüchtig, mglicherweise auch alkoholkrank.

Wer nicht willensstark genug ist, um von nebenwirkungsträchtigen Beruhigungsmitteln weg zu kommen, soll willensstark genug sein, um auf Süßigkeiten und Chips zu verzichten und stattdessen konsequent zu trainieren?

Klugschnacker 22.07.2015 18:02

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1149982)
Es würde doch jeglicher Lebenserfahrung widersprechen, anzunehmen, dass dies ausgerechnet bei Herrn Becker und Ullrich anders war.

Oder bei vielen anderen Ausdauersportlern in vielen anderen, auch westlichen, Kadern. Früher oder heute. Diese Schlagzeile unseres Innenministers de Maizière ist übrigens vom heutigen Tage: "Wir müssten mindestens ein Drittel mehr Medaillen bekommen"

Wie gut, dass zumindest für die Vergangenheit der Sündenbock bereits gefunden ist.
;)

Klugschnacker 22.07.2015 18:05

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1149985)
Der schnelle Gewichtsverlust und Fomaufbau bei einem Medikamentensüchtigen und notorischen langjährigen Doper legt nunmal nahe, dass hierfür pharmazeutisch nachgeholfen wurde.

... Wer nicht willensstark genug ist, um von nebenwirkungsträchtigen Beruhigungsmitteln weg zu kommen, soll willensstark genug sein, um auf Süßigkeiten und Chips zu verzichten und stattdessen konsequent zu trainieren?

Das ist reine Spekulation. Ich finde es müßig, über die Willenskraft eines Tour-Siegers zu mutmaßen.

tschorsch 22.07.2015 18:50

mmh....

Wie hieß nochmal der Threadtitel??

Ging es dabei nicht um die Bestrafung eines ganz konkreten und äußerst massiven Verstoß gegen die StVo mit hochgradiger Gefährdung anderer Personen??

Was hat das mit einer angeblich störenden moralischen Bewertung des Falls Radsportler Ullrich in der Öffentlichkeit zu tun. Wenn überhaupt ist das Schnee von gestern.

Mir drängt sich der Verdacht auf, Arnes Statements sind nicht viel mehr als der Versuch, durch provokative Thesen Leben in seinen thread zu bekommen..... Sommerloch??

schnodo 22.07.2015 19:10

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1149987)
Diese Schlagzeile unseres Innenministers de Maizière ist übrigens vom heutigen Tage: "Wir müssten mindestens ein Drittel mehr Medaillen bekommen"

Den Rest des Threads habe ich den Kopf mal links, mal rechts neigend überflogen und kann mir auch keinen rechten Reim machen, wie man nun mit Ulle umgehen sollte, wenn man gerecht wäre.

Aber bei de Maiziere geht mir echt der Hut hoch und ich kann die Tastatur nicht mehr im Zaum halten. Das charakterlose und korrupte Pack predigt auf der einen Seite sauberen Sport, auf der anderen Seite verlangt es aber mehr Medaillen, in einem internationalen Umfeld, in dem alle paar Wochen aus sämtlichen Himmelsrichtungen ein Dopingskandal verkündet wird.

Unter diesen Voraussetzungen gibt es in großen Teilen nur die Wahl zwischen ehrbar und erfolgreich. Wer so plakativ Erfolg fordert, fördert unlautere Methoden und sollte mindestens auch genau da sitzen, wo Ulle gerade hockt.

Klugschnacker 22.07.2015 19:51

Zitat:

Zitat von tschorsch (Beitrag 1150006)
Ging es dabei nicht um die Bestrafung eines ganz konkreten und äußerst massiven Verstoß gegen die StVo mit hochgradiger Gefährdung anderer Personen??

Was hat das mit einer angeblich störenden moralischen Bewertung des Falls Radsportler Ullrich in der Öffentlichkeit zu tun. Wenn überhaupt ist das Schnee von gestern.

Ist das eine rhetorische Frage oder verstehst Du den Zusammenhang wirklich nicht? Wäre der im Leben strauchelnde Ullrich nicht an dem Verkehrsunfall beteiligt gewesen, hättest Du wahrscheinlich nie darüber gelesen. Tausende moralisch gereckte Zeigefinger wären in der Nase geblieben.

sgt.pepper 22.07.2015 19:57

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1150027)
Ist das eine rhetorische Frage oder verstehst Du den Zusammenhang wirklich nicht? Wäre der im Leben strauchelnde Ullrich nicht an dem Verkehrsunfall beteiligt gewesen, hättest Du wahrscheinlich nie darüber gelesen. Tausende moralisch gereckte Zeigefinger wären in der Nase geblieben.

Ganz meine Meinung. Kein Schwein würde dafür Interesse zeigen, wenn er nicht Jan Ulrich wäre.
Und die Frage ist doch ,warum er anscheinend Probleme hat.
Könnte es etwa mit Radfahren zusammen hängen ? Ich habe jedenfalls mehr Respekt vor Jan Ulrich als vor Lance Armstrong.

sbechtel 22.07.2015 21:30

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1149818)
Das 80-Millionen-Volk, das ihn mit beispielloser Hysterie erst in den Himmel und dann in die Hölle geschrien hatte, ruft nach dem Therapeuten. So delegiert es die eigene Verantwortung.

+1 :Huhu:

flaix 22.07.2015 21:43

bitte bei aller gebotenen Kritik bitte nicht übertreiben. UM gab es erst wenn du im Olympiaperspektivkader warst. Nicht Jeder durfte da ran.

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1149982)
Es ist allgemein bekannt, dass in unzähligen Fällen in der ehemaligen DDR schon Jugendlichen (meist ohne Wissen der Eltern und i.d.R. auch ohne Wissen der Jugendlichen) Dopingmittel verabreicht wurden.

Es gab deswegen beanntlich auch zahlreiche Verurteilungen ehemaliger Trainer und Zuerkennung von Schadenersatz an betroffene ehemalige Leistungssportler. Es würde doch jeglicher Lebenserfahrung widersprechen, anzunehmen, dass dies ausgerechnet bei Herrn Becker und Ullrich anders war.

Lance Armstrong hat in seiner umfassenden Beichte bei Oprah gestanden (bzw. es ging aus dem umfassenden untersuchungsbericht der USADA hervor), dass er auch schon als Jugendlicher zu Dopingmitteln gegriffen hat, die Dopingkarriere also keineswegs erst im Profiradsport bzw. nach seiner Krebserkrankung begonnen hat.


flaix 22.07.2015 21:45

Du kennst ja meine Meinung zum leidigen Thema. Aber deswegen dürfen wir nicht die Augen davor verschliessen, das sein Verhalten im Auto schon immer besorgniserregend war. Vermutlich muss er da jetzt wirklich mal durch um es zu verstehen.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1149965)
Mich stört lediglich die moralische Bewertung seines Falls, sowie der Umgang der Öffentlichkeit und Medien damit. Die typische Schwarzweißmalerei wird diesem Fall nicht gerecht. Ullrich wäre sicher gern sauber gegen saubere Sportler angetreten. Wie ich sein Naturell einschätze, hätte ihm auch eine Rolle in der zweiten Reihe genügt.

Als er in den Radsport kam, war das Doping längst da. Eine Existenz innerhalb des Radsports ohne Doping war damals kaum möglich. Dazu hätte er den Radsport verlassen müssen. Zu diesem Schritt, gegen den Strom seiner kompletten Umwelt und Sozialisation schwimmend, war er nicht fähig, und dafür soll er ruhig kritisiert werden. Aber komplett ächten sollte man ihn dafür nicht. Nur wenige hätten es besser gemacht.

Es ist leicht, aus der Sicht von nach 2006 "den Scharping zu machen" und sich total zu entrüsten.

Grüße,
Arne


tschorsch 22.07.2015 22:31

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1150027)
Wäre der im Leben strauchelnde Ullrich nicht an dem Verkehrsunfall beteiligt gewesen, hättest Du wahrscheinlich nie darüber gelesen. Tausende moralisch gereckte Zeigefinger wären in der Nase geblieben.

Logisch dass man sich nur zu Vorfällen äußert die einem bekannt werden. Durch die Medien oder im persönlichen Umfeld. Ist da was Falsches dran?

Mich stört, dass du die von dir durch das Einstellen dieses Threads aufgerufenen Kommentare (aus meiner Sicht durchweg vertretbare und nicht verunglimpfende Meinungsäußerungen) mit nicht angebrachten Verallgemeinerungen disqualifizierst. Der moralische Zeigefinger hier ist doch deiner.

Ich bin da von dir Differenzierteres und Fundierteres gewöhnt.

Klugschnacker 23.07.2015 01:46

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1150027)
Ich bin da von dir Differenzierteres und Fundierteres gewöhnt.

Ich würde gerne auf Deine Meinung eingehen. Sie ist jedoch so pauschal oder allgemein, dass ich nicht genau weiß, was Du konkret damit meinst. Ich versuche durchaus, Ullrichs persönliches Verschulden fundiert und differenziert zu bewerten. Hier noch ein Versuch einer Einordnung.

Margot Kässmann fuhr im Suff über eine rote Ampel. Aus reinem Glück kam niemand zu schaden. Sie legte ihr Amt nieder und gilt seither als Musterbeispiel an Lauterkeit und Wahrhaftigkeit.

Michael Ballack grätschte im Kampf um den Einzug ins WM-Finale einen bereits enteilten Gegner um. Da er bereits Gelb für ein anderes schweres Foul hatte, fehlte er deshalb im Finale. Man feierte ihn als jemanden, der sich für das Team und damit für Deutschland geopfert hatte. Moralisch wurde er dadurch entschuldigt, dass er das tat, was im Fußball üblich war. Ich habe nicht gehört, dass die Deutschen deshalb die Teilnahme ihrer Mannschaft am Finale unmoralisch fanden.

Jan Ullrich tat ebenfalls das, was in seinem Sport üblich war. Es war falsch, denn es verstieß gegen die Regeln. Aber kein Mensch in Jans Umfeld scherte sich um die Regeln, solange sich der Selbstbetrug aufrechterhalten ließ. Weder Scharping, noch Poschmann, noch die Bild-Zeitung nahmen Stellung zu dem, was längst offensichtlich war. Heute benutzen wir Ullrich als Sündenbock für ein gemeinsam zu verantwortendes System und als Symbol für sportlichen Betrug, und delektieren uns an seinem persönlichen Niedergang. Mit ihm sind wir erst fertig, wenn er ganz unten ist. Bereits seine mitleiderregenden Starts bei Jedermannrennen motivieren uns zu moralisch-entrüsteten Statements.

In allen drei Beispielen erlaubt sich unsere Gesellschaft moralische Bewertungen, zu denen sie in Wahrheit gar nicht in der Lage ist. Kässmann war geschickter und klüger als Ullrich, Ballack hatte den richtigen Sport, Ullrich war tölpelhaft und ungeschickt. Entsprechend fallen unsere Urteile aus. Sie richten sich nach dem Umgang mit der eigentlichen Tat, aber finden in der Tat selbst kaum eine Rechtfertigung.

Letztlich ist es der Voyeurismus und Ullrichs atemberaubende Fallhöhe, nach denen die Schlagzeilen und ihre Leser süchtig sind.

Grüße,
Arne

alex1 23.07.2015 02:14

Zitat:

Zitat von tschorsch (Beitrag 1150086)
(...)
Mich stört, dass du die von dir durch das Einstellen dieses Threads aufgerufenen Kommentare (aus meiner Sicht durchweg vertretbare und nicht verunglimpfende Meinungsäußerungen) mit nicht angebrachten Verallgemeinerungen disqualifizierst. Der moralische Zeigefinger hier ist doch deiner.
(...)

Volle Zustimmung.

Ich habe hier in diesem Thread keinen einzigen Kommentar gelesen, dass einer von uns Ullrichs "persönlichen Niedergang" genießen würde, ganz im Gegenteil.

Trimichi 23.07.2015 05:25

Moinsen,

das waren noch Zeiten! Jan gegen LA. Bin damals selbst nach Frankreich gefahren um dabei zu sein. Wir haben wild kampiert, nur mit Isomatte aufm Feld übernachtet, und gebechert was das Zeug hält (sind dann allerdings weiter nach Lourdes ;) )

http://www.spiegel.de/sport/sonst/to...-a-257840.html

1:36 min sec beim Einzelzeitfahren schneller als Armstrong, Jan hat auch Jahre nach seinem Sieg alle in Grund und Boden fahren können.

Das hilft ihm jetzt alles nichts, nada, zero, nullkommanull. Er muss jetzt mal langsam seinen Mann stehen, als Bürger hat er nicht nur primär einen Namen, nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten. Hafu schreibt von den Speichelleckern. Diese Zutzler sind unerträglich!!! Am liebsten würde man ihm zurufen wollen: "Mensch Jan, das sind Zecken! Zieh dir einen nach dem anderen raus und zertrete sie wie Mistkäfer!" Was macht eigentlich seine Frau, dass Jan nicht aufwacht, den erneuten Knall hat er auch überhört (überhören müssen?)

Möglicherweise ist die Inhaftierung das was Jan jetzt braucht. Raus aus dem Zutzler-Zecken-Umfeld, aufwachen und danach: :dresche

lifty 23.07.2015 07:07

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1150069)
bitte bei aller gebotenen Kritik bitte nicht übertreiben. UM gab es erst wenn du im Olympiaperspektivkader warst. Nicht Jeder durfte da ran.

Das stimmt definitiv nicht...ich war 12 als es blaue Pillen gab, unseren Eltern wurde erzählt es wären Vitaminpräparate und völlig unbedenklich. Ab 12 warst du im Trainingszentrum schon in gezielter Vorbereitung auf die KJS (Kinder- und Jugendsportschule), welche dann ab 13/14 (8. Klasse) begann. Ich war dort erst kurz nach der Wende, deshalb kann ich zu Methoden auf der KJS nichts sagen, die werden aber höchstwahrscheinlich nur aufgrund der bevorstehenden Wiedervereinigung aufgehört haben UM zu verabreichen.

@Hafu
Ich gebe Dir total recht was das Doping angeht, bleibe aber dabei...nimm das ganze Doping weg...Ullrich hätte sie alle in Grund und Boden gefahren, aber das ist hypothetisch.

Heute ist er in meinen Augen ein armer Mann, der es versäumt hat groß zu werden, liegt sicher auch in seiner Sozialisation...seit seinem 14. Lebensjahr wurde ihm alles abgenommen, er brauchte nur Radfahren. Was ich persönlich traurig finde ist sein Umgang mit der Vergangenheit, insbesondere als Familienvater. Das wäre er zumindest seinen Kindern schuldig mal richtig mit der Vergangenheit aufzuräumen. Abgesehen von der Vorbildfunktion, die man aus seinem Selbstverständnis als Vater erfüllen sollte. Unterm Strich ist er ein Straftäter...nicht mehr und nicht weniger. Das ist aber nur meine bescheidene Meinung.

Hafu 23.07.2015 07:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1150105)
...

Margot Kässmann fuhr im Suff über eine rote Ampel. Aus reinem Glück kam niemand zu schaden. Sie legte ihr Amt nieder und gilt seither als Musterbeispiel an Lauterkeit und Wahrhaftigkeit.

Was an Kässmann auch im positiven Sinne beispielhaft ist, ist dass man seit ihrer Fahrt unter Alkoholeinfluss von keinen weiteren Verkehrsdelikten oder Verfehlungen gehört hat.
Das spricht dafür, dass ihre damals geäußerte Reue authentisch war und sie ihr Trinkverhalten kontrollieren kann.


Bei Ullrich ist es jetzt bereits das dritte bekanntgewordene schwerwiegende Verkehrsdelikt nach 2002, 2007. Davon mindestens zwei Fahrten mit Unfallfolge unter Alkoholeinfluss.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1150105)
...
Letztlich ist es der Voyeurismus und Ullrichs atemberaubende Fallhöhe, nach denen die Schlagzeilen und ihre Leser süchtig sind.

Grüße,
Arne

Natürlich ist die Fallhöhe atemberaubend, da hast du recht. Und das macht den Fall auch bemerkenswert.

Voyeurismus kann ich in kaum einem Beitrag in diesem Thread erkennen.

Ullrich hat Frau und ein Kind und trägt damit auch Verantwortung für andere und ich wünsche ihm ehrlich trotz seiner Verfehlungen nicht, dass er so endet wie Pantani und Vandenbroucke, sehe aber, dass sich manches genau in diese Richtung entwickelt.

Neben seiner Medikamenten- und mutmaßlichen Alkoholsucht (mindestens aber eines schwerwiegenden Alkoholproblems) ist die Ullrich verbliebene Fanbasis, die ihn immer noch wegen seiner Vergangenheit vergöttert eben auch Teil des Problems, weil sie ihn dabei behindert, einen Schlussstrich unter seine Vergangenheit zu ziehen und sich der Zukunft zu widmen.

Auch Pantani hatte diese Fans, die ihn bei jeder sich bietenden Gelegenheit an die "glorreiche" Vergangenheit erinnerten und ihm glaube gemacht haben, dass nicht er mit seinem notorischen Doping etwas verkehrt gemacht hat, sondern er letztlich nur Opfer der damaligen Verhältnisse war.

Und das ist eben nachweislich falsch. Hunderte, vermutlich tausende talentierte Radsportler (auch hier im Forum sind einige davon vertreten, die sich nach vorzeitig abgebrochener Lizenz-Radsportkarriere alternativ dem Triathlon gewidmet haben) haben gerade wegen der Dopingverseuchung des Radsportes in den 80er und 90er-Jahren sich vom Radsport abgewandt.

Jacksche hat es detailliert und beispielhaft beschrieben: man ist nicht einfach so unausweichlich und beispielhaft ins Doping reingeschlittert, sondern (zumindest Jacksche) hat längere Zeit das Für und Wider von Doping abgewägt und sich schließlich ganz bewusst dafür entschieden natürlich auch wissend, dass er bei einem Nein keine (erfolgreiche) Zukunft im Profi-Radsport haben würde aber eben auch wissend, dass es neben dem Profi-Radsport auch andere (z.T. weniger schillernde Lebensmodelle) und andere (weniger lukrative) Berufe gibt.

deirflu 23.07.2015 07:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1150105)
Ullrich war tölpelhaft und ungeschickt.

Mich stört hier das "war", ich würde es durch ein "ist" austauschen.

Die schlecht Meinung über Ulrich könnte ja auch enstehen da er bis zum heutigen Tag noch nie reinen Tisch gemacht hat oder klare Statements zum Thema Doping macht.

In diesem Thread sollte es ja eigentlich nicht um Doping gehen sondern darum das er als Privatperson, Alkoholisiert, unter Medikamenten und viel zu schnell unterwegs einen Unfall gebaut hat und das nicht zum ersten mal!
Wäre es nicht Ulrich würde jeder hier eine harte Bestrafung inkl Therapie vordern.

Loretta 23.07.2015 15:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1150027)
Ist das eine rhetorische Frage oder verstehst Du den Zusammenhang wirklich nicht? Wäre der im Leben strauchelnde Ullrich nicht an dem Verkehrsunfall beteiligt gewesen, hättest Du wahrscheinlich nie darüber gelesen. Tausende moralisch gereckte Zeigefinger wären in der Nase geblieben.

Ganz augenscheinlich interessieren die "moralisch gereckten Zeigefinger" Jan Ullrich ebensowenig wie die Straßenverkehrsordnung und seine Verantwortung als normaler Bürger, Vater von Kindern, etc.
Du bemängelst den Umgang der Medien mit seinem Fall?
Die Medien, die er selber nur allzu gerne nutzt um weiter seine Person zu vermarkten und damit Geld zu verdienen?
Wie würde Dein Urteil ausfallen, wenn zwar alle seine sportlichen Aktionenn heute groß in den Medien stehen, aber seine Verfehlungen als normaler Bürger absolut unbbeachtet bleiben würden?
Wie würdest Du das finden, wenn so eine einseitige Berichterstattung einen Politiker, anderen Sportler, wen auch immer betreffen würde und nur die "positiven" Seiten erwähnt und bejubelt werden würden?
Über die Spekulationen ob er das größte Talent im Radsport gewesen ist kann niemand ein Urteil fällen, denn natürlich haben auch diejenigen, die diese Meinung in die Welt gesetzt haben da ein gewisses Interesse daran, bzw. sind befangen wie etwa seine ehemaligen Trainer. Und was wäre dem Mythos JU abträglicher, als dieses oft zitierte Talent zu relativieren.
Talent ist im Leistungssport leider häufig auch die Fähigkeit gewisse Belastungen körperlich besser als andere wegzustecken - und im Dopingbereich auch besser auf gewisse Mittel anzuschlagen. Aufgrund des allgegegnwärtigen Dopings damals (und wahrscheinlich auch heute)ist das ein zu berücksichtigender Punkt in dem Talentbegriff.
Mir persönlich gefällt mal wieder an Deiner Argumentation nicht, dass Du ihn als Opfer von Medien, angeblicher Moralisten, etc siehst und nicht zuallererst als Individuum, das andere Menschen gefährdet und sich dann noch enttäuscht darüber äußert, dass der Prozess gegen ihn nun doch nicht zu Ende ist.
Da jammert jemand wieder selbstmitleidig anstatt zu akzeptieren, dass das Gericht den Fall 100% aufklären und dementsprächend ein Urteil fällen will. Was für ein A...aber das ist meine bescheidene Meinung. Und dieses Urteil würde ich fällen, egal ob das Jan Ullrich, Mahatma Ghandi oder sonstwer ist.

be fast 23.07.2015 15:43

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1150126)
.......

Neben seiner Medikamenten- und mutmaßlichen Alkoholsucht (mindestens aber eines schwerwiegenden Alkoholproblems) ...

Auch das kann man maximal nur annehmen, meiner Meinung nach.

CaraDelevigne 23.07.2015 16:24

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1150105)
Ich würde gerne auf Deine Meinung eingehen. Sie ist jedoch so pauschal oder allgemein, dass ich nicht genau weiß, was Du konkret damit meinst. Ich versuche durchaus, Ullrichs persönliches Verschulden fundiert und differenziert zu bewerten. Hier noch ein Versuch einer Einordnung.

Margot Kässmann fuhr im Suff über eine rote Ampel. Aus reinem Glück kam niemand zu schaden. Sie legte ihr Amt nieder und gilt seither als Musterbeispiel an Lauterkeit und Wahrhaftigkeit.

Michael Ballack grätschte im Kampf um den Einzug ins WM-Finale einen bereits enteilten Gegner um. Da er bereits Gelb für ein anderes schweres Foul hatte, fehlte er deshalb im Finale. Man feierte ihn als jemanden, der sich für das Team und damit für Deutschland geopfert hatte. Moralisch wurde er dadurch entschuldigt, dass er das tat, was im Fußball üblich war. Ich habe nicht gehört, dass die Deutschen deshalb die Teilnahme ihrer Mannschaft am Finale unmoralisch fanden.

Jan Ullrich tat ebenfalls das, was in seinem Sport üblich war. Es war falsch, denn es verstieß gegen die Regeln. Aber kein Mensch in Jans Umfeld scherte sich um die Regeln, solange sich der Selbstbetrug aufrechterhalten ließ. Weder Scharping, noch Poschmann, noch die Bild-Zeitung nahmen Stellung zu dem, was längst offensichtlich war. Heute benutzen wir Ullrich als Sündenbock für ein gemeinsam zu verantwortendes System und als Symbol für sportlichen Betrug, und delektieren uns an seinem persönlichen Niedergang. Mit ihm sind wir erst fertig, wenn er ganz unten ist. Bereits seine mitleiderregenden Starts bei Jedermannrennen motivieren uns zu moralisch-entrüsteten Statements.

In allen drei Beispielen erlaubt sich unsere Gesellschaft moralische Bewertungen, zu denen sie in Wahrheit gar nicht in der Lage ist. Kässmann war geschickter und klüger als Ullrich, Ballack hatte den richtigen Sport, Ullrich war tölpelhaft und ungeschickt. Entsprechend fallen unsere Urteile aus. Sie richten sich nach dem Umgang mit der eigentlichen Tat, aber finden in der Tat selbst kaum eine Rechtfertigung.

Letztlich ist es der Voyeurismus und Ullrichs atemberaubende Fallhöhe, nach denen die Schlagzeilen und ihre Leser süchtig sind.

Grüße,
Arne

...hast du zu viel Tagesfreizeit Arne, dass du dich da wieder mal so reinhängst.
Musst immer recht behalten. Kaum auszuhalten deine "Klugschei....erei!" :Blumen:
Wann merkst du es endlich selbst einmal...?

Hafu 23.07.2015 16:49

Zitat:

Zitat von be fast (Beitrag 1150341)
Auch das kann man maximal nur annehmen, meiner Meinung nach.

Wenn jemand schonmal den Führerschein abgeben musste wegen einer Trunkenheitsfahrt und dann erneut mit Alkohol am Steuer erwischt wird (und dabei auch noch einen schweren Unfall verursacht hat, bei dem es alleine aufgrund der gefahrenen Geschwindigkeiten reiner Zufall war, dass es keine schwerverletzten gab) , dann hat er nunmal ein schwerwiegendes Alkoholproblem.


1,3 Promille entspricht beim Körpergewicht von Ullrich mindestens einer Flasche Wein oder analog vier halben Bier. Das ist (unabhängig von dem noch viel bedenklicheren Valium) eine ganze Menge.

Hafu 23.07.2015 16:59

Zitat:

Zitat von CaraDelevigne (Beitrag 1150353)
...hast du zu viel Tagesfreizeit Arne, dass du dich da wieder mal so reinhängst.
Musst immer recht behalten. Kaum auszuhalten deine "Klugschei....erei!" :Blumen:
Wann merkst du es endlich selbst einmal...?

Da muss ich Arne verteidigen: wenn es hier nur um Trainingspläne und die beste (lowcarb)-Diät ginge wäre es sterbenslangweilig.

Auch wenn ich bei der Ullrich-Geschichte in der Bewertung anderer Meinung bin, liefert Arne doch trotzdem nachdenkenswerte Argumente. Vielleicht spielt er auch bewusst pointiert Advocatus Diaboli.

Und die Tendenz zum Klugsch...ßen haben wir ja alle ein Stück weit, sonst wären wir hier ja nicht zum Schreiben angemeldet, sondern würden uns mit Mitlesen (was auch ohne Login funktioniert) begnügen

basti2108 23.07.2015 16:59

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1150369)
Wenn jemand schonmal den Führerschein abgeben musste wegen einer Trunkenheitsfahrt und dann erneut mit Alkohol am Steuer erwischt wird (und dabei auch noch einen schweren Unfall verursacht hat, bei dem es alleine aufgrund der gefahrenen Geschwindigkeiten reiner Zufall war, dass es keine schwerverletzten gab) , dann hat er nunmal ein schwerwiegendes Alkoholproblem.


Vielleicht hat er einfach ein anderes Wertesystem. 3 mal wurde er erwischt. Wie oft ist er insgesamt betrunken gefahren? 3 mal ?

Hafu 23.07.2015 17:05

Zitat:

Zitat von basti2108 (Beitrag 1150377)
Vielleicht hat er einfach ein anderes Wertesystem. 3 mal wurde er erwischt. Wie oft ist er insgesamt betrunken gefahren? 3 mal ?

Zweimal hat er Unfälle betrunken gebaut. Da bei den meisten Trunkenheitsfahrten nichts passiert und auch die Wahrscheinlichkeit, in eine zufällige Alkoholkontrolle zu geraten, sehr gering ist, ist es relativ wahrscheinlich, dass Ullrich relativ häufig mit Alkohol am Steuer unterwegs ist.

Trimichi 23.07.2015 17:21

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1150380)
Zweimal hat er Unfälle betrunken gebaut. Da bei den meisten Trunkenheitsfahrten nichts passiert und auch die Wahrscheinlichkeit, in eine zufällige Alkoholkontrolle zu geraten, sehr gering ist, ist es relativ wahrscheinlich, dass Ullrich relativ häufig mit Alkohol am Steuer unterwegs ist.

Es ist ebenso wahrscheinlich das Jan sich gelegentlich mal ein paar auf den Docht gießt und dann eben im Suff zum Auto geht, weil er zum Heimlaufen zu faul ist und oder der Weg zu weit ist und oder er auf die Speichelzutzler keinen Bock hat im Suff. Die kann er auch im Auto nicht gebrauchen, denn würde er einen lassen, die würdens auch auf engem Raum mit ihren eigenen Nasen einschnaufen damit er es selbst nicht riechen muss.

Klugschnacker 23.07.2015 17:30

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1150380)
Zweimal hat er Unfälle betrunken gebaut. Da bei den meisten Trunkenheitsfahrten nichts passiert und auch die Wahrscheinlichkeit, in eine zufällige Alkoholkontrolle zu geraten, sehr gering ist, ist es relativ wahrscheinlich, dass Ullrich relativ häufig mit Alkohol am Steuer unterwegs ist.

Das sehe ich ebenso. Die Schweizer Richter werden wohl wenig Spielraum haben, die Strafe zur Bewährung auszusetzen, falls Ullrich mit über 140km/h gefahren sein sollte.

Klugschnacker 23.07.2015 17:46

Zitat:

Zitat von Loretta (Beitrag 1150336)
Du bemängelst den Umgang der Medien mit seinem Fall?
Die Medien, die er selber nur allzu gerne nutzt um weiter seine Person zu vermarkten und damit Geld zu verdienen?
Wie würde Dein Urteil ausfallen, wenn zwar alle seine sportlichen Aktionenn heute groß in den Medien stehen, aber seine Verfehlungen als normaler Bürger absolut unbbeachtet bleiben würden?
Wie würdest Du das finden, wenn so eine einseitige Berichterstattung einen Politiker, anderen Sportler, wen auch immer betreffen würde und nur die "positiven" Seiten erwähnt und bejubelt werden würden?

Du argumentierst, als wären Ullrich und die Medien (oder die Gesellschaft) zwei voneinander unabhängige Dinge. Ullrich wäre demnach der Akteur, und wir in einer reinen Beobachterrolle, die keinen Einfluss auf Ullrich ausübt.

Ich denke nicht, dass es sich so verhält. Die Art und Weise, wie ein Mensch von seiner Umwelt wahrgenommen wird, verändert ihn. Subjekt und Objekt der Berichterstattung sind rückgekoppelt. Wir sind keine reinen Beobachter, sondern gemeinsam mit Ullrich Akteure auf einem gemeinsamen Spielfeld.

Dass Ullrich möglicherweise Alkoholkrank wurde und eventuell von Valium abhängig ist, hat aus meiner Sicht auch etwas damit zu tun, wie mit ihm umgegangen wurde und wird. Vorsorglich füge ich hinzu, dass er natürlich selbst Verantwortung dafür trägt, aber eben nicht allein. Wir sitzen da mit im Boot.

Grüße,
Arne

qbz 23.07.2015 17:54

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1150369)
Wenn jemand schonmal den Führerschein abgeben musste wegen einer Trunkenheitsfahrt und dann erneut mit Alkohol am Steuer erwischt wird (und dabei auch noch einen schweren Unfall verursacht hat, bei dem es alleine aufgrund der gefahrenen Geschwindigkeiten reiner Zufall war, dass es keine schwerverletzten gab) , dann hat er nunmal ein schwerwiegendes Alkoholproblem.


1,3 Promille entspricht beim Körpergewicht von Ullrich mindestens einer Flasche Wein oder analog vier halben Bier. Das ist (unabhängig von dem noch viel bedenklicheren Valium) eine ganze Menge.

die Medien berichten von 1,8 Promille plus 700 Microgramm Valium !

Ullrich selbst stellt dar (Anwaltserfindung IMHO), dass Freunde aus München überraschend zu einer Feier kamen, Wein mitbrachten, er per Handy an einen Termin erinnert worden sein soll und mit dem Auto hinfuhr. Auf dem Rückweg passierte der Unfall. Es lag also noch einige Zeit zwischen dem Konsum und dem Unfallzeitpunkt.

basti2108 23.07.2015 18:04

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1150396)
die Medien berichten von [b]
Ullrich selbst stellt dar (Anwaltserfindung IMHO), dass Freunde aus München überraschend zu einer Feier kamen, Wein mitbrachten, er per Handy an einen Termin erinnert worden sein soll und mit dem Auto hinfuhr. Auf dem Rückweg passierte der Unfall. Es lag also noch einige Zeit zwischen dem Konsum und dem Unfallzeitpunkt.

Allein der Versuch sein Verhalten mit so einer Geschichte zu rechtfertigen ist einfach nur zum KOTZEN :Peitsche:

noam 23.07.2015 18:06

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1150396)
die Medien berichten von 1,8 Promille plus 700 Microgramm Valium !

Ullrich selbst stellt dar (Anwaltserfindung IMHO), dass Freunde aus München überraschend zu einer Feier kamen, Wein mitbrachten, er per Handy an einen Termin erinnert worden sein soll und mit dem Auto hinfuhr. Auf dem Rückweg passierte der Unfall. Es lag also noch einige Zeit zwischen dem Konsum und dem Unfallzeitpunkt.

Also um auf über 1 Promille zu kommen reicht keine Flasche Wein! Wir testen das regelmäßig auf dienstlichen Besäufnissen und ich habe für mich festgestellt, dass ich zu 99% wenn ich trinke noch deutlich unter 0,5 Promille liege und fließen mehr als 2l Bier in mich rein. Trotzdem gehts mir dann schon dreckig am nächsten Tag :(


Ich behaupte, dass wer mit 1,8 Promille noch halbwegs klar bei Verstand ist, hat ein erhebliches Alkoholproblem!


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