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be fast 18.10.2014 08:16

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1088594)
.....Qualifikation und Störungsbild spielen bei der Verhütung keine Rolle.

Seh ich auch so. Ob promoviert oder Handwerker. Ungewollte Schwangerschaften sollten vermieden werden.

Rostreste 18.10.2014 08:18

Zitat:

Zitat von schumi_nr1 (Beitrag 1088580)
naja als reiner Physio schon;)



guck hier

Im Grunde hast du aber recht ich hatte mich vertan . Und ganz ehrlich wenn ich mir oftmals die Diagnosen der Ärzte angucke und dann von den Patienten höre wie viel Zeit sich der Arzt genommen hat frag ich mich oft ob es nicht besser wäre wenn wir auch bei Kassenrezepten die Diagnose gleich selbst stellen würden. Beste Beispiel ist die eine Facharzt Praxis hier bei uns, bei jedem Patienten der von da mit Rückenproblemen kommt steht das gleiche drauf , nämlich HWS,BWS, LWS Schmerz Syndrom mit Blockade ISG bis Kopfgelenke.

Grundlegend sind Physiotherapeuten in Deutschland weisungsgebunden (Verordnung vom Arzt).

Aber es gab schon 2006 von einem Oberverwaltungsgericht ein wegweisendes Urteil:

Voraussetzungen für die Behandlung ohne Verordnung

Das Gericht sagt: Die Ausübung der Heilkunde darf keine Gefahr für die Volksgesundheit darstellen! Die staatliche Prüfung zum Physiotherapeuten genüge diesem Anspruch völlig. Zudem weist das Gericht darauf hin, dass in der Ausbildung auch diagnostische Verfahren zur Befunderhebung vermittelt werden. Damit würden die Therapeuten befähigt, Behandlungsindikationen selbstständig zu erkennen, ebenso wie Kontraindikationen. Ferner werde durch die Ausbildung sichergestellt, dass Physiotherapeuten ihre Befunde und Diagnosen selbstständig erbringen können. Dies sei nicht zuletzt deshalb erforderlich, da der verordnende Arzt meist nur das Leitsymptom angebe.


zurück zum Thema: Wir sind unterbezahlt!

tandem65 18.10.2014 09:39

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1088598)
Die Bereitschaft der Patienten zum Selber-zuzahlen auf die von den Krankenkassen erstattungsfähige Summe ist in Österreich viel größer als in Deutschland.

Zuzahlen können aber auch nur Privatversicherte.;)

tandem65 18.10.2014 09:40

Zitat:

Zitat von be fast (Beitrag 1088601)
Seh ich auch so. Ob promoviert oder Handwerker. Ungewollte Schwangerschaften sollten vermieden werden.

Der frühe Vogel fängt mal wieder den fickfehler.:Lachen2:

poldi 18.10.2014 09:42

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1088611)
Zuzahlen können aber auch nur Privatversicherte.;)

In Österreich darf jeder/jede zuzahlen. :)

Mikala 18.10.2014 10:36

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1088598)
In Österreich ist das Angestelltengehalt auch eher mau. Meine Schwester hat nach ihrem Umzug erstmal in einer Ordination als schlecht bezahlte Angestellte angefangen. Als Freiberuflerin in der gleichen Ordination war es dann ok. Die Bereitschaft der Patienten zum Selber-zuzahlen auf die von den Krankenkassen erstattungsfähige Summe ist in Österreich viel größer als in Deutschland.

Wenn zum Physio meines Vertrauens(:-)(-: Wasserträger ) gehe, bezahle ich das immer aus der eigenen Tasche.
Nach einer größeren Fensterputzaktion ging auf der linken Schulterseite nichts mehr.
Nach 30 min bei WT war alles wieder im grünen Bereich.
Der Spaß hat mich 25€ gekostet.Mehr durften sie nicht abrechnen, davon wird nicht nur WT bezahlt, nein, auch die Miete für den Laden Steuern und die nette Dame am Empfang.
Als er mir sagte, dass sie noch weniger bekommen, wenn es die Krankenkasse bezahlt, war ich sprachlos.

Für mich wäre nicht in Frage gekommen, vorher zum Arzt zu rennen, um mir die Behandlung rauszuschreiben zu lassen.
Da zahlt die Krankenkasse noch den Arzt.

Wasserträger hat bei FB auf die Aktion aufmerksam gemacht und ich unterstütze ihn gerne. :Blumen:

Mathias arbeitet im Köhler Therapiezentrum in Bad Vibel.
Er ist der Beste !!

Ich finde die Äusserung auch daneben, dass die Kassenbeiträge erhöht werden könnten, wenn man die gut ausgebildeten Leute besser bezahlt.

Wenn ich hier oft lese, dass die Leute gleich ein MRT wollen, weil das überlastete Knie schmerzt oder man sich etwas schlapp fühlt vom vielen Training und gleich mal ein Blutbild machen läßt, glaube ich, dass dort die richtigen Kosten verursacht werden.
:Huhu:

Hafu 18.10.2014 12:12

Zitat:

Zitat von Mikala (Beitrag 1088617)
...
Wenn ich hier oft lese, dass die Leute gleich ein MRT wollen, weil das überlastete Knie schmerzt oder man sich etwas schlapp fühlt vom vielen Training und gleich mal ein Blutbild machen läßt, glaube ich, dass dort die richtigen Kosten verursacht werden.
:Huhu:

Weder/ noch oder sowohl/ als auch.

Im ambulanten Bereich werden -auf die Gesamtzehl der erbrachten GEsundheiitsleistungen sowohl eine Menge Geld für Wellness-ähnliche Maßnahmen wie Massagen oder streichelnde Physiotherapie verschwendet als auch viel Geld für objektive unnötige äruztliche Konsultationen und überflüssige diagnostische Maßnahmen wie MRTs.

Der ambulante Sektor insgesamt spielt aber bei den Gsamtkosten im Gesundheitswesen nur eine untergeordnete Rolle.


Betrachtet man aber die gesamten Gesundheitskosten in Deutschland (rund 300 Milliarden Euro pro Jahr) und die Kosten, die jeder von uns im Laufe seines Lebens für die Karnkenversicherung verursacht und insbesondere in welcher Phase seines Lebens er diese Kosten verursacht, fällt vor allem auf, dass 80% -90% der Krankheitskosten (je nach Statistik)im Laufe eines normalen Lebens im letzten Jahr vor dem Lebensende anfallen.

Und zwar umso mehr, je jünger der Patient stirbt!

Wenn man also nenneswert Geld sparen will im Gesundheitswesen, damit die Kassen mehr Geld haben zur Behandlung von Befindlichkeitsstörungen, dann müsste man die horrenden Behandlungskosten für z.B. onkologische Behandlungen, Schlaganfallversorgung, gefäßchirurgische interventionen in den 12 Monaten vor dem Lebensende (das man zum Zeitpunkt der Leistungserbringung ja noch nicht kennt) substanziell begrenzen und landet damit ja zwangsläufig in einem gehörigen moralischen Dilemma.

photonenfänger 18.10.2014 12:16

+1!

Hypochonder sind ein großes Problem, hier und in anderen Foren gibt es ja genug Leute, die schon ungefähr alles hatten was man bei Dr. House mitbekommt. Jedenfalls den Verdacht. Gleichzeitig gibt es aber auch Leute die zu wenig zum Arzt gehen, z.B. zu sinnvollen Vorsorgeuntersuchungen. Aber in beiden Fällen denke ich: Was soll der Arzt denn machen? Klar will er Geld verdienen, gleichzeitig muss er den Patienten ja erstmal ernst nehmen, auch wenn sich der Verdacht auf Hirntumor als Kater entpuppt.
Um eine bessere Bezahlung für Physiotherapeuten zu erreichen sollten imho Ärzte und Physios mehr Freiheiten bekommen was den Umgang mit Rezepten angeht. Bsp: Ich habe mal ein 18er Rezept für manuelle Therapie bekommen, mit dem Auftrag den Physio zu überreden, daraus 5-10 Sitzungen in sinnvoller Länge zu machen, weil das sonst nix bringt. Laut meinem Physio darf der das aber gar nicht. Darum haben wir das dann natürlich nicht gemacht;)

Wasserträger 18.10.2014 13:31

Servus miteinander,
Johannes hat mich grad auf diesen Thread aufmerksam gemacht, find's ne interessante Diskussion, muss mich aber auch wundern wie viel Unwissenheit mit dabei ist.

Daher für die Interessierten erst einmal ein Link, welcher die Situation, in der sich die Physiotherapie momentan befindet, verdeutlicht:
http://www.zeit.de/karriere/beruf/20...n-arbeitsmarkt


Der Widerstand, der sich momentan von Seiten der Physiotherapeuten regt, hat eine etwas längere Geschichte, es wurde in den letzten Jahren einfach (durch fehlende Verbände/Verbandsarbeit) versäumt eine normale Wertsteigerung der Physiotherapie zu erzielen. Ich finde es immer wieder bemerkenswert von berufsälteren zu erfahren, wie es mal möglich war als Physio ne Familie ernähren zu können - wäre für mich momentan undenkbar.
In den letzten Dekaden (mein Chef sprach von Anfang der 90er) gabs es von den Kassen im Schnitt irgendwas um die 0,5% Steigerung der Vergütung von Kassenrezepten (Achtung, nicht Lohn! Gegenbeispiel Honorarerhöhung niedergelassener Ärzte 2007 auf 2011: 17%*) und die 38,7% sind, wie im Link aus dem ersten Post auch gut erklärt (man muss es nur lesen), dienen dazu...
...die Inflation der letzten Jahrzehnte auszugleichen,
...den Lohn der Physios in den freien Praxen, dem der Physios in den Kliniken anzugleichen,
...den Praxisinhabern Rücklagen zu ermöglichen, die momentan selbst mit 60h/Woche nur schwer möglich sind, um davon Banalitäten wie die eigene Altersvorsorge, aber auch wichtige Fortbildungen für die Angestellten etc pp bezahlen zu können (ich weiß, geht anderen Berufszweigen ähnlich).

Momentan der einzige Weg diesem Dilemma zu entgehen, ist sich als Privatpraxis zu etablieren und mit einer Heilpraktikerausbildung dem Gesundheitssystem komplett zu entgehen. Dadurch wird eine Behandlung eines Physios mehr und mehr zu einem Luxusgut, aber eben mit solchen Protestaktionen wie o.g. möchte man das eben doch vermeiden...

Man könnte da noch Ewigkeiten zu weiterschreiben, vieles wurde auch schon gesagt, hier nochmal ein lesenswerter Link über ein gut funktionierendes Gesundheitssystem in Australien:
http://athletespotential.com/3-ways-...the-right-way/


-------
* Physiotherapeuten setzen sich momentan sogar gg. die Budgetierung und damit Regresspflicht von niedergelassenen Ärzten ein, mir selber ist ein Arzt bekannt, der auf Grund notwendiger Behandlungen seine Existenz "verspielt" hat. Das kann eigtl. auch nicht sein. Weiterführend dazu: www.bund-vereinter-therapeuten.de

Campeon 18.10.2014 14:21

Zitat:

Zitat von popolski (Beitrag 1088358)
Was soll das denn?
Was glaubst du für was du jetzt schon bezahlst?

Für was für einen Schwachsinn ein Haufen Kohle rausgeorgelt wird?
Es ist genug Geld dafür da einen Wahnsinnszirkus zu veranstalten wenn es darum geht Kinderlose zu beglücken, Spezialequipment für fette Patienten zu beschaffen (oder meinst du so ein Nilpferd kannst du auf einen normal grossen OP Tisch legen?) an viel zu kleinen Frühchen rumzufrickeln , 92-jährige mit Herzstillstand zu reanimieren damit sie noch ein paar Wochen lang in einer Intensivstation vor sich hingammeln können, wo sie dann jämmerlich an einer Infektion versterben.

100% Zustimmung!!!

Zitat:

Zitat von thunderbee (Beitrag 1088385)
Mein Physio ist auch Osteopath und bekommt 60 EUR die Stunde, nicht gerade so wenig.

Ähnlich sind die Kosten wenn dein kaputter PKW repariert wird.

Was ist wichtiger?

Mikala 18.10.2014 15:42

Zitat:

Zitat von popolski (Beitrag 1088358)
Was soll das denn?
Was glaubst du für was du jetzt schon bezahlst?

Für was für einen Schwachsinn ein Haufen Kohle rausgeorgelt wird?
Es ist genug Geld dafür da einen Wahnsinnszirkus zu veranstalten wenn es darum geht Kinderlose zu beglücken, Spezialequipment für fette Patienten zu beschaffen (oder meinst du so ein Nilpferd kannst du auf einen normal grossen OP Tisch legen?) an viel zu kleinen Frühchen rumzufrickeln , 92-jährige mit Herzstillstand zu reanimieren damit sie noch ein paar Wochen lang in einer Intensivstation vor sich hingammeln können, wo sie dann jämmerlich an einer Infektion versterben.

Und das ist nur eine Schneeflocke auf dem Eisberg

Dagegen sind die Kosten die eine angemessene Entlohnung von Physiotherapeuten verursachen würde überhaupt nicht relevant.

Deine menschenverachtende Wortwahl schockiert mich.

Mirko 18.10.2014 17:07

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1088371)
Find ich schon etwas daneben, einen Physio jetzt mit einem Bäcker und einem Friseur gleichzustellen. Das ist schon noch was anderes.

Physios verdienen viel zu wenig. Das ist körperlich Schwerstarbeit, die Ausbildung ist teuer und dann so ein Gehalt...

Ich finde es genauso daneben, wie du hier das Bäcker- und Frisör-Handwerk schlecht redest.
Wieso ist ein Physio etwas besseres?

Stefan 18.10.2014 19:50

@Lucy, Du hast mein Zitat in Deinem Post (17) aus dem Zusammenhang gerissen. Ich habe dagegengehalten, weil Arrakis gesagt hat, dass für das Einkommen eines Physios morgens kein Handwerker aufsteht.
Arrakis: "Für das Geld steht kein Handwerker morgens auf."
Stefan: "Dann frag mal Deinen Bäcker und Deinen Friseur."
Lucy89: "Find ich schon etwas daneben, einen Physio jetzt mit einem Bäcker und einem Friseur gleichzustellen. Das ist schon noch was anderes."

@Maris, Deine Unterstellung ist unter aller Kanone. Dein Smiley hättest Du Dir sparen können.
Erstens braucht man mir das deutsche Gesundheitssystem nicht zu erklären und zweitens bin ich weit weg von einer "Überzogenen Anspruchshaltung".
Ich habe in den letzten 40 Jahren keine Physio oder Massage auf Kosten der Krankenkasse in Anspruch genommen und zumindest in den letzten 10 Jahren alle Besuche bei Arzt und Zahnarzt aus meinem Geldbeutel bezahlt.
STefan: "Und frag bitte die Leute im Forum auch, ob sie bereit sind, dafür höhere KK-Beiträge zu zahlen - ich bin es nicht."
Maris: "So funktioniert das Gesundheitswesen aber nicht. Überzogene Anspruchshaltung und nichts bezahlen wollen ..."

@Popolski, Deine Einstellung ist einfach unterste Schublade.


@de Dommschwätzerr: Ich habe überhaupt kein Auto, aber wenn ich eins hätte, dann wäre es mir genauso wichtig, dass der KFZ-Mechaniker einen guten Job macht. Wenn er einen Fehler an den Bremsen macht, kann es mich mein Leben kosten.
Aus diesem Grund ist es mir die Arbeit des Physios nicht wichtiger und nicht mehr Geld wert.
Eine KFZ-, Bäcker-, oder Friseurmeisterausbildung kostet übrigens auch Geld und Zeit.
de Dommschwätzerr: "Ähnlich sind die Kosten wenn dein kaputter PKW repariert wird. Was ist wichtiger?"

oko_wolf 18.10.2014 19:53

Zitat:

Zitat von de Dommschwätzerr (Beitrag 1088646)
100% Zustimmung!!!...

:( Du machst Deinem Namen alle Ehre

Wasserträger 18.10.2014 21:15

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1088706)
@de Dommschwätzerr: Ich habe überhaupt kein Auto, aber wenn ich eins hätte, dann wäre es mir genauso wichtig, dass der KFZ-Mechaniker einen guten Job macht. Wenn er einen Fehler an den Bremsen macht, kann es mich mein Leben kosten.
Aus diesem Grund ist es mir die Arbeit des Physios nicht wichtiger und nicht mehr Geld wert.
Eine KFZ-, Bäcker-, oder Friseurmeisterausbildung kostet übrigens auch Geld und Zeit.
de Dommschwätzerr: "Ähnlich sind die Kosten wenn dein kaputter PKW repariert wird. Was ist wichtiger?"

Du kennst den Unterschied zwischen Ausbildungsvergütung und kostender Ausbildung?! Berufe wie Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie kosten im Schnitt 450€/Monat - gibt's soweit ich weiß auch nicht überall ;)

Thorsten 19.10.2014 19:13

Er schrieb Meister-Ausbildung, dafür bekommt man keine Ausbildungsvergütung.

Lucy89 19.10.2014 22:48

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1088676)
Ich finde es genauso daneben, wie du hier das Bäcker- und Frisör-Handwerk schlecht redest.
Wieso ist ein Physio etwas besseres?

Das hat damit gar nichts zu tun, es geht nicht ums schlechtreden. Aber als Physio hat man doch eine größere Verantwortung als als Bäcker oder Frisör. Klar kann man die Haare krumm und schief schneiden , aber als Physio kann man mehr kaputt machen.

Campeon 20.10.2014 08:49

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1088706)
Ich habe überhaupt kein Auto, aber wenn ich eins hätte, dann wäre es mir genauso wichtig, dass der KFZ-Mechaniker einen guten Job macht. Wenn er einen Fehler an den Bremsen macht, kann es mich mein Leben kosten.
Aus diesem Grund ist es mir die Arbeit des Physios nicht wichtiger und nicht mehr Geld wert.
Eine KFZ-, Bäcker-, oder Friseurmeisterausbildung kostet übrigens auch Geld und Zeit.

Dann kannst du dich ja glücklich schätzen und das gesparte Geld in die Gesunderhaltung deines Körpers investieren.
Denn dafür ist der Physio-Therapeut ja nun ausgebildet.

Und mit einer Meisterausbildung kenne ich mich aus, mußt du mir nichts erzählen, zwar nicht unmittelbar bei mir, aber in meinem direkten Umfeld.

Und wenn ich meinem PKW zur Reparatur abgebe, erwarte ich fürs gezahlte Geld, entsprechend gute Leistung.

Campeon 20.10.2014 08:51

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1088896)
Das hat damit gar nichts zu tun, es geht nicht ums schlechtreden. Aber als Physio hat man doch eine größere Verantwortung als als Bäcker oder Frisör. Klar kann man die Haare krumm und schief schneiden ..........

Ohhhhhhhhhh, da habe ich aber schon anderes erlebt, da war die verhunzte Frisur mindestens so schlimm, wie ein Kunstfehler bei einer OP!!!!

marc74 20.10.2014 09:06

Zitat:

Zitat von thunderbee (Beitrag 1088385)
Frag mal einen Bäcker, was er inverstieren muss, um sich selbstständig zu machen.

Mein Physio ist auch Osteopath und bekommt 60 EUR die Stunde, nicht gerade so wenig.

Frag mal Deinen Physio, was von den 60 € übrig bleibt. Du hast ja selbst schon einen Hinweis zur Investition gegeben.
Jede ordentliche Behandlungsliege kostet schon mind. 1500 € , zusätzlich noch alle andren Nebenkosten. Wenn man dann noch Angestellte hat, ist man mit 60 € pro Stunde nicht auf Rosen gebettet. Ich könnte meine Praxis morgen dicht machen, wenn ich 60 € pro Stunde bekommen würde. Dann könnte ich mir neben der Miete keine Arzthelferin mehr leisten.

Außerdem kann man diese Diskussion auch ausweiten auf Altenpflege, Krankenschwestern und Rettungsassistenten.
Ich selber habe ein paar Jahre als Notarzt im Rettungsdienst unter anderem in Timmendorfer Strand an der Ostsee gearbeitet. Ich habe dort 17,90 € brutto bekommen. War ein wenig Idealismus dabei.

Ein Großteil des Geldes was in das Gesundheitswesen gepumpt wird,versickert irgendwo. Wenn es mal wieder ein paar Millionen mehr gibt, landen die leider nicht bei denen, die es gut brauchen könnten. Nicht in den hautärztlichen Praxen, nicht bei den Physios, nicht bei Krankenschwestern, nicht bei Altenpflegern und auch nicht bei den Rettungsassistenten.

Grüße,
Marc

thunderbee 20.10.2014 13:32

Zitat:

Zitat von marc74 (Beitrag 1088935)
Frag mal Deinen Physio, was von den 60 € übrig bleibt. Du hast ja selbst schon einen Hinweis zur Investition gegeben.
Jede ordentliche Behandlungsliege kostet schon mind. 1500 € , zusätzlich noch alle andren Nebenkosten. Wenn man dann noch Angestellte hat, ist man mit 60 € pro Stunde nicht auf Rosen gebettet. Ich könnte meine Praxis morgen dicht machen, wenn ich 60 € pro Stunde bekommen würde. Dann könnte ich mir neben der Miete keine Arzthelferin mehr leisten....

LOL, das sind natürlich immense Investitionen!:Lachanfall: ....da muss der Bäcker doch einiges mehr investieren.

Mein Physio / Osteopath arbeitet alleine, die "Stunde" ist nur 45 Minuten lang, die Miete ist ebenfalls nicht hoch, der selbstaufgebaute Lifestyle lässt zumindest auf ein gutes Einkommen schliessen.

Hafu 20.10.2014 13:42

Zitat:

Zitat von marc74 (Beitrag 1088935)
...Nicht in den hautärztlichen Praxen, ...

Vermutlich Schreibfehler?

Notleidende Dermatologen sind mir bislang noch nicht untergekommen.:Huhu: ;)


(Allerdings muss ich aus persönlicher Anschauung auch sagen, dass die Hausärzte hier in Südbayern auch mittlerweile ein gutes Auskommen haben; das mag aber, wenn man manchen Berichten in der Presse glauben darf, in anderen Teilen Deutschlands (z.B. neue Bundesländer, ländliche Teile Norddeutschlands) mit niedrigem Privatpatientenanteil im Praxiskollektiv auch anders aussehen.)

marc74 21.10.2014 09:29

Zitat:

Zitat von thunderbee (Beitrag 1089015)
LOL, das sind natürlich immense Investitionen!:Lachanfall: ....da muss der Bäcker doch einiges mehr investieren.

Mein Physio / Osteopath arbeitet alleine, die "Stunde" ist nur 45 Minuten lang, die Miete ist ebenfalls nicht hoch, der selbstaufgebaute Lifestyle lässt zumindest auf ein gutes Einkommen schliessen.

Es freut mich, das Du dich so schön amüsierst. Du scheinst Dich ja echt auszukennen. :Cheese:
Ich weiß nicht, was die Einrichtung einer Backstube kostet aber für einen Physio ist es ja auch nicht damit getan, ne olle Liege irgendwo hinzustellen und fertig ist die Praxis.
Das sind etliche Tausend Euro, die man investieren muss....keinesfalls lächerlich.
Und bezüglich des Lebenstils Deines Osteopathen kann ich nichts sagen.....
Da gibt es zu viele Einflussgrössen wie z.B. familiär finanzieller Hintergrund, Leben über den Verhältnissen oder aber tatsächlich guter Verdienst......das kann aber nicht für alle gelten.

marc74 21.10.2014 09:33

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1089020)
Vermutlich Schreibfehler?

Notleidende Dermatologen sind mir bislang noch nicht untergekommen.:Huhu: ;)


(Allerdings muss ich aus persönlicher Anschauung auch sagen, dass die Hausärzte hier in Südbayern auch mittlerweile ein gutes Auskommen haben; das mag aber, wenn man manchen Berichten in der Presse glauben darf, in anderen Teilen Deutschlands (z.B. neue Bundesländer, ländliche Teile Norddeutschlands) mit niedrigem Privatpatientenanteil im Praxiskollektiv auch anders aussehen.)

Jo, war ein Schreibfehler :Huhu:

Ich meinte Hausärzte......und bei denen kommt es natürlich darauf an, wo sich die Praxis befindet. Eine Landarztpraxis in Mecklenburg kann man kaum mit einer Praxis in München-Bogenhausen vergleichen

Starling 21.10.2014 13:37

Mich würde jetzt mal interessieren, was für einen angestellten Physio so Netto als Stundenlohn rausspringt? Der davon "nur" seinen eigenen Lebensstil, Familie etc. finanzieren muss.

Thorsten 21.10.2014 14:20

Das kann dir jeder Gehaltsrechner sagen, wenn du ihm die im Verlauf genannten 1.800 - 2.100 € eingibst :Huhu:.

2000 € brutto ergibt bei dem von mir zuerst gefundenem Rechner 1371,98 € netto als Ungläubiger ohne Kirchensteuer.

captain hook 21.10.2014 15:01

Das mit der Verteilung der Kohle im Gesundheitssektor ist vermutlich ziemlich komplex. Grundsätzlich ist (wiederum vermutlich) eigentlich für alle genug Geld im Topf drinn. Allerdings wird dieses sehr seltsam verteilt.

Da kann man ganz oben anfangen bei den Kassen und Verbänden selber - wo Geld verschwendet wird, dass einem übel werden kann, über die sehr erfolgreichen Lobbybemühungen der Pharmabranche und interessante Preisgestaltungen für Medikamente. usw...

So gesehen finde ich, dass den Physiotherapeuten durchaus ein größerer Anteil an dem vorhandenen Geld zu stehen würde.

Vermutlich könnte man nämlich einen rel. großen Anteil an Patienten die zB mit Schmerzmitteln etc vollgepumpt werden (mit erheblichen Nebenwirkungen) durch einen Physio wesentlich sinnvoller, nebenwirkungsfreier und nachhaltiger behandeln.

Damit haben natürlich die, die daran verdienen dann ein Problem...

So gesehen glaube ich, dass die Bezahlung der Physios in erster Linie eine Frage der grundsätzlichen Einstellung und Aufstellung unseres Gesundheitssystems sind.

noam 21.10.2014 15:44

Ich glaube so lange man lieber auf Verdacht ( bzw. Unwissen) einfach Cortison verschreibt und man die Menschen lieber mit Pillen versorgt, anstatt ihnen einen gesunden Lebensstil bei Fettleibigkeit bedingten Schmerzsymptome zu empfehlen, wird sich auch an der Physiotherapie nichts verändern.

Ich glaube in der breiten Masse werden Physios ähnlich wie Heilpraktiker belächelt, da uns über Jahre eingetrichtert wurde, dass der Gott in Weiß immer recht hat und für alles ein Mittel hat.

Der 0815 Hypochonder ist doch erst zufrieden, wenn er mit einem Rezept für was auch immer vom Arzt zur Apotheke rennen kann.

captain hook 21.10.2014 15:57

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1089318)
Der 0815 Hypochonder ist doch erst zufrieden, wenn er mit einem Rezept für was auch immer vom Arzt zur Apotheke rennen kann.

Würde ich ergänzen um: eine Spritze bekommen hat.

Ich zahle liebend gerne eine ganze Reihe Physio-Behandlungen selbst bevor ich freiwillig einen Fuß in eine Arztpraxis setze.

Hab ich in den letzten Jahren auf Empfehlung eines Freundes einmal anders gemacht und wurde direkt bestätigt.

marc74 21.10.2014 20:00

Dein Arzt - Dein Schicksal.....

Das ist allerdings problemlos auf alle anderen Berufsgruppen übertragbar - auch auf Physios.

Man muss halt zu einem Arzt gehen, der sich mit Sportverletzungen bzw Schmerzen am Bewegungsapparate auskennt. Natürlich gibt es sehr viele Ärzte, die wunderbar einen Diabetes einstellen können, sich bei Rückenschmerzen aber nur mit einer Spritze zu helfen wissen.

Allerdings haben auch Physios nicht nur goldene Hände....

Starling 22.10.2014 22:19

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1089303)
2000 € brutto ergibt bei dem von mir zuerst gefundenem Rechner 1371,98 € netto als Ungläubiger ohne Kirchensteuer.

Dann weiß ich aber immer noch nicht wieviele Stunden der grob arbeitet und damit dann übrig bleibt.
Und 38h oder 41h-Woche macht da schon einen immensen Unterschied.

Thorsten 22.10.2014 23:25

Zwischen 1800 und 2100 ist ja noch ein größerer Unterschied und die Lage der Prais ist auch noch ein Faktor, der bestimmt, wieviel ein Praxisinhaber seinen Angestellten zahlen kann, was er an Fortbildungen bezahlt etc.

Meine Schwester hat damals in Stuttgart vor der Praxisgründung einfach mal in allen möglichen Stadtteilen in bestehenden Praxen angerufen und gefragt, wann sie einen Termin kriegen könnte. Antwort "sofort" hieß, dort keine Praxis aufzumachen, da mehr Angebot als Nachfrage herrscht. Antwort "in 4 Wochen" klang schon besser. Außerdem hat man in gehobenen Wohnlagen eine höhere Privatpatientenquote als in einem sozialen Brennpunkt.

Aussagen aus irgendwelchen Gehaltsreports wie "ein IT-Projektleiter verdient zwischen 50.000 und 90.000 €" geben aber noch viel weniger her.

maifelder 23.10.2014 08:14

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1089746)

Aussagen aus irgendwelchen Gehaltsreports wie "ein IT-Projektleiter verdient zwischen 50.000 und 90.000 €" geben aber noch viel weniger her.

Damit kommt mein Chef auch immer, ITler und Techniker würden um die 35k verdienen, wenn man sich bei den Incentives unterhält, ist es doch mehr.

Ich glaube, nirgendwo wird mehr gelogen als beim Gehalt.

Arrakis 23.10.2014 08:30

Zitat:

Zitat von Starling (Beitrag 1089736)
Dann weiß ich aber immer noch nicht wieviele Stunden der grob arbeitet und damit dann übrig bleibt.
Und 38h oder 41h-Woche macht da schon einen immensen Unterschied.

Geh einfach mal von einem Stundenlohn von 10-13€ Brutto aus.

Wasserträger 24.10.2014 08:36

Also ich habe letztes Jahr die Praxis gewechselt um mich vom Fachlichen weiterzuentwickeln und einfach wieder was neueres zu sehen - also vom Speckgürtel Frankfurts (ca. 25km vom Stadtkern) in die Stadt... So zumindest der Plan, alle Jobangebote in der City waren hundsmieserabel, da die Miete anscheinend schon so viel vom Umsatz schluckt. Deswegen in Vilbel gelandet mit osteopathischer Ausrichtung der Praxis und einem hohen Anteil an Privatpatienten - in einer "normalen" Praxis wäre da mein Gehalt nicht drin und wie gesagt 10-13/14€ sind da dann die Regel. Osten weitaus weniger, da graust es mich wenn ich höre was da verdient wird...


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