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runningmaus 18.07.2014 11:45

Zitat:

Zitat von HollyX (Beitrag 1061323)
....aber seit ich KH extrem einschränke (mittlerweile fast völlig vermeide), hab ich ca. 7kg abgenommen -....

hi,
das wäre auch mein Tipp an Clara226:

Sobald Du saisonbedingt nicht mehr so hart trainierst/trainieren musst,
stell mal die Ernährung auf LowCarb um, ... vor allem baut sich dabei (bei mir zumindest ;) ) erstaunlicherweis' rel. viel an Bauch und Hüfte ab...

Viel Glück :Huhu:

tomilla 18.07.2014 14:59

Ich bin auch ein Freund aus der KH reduzierten Ecke. KH sind für mich eine Waffe. Ich nehme sie nur auf wenn ich sie auch brauche (>GA1). Clara, solltest du der Meinung sein, dass du ohne KH nicht den Tag überstehst, dann könntest du an dem Timing arbeiten. Alle Carbs nach dem Training. Das Training abwechslungsreich gestalten (Stichwort Cortisol und Ausdauersport). Viel Erfolg.

Lui 18.07.2014 20:12

Zitat:

Zitat von HollyX (Beitrag 1061323)
wenn du oder die Personen, die du da beobachtest, sich "ausgewogen" ernähren - d.h. mit einem starken Prozentsatz Kohlenhydrate/Zucker, wird "viel essen" eben auch "viel KH" bedeuten. Ergo nehmen die zu, die viel essen.

Ich möchte nicht dauernd mit meiner eigenen Erfahrung nerven (ich bin instinktiv deiner Meinung), aber seit ich KH extrem einschränke (mittlerweile fast völlig vermeide), hab ich ca. 7kg abgenommen -und mäste mich dabei förmlich.

Das hat man untersucht, da Wissenschaftler einfach nicht erklären konnten wieso man sich mit Low Carb angeblich mästen kann und trotzdem abnimmt. Man hat genaue Proben(urin usw) genommen um zu sehen wie viele Kalorien jemand mit welcher Ernährungsform verbraucht und stellte fest, es war ziemlich identisch.
Im Endeefekt essen Leute, die sich Low Carb ernähren ganz einfach weniger Kalorien, da Eiweiß länger satt macht.
Zu sehen in dieser BBC Doku: https://www.youtube.com/watch?v=epxp_Viq484

Zusätzlich achtet einer auf Low Carb einfach mehr auf was er isst und schiebt sich nicht noch massig Süßigkeiten und Backwaren unbewusst rein, was massig Kalorien hat.

Ich bin jemand, der nicht gerne snackt, keine Süßigkeiten mag und auch nicht eine zweite Portion isst. Das heißt ich esse von Natur aus ziemlich die Mengen, die ich auch verbrauche. Das erklärt warum ich bei einer reinen Low Carb Ernährung(was ich öfters getestet habe) nicht ein Gramm mehr abnehme, da ich immer die gleichen Mengen esse, egal ob ich Low oder High Carb esse.

Antracis 18.07.2014 20:32

Zitat:

Zitat von ScottZhang (Beitrag 1060967)
Ach und anders rum klappts, ja?

Das ist leider bei manchen Dingen im Leben so. Wenn man Ein Gewicht in der Hand hält und loslässt, fällt es runter. Wenn man dann aber die Hand wieder schließt, kommt das Gewicht nicht wieder hoch. Einfach ausprobieren!


Zitat:

Komisch das es immer noch immer wieder neue Diäten auf dem markt gibt und überhaupt ist es schon ein großen Thema in der modernen westlichen Welt.
Genau, deshalb ist es in den Teilen der Welt, wo man nicht mehr essen kann, als man verbraucht, sondern meist weniger essen muss, als man bräuchte, auch kein Thema.

Zitat:

Aber hey, du musst ja nur weniger Essen als man verbraucht (was auch immer das heißen soll).
Genau. Wenn Du reich werden willst, musst Du auch nur langfristig mehr einnehmen, als Du ausgibst. Auch das ist in der westlichen Welt ein zentrales Thema.

:Blumen:

Antracis 18.07.2014 20:54

Zitat:

Zitat von HollyX (Beitrag 1060922)
Hi Leute,

@Eber
@Sebastian

+1 !

Die input-output-Theorie ist eben nur eine Theorie. Eine andere bezieht sich darauf, dass Fetteinlagerungen nix mit Energie-Überschuss sondern mit dem in unserer Kultur dauerhaft zu hohen Insulin zu tun haben.

Die Theorie wird dann recht praktisch, wenn Du Dich z.B. 2 Monate mit sagen wir < 1000Kcal pro Tag ernährst und danach ein paar Monate mit > 5000 bei gleichem Verbrauch.

Nebenbei ist es vermutlich so, dass die Menschen in den meisten Hungergebieten in Afrika deshalb so hohe Fettanteile haben, weil sie sich hauptsächlich von Reis mit hohem glykämischen Index ernähren müssen. Das wäre dann ein praktisches Beispiel für Deine alternativ angeführte Theorie :Nee:

Die Überlegungen hier hinken daran, dass Ernährungsphysiologie natürlich keiner genauen mathematischen Modellrechnung folgt. Das liegt aber praktisch nur daran, dass man nicht alle Variablen kennt. Insofern spielen natürlich genauso wie der Insulinspiegel auch genetische Faktoren eine Rolle, aber insgesamt hat das ganze schon eine physikalische Grundlage und dahingehend ist der Körper dann doch wieder am Ende ein, wenn auch komplexer, Verbrennungsofen.

Das wirkliche Problem bei Sportlern und Ihrem Gewicht ist schlicht meist das nicht immer offensichtliche Missverhältniss zwischen dem überschätzen Kalorienverbrauch und der nicht geringen Substitution. Beispielsweise muss man schon ziemlich schnell eine Stunde laufen, um sein Körpergewicht x 10 in Kcal zu verbrennen. Hingegen reicht dann schon eine große Schokomilch, um das wieder reinzuholen.

HollyX 18.07.2014 22:48

Hi Leute

Lui hat geschrieben:
Zitat:

Im Endeefekt essen Leute, die sich Low Carb ernähren ganz einfach weniger Kalorien, da Eiweiß länger satt macht.
Zu sehen in dieser BBC Doku: https://www.youtube.com/watch?v=epxp_Viq484
Ich kenn den Film. Allerdings gehts da um die Atkins-Diät, die eine low-carb-high-protein-Ernährung ist. Ich bezieh mich auf die low-carb-high-fat-Ernährung.

Ich bin kein Physiologe (obwohl ich mal ne Ausbildung in dem Bereich hatte) - von da aus weiß ich nicht, ob die These, dass Insulin die Fettverbrennung stoppt und zum Aufbau zum Fettgewebe führt, nur nur haltlose These ist, oder nicht gesicherter Fakt. Ich vermute letzteres. Von da aus ist es ein ganz klarer Mechanismus, dass low-carb den Insulin-Stoffwechsel stabilisiert, keine Spitzen erzeugt und somit erleichtert, mehr Energie aus Fetten zu ziehen und eben kein Fettgewebe aufzubauen.

Eine Sonderstellung nimmt hier Fruktose ein (https://www.youtube.com/watch?v=dBnniua6-oM), die im Gegensatz zu Glucose NUR in der Leber verstoffwechselt wird und dort, wenn sie kumuliert, Schäden anrichtet (Achtung - ich zitiere nur!). Das ist v.a. eine Fettleber. Das ist v.a. deshalb problematisch, weil in nahezu jedem Lebensmittel Fruktose ist (als Teil des Haushaltszuckers).

Ein Vorreiter in der low-carb-high-Fat-"Bewegung" ist übrigens Timothy Noakes, Autor von "lore of running" und Erfinder der central governour Theorie. Kein Spinner, sondern ein Profunder - und das ist am wichtigsten - unabhängiger Wissenschaftler.

Hier sind ein paar kurze interessante Filmchen mit ihm:
https://www.youtube.com/watch?v=9zPevyLJrmg
https://www.youtube.com/watch?v=QjQDFVE5exI
Der ist etwas länger:
https://www.youtube.com/watch?v=D0GSSSE4l8U

Das ist keine Religion - ich finds einfach sehr plausibel. Und meine eigenen Erfahrungen damit blasen mich jeden Tag aufs neue weg :Blumen:

Grüße
Holger

HollyX 18.07.2014 23:08

Hi Antarctis,

Zitat:

Die Theorie wird dann recht praktisch, wenn Du Dich z.B. 2 Monate mit sagen wir < 1000Kcal pro Tag ernährst und danach ein paar Monate mit > 5000 bei gleichem Verbrauch.
Kann durchaus sein. Ich hab keine Ahnung, ob die Kalorien - Theorie Unsinn ist.

Zitat:

Nebenbei ist es vermutlich so, dass die Menschen in den meisten Hungergebieten in Afrika deshalb so hohe Fettanteile haben, weil sie sich hauptsächlich von Reis mit hohem glykämischen Index ernähren müssen. Das wäre dann ein praktisches Beispiel für Deine alternativ angeführte Theorie
Ich weiß nichts über die Ernährungsgewohnheiten in Afrika. Aber zum Beispiel ist in China der Verkauf von zuckerhaltigen Getränken in den letzten Jahren massiv angestiegen - und parallel dazu die Diatbetes - Rate, die zu den größten in der Welt gehört.

Nach Noakes (https://www.youtube.com/watch?v=Bsx72V4IpJY
) hat sich unsere Ernährung in den 70er Jahren schlagartig geändert, als per politischem Ratgeber eine "vollwertige Ernährung" mit viel KH und wenig Fett empfohlen wurde. Seitdem steigen die Zivilsationskrankheiten an. Dazu scheitern alle Interventionsstudien, die auf Sport oder Kalorienreduktion abzielen.

Zitat:

Die Überlegungen hier hinken daran, dass Ernährungsphysiologie natürlich keiner genauen mathematischen Modellrechnung folgt. Das liegt aber praktisch nur daran, dass man nicht alle Variablen kennt. Insofern spielen natürlich genauso wie der Insulinspiegel auch genetische Faktoren eine Rolle, aber insgesamt hat das ganze schon eine physikalische Grundlage und dahingehend ist der Körper dann doch wieder am Ende ein, wenn auch komplexer, Verbrennungsofen
Diesen Teil versteh ich nicht ganz. Es ging lediglich um die kausale Kette Zucker --> Insulin --> Aufbau des Fettgewebes.

Was hier hinkt, versteh ich nicht. Außerdem lässt sich jeder kausale Effekt in einer Gleichung repräsentieren. Die Tatsache, dass es "omitted factors" gibt, ändert daran nix, weil diese Faktoren im stochastischen Fehlerterm repräsentiert sind.

Von da aus ändert dein korrektes Argument, dass auch die Genetik ne Rolle spielt, doch nix daran, dass Zucker negative Wirkungen hat. Allerdings - und da hast du Recht, dürfte der Effekt von der Genetik abgängen - nämlich dadurch, dass (laut Noakes) viele Menschen insulinresistent sind und somit die Insulinausschüttung nicht dazu führt, dass der Zucker aus dem Blut entfernt wird. Laut Noakes ist beides (der hohe Insulinspiegel und die Glucose) eine Wirkung von Arteriosklerose, weil es die Arterien irritiert und schädigt. Als Folge lagern sich LDL-Partikel in die geschädigten Stellen ein, was zur Plaquebildung führt.

Bitte beachte, dass ich versuche, einen Weg durch diesen Dschungel zu bahnen und nur das wiederkeue, was ich von anderen (die ich glaubwürdig finde, wie Noakes) wiedergebe.

Grüße
Holger

Lui 18.07.2014 23:17

Zitat:

Zitat von HollyX (Beitrag 1061520)
Ich kenn den Film. Allerdings gehts da um die Atkins-Diät, die eine low-carb-high-protein-Ernährung ist. Ich bezieh mich auf die low-carb-high-fat-Ernährung.

Gerade Atkins ist im Gegensatz zu anderen Low Carb Diets HIGH FAT.

Wenn du damit klar kommst, kein Thema. Alle Diäten funktionieren, wenn man sich dran hält, weil sie einen zwingen die Kalorienmenge zu reduzieren. Viele Menschen kommen mit KH nicht klar, weil sie dann direkt 3000 Kcal pro Tag alleine an süße Backwaren, Kuchen und Schokozeug essen, also die FALSCHEN KH.

Ich esse KH in Form von Gemüse, Obst, Reis, Kartoffeln, Hülsenfrüchte und Getreide, aber keine Fertigprodukte und kaum/nie zuckerhaltige Produkte.

Peyrer 19.07.2014 09:57

Ich versuche mich an ein paar Dinge bei meiner Ernährung zu halten.
1. Im Alltag halte ich mich an 3 Mahlzeiten pro Tag
2. Umso unverarbeiteter desto besser
3. versuche eineige Lebensmittel wie z.B. Weizen zu meiden
4. versuche einige Lebensmittel bewusst einzubauen z.B. Leinöl
Damit komme ich sehr gut zurecht, und ich denke egal welche Diät und wie diese alle heißen, bringen langfristig nix wenn man seine Gewohnheiten nicht ändert.
Ich denke wenn die Ernährung halbwegs stimmt und die Kalorien nährwertreich sind, also nicht gerade aus Fastfood oder Fertigpizza kommen, auch die Rechnung Kalorienverbrauch/Kalorienaufnahme durch das eigene Hungerfefühl erledigt wird.

ironshaky 19.07.2014 11:29

Hier noch einmal ein paar Daten:
der Grundumsatz eines Mannes wird mit 900 kcal plus 10 kcal pro Kilogramm Körpergewicht veranschlagt. Für den 70 kg Athleten würde dies 900 + 700 = 1600 kcal bedeuten (auch wenn die Kalorie seit 1978 nicht mehr verwendet wird).
Dieser Wert gilt nur bei völliger körperlicher Ruhe und hat mit dem Alltag wohl nur wenig zu tun.

Unabhängig von der Frage, ob KH oder Fett, high-Protein oder sonst was, möchte ich noch mal eine einfache Rechnung aufstellen:

1kg Körperfett bzw. Fettgewebe (besteht ja nicht nur aus Fett) enthält 6 bis 7 kcal pro Gramm, d.h. 6000 bis 7000 kcal. Zur Veratmung von Fetten ist ca. 16% mehr Sauerstoff notwendig, als für die Veratmung von KH und das spart sich der Körper eben gerne mal ein, solange KH vorhanden sind. Bei einem Lauf über 10 km in zügigem Tempo (sagen wir mal 5 Min./km im Training) werde ca. 600 kcal zur Leistung benötigt. Bei einem gut trainierten Triathleten kann evtl. die Hälfte davon aus den Fetten rekrutiert werden, d.h. ca. 300 kcal. Für den Verlust von 1 kg Fettgewebe entspräche das nach dieser kurzen Berechnung ca. 250 Lauf-km und die muss man erst mal laufen.
Abnehmen, wenn man das möchte oder muss, geht im Prinzip nicht anders, als die Menge und Zusammensetzung der Nahrungsmittel zu kontrollieren und die notwendige Zeit sinnvoll zu planen.

~anna~ 19.07.2014 11:58

Zitat:

Zitat von ironshaky (Beitrag 1061582)
Hier noch einmal ein paar Daten:
der Grundumsatz eines Mannes wird mit 900 kcal plus 10 kcal pro Kilogramm Körpergewicht veranschlagt. Für den 70 kg Athleten würde dies 900 + 700 = 1600 kcal bedeuten (auch wenn die Kalorie seit 1978 nicht mehr verwendet wird).
Dieser Wert gilt nur bei völliger körperlicher Ruhe und hat mit dem Alltag wohl nur wenig zu tun.

Unabhängig von der Frage, ob KH oder Fett, high-Protein oder sonst was, möchte ich noch mal eine einfache Rechnung aufstellen:

1kg Körperfett bzw. Fettgewebe (besteht ja nicht nur aus Fett) enthält 6 bis 7 kcal pro Gramm, d.h. 6000 bis 7000 kcal. Zur Veratmung von Fetten ist ca. 16% mehr Sauerstoff notwendig, als für die Veratmung von KH und das spart sich der Körper eben gerne mal ein, solange KH vorhanden sind. Bei einem Lauf über 10 km in zügigem Tempo (sagen wir mal 5 Min./km im Training) werde ca. 600 kcal zur Leistung benötigt. Bei einem gut trainierten Triathleten kann evtl. die Hälfte davon aus den Fetten rekrutiert werden, d.h. ca. 300 kcal. Für den Verlust von 1 kg Fettgewebe entspräche das nach dieser kurzen Berechnung ca. 250 Lauf-km und die muss man erst mal laufen.
Abnehmen, wenn man das möchte oder muss, geht im Prinzip nicht anders, als die Menge und Zusammensetzung der Nahrungsmittel zu kontrollieren und die notwendige Zeit sinnvoll zu planen.

Naja, beim Laufen kriegt man halt nicht so viel Trainingsvolumen zusammen, aber am Radl kommen bei jeder längeren halbwegs intensiven Fahrt einige Tausend kcal Verbrauch zusammen (lässt sich ziemlich genau mit Leistungsmesser und angeommener Effizienz der Leistungsproduktion (Faktor 4) abschätzen) - und das selbst bei meinem vergleichsweise niedrigen Körpergewicht. Ich persönlich unterschätze eher den Verbrauch... Hinzu kommt noch der extra Bedarf durch die physiologischen Anpassungen nach dem Training (Reparatur, Aufbau). Das frisst gerade bei nicht alltäglichen Belastungen enorm (zB Wettkämpfe, ungewohnt harte oder lange Einheit, Krafttraining bei Anfängern).

HollyX 19.07.2014 13:28

Hi

Peyrer hatte geschrieben
Zitat:

Damit komme ich sehr gut zurecht, und ich denke egal welche Diät und wie diese alle heißen, bringen langfristig nix wenn man seine Gewohnheiten nicht ändert.
+1

Ich würde noch hinzufügen, dass man die Gewohnheiten nur ändern kann, wenn man emtional nicht reinbuttern (haha Sprachwitz) muss. Wenn man die ganze Zeit ein Verlangen unterdrücken muss und zumindest etwas leidet, wird das einfach nix.

Das ist meiner Erfahrung nach eben auch ein Vorteil von low-carb-high-fat (LCHF). Nach einiger Zeit hat man wirklich keinerlei Verlangen mehr nach Süßem. Und sag ich bewusst als ehermaliger Zucker-junky.

Nach jeder Radausfahrt war für mich ein übliches Ritual:
- eine Flasche Kirschsaft
- Teller Pasta
- Tafel Schokolade.

Jetzt fahr ich 180km mit richtig Druck, nur mit Wasser - und danach hab ich für 2-3h immer noch keinen Hunger.....

Das einzige was nervt ist, hmm, ab und zu mal ein Käffchen mit Kuchen und der Zucker im Kaffee. Kriege sowohl bei Milch oder Stevia echt die Krise :)

Und das alles ist eben ein Nachteil aller Abnehm-Versuche, die auf Kalorien-Reduzierung abzielen: Der Körper strebt nach Homöostase: Erhöht man den Output durch Sport oder reduziert den Input durch Diät, reagiert der Körper mit Hunger und man holt sich die Kalorieren langfristig doch wieder, die man insgeheim braucht...

Und eine Anm. noch zu Lui: Bei LCHF reduziert man eben nicht die Kalorien, weil man die Energie, die man normalerweise durch KH bekommt, durch Fett ersetzt (ca. 5%KH, 25%Protein, 70%Fett).

Es kann sogar sein, dass dadurch, dass Fett mehr Energie enthält, unterm Strich MEHR Kalorien zu sich nimmt.

Und noch eine Anm. zu dem Beispiel von Antarctis bzgl. der Ernährung in Afrika. Das ist schon ein Strohmann, mein Lieber. Niemand bestreitet doch, wenn du hungerst (also Kalorien quasi zwanghaft reduzierst), dass der Körper dann durch den Energiemangel auch abnimmt. :Blumen:


Grüße
Holger

ScottZhang 19.07.2014 14:24

Zitat:

Zitat von Mike1 (Beitrag 1061322)
Hö? Dass es physikalisch unmöglich ist, mehr Energie rauszuholen als man reingesteckt hat und diese Differenz durch Fettreserven gedeckt werden muss, ist doch kein Blödsinn?

Warum Fett?

Zitat:

Zitat von Mike1 (Beitrag 1061322)
Da hast du allerdings recht. Und bringt auch nichts, wenn man sich vor Hunger im Kreis dreht und dann mit Ausreden für ein zweites oder drittes Abendessen anfängt.

Nochmal für alle: Der 1.HS (erste Hauptsatz der Thermodynamik) steht, er muss immer erfüllt. Er ist hinreichend.

Eins ist Fakt, wirst du schwerer hast du Masse aufgenommen, wirst du leichter hast Masse verloren.

Was ihr nun alle versucht, ist davon ausgehend auf den Prozess zu schließen der das steuert. Da gibt es aber ein Problem, denn der 1. HS ist nicht notwendig, es gilt keine Äquivalenz, der 1. HS IST NICHT DER PROZESS. Z.B. ein sehr erfolgreicher aber nicht so beliebter Weg Gewicht zu verlieren unter Einhaltung des 1.HS ist es sich den Arm ab zu schneiden.

Da geht es nun los mit, dass ihr alle nur hoffen können dass das ach so verhasste Fett abgebaut wird und nicht z.B. die so nützliche Hirnmasse (oder wie es meist wirklich ist Muskelmasse, siehe unten). Das ist das eine.

Das andere ist, in In und Out sind keine unabhängige Größen (das sagt ja unter anderen gerade auc der 1. HS). Ich kann sie also gar nicht unabhängig Steuern. Wenn ich weniger In mach und hoffe meine Körper baut Fett ab (und wieder,warum eigentlich Fett?) kann der (oder muss) der Körper einfach nur Out zurücknehmen.
Das gefährlich ist nun das man euch erzählt man könne seine Kalorien zählen, das ist lächerlich. An das Out komm ich garnicht ran, und das In messe ich wahrscheinlich mit einer Fehlertoleranz die den Werte nur noch das Prädikat "Phantasie" zu kommen lassen können.

Und ich möchte auch noch einen dritten Punkt darlegen, der häufig vergessen wird: Die Hauptaufagbe des Körper ist seine Kerntemperatur zu halten, dafür geht die meiste Energie drauf. Kann er die Kerntemperatur nicht halten stirbt der Organismus (in besondere das Gehirn mag es schön kuschelig). Wenn ich In nun zurückfahre geht im Hirn die rote Lampe an, wenn In nicht reicht um die Kerntemperatur zu halten. Nun ist es so das Fett ein Wärmeisolator ist, er hilft also PASSIV den Körper auf Kerntemperatur zu halten (im Gegensatz zur Muskulatur). D.h. Fett kann den Körper "wärmen" ohne Out erhöhen zu müssen. Nun wünche ich viel Spass jedem der hofft der Körper würde Fett großzügig loswerden wenn er in eine Energiekrise gerät.

(PS: ich behaupte nicht das es nicht Leute gibt für die das funktioniert. Fett ist nunmal der Vorratsspeicher und im normalen Maße dafür da um über längere essensfreie Zeit hinweg zu kommen. Ich selber bin der Gegenbeweis das Fett-auf/ab-bau nichts mit dem
Eessverhalten zu tun hat.
Was mich nur wirklich nervt, ist die Verallgemeinerungen und diese "Theorien" die rumgeistern. Noch dazu, wenn sie so offensichtlich falsch sind. Ihr müsst immer im Hinterkopf haben, dass das ein riesen Markt ist mit den Diäten und Mittelchen, da wird gelogen und vereinfacht was das Zeug hält. Und solche Pseudo-plausibilät hilft nun mal, weil Otto-Normal Verbraucher denkt er würde etwas verstehen, was aber nicht der Fall ist. (auch hier, ich will wirklich niemanden beleidigen!))

Antracis 19.07.2014 15:10

Zitat:

Hi Antarctis,
Hi Holger,

Please no joke with names, auch unabsichtlich - vor allem, wenn ich nach nem Tempodauerlauf bei 30 Grad, wie gerade jetzt, eher überlege, mich Sahara zu nennen. :Cheese:

Das Wesentliche zu Deinen Anmerkungen passt auch zu meiner Meinung zu dem folgenden, insofern siehe bitte dort. ;)


Zitat:

Zitat von ScottZhang (Beitrag 1061608)
Nun ist es so das Fett ein Wärmeisolator ist, er hilft also PASSIV den Körper auf Kerntemperatur zu halten (im Gegensatz zur Muskulatur). D.h. Fett kann den Körper "wärmen" ohne In zu erhöhen. Nun wünche ich viel Spass jedem der hofft der Körper würde Fett großzügig loswerden wenn er in eine Energiekrise gerät.

Diese These ist aus meiner Sicht kokmplett absurd.

Die Fettisolation ist zwar für Pottwale im Polarmeer bedeutsam - und beispielsweise auch für einen Ärmelkanalschwimmer - ,aber beim Durchschnittsmitteleuropäer ist die Isolation in der Auswirkung für die Energiebilanz vernachlässigbar.

Eher sind die Verhältnisse umgekehrt: Mit steigendem Körperfettanteil sinkt der Grundumsatz als Folge des erhöhten passiven Gewebeanteils, mit erhöhten Anteil an Muskulatur steigt er. (Muss man mir nicht glauben, kann man aber in jedem Physiologielehrbuch nachlesen). Das hilft dann sogar beim Abnehmen. D.h., entgegen Deiner These isoliert Muskulatur zwar nicht, aber sie hilft Energie zu verbrauchen und ist insofern nützlich, das Körpergewicht zu halten oder sogar zu verringern.

Es ist eine allgemeine Tendenz in der populärwissenschaftlichen Presse und vor allem auch in Internetforen, wahre Fakten durch unzulässige Integration in einen Kontext zu verfälschen.

So auch das mit dem Insulin. Natürlich spielt Insulin als Speicherhormon eine Rolle, aber man darf doch mal darüber nachdenken, ob der Körper wirklich in großen Mengen seine Fettspeicher auffüllen wird, wenn er gerade in Energienot ist. Oder anders herum, ob das Insulin nicht doch auch Energiesubstanz im Überschuss braucht, um sie in die Fettspeicher einzubauen.

Low-Carb ist meistens zum Abnehmen hilfreich. Das liegt aber nicht nur am direkten hormonellen Einfluss auf die Fetteinlagerung. Auch eine wesentliche Rolle spielt, das durch das Vermeiden von Blutglukosespitzen Heißhungerattacken vermieden werden. Weiterhin ist der Sättigungseffekt von Eiweißen deutlicher höher als der von KH und die Eiweiße sind als primäre Baustoffe auch keine optimalen Energielieferanten. IE, das zur energetischeh Verwertung ziemlich viel Energie investiert werden muss. Meint, die selbe physikalische Energiemenge in einem 1g Eiweiß und in einem g KH ist netto für den Körper unterschiedlich, bei Eiweißen ist sie geringer. Auch das zielt wieder auf die Energiebilanz ab.

Die Verminderte Einlagerung von Fettreserven bzw. die fehlende Blockade des Fettstoffwechsels spielt auch eine Rolle. Aber sie wird umso bedeutsamer, je größer das Energiedefizit ist und ist vernachlässigbar, wenn der Energieüberschuß eine gewisse Größe erreicht.

Bischi hat hier mal einen Beitrag gedreht, wo es sinngemäß darum ging, das einfache richtig zu machen. Da ging es ums Training und um das eigentliche Fleisch auf dem Teller. Triathleten neigen dazu, sich eher um die subtilen Gewürze in der Soße zu kümmern.

Das ist nicht unwichtig, aber so wie das Gericht ohne die Hauptzutat nichts wird, bearbeitet man meist auch andere Probleme suboptimal, wenn man sich nicht auf das Wesentliche fokussiert. Und das ist beim Thema Körpergewicht halt die zugeführte und auch die verbrauchte Energiemenge. Deren Bedeutung varriiert in Abhängigkeit von der genetischen Veranlagung und kann durch die Nahrungszusammensetzung beeinflusst werden. Aber wichtig bleibt sie immer.

Das "Diät-Problem", wenn man es so nennen will, ist ein ganz anderes. Unser Körper ist halt zum Energiesparen und Energiespeichern optimiert, höchstwahrscheinlich ein Selektionsvorteil aus vergangener Zeit. Und Hunger ist ein verdammt übles Gefühl, während fettes süßes Essen zu den schönsten Sachen überhaupt gehören kann. Wenn man einen Hebel sucht, hat man Ihn hier...

Lui 19.07.2014 19:22

Zitat:

Zitat von HollyX (Beitrag 1061592)
Und sag ich bewusst als ehermaliger Zucker-junky.

Nach jeder Radausfahrt war für mich ein übliches Ritual:
- eine Flasche Kirschsaft
- Teller Pasta
- Tafel Schokolade.

Und eine Anm. noch zu Lui: Bei LCHF reduziert man eben nicht die Kalorien, weil man die Energie, die man normalerweise durch KH bekommt, durch Fett ersetzt (ca. 5%KH, 25%Protein, 70%Fett).


Darum sage ich es ist individuell. Ich war noch nie Zuckerjunkie. Auf die Idee nach dem Training ne Tafel Schokolade zu essen, würde ich gar nicht erst kommen. Der Gedanke bereitet mir schon Würgereiz. Kaffee trinke ich schwarz(ohne alles) und Zuckerprodukte, wie gesagt, selten bis garnicht. Riesige Teller Pasta esse ich auch nicht.

Von Basmatireis zum Hähnchencurry mit Gemüse, bekomme ich keine Hungerflashs, wonach man den Kühlschrank leerräumt. Auch nicht von Pellkartoffeln zum Steak.

Darum sage ich, dass KH nicht das Problem sind, sondern falsche KH.
Kann sein, dass Zuckerjunkies und Junkfoodesser(Junkfood ist für mich alle Industrienahrung, zB auch Fischstäbchen oder Stulle mit Marmelade) mit deiner Ernährungsweise besser zurecht kommen, um von ihren schlechten Ernährungsgewohnheiten wegzukommen.

Hat die TE je erwähnt, was und wieviel sie in etwa pro Tag isst?

Flusslaeufer 19.07.2014 21:04

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 1061530)
Wenn du damit klar kommst, kein Thema. Alle Diäten funktionieren, wenn man sich dran hält, weil sie einen zwingen die Kalorienmenge zu reduzieren. Viele Menschen kommen mit KH nicht klar, weil sie dann direkt 3000 Kcal pro Tag alleine an süße Backwaren, Kuchen und Schokozeug essen, also die FALSCHEN KH.

Das wäre ja dann alles mit viel Fett...
Ich denke nicht, dass man zunimmt, wenn man KH-reich isst. Natürlich nur solange man die richtigen Sachen (also z.B. viel Obst und Gemüse) bevorzugt.

Zu den Afrikaner: Klar, wenn man die hungernden in beispielsweise Somalia anschaut, kann man da wenig aussagekräftige Schlüsse bzgl. ihrer Ernährung ziehen. Aber nicht jeder in Afrika hungert. In Kenia lebende Läufer z.B. ernähren sich hauptsächlich von KH und sind jetzt nicht wirklich fett :Huhu:

Lui 19.07.2014 21:11

Zitat:

Zitat von Flusslaeufer (Beitrag 1061683)
Das wäre ja dann alles mit viel Fett...

Allerdings argumentieren Low Carber, dass die Kombo KH + Fett zu Übergewicht führt.

Mir fällt oft auf, dass Leute, die auf Ernährungsformen wie Low Carb High Fat schwören oft vorher vollkommen falsch gegessen haben.

Das wäre so als wenn einer auf den Schwimmstil Total Immersion(vergleichbar mit Low Car High Fat) schwört, und sagt, "ich habe vorher jahrelang trainert und nie Fortschritte gemacht. Ich kann immer noch keine Bahn kraulen". Dann fragt man wie derjenige geschwommen ist und er antwortet: Hausfrauenbruststil(vergleichbar mit Junkfood).

Klar, wird man dann nicht zum Star-Schwimmer, aber das heißt nicht nur Total Immersion führt zum Ziel. Es gibt massig Leute, die vernünftig in Vereinen trainiert haben(vergleichbar mit ausgewogene gesunde Ernährung) und ohne Total Immersion super schwimmen.

anna.runner 20.07.2014 01:44

Lui könntest du mal einen Beispieltag deiner Ernährung posten? :)

Ich glaube, der Threaderstellerin würden konkrete Tipps bzw. Beispielernährungspläne, die bereits auf erfolglreich getestet/eingesetzt werden eher helfen als die Neuauflage der ewigen Low Carb/Fat - Diskussion.

Lui 20.07.2014 04:26

Wobei es weniger interessant ist, was ich esse, als was die TE isst und zwar detailliert.

Wenn einer schreibt, er macht beim Schwimmen keine Fortschritte, wird eigentlich immer gefragt, wie trainierst du und wie oft, machst du Intervalltraining usw. teilweise werden vom TE Vids gepostet oder von anderen erfragt.

DerQ 20.07.2014 08:55

Guten Morgen,

Auch ich tu mich trotz mit unter sehr hoher sportumfänge schwer mit dem Gewicht auf einen zufriedenstellenden Nenner zu kommen.
Bei 1,78m wiege ich in der Regel zwischen 73-74kg - und dieses scheint auch mein so genanntes Plateau zu sein...

Soll heißen , damit ich etwas weniger wiege (70-71) muss ich mich wirklich extrem disziplinieren und gleichzeitig sehr hohe Umfänge trainieren (Marathontraining/MD/IM).
Was mich allerdings irre Macht ist der Umstand dass der Körper bei der kleinsten Disziplinlosigkeit (mal eine Pizza, oder auch mal was süßes) sofort alles einbunkert als gäbe es kein morgen mehr.. Sollten sogar mal zwei bis drei Tage am Stück etwas sportlos oder ungesünder sein, so sind am Ende der Woche schnell 1,5-2kg wieder drauf.

Finde das ganze schon sehr seltsam.. Wenn ich mich in meinem Umfeld umschaue machen wenige Leute Sport und bei der Ernährung Halte ich mich obendrein eher noch denen gegenüber Zurück ... Ergebnis ist, was ich oben schreibe. Dicker werden die anderen aber nicht, die meisten sind sogar gut schlank dabei..

Habe zum einen auch das Gefühl, dass sich mein Körper durch diese hohen Sportumfänge immer in einer kleinen "Krise" befindet, und somit aus der Ernährung alles zieht und bunkert was es gibt.
Zum anderen scheint dieser kalorienverbrauch beim Sport nach jahrelangem Ausdauersport wirklich überschätzt.

Letztendlich mag es wohl leider auch damit zusammenhängen dass ich früher als jugendlicher übergewichtig war (ca 102kg) und leider diese leeren Fettzellen besitze die nicht weggehen. Somit werden diese auch schnell gefüllt, sobald ein Überschuss an Nahrung entsteht. Dieses Problem scheinen "immer schlanke" nicht zu haben.

Dies alles zu akzeptiere fällt mir manchmal ganz schön schwer und stellt mich mental oft vor größere Schwierigkeiten als so mancher Wettkampf ;)

ScottZhang 20.07.2014 12:07

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1061616)
Diese These ist aus meiner Sicht kokmplett absurd.

Die Fettisolation ist zwar für Pottwale im Polarmeer bedeutsam - und beispielsweise auch für einen Ärmelkanalschwimmer - ,aber beim Durchschnittsmitteleuropäer ist die Isolation in der Auswirkung für die Energiebilanz vernachlässigbar.

*facepalm*

Die Energiebilanz hat nix mit extremen zu tun, die gibs immer. Die spielt auch nicht mal ne Rolle und mal nicht. Der größte Teil unseres Energieverbrauchs geht für den Ausgleich der Körperkerntemperatur drauf (soweit ich weis) also spielt es eine Rolle. Und es ist völlig wurst ob es zu warm oder kalt ist, man muss auch Energie aufwenden um zu kühlen.
Ist ja nett die Vorstellung, aber man kann physikalische Gesetze nicht einfach an und ausschalten wie es einem passt, geht leider nicht.
Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1061616)
Eher sind die Verhältnisse umgekehrt: Mit steigendem Körperfettanteil sinkt der Grundumsatz als Folge des erhöhten passiven Gewebeanteils, mit erhöhten Anteil an Muskulatur steigt er. (Muss man mir nicht glauben, kann man aber in jedem Physiologielehrbuch nachlesen). Das hilft dann sogar beim Abnehmen. D.h., entgegen Deiner These isoliert Muskulatur zwar nicht, aber sie hilft Energie zu verbrauchen und ist insofern nützlich, das Körpergewicht zu halten oder sogar zu verringern.

Hier steckt ein wahrer Kern. Aber dafür darf man keinen Organismus sein der in einer Energiekrise steckt, sondern einen Sportler der sich am Tag 6000kcal reinschüppt (Übertreibung).

HollyX 20.07.2014 19:09

Hi Anna.runner,

Zitat:

Ich glaube, der Threaderstellerin würden konkrete Tipps bzw. Beispielernährungspläne, die bereits auf erfolglreich getestet/eingesetzt werden eher helfen als die Neuauflage der ewigen Low Carb/Fat - Diskussion.
Ich denke, dass die Vor- und Nachteile diverser Ansichten für die TE durchaus hilfreich sind zu entscheiden, wie sie vorgehen soll.

Außerdem seh ich nicht, wo es eine "ewige low carb/fat"-Diskussion gab. Hier im Forum? Hab keine gefunden.....

Allgemein geht LHCF auf die Erfahrungen von William Banting im Jahre 1862 zurück. Diese wird zur Zeit recycelt und ist damit eigentlich ne ziemlich neue Idee (lass mich aber gern überzeugen).
Wenn du auf Atkins anspielst: zum hundersten mal: Atkins ist eine high-protein diät - LCHF eine high fat diät...

Ich möchte Clara zustimmen, die in einem früheren posting sagte: In der Saison gar nix rumexperimentieren.

In der off-season würd ich ihr einfach mal raten, es zumindest zu probieren:

Phase 1: Schoko-Kram und verarbeitete Lebensmittel weglassen
Phase 2: Weizen weglassen
Phase 3: Beilagen (Reis, Nudeln, Kartoffeln) halbieren; dabei gesunde Fette erhöhen (Leinöl, Kokosöl, Olivenöl; keine Pflanzenöle)
Phase 4: Die noch verbliebenen Beilagen durch Gemüse ersetzen. Falls man hungrig ist, Fett erhöhen.

Das ganze 3 Monate durchziehen und beurteilen (Leistung, Wohlbefinden, craving nach Süßem etc.)

Wer das alles doof findet, muss es nicht machen. In Schweden wurde LCHF zur offiziellen Ernährungsdoktrin erklärt (http://healthimpactnews.com/2013/swe...fat-nutrition/). In Südafrika wurde Noakes et al's Buch "the real meal revoluation" so oft verkauft, dass es einen großen Druck auf Restaurants und die Ernährungsindustrie ausgewirkt hat.

Ich seh mich selbst in der Experimentierphase. Was sagen die Blutwerte? Werd ich nicht doch einknicken und Süßes haben wollen? Work in progress :Blumen:

Grüße
Holger

Antracis 20.07.2014 19:14

Zitat:

Zitat von ScottZhang (Beitrag 1061758)
Ist ja nett die Vorstellung, aber man kann physikalische Gesetze nicht einfach an und ausschalten wie es einem passt, geht leider nicht.

Deine These ist doch die, falls ich sie richtig verstanden habe: Das menschliche Körperfett dient nicht primär als Energiespeicher, sondern als Isolator. Der Körper greift in Energiekrisen nicht primär darauf zurück, weil er seine Körpertemperatur aufrecht erhalten muss und sich deshalb nicht seines Isolator berauben will.

Klingt alles sehr nett und ich rate dringend zur Veröffentlichung, zumindest in dem Teil der Physiologie, den ich überschaue, hat sich das nämlich noch niemand getraut.

Lui 20.07.2014 20:24

Zitat:

Zitat von HollyX (Beitrag 1061929)
Phase 1: Schoko-Kram und verarbeitete Lebensmittel weglassen
Phase 2: Weizen weglassen
Phase 3: Beilagen (Reis, Nudeln, Kartoffeln) halbieren; dabei gesunde Fette erhöhen (Leinöl, Kokosöl, Olivenöl; keine Pflanzenöle)
Phase 4: Die noch verbliebenen Beilagen durch Gemüse ersetzen. Falls man hungrig ist, Fett erhöhen.

Das habe ich bestimmt schon 3-4 mal über die Jahre getestet. Ich persönlich habe weder ein Gramm mehr durch diese Ernährungsweise abgenommen, noch war meine Leistung besser als bei meiner normalen Ernährung.

Der Grund ist, dass ich mich sowieso im Grunde so ernähre, aber MIT Reis, Kartoffeln, Weizen, aber ohne Zuckerprodukte/verarbeitete Lebensmittel.
Die Leute, die einen Unterschied bemerken, sind Leute, die vorher massig Kalorien durch Kuchen und co. zugeführt haben und durch das Weglassen dann weniger Kalorien konsumieren. Das hat mit Reis oder nicht Reis nichts zu tun.

Letztendlich kann man aber auch mit einer reinen Junkfoodernährung schlank sein, wenn man nicht mehr isst als man verbraucht.
Ob es gesund ist, steht auf einem anderen Blatt.

Ich wiege normal 65-68kg bei 177cm. Wenn ich durch diversen Gründen(Sportpause, mehr als sonst essen usw) auf 75kg hochgehe und wieder auf 68kg will, reduziere ich meine Menge um ca. 15%(nach Gefühl).

clara226 21.07.2014 10:53

Vielen Dank für die zahlreichen Anregungen und die Diskussion. Ich denke, dass ich in letzter Zeit nachlässiger geworden bin mit der Ernährung und z.T. einfach zu viele KHs, zu viel nebenbei und auch insgesamt zu große Portionen gegessen habe.

Jetzt ist Saisonpause (hey, schon wieder 2 Wochen um seit dem IM Frankfurt *g*), und ich möchte Low Carb eine echte Chance geben. Darauf werde ich bewusst stärker achten.

MattF 21.07.2014 15:02

Ich hab jetzt nicht alles gelesen aber mal eine Anmerkung zu Kalorien zählen bringt nichts und weniger essen als verbrauchen ist zu einfach:

Wenn man wie viele hier vorgeschlagen hat low carb macht, dann mancht man aber genau das: Man reduziert die Zufuhr.

Wenn man einfach quasie alle Kohlenhydrate die man am Tag isst, von Brötchen / Brot über Kartoffeln, Nudeln, Kuchen, Softdrinks weg lässt. Kann man vom Rest gar nicht so viel ausgleichen.

Dann müsste man z.b. x Putenschnitzel, x Eier, Wurst usw usw, essen, was man instinktiv und auch weil man es garnicht rein bekommt, nicht macht.
Man isst automatisch mehr Salat, Obst, usw was alles relativ wenig Kalorien hat.

Man müsste dann schon z.b. bewusst Olivenöl löffelweise essen o.ae..


Das ist im übrigen der "Trick" der ganzen " ich lass was weg Diäten" oder auch der Trennkost.


Wenn man das weiß ist es ja auch nicht unbedingt schlimm, dann kann man das ja bewusst nutzen.

MfG
Matthias

HollyX 21.07.2014 15:11

Hi MattF,

sorry, so direkt zu sein, aber das ist falsch.

Man ersetzt bei LCHF die Kohlenhydrate durch Fett. Da Fett mehr Kalorien/g hat als KH, kommt es u.U. sogar zu einer Erhöhung der Kalorien.

Der Abnehmeffekt geht nicht über die Kalorienreduzierung, sondern über die Stabilisierung und Senkung des Insulinstoffwechsels.

Die Studien, die eine low-carb-Ernährung mit einer low-fat-Ernährung verglichen (experimentel, randomized trials) fanden, dass die low-carber bis zu 2-3x soviel abnahmen wie die low-fat-Gruppe - und das obwohl bei nahezu allen Experimenten die low-fat-Gruppe WENIGER Kalorien zu sich genommen hatte.

Hier eine Übersichtsseite dazu mit Verlinkung zu den Studien (am Ende der Seite gibt der Autor eine Zusammenfassung, von der ich das entnommen habe).
http://authoritynutrition.com/23-stu...low-fat-diets/

Ich find das sind gute Nachrichten.

Kalorienreduktion führt zu Hunger und der wiederum langfristig zum Ausgleich der Kalorien. Also hilft sich quälen nix, weil der Körper sich langfristig holt was er will.

Viele Grüße
Holger

MarionR 21.07.2014 17:39

Zitat:

Zitat von HollyX (Beitrag 1062219)
Der Abnehmeffekt geht nicht über die Kalorienreduzierung, sondern über die Stabilisierung und Senkung des Insulinstoffwechsels.

Dann dürften Gesunde, die sich nicht überwiegend von Weißbrot und Zuckerkram ernähren, eigentlich gar nicht abnehmen...

Zitat:

Zitat von HollyX (Beitrag 1062219)
Die Studien, die eine low-carb-Ernährung mit einer low-fat-Ernährung verglichen (experimentel, randomized trials) fanden, dass die low-carber bis zu 2-3x soviel abnahmen wie die low-fat-Gruppe - und das obwohl bei nahezu allen Experimenten die low-fat-Gruppe WENIGER Kalorien zu sich genommen hatte.

Die Studien, die die low-carb-Ernährung nicht nur über einen eng begrenzten Zeitraum sondern über 5 Jahre mit gesunder Mischkost verglichen haben, kamen zu den Schlüssen, dass es kaum jemand durchhält, dass diejenigen, die es durchhalten nach den 5 Jahren nicht signifikant weniger wiegen wie die Mischköstler (etwas weniger als am Anfang) aber schlechtere Blutwerte haben (Cholesterin, Triglyceride, Leberwerte, Harnsäure).
Der letzte Pukt mag auf ungesunde low-carb-Ernärung und einen Überschuss an tierischen Fetten zurück zu führen sein. Alle 3 Punkte zusammen suggerieren aber, dass es sich zwar um eine effektive Diät handelt, die man ein paar Wochen oder vll. auch Monate macht und damit auch spektakulär viel abnehmen kann bei wenig Langfrist-Tauglichkeit.

HollyX 21.07.2014 18:19

Hi Marion,

Zitat:

Dann dürften Gesunde, die sich nicht überwiegend von Weißbrot und Zuckerkram ernähren, eigentlich gar nicht abnehmen...
Ein guter Punkt. Aber gibt so Leute häufig? Keine Ahnung. Aber auch wenn: Es gibt natürlich Dutzende Moderatoren, genetische Unterschiede in hormonellen Prozessen etc.

Kausaltheoretisch lässt sich das immer leicht lösen, wenn man einen "Effekt" als "durchschnittlichen" Effekt bzw. das Resultat als "bedingten Erwartungswert gegeben X=x" interpretiert *hust*

Zitat:

Die Studien, die die low-carb-Ernährung nicht nur über einen eng begrenzten Zeitraum sondern über 5 Jahre mit gesunder Mischkost verglichen haben, kamen zu den Schlüssen, dass es kaum jemand durchhält, dass diejenigen, die es durchhalten nach den 5 Jahren nicht signifikant weniger wiegen wie die Mischköstler (etwas weniger als am Anfang) aber schlechtere Blutwerte haben (Cholesterin, Triglyceride, Leberwerte, Harnsäure).
Der letzte Pukt mag auf ungesunde low-carb-Ernärung und einen Überschuss an tierischen Fetten zurück zu führen sein. Alle 3 Punkte zusammen suggerieren aber, dass es sich zwar um eine effektive Diät handelt, die man ein paar Wochen oder vll. auch Monate macht und damit auch spektakulär viel abnehmen kann bei wenig Langfrist-Tauglichkeit.
Ja, das ist in der Tat ein Punkt. Einige Studien, die ich verlinkt habe, zeigen auch, dass einige Leute wieder einknicken.
Das sieht wie ein compliance - Problem aus. Anstatt das jetzt als ein Gegenargument zu sehen, würde mich eher interessieren, wie genau die Diät bei denen aussah und warum sie eingeknickt sind. Allerdings sind die compliance - Raten bei low-carbern in jedem Fall zumindest höher als bei den low-fat-Leuten, weils einfach besser schmeckt und richtig satt macht. :)

Wie gesagt, das craving hört *in der Regel* auf, sobald sich der Insulinspiegel und auch die Konditionierung des Gehirns normalisiert hat. Aber gerade letzteres wird bei vielen wohl nie ganz aufhören (hmmm, Kuchen.....:) ).

Die Studie, aber die für die, die es durchhalten, keine Unterschiede nach einigen Jahren mehr zeigt, irritiert mich etwas. Die würde ich dann doch gern mal anschauen.

Grüße
Holger

~anna~ 21.07.2014 19:09

Wie gut man low-carb verträgt, hängt stark von der Person ab. Gerade bei Frauen, die zudem sportlicht aktiv sind, würde ich das nie einfach so empfehlen. Was nicht heißt, dass man sich von Zuckerwasser ernähren soll. Aber halt vernünftig, mit (u.U. kh-reichem) Gemüse und sonstigen Lebensmitteln, die in Summe ein ausgeglichenes Makro- und Mikronährstoffprofil liefern...

Für mich ist ein leichtes kontrolliertes Hungergefühl immer ein gutes Zeichen, dass ich am Abnehmen bin ;) . Ausgewogene Ernährung vorausgesetzt.

MarionR 21.07.2014 21:40

Zitat:

Zitat von HollyX (Beitrag 1062303)
Ein guter Punkt. Aber gibt so Leute häufig? Keine Ahnung.

Ich hoffe, dass es noch Leute gibt, die einfach normal essen. Viel Obst und Gemüse, bisschen Milch(Produkte), wenig Fleisch und Fisch, ein bisschen Brot/Getreide und Sonntags Nachmittags Kuchen zum Kaffee. Unterm Strich von allem etwas, aber alles in Maßen.


Zitat:

Zitat von HollyX (Beitrag 1062303)
gesagt, das craving hört *in der Regel* auf, sobald sich der Insulinspiegel und auch die Konditionierung des Gehirns normalisiert hat. Aber gerade letzteres wird bei vielen wohl nie ganz aufhören (hmmm, Kuchen.....:) ).

Die Konditionierung auf süß saugen wir halt im wahrsten Sinne des Wortes schon mit der Muttermilch ein. Muttermilch = süßlich, Stillen = Zufriedenheit, Geborgenheit und jede Menge andere positive Emotionen und schon ist das Gehirn schon im frühsten Kindesalter konditioniert...

Studien bzw. Reviews z.B.:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23587198
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22510792
wobei ich exakt die Studie, die ich gemeint habe noch suche...

HollyX 21.07.2014 22:06

Hi Marion.

Bzgl. der geposteten reviews bin ich etwas verwirrt...Da gehts doch gar nicht um low carb.....? Die erste untersucht den Unterschied zweier low-fat-Diäten, die sich im Protein-Gehalt unterscheiden("...effects of low-fat diets either low or high in protein...") und die zweite die einfachen Unterschiede zwischen high - und low protein....

Man muss auch bei den low-carb-Diäten aufpassen. Für die niedrige compliance könnte relevant sein, ob es eine simple low-carb war (low carb ist ja ein sehr breiter Begriff). Hier /mir gehts um low-carb-HIGH FAT. Das Argument dahinter ist einfach, dass unser negatives Verständnis von Fett durch politische Propaganda und Lobby-Arbeit der Ernährungsmittelindustrie verursacht wurde - Fett in Wirklichkeit aber essentiell ist.

Ein zweiter möglicher Grund für die niedrige compliance könnte an der Natur aller randomized trial - Studien liegen, dass man ja durch die Randomisierung Leute einer Form zwangsweise zuweist. Das könnte auch dazu führen, dass die Leute die Form bald nach dem Experiment aufgeben...Wenn jemand sich freiwillig dafür entscheidet, ist die Motivation immer höher.

Grüße
Holger

Antracis 21.07.2014 22:50

Zitat:

Zitat von HollyX (Beitrag 1062420)
Das Argument dahinter ist einfach, dass unser negatives Verständnis von Fett durch politische Propaganda und Lobby-Arbeit der Ernährungsmittelindustrie verursacht wurde - Fett in Wirklichkeit aber essentiell ist.

Das ist mir auch zu stark vereinfacht. Es unterschlägt in absurder Weise den hohen Energiegehalt von Fett, das halt pro Nahrungsmenge einfach mal schnell die doppelte Energiemenge beeinhaltet und den nachgewiesen schädlichen einfluss gehärteter Fette gegenüber mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Das man durch massenhaften Konsum von Fritierfett krank wird, ist keine Erfindung der Werbung.

Und low-carb für Sportler ist so einfach nicht umzusetzen, da KH für die Leistungsfähigkeit und die Regeneration eine nicht geringe Rolle spielen. Und ja, ich kenne das Video zum Ketose-IM-Performer, aber die meisten Weltmeister und Olympiasieger ernähren sich nicht so...

MarionR 21.07.2014 23:10

Sorry, die Links oben sind echt nicht optimal.

Die Studie bzw. der Vortrag auf den ich mich bezogen hatte war der hier.
Offensichtlich hatte sich der Unterschied zwischen low carb und low fat schon nach 1 Jahr, nicht erst nach 5 Jahren relativiert.

Und im Prinzip steht das auch in den Leitlinien zur Therapie der Adipositas ab S. 44 und insbesondere auch Zitat Nr. 229, wobei die Zitate 223-231 Input zum Thema liefern.

HollyX 21.07.2014 23:34

Hi Antracis (sorry nochmal wegen des typos - war wirklich keine Absicht )

Zitat:

Das ist mir auch zu stark vereinfacht. Es unterschlägt in absurder Weise den hohen Energiegehalt von Fett, das halt pro Nahrungsmenge einfach mal schnell die doppelte Energiemenge beeinhaltet und den nachgewiesen schädlichen einfluss gehärteter Fette gegenüber mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Das man durch massenhaften Konsum von Fritierfett krank wird, ist keine Erfindung der Werbung.
Der erste Punkt ist dann richtig, wenn der Kaloriengehalt für die Gewichtszunahme irrelevant ist. Aber das wurde jetzt genug diskutiert :)

Zum Fritierfett: Ohne dessen Bestandteile zu kennen, nehm ich aber mal an, dass dies nicht die gesündesten Fette sind. Die Low-carber raten zu Kokosöl, Olivenöl und Leinöl. Die sollen gesund sein.

Es geht also nicht darum, sich jedes beliebige Fett reinzupfeifen, sondern die guten zu wählen.

Zitat:

Und low-carb für Sportler ist so einfach nicht umzusetzen, da KH für die Leistungsfähigkeit und die Regeneration eine nicht geringe Rolle spielen. Und ja, ich kenne das Video zum Ketose-IM-Performer, aber die meisten Weltmeister und Olympiasieger ernähren sich nicht so..
Du meinst Bevon McKinnon? Das Video kenn ich gar nicht (kannste das mal posten?). Ich kenn nur diesen Bericht hier: http://profgrant.com/2013/04/06/how-...from-athletes/

Dazu kann ich unbedingt dieses nette Buch hier empfehlen:
http://www.amazon.de/The-Art-Science...=volek+phinney

Die Autoren Jeff Volek und Stephen Phinney sind die zentralen low carb-Forscher und berichten in dem Buch ne Menge Studien u.a. an Radfahrern, die ihre performance (nicht nur GA1-Geeier) verbessern konnten.

Was meine eigene unmaßgebliche Erfahrung anbelangt: Ich mach wirklich alles - von HIT, freeletics, 5x5all out-Intervallen bis hin zu - für meine Begriffe - sehr langen Fahrten oberes GA1 - ohne jegliche KH-Zufuhr und ohne Einschränkung der Leistung.

Gerade gestern hab ich meine Dauer-Schallmauer durchbrochen und bin 8h lang / 216km gefahren - nur mit Wasser. Auch 3h später hatte ich noch keinen Hunger. Bin zwar kein schneller Radfahrer, aber es war genauso schnell wie vor ein paar Monaten noch die Hälfte der Strecke.

Das viele das nicht machen, ist m.E. kein Argument. Sie kennens halt nicht anders :)

Grüße
Holger

HollyX 21.07.2014 23:48

Hi Marion,

danke für den link. Er sagt aber selbst, dass die Aussage sich auf nur eine Studie bezieht. Und wie gesagt, man müsste wissen, was und warum das passiert ist.

Dies hier ist eine Meta-Analyse, die anscheinend optimistischer ist:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23651522

Aber auch hier müsste man mal genauer nachschauen, ob es LCHF war.

Grüße
Holger

Lui 22.07.2014 01:35

Ich finds ja ok, wenn du dich LCHF ernährst, aber wenn du sagst Calories in vs Calories out sei Blödsinn, stimmt das nicht, genauso wenig wie die Aussage, dass man von KH fett wird. Man kann sogar täglich bei Burger King essen und unter 10% KF haben, wenn man die Kalorien verbrennt.

HollyX 22.07.2014 10:18

Lui,

ich habe erstens immer betont, dass ich selbst zu wenig Ahnung habe, um mich festzulegen. Auch sagte ich nicht, dass Kalorie in vs. out Quatsch ist - nur dass ich die Ansicht der Low carber, dass der Insulin-Prozess der Ausschlaggebende ist, überzeugt. Strengenommen kann es durchaus sein, dass an beiden was dran ist. Bei der Kalorienreduktion kommt halt die Störung der Homöostase und folglich Hunger/craving dazu, warum man sich unbewusst oder bewusst doch wieder alles reinschaufelt.

Auch denke ich nicht, dass man von KH fett wird (außer man isst viel Zucker, v.a. Fruktose).
Allerdings postuliert Noakes eine zentrale genetische Disposition, nämlich "Insulinresistenz" - d.h. der Körper schüttet zwar Insulin aus (mit allen negativen Folgen) - allerdings führt dies nicht dazu, dass die Glucose aus dem Blut entfernt werden. Man wüsste zwar nicht, wieiviel % der Menschen inulininrestent seien - allerdings vermutet er a) einen sehr hohen Grad und b) dass dies hinter dem metabolischen Syndrom steht. Für diese Menschen sind Kohlenhydrate sehr schädlich.

Grüße
Holger

Eber 22.07.2014 14:42

Zitat:

Zitat von HollyX (Beitrag 1062468)
..
Gerade gestern hab ich meine Dauer-Schallmauer durchbrochen und bin 8h lang / 216km gefahren - nur mit Wasser. Auch 3h später hatte ich noch keinen Hunger.

Erstklassig. Und langsam ist das auch nicht.

Antracis 22.07.2014 19:58

@Holger:

Wir werden da nicht zusammenkommen, müssen wir aber auch nicht. :Blumen:

Finde den Austausch dennoch spannend. Ich werte halt die Low-Carb-These als krassen Außenseiter, was sowohl Studienlage als auch Fachliteraturmeinungsbild betrifft. Auch bei den Weltklasseathleten ist es sicher noch ein Außenseiterphänomen. Dennoch finde ich das ein spannendes Thema.

Dennoch, insgesamt gibt es wirklich sehr wenig leistungssteigernde Stoffe, wo das wissenschaftlich klar nachgewiesen ist, und die nicht auf der Dopingliste stehen. Und dazu gehören die KH.

Aber jeder Jeck iss anders...schön, wenn Du wenig bis keine brauchst, ist für die LD sicher nicht unpraktisch.

Betreff Video: Ich meinte einen sehr interessanten Beitrag von Sbechtel im Filmarchiv, den er über Low-carb/Ketose gemacht hat.

Gruß
Sascha


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