triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Schwimmen (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=12)
-   -   Ursachen für tödliche Badeunfälle? Wie vermeiden? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=28950)

neonhelm 13.07.2013 16:52

Zitat:

Zitat von Nils (Beitrag 926012)
Bei uns ist es der "scheingeile" Sohn, der uns ins Schwimmbad zwingt.:Blumen:

Ist ja ok. Ich hab aber auch kein Problem damit, unserem Kind zu sagen: 'Kind, Schein gibt's erst, wenn du es sicher kannst'. Unsere Tochter interessiert sich übrigens nur am Rande für Scheine. Sie interessiert vor allem, was sie kann.

Zitat:

Zitat von Prof.Schwimm (Beitrag 926022)
Das ist auch sehr förderlich für die weitere Schwimmentwicklung Hundepaddeln und strampeln....

Da wäre ich sehr, sehr vorsichtig mit dieser Aussage...

DragAttack 13.07.2013 20:47

Interessantes Thema - das ursprüngliche, nicht die Seepferdchenprüfung :Huhu: .

Theoretisch klingen die Vorsichtsmaßnahmen - nicht alleine schwimmen, nicht an unbeaufsichtigten Badeplätzen, etc ja vernünftig. In der Praxis könnte ich mein Freiwassertraining dann jedoch in die Tonne treten. Erstens finde ich selten jemanden, der Lust/Zeit hat mitzukommen - und wenn, dann sind die Geschwindigkeiten meistens so unterschiedlich, dass schon nach kurzer Strecke kein gegenseitiger Blickkontackt besteht. Zweitens wüsste ich keine brauchbare Stelle in den Berliner Seen, wo man tatsächlich längere Streck (ohne ständiges wenden) an beaufsichtigten Badeplätzen zurücklegen könnte.
Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 925870)
Mn sollte sich das Leben halt nicht von gefühlten Gefahren bestimmen lassen.
Freiwasserschwimmen ist bei Beachtung der Sicherheitshinweise nicht gefährlich.

Mit ausreichender Kontidion und Schwimmpraxis fällt es mir schwer, ein Szenario zu konstruieren, in dem es tatsächlich nicht mehr gelingen sollte, weniger hundert Meter bis zum nächsten Ufer (muss ja nicht immer das ursprünglich geplante Ziel sein ...) zu schaffen.

Um mich nicht von gefühlter Sicherheit verleiten zulassen, meine Frage an die hier offenbar vertretenen Praktiker von der Wasserrettung - wie weit ist das Szenario Freiwassertraining in der Unfallstatistik tatsächlich relevant und welches sind in diesem Fall die Ursachen, wenn es zum Unglück kommt?

Gruß Torsten

PippiLangstrumpf 13.07.2013 21:03

Zitat:

Zitat von DragAttack (Beitrag 926118)
Mit ausreichender Kontidion und Schwimmpraxis fällt es mir schwer, ein Szenario zu konstruieren, in dem es tatsächlich nicht mehr gelingen sollte, weniger hundert Meter bis zum nächsten Ufer (muss ja nicht immer das ursprünglich geplante Ziel sein ...) zu schaffen.

Stichwort "Stilles Ertrinken":
http://www.dlrg.de/fileadmin/user_up...rinken_1.0.pdf

DragAttack 13.07.2013 22:53

Zitat:

Zitat von PippiLangstrumpf (Beitrag 926126)
Stichwort "Stilles Ertrinken"

Wobei dieses ja hauptsächlich bein Nicht- bzw. schlechten Schwimmern relevant zu sein schein. Für routinierte Schwimmer beim Freiwassertraining finde ich in deinem Link neben Extremszenarien wie Epileptische Anfälle, Herzinfakt und Schlaganfall als einzigen IMO relevanten Risikofaktor "Unfälle mit Bewusstlosigkeit", also die Kollision mit Booten o.ä. Habe ich weitere Szenarien mit praktischer Relevanz übersehen?

Gruß Torsten

trialogo 13.07.2013 23:46

Unterzuckerung, Unterkühlung finde ich auch relevant.

DragAttack 14.07.2013 03:21

Zitat:

Zitat von trialogo (Beitrag 926189)
Unterzuckerung, Unterkühlung finde ich auch relevant.

Kann ich mir schwer vorstellen. Unterzuckerung, Unterkühlung sind sicherlich relevante Gründe um ein Training abzubrechen und vorzeitig an Land zu gehen. Mir fällt es jedoch schwer zu glauben, dass diese Faktoren einen so plötzlich so vollständig außer Gefecht setzen, dass ein solcher Notausstieg nicht mehr gelingt (in der Praxis wird auch bei langen Trainingsstrecken die Entfernung zumnächsten Ufer selten >500m betragen).

Interessieren würde mich hierzu ein Kommentar von den Rettungsschwimmern, wieweit ich die Gefährdung ggf. unterschätze, bzw. in welchem Umfang Badeunfälle beim Training mit ausdauertrainierten Schwimmern vorkommen.

Gruß Torsten

Freddy Frechdachs 14.07.2013 06:12

wo sind die Helm-pflicht Befürworter für Radfahrer
warum schreien die hier nicht für eine Schwimmweste oder Schwimmflügel pflicht für´s Wasser,

MattF 14.07.2013 09:43

Zitat:

Zitat von Freddy Frechdachs (Beitrag 926201)
wo sind die Helm-pflicht Befürworter für Radfahrer
warum schreien die hier nicht für eine Schwimmweste oder Schwimmflügel pflicht für´s Wasser,


Bei 400 toten Schwimmern im Jahr wäre das angemessen ja.

MfG
Matthias

Prof.Schwimm 14.07.2013 09:53

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 926221)
Bei 400 toten Schwimmern im Jahr wäre das angemessen ja.

MfG
Matthias


dann gibt es bestimmt immer noch 150 Todesfälle ;)

Fließt das überhaupt in die Statistik mit ein wenn jemand z.B wegen einen Herzinfarkt im Wasser "ertrinkt" ?

Wie bei uns an einem See kürzlich geschehen.

schoppenhauer 14.07.2013 10:28

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 926221)
Bei 400 toten Schwimmern im Jahr wäre das angemessen ja.

MfG
Matthias

Vielleicht das schwimmen im Freien ganz verbieten?

sybenwurz 14.07.2013 12:25

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 926221)
Bei 400 toten Schwimmern im Jahr wäre das angemessen ja.

Die könnte man zu 100% vermeiden, in dem man die Schwimmerei generell verbieten würde..

MattF 14.07.2013 16:42

Radfahren könnte man auch verbieten, viel zu gefährlich!

Lui 14.07.2013 19:48

Ich finde man sollte nur noch Schach als Sportart zulassen...

PippiLangstrumpf 14.07.2013 20:03

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 926422)
Ich finde man sollte nur noch Schach als Sportart zulassen...

Bist Du des Wahnsinns? Die Figuren sind lebensgefährlich! Man kann sie sich an den Kopf werfen und man kann sie verschlucken! :cool:

tri-guy1 14.07.2013 21:01

Hallo DragAttack,

Zitat:

Zitat von DragAttack (Beitrag 926118)
Theoretisch klingen die Vorsichtsmaßnahmen - nicht alleine schwimmen, nicht an unbeaufsichtigten Badeplätzen, etc ja vernünftig. In der Praxis könnte ich mein Freiwassertraining dann jedoch in die Tonne treten. Erstens finde ich selten jemanden, der Lust/Zeit hat mitzukommen - und wenn, dann sind die Geschwindigkeiten meistens so unterschiedlich, dass schon nach kurzer Strecke kein gegenseitiger Blickkontackt besteht.

Ich mache ähnliche Erfahrungen. Dass man zu mehreren trainiert und beim Schwimmen wirklich aufeinander aufpasst (so dass man in einem Notfall sofort reagieren könnte), ist ein Idealfall, der bei mir so kaum vorkommt.

Zitat:

Zitat von DragAttack (Beitrag 926118)
Um mich nicht von gefühlter Sicherheit verleiten zulassen, meine Frage an die hier offenbar vertretenen Praktiker von der Wasserrettung - wie weit ist das Szenario Freiwassertraining in der Unfallstatistik tatsächlich relevant und welches sind in diesem Fall die Ursachen, wenn es zum Unglück kommt?

Sehr gute Frage! Es dürfte allerdings schwierig sein, dazu eine Statistik aufzustellen, da der Anteil der tatsächlich Trainierenden im Vergleich zu den "Spaßbadern" (zumindest im Hochsommer) eh recht gering ist.
Aber wie sieht es denn aus, liebe Rettungsschwimmer? Fischt ihr schonmal den einen oder anderen Freiwasserschwimmer raus? :Blumen:

Auch würde mich interessieren, ob jemand Erfahrung mit Notfallhilfen wie dem weiter oben vorgestellten hat. Gibt es ja auch in Form einer kleinen Boje, die man hinter sich herzieht und die nebenbei auch die Sichtbarkeit verbessert. Macht das einer von euch?

gruß, tri-guy1 :Huhu:

Matthias75 14.07.2013 21:29

Zitat:

Zitat von huegenbegger (Beitrag 925989)
großartig!
So ein Neo gibt ja viel Sicherheit, aber ich glaube im Ernstfall wären wir beide nicht in der Lage uns gegenseitig zu retten. (die schwimmt mir ja auch immer weg, die Rakete.. :cool: )

Versuch mal mit 'nem Neo zu tauchen. Im Ernst! Du wirst feststellen, dass es verdammt schwierig ist, mit dem Neo unter Wasser zu kommen. Ein netter Versuch, der aber das Vertrauen in den Auftrieb des Neo stärkt ;)

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 925999)
Aber ich fang mal mit Punkt 2 an: Imho hat hier der Vater versagt. Alle, aber auch wirklich alle Berechtigten, die ich kenne, lassen keinen einfach so durchfallen.

Ok, das Kind mußte also für das Verhalten seines Vaters büssen. Auch nicht besser...

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 925999)
Es ist ein Unterschied, ob ein Kind sicher und ohne vollständige körperliche Erschöpfung die andere Seite erreicht (egal wie) oder mit letzter Kraft das rettende Ufer erreicht.

Wenn ich mein Kind bis an die Grenze seiner Möglichkeiten belaste, muss ich mit der Möglichkeit rechnen, dass es scheitert. Das kann ich dann aber nicht dem Prüfer anlasten, der mit seiner Unterschrift und em Stempel seiner Organisation dafür geradesteht, dass das Kind sicher25m bewältigen kann.

Quelle in der PO? Es heißt, 25m Schwimmen.

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 925999)
Wie weiter oben ja schon kurz angemerkt, halte ich die traditionellen Schwimmabzeichen für bestenfalls erneuerungsbedürftig.

Wenn du mit der PO nicht einverstanden bist, steht es dir frei, keine Abzeichen nach dieser PO abzunehmen oder darum zu bitten, dich davon freizustellen. Solange ihr aber anbietet, diese Abzeichen abzunehmen, müssen sie auch nach der PO abgenommen werden.

Wie schon geschrieben, ich hätte bei dem einen oder anderen auch Bauchschmerzen, die Abzeichen abzunehmen. Nur, die Spielregeln müssen von Anfang an klar sein. Wenn da steht 25m Schwimmen, sind's auch 25m Schwimmen. Wenn ich vorher sage: "Nö, Seepferchen erst ab 5 Jahre." ist es vorher klar. Wenn du vorher sagst: "Strecksprung ins Wasser, nicht aus der Hocke, dann 25m in Brust, Kraul o.ä.," ok. Wenn du den Kleinen aber einfach schwimmen läßt und nachher sagst:"nö, hat nicht gereicht". finde ich das gelinde gesagt, nicht so toll.

Zitat:

Zitat von DragAttack (Beitrag 926118)
Interessantes Thema - das ursprüngliche, nicht die Seepferdchenprüfung :Huhu: .

Ok, zurück zum Thema :Huhu:

Zitat:

Zitat von DragAttack (Beitrag 926118)
Theoretisch klingen die Vorsichtsmaßnahmen - nicht alleine schwimmen, nicht an unbeaufsichtigten Badeplätzen, etc ja vernünftig. In der Praxis könnte ich mein Freiwassertraining dann jedoch in die Tonne treten. Erstens finde ich selten jemanden, der Lust/Zeit hat mitzukommen - und wenn, dann sind die Geschwindigkeiten meistens so unterschiedlich, dass schon nach kurzer Strecke kein gegenseitiger Blickkontackt besteht. Zweitens wüsste ich keine brauchbare Stelle in den Berliner Seen, wo man tatsächlich längere Streck (ohne ständiges wenden) an beaufsichtigten Badeplätzen zurücklegen könnte.

Mit ausreichender Kontidion und Schwimmpraxis fällt es mir schwer, ein Szenario zu konstruieren, in dem es tatsächlich nicht mehr gelingen sollte, weniger hundert Meter bis zum nächsten Ufer (muss ja nicht immer das ursprünglich geplante Ziel sein ...) zu schaffen.

Die Tips sind ja nur die 100% Lösung. Wer nicht gerade in einem der großen Seebäder an der Küste wohnt, wird mit Sicherheit keinen bewachten Strand finden, der für ein gepflegtes LD-Training reicht. Ich würde mir mein Revier anschauen und überlegen, wo ich unnötige Risiken eingehe oder ob man gewisse Risiken minimieren kann.

Muss man z.B. quer über den See fahren oder kann ich auch am Ufer lang schwimmen?

Vielleicht gibt's auch den einen oder andere, der nicht mitschwimmen kann oder will, Der kann vielleicht mit 'nem Surfbrett mitpaddeln. Mit 'nem Surfbrett kann man auch super schnell zwischen verschieden schnellen Gruppen hin und her paddeln.

Ich denke, es kommt einfach darauf an, mit gesundem Menschenverstand an die Sache ranzugehen, zu überlegne, wie man Risiken vermeiden kann und vielleicht vorher zu überlegen, was man im Notfall tun kann.

Viele Unfälle passieren IMHo auch, weil man sich vorher über die Gefahren nicht im klaren ist, z.B. über Strömungen am Meer oder an Flüssen.

Zitat:

Zitat von DragAttack (Beitrag 926118)
Um mich nicht von gefühlter Sicherheit verleiten zulassen, meine Frage an die hier offenbar vertretenen Praktiker von der Wasserrettung - wie weit ist das Szenario Freiwassertraining in der Unfallstatistik tatsächlich relevant und welches sind in diesem Fall die Ursachen, wenn es zum Unglück kommt?

Gruß Torsten

Die Frage kann ich dir leider nicht beantworten. Keine Ahnung, ob in den Statistiken genauer abgeschlüsselt wird. Nach meinem Gefühl (beim Querlesen der Unfälle) sind es aber, bis auf die tragischen Fälle bei Wettkämpfen sehr wenig Sportschwimmer, sondern sehr oft die "Risikogruppen": Kinder, ältere Menschen, Betrunkene etc.

Ich würde trotzdem nicht sagen, dass Triathleten vollkommen sicher sind. Es kann leider immer etwas passieren, auch wenn Triathleten aufgrund der (meistens vorhandenen) Schwimmkenntnisse und der Kondition sicher sehr viel weniger anfällig sind als oben genannte Gruppen.

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 926221)
Bei 400 toten Schwimmern im Jahr wäre das angemessen ja.

MfG
Matthias

Auch wenn jeder einzelne zu viel ist, finde ich 400 Tote nicht so viel, wenn man mal bedenkt, wie viel Schwimmer unterwegs sind. Wenn man die oben genannten Risikogruppe und unnötige Leichtsinnsfälle sowie Suizide rausnimmt, ist Schwimmen eigentlich relativ sicher.

Das Risiko von irgendeinem Dödel umgenietet zu werden ist auch wesentlich geringer als beim Radfahren und sogar beim Laufen.

Matthias

Prof.Schwimm 14.07.2013 23:06

ein Neo bietet keinen Schutz vor Ertrinken genauso wie Schwimmflügel

Matthias75 14.07.2013 23:57

Zitat:

Zitat von Prof.Schwimm (Beitrag 926557)
ein Neo bietet keinen Schutz vor Ertrinken genauso wie Schwimmflügel

Hab' ich auch nicht behauptet. Wenn man allerdings wirklich mal versucht mit nem Neo zu tauchen, merkt man, wie schwer es ist, damit unterzugehen. Gibt finde deutlich mehr Sicherheit, wenn man weiss, dass man auch ohne viel zu tun an de Wasseroberfläche bleibt. Wenn mein Kopf unter Wasser ist, weil ich bewusstlos bin, bringt das natürlich nix, aber wenn ich mich mal für eine Pause auf den Rücken legen will oder einen Krampf rausdehnen will, bringt's schon was.

Matthias

neonhelm 15.07.2013 07:20

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 926482)
Ok, das Kind mußte also für das Verhalten seines Vaters büssen. Auch nicht besser...



Quelle in der PO? Es heißt, 25m Schwimmen.



Wenn du mit der PO nicht einverstanden bist, steht es dir frei, keine Abzeichen nach dieser PO abzunehmen oder darum zu bitten, dich davon freizustellen. Solange ihr aber anbietet, diese Abzeichen abzunehmen, müssen sie auch nach der PO abgenommen werden.

Wie schon geschrieben, ich hätte bei dem einen oder anderen auch Bauchschmerzen, die Abzeichen abzunehmen. Nur, die Spielregeln müssen von Anfang an klar sein. Wenn da steht 25m Schwimmen, sind's auch 25m Schwimmen. Wenn ich vorher sage: "Nö, Seepferchen erst ab 5 Jahre." ist es vorher klar. Wenn du vorher sagst: "Strecksprung ins Wasser, nicht aus der Hocke, dann 25m in Brust, Kraul o.ä.," ok. Wenn du den Kleinen aber einfach schwimmen läßt und nachher sagst:"nö, hat nicht gereicht". finde ich das gelinde gesagt, nicht so toll.

Ich nehme das Seepferdchen nur Kindern ab, von denen ich weiß, das sie es sicher können. Die Situation im Verein aber auch mit Sicherheit eine andere als im Schwimmbad.

Das mit der Prüfung sehe ich anders. Wer sich prüfen lässt, muss auch damit rechenen, zu scheitern. Und die Verantwortung liegt bei einem Vierjährigen immer bei den Eltern. Zum Thema PO: Ich sehe deinen Ansatz, aber hast du dich schon mal bei einer Kunsthochschule oder ähnlichem beworben? Das mit der PO ist ähnlich und die Aufgaben stehen nach unserer Auffassung bespielhaft für den Umgang mit der Umgebung Wasser. Wem das nicht passt, der mag sich sein Abzeichen gerne woanders abnehmen lassen.

Meine Skepsis gegenüber der aktuellen Scheinvergabe kommt übrigens eher bei den weiteren Scheinen als beim Seepferdchen, da imho dort die Fertigkeiten für die Schwimmentwicklung viel zu grobmaschig abgeprüft werden. Aber das ist nochmal ein Stück mehr OT...

Zitat:

Zitat von Prof.Schwimm (Beitrag 926557)
ein Neo bietet keinen Schutz vor Ertrinken genauso wie Schwimmflügel

Ne, das sehe ich anders: Ein Neo bietet schon Schutz, wie auch von Matthias beschrieben, aber halt keinen absoluten.

Pantone 15.07.2013 12:23

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 925797)
Nachtrag:

Viel wichtiger als das Schwimmabzeichen ist aber, den Eltern klarzumachen, dass sie allein die Veranwortung für Ihre Kinder haben, und diese bspw. nicht im Schwimmbad an den Bademeister abgeben können, und die Eltern auf die Gefahren am Wasser hinzuweisen.

Da sagst du was! Ich habe vor vielen Jahren mal mitbekommen, wie ein Kind in der Ostsee ertrunken ist und sehe heute noch die Eltern mit einer Kinderjacke in der Hand am Strand stehen und dem Hubschrauber hinterher blicken. Das habe ich nie vergessen.

Im hiesigen Freibad bin ich vermutlich eine der strengsten Mütter überhaupt, aber das ist mir egal. Da kenne ich absolut kein Pardon.

soloagua 15.07.2013 12:51

Zitat:

Zitat von Pantone (Beitrag 926748)
Da sagst du was! Ich habe vor vielen Jahren mal mitbekommen, wie ein Kind in der Ostsee ertrunken ist und sehe heute noch die Eltern mit einer Kinderjacke in der Hand am Strand stehen und dem Hubschrauber hinterher blicken. Das habe ich nie vergessen.

Im hiesigen Freibad bin ich vermutlich eine der strengsten Mütter überhaupt, aber das ist mir egal. Da kenne ich absolut kein Pardon.

Puh!:(
Ja, ist leider das einzig richtige. Im Gewühl drin hat man als Rettungsschwimmer kaum eine Chance einen ertrinkenden Erwachsenen zu sehen... mit Kindern wird es noch schwieriger.

Wir haben an unserem Stützpunkt auch nur Kindern das Seepferdchen abgenommen, wenn sie sicher die 25m schwimmen konnten. Und das schon in deutlich erkennbarem Bruststil. Allerdings haben wir die meisten unserer Schwimmkurse im Bodensee (mangels Hallenbad) machen müssen und da gab es auch kein Pardon, da es einfach zu kritisch ist in einem Freibad mit mehr als 10tsd Besucher an einem heissen Sonntag.
Aber, wir hatten keinen "Prüfungstag" in dem Sinn. Wenn fremde Kinder das Seepferdchen machen wollten, haben wir mit den Eltern erstmal noch ein Training abgemacht und haben die Kinder beobachtet und dann entschieden. Mit den Kindern aus dem Training haben wir halt geübt und sobald die 25m 2-3mal geklappt haben, sind sie im nächsten Training die Strecke geschwommen und haben nach dem Hüpfen und Tauchen ihr Seepferdchen bekommen. Quasi jeden Abend "Prüfung"... je nach Kind. So konnten wir 99% ein Erfolgserlebnis geben. Unter 5 Jahren haben wir so gut wie keine Kinder zugelassen. Zum Training je nach Kraft und Koordination schon, aber eben meist nicht zur "Prüfung". Das waren aber auch wirklich nur ganz wenige Kinder, die mit 4 schon in der Lage waren sicher 25m zu brusteln.
Der Spass und sichere Umgang im Wasser stand bei uns immer im Vordergrund. Sie mussten lernen, wie es ist bei Wind, Wellen, etwas Strömung und wenn der Boden plötzlich ein "Loch" hat und man untertaucht. Wie sich Seegras anfühlt und was halt noch so alles im See vorkommen kann.
Heute kommen nun schon fast die Kids der Kinder, die bei mir als aller erstes Schwimmen lernten... und wir haben gleich viel Spass!
Einzig die Eltern mussten immer "verschwinden"... am besten "nicht sichtbar" sein. Immer erst zum Schluss der Trainings durften die Kids ihnen zeigen, was sie schon konnten... :Lachen2:

Jimmi 15.07.2013 13:36

Noch was aus der Praxis:

Wir im Verein (ssvbadsalzungen.de) schwimmen auch mit den Kleinen regelmäßig im See. Absicherung durch 1 Beteuer auf ca. 3-4 Kinder bei gleichem Tempo, bei Kleinen auch 1 zu 1 und mit Elternteil. Einfache Strecke parallel zu einer Leine quer durch den See 150 m. Gut zu sehende Badekappe ist Pflicht.
Kinder können urplötzlich Panik bekommen, sei es weil es plötzlich mal eine kalte Stelle hat, sei es weil man Zeit hat seine Gedanken auf das zu richten, was gerade unter einem sein könnte oder weil man plötzlich das Gefühl hat, das ist nicht zu schaffen. wir machen das seit ich denken kann und hatten bisher alles im Griff.
Die Erwachsenen schwimmen schon im Hinblick auf den Thüringen Cup Freiwasserschwimmen (27.07 richte ich das bei uns aus, wer Lust hat) oft ohne Neo, oft im Hinblick auf Triathlon oder Gigathlon auch mit. Dabei achten wir immer aufeinander, schwimmen nie sehr weit vom Ufer weg und warten alle 700 m (Ende des Sees) bis die Mannschaft komplett ist. Auch hier noch nie was passiert.

sutje 15.07.2013 16:03

Zitat:

Zitat von Kullerbein (Beitrag 925865)
Wegen der in die Natur drängenden Trithleten?
Ich tät ja auch gern im Freiwasser schwimmen, aber der Respekt ist zu gross.

Falls das noch nicht beantwortet wurde (hab' den Thread nur quergelesen): Die Anzahl der Ertrunkenen steigt u.a., weil die Schwimmausbildung in den Schulen immer weiter zurückgefahren wird. (Habe einen Artikel darüber gelesen, weiß aber nicht mehr wo. BILD war es nicht :Cheese: ) Argumentation: Die meisten Kinder lernen inzwischen in externen Schwimmkursen schwimmen, das müsse die Schule nicht mehr gewährleisten. (Vielleicht ist das auch eine Ausrede für: Das Geld ist alle) Das führt dann dazu, dass in der Tat viele Kinder schwimmen können, aber wer keinen Kurs besucht hat, lernt es in der Schule dann auch nicht und bleibt in vielen Fällen lebenslang Nicht-Schwimmer.

KernelPanic 15.07.2013 16:16

Zitat:

Zitat von sutje (Beitrag 926866)
Argumentation: Die meisten Kinder lernen inzwischen in externen Schwimmkursen schwimmen

Die zu einem Teil von zweifelhafter Qualität sind, wie die Trainerinnen in unserem Schwimmverein feststellen.

Matthias75 15.07.2013 16:31

Zitat:

Zitat von Pantone (Beitrag 926748)
Da sagst du was! Ich habe vor vielen Jahren mal mitbekommen, wie ein Kind in der Ostsee ertrunken ist und sehe heute noch die Eltern mit einer Kinderjacke in der Hand am Strand stehen und dem Hubschrauber hinterher blicken. Das habe ich nie vergessen.

Im hiesigen Freibad bin ich vermutlich eine der strengsten Mütter überhaupt, aber das ist mir egal. Da kenne ich absolut kein Pardon.

So einen Fall hatte ich in 15 Jahren Wachdienst zum Glück nicht. Aber jede Menge Eltern, die sich ihrer Verantwortung nicht bewusst sind. Kann es z.B. nicht verstehen, dass Eltern ihre Kinder am Strand erst nach über einer Stunde vemrissen (In dem Fall hatten wir das schreiende Kind am Strand und die Eltern haben gemütlich ihre Sachen ausgepackt), Kinder bei gelber oder sogar roter Flagge ins Wasser gelassen werden etc..

Zitat:

Zitat von soloagua (Beitrag 926759)
Wir haben an unserem Stützpunkt auch nur Kindern das Seepferdchen abgenommen, wenn sie sicher die 25m schwimmen konnten. Und das schon in deutlich erkennbarem Bruststil. Allerdings haben wir die meisten unserer Schwimmkurse im Bodensee (mangels Hallenbad) machen müssen und da gab es auch kein Pardon, da es einfach zu kritisch ist in einem Freibad mit mehr als 10tsd Besucher an einem heissen Sonntag.
Aber, wir hatten keinen "Prüfungstag" in dem Sinn. Wenn fremde Kinder das Seepferdchen machen wollten, haben wir mit den Eltern erstmal noch ein Training abgemacht und haben die Kinder beobachtet und dann entschieden.

So ist es ja auch richtig, erst schauen und dem Kind nicht erst Hoffnungen machen. Das meinte ich mit Spielregeln vorher festlegen.

Zitat:

Zitat von sutje (Beitrag 926866)
Falls das noch nicht beantwortet wurde (hab' den Thread nur quergelesen): Die Anzahl der Ertrunkenen steigt u.a., weil die Schwimmausbildung in den Schulen immer weiter zurückgefahren wird. (Habe einen Artikel darüber gelesen, weiß aber nicht mehr wo. BILD war es nicht :Cheese: ) Argumentation: Die meisten Kinder lernen inzwischen in externen Schwimmkursen schwimmen, das müsse die Schule nicht mehr gewährleisten. (Vielleicht ist das auch eine Ausrede für: Das Geld ist alle) Das führt dann dazu, dass in der Tat viele Kinder schwimmen können, aber wer keinen Kurs besucht hat, lernt es in der Schule dann auch nicht und bleibt in vielen Fällen lebenslang Nicht-Schwimmer.

Problem ist auch, dass viele Schwimmbäder aus Kostengründen geschlossen werden. Bei meiner alten Grundschule ist das nächste Bad mittlerweile mehrere km entfernt. Wie soll man da mit 'ner Klasse hinkommen?

Mal davon abgesehen, dass die Qualität der Schwimmkurse in der Schule auch nicht so der Hit ist, allein aufgrund der Größe der Klassen. Bei uns waren's 2 Lehrer für 2 Klassen. Also im Schnitt 20-25 Kinder pro Lehrer. Da ist kein brauchbarer Kurs möglich.

Durch die wenigen Schwimmbäder nimmt auch der Kampf um die wenigen zur Verfügung stehenden Übungszeiten unter den Vereinen noch zu. Für viele Vereine sind die Badmieten, die aufgrund der klammen Gemeindekassen ebenfalls gestiegen sind, einfach nicht mehr finanzierbar.

Zudem sind bei vielen Vereinen die Wartelisten so lang, dass man sich fast schon mit der Geburt des Kindes auf die Wartelisten eintragen muss.

Nächster Punkt: Neue Schwimmbäder sind meist reine Wellness- oder Spassbäder. Es gibt schlicht kein Becken mehr, in dem man normal schwimmen (üben) kann.

Matthias

Nobodyknows 15.07.2013 19:10

Susan Taylor dies during English Channel charity swim
 
http://www.bbc.co.uk/news/uk-england-23315992

:(
N.

Lui 15.07.2013 19:26

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 926947)

So tragisch das ist, fand ich diese Aussage ganz interessant:

Zitat:

Kevin Murphy, secretary of the Channel Swimming and Piloting Federation, which also authorises and supports attempts, said: "It's an extreme sport. We know it's an extreme sport but its safety record is second to none.

"In nearly 150 years there have been only half a dozen fatalities."
Das zeigt wie selten bei der Überquerung des Channels, was ja nicht ohne ist, etwas passiert.

MattF 15.07.2013 19:32

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 926957)

Das zeigt wie selten bei der Überquerung des Channels, was ja nicht ohne ist, etwas passiert.

Na ja wie oft schwimmen Leute pro Jahr über den Kanal?

Und die es tun, sind sich der Gefahren bewusst.

Lui 16.07.2013 00:28

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 926959)
Na ja wie oft schwimmen Leute pro Jahr über den Kanal?

Insgesamt sind es um die 2700 über den Kanal, wovon halt eine Handvoll gestorben sind.

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 926959)
Und die es tun, sind sich der Gefahren bewusst.

Eben. Das sind meistens Leute, die wissen was sie tun. Ich schätze die meisten, die in Flüssen und Seen ersaufen wissen es nicht.

Duafüxin 16.07.2013 09:37

Etwas OT: Braucht man eigentlich eine Quali, um durch den Kanal zu schwimmen?

Matthias75 16.07.2013 10:07

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 927173)
Etwas OT: Braucht man eigentlich eine Quali, um durch den Kanal zu schwimmen?

Wenn das Ganze über die offizielle Organisation läuft (müsst die in den Berichten genannte "Channel Swimming and Piloting Federation" sein), müssen glaube ich gewisse Vorleistungen erbracht werden. Gab' mal eine Reportage, bei der Christoph Wandratsch bei seinem Rekorsversuch begleitet wurde. Meine mich zu erinnern, dass z.B. ein 6-Stunden-Schwimmen bei einer gewissen Wassertemperatur nachgewiesen werden musste.

Was mich wundert: In der deutschen Berichterstattung wird z.B. bei SPON geschrieben, dass die Channel Swimming and Piloting Federation nicht in den Versuch eingezogen war (Wobei "eingezogen" ein sehr schwammiger Begriff ist). In der englischen Berichterstattung wird aber ein Mitglied der Organisation zitiert. Ich hätte im Fall, dass sie den Versuch nicht authorisiert haben, mit einer entsprechenden Pressemeldung gerechnet.

Matthias

tri-guy1 17.07.2013 21:31

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 926957)
So tragisch das ist, fand ich diese Aussage ganz interessant:



Das zeigt wie selten bei der Überquerung des Channels, was ja nicht ohne ist, etwas passiert.

Man schwimmt auch nicht spontan 30km, da dürfte bei den meisten eine Stange Erfahrung dahinter stecken ;) Außerdem hat jeder ein Begleitboot, was auch eine gewisse Sicherheit gewährleistet.


Können eigentlich Wasserpflanzen beim Schwimmen im See gefährlich werden? Viele haben bedenken, dass sie sich zB in Wasserpflanzen verheddern könnten. Ich fand die bisher nur nervig bis eklig.

Ach ja, und zum Glück haben wir in unseren Breiten eine friedliche Tierwelt :( http://www.n-tv.de/panorama/Hai-toet...e10996311.html

Edit: Das mit den gelben und roten Flaggen kannte ich gar nicht! Wieder was gelernt :P

soloagua 17.07.2013 21:54

Zitat:

Zitat von tri-guy1 (Beitrag 928025)
Können eigentlich Wasserpflanzen beim Schwimmen im See gefährlich werden? Viele haben bedenken, dass sie sich zB in Wasserpflanzen verheddern könnten. Ich fand die bisher nur nervig bis eklig.

Eigentlich nicht. Aber wir hatten schon den Fall, dass eine Frau es eklig fand "diese Schlingpflanzen". Sie bekam Panik und verwickelte sich immer mehr darin... fast wäre sie gestorben. Ein Kollege konnte sie glücklicherweise retten.
Ist zwar nicht angenehm... aber einfach möglichst flach darüber hinweg schwimmen. Eventuell ist da die Rückenlage eine gute Hilfe.
Schlingpflanzen gibt's ja glücklicherweise keine und fleischfressende auch nicht ;)

chris.fall 18.07.2013 01:42

Moin,

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 927192)
Wenn das Ganze über die offizielle Organisation läuft
(...)

es gibt zwei Organisationen, die sich auch nicht ganz grün sind.

Vermutlich war gerade niemand von der "Konkurenz" für ein Statement zu bekommen, und die "Channel Swimming and Piloting Federation" wollte mit dieser Aussage hoffentlich nur zum Ausdruck bringen, dass sie nicht zu den näheren Umständen sagen können (weil sie nicht beteiligt waren).


Viele Grüße,

Christian

Lui 18.07.2013 03:27

Zitat:

Zitat von tri-guy1 (Beitrag 928025)
Man schwimmt auch nicht spontan 30km, da dürfte bei den meisten eine Stange Erfahrung dahinter stecken ;) Außerdem hat jeder ein Begleitboot, was auch eine gewisse Sicherheit gewährleistet.

Nochmal eben.;)(wie im letzten Post)
Mein Punkt war schon im letzten Post, dass die Channelschwimmer gut vorbereitete Schwimmer sind, während die Leute, die in Seen/Flüssen tödlich verunglücken es wahrscheinlich in vielen Fällen nicht sind: Kinder, schlechte Schwimmer, Besoffene usw. Ich denke für guttrainierte Schwimmer ist deshalb die Gefahr am Geringsten.

Was Haie betrifft: Das Wasser im Kanal ist für gefährliche Haie zu kalt.

Mandarine 23.07.2013 12:59

In unserem See in Rodgau ist am Samstag ein 25 jähriger Mann ertrunken.

Cruiser und ich waren zu diesem Zeitpunkt im See schwimmen.

Nach dem Schwimmen saßen wir auf der Terrasse und hörten Feuerwehr und Rettungswagen. Auch ein Hubschrauber kreiste über dem See. Wir wohnen in unmittelbarer Nähe.

Am nächsten Tag erfuhren wir, dass ein junger Mann ertrunken war. Er saß mit Freunden auf einem Ponton, die Freunde sahen ihn dort das letzte Mal.

Wahrscheinlich sprang er stark erhitzt ins Wasser... aber das ist reine Spekulation.

Unsere Jungs waren beide an diesem Wochenende an einem See zelten, da fährt einem so mancher Gedanke durch den Kopf...

Aufklärung ist das Wichtigste !
Auch wenn alles so easy erscheint, müssen wichtige Verhaltensregeln zwingend beachtet werden.

Ich wünsche der Familie des Ertrunkenen viel Kraft.

PippiLangstrumpf 23.07.2013 13:05

War das der Fall, der gestern auch im TV zu sehen war? :(

Da haben sie auch nochmal gesagt, daß es sehr gefährlich ist, überhitzt in kaltes Wasser zu springen. Da kann man trainiert sein, wie man will, das kann zu Herz-Kreislauf-Problemen führen, die im Wasser dann schnell mal tödlich enden :(

Also schön vorsichtig - gerade jetzt bei den warmen Temperaturen ...

Jimmi 23.07.2013 13:30

Ich kenne solche Temperaturschocks vom Baden im Eiswasser (tough guy oder getting tough in Rudolstadt). Dann kann Dir komplett die Luft wegbleiben. Wenn man darauf nicht vorbereitet ist, gibts Panik. Kann vielleicht auch bei hochsommerlichen Temperaturen passieren, wenn man da ins frische Nass hüpft.
Bei unserem ersten Langstreckenschwimmen ( www.ssvbadsalzungen.de ) im Jahr 2000 hatten wir gleich einen jungen Mann, der nach 200 m (!) schon aufgegeben hat und ans Ufer ist.

Die Leute überschätzen die Robustheit des menschlichen Körpers immer etwas. Alkohol tut dann sein übriges.

42k2 23.07.2013 15:25

Meine Arbeitskollegen haben mir ganz aktuell von einer Tauchweiterbildung erzählt.

Dort wurde angeblich erklärt, dass entgegen der bisherigen Meinung vor dem Tauchen nicht/ nur sehr wenig getrunken werden soll. Bisher war man der Meinung, dass man sehr viel trinken soll, wegen der trockenen Pressluft.
Wenn der Körper nämlich stark mit Flüssigkeit angereichtert ist, kann es durch den externen Druck dazu kommen, dass Flüssigkeit vom Gewebe in die Lunge kommt.
Das wäre auch verantwortlich für einige Todesfälle im Triathlon. (Gut hydriert zum Start... :( )

Ich hab das aber nur aus 2. Hand. Habe bisher dazu noch nichts gefunden. Als Laie klingt das aber plausibel

Matthias75 23.07.2013 15:56

Zitat:

Zitat von 42k2 (Beitrag 930740)
Meine Arbeitskollegen haben mir ganz aktuell von einer Tauchweiterbildung erzählt.

Dort wurde angeblich erklärt, dass entgegen der bisherigen Meinung vor dem Tauchen nicht/ nur sehr wenig getrunken werden soll. Bisher war man der Meinung, dass man sehr viel trinken soll, wegen der trockenen Pressluft.
Wenn der Körper nämlich stark mit Flüssigkeit angereichtert ist, kann es durch den externen Druck dazu kommen, dass Flüssigkeit vom Gewebe in die Lunge kommt.
Das wäre auch verantwortlich für einige Todesfälle im Triathlon. (Gut hydriert zum Start... :( )

Ich hab das aber nur aus 2. Hand. Habe bisher dazu noch nichts gefunden. Als Laie klingt das aber plausibel

Hmmm, die Druckverhältniss sind aber beim Tauchen ganz andere als beim Triathlon.

Außerdem kommt beim Tauchen die Pressluft mit dem Umgebungsdruck in die Lunge, sonst konntest du gegen den Wasserdruck nicht anatmen. Der Außendruck ist zudem wesentlich höher als das beim Triathlon der Fall sein kann.

Beim Triathlon hast du wesentlich geringe Drücke (wenn du senkrecht im Wasser stehst, ist die Lunge vielleicht 0,5m unter Wasser, macht einen Druck von 1,05bar). Zum anderen atmest du aber direkt Umgebungsluft mit 1bar. Der geringe Druckunterschied sollte aber nichts ausmachen, sonst hätten Schnorcheltaucher ständig Probleme (Was wohl bei zu langen Schnorchel auch vorkommen kann).

Werd' aber mal meinen Bruder fragen, der ist als Rettungstaucher da normalerweise recht dicht am aktuellen Stand dran.

Matthias


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:49 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.