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Stefan 22.02.2015 10:16

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1115085)
Mit Anfang / Mitte 20 fährt man regelmäßig Top 10 Platzierungen ein bei IM und Challenge Rennen Ein. Man weiß, dass man weiter kommen könnte, wenn man die Möglichkeiten hätte. Die Jungs lieben den Sport.

Top10 im Ironman kann man teilweise erreichen, wenn man 30+ Minuten hinter dem Sieger ins Ziel kommt.

Wer gerne Vollzeittriathlet sein will, soll es eben probieren.

Wen ich einen Radshop eröffnen will, muss ich entweder die Kohle dafür haben, oder einer Bank plausibel erklären können, warum sie mir das Geld dafür vorstrecken sollen. So ist das Leben.

Hafu 22.02.2015 11:03

Vielen Dank, Flachy, dass du die Langeweile hier im Forum vertrieben hast!:Blumen:

Deine Wortwahl zu benutzen hätte ich mich ehrlich gesagt nicht getraut (und hab' auch schon geahnt, welche Reaktionen dies hervorruft), aber inhaltlich steckt in den Aussagen mehr als nur ein Fünkchen Wahrheit.

Natürlich hat auch Arne Recht, wenn er schreibt, dass es kaum einen Beruf gibt, in dem das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag so schlecht sind, wie bei Triathlonprofis, obgleich mir schon einige Berufe mit schlechteren Arbeitsbedingungen und ähnlich schlechter Bezahlung einfallen würden (Altenpflegerin, Krankenschwester im Schichtdienst, Erzieher, Physiotherapeuten im Angestelltenverhältnis (zu letzteren hatten wir doch erst einen Thread hier)).

Allerdings: jeder kann frei entscheiden, womit er sein Geld verdient!

Daher ist Mitleid sowohl für den Triathlonprofi ebenso wie für die Altenpflegerin eigentlich fehl am Platz.

Viele Triathlonprofis aus der zweiten Reihe machen das, wofür Age-Grouper wie Flachy oder ich zum Teil sogar Geld ausgeben und unsere Freizeit "opfern" müssen (Ich habe "opfern" in Anführungszeichen gesetzt, weil es ja kein Opfer ist, wenn der Sport einem Spaß macht)
Auch die Athleten, die Arne im Las Playitas beschrieben hat, die im Morgengrauen losrennen (vermutlich trotzdem immer noch zwei Stunden später aufstehen und mit dem Training beginnen, als es Flachy zu tun pflegt:Huhu: ) machen es letztlich aus Spaß und Leidenschaft. Wenn manche Spnsoren auch noch bereit sind, dafür Geld auszugeben: umso besser für sie (wenngleich es für viele von Ihnen eine Einbahnstraße ist und die Aufwandsentschädigung ihrer Sponsoren ein langfristig gefährlicher Verstärker in der persönlichen Wohlfühlzone zu bleiben mit Trainingscamps in den schönsten Regionen der Welt, statt sich einzugestehen, dass das perönliche Talent letztlich für eine Karriere als Triathlonprofi nicht ausreicht.)

Spanky 22.02.2015 12:09

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1115067)
Ich sehe hier auf Fuerteventura morgens um 7 Uhr die mageren Athleten im ersten Licht ihren 20 km Nüchternlauf absolvieren, mittags sind sie auf dem Rad, nachmittags beim Schwimmen und danach im Kraftraum. Um 20 Uhr kommen sie ausgemergelt zum Abendessen und fallen danach ins Bett. Das ist der Alltag.

Um ehrlich zu sein, hält sich mein Mitleid dabei auch sehr stark in Grenzen, wenn ich so etwas lese.

Natürlich ist es ein "hartes Brot", wenn man versucht, aus seinem sportlichen Hobby seinen Beruf zu machen. Das kann und wird natürlich nicht jeder schaffen. Aber die meisten, die sich drauf einlassen, sollten wissen was es bedeutet. Man ist nur einer von vielen, die es versuchen, und nur die Besten schaffen es dann auch.

Da können doch die Jungs von der Power Horse Truppe froh sein, dass sie 2 Jahre einen solventen Sponsor an ihrer Seite hatten.
Wenn dieser sich dann (aus welchen Gründen auch immer) aus dem Sponsoring zurückzieht, dann kann man es ihm doch nicht noch übel nehmen. In der "freien Wirtschaft" verhält es sich doch nicht anders, im Gegenteil.

Und dieses Gejammer, dass die Triathleten doch immer so viel leisten müssen und unterm Strich doch nichts dafür bekommen.
Am liebsten wird dann auch noch auf die Fußballprofis verwiesen, die dagegen im Schlaraffenland leben und im Gegensatz zu Triathleten fast gar nix leisten müssen. Habt ihr ne Ahnung, wie viele hier durchs Raster fallen?? Zig-Tausende die es versuchen, vielleicht sogar Hunderttausende (weltweit), denn bis nach ganz oben schaffen es doch auch hier nur die wenigsten. Und der große Rest, der es nicht schafft? Von denen hört und sieht man nix und die müssen es auch irgendwann einsehen und versuchen auf andere Art ihre Brötchen zu verdienen. That's life!

Klugschnacker 22.02.2015 12:18

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1115093)
Allerdings: jeder kann frei entscheiden, womit er sein Geld verdient!

Ja. Von den Leuten aus dem Powerhorse-Team hat sich auch niemand beschwert, oder hast Du dazu etwas gelesen? Es geht wohl eher darum, dass flachy sinngemäß sagt, dass diese Möchtegerns und "Freizeitoptimierer" kein Sponsoring verdient haben, oder mit anderen Worten, keine echten Profis seien.

Dem halte ich entgegen, dass es sich aus meiner Sicht sehr wohl um Profis im besten Wortsinn handelt. Im Fußball würden wir auch nicht nur die besten 20 Bundesligaspieler als Profis anerkennen, und alle anderen als als Freizeitoptimierer bezeichnen.

Klugschnacker 22.02.2015 12:20

Zitat:

Zitat von Spanky (Beitrag 1115098)
Da können doch die Jungs von der Power Horse Truppe froh sein, dass sie 2 Jahre einen solventen Sponsor an ihrer Seite hatten.

Ich gehe davon aus, dass Du nichts darüber weißt, wie solvent der Sponsor war oder nicht war.
:bussi:

Spanky 22.02.2015 12:26

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1115100)
Ich gehe davon aus, dass Du nichts darüber weißt, wie solvent der Sponsor war oder nicht war.
:bussi:

Haha, da muss ich dir ausnahmsweise mal recht geben. :Cheese: Hab keine Ahnung wie solvent der Sponsor war und ich weiss auch nicht was er für seinen Namen hat springen lassen. :Lachen2:

Aber wenn ich 2 Jahre mit ein paar anderen Jungs zusammen unter der Flagge von "Power Horse reite" und sogar mein Team danach benenne, dann würde ich das nicht umsonst (im monetären Sinne) machen. Auch wenn du mir das hier gerade suggerieren willst. ;)
Und wenn dem so ist bzw. war, muss ich leider noch mehr an ihnen zweifeln.

wildcoyote 22.02.2015 12:53

Zum Thema fällt mir ein Artikel aus Januar ein : http://www.welt.de/print/wams/sport/...aufzahlen.html

Nette Darstellung der Sportler aus den olympischen Disziplinen und deren Geldsorgen bzw. Problematik.

Ein größeres Problem im Triathlon ist die sehr hohe Leistungsdichte im "Amateur-Bereich", welche enorm viele Aspiranten auf die Sponsoren präsentiert. Somit entsteht ein Teufelskreis bzw. Dumping was Sponsoring angeht. Des weiteren die inflationäre Entwicklung der IM bzw. Challenge Rennen - vor 2000 gabs grade mal 10 IM Rennen pro Jahr, 2015 sind es 41. Und dann noch 7 Challenges lang. Die 70.3 bzw. Mittelstrecke noch gar nicht gezählt.

Power Horse hin oder her - ich halte die Teams in einer Individualisten-Sportart für wenig sinnvoll. Siehe Commerzband, später Dresdner Kienbaum etc. Außer gemeinsam trainieren machen die ja wenig was zusammen bzw. gibts ja keine Team-Wertung oder sonstiges.

Alteisen 22.02.2015 13:14

Ich denke, es gibt eine klare Reihenfolge. Mindestens gute Leistung bringen und dann nach Sponsoren suchen. Wenn ich die zahlreichen Versuche aus der zweiten, dritten oder vierten Reihe sehe, die vollkommen unbekannt sind und mit einem Top 10 Platz beim Dorftriathlon glauben, dass sie jetzt zur Werbeikone werden und sich doch Sponsoren locker finden lassen, dann haben sie leider den Schuss nicht gehört. Das interessiert schlicht niemanden.
Jeder, der nicht extreme talentiert ist, sollte immer noch ein "normales" berufliches Standbein aufbauen. Ansonsten kann man auch Roulette spielen.
Letztlich bleibt auch die Frage, was ein echter Profi auf der Langdistanz bieten muß. Durch die Zahl der Rennen ist eine top 10 Platzierung auch für fleißige und durchschnittlich talentierte Sportler noch erreichbar. Wenn darüber das lokale Käsblatt berichtet, ist es schon toll. Werbewirksamkeit für einen Sponsor ist fast gleich Null. Das wird bei einer Gruppe Triathleten in einem Team nicht unbedingt besser.

Matthias75 22.02.2015 14:46

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1115093)
Allerdings: jeder kann frei entscheiden, womit er sein Geld verdient!

Soweit Zustimmung.

Was mich nur stört, ist, dass bzw. wie über die Gründe des Sponsorenausstiegs spekuliert wird. Flacht geht ja davon maus, dass die "Erfolglosigkeit" des Teams der Auslöser für den ausstieg ist. Nur, mit welchen Erwartungen ist Power Horse an die Suche gegangen? Wurden diese tatsächlich nicht erfüllt? Bei Power Horse wird sicher keiner so blauäugig an die Sache rangegangen sein, zu erwarten, dass die Teammitglieder nur Top3-Platzierungen bei den bekanntesten Rennen abliefern.

Vielleicht wollte Power Horse auch nur, neben Red Bull, Fuß im Triathlon-Business fassen und musste jetzt einsehen, dass man gegen den andere Brausehersteller nicht ankommt, da der den Mega-Deal mit dem Frankfurt- und Hawaiisieger gemacht hat. Vielleicht haben sie eingesehen ,dass das Unterfangen, daneben seine Marktanteile ausbauen zu können mit einem oft eher bieder und brav rüberkommenden Bracht nicht machbar ist bzw. es einfach nicht möglich ist, gegen die Marktmacht von RB anzukommen.

Ums kurz zu machen: Solange nichts über die Gründe des Sponsorenausstiegs bekannt ist, finde ich es respektlos, als alleinigen Grund die Erfolglosigkeit der Teammitglieder aufzuzählen und diese als "Hobbyathleten" hinzustellen.

Ich finde es auf jede fall Schade, dass der Triathlonsport einen Sponsor weniger hat, da dadurch einfach weniger Geld im Sport ist, wodurch die Vielfalt im Sport leidet.

Wenn alle Sponsoren Flachys Argumentation folgen, hätten wir vermutlich in D nur maximal 5 Athleten ,die sich den Sport leisten könnten. Ob ein Newcomer dann überhaupt die Möglichkeit hätte, in die Weltspitze vorzudringen, vor allem bei dem derzeitigen zeit- und kostenintensiven Qualimodus für Hawaii, wage ich zu bezweifeln.

Matthias

Dorn 22.02.2015 14:54

Bei einem Sponsoring ist auch ein gewisses unternehmerisches Risiko dabei. Jedes Unternehmen stellt sich die Frage wann der Punkt des ROI (Return of Investment) erreicht ist.

Was verdient (durchschnittlich) ein guter etablierter LD Profi Triathlet mit dem Ziel auf Hawaii zu starten ? (Nicht nur auf den Hauptsponsor bezogen sondern alle Sponsoren, Ausrüster mit eingerechnet).

Der Aufwand mit 2-3 Trainingslager, 2-4 Wochen USA-Hawaii, Reisen zu IM Rennen, Ausrüstung etc. ist ja nicht ohne. Einige der Profis haben Familie und müssen diese ernähren. Mit einer schwarzen Null am Ende des Jahres kommt man da nicht weit. (Ausnahme sind für mich Profi-Einsteiger und Athleten die für sich selbst verantwortlich sind und keine Familie ernähren / finanzieren müssen).

Dass alles sehr individuell ist ist mir bewusst. Mich interessiert ein Durchschnittswert der etablierten Profis mit Hauptsponsor (Beispiel Christian Brader o.ä.)

Sherminator 22.02.2015 14:56

Hi allerseits,

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1115093)
Allerdings: jeder kann frei entscheiden, womit er sein Geld verdient!

spannend - es gibt tatsächlich immernoch Menschen, die das wirklich glauben.

Zitat:

Zitat von Spanky (Beitrag 1115098)
Am liebsten wird dann auch noch auf die Fußballprofis verwiesen
[...]
Und der große Rest, der es nicht schafft?

Der kickt dann Oberliga und bekommt von seinen Vereinen Aufwandsentschädigungen bezahlt, die manch Triathlonprofi vor Neid erblassen ließen...

Zitat:

Zitat von wildcoyote (Beitrag 1115109)
Commerzband

Machen die gute Musik? SCNR :Lachen2:

Liebe Grüße (ebenfalls aus dem Influenza-Lazarett)
Stephan

rookie2003 22.02.2015 15:32

Der Austieg von Power Horse beim Tri Team hat nicht direkt mit dem Team selbst zu tun, sonder ist Teil einer Grundsatzentscheidung sich sukzessive aus dem Sportsponsoring zurückzuziehen.
Es sind/waren zB auch österreichische Sportler betroffen und bereits 2013 hat man sich zB aus dem Tennisponsoring zurückgezogen, das mit Sicherheit (ohne die Zahlen der PH-Jungs zu kennen) eine andere Größenordnung hatte als Invenstitionen in eine Sportart im Schatten der öffentlichen Wahrnehmung.

Klugschnacker 22.02.2015 16:40

Zitat:

Zitat von Dorn (Beitrag 1115119)
Was verdient (durchschnittlich) ein guter etablierter LD Profi Triathlet mit dem Ziel auf Hawaii zu starten ? (Nicht nur auf den Hauptsponsor bezogen sondern alle Sponsoren, Ausrüster mit eingerechnet).

Vielleicht interessieren Dich die Ergebnisse einer Befragung von 1300 Spitzensportlern, die immerhin einem Bundeskader angehören. Sie kommen im Schnitt auf ein Bruttoeinkommen von 1919 Euro im Monat. Nach Abzug von Steuern und Ausgaben für ihren Sport bleiben ihnen durchschnittlich 626 Euro zum Leben.

Grüße,
Arne

Alteisen 22.02.2015 16:57

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1115145)
Vielleicht interessieren Dich die Ergebnisse einer Befragung von 1300 Spitzensportlern, die immerhin einem Bundeskader angehören. Sie kommen im Schnitt auf ein Bruttoeinkommen von 1919 Euro im Monat. Nach Abzug von Steuern und Ausgaben für ihren Sport bleiben ihnen durchschnittlich 626 Euro zum Leben.

Grüße,
Arne

Interessante Studie. Was wohl die rund 1000 Euro pro Monat für den Sport sind, die anscheinend anfallen. Steuern sind weniger als 300 Euro pro Monat.

Kiwi03 22.02.2015 17:05

irgendwie ist der Berufswunsch ''Triathlet'' ziemlich was für Idealisten, Träumer oder absolute Minimalisten, was finanzielle Bedürfnisse anbelangt. Traurig, aber offensichtlich wahr.

Wieviele von den Leuten davon wirklich leben können, wär mal eine interessante Frage.

Klugschnacker 22.02.2015 17:26

Nach der Binsenweisheit, jeder könne selbst entscheiden, womit er sein Geld verdient, was übrigens nicht stimmt, steuere ich nun eine zweite bei:

Jeder Sponsor kann frei entscheiden, welche Sportler er sponsert und welche nicht.

Powerhorse, dessen Getränk es zu keiner Zeit des Sponsorings auf dem deutschen Markt zu kaufen gab, wäre es demnach frei gestanden, sich Sportler zu leisten, die das volle Rampenlicht der medialen Aufmerksamkeit genießen. Ronaldo, die deutsche Fußball-Nationalmannschaft, ein Radteam in der Protour, einen Formel-1 Rennstall, den Berlin-Marathon.

Haben sie aber nicht. Stattdessen haben sie für das in der Randsportart Triathlon mögliche schmale Budget ein Team unterstützt, um vom dynamischen und positiven Image der Dreikämpfer zu profitieren. Wunder bei der Werbewirkung waren nicht zu erwarten. Dafür muss man schon etwas mehr tun, und damit meine ich nicht die Leistungen der Sportler, die sich im erwartbaren Rahmen bewegten. Powerhorse hat meiner Meinung nach mehr bekommen als sie verdient haben. Wenn sie damit nicht zufrieden sind, ist ihnen nicht zu helfen.

Das gilt übrigens auch für Giant, den größten Fahrradhersteller der Welt. Ohne Timo Bracht und die anderen Jungs aus dem Team wüssten wir gar nicht, dass Giant auch Triathlonräder herstellt.

Grüße,
Arne

Mavicomp 22.02.2015 19:04

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1115157)

Powerhorse, dessen Getränk es zu keiner Zeit des Sponsorings auf dem deutschen Markt zu kaufen gab,

Das ist nicht richtig. Hier in Düsseldorf gab es das zB bei Kaisers. Ob noch immer, weiß ich aber nicht, weil ich da nicht regelmäßig bin. Aber ist ja auch nur nebensächlich.

Faser 22.02.2015 19:20

Unabhängig davon, dass ich es gut finde, dass hier ein bisschen Stimmung durch den Post von Flachy reinkommt, verstehe ich grundsätzlich die Problematik bei der Sache gar nicht.
Wer sagt denn, dass "Power Horse" und die fünf Sportler nicht alle von der Sache profitiert haben und mit dem Ausgang zufrieden sind?
Bei Radsportteams ist es ja auch gängig, dass Sponsorings nur für 1-3 Jahre erfolgen. Der Vorgängersponsor 21Run und Power Horse sind jetzt einigen Triathleten ein Begriff und die Sportler haben ein paar Jahre eine gewissen Unterstützung, in welcher Form bzw. Höhe auch immer, erhalten. Ist doch alles gut, da muss man eigentlich nicht gleich ein Fass aufmachen. :Cheese:

Ich denke weder Power Horse wollte damit weltberühmt werden, noch sind die Sportler davon ausgegangen, dass ihnen dadurch das Geld nur so um die Ohren fliegt.

flachy 22.02.2015 21:29

Guten Abend Sportfreunde,

vorab bitte ich nochmals um ein wenig Nachsicht ob meiner rustikalen Wortwahl - nach 10 Tagen Bettruhe und der Arztdiagnose "wenn Du in den nächsten 6 Wochen mit Deinem Sport wie vorher weitermachst, ist der Rest der Saison als Aktiver für Dich gestrichen" hat sich meine Lebensqualität merklich reduziert - Du merkst erst, wie geil Dein Leben eigentlich ist, wenn Du von "außen" eingeschränkt wirst und die Sachen die Du liebst einfach nicht mehr durchziehen kannst.

Inhaltlich deckt sich meine Kernaussage zu 100% mit Haralds eloquenter Formulierung.

Und es gab 2013 oder 2014 einmal ein Interview mit dem Ironmansprecher von Regensburg (und wohl auch Roth), in dem er sehr deutlich sein Missfallen ob all der Möchtegern-Tri-Profis - mit wettkampfsportlich unspektulärem Leistungslevel aber einer "Trainingsvita" wie ein Doppelolympiasieger zum Ausdruck brachte.
Und hier setzt meine Kritik an - ich lese von den geilsten Trainingsdestinations, den härtesten Umfängen, den besten Leistungsdaten ever - und leider beschränkte sich dieses spektakuläre Faszinosum mit Ausnahme von TB beim Team Powerhorse a.D. eben zum Großteil genau darauf - Trainingsweltmeister - leider ohne Wert...

Was ist denn schlimm an dem Fakt, dass es 5 - o.k., da ich auf dem Wege der Genesung heute zum Einen länger geradelt bin und zum Anderen mit dem Hochgefühl vom neuen Asterix-Films mit meiner "Gang" gerade aus dem Kino zurück bin - meinetwegen auch knapp 10 leistungsstarke Profis auf internationalem Niveau - sportlich als auch mit finanziellem Gegenwert aus Deutschland gibt, die sich bei den Topevents wie Hawaii die Kante geben?

Und dass das Geld auch in anderen "Mainstreamsportarten" nicht vom Himmel fällt, möchte ich kurz am Sportsponsoring meines Arbeitgebers skizzieren.
Die Firma unterstützt drei Sportarten.
Auf Grund der Vorliebe der Schweizer GF geht der Großteil an einen verrückten Rennfahrer, das ist einfach deren Vorliebe für teure Autos geschuldet, der Typ ist maximal zweite Reihe, bekommt aber ein Mehrfaches meines Jahressalärs für Karbonspoiler und Teflonschuhe zur Seite gestellt.
Daneben sponsert die Firma eine Basketballmannschaft der Beko-BBL (falls die Liga noch so heißt), gelegentliche TV-Zeiten im Spartenfernsehen und Web-TV, 50k EUR/Saison, Silversponsor, keiner redet drüber, isso, fertig.
Und durch mein permanentes nerven entschied man sich 2014 zu einem "Sponsoring" eines Bundesligaradteams, 2013 waren die Meister, aktuell sind zwei Leute des Teams bei der Bahn-WM. Fernsehzeiten gibt es nicht, Radsport ist aktuell sowieso unbeliebt - ich trau mich den "Großbetrag" an Sponsoring gar nicht zu nennen, kommt ungefähr auf einen hochwertigen Satz Laufräder, wie vom Power-Timo gefahren, hin - lächerlich.
Und da die Firma 2015 sparen möchte, wurde ein "Sponsoringpaket" überarbeitet - wer kommt wohl drauf, welche Geldverschwendung dem Rotstift zum Opfer fiel?

Hat natürlich mit dem Thema Powerhorse wenig zu tun, soll nur "meine Realität" verdeutlichen, dass jede Randsportart um's "finanzielle Überleben" mit Topleistungen kämpfen muß.

So, Viertel nach Acht, Gute Nacht, morgen geht's früh raus, die Bettflüchter-Koronarsportgruppe wartet mit ihren altersgerechten Schwimmübungen leider nicht bis zum Hellwerden auf mich...

Und Danke an alle hier - ist mir eine Freude&Ehre, dem offenen Meinungsaustausch hier aktiv folgen zu dürfen - haut rein!

mtth 21.04.2015 20:56

News vom ehemaligen Power Horse Team:

Das ehemalige Power Horse Triathlon Team ist jetzt das „Team Sport for Good".

Team..

sub12 22.04.2015 19:54

Kann mir mal bitte jemand erklären wie eine Wohltätige Vereinigung (oder welche Rechtsform es auch ist) Geld ausgeben kann um ein Triathlonteam auszuhalten? Ist das keine Uweckentfremdung? Naja, Hauptsache es geht weiter. Wer weiß, vielleicht wird der nächste hawaiisieger auch als laureus Sportler des Jahres nominiert. Gewinnen garantiert nicht, aber allein eine Nominierung wäre ja schonmal was

brandiruns 23.04.2015 09:13

Zitat:

Zitat von sub12 (Beitrag 1127036)
Kann mir mal bitte jemand erklären wie eine Wohltätige Vereinigung (oder welche Rechtsform es auch ist) Geld ausgeben kann um ein Triathlonteam auszuhalten? Ist das keine Uweckentfremdung? Naja, Hauptsache es geht weiter. Wer weiß, vielleicht wird der nächste hawaiisieger auch als laureus Sportler des Jahres nominiert. Gewinnen garantiert nicht, aber allein eine Nominierung wäre ja schonmal was

Ganz einfach: Gar nicht.

Das Triathlonteam kriegt kein Geld von der Stiftung sondern trägt den Namen und unterstützt die Stiftung. Dafür haben andere Partner ihr Engagement ausgebaut damit das überhaupt möglich ist, ich finde es jedenfalls eine super Sache.


Quelle: http://www.triathlon.de/aus-power-ho...ood-74700.html

Viele Grüße,
der Brandi

harryhirsch77 23.04.2015 11:09

Zitat:

Zitat von brandiruns (Beitrag 1127135)
Ganz einfach: Gar nicht.

Das Triathlonteam kriegt kein Geld von der Stiftung sondern trägt den Namen und unterstützt die Stiftung. Dafür haben andere Partner ihr Engagement ausgebaut damit das überhaupt möglich ist, ich finde es jedenfalls eine super Sache.


Quelle: http://www.triathlon.de/aus-power-ho...ood-74700.html

Viele Grüße,
der Brandi

Genau so isses. Fuer alles weitere gerne Fragen an mich - bin aus Shanghai zurueck :cool: :Huhu:


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