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Scotti 10.03.2013 12:02

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 878298)
Das ist immer noch ein weit verbreiteter Irrtum.
Abgesehen vom Luftwiderstand und unterschiedlichen Federungs-/Dämpfungseigenschaften kommt es nur auf die Relativbewegung zwischen Dir und dem Untergrund an. Es ist egal, ob Du Dich auf stehendem Untergrund bewegst, oder ob Du "stehst" und der Untergrund sich bewegt....

soweit so gut.
Aber welchen Einfluss kann es denn haben, wenn ich das Laufband vorne anhebe, also eine "Steigung" eingestelle?

Wäre doch das gleiche als wenn ich auf der Rolle unter dem vorderen Rad einen Klotz stellen würde, oder das vordere Rad eines normalen Fahhrades ne Nummer größer wählen würde. Hat das nach deiner Meinung einen Einfluss auf den Energieumsatz oder den Puls?

LidlRacer 10.03.2013 13:24

Zitat:

Zitat von Scotti (Beitrag 880891)
soweit so gut.
Aber welchen Einfluss kann es denn haben, wenn ich das Laufband vorne anhebe, also eine "Steigung" eingestelle?

Wäre doch das gleiche als wenn ich auf der Rolle unter dem vorderen Rad einen Klotz stellen würde, oder das vordere Rad eines normalen Fahhrades ne Nummer größer wählen würde. Hat das nach deiner Meinung einen Einfluss auf den Energieumsatz oder den Puls?

Dazu zitiere ich auch noch Deinen vorigen Beitrag:
Zitat:

Zitat von Scotti (Beitrag 872754)
Ich habe selber kaum Erfahrung mit einem Laufband.

Was ich gar nicht nachvollziehen kann ist, dass die eingestellte Steigung an einem Laufband einen nennenswerten Einfluss auf die Pulsfrequenz haben soll.

Im Gegensatz zum normalen Laufen wird das Körpergewicht ja nicht durch Muskelkraft tatsächlich in der Vertikalen angehoben. Da ich auf der Stelle laufe,ändert sich lediglich der Bewegungsablauf ein klein wenig.
Wo soll denn auf einem Laufband die zusätzliche Belastung beim Einstellen einer Steigung physikalisch herkommen?

Habe ich dabei einen Gedankenfehler gemacht?

Das ist tatsächlich etwas verwirrend.
Aber nein, es ist nicht das gleiche.

Wenn Du ein größeres Vorderrad einbaust, rollt Dein Fahrrad dann von selbst rückwärts? Nein.

Auf dem schrägen Laufband würdest Du Dich aber von selbst abwärts bewegen. Wenn das Laufband nicht angetrieben wäre und keinen wesentlichen Widerstand hätte, würdest Du es allein mit Deiner Gewichtskraft antreiben und Dich dabei selbst nach unten bewegen.
Beim elektrisch angetriebenen Band fällt es nicht auf, aber Du treibst es trotzdem zusätzlich an, wenn Du auf der Schräge läufst. Wenn es ordentlich geregelt ist, wird das Laufband dadurch nicht schneller, braucht aber weniger Strom.

Vielleicht wird es mit einem extremeren Beispiel deutlicher:
Stell Dir eine sehr lange (oder wie ein Laufband umlaufende) senkrechte Leiter vor! Die Leiter bewegt sich mit konstanter Geschwindigkeit abwärts.
Glaubst Du, da müsstest Du keine Energie aufwenden, um gegen die Abwärtsbewegung anzuklettern und auf konstanter Höhe zu bleiben?

Scotti 12.03.2013 22:39

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 880910)
...

Danke für die Antwort. Leider schaffe ich es nicht von meinem Weltbil zu befreien.

Egal wie lange ich drüber nachdenke, immer stimmt irgendwas in dem Bild nicht.
Es könnte irgendwas damit zu tun haben wenn Muskeln bei Bewegung unter Last überproportional Energie verbrauchen.

Können denn alle bestätigen, dass die Einstellung am Leufband nicht reines Placebo ist?

.

anneliese 12.03.2013 23:41

Zitat:

Zitat von Scotti (Beitrag 881840)
Können denn alle bestätigen, dass die Einstellung am Leufband nicht reines Placebo ist?

Stell einfach mal die maximale Steigung ein oder lauf eine Treppe hoch.

LidlRacer 13.03.2013 00:21

Zitat:

Zitat von Scotti (Beitrag 881840)
Können denn alle bestätigen, dass die Einstellung am Leufband nicht reines Placebo ist?

Noch ein Gedankenexperiment, dass es anschaulicher macht:
Stell Dir vor, Du fährst auf dem Laufband mit dem Rad!
Dann wird sofort klar, dass dich bei eingestellter Steigung die Hangabtriebskraft genau so nach hinten beschleunigen will, wie an einem echten Berg. Dagegen musst Du mit Muskelkraft anarbeiten, obwohl Du Deine Masse nicht anhebst.

photonenfänger 13.03.2013 00:36

Kennst du Flughafenlaufbänder? Stell dir vor, eins wäre sehr lang und ginge bergab, du bist in Gegenrichtung, also bergauf unterwegs. Wenn du stehenbleibst, also nix machst und keine Energie investierst, fährst du also rückwärts bergab. Um die selbe Höhe zu halten, musst du also Energie investieren und bergauf laufen. Das kann unabhängig von der Bewegung in x-Richtung, also vorwärts und rückwärts betrachtet werden.

Gruß

Alex

Scotti 13.03.2013 05:25

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 881887)
...

Zitat:

Zitat von photonenfänger (Beitrag 881892)
...

Ich versuch mal einige Fälle zu unterscheiden

- Fahrrad auf freier Rolle
(Rolle nicht angetrieben)

da geht nur die Reibung von Rolle und Fahrrad ein.
Unabhängig davon mit wievielen Ziegelsteine nich ich die Rolle vorne anhebe. Hangabtriebskraft wird von den Lagern der Rolle aufgenommen, die Gewichtskraft von den Lagern der Räder.
"Steigung" also völlig egal.

-Fahrrad auf freier Rolle
(Rolle angetrieben)

gleicher Fall wie oben. Reibung der Rolle entfällt aber.
"Steigung" auch völlig egal.


-Fahrrad auf Flughafenlaufband
(Laufband nicht angetrieben)

geht nicht, weil ich vorne runter fahre.
Entspricht fahren auf der Straße.

-Fahrrad auf Flughafenlaufband
(Laufband angetrieben mit Fahrradgescheindigkeit)

größere Steigung bewirkt größere Hangabtriebskraft. Fahrradfahrer muss dann zusätzlich Energie aufbringen, weil die Hangabtriebskraft nicht mehr von der Rolle aufgenommen wird.

richtig soweit?



Wenn ich mir jetzt aber einen Läufer auf dem Laufband anschaue, dann muss der (im Gegensatz zum Fahrrad) seine Gewichtskraft beim Laufen immer auch mit den Muskeln aufnehmen.
Die bei eingestellter Steigung zusätzlich auftretende Hangabtriebskraft entsteht doch durch die Zerlegung dieser Gewichtskraft in eine zusätzliche Komponente.
Zerlegung heißt aber, dass die ursprüngliche Kraft in die alte Richtung geringer wird.

Die Kräfte beim Läufer, und zwar die Gewichstkraft und die Hangabtriebskraft werden also bei jeder eingestellten Steigung teils von Lagern (Gelenken) und teils von Muskeln aufgenommen.
Wieso gleicht sich das nicht aus?

Kann es sein, dass es eine Frage der Geschwindigkeit und des Laufstiles ist und man die Frage gar nicht eindeutig beantworten kann?

.

spiderschwein 13.03.2013 09:58

Zitat:

Zitat von mikerun33 (Beitrag 872566)
Ich hab ein Horizon Paragon S Laufband und mir kommen die vergleichbaren Einheiten auf dem Laufband komischerweise wesentlich härter vor. Während ich draußen 1000er Intervalle in 4:00 recht gut schaff sind die auf dem Laufband mit 15 km/h nicht denkbar. Ich hab dann mal festgestellt, dass das Laufband schon bauartbedingt eine Schräge hat die etwa einer 2-3% Steigung entspricht. Lasse ich allerdings die Laufbandsteigung (die einstellbare) bei 0% fängt das Laufband nach einer gewissen Zeit zu "krachen" an, wie wenn Kunststoffteile aufeinanderschlagen. Ich wiege 64kg, also daran kann es denke ich mal nicht liegen. Hat da jemand ähnliche Erfahrungen?

Bei mir ähnlich, hab das gleiche Laufband und Tempoläufe kommen mir sehr hart vor - Geschwindigkeit des Band stimmt in etwa, hab ich mit Tacho vom Rad kontrolliert. Das Band hat laut Wasserwaage bei mir daheim von Haus aus Steigung. Das Krachen ist bei mir auch vorhanden (bin aber mit 80kg ein ganzes Stück schwerer als du). Für gewisse Trainingseinheiten find ich das Band aber super - lange Bergaufläufe zb (leider war ich diesen Winter aber zu faul dafür ...).

MatthiasR 13.03.2013 10:05

Zitat:

Zitat von Scotti (Beitrag 881840)
Können denn alle bestätigen, dass die Einstellung am Leufband nicht reines Placebo ist?

Zitat:

Zitat von anneliese (Beitrag 881866)
Stell einfach mal die maximale Steigung ein ...

Eben. Probier's doch einfach aus, danach stellt sich die Frage nicht mehr.
Selbstverständlich ist Bergauf-Laufen auf dem Laufband viel anstrengender als flaches Laufbandlaufen. Sonst würden die Hersteller diese Option auch nicht anbieten...

Gruß Matthias

mikerun33 13.03.2013 22:40

- Fahrrad auf freier Rolle
(Rolle nicht angetrieben)

da geht nur die Reibung von Rolle und Fahrrad ein.
Unabhängig davon mit wievielen Ziegelsteine nich ich die Rolle vorne anhebe. Hangabtriebskraft wird von den Lagern der Rolle aufgenommen, die Gewichtskraft von den Lagern der Räder.
"Steigung" also völlig egal.

Das glaube ich nicht. Wenn dir die Steigung dabei egal ist, dann stell doch das Teil mal senkrecht gegen die Wand und fahre los. Wenn es funktioniert, dann mach ein Video, würde ich gerne sehen. ;)

Die Sache mit der Laufbandsteigung kannst du dir eventuell leichter erklären wenn du dich mal auf eine richtig steile Rampe stellst. Du wirst die wundern wie viel Kraft du auf die Dauer aufwenden musst, nur um auf der Stelle stehen bleiben zu können. Natürlich wirkt da die Hangabtriebskraft, ob sich nun auf einer schiefen Ebene ein Band bewegt oder nicht ist völlig egal.

Wenn du eine Kiste auf eine schiefe Ebene stellst und sie bleibt in ihrer Position, dann liegst das nur daran, dass die Kraft der Haftreibung zwischen Kiste und schiefer Ebene größer oder gleich der Hangabtriebskraft ist. Trotzdem wirkt die Hangabtriebskraft während der ganzen Zeit auf die Kiste. Das merkst du spätestens dann, wenn du die Kiste nach oben schieben willst.

Ich hoffe ich konnte dir die Sache damit etwas veranschaulichen. Du denkst da glaub ich viel zu kompliziert. Und wenn nicht, dann probier es einfach aus, wie die anderen auch schon schrieben.

photonenfänger 15.03.2013 20:41

Zitat:

Zitat von Scotti (Beitrag 881905)
.....
.

Uiuiui. Wie wärs ergänzend noch damit: Der Typ auf dem Laufband setzt bei jedem Schritt den Fuß höher auf, als er beim Abdruck war. Das heißt er muss das Bein bei jedem Schritt höher anheben als in der Ebene. Diese Energie bekommt er aber nicht "zurück", während sich der Fuß wieder abwärts und nach hinten bewegt.


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