![]() |
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
|
Zitat:
Heinrich |
Im Endeffekt geht es doch um was anderes: Das Bestimmungsrecht über Kinder - wer entscheidet über das Wohl des Kindes? Die Eltern oder der Staat?
Zuerst war es ganz klar so, dass die Eltern ohne wenn und aber für das Kindeswohl verantwortlich sind und der Staat nur Exzess-Schutz betrieb. Der erste Schritt von dem Prinzip weg war die Einführung der Schulpflicht - da hat der Staat gesagt: Wir wissen es besser als die Eltern. Der nächste Schritt ist derzeit am Horizont - Pflicht zur Ganztagsschule und Kindergarten/Kita-Pflicht. Die häufigste Begründung für das ist das Kindeswohl. Man traut es den Eltern nicht zu, alleine für das Wohlergehen der Kinder zu sorgen. Genauso ist es mit der Beschneidung (die ich als Laie eher von der Schwere des Eingriffs eher beim Ohrlochstechen als bei der oben erwähnten Mandel-OP einordne) - die Eltern finden, dass ihrem Kind eine religiöse Erziehung angedeihen soll und möchten, dass das Kind in die Gesellschaft der Gläubigen aufgenommen wird. Ganz plump gesagt: Mädchen kriegen dann ein Kopftuch und Jungs die Vorhaut ab. Was ist nun besser für das Kind? In der Gemeinschaft der Gläubigen integriert zu sein oder der 100%ige Schutz der körperlichen Integrität? Ich weiß es nicht. Wer von Euch war mal bei einer traditionellen (!) jüdischen Säuglingsbeschneidung dabei? Viel mehr als bei einer christlichen Taufe schreit das Baby da auch nicht. Bin aber wie gesagt auch kein Mediziner. Für mich persönlich ist das alles religiöse Brimbamborium und ich käme auch nicht im Leben auf die Idee, meinem Kind zwangsweise Ohrlöcher zu stechen, ... aber ich bin stark dafür, dass dies nicht der Staat sondern die Eltern entscheiden sollten. Wenn ich es mal übertrage, dann füge ich meinem Kind auch bewusst Schmerzen zu und setze es einem Risiko mit Fieber etc aus: Durch Impfung. Ich finde impfen wichtig und denke, dass es das beste für mein Kind ist. Wenn ich der Überzeugung bin, dass Gott mein Kind ohne Vorhaut lieber hat, dann würde ich das Vorhautabsäbeln auch für das geringere Übel halten. Ob ich nun nachvollziehen kann, dass es Götter gibt, die auf Vorhäute scharf sind, steht auf nem anderen Blatt. Es gibt genug Eltern die meine Sichtweise auf Kindeswohldinge auch nicht teilen. Daher plädiere ich auf Exzessschutz und nicht auf ein staatliches Rundumsorglos-Paket - es gibt im Bereich Kindeswohl dringendere Baustellen. |
Zitat:
Zum Hauptthema: Das unsrige Grundgesetz ist wirklich das einzige worauf man in Deutschland (ohne gleich wieder blöd angemacht zu werden) stolz sein kann. Es wird von vielen Nationen bewundert. Ich finde daher die Förderung der freien Religionsausübung, die sich an das Grundgesetz hält, als den einzig gangbaren Weg. Dadurch würde ein solches Gesetz gar nicht erst notwendig werden und die Frage nach Beschneidung, egal ob Junge oder Mädchen gar nicht erst aufkommen lassen. Weiß einer, wie die Religionen gegenüber liberalste Nation auf der Erde, die USA mit dem Thema Beschneidungen umgeht? |
Zitat:
Zitat:
Zitat:
|
Zitat:
http://www.focus.de/gesundheit/ratge...id_468380.html |
Zitat:
Mir dreht es sich ja nicht um Verbannung von Religion, sondern um Wahlmöglichkeiten, wenn man alt genug ist, selbst zu wählen und darum, dass ich das Recht auf körperliche Unversehrtheit Minderjähriger höher schätze als die Ausübung von religiösen Riten und den Staat dort in der Pflicht sehe. |
Zitat:
Zitat:
Zitat:
|
Zitat:
Zitat:
Grundsetzlich finde ich die Einbringung von Islam und Judentum in die öffentliche Wahrnehmung richtig, ob es gleich wieder per Gesetz sein muss ist was anderes. Was sagen den die jeweiligen Religionsführer zu dem Gesetz? Ich tippe auf diese Antwort: Dinge die die Welt nicht braucht...unisono |
Zitat:
|
Zitat:
|
Zitat:
Zitat:
Mal ganz im Ernst, der Eingriff ist nicht so schlimm, 2 Tage etwas unangenehm und die anschließenden Besuche beim Arzt zur Begutachtung empfand ich als viel schlimmer und nach 4 Wochen ist eh alles vergessen. Bei kleinen Jungen verheilt das ganze dann doch noch mal wesentlich schneller und in aller regel nehmen Kinder das garnicht so war! Zahnarzbesuche tun mehr weh! Aber das Thema kann man wochenlang noch fortsetzen, es gibt aber ausschließlich ne Meinung dafür oder dagegen. Für mich wäre es halt die Lösung, das man den Jungen mit erreichen eines gewissen Alters wo er selbständig entscheiden kann, ja ich will das haben, oder nein die Vorhaut bleibt dran! Aber wer will den Juden und Moslmes das gebieten! Wenns in Deutschland verboten wird, nehmen die den Jungen, fahren in ihr Heimatland und dann wirds dort gemacht und 2 Wochen später gehts wieder heim. Und was macht man, wenn der Junge deutscher Staatsbürger ist??? |
Zu guter Letzt
Musste schmunzeln als ich gerade diesen Kommentar bei SPON gelesen habe:
"Ich lasse meinem Sohn ein fliegendes Spaghettimonster auf den Hintern tätowieren. Bei uns Pastafaris ist das so." Ich denke, die Positionen sind klar. Nun muss auf anderer Ebene gearbeitet werden. Bei der Gelegenheit fällt mir auch noch das Tanzverbot an kirchlichen Feiertagen ein, das ist schon lange überfällig... |
Zitat:
Zitat:
|
Zitat:
|
Zitat:
- Jeglicher Geldfluss von Staat an religiöse Einrichtungen (das Argument "Die betreiben doch so viele karitative Einrichtungen" ist ein Witz, wenn man sich mal die Zahlen anguckt) - Beamtenstatus für Pastoren - Kreuze in Klassenzimmern - Angabe der Konfession auf Meldeunterlagen - Gebimmel/Lärmemission - ... Religiöse Vereinigungen haben für mich die gleichen Status wie ein Sportverein oder jeder sonstige gemeinnützige Verein. Steuerbefreiung und gut ist. Religion ist in Deutschland halt leider keine Privatsache. |
Zitat:
Die Eltern in der Ausübung der Personensorge sind zunächst verpflichtet, diese zentralen Grundrechte ihrer Kinder zu schützen und zu respektieren. (Z.B. gilt bekanntlich die körperliche Unversehrtheit auch für ungeborenes Leben.). Der Art. 4 bedeutet nicht, dass die Eltern die Kinder zur Ausübung ihrer Religion zwingen dürfen und andere den Kindern verbieten. Ein Grundschulkind, das in einem katholischen Elternhaus aufwachsend lieber zu den evangelischen Pfadfindern oder Naturfreunden geht, weil da z.B. die Freundinnen hingehen, darf nicht zu den katholischen Pfadfindern gezwungen werden und umgekehrt. -qbz |
Zitat:
Derartige Rituale "einfach so" zu machen weil es halt Brauch ist, bringt niemanden der Religion näher (wenn die Eltern im frühen Kindesalter entscheiden). Aber zu erkennen, dass man nicht beschnitten ist und die Eltern einem erzählt haben, dass es in der Religion wichtig ist Beschnitten zu sein und man die Religion annimmt indem man Beschnitten wird und sich DANN dazu entscheidet, das ist freie Religionsausübung, auch der Eltern. Meiner Meinung nach der richtige Umgang mit diesem Thema. |
Zitat:
Beispiel: Gleichheitsgrundsatz - der Staat darf nicht Menschen auf Grund ihres Geschlechts, Religion oder Herkunft unterschiedlich behandeln. Ich als Privatperson darf das erstmal schon und mache davon auch regen Gebrauch. Das Kind hat also gegenüber dem Staat einen Anspruch auf körperliche Unversehrtheit und daraus abgeleitet einen Anspruch gegenüber dem Staat, dass dieser Gesetze erlässt, die die Unversehrtheit gegenüber dritten schützt. Jetzt zu sagen, ein Grundrecht ist höher einzustufen als ein anderes, muss fehlgehen. Ganz oben steht die Würde des Menschen und danach alles gleichrangig. Ansonsten - was steht höher: Recht auf Unversehrtheit, Recht auf Eigentum? Schonmal über Selbstverteidigungsrecht und Notwehr nachgedacht? Die Grundrechte bestehen nebeneinander und wo sie sich widersprechen muss mehr oder weniger mühsam abgewogen werden. |
Zitat:
Ich vermisse den Aufschrei aller "Ungläubigen", die auch gerne alle Vorteile wie sie christliche Feiertage darstellen in Anspruch nehmen. |
Zitat:
|
Dazu folgendes:
Zitat:
Die weibliche Genitalverstümmlung ist eine Straft (Gefährliche Körperverletzung (§ 224 StGB). Bislang ist es in Deutschland zu keinem einzigen Fall einer Verurteilung oder eines Strafverfahrens gekommen. Zitat:
Ganz ehrlich, ich finde diese Diskussion entlarvend und menschenverachtend. |
Zitat:
|
Zitat:
*Wenn sie nicht in anderen Teilen Ihres Parteiprogramms totalen Unfug verzapft. ;) |
Zitat:
|
Ich stelle mir gerade den Run auf den Atheismus vor, wenn sich millionen 18-Jährige Plötzlich zwischen Kirchensteuer oder am Willy rummetzgern entscheiden sollen:)
Ansonsten wie im Tattoo-Fred: Ich verstehs nicht, aber sollen sie doch machen, schadet ja keinem. Im Gegenteil, ich halte das für eine diskrete Form, seine religiöse Zugehörigkeit darzustellen. Macht mal ne längere Radeinheit durch Bayern, bei den ganzen ans Kreuz genagelten Halbnackten alle paar Meter kann es einem Angst und BAnge werden. |
Zitat:
z.B. kannte ich vor vielen Jahren einen konkreten Fall, wo einer Mutter, Mitglied der Zeugin Jevohas, auf Antrag des Jugendamtes das Familiengericht das Sorgerecht einschränkte, weil das 12jährige Mädchen sich gegen die Nötigungen der Mutter wehrte, die Gottesdienste zu besuchen und im Alltag nach Vorschriften der Zeugen Jehovas zu leben. Ähnlich verhält es sich, wenn 12jährige moslemische Mädchen das Tragen von Kopftüchern etc. ablehnen, sie werden in ihren Rechten von den Jugendämtern und dem Staat unterstützt. Hoffentlich! Die Eltern aller Religionen / Weltanschauungen sollten verstehen, dass es sich bei Artikel 4 auch um ein Grundrecht des Kindes handelt, das sie respektieren müssen. Nochmals zur Beschneidung von Jungen: Lehnt ein 8jähriger Junge diese z.B. ab, verletzen die Eltern neben Art. 2 auch Art. 4. Ich kannte solche Fälle, wo die Eltern dann in eine Beratungsstelle gingen oder sich die betroffenen Kinder an Erzieher / Lehrer wandten. -qbz |
In meiner neuen Religion "Honkoismus" müssen alle Kinder dick sein und Tattoos mit Triathlonbezug kriegen, bevor sie eingeschult werden. Daher werden sie die letzten 30 Tage vor der Einschulung rituell mit einer Mischung aus Mais und Schmalz druckbetankt, und direkt vor der Einschulung folgt dann das tätowieren in einer schönen Zeremonie, bei der die gesamte Familie den neuen Lebensabschnitt für das Kind feiert. Im Gegensatz zur Beschneidung ist beides sogar einigermaßen reversibel!
Wie, findet ihr nicht gut? Das ist Religionsfreiheit! Ach moment, ich hab' leider keinen Zentralrat der rumquaken kann, aber das krieg ich noch hin. |
Vorsicht, der Begriff Honk ist politisch äußerst unkorrekt;)
|
Zitat:
|
Zitat:
Leider! |
Zitat:
|
Zitat:
Ich finde es echt interessant heute Abend den ganzen Thread und die Meinungen dazu zu lesen. |
Zitat:
http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/St...ml?n n=268184 und http://www.bmi.bund.de/DE/Themen/Pol...29260bodyText6 -qbz |
Zitat:
Zum Thema: Wenn auch etwas zögernd bin ich auch auf der Seite derer, die die körperliche Unversehrtheit über den Willen der Eltern zur Beschneidung stellen. Guter Artikel übrigens: http://www.spiegel.de/kultur/gesells...-a-845502.html |
Meine Meinung zu diesem Thema , ohne alles gelesen zu haben:
1. D ist ist ein Land mit Christlicher Kultur und Tradition, und da kommt eine Beschneidung nicht vor. 2. Die Körperliche Unversehrtheit steht unter gesetzlichem Schutz, also haben sich alle daran zu halten auch Muslime und Juden. 3 Seit wann werden in D Gestze geändert um Traditionen anderer Glaubensrichtungen gerecht zu werden , wo kommen wir denn dahin. Alle Menschen die bei uns Leben haben sich an unsere Gesetze zu halten, es ist verboten - fertig basta! Wenn sie ihre Traditionen wahren und ausleben wollen , bitte aber dann nicht bei uns. Wenn ich in die USA auswandere habe ich mich auch an deren Gestze zu halten, falls nicht bin ich schneller wieder draussen als ich denken kann. Aber es wird wohl so kommen das es erlaubt wird, weil wir ja nicht als ausländerfeindlich da stehen wollen. Passt zu dem Urteil des BVVG von gestern, das alle Asybewerber ab sofort den gleichen Hartz4 Satz bekommen wie eine 55 Jährige Frau die unverschuldet durch die Schleckerpleite in Hartz4 kommt,weil sie in ihrem Alter wohl keine Arbeit mehr bekommt. Aber ein Leben lang in den Sozialstaat eingezahlt hat. Suuuuuuuuuuuper Urteil! |
Zitat:
Du siehst Deinen Widerspruch in Deiner Argumentation? Heinrich |
Zitat:
http://www.bmi.bund.de/DE/Themen/Pol...gion_node.html Der SPON Artikel "Zum Wohle des Kindes" erläutert die entspechenden Verfassungsartikel wirklich gut. -qbz |
Was ich an der ganzen Aufregung nicht verstehe ist folgendes:
Die (religiös motivierte) Beschneidung wird in Deutschland seit Jahrhunderten praktiziert und toleriert. Das ist allgemein bekannt. Wieso nun mit einmal das Erstaunen darüber und das Dagegenaufbegehren? Heinrich |
[quote=qbz;780813
Der SPON Artikel "Zum Wohle des Kindes" erläutert die entspechenden Verfassungsartikel wirklich gut. -qbz[/QUOTE] Ich finde den Artikel auch ausgesprochen sachlich und gut argumeniert. Aber auch er beinhaltet lediglich die persönliche Meinung des Verfassers. Ganz am Ende entscheidet das Bundesverfassungsgericht und das ist dann anzuwendendes Recht. Heinrich |
| Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 11:14 Uhr. |
Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.